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Parlament reserviert (USDOS 20.3.2023). Die Shabak verfügen über eine eigene Sprache (AA 
28.10.2022, S.18). Etwa 75 % der Shabak identifizieren sich als Schiiten, der Rest als Sunniten 
(USDOS 2.6.2022).
Unter dem Islamischen Staat (IS) wurde Shabak-Eigentum in Mossul mit einem „ R“ für „ Rafi­
da“ markiert – ein Begriff mit dem der IS Schiiten und andere, die ihre Auslegung des Islams 
ablehnen, bezeichnet (OHCHR 9.1.2017, S.11). 233 Shabak, die 2014 vom IS entführt worden 
waren, sind noch immer verschollen (USDOS 2.6.2022).
Die Verbrechen des IS gegen die Shabak werden per Gesetz als Völkermord anerkannt (USDOS 
2.6.2022; vgl. Rudaw 1.3.2021). Ein am 1.3.2021 erlassenes Gesetz räumt, neben anderen 
Überlebenden des IS, auch den Shabak Rechte zur Wiedergutmachung und Zugang zu sozialen 
und medizinischen Diensten, einschließlich Diensten zur Rehabilitation und Integration der Opfer 
in die Gesellschaft ein (USDOS 2.6.2022).
Shabak werden wiederholt Opfer von gezielten Angriffen, bisher aber nur außerhalb der Kur­
distan Region Irak (KRI) (AA 28.10.2022, S.18). Shabak in der KRI berichten, dass sie unter 
Druck gesetzt werden, kurdische politische Ziele zu unterstützen (DFAT 16.1.2023, S.16). In den 
„ umstrittenen Gebieten“ sind Shabak Diskriminierung durch die kurdischen Behörden ausgesetzt 
(USDOS 12.5.2021).
Berichten zufolge haben sich viele Shabak unterschiedlichen Milizen angeschlossen. Es gibt 
reine Shabak-Einheiten bei den Peschmerga. Es gibt ebenso Shabak, die sich der Quwat-
Sahel-Ninewa-Miliz angeschlossen haben (DFAT 16.1.2023, S.16). Der schiitischen Shabak-
Miliz der Volksverteidigungskräfte (PMF), der 30. Brigade, wird vorgeworfen in der Ninewa-
Ebene an Schikanen gegen und Misshandlungen von Christen an Kontrollpunkten beteiligt 
zu sein, ebenso wie an erzwungenen demografischen Änderungen. Der Zuzug schiitischer 
Shabak in ursprünglich christliche Gebiete wird gefördert, während Christen aus Furcht vor der 
Anwesenheit der Shabak- und anderer schiitischer Milizen nicht in ihre Heimat zurückkehren 
wollen (USDOS 2.6.2022).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
n/file/local/2082728/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_
Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Oktober_2022),_28.10.2022.pdf , Zugriff 23.3.2023 [Login 
erforderlich]
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
2.2.2023
■ MRG - Minority Rights Group (11.2017d): Iraq – Shabak, https://minorityrights.org/minorities/shabak/, 
Zugriff 21.7.2023
■ OHCHR - Office of the United Nations High Commissioner for Human Rights (9.1.2017): Report of 
the Special Rapporteur on minority issues on her mission to Iraq, https://documents-dds-ny.un.org
/doc/UNDOC/GEN/G17/002/44/pdf/G1700244.pdf?OpenElement, Zugriff 21.7.2023
■ Rudaw - Rudaw Media Network (1.3.2021): Iraqi parliament passes Yazidi survivor bill after years 
of delays, https://www.rudaw.net/english/middleeast/iraq/010320214, Zugriff 11.7.2023
192
198

■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (2.6.2022): 2021 Report on International Religious 
Freedom: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2073956.html, Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (12.5.2021): 2020 Report on International Reli­
gious Freedom: Iraq, https://www.ecoi.net/en/document/2051589.html, Zugriff 21.7.2023
18.9 Palästinenser
Letzte Änderung 2023-10-09 14:10
Die Palästinenser kamen in drei großen Wellen in den Irak. Die erste Flüchtlingswelle fand 1948 
in Folge des Krieges rund um die Gründung Israels statt. Die zweite Welle folgte 1967, als Israel 
im Sechstagekrieg das Westjordanland und den Gazastreifen einnahm. Die dritte Welle kam, 
da sich Saddam Hussein als Verteidiger der Palästinenser positionierte, in den 1990er-Jahren 
mit der Vertreibung von Palästinensern aus diversen Golfstaaten, die mit Husseins Regime im 
Konflikt lagen (DFAT 16.1.2023, S.15).
Bis zur Invasion der Vereinigten Staaten von Amerika lebten rund 45.000 Palästinenser im Irak. 
