2025-09-08-coi-cms-laenderinformationen-somalia-version-8-50fd

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter

/ 422
PDF herunterladen
■ ÖB Nairobi - Österreichische Botschaft Nairobi [Österreich] (10.2024): Asylländerbericht zu Somalia, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2116331/SOMA_ÖB-Bericht_2024_10.pdf , Zugriff 22.10.2024 
[Login erforderlich]
■ Researcher/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Staatendoku­
mentation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber), Researcher 
(Autor) (4.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023
■ Rollins/HIR - Kay Rollins (Autor), Harvard International Review (Herausgeber) (27.3.2023): No 
Justice, No Peace: Al-Shabaab’s Court System, https://hir.harvard.edu/no-justice-no-peace-a
l-shabaabs-court-system/ , Zugriff 29.6.2023
■ Sahan/Caasimada - Caasimada (Autor), Sahan (Herausgeber) (12.7.2023): Al-Shabaab extends 
extortion to private schools and universities near Mogadishu, in: The Somali Wire Issue No. 564, 
per e-Mail. Originallink auf Somali, https://www.caasimada.net/al-shabab-oo-arrin-cusub-ka-billo
wday-duleedka-muqdisho/, Zugriff 16.1.2024
■ Sahan/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Sahan (Autor), Staa­
tendokumentation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber) (4.2023): 
Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (25.8.2023): Confronting Al-
Shabaab’s Patronage System, in: The Somali Wire Issue No. 583, per e-Mail [kostenpflichtig, 
Login erforderlich]
■ SRF - Schweizer Radio und Fernsehen (27.12.2021): Ein Staat ohne Macht - Somalia: Leben im 
gescheiterten Staat, https://www.srf.ch/news/international/ein-staat-ohne-macht-somalia-leben-i
m-gescheiterten-staat, Zugriff 11.10.2023
■ STDOK - Staatendokumentation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (8.2017): 
Fact Finding Mission Report Somalia; Sicherheitslage in Somalia; Bericht zur österreichisch-schwei­
zerischen FFM, https://www.ecoi.net/en/file/local/1406268/5209_1502195321_ffm-report-somalia-s
icherheitslage-onlineversion-2017-08-ke.pdf , Zugriff 6.10.2023
■ TANA/ACRC - Tana Copenhagen (Herausgeber), African Cities Research Consortium (Autor) 
(9.3.2023): Understanding Systems in Mogadishu City, https://tanacopenhagen.com/wp-content/upl
oads/2023/03/ACRC-Tana-Mogadishu-City-System-Analysis.pdf , Zugriff 23.5.2024
■ TRN/Khalil/Abdi Y./Glazzard/Nor/Zeuthen - James Khalil (Autor), Yahye Abdi (Autor), Andrew Glaz­
zard (Autor), Abdullahi Ahmed Nor (Autor), Martine Zeuthen (Autor), The Resolve Network (Her­
ausgeber) (12.2023a): The „ Off-Ramp“ from al-Shabaab: Disengagement during the Offensive in 
Somalia, https://resolvenet.org/system/files/2023-12/RSVE_RR_LPBI_TheOffRamp_AS_Somalia
Defections_KhalilEtAl_Dec2023_FINAL-UPDATE12.18.23.pdf, Zugriff 26.1.2024
■ UNSC - United Nations Security Council (10.10.2022): Letter dated 10 October 2022 from the Chair 
of the Security Council Committee pursuant to resolution 751 (1992) concerning Somalia addressed 
to the President of the Security Council: Letter dated 1 September 2022 from the Panel of Experts 
on Somalia addressed to the Chair of the Security Council Committee pursuant to resolution 751 
(1992) concerning Somalia [S/2022/754], https://www.ecoi.net/en/file/local/2081261/N2263844.pdf, 
Zugriff 11.10.2023
■ UNSC - United Nations Security Council (6.10.2021): Letter dated 5 October 2021 from the Chair of 
the Security Council Committee pursuant to resolution 751 (1992) concerning Somalia addressed to 
the President of the Security Council: Final report of the Panel of Experts on Somalia (S/2021/849), 
https://reliefweb.int/attachments/17a953bc-861a-348a-a59b-1e182f053030/S_2021_849_E.pdf , 
Zugriff 12.10.2023
■ VOA - Voice of America (17.5.2022): New Somali President Welcomes Return of US Troops, https:
//www.voanews.com/a/new-somali-president-welcomes-return-of-us-troops/6577228.html , Zugriff 
16.11.2023
■ Weiss/FDD - Caleb Weiss (Autor), Foundation for Defense of Democracies (Herausgeber) (11.8.2021): 
Analysis – Somaliland’s lingering jihadi threat, https://www.longwarjournal.org/archives/2021/08/an
alysis-somalilands-lingering-jihadi-threat.php , Zugriff 23.10.2023
■ Williams/ACSS - Africa Center for Strategic Studies (Herausgeber), Wendy Williams (Autor) 
(27.3.2023): Reclaiming Al Shabaab’s Revenue, https://africacenter.org/spotlight/reclaimin
g-al-shabaabs-revenue , Zugriff 7.11.2023
■ WP - Washington Post, The (31.8.2019): ‘If I don’t pay, they kill me’: Al-Shabab tightens grip on 
Somalia with growing tax racket, https://www.washingtonpost.com/world/africa/if-i-dont-pay-they-kil
l-me-al-shabab-tightens-its-grip-on-somalia-with-growing-tax-racket/2019/08/30/81472b38-beac-1
1e9-a8b0-7ed8a0d5dc5d_story.html, Zugriff 16.11.2023 [kostenpflichtig, Login erforderlich]
140
147

