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Zeitraum 216 belutschische Treibstofftransporteure bzw. -schmuggler (Sukhtbars) (UNHRC 
12.3.2025).
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16 Religionsfreiheit
Letzte Änderung 2025-07-17 12:30
In Iran leben schätzungsweise rund 88,4 Millionen Menschen (CIA 14.5.2025), von denen nach 
offiziellen Angaben ungefähr 99 % dem Islam angehören. 90 bis 95 % der Bevölkerung sind dem­
nach Schiiten, 5-10 % Sunniten. Das restliche Prozent verteilt sich gemäß staatlichen Angaben 
auf Baha’i, Christen, Yaresan (Ahl-e Haqq), Juden, Sabäer-Mandäer und Zoroastrier (USDOS 
26.6.2024). Im Rahmen einer viel beachteten und breit diskutierten (NYMAG 21.10.2022) On­
linebefragung der Organisation Gamaan aus dem Jahr 2020, an der sich 40.000 innerhalb Irans 
lebende Iraner sowie rund 10.000 im Ausland lebende Iraner beteiligt haben, wurden folgende 
Einstellungen bzw. religiösen Ausrichtungen angegeben: nur rund 32% der Bevölkerung be­
kennen sich zum Schiitentum, 5 % zum Sunnitentum und rund 8 % zum Zoroastrismus. 9 % 
identifizierten sich dagegen als Atheisten, 7% als „ spirituell“ und 6 % als Agnostiker. Andere 
gaben an, dem Sufismus, Humanismus, Christentum, dem Baha’i-Glauben oder dem Juden­
tum zu folgen (Anteile zwischen rd. 0,1 und 3%) und rund 22 % der Befragten wollten sich 
mit keiner der genannten Gruppierungen identifizieren (GAMAAN 25.8.2020). Auch wenn nicht 
genau gesagt werden kann, inwiefern die von Gamaan vorgelegten Zahlen auf die Gesamtbe­
völkerung Irans umlegbar sind, zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zum nationalen Zensus. 
Aus der Studie lässt sich eine erosionsartige Fragmentierung des religiösen Feldes zumindest 
bei den befragten Iranern ablesen. Interessant ist unter anderem die Vielfalt an verschiedenen 
Glaubensbekenntnissen von Konfessionslosigkeit und Atheismus, beides eigentlich Tabus in 
einer offiziell islamischen Gesellschaft wie der iranischen, über Zoroastrismus und Trends zu 
spirituellen und esoterischen Sekten, bis hin zum Agnostizismus, zu sufischen Bewegungen, 
den Baha’i und zum Christentum. Letztere stellen laut der Studie lediglich eine relativ kleine 
Gruppe dar (BAMF 5.2022). In einer im Jänner 2024 geleakten (Amwaj 3.4.2024), vom Infor­
mationsministerium (MOIS) in Auftrag gegebenen, unter Verschluss gehaltenen Umfrage gaben 
70 % der Befragten an, sich ein säkulares Regierungssystem zu wünschen. Eine Mehrheit lehnte 
die gesetzlich verordnete Hijab-Pflicht für Frauen ab (Standard 1.3.2024).
Nachstehender Karte können die Hauptsiedlungsgebiete der größten Glaubensgruppen in Iran 
entnommen werden. Demnach leben Sunniten mehrheitlich in den Grenzregionen im äußersten 
Nordwesten Irans, im Norden in einem Gebiet an der Grenze zu Turkmenistan [Provinz Golistan] 
sowie im Süden bei Bandar-e Abbas [Provinz Hormuzgan] und an der Grenze zu Pakistan sowie 
zum Südwesten Afghanistans [in Iran: Provinz Sistan und Belutschistan]. Der größte Teil des 
Landes wird mehrheitlich von Schiiten bewohnt. Minderheitengruppen wie Zoroastrier, Baha’i, 
Juden und Sikhs werden auf der Karte nicht dargestellt; insbesondere in urbanen Zentren ist die 
Bevölkerung sehr heterogen und kann auf dieser Karte nicht dargestellt werden (BMI/BMLVS 
2017).