Die sich verschlechternden Bedingungen haben dazu geführt, dass viele von ihnen seither den 
Irak verlassen haben (DFAT 16.1.2023, S.14). Einem Bericht zufolge leben etwa 7.000 paläs­
tinensische Flüchtlinge im Irak (JPOST 17.7.2019). Nach anderen Schätzungen sind es etwa 
8.000 bis 9.500 staatenlose Palästinenser (FIS 17.6.2019, S.8). Zum 31.3.2019 waren 8.119 
palästinensische Flüchtlinge im Irak bei UNHCR registriert (UNHCR 5.2019, S.109). Ein Groß­
teil der palästinensischen Flüchtlinge im Irak lebt in Bagdad, speziell im Stadtteil Al-Baladiyat 
(UNHCR 27.4.2018, S.3). Es handelt sich dabei um 6.282 (UNHCR 5.2019, S.109) bis rund 
7.000 Personen (FIS 17.6.2019, S.8).
Die Mehrheit der Palästinenser im Irak sind Sunniten (DFAT 16.1.2023, S.15).
Der Schutz der Palästinenser im Irak fällt nicht unter das Mandat des UN-Hilfswerks für Palästi­
naflüchtlinge (UNRWA), sondern unter die irakische Gesetzgebung und das UNHCR (EWS/ISI 
11.2019, S.15; vgl. GCO/RSCAS 5.2021, S.6).
Palästinensische Flüchtlinge, die vor allem zwischen 1948 und 1991 in den Irak kamen sowie 
deren Nachkommen, wurden von der irakischen Regierung nie offiziell als Flüchtlinge anerkannt. 
Entsprechend verschiedener Übereinkommen kommt ihnen aber ein Aufenthaltsrecht zu. Sie 
sind in sozioökonomischer Hinsicht irakischen Staatsbürgern nahezu gleichgestellt (UNHCR 
27.4.2018, S.1; vgl. FIS 17.6.2019, S.8). Ein 2017 verabschiedetes Gesetz stuft Palästinenser 
als Ausländer ein und hebt frühere Gesetze auf, die ihnen die gleichen Rechte und Privilegi­
en wie irakischen Bürgern zugestanden hatten. Das neue Gesetz beendet den dauerhaften 
Aufenthaltsstatus von Palästinensern im Irak. Ihr aktueller Rechtsstatus ist unklar. Manche Pa­
lästinenser erhalten Berichten zufolge eine einmonatige Aufenthaltsgenehmigung, andere eine 
Genehmigung für zwei bis drei Monate (DFAT 16.1.2023, S.15). Laut dem Premierminister der 
palästinensischen Autonomiebehörde hat der Irak zugesagt, den palästinensischen Flüchtlin­
gen gleiche Rechte wie irakischen Bürgern zu gewähren (JPOST 17.7.2019). Gemäß Artikel 6 
Absatz II des irakischen Staatsbürgerschaftsgesetzes Nr. 26 (2006) erhalten Palästinenser nicht 
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die irakische Staatsbürgerschaft (RIL 7.3.2006; vgl. FIS 17.6.2019, S.8, DFAT 16.1.2023, S.41). 
Per Gesetzesänderung von 2017 sind jedoch Palästinenserinnen, die mit irakischen Männer 
verheiratet sind, von dieser Regel ausgenommen (GCO/RSCAS 5.2021, S.6).
Je nach ihrem Ankunftsdatum im Irak erhalten Palästinenser einen roten oder einen gelben 
Ausweis (FIS 17.6.2019, S.8). Da sich die palästinensischen Personalausweise von jenen der 
irakischen Staatsbürger unterscheiden, sind sie an Checkpoints leicht zu identifizieren. Da diese 
Ausweise nicht immer erkannt oder akzeptiert werden, kann das für die Inhaber Belästigung, 
Drohungen, körperliche und verbale Misshandlung, Durchsuchungen und vorübergehende Fest­
nahmen nach sich ziehen (UNHCR 5.2019).
Schiitische Milizen haben Palästinenser ins Visier genommen. Es kam zu Vertreibungen aus 
überwiegend schiitischen Gebieten und zu Morden an Palästinensern. Irakische Sicherheits­
kräfte führen Berichten zufolge auf der Suche nach mutmaßlichen sunnitischen islamistischen 
Kämpfern weiterhin Razzien gegen Palästinenser durch. Es kam zu Folterungen von inhaftierten 
Personen, manche sind verschwunden (DFAT 16.1.2023, S.15).
In der Kurdistan Region Irak (KRI) werden Palästinenser als Flüchtlinge anerkannt (DFAT 
16.1.2023, S.15).
