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Al Shabaab hat jedoch nicht genügend Kapazitäten, um ständig und überall präsent zu sein. Das 
Einsatzgebiet der Gruppe ist fast so groß wie Deutschland. In diesem weitläufigen und infra­
strukturell wenig erschlossenen Gebiet muss die Gruppe mit ca. 10.000 bewaffneten Kämpfern 
auskommen. Das bedeutet, dass al Shabaab zu keinem Zeitpunkt eine permanente Kontrolle 
über alle strategisch wichtigen Punkte ausüben kann. Die Gruppe kann nicht alle wichtigen Stra­
ßen kontrollieren, kann nicht in allen Orten des Hinterlandes mit permanenter Präsenz aufwarten, 
kann sich nicht um alle Konflikte vor Ort gleichzeitig kümmern (ACCORD 31.5.2021). Gemäß 
einer Quelle verfügt al Shabaab bei Clans über Verbindungsleute (Kilmurry/RUSI 1.4.2022); 
laut einer anderen Quelle hält al Shabaab in ihrem Gebiet vor allem in Städten und größeren 
Dörfern eine permanente Präsenz aufrecht. Abseits davon operiert die Gruppe in kleinen, mo­
bilen Gruppen und zielt damit in erster Linie auf das Einheben von Steuern ab und übt Einfluss 
aus (Landinfo 21.5.2019a). Nach anderen Informationen sieht die Strategie von al Shabaab 
unterschiedliche Taktiken vor. In jenen Gebieten, in welchen die Gruppe über das größte Maß 
an Einfluss und Präsenz verfügt, gibt es entwickelte Verwaltungsstrukturen. Dadurch, dass 
al Shabaab dort für Sicherheit und Ordnung sorgt und gleichzeitig Konflikte zwischen rivalisie­
renden Clans beigelegt hat, erhält die Gruppe die Zustimmung der dort lebenden Bevölkerung. 
In jenen Gebieten aber, die entweder unter Kontrolle der Regierung stehen oder die umstritten 
sind, unterwandert al Shabaab bestehende Strukturen und übt mit Zwang Einfluss aus. Der 
Staat wird dort durch Drohungen und Gewalt untergraben. Die Gruppe kann durch geheim­
dienstlich eingeholte Informationen Drohungen gezielt einsetzen, Steuern eintreiben und ganz 
allgemein Einfluss auf das Verhalten von Zivilisten nehmen, ohne dass eine nennenswerte ter­
ritoriale Präsenz oder Einfluss besteht (Mubarak/Jackson A./ODI 8.2023). Eine andere Quelle 
erklärt, dass, auch wenn es dort keine permanenten Stationen gibt, die Polizei von al Shabaab 
regelmäßig auch entlegene Gebiete besucht. Nominell ist die Reichweite von al Shabaab in 
Süd-/Zentralsomalia unbegrenzt. Sie ist in den meisten Landesteilen offen oder verdeckt präsent. 
Die Gruppe ist in der Lage, überall zuzuschlagen, bzw. kann sie sich auch in vielen Gebieten 
Süd-/Zentralsomalias frei bewegen (BMLV 7.8.2024). Al Shabaab funktioniert in nahezu ganz 
Südsomalia als Schattenregierung bzw. -Verwaltung (GITOC/Bahadur 8.12.2022).
„ Kontrolliert“ wird - wie es ein Experte ausdrückt - durch „ exemplarische Gewalt“, etwa durch 
Körperstrafen; durch das Streuen von Gerüchten; durch terroristische Anschläge zur Einschüch­
terung der Bevölkerung. All das erfolgt aber nur so intensiv und so oft, wie es nötig ist, um die 
lokale Bevölkerung zu erschrecken und dafür zu sorgen, dass ein Großteil der Menschen sich 
tatsächlich - zwangsläufig - mit der Herrschaft von al Shabaab arrangiert (ACCORD 31.5.2021). 