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Quelle 5: BMI/BMLVS 2017
Legende:
Laut Verfassung ist Iran eine islamische Republik und der schiitische Zwölfer- oder Ja’afari-Islam 
ist die offizielle Staatsreligion. Die Verfassung schreibt vor, dass alle Gesetze und Vorschriften 
auf „ islamischen Kriterien“ und einer offiziellen Auslegung der Scharia beruhen müssen. In der 
Verfassung heißt es, dass die Bürger alle menschlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen 
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und kulturellen Rechte „ in Übereinstimmung mit islamischen Kriterien“ genießen sollen (USDOS 
26.6.2024).
Gleichwohl dürfen die in Art. 13 der iranischen Verfassung anerkannten ’Buchreligionen’ (Chris­
tentum, Judentum und Zoroastrismus) ihren Glauben in ihren Gemeinden relativ frei ausüben. 
In Fragen des Ehe- und Familienrechts genießen sie verfassungsrechtlich Autonomie (AA 
15.7.2024). Die Freiheiten bei der Glaubensausübung sind allerdings von der Auslegung re­
ligiöser Gelehrter abhängig und die Mehrdeutigkeit bzw. Auslegungsfähigkeit von Gesetzen 
lassen den Richtern oft Raum für willkürliche Entscheidungen, was die Gefährdung von Min­
derheitengemeinschaften erhöht (IRWIRE 4.3.2024). Das Recht auf freie Religionsausübung 
der anerkannten Minderheitenreligionsgemeinschaften wurde nach dem Antritt der Regierung 
Raisi [2021-2024] zunehmend faktisch eingeschränkt. Dies betrifft in erster Linie Juden, vor 
allem seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7.10.2023 (AA 15.7.2024). Die von der 
US-Regierung zur Überwachung der internationalen Religionsfreiheit eingesetzte Kommission 
USCIRF berichtete u. a. von Vandalenakten gegen jüdische religiöse Stätten im Jahr 2024, 
sowie davon, dass während der Präsidentschaftswahlen 2024 gesonderte Wahlbüros für Bürger 
jüdischen Glaubens eingerichtet worden wären, um deren Wahlbeteiligung und Wahlverhalten 
zu überwachen (USCIRF 1.3.2025). Auch Zoroastrier gelten dem Regime als verdächtig, da die 
Religion eng mit dem säkularen, monarchistischen Erbe verbunden wird (AA 15.7.2024).
Anhänger religiöser Minderheiten unterliegen Beschränkungen beim Zugang zu höheren Staats­
ämtern. Lediglich schiitische Muslime dürfen in vollem Umfang am politischen Leben teilnehmen 
(AA 15.7.2024; vgl. MRG 24.11.2022). Sunniten werden v. a. beim beruflichen Aufstieg im öf­
fentlichen Dienst diskriminiert (ÖB Teheran 11.2021). Die Diskriminierung am Arbeitsplatz ist 
durch die Praxis desgozinesh institutionalisiert, ein obligatorisches Prüfverfahren, dem sich je­
der unterziehen muss, der eine Beschäftigung im öffentlichen oder halbstaatlichen Sektor sucht. 
Dies beinhaltet eine Bewertung der Befolgung des Islam und der Loyalität gegenüber der Islami­
schen Republik durch die potenziellen Arbeitnehmer (MRG 24.11.2022; vgl. UNHRC 19.3.2024). 
Die Bewerber müssen dabei das Prinzip der Herrschaft des Rechtsgelehrten (Velayat-e Faqih) 
anerkennen (UNHRC 19.3.2024), das es im sunnitischen Islam [sowie nicht-islamischen Religio­
nen] nicht gibt (USDOS 23.4.2024). Die gozinesh-Kriterien schließen nicht nur Anhänger nicht 
anerkannter Religionen von der Arbeitssuche aus, sondern benachteiligen auch Sunniten und 
alle, die Ansichten vertreten, die den offiziellen Werten der Islamischen Republik zuwiderlaufen 
(MRG 24.11.2022; vgl. UNHRC 19.3.2024).
Anerkannte religiöse Minderheiten (Zoroastrier, Juden, Christen) werden diskriminiert, haben 
aber auch gewisse rechtlich garantierte Minderheitenrechte (ÖB Teheran 11.2021). Im Parla­
ment sind beispielsweise fünf der insgesamt 290 Sitze für ihre Vertreterinnen und Vertreter 
reserviert: zwei für armenische Christen, einer für Juden, einer für Zoroastrier und einer für as­
syrische Christen (Zeit Online 19.1.2023; vgl. FH 2025). Angehörige nicht-persischer ethnischer 
Minderheiten und insbesondere nicht-schiitischer religiöser Minderheiten werden jedoch selten 
in hohe Regierungsämter berufen, und ihre politische Vertretung ist nach wie vor schwach (FH 
2025).