Quellen
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
2.2.2023
■ EWS/ISI - European Network on Statelessness, Institute on Statelessness and Inclusion (11.2019): 
Statelessness in Iraq, Country Position Paper, https://www.ecoi.net/en/file/local/2021270/Stateless
Journeys-Iraq-final.pdf, Zugriff 21.7.2023
■ FIS - Finnische Einwanderungsbehörde [Finnland] (17.6.2019): Irak: Tiendonhankintamatka 
Bagdadiin Helmikuussa 2019 Paluut Kotialueille (Entisille ISIS-Alueille); Ajankohtaista Irakilai­
sista Asiakirjoista, https://migri.fi/documents/5202425/5914056/Irak Tiedonhankintamatka Bag­
dadiin helmikuussa 2019 Paluut kotialueille (entisille ISIS-alueille); ajankohtaista irakilaisista 
asiakirjoista.pdf/c5019f7f-e3f7-981b-7cea-3edc1303aa78/Irak Tiedonhankintamatka Bagdadiin 
helmikuussa 2019 Paluut kotialueille (entisille ISIS-alueille); ajankohtaista irakilaisista asiakir­
joista.pdf, Zugriff 21.7.2023
■ GCO/RSCAS - Global Citizenship Observatory, Robert Schuman Centre for Advanced Studies 
(5.2021): Country Report 2021/12, Report on Citizenship Law: Iraq, https://cadmus.eui.eu/bitstrea
m/handle/1814/71403/RSCAS_GLOBALCIT_CR_2021_12.pdf?sequence=1&isAllowed=y, Zugriff 
21.7.2023
■ JPOST - Jerusalem Post, The (17.7.2019): Shtayyeh: Palestinians in Iraq will be given equal rights, 
https://www.jpost.com/Middle-East/Shtayyeh-Palestinians-in-Iraq-will-be-given-equal-rights-59593
8, Zugriff 21.7.2023
■ RIL - Republik Irak, Legislative [Iraq] (7.3.2006): Iraqi Nationality Law, Law 26 of 2006, inoffizielle 
englische Übersetzung, https://www.refworld.org/docid/4b1e364c2.html, Zugriff 21.7.2023
■ UNHCR - United Nations High Commissioner for Refugees (5.2019): International Protection Con­
siderations with Regard to People Fleeing the Republic of Iraq, https://www.refworld.org/docid/5cc
9b20c4.html, Zugriff 21.7.2023
■ UNHCR - United Nations High Commissioner for Refugees (27.4.2018): UNHCR-Kurzinformation 
zur Situation von PalästinenserInnen im Irak, http://www.refworld.org/pdfid/5ae335e94.pdf, Zugriff 
21.7.2023
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200

18.10 Kaka‘i (Yarsani bzw. Ahl-e Haqq)
Letzte Änderung 2023-10-09 14:10
Die Kaka‘i, auch bekannt als Ahl-e Haqq oder Yarsani/Yarsan, sind eine religiöse Minderheit, die 
im Irak hauptsächlich südöstlich von Kirkuk und in der Ninewa-Ebene bei Daquq und Hamdani­
yah angesiedelt ist, wobei einige Kaka’i auch in Diyala, Erbil und Sulaymaniyah leben (USDOS 
2.6.2022; vgl. MRG 11.2017e, DFAT 16.1.2023, S.19-20).
Die Anzahl der Kaka‘i wird von der eigenen Gemeinschaft auf 110.000 bis 200.000 geschätzt 
(MRG 11.2017ee; vgl. DFAT 16.1.2023, S.20), andere Schätzungen sprechen von 120.000 bis 
150.000 (USDOS 2.6.2022; vgl. USCIRF 4.2021, S.2). Die Kaka‘i gelten in ihrer ethnischen Zu­
gehörigkeit allgemein als Kurden und sprechen einen Dialekt namens „ Macho“ (MRG 11.2017e; 
vgl. DFAT 16.1.2023, S.20). Dieser Dialekt ist dem Gorani/Hawrani-Zweig der nordwest-irani­
schen Sprachen zuzurechnen (MRG 11.2017e). Es gibt jedoch auch einige arabisch-sprachige 
Kaka‘i-Gemeinden. Kaka‘i sind Anhänger einer synkretistischen Religion, die auf das 14. Jahr­
hundert im westlichen Iran zurückgeht, und Elemente des Zoroastrismus und schiitischen Islams 
aufweist (MRG 11.2017e; vgl. DFAT 16.1.2023, S.19). Angehörige der Kaka’i bekleiden weiter­
hin hochrangige Positionen im nationalen Parlament und in der föderalen Regierung (USDOS 
2.6.2022).
Die Minderheit der Kaka’i ist im föderalen Irak nicht als solche anerkannt (USDOS 20.3.2023). 