Dort wo die Strukturen von al Shabaab vollumfänglich zum Einsatz kommen - wo also die Kon­
trolle der Gruppe unbestritten ist - dort schafft sie ein strenges, aber stabiles Umfeld, in welchem 
sie Steuern einzieht, für Sicherheit sorgt und Streitigkeiten zwischen Clans und Einzelpersonen 
beilegt. Unternehmen, die Steuern zahlen und sich an die Regeln von al Shabaab halten, kön­
nen mit einem höheren Maß an Vorhersehbarkeit und Stabilität arbeiten, da Gerichte Verträge 
durchsetzen. In ihrer „ Hauptstadt“ Jilib ist aber auch die Überwachung stärker ausgeprägt. So 
müssen die Bewohner etwa melden, wenn ein Verwandter von Außen zu Besuch kommt (Muba­
rak/Jackson A./ODI 8.2023). Dort wo al Shabaab nicht in der Lage ist, ein angemessenes Maß 
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an Gewaltandrohung glaubhaft darstellen zu können, sind die Erpressungsversuche auch weni­
ger erfolgreich. So lehnen etwa Wirtschaftstreibende, die ausschließlich in Baidoa und Kismayo 
agieren, Zahlungsforderungen mitunter ab (Williams/ACSS 27.3.2023). Andererseits schreckt 
al Shabaab auch nicht vor Zwang und Gewalt, vor direkten Angriffen oder der Zerstörung lokaler 
Ressourcen zurück, um ihre Ansprüche durchzusetzen (HI 4.2023; vgl. UNSC 6.10.2021). Zu­
dem hat die Gruppe aus vergangenen Fehlern gelernt und so die Kontrolle über einige Gebiete 
zurückerlangt, die sie 2022 verloren hatte. Einige Übereinkommen mit Clans in Zentralsomalia 
wurden wieder aufgenommen. Al Shabaab hebt weiter illegale Steuern ein, ohne dabei so weit 
zu gehen, lokale Clans zu gewalttätigem Widerstand zu provozieren. Die Gruppe ist nun darauf 
bedacht, die Gemeinschaften, von denen sie abhängig ist, nicht zu sehr auszubeuten (Sahan/
SWT 12.6.2023).
Wirtschaftsmacht al Shabaab: Al Shabaab gilt als „ wohlhabend“, verfügt über einen finanziellen 
Polster und damit auch über einen Hebel hinsichtlich Neurekrutierungen (AQ21 11.2023). Die 
Gruppe nimmt pro Jahr 100 Millionen US-Dollar ein, obwohl die Bundesregierung mit zahlreichen 
Maßnahmen versucht hat, die Gruppe von Geldflüssen abzuschneiden (GO 12.3.2024). Gemäß 
Angaben einer Quelle der FFM Somalia 2023 lukriert die Gruppe sogar rund 180 Millionen US-
Dollar pro Jahr - bei Ausgaben von nur etwa 100 Millionen (Researcher/STDOK/SEM 4.2023). 
Eine weitere Quelle bestätigt diese Angaben (Rollins/HIR 27.3.2023).
Die ganze Wirtschaft ist von al Shabaab abhängig, wenn es z. B. um den Warentransport geht 
(Researcher/STDOK/SEM 4.2023). Zudem sind die tief wurzelnden Strukturen der Gruppe im 
Wirtschaftsbereich Mogadischus nur schwer zu beseitigen (Sahan/STDOK/SEM 4.2023). Nicht 
nur in den Gebieten unter direkter Kontrolle von al Shabaab, sondern auch anderswo fließen 
Überschüsse aus dem jährlich eingesammelten Zakat und aus „ Steuern“ häufig an Unterstützer 
der Gruppe, die kleine und mittlere Unternehmen betreiben (Sahan/SWT 25.8.2023; vgl. Wil­
liams/ACSS 27.3.2023). Al Shabaab schafft sich ein Wirtschaftsimperium, die Gruppe verfügt 
über entsprechende Kompetenzen. Auch Morde gegen Bezahlung scheinen für al Shabaab zum 
Geschäftsmodell zu werden. Zudem hat die Gruppe in vielen Sparten investiert, Reichtümer 
angehäuft (Sahan/STDOK/SEM 4.2023) und betreibt einige Unternehmen (Researcher/STDOK/
SEM 4.2023). Die Gruppe agiert - v. a. außerhalb des eigenen Gebietes - wie ein Kartell bzw. 