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Nichtmuslime sehen sich im Familien- und Erbrecht nachteiliger Behandlung ausgesetzt, so­
bald ein Muslim Teil der relevanten Personengruppe ist (AA 15.7.2024; vgl. IRWIRE 4.3.2024). 
Verfassungsrechtlich anerkannte Minderheiten haben auch bei Mord oder Unfalltod nicht die 
gleichen Rechte wie Muslime. Nach dem islamischen Strafgesetzbuch (IStGB) haben die Hin­
terbliebenen eines Opfers das Recht, Vergeltung oder Entschädigung zu verlangen, wenn das 
Opfer Muslim ist. Wenn das Opfer einer anderen [anerkannten] Religion angehört, muss der 
Täter lediglich Lösegeld zahlen (IRWIRE 4.3.2024).
Die Lehrpläne aller öffentlichen und privaten Schulen müssen einen Kurs über die schiitischen 
Lehren enthalten. Sunnitische Schüler, sowie jene, die einer anerkannten religiösen Minderheit 
angehören, müssen die Kurse über den schiitischen Islam belegen und bestehen, obwohl sie 
auch separate Kurse über ihre eigenen religiösen Überzeugungen belegen können. Anerkannte 
religiöse Minderheitengruppen, mit Ausnahme der sunnitischen Muslime, dürfen Privatschulen 
betreiben (USDOS 26.6.2024).
Die ethnischen Minderheiten des Landes sind größtenteils auch religiöse Minderheiten. Die Dis­
kriminierungen, welche diese Gruppen erfahren, sind intersektionaler Natur (UNHRC 19.3.2024). 
Ethnische und religiöse Minderheiten, die unter systemischer Diskriminierung und Verfolgung 
leiden (UNHRC 12.3.2025), waren von der Welle der Repression seit Beginn der Proteste im 
September 2022 unverhältnismäßig stark betroffen [Anm.: s. u. a. Unterkap. Sunniten für weitere 
Informationen] (UNHRC 7.2.2023).
In Reaktion auf die israelischen Luftangriffe ab dem 13.6.2025 hat Iran seine inneren Sicherheits­
maßnahmen verschärft und Massenverhaftungen, Hinrichtungen und Militäreinsätze durchge­
führt, insbesondere in der unruhigen [mehrheitlich sunnitischen] Kurdenregion (REU 26.6.2025a). 
Ende Juni 2025 wurde berichtet, dass die iranischen Behörden gegen Hunderte von Personen 
vorgehen, die verdächtigt werden, Spione oder Agenten zu sein. Einige befürchten, dass diese 
Kampagne zu einer umfassenderen Unterdrückung politischer Gegner und Minderheiten führen 
könnte. Laut Menschenrechtsgruppen sind ethnische und religiöse Minderheiten überproportio­
nal vom Durchgreifen der Sicherheitsbehörden seit Beginn der israelischen Luftangriffe betroffen 
(NYT 28.6.2025). Unter anderem wurde von Verhaftungen von Baha’i (CHRI 26.6.2025; vgl. IRJ 
27.6.2025) und einiger führender Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Iran berichtet. Manche 
verhaftete Juden wurden zu Online-Kontakten mit Verwandten in Israel oder vergangene Reisen 
in das Land befragt, was in Iran schwerwiegende Vorwürfe sind (Media Line 27.6.2025). Regi­
menahe iranische Medien veröffentlichten dagegen Berichte, wonach die jüdische Gemeinde in 
Iran den Obersten Führer und die Streitkräfte Irans unterstützen würden (Media Line 27.6.2025, 
TEHT 27.6.2025).
Für nicht anerkannte religiöse Gruppen gibt es keine rechtlichen Schutzgarantien. Diese Grup­
pierungen - z. B. Baha’i, Sabäer-Mandäer, Yaresani [Anm.: auch Ahl-e Haqq] (MRG 24.11.2022; 
vgl. BAMF 5.2022), Anhänger fernöstlicher oder esoterischer Philosophien und Kulte (IRINTL 
25.1.2022), konvertierte evangelikale Christen, Sufi (Derwisch-Orden), Atheisten - werden in 
unterschiedlichem Ausmaß verfolgt (ÖB Teheran 11.2021).