Auch wenn für Kaka’i per Gesetz keine Minderheiten-Sitze im irakischen Parlament reser­
viert sind, wurden zwei Kaka’i bei den letzten Wahlen im Oktober 2021 ins Parlament gewählt 
(USDOS 20.3.2023). Auf Ausweispapieren wird ihre Religion als „ Islam“ angegeben (USDOS 
2.6.2022). Aufgrund ihrer missverstandenen religiösen Identität werden Kaka‘i weiterhin diskri­
miniert, sowie zum Ziel von Drohungen, Entführungen, Attentaten und Boykotten ihrer Unterneh­
men (MRG 11.2017e). Kaka‘i-Männer sind durch ihren charakteristischen Schnurrbart leicht zu 
erkennen, wodurch sie eher Belästigung und Diskriminierung ausgeliefert sind (MRG 11.2017e; 
vgl. DFAT 16.1.2023, S.20). Sowohl die schiitische als auch sunnitische Stiftung für religiöse 
Angelegenheiten haben Gotteshäuser der Kaka’i besetzt (USDOS 2.6.2022). Die schiitische 
Stiftung hat z.B. mehrere Kultstätten der Kaka’i in Kirkuk gewaltsam in Besitz genommen und in 
Moscheen umgewandelt (DFAT 16.1.2023, S.20). Da die Kaka’i selbst nicht in einer Stiftung ver­
treten sind, haben sie dagegen wenig rechtliche Handhabe (USDOS 12.5.2021). Die Regierung 
hat auf ein Ersuchen um Rückgabe nicht reagiert. Kaka’i im Distrikt Khanaqin im Gouvernement 
Diyala sind von erzwungenem demografischem Wandel betroffen (USDOS 2.6.2022).
Der Islamische Staat (IS) ist gezielt gegen die Kaka’i vorgegangen (AA 28.10.2022, S.10). Im 
April 2020 griffen IS-Kämpfer ein Kaka’i-Dorf in Kirkuk an und töteten fünf Personen. Im Juni 
2020 verübte der IS einen weiteren Angriff auf ein Dorf in der Nähe von Khanaqin im Gouverne­
ment Diyala, bei dem sechs Personen getötet und sechs weitere verwundet wurden (USDOS 
30.3.2021). Der Direktor der mit den Kaka’i verbundenen Chraw-Organisation für Dokumentati­
on berichtete, dass derartige Angriffe keine Einzelfälle seien und sich häufen würden (USDOS 
12.5.2021). Auch 2021 erfolgten mehrere Angriffe und Überfälle auf Dörfer in den sogenannten 
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„ umstrittenen Gebieten“. Menschenrechtsaktivisten der Kaka’i berichten zwar nicht von ernsthaf­
ten Angriffen durch den IS, erwähnen jedoch, dass Kaka’i mehrere Orte in den Gouvernements 
Diyala und Kirkuk aus einem Gefühl der Unsicherheit verlassen (USDOS 2.6.2022). Es gab 
nach 2017 auch Übergriffe durch Milizen der Volksverteidigungskräfte (PMF) gegen Kaka’i, wie 
Einschüchterungen, gewaltsame Übergriffe und Enteignungen (DFAT 16.1.2023, S.20).
In der Kurdistan Region Irak (KRI) werden die Kaka‘i als religiöse Minderheit anerkannt (US­
DOS 20.3.2023; vgl. DFAT 16.1.2023, S.20). Es sind für sie jedoch keine Sitze im kurdischen 
Parlament reserviert (USDOS 20.3.2023). Die Gemeinde hat aber einen reservierten Sitz im 
Provinzrat von Halabja (DFAT 16.1.2023, S.20).
In der KRI sind weder staatliche noch gesellschaftliche Diskriminierungen von Kaka‘i bekannt 
(AA 28.10.2022, S.10). Die KRI beherbergt unter anderem auch binnenvertriebene Kaka’i (US­
DOS 30.3.2021). Ein Kaka’i-Vertreter berichtet jedoch über einen Vorfall im Dezember 2021, 
bei dem eine Schülerin von ihrem Lehrer und ihren Mitschülern unter Druck gesetzt wurde, zum 
Islam zu konvertieren (USDOS 2.6.2022).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
n/file/local/2082728/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_
Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Oktober_2022),_28.10.2022.pdf , Zugriff 23.3.2023 [Login 
erforderlich]
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
2.2.2023
■ MRG - Minority Rights Group (11.2017e): Iraq – Kaka’i, https://minorityrights.org/minorities/kakai/, 
Zugriff 21.7.2023
■ USCIRF - United States Commission on International Religious Freedom [USA] (4.2021): United 
States Commission on International Religious Freedom 2021 Annual Report; USCIRF – Recommen­
ded for Special Watchlist: Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2052974/Iraq Chapter AR2021.pdf, 
Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (2.6.2022): 2021 Report on International Religious 
Freedom: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2073956.html, Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (12.5.2021): 2020 Report on International Reli­
gious Freedom: Iraq, https://www.ecoi.net/en/document/2051589.html, Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048100.html, Zugriff 11.7.2023
18.11 Afro-Iraker
Letzte Änderung 2023-10-09 14:11
Afro-Iraker („ Black Iraqis“) sind zum größten Teil Nachkommen ostafrikanischer Händler und 
Sklaven, deren Existenz im Irak seit dem neunten Jahrhundert belegt ist. Angaben zur Bevölke­
rungszahl schwarzer Iraker variieren stark. Die Gemeinschaft selbst schätzt ihre Zahl auf 1,5 bis 
2 Millionen. Diese sind hauptsächlich in Basra und den umliegenden Gouvernements ansässig 
(MRG 11.2017ff; vgl. USDOS 20.3.2023, DFAT 16.1.2023, S.14). Die Mehrheit der Afro-Iraker 
196
202

identifiziert sich als schiitisch (MRG 11.2017ff; vgl. DFAT 16.1.2023, BS 23.2.2022, S.8), obwohl 
die Gemeinschaft auch einige afrikanische Traditionen beibehalten hat (MRG 11.2017ff; vgl. 