wie eine Mafia (IO-D/STDOK/SEM 4.2023; vgl. Sahan/STDOK/SEM 4.2023; HIPS 4.2021, S. 5).
Zum sich nicht nur auf das eigentlich kontrollierte Gebiet beschränkende „ Steuer“- und Abga­
bewesen von al Shabaab siehe Recht und „ Steuer“-Wesen bei al Shabaab
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4.2 Somaliland
Letzte Änderung 2025-08-07 08:37
Zum Konflikt um Laascaanood siehe Konflikt um Laascaanood / Khatumo-SSC
Somaliland weist im regionalen Vergleich ein erhöhtes Maß an Sicherheit, Stabilität und De­
mokratie auf (AA 25.4.2025; vgl. ÖB Nairobi 10.2024; HO 5.4.2025). Das Land ist ein [Zitat] 
’Leuchtturm relativen Friedens am Horn von Afrika’ (Cannon/Conversation 22.11.2024). Die Si­
tuation dort ist wesentlich besser als in Süd-/Zentralsomalia, die Sicherheitslage ist weitgehend 
stabil (ÖB Nairobi 10.2024). Eine Quelle der FFM Somalia 2023 erklärt dazu, dass Somaliland 
viele Fortschritte gemacht hat, dass Peacebuilding, Versöhnung und Staatsaufbau zu den gro­
ßen Erfolgen gehören, die das Land erzielt hat (INGO-V/STDOK/SEM 5.2023). Bereits in den 
1990er-Jahren wurde ein erfolgreicher Versöhnungsprozess abgeschlossen, der die Grundlage 
für die unabhängige und vergleichsweise erfolgreiche Staatsbildung geboten hat. Der Frieden in 
Somaliland bleibt jedoch laut einer Quelle fragil (BS 2024). Eine andere Quelle sieht in Somali­
land - abseits des Konflikts um Laascaanood - ein Bollwerk gegen extremistische Bedrohungen, 
v. a. gegen al Shabaab (Sahan/SWT 14.2.2024). Eine andere Quelle erklärt, dass Somaliland 
stabil ist. Eine Fragilität ist demnach nicht zu erkennen, auch wenn politische Streitigkeiten mit­
unter zu Gewalt führen können (BMLV 7.8.2024). Stand Juni 2025 gab es in Somaliland keine 
gröberen politischen Spannungen (BMLV/STDOK 6.6.2025).
Laut einer Quelle kann die Regierung die meisten der eigenen Gebiete regieren und dort Vor­
haben umsetzen (BS 2024). Nach anderen Angaben endet die Kontrolle durch Somaliland etwa 
in der Mitte der Region Sanaag (PGN 19.6.2025); auch eine weitere Quelle erklärt, dass Ceeri­
gaabo in Sanaag die östlichste von Somaliland kontrollierte Stadt ist (BMLV/STDOK 6.6.2025). 
In der Region Sool endet die Kontrolle bei Oog; und auch das Gebiet Cayn in Togdheer (um 
Buuhoodle) wird demnach nicht von Somaliland kontrolliert, wiewohl sich der Großteil von Togd­
heer unter Kontrolle Somalilands befindet. Die Regionen Woqooyi Galbeed und auch die Region 
Awdal werden zur Gänze von Somaliland kontrolliert (PGN 19.6.2025). Anders ausgedrückt kon­
trolliert die Regierung den Westen des Landes zu 100%; im Osten wird ihr Anspruch teilweise 
herausgefordert (SECEX/STDOK/SEM 4.2023). Die Sicherheitskräfte können außerhalb der 
Regionen Sool und Sanaag in einem vergleichsweise befriedeten Umfeld jedenfalls ein deutlich 
höheres Maß an Sicherheit im Hinblick auf terroristische Aktivitäten und allgemeine Kriminali­
tät herstellen als in anderen Landesteilen. Dies gilt insbesondere für die Regionen Awdal und 
Woqooyi Galbeed mit den Städten Hargeysa und Berbera(AA 23.6.2025).