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Das Ministerium für Kultur und islamische Führung (USDOS 26.6.2024) und die Sicherheits­
behörden überwachen religiöse Aktivitäten (USDOS 26.6.2024; vgl. OpD 2025). Die iranische 
Regierung verfolgt Angehörige religiöser Minderheiten bisweilen unter dem Vorwand, diese sei­
en eine Gefahr für die nationale Sicherheit (CNEN 4.2.2023; vgl.OpD 2025), und nicht, weil sie 
beispielsweise Christen sind (CNEN 4.2.2023).
Auch oppositionelle schiitische Geistliche und muslimische Sekten sind der Verfolgung ausge­
setzt (ÖB Teheran 11.2021). Zur Sanktionierung von Vergehen wie „ Irrlehre“, „Abweichung“ und 
„ Propaganda“ durch Geistliche besteht ein Sondergericht, das über eine eigene Polizei, Straf­
prozessordnung, Gefängnisse und einen eigenen Strafkatalog verfügt, zu dessen Strafen etwa 
Verbote, Seminare abzuhalten oder die Kleriker-Robe in der Öffentlichkeit zu tragen ebenso 
gehören wie Verbannung, Haftstrafen und Todesurteile (Qantara 16.5.2023). Das Sondergericht 
für Geistliche untersteht direkt dem Revolutionsführer und ist, wie auch die Revolutionsgerichte, 
in der Verfassung nicht vorgesehen (USDOS 26.6.2024).
Obwohl diese Vorkommnisse nicht völlig neu waren, kam es im Zuge der Proteste auch vermehrt 
zu Übergriffen aus der Zivilbevölkerung auf schiitische Geistliche, die aufgrund der umfassenden 
Politisierung von Religion mit dem iranischen Regime gleichgesetzt werden und als Vollstrecker 
von dessen politischen Zielen fungieren (INSS 18.5.2023; vgl. Qantara 16.5.2023).
Muslimische Geistliche rufen manchmal zu Gewalt gegen religiöse Minderheiten auf (OpD 2025). 
Dabei ist die iranische Gesellschaft weniger fanatisch als ihre Führung (OpD 2025; vgl. NLM 
23.2.2023). Dies ist zum Teil auf den weitverbreiteten Einfluss des gemäßigteren Sufi-Islams 
zurückzuführen sowie auf den Stolz des iranischen Volkes auf seine vorislamische persische 
Kultur (OpD 2025). Dennoch wird mitunter von bedrohlicher Diskriminierung von Nicht-Schiiten 
seitens des familiären oder gesellschaftlichen Umfelds berichtet (ÖB Teheran 11.2021). Reli­
giöse Familien üben Druck auf Familienmitglieder aus, die sich vom Islam abgewandt haben 
und Christen geworden sind (OpD 2025).
Nach Einschätzung des australischen Außenministeriums sind nicht praktizierende iranische 
Muslime einem geringen Risiko behördlicher oder gesellschaftlicher Diskriminierung ausgesetzt, 
insbesondere in den Großstädten (DFAT 24.7.2023). Der Besuch von Moscheen ist in Iran 
beispielsweise nicht weit verbreitet, verglichen mit anderen muslimischen Ländern(Moaddel/FTJ 
2022; vgl. MRAI 19.6.2023, Amwaj 3.4.2024), und Personen werden nicht per se als Atheisten 
betrachtet, weil sie keine Moscheen aufsuchen. Dies gilt auch im ländlichen Bereich. Auch 
halten sich viele Iraner im Privaten nicht strikt an die Fastenregeln des Ramadan. Solange die 
Fastenregeln nicht in der Öffentlichkeit gebrochen werden, führte dies bislang üblicherweise 
zu keinen Problemen (MRAI 19.6.2023). Von offizieller Seite werden jene, die sich öffentlich 
nicht an die Fastenregeln halten, bezichtigt, „ ein Schauspiel aus dem Nicht-Fasten zu machen“
(IRINTL 5.3.2025). Der Konsum von Speisen und Getränken sowie Rauchen in der Öffentlichkeit 
während des Ramadan kann nach Art. 638 des iranischen Strafgesetzbuchs (IStGB) mit Strafen 
wie Peitschenhieben sowie Haft geahndet werden (IRINTL 13.3.2024). Jedes Jahr kommt es 
während des Ramadan zu Verhaftungen und Unternehmen müssen wegen Verstößen gegen 
diese Regeln vorübergehend schließen. Die Zahl der Iraner, die freiwillig fasten, ist unklar, 
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doch viele fühlen sich wohl aus Angst vor Repressalien oder der Möglichkeit, diejenigen zu 
„ beleidigen“, die das Fasten einhalten, dazu gezwungen, sich daran zu halten (IRINTL 5.3.2025).