DFAT 16.1.2023, S.14).
Afro-Iraker sind nicht als Minderheit anerkannt (DFAT 16.1.2023, S.14). Sie sind nicht in der 
Politik vertreten. Darüber hinaus erklären sie, dass Diskriminierung sie daran hindert, staatliche 
Beschäftigung zu erhalten; etliche sind staatenlos (USDOS 20.3.2023). Afro-Iraker sind weiterhin 
systematischer Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt. Sie werden nach wie vor als 
„ Sklave“ bezeichnet (DFAT 16.1.2023, S.14).
Versuche schwarzer Iraker, ihre politischen Rechte zu verteidigen, wurden mit Drohungen und 
Gewalt beantwortet. Der Anführer der Bewegung Freier Irak, einer politischen Vereinigung, die 
sich für die Rechte schwarzer Iraker einsetzt, wurde 2013 in Basra ermordet - ein Fall, der bis 
heute ungeklärt ist. Politisch aktive schwarze Iraker können aber auch mit Gewalt aus ihren 
eigenen Gemeinschaften konfrontiert werden, wie zum Beispiel eine Frau, die geschlagen wurde 
und gezwungen war, aus ihrer Gemeinschaft zu fliehen, nachdem sie sich im September 2022 
öffentlich für die Rechte schwarzer Iraker eingesetzt hatte (DFAT 16.1.2023, S.14).
Viele Afro-Iraker leben in extremer Armut mit einer hohen Analphabeten- und Arbeitslosenrate 
(USDOS 20.3.2023; vgl. FH 2023, DFAT 16.1.2023, S.14). Viele finden nur Beschäftigung als 
Arbeiter oder Hausangestellte. Von Afro-Irakern bewohnte Viertel, insbesondere im Distrikt az-
Zubeir in Basra, sind von extremer Armut und Vernachlässigung gekennzeichnet. Vielen fehlt 
es an einer sauberen Wasserversorgung und an angemessenen Abwassersystemen, und es 
kommt häufig zu Stromausfällen (DFAT 16.1.2023, S.14).
Quellen
■ BS - Bertelsmann Stiftung (23.2.2022): BTI 2022 Country Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/l
ocal/2069660/country_report_2022_IRQ.pdf, Zugriff 11.7.2023
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
2.2.2023
■ FH - Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument
/2090187.html, Zugriff 7.7.2023
■ MRG - Minority Rights Group (11.2017f): Iraq – Black Iraqis, http://minorityrights.org/minorities/blac
k-iraqis/, Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
18.12 Roma
Letzte Änderung 2023-10-09 14:11
Es gibt im Irak eine kleine Roma- (Dom, Kawliyah, Ghajar) Gemeinde (USDOS 20.3.2023). 
Es handelt sich dabei um eine muslimische ethnische Gruppe, die den Sinti und Roma zu­
gerechnet wird (AA 28.10.2022, S.18). Unter ihnen gibt es sowohl Schiiten als auch Sunniten 
(MRG 11.2017g; vgl. DFAT 17.8.2020, S.24). Ihre Zahl wird auf zwischen 50.000 und 200.000 
geschätzt (MRG 11.2017g; vgl. DFAT 16.1.2023, S.15).
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Die Roma leben hauptsächlich in abgelegenen Dörfern im Südirak, vor allem im Gouvernement 
Qadisiyah. Außerdem leben sie in den Vororten von Bagdad, Basra und Mossul (MRG 11.2017g; 
vgl. DFAT 16.1.2023, S.15, EWS/ISI 11.2019, S.13) sowie an den Stadträndern von Diwaniyah, 
Baquba und Samawah (AA 28.10.2022, S.18).
Die Roma wurden jahrelang systematisch diskriminiert. Sie waren von öffentlichen Dienstleis­
tungen, Ausbildung, Sozialleistungen, Anstellung im Staatsdienst und bei der Erteilung von 
offiziellen Ausweispapieren ausgeschlossen. Durch zunehmendes Engagement der Roma-Ge­
meinschaften und der Zivilgesellschaft hat sich die Situation verbessert. Seit 2019 erhalten 
Roma Ausweispapiere (AA 28.10.2022, S.18).