Laut Angaben einer Quelle der FFM Somalia 2023 muss niemand aufgrund einer vorgeblich 
schlechten Sicherheitslage den Westen Somalilands verlassen, während im Osten des Landes 
Blutfehden einen Grund darstellen könnten. Die meisten Migranten verlassen das Land dem­
nach aber auf der Suche nach wirtschaftlichen Möglichkeiten. Bei Frauen kann auch FGM oder 
eine bevorstehende Zwangs- oder Frühehe ein Grund sein (SOMNAT/STDOK/SEM 5.2023). 
Im Jahr 2025 sind in Somaliland bis inklusive Mai aufgrund von Konflikt und Unsicherheit nur 
wenige Menschen vertrieben worden (Vergleichszahlen in Klammer: Gesamtjahr 2024): 4.000 
in Sanaag (5.000); 2.000 in Togdheer (29.000), 1.000 in Sool (1.000) und keine (keine) in der 
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Hauptstadtregion Woqooyi Galbeed sowie in Awdal (UNHCR 2025; UNHCR 2024). Im Jahr 2023 
waren es insgesamt noch 232.000 Vertriebene (UNHCR 2023). [Anm.: Nahezu alle Vertriebe­
nen standen damals in Zusammenhang mit dem Konflikt um Laascaanood; siehe Konflikt um 
Laascaanood / Khatumo-SSC.]
Städte: Hinsichtlich Hargeysa gibt es keine Sicherheitsprobleme. Die Kriminalitätsrate ist re­
lativ niedrig. Wenn es zu einem Mord kommt, dann handelt es sich üblicherweise um einen 
gezielten Rachemord auf der Basis eines Clankonflikts (BMLV 2.7.2025). Die Diaspora inves­
tiert in der Stadt (Economist/L. Taylor 29.8.2024). Eine Quelle der FFM Somalia 2023 gibt an, 
dass manche Menschen Hargeysa als deutlich sicherer erachten als Nairobi. Die Mitarbeiter 
der Quelle können sich in Hargeysa jedenfalls frei bewegen. Auch in Berbera ist die Sicher­
heitslage demnach gut, die Stadt unproblematisch (MAEZA/STDOK/SEM 4.2023). Zwei weitere 
Quellen erklären, dass Hargeysa und Berbera sichere Städte bzw. ruhig sind (BMLV 2.7.2025; 
vgl. INGO-F/STDOK/SEM 4.2023). Auch Burco ist ruhig (BMLV 2.7.2025), gemäß Angaben 
einer Quelle der FFM Somalia 2023 ist diese Stadt sicher (INGO-F/STDOK/SEM 4.2023). Laut 
einer anderen Quelle ist die Sicherheit dort hingegen nicht gleich gut wie in Hargeysa (MAEZA/
STDOK/SEM 4.2023). Eine weitere Quelle erklärt, dass hinsichtlich der Städte Borama, Har­
geysa, Berbera und Burco das größte Sicherheitsrisiko ein Verkehrsunfall ist (Omer/STDOK/
SEM 4.2023). Eine andere Quelle gibt an, dass in diesen vier Städten - und in den größeren 
Städten generell - Rechtsstaatlichkeit herrscht. Die Behörden gewährleisten dort demnach die 
Sicherheit der Bevölkerung, es gibt keine großen Probleme mit Raub oder Mord. Generell ist 
Kriminalität kein großes Problem im täglichen Leben (INGO-V/STDOK/SEM 5.2023). Gemäß 
einer anderen Quelle stellen Jugendbanden in Hargeysa immer noch ein Problem dar, genauso 
wie Kleinkriminalität. Es gibt Arbeitslosigkeit und auch Drogenkonsum (SECEX/STDOK/SEM 
4.2023).