Nach dem Gesetz dürfen Nicht-Muslime nicht missionieren oder versuchen, einen Muslim zu 
einem anderen Glauben zu bekehren (USDOS 26.6.2024). Das Parlament höhlte das Recht 
auf Religions- und Glaubensfreiheit 2021 weiter aus, indem es zwei neue Paragrafen in das 
IStGB (Art. 499 bis und 500 bis) aufnahm, wonach die „ Diffamierung staatlich anerkannter 
Religionen, iranischer Bevölkerungsgruppen und islamischer Glaubensrichtungen“ sowie „ ab­
weichende erzieherische oder missionarische Aktivitäten, die dem Islam widersprechen“ mit 
einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren und/oder einer Geldstrafe geahndet werden können 
(AI 29.3.2022; vgl. HRW 4.2024). Die vage formulierten Straftatbestände in den Artikeln 499 bis 
und 500 bis IStGB ermöglichen es den Behörden auch, Angehörige von nicht anerkannten Re­
ligionsgruppen, wie z. B. den Baha’i, für ihre Religionsausübung zu verurteilen, wenn sie diese 
als den islamischen Prinzipien widersprechend ansehen (HRW 4.2024). Das Regime betrachtet 
auch fernöstliche oder esoterische Philosophien und Kulte kritisch (IRINTL 25.1.2022). Unter 
anderem wurde auch ein Yogalehrer wegen „ Propaganda gegen die Heiligtümer des Islam“ vor 
einem Revolutionsgericht angeklagt, wobei seine Rechtsanwältin angab, die Behörden hätten 
seine Tätigkeit als Meditations- und Yogalehrer fälschlicherweise als islamfeindlich interpretiert 
(RFE/RL 7.11.2023). Der Besitz von Büchern über spirituelle Lehren, alternative Heilmetho­
den oder andere Schriften, die als den Lehren des Islam widersprechend angesehen werden, 
kann strafrechtlich verfolgt werden, ebenso wie etwa der Besuch von gemischtgeschlechtlichen 
Yoga-Klassen (MRAI-2 13.6.2025).
Menschen, deren Eltern von den Behörden als Muslime eingestuft wurden, laufen Gefahr, willkür­
lich inhaftiert, gefoltert oder wegen „Apostasie“ mit der Todesstrafe belegt zu werden, wenn sie 
andere Religionen oder atheistische Überzeugungen annehmen [Anm.: s. Unterkapitel Aposta­
sie, Konversion zum Christentum, Proselytismus, Hauskirchen für weitergehende Informationen] 
(AI 29.4.2025; vgl. ÖB Teheran 11.2021).
Quellen
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16.3.2023
16.1 Christen (anerkannte Religionsgemeinschaften)
Letzte Änderung 2025-07-17 12:29
Das iranische staatliche Statistikamt gibt an, dass es laut der Volkszählung von 2016 117.700 
Christen der anerkannten Konfessionen im Land gibt. Einige Schätzungen gehen davon aus, 
dass weit mehr Christen im Land leben könnten [Anm.: umfasst auch staatlich nicht anerkannte]. 
Laut der Weltreligionsdatenbank 2020 der Boston University gibt es etwa 579.000 Christen. Die 
christliche Menschenrechtsorganisation Article 18 schätzt die Zahl der Christen im Land auf 
500.000 bis 800.000, während die christliche Menschenrechtsorganisation Open Doors Inter­
national von 1,24 Millionen ausgeht (USDOS 26.6.2024). Armenische Christen sind die größte 
Gruppe unter den [staatlich anerkannten] christlichen Gemeinschaften (IRINTL 27.12.2024). Ge­
mäß Schätzungen von Religionsvertretern liegt ihre Anzahl bei ca. 20.000 bis 50.000 Personen, 
während die assyrische und chaldäische Kirche gemeinsam ca. 7.000 Anhänger im Land haben. 