Dennoch sind Mitglieder der Roma-Gemeinschaft Berichten zufolge staatenlos oder von Staa­
tenlosigkeit bedroht, da sie nicht über die erforderlichen zivilrechtlichen Dokumente verfügen 
(UNHCR 5.2019, S.78). Es ist nicht bekannt, wie viele von Staatenlosigkeit betroffen sind (EWS/
ISI 11.2019, S.14).
Obwohl die meisten Roma irakische Staatsbürger sind, enthalten ihre Staatsbürgerschaftsnach­
weise den Ausdruck: „Ausnahme“ (MRG 2018, S.7; vgl. EWS/ISI 11.2019, S.14). Das hindert sie 
daran, irgendeine Form von staatlicher Beschäftigung auszuüben (MRG 2018, S.7). Darüber 
hinaus enthalten einige ihrer Personalausweise immer noch das Wort Ghajari (Zigeuner), das 
sie als Roma ausweist und damit Diskriminierung durch potenzielle Arbeitgeber, bzw. systema­
tischer Verweigerung von Beschäftigungsmöglichkeiten, aussetzt (MRG 2018, S.7; vgl. EWS/
ISI 11.2019, S.14). Berichten zufolge gibt es eine Weisung des Innenministeriums, die Einträge 
„Ausnahme“ und „ Zigeuner“ zu unterlassen. Roma können ein Regierungsbüro aufsuchen, um 
einen Antrag auf eine Neuausstellung zu stellen (MRG 2018, S.7).
Die Lebensbedingungen in ihren Dörfern im Zentral- und Südirak sind extrem schlecht. Viele 
Roma leben ohne Zugang zu Strom, sauberem Wasser, Gesundheitsversorgung, etc. (MRG 
11.2017g; vgl. DFAT 16.1.2023, S.15). Traditionelle Berufe sind u.a. Entertainer, Sänger und 
Tänzer (MRG 11.2017g; vgl. DFAT 16.1.2023, S.16). Roma werden daher mit unmoralischem 
Verhalten assoziiert und sind daher als Gemeinschaft stigmatisiert. Roma-Frauen sind einem 
erhöhten Risiko sexueller Übergriffe ausgesetzt (DFAT 16.1.2023, S.16).
In Ermangelung von Alternativen haben sich einige Roma auch Volksmobilisierungskräften 
(PMF) angeschlossen (MRG 2018, S.8).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
n/file/local/2082728/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_
Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Oktober_2022),_28.10.2022.pdf , Zugriff 23.3.2023 [Login 
erforderlich]
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
2.2.2023
198
204

■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (17.8.2020): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2036511/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
20.6.2023
■ EWS/ISI - European Network on Statelessness, Institute on Statelessness and Inclusion (11.2019): 
Statelessness in Iraq, Country Position Paper, https://www.ecoi.net/en/file/local/2021270/Stateless
Journeys-Iraq-final.pdf, Zugriff 21.7.2023
■ MRG - Minority Rights Group (2018): Alternative Report to the Committee on the Elimination of 
Racial Discrimination (CERD) Review of the Periodic Report of Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/loc
al/1452160/1930_1542967497_int-cerd-ngo-irq-32981-e.doc , Zugriff 15.5.2021
■ MRG - Minority Rights Group (11.2017g): Iraq – Roma, https://minorityrights.org/minorities/roma-21/, 
Zugriff 21.7.2023
■ UNHCR - United Nations High Commissioner for Refugees (5.2019): International Protection Con­
siderations with Regard to People Fleeing the Republic of Iraq, https://www.refworld.org/docid/5cc
9b20c4.html, Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
18.13 Baha’i
Letzte Änderung 2024-03-28 11:01
Die Glaubensgemeinschaft der Baha’i ist im 19. Jahrhundert aus dem schiitischen Islam her­
vorgegangen. Da sie die Endgültigkeit des Propheten Mohammad negieren, betrachten einige 
Muslime die Baha’i als Apostaten. Ihre Anzahl wird im Irak auf etwa 1.000 (DFAT 16.1.2023, 
S.18) bis 2.000 Gläubige geschätzt (DFAT 16.1.2023, S.18; vgl. USDOS 2.6.2022, OHCHR 
9.1.2017, S.9), wovon etwa 100 Familien in der Kurdistan Region Irak (KRI) leben (USDOS 
2.6.2022).
Per Gesetz sind einige Religionen verboten, darunter der Baha’i-Glaube (USDOS 2.6.2022; 
vgl. USCIRF 4.2021, S.2, UNHRCOM 16.8.2022, S.7). Bereits die Ba’ath Partei hat den Baha’i-
Glauben per Gesetz 105 (1970) verboten (Kirkuk Now 2.1.2021; vgl. DFAT 16.1.2023, S.18). 