Die somaliländische Polizei hat für das Jahr 2024 folgende Daten ihrer Kriminalstatistik ver­
öffentlicht: 28.418 Delikte wurden registriert. 10.840 wurden in gegenseitigem Einverständnis 
gelöst, 11.876 an Gerichte weitergeleitet; 860 befinden sich noch in Untersuchung (Halqabsi 
23.10.2024). Im Jahr 2022 gab es vergleichsweise 27.801 registrierte Delikte. Damals wurden 
11.320 in gegenseitigem Einverständnis gelöst, 10.916 vor Gericht abgehandelt und entschieden 
(SD 4.11.2022). Während es im Jahr 2021 89 Morde gegeben hat und 84 Verdächtige diesbe­
züglich in Haft genommen worden sind (SD 4.11.2021), gab es 2022 60Morde, und 49 Mörder 
wurden verhaftet (SD 4.11.2022). Im Jahr 2024 gab es wiederum 68 Morde mit 62 Verhaf­
tungen. In diesem Jahr wurden außerdem 321 Vergewaltigungen angezeigt. Diesbezüglich 
wurden 270 Verdächtige verhaftet, 73 befinden sich auf der Flucht (Halqabsi 23.10.2024). Im 
Jahr 2022 wurden 266 Vergewaltigungen angezeigt, 240 der 280 Beschuldigten wurden ge­
fasst (SD 4.11.2022).
Al Shabaab konnte in Somaliland nicht Fuß fassen (ÖB Nairobi 10.2024; vgl. JF 18.6.2021). 
Die Gruppe kontrolliert dort keine Gebiete (AA 25.4.2025; vgl. BMLV 2.7.2025) und hebt auch 
keine „Abgaben“ ein (BMLV 2.7.2025).
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Mehrere Quellen der FFM Somalia 2023 geben an, dass es seit 2008 keine relevanten terroris­
tischen Angriffe gegeben hat (SECEX/STDOK/SEM 4.2023; vgl. MAIO-G/STDOK/SEM 4.2023; 
INGO-V/STDOK/SEM 5.2023). Am 11.9.2022 ist es zu einem der äußerst seltenen Anschläge in 
Somaliland gekommen. Im Dorf Milxo (Sanaag, Bezirk Laasqoray) kamen fünf Menschen ums 
Leben, als ein Selbstmordattentäter in einem Teehaus einen Sprengsatz zündete. Niemand hat 
sich zu dem Anschlag bekannt, eine Täterschaft von al Shabaab wird lediglich vermutet (Weiss/
FDD 12.9.2022).
Somaliland hat bemerkenswerte Kapazitäten aufgebaut. Durch die Glaubwürdigkeit der be­
stehenden Institutionen entstand Vertrauen der Öffentlichkeit in die Verwaltung. Dies wiederum 
erschwert al Shabaab ihre Operationen (Schwartz/HO 12.9.2021; vgl. BMLV 2.7.2025). Neben 
formellen nachrichtendienstlichen Netzen gibt es ein informelles Netz an Nachbarschaftswa­
chen (BMLV 9.2.2023). Die Regierung setzt auf Älteste, lokale Behördenvertreter und besorgte 
Bürger; und darauf, dass diese verdächtige Aktivitäten und Neuankömmlinge bei der Polizei 
oder beim Geheimdienst melden (JF 18.6.2021). Dementsprechend werden terroristische Pläne 
immer wieder durch Sicherheitskräfte vereitelt und Operateure der al Shabaab verhaftet (Weiss/
FDD 11.8.2021; vgl. SECEX/STDOK/SEM 4.2023; vgl. MAIO-G/STDOK/SEM 4.2023; Halqabsi 
29.1.2024).