Es gibt Katholiken und Protestanten im Land, wobei Uneinigkeit darüber herrscht, wie groß die 
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protestantische Gemeinde ist, da viele Protestanten bzw. Konvertiten ihren Glauben im Gehei­
men ausüben (USDOS 26.6.2024). Es gibt keine verlässlichen Daten zur Anzahl der Konvertiten 
im Land (IRINTL 27.12.2024), wobei christliche NGOs angeben, dass viele Christen aus dem 
Islam oder anderen anerkannten Glaubensrichtungen konvertiert seien (USDOS 26.6.2024). Es 
gibt Schätzungen, wonach Konvertiten mit mehreren Hunderttausend inzwischen die größte 
Gruppe unter den in Iran lebenden Christen darstellen, noch vor den Angehörigen traditioneller 
Kirchen (AA 15.7.2024).
Das Christentum ist in der iranischen Verfassung als Religion anerkannt, dies gilt allerdings 
nicht für evangelikale Freikirchen. Den historisch ansässigen Kirchen, die vorwiegend ethnische 
Gruppierungen abbilden (die armenische, assyrische und chaldäische Kirche) wird eine beson­
dere Stellung zuerkannt (ÖB Teheran 11.2021). Da Konversion vom Islam zu einer anderen 
Religion verboten ist, erkennt die Regierung nur diese historisch ansässigen Christen an, da 
diese Gruppen schon vor dem Islam im Land waren, bzw. es sich um Staatsbürger handelt, die 
beweisen können, dass ihre Familien schon vor 1979 [Islamische Revolution] Christen waren. 
Sabäer-Mandäer werden auch als Christen geführt, obwohl sie sich selbst nicht als solche be­
zeichnen. Staatsbürger, die nicht den anerkannten Religionsgemeinschaften angehören oder 
die nicht beweisen können, dass ihre Familien schon vor der Islamischen Revolution Chris­
ten waren, werden als Muslime angesehen. Mitglieder der anerkannten Minderheiten müssen 
sich registrieren lassen. Mit der Registrierung sind bestimmte Rechte verbunden, darunter die 
Verwendung von Alkohol zu religiösen Zwecken (USDOS 26.6.2024). Die Behörden können 
eine Kirche schließen und ihre Leiter verhaften, wenn die Kirchenbesucher sich nicht registrie­
ren lassen oder wenn nicht registrierte Personen an den Gottesdiensten teilnehmen (USDOS 
26.6.2024; vgl. DFAT 24.7.2023).
Historisch ansässige Christen genießen Kultusfreiheit innerhalb der Mauern der Gemeindezen­
tren und der Kirchen (ÖB Teheran 11.2021; vgl. AA 15.7.2024). Gemeinden ist es untersagt, 
christliche Konvertiten aus dem Islam zu unterstützen (AA 15.7.2024), vor anderen Iranern zu 
predigen oder sie auch nur in ihre Kirchen zu lassen (BBC 1.4.2024). Gottesdienste in Farsi 
sind verboten, ebenso die Verbreitung christlicher Schriften (AA 15.7.2024). Die Aktivitäten an­
erkannter christlicher Gemeinschaften sind streng geregelt, um Missionstätigkeit zu verhindern. 
Anerkannte christliche Gruppen lehnen Missionierungsarbeit daher ab, was von den Behörden 
regelmäßig auch überprüft wird (DFAT 24.7.2023). Alle Christen und christlichen Kirchen müssen 
bei den Behörden registriert sein, und nur anerkannte Christen dürfen die Kirche besuchen. Die 
Sicherheitsbehörden überwachen die registrierten Kirchen genau, um sicherzustellen, dass die 
Gottesdienste nicht auf Farsi abgehalten werden (sie müssen in der traditionellen Sprache der 
Kirche und nicht in der Volkssprache abgehalten werden), und führen regelmäßige Identitäts­
kontrollen der Gläubigen durch, um zu überprüfen, dass keine Nichtchristen oder Konvertiten 
an den Gottesdiensten teilnehmen (DFAT 24.7.2023; vgl. ARTICLE18 o.D.).
Obwohl armenische und assyrische christliche Gemeinden formell anerkannt und gesetzlich 
geschützt sind, sind ihre Gemeindemitglieder dennoch rechtlicher und gesellschaftlicher Diskri­
minierung ausgesetzt [u. a. als Nichtmuslime, s. Überkapitel] (OpD 2025). Selbst wenn Räum­
lichkeiten für religiöse Zeremonien zur Verfügung stehen, kann es für Minderheitengruppen 
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