Mit Verordnung 358 (1975) wurde auch ein Verbot einer Registrierung als Baha’i im staatlichen 
Bevölkerungsregister verfügt. Damit konnten Baha’i keine Ausweispapiere, Geburts-, Sterbe-
und Heiratsurkunden erhalten (DFAT 16.1.2023, S.18; vgl. Kirkuk Now 2.1.2021). Ohne diese 
Dokumente haben Baha’i keinen Zugang zu mit der Staatsbürgerschaft verbundenen Rechten 
und Dienstleistungen, wie Bildung und Eigentum vorenthalten, sowie Zugang zu medizinischer 
Versorgung (DFAT 16.1.2023, S.18). In Folge wurden Baha’i enteignet, manche auch inhaftiert 
(Kirkuk Now 2.1.2021). Enteigneter oder zerstörter Besitz der Baha’i wurde weder zurückgege­
ben noch ersetzt (DFAT 16.1.2023, S.18).
Im April 2008 wurde vom Innenministerium die Verordnung 358 (1975) aufgehoben (OHCHR 
9.1.2017, S.9; vgl. DFAT 16.1.2023, S.18). Dennoch berichten Baha’i weiterhin von Schwie­
rigkeiten bei der Änderung ihrer Dokumente (OHCHR 9.1.2017, S.9). Das Gesetz 105 (1970) 
hinsichtlich des Verbots ist weiterhin in Kraft (UNHRCOM 16.8.2022, S.7; vgl. DFAT 16.1.2023, 
S.18). Im Dezember 2018 brachte der stellvertretende Justizminister die Verpflichtung der Re­
gierung zum Ausdruck, das Gesetz Nr. 105 beizubehalten (DFAT 16.1.2023, S.18).
Laut Gesetz 105 (1970) sind für jeden, der den Baha’i-Glauben praktiziert, zehn Jahre Haft vor­
gesehen. Das Gesetz wird generell nicht durchgesetzt (USDOS 2.6.2022; vgl. DFAT 16.1.2023, 
199
205

S.18). Behörden wenden jedoch das Gesetz über zivile Angelegenheiten (1959; geändert 2017), 
das den Übertritt vom Islam verbietet an, als Rechtfertigung für die Verweigerung der Ausstellung 
von Ausweispapieren (DFAT 16.1.2023, S.18).
Auf Ausweispapieren wird die Religionszugehörigkeit von Baha’i als „ Islam“ angegeben (USDOS 
2.6.2022). Manche Baha’i registrieren sich daher als Angehörige anderer Religionsgemeinschaf­
ten (Kirkuk Now 2.1.2021). Da Baha’i-Ehen nicht registriert werden können (FH 2023), sind aus 
diesen Ehen hervorgegangene Kinder von Staatenlosigkeit bedroht (USDOS 30.3.2021; vgl. FH 
2023).
NGOs arbeiten für das Aufheben des Verbots der Baha’i (USDOS 2.6.2022).
Die Kurdische Regionalregierung (KRG) erkennt die Baha’i als religiöse Minderheit an (US­
DOS 2.6.2022). Sie ist im Ministerium für Stiftungen und religiöse Angelegenheiten (MERA) der 
KRG registriert. Baha’i berichten, dass sie in der KRI ihre religiösen Feiertage und Feste ohne 
Einmischung oder Einschüchterung vonseiten der Behörden feiern können (USDOS 2.6.2022).
Quellen
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
2.2.2023
■ FH - Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument
/2090187.html, Zugriff 7.7.2023
■ Kirkuk Now - Kirkuk Now (2.1.2021): Iraqi Baha’is still deprived of religious freedom, https://kirkuk
now.com/en/news/64476, Zugriff 21.7.2023
■ OHCHR - Office of the United Nations High Commissioner for Human Rights (9.1.2017): Report of 
the Special Rapporteur on minority issues on her mission to Iraq, https://documents-dds-ny.un.org
/doc/UNDOC/GEN/G17/002/44/pdf/G1700244.pdf?OpenElement, Zugriff 21.7.2023
■ UNHRCOM - United Nations UN Human Rights Committee (16.8.2022): Concluding observations 
on the sixth periodic report of Iraq [CCPR/C/IRQ/CO/6], https://www.ecoi.net/en/file/local/2077747
/G2246181.pdf, Zugriff 8.2.2023
■ USCIRF - United States Commission on International Religious Freedom [USA] (4.2021): United 
States Commission on International Religious Freedom 2021 Annual Report; USCIRF – Recommen­
ded for Special Watchlist: Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2052974/Iraq Chapter AR2021.pdf, 
Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (2.6.2022): 2021 Report on International Religious 
Freedom: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2073956.html, Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048100.html, Zugriff 11.7.2023
19 Relevante Bevölkerungsgruppen
19.1 Frauen
Letzte Änderung 2023-10-09 16:24
In der Verfassung ist die Gleichstellung der Geschlechter festgeschrieben. Artikel 14 und 20 
garantieren die Gleichheit vor dem Gesetz ohne Diskriminierung aufgrund des Geschlechts 
und verbieten Diskriminierung aufgrund des Geschlechts (AA 28.10.2022, S.12; vgl. USDOS 
20.3.2023, DFAT 16.1.2023, S.29). Frauen werden jedoch unter mehreren Aspekten der Ge­
setzgebung ungleich behandelt (AA 28.10.2022; vgl. FH 2023).