Quellen der FFM Somalia 2023 erklären, dass man in Somaliland vor al Shabaab einigermaßen 
sicher ist. Auch wenn es ggf. zu Drohungen kommen kann, mangelt es der Gruppe dort an Ka­
pazitäten und Personal, al Shabaab kann nicht agieren (INGO-F/STDOK/SEM 4.2023) bzw. wird 
dort nicht aktiv (SECEX/STDOK/SEM 4.2023; vgl. MAEZA/STDOK/SEM 4.2023), stellt keine 
Regeln auf und errichtet keine Checkpoints (SECEX/STDOK/SEM 4.2023). Eine andere Quelle 
bestätigt dies. Demnach sind in von Somalilandkontrollierten Gebieten Verfolgungshandlungen 
von al Shabaab gegen Personen generell unbekannt (BMLV 2.7.2025). Es konnten in den kon­
sultierten Quellen keine Informationen gefunden werden, wonach Deserteure von al Shabaab 
in Somaliland gefährdet wären.
Eine Quelle der FFM Somalia 2023 gibt an, dass Hargeysa von al Shabaab möglicherweise 
als sicherer Hafen genutzt wird (SECEX/STDOK/SEM 4.2023). Die Gruppe verfügt über ei­
ne verdeckte Präsenz in Somaliland (SECEX/STDOK/SEM 4.2023; vgl. MAEZA/STDOK/SEM 
4.2023). Al Shabaab unterhält hier ein Netzwerk an Sympathisanten und Unterstützern. Unklar 
ist, ob dieses Netzwerk auch tatsächlich über operative Kräfte (Agenten) verfügt, die z. B. zu 
Anschlägen genutzt werden können (BMLV 2.7.2025). Die Grenzgebiete zu Puntland sind für 
eine Infiltration durch al Shabaab anfällig. Dort versucht die Gruppe, lokale Clans, die sich von 
der Regierung diskriminiert fühlen, für sich zu gewinnen (BMLV 7.8.2024). Dies gilt etwa für die 
in Sanaag vorherrschenden Warsangeli. Im nordwestlichen Puntland ist es al Shabaab teilwei­
se gelungen. In Sanaag hingegen stellen sich lokale Milizen gegen al Shabaab (Weiss/FDD 
12.9.2022). Nach anderen Angaben konnte al Shabaab in den letzten Jahren fast unmerklich in 
Somaliland - und insbesondere in der Region Sanaag - vordringen (ICG 10.11.2022). Laut einer 
Quelle der FFM Somalia 2023 durchqueren Angehörige der Gruppe manchmal den Bezirk Ceeri­
gaabo „ in peacefultransit“ - in Konvois, mit weißen Fahnen. Die lokalen Gemeinden akzeptieren 
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al Shabaab, es kommt auch zu Eheschließungen (SECEX/STDOK/SEM 4.2023). Insgesamt ver­
hält sich die Gruppe aufgrund der ihr sowohl durch den sogenannten Islamischen Staat als auch 
durch puntländische Operationen zugesetzten erheblichen Verluste und der Tatsache, dass sie 
kaum neu rekrutieren kann, derzeit relativ ruhig (STDOK/BMLV 10.4.2025). Allerdings versucht 
al Shabaab, den SSC-Khatumo zu unterwandern (BMLV 2.7.2025). Zu al Shabaab im Rahmen 
des Konflikts mit den Dhulbahante siehe Sicherheitslage / Khatumo-SSC, Dhulbahante.
Clans: Die Region Awdal wird von den Dir-Subclans Gadabursi und Issa bewohnt, wobei die 
Gadabursi die Mehrheit stellen. In der Hauptstadtregion Woqooyi Galbeed dominieren Subclans 
der Isaaq, namentlich die Habr Awal, Habr Yunis und Idagalle. In Hargeysa gibt es verschiedene 
Clans und Subclans, darunter Minderheitengruppen sowie die Habr Awal, Habr Yunis, Habr Jeclo 
und Idagalle. Die Region Togdheer wird hauptsächlich von den Isaaq-Subclans Habr Yunis und 
Habr Jeclo bewohnt. Zudem leben Isaaq / Idagalle in der Region westlich von Burco (EUAA 
5.2025).
Clankonflikte bestehen wie überall in Somalia auch in Somaliland, und es kann zu Auseinan­
dersetzungen und Racheakten kommen, die zivile Opfer fordern. Clankonflikte stellen aber kein 
Sicherheitsproblem dar, das die politische Stabilität der Region gefährdet (ÖB Nairobi 10.2024; 
vgl. BMLV 7.8.2024). Den Behörden ist es gelungen, mittels einer effektiven Integration in­
formeller Clanstrukturen in formale Kontexte einen vergleichsweise wirksamen Schutz gegen 
gewaltsame Ausschreitungen - etwa durch Milizen oder kriminelle Banden - zu gewährleisten 
(AA 25.4.2025).
Clankonflikte treten i.d.R. lokal auf - v. a. in entlegenen Gebieten (HO 5.4.2025) - und hier in 
erster Linie in den Regionen Sanaag und Sool (ÖB Nairobi 10.2024; vgl. HO 5.4.2025; Omer/
STDOK/SEM 4.2023; SOMNAT/STDOK/SEM 5.2023; INGO-V/STDOK/SEM 5.2023). So be­
kämpfen sich beispielsweise die Isaaq-Clans der Habr Jeclo und Habr Yunis immer wieder in 
Ceel Afweyn(Sanaag) (Omer/STDOK/SEM 4.2023). In Sanaag kam es auch im März 2025 
zu Kämpfen um Weiderechte, es gab zwölf Todesopfer (SLST 10.3.2025). Laut einer Quelle 
der FFM Somalia 2023 können zwar Männer aus Ostsomaliland von anhaltenden Blutfehden 
betroffen sein; in Westsomaliland ist die Situation demnach aber anders (SOMNAT/STDOK/
SEM 5.2023).
Üblicherweise werden Landstreitigkeiten auf traditionellem Wege geklärt - durch Älteste (SECEX/
STDOK/SEM 4.2023; vgl. Omer/STDOK/SEM 4.2023). Die Regierung greift auch in Clankon­
flikte ein, etwa im Bereich Balli Samatar (Togdheer), wo die Polizei gemeinsam mit Ältesten 
aufgrund gewalttätiger Auseinandersetzungen interveniert hat (SOCOM 24.9.2023). Sie kann 
auch vermitteln, etwa im März 2025 gemeinsam mit dem Suldan der Warsangeli in Sanaag 
(SLST 10.3.2025) oder durch den Vizepräsidenten zwischen den Habr Yunis und den Habr Je­
clo im Mai 2025 in Ostsomaliland (ICG 5.2025). Bei einem anderen Beispiel, bei welchem 
im Umfeld von Burco fünf Menschen getötet und sechs verletzt worden sind, kam es zu ei­
ner Versöhnungskonferenz. Diese wurde von mehreren Ministern Somalilands geleitet (SLST 
21.6.2023). I.d.R. folgt im Fall von Clankonflikten ein Aufruf der Regierung an die betroffenen 
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Ältesten, eine Konfliktlösung herbeizuführen. Bei einer weiteren Eskalation schreiten Sicher­
heitskräfte ein, und die Regierung versucht, das Problem eigenständig zu lösen. Dieser Ansatz 
ist nicht immer erfolgreich (STDOK 8.2017). Laut einer Quelle der FFM Somalia 2023 greift die 
Regierung in Konflikte hingegen nur dann ein, wenn sie selbst Interesse am Streitgegenstand 
hat (SECEX/STDOK/SEM 4.2023). Laut einer anderen Quelle greift die Regierung erst nach 
einer Eskalation über die lokale Ebene hinweg ein. Ansonsten setzt sie auf eine Regelung von 
Konflikten durch Älteste (BMLV 7.8.2024). Als Normalbürger betroffen ist man durch Clankon­
flikte v. a. hinsichtlich der Bewegungsfreiheit, weil man die Konfliktgebiete nicht bereisen kann. 