200
206

1986 hat der Irak das Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau 
(CEDAW) ratifiziert. Irakische Gesetze erfüllen jedoch nicht die Anforderungen des Überein­
kommens, insbesondere das Personenstandsgesetz und das Strafgesetz (BS 23.2.2022, S.26). 
Artikel 41 bestimmt, dass Iraker Personenstandsangelegenheiten ihrer Religion entsprechend 
regeln dürfen. Viele Frauen kritisieren diesen Paragrafen als Grundlage für eine Re-Islamisie­
rung des Personenstandsrechts und damit als eine Verschlechterung der Stellung der Frau. 
Zudem findet auf einfachgesetzlicher Ebene die verfassungsrechtlich garantierte Gleichstellung 
häufig keine Entsprechung (AA 28.10.2022, S.12).
In der Verfassung ist eine Frauenquote von 25 % im Parlament verankert. In der Kurdistan 
Region Irak (KRI) sind es 30 % (AA 28.10.2022, S.11; vgl. FH 2023, USDOS 20.3.2023). Frauen 
werden aber nur selten in einflussreiche Positionen berufen und beteiligen sich selten an der 
Führung ihrer Parteien (DFAT 16.1.2023, S.29).Diese formale Repräsentation hat daher geringe 
Auswirkungen auf die staatliche Politik gegenüber Frauen, die von politischen Debatten und 
Führungspositionen üblicherweise ausgeschlossen sind (FH 2023).
Frauen sind im Alltag Diskriminierung ausgesetzt, die ihre gleichberechtigte Teilnahme am poli­
tischen, sozialen und wirtschaftlichen Leben einschränkt. Sie werden selten in Entscheidungs­
positionen und andere einflussreiche Positionen ernannt (AA 28.10.2022, S.12; vgl. FH 2023). 
Patriarchalische Strukturen sind weit verbreitet (AA 28.10.2022, S.12). Die traditionelle Rollen­
verteilung in der Familie lässt weniger Möglichkeiten für Frauen, sich im Studium oder beruflich 
weiter zu entwickeln (AA 28.10.2022, S.5).
Defizite bestehen insbesondere im Familien-, Erb- und Strafrecht sowie im Staatsbürgerschafts­
recht (AA 28.10.2022, S.12; vgl. FH 2023). So können Frauen in Bezug auf das Erbrecht unter 
Druck geraten, ihre Rechte an männliche Verwandte abzutreten (FH 2023). Die Stellung der Frau 
hat sich jedenfalls im Vergleich zur Zeit des Saddam-Regimes teilweise deutlich verschlechtert. 
Auch die prekäre Sicherheitslage in Teilen der irakischen Gesellschaft hat negative Auswir­
kungen auf das Alltagsleben und die politischen Freiheiten der Frauen, insbesondere unter 
Binnenflüchtlingen (IDPs) (AA 28.10.2022, S.12). Die Bewegungsfreiheit von Frauen wird durch 
gesetzliche Bestimmungen eingeschränkt (FH 2023). So hindert das Gesetz Frauen beispiels­
weise daran, ohne die Zustimmung eines männlichen Vormunds oder gesetzlichen Vertreters 
einen Reisepass zu beantragen (FH 2023; vgl. USDOS 20.3.2023, DFAT 16.1.2023, S.29), oder 
ein Dokument zur Feststellung des Personenstands zu erhalten, welches für den Zugang zu 
Beschäftigung, Bildung und einer Reihe von Sozialdiensten erforderlich ist (FH 2023).
Frauen werden am Arbeitsmarkt diskriminiert. Die Regierung al-Kadhimis hat zwar eine Un­
tersuchungskommission eingesetzt, die solche Fälle untersuchen und die Täter vor Gericht 
bringen soll, bisher jedoch ohne konkrete Ergebnisse (BS 23.2.2022, S.14). Frauen wird über­
proportional die Teilnahme am Arbeitsmarkt verwehrt (AA 28.10.2022, S.12). Die geschätzte 
Erwerbsquote von Frauen liegt bei etwa 11% (Stand 2022), ein Abfall gegenüber 15% im Jahr 
2016 (WB 2023). Die geschätzte Arbeitslosigkeit bei Frauen, die an der Arbeitswelt teilhaben, 
liegt laut Weltbank bei etwa 28,5% (Stand 2022) (WB 25.4.2023). Die Jugendarbeitslosigkeit bei 
Frauen und Mädchen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren wird auf etwa 65,2% geschätzt (Stand 
201
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