Grundsätzlich sind nur die involvierten Clans betroffen (Omer/STDOK/SEM 4.2023).
In der Region Awdal gibt es (wieder) Separatisten der Gadabursi, die entsprechenden Bestre­
bungen werden aber v. a. von der Diaspora betrieben (STDOK/BMLV 10.4.2025). Auch wenn 
sich die Gadabursi zum Teil von der Regierung in Hargeysa benachteiligt fühlen, gibt es für die­
se Diaspora-Separatisten vor Ort nur wenig Begeisterung (BMLV/STDOK 6.6.2025; vgl. AQ21 
11.2023; Omer/STDOK/SEM 4.2023). Generell sind die Gadabursi seit Langem in das politische 
System Somalilands erfolgreich integriert (AQ21 11.2023). Älteste des Clans haben dem neu­
en somaliländischen Präsidenten ihre Unterstützung zugesagt (HT 21.2.2025). Nach anderen 
Angaben findet sich das sogenannte Awdal State Movement (ASM), eine kleine Gruppe von 
Gadabursi, auf beiden Seiten der Grenze zwischen Somaliland und Dschibuti. Die politische 
Bündnisse der ASM schwanken demnach (Sahan/SWT 17.7.2024).
Östliches Grenzgebiet [siehe dazu auch Unterkapitel Sool und Sanaag / Khatumo-SSC / Dhul­
bahante, Warsangeli]: Die Zugehörigkeit der östlichen Teile der Regionen Sool und Sanaag 
sowie des Bezirks Buuhoodle (Togdheer) sind umstritten (BS 2024). Laut puntländischer Ver­
fassung ist die gesamte Region Sool Teil Puntlands. Dies gilt auch für Sanaag (ohne den Bezirk 
Ceel Afweyn und den nordöstlichen Teil des Bezirks Ceerigaabo) sowie den Bezirk Buuhoodle 
in Togdheer (MBZ 6.2023). Als dritte Streitpartei ist der SSC-Khatumo hinzugekommen; die­
ser beansprucht Gebiete, die eigentlich schon zwischen Somaliland und Puntland umstritten 
sind (BMLV 2.7.2025).
Vorfallszahlen: In den somaliländischen Regionen Awdal (571.230), Sanaag (325.136), Sool 
(478.265), Togdheer (780.092) und Woqooyi Galbeed (1.313.146) leben nach Angaben einer 
Quelle 3,467.869 Einwohner (IPC 13.12.2022). Im Vergleich dazu meldete die ACLED-Daten­
bank im Jahr 2023 insgesamt 14 Zwischenfälle, bei welchen gezielt Zivilisten getötet wurden 
(Kategorie „ Violence against Civilians“). Bei elf dieser 14 Vorfälle wurde jeweils ein Zivilist oder 
eine Zivilistin getötet. Im Jahr 2024 waren es 21 derartige Vorfälle (17 davon mit je einem Toten) 
(ACLED 10.1.2025). In der Zusammenschau von Bevölkerungszahl und Violence against Ci­
vilians ergeben sich für 2024 folgende Zahlen (Vorfälle von „ Violence against Civilians“ je 
100.000 Einwohner): Awdal 0,00; Sanaag 3,38; Sool 1,05; Togdheer 0,51; Woqooyi Galbeed 
0,08; [Anm.: Die Zahlen könnten noch um einiges niedriger sein, da manche Quellen für So­
maliland eine viel höhere Bevölkerungszahl nennen. So geht BBC von 5,7 (BBC 2.1.2024) und 
al Jazeera oder der Economist von 6 Millionen Einwohnern aus (AJ 19.11.2024; vgl. Economist/
L. Taylor 29.8.2024).]
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