5.3 Somaliland
Letzte Änderung 2025-01-16 14:11
Grundsätzlichist in der Verfassung der Islam als Staatsreligion festgeschrieben, alle Gesetze 
müssen mit den Prinzipien der Scharia übereinstimmen (USDOS 30.6.2024).
Rechtsstaatlichkeit: In den städtischen Gebieten herrscht ein Grundmaß an Rechtsstaat­
lichkeit, Polizei, Justiz und andere Institutionen funktionieren einigermaßen gut (BS 2024; vgl. 
INGO-V/STDOK/SEM 5.2023). Obwohl Somaliland in seinem Justizsystem mit Korruption, Vor­
eingenommenheit und einem Mangel an Ressourcen konfrontiert ist, gilt es durchweg als effek­
tiver als die Gerichte im Rest des Landes (Rollins/HIR 27.3.2023). Es besteht ein einigermaßen 
funktionierendes Behördennetz (ÖB Nairobi 10.2024). In entlegenen Gebieten vertreten lokale 
Behörden (meist Älteste) die Rechtsordnung. Dort sind Frauen- und Minderheitenrechte häu­
fig nur unzureichend geschützt (BS 2024). Zudem mangelt es teils an der Durchsetzung von 
Gerichtsurteilen durch die Polizei (SDG 1.2.2019). In den Grenzregionen zu Puntland ist das 
staatliche Gewaltmonopol umstritten (BS 2024).
Im Strafrecht sind rechtsstaatliche Grundsätze ansatzweise zu beobachten. Dazu gehört das 
Bemühen, eine diskriminierende Strafverfolgung und Strafzumessung möglichst zu vermei­
den (AA 23.8.2024). Vor somaliländischen Gerichten gilt generell die Unschuldsvermutung, das 
Recht auf ein öffentliches Verfahren und das Recht auf eine Rechtsvertretung. Verteidiger dürfen 
Zeugen befragen und einberufen sowie gegen Urteile Berufung einlegen. Für Angeklagte, die 
einer schweren Straftat bezichtigt werden, gibt es eine kostenlose Rechtsvertretung (USDOS 
12.4.2022). Außerdem gibt es im Land eine funktionierende Legal Aid Clinic (LAW-A/STDOK/
SEM 4.2023; vgl. USDOS 12.4.2022). Diese ist an der Universität von Hargeysa angesiedelt 
und wird u. a. von der EU unterstützt. Menschen, die es sich sonst nicht leisten können, erhal­
ten dort Rechtsberatung und Rechtsvertretung, z. B. Migranten oder Obdachlose. Das Projekt 
beschäftigt 16 Personen, die meisten davon Anwälte (LAW-A/STDOK/SEM 4.2023; vgl. LAW-A/
STDOK/SEM 4.2023).
Insgesamt werden die Verfahrensrechte in Somaliland eher eingehalten als in anderen Lan­
desteilen (AA 23.8.2024). Allerdings kommt es oft zu langen Verzögerungen (FH 2024a; vgl. 
BS 2024). Das unabhängige Human Rights Centre berichtet außerdem von gröberen Mängeln. 
Verhaftungen erfolgen demnach oft ohne Haftbefehl. Angeklagte werden mitunter ohne Aus­
sicht auf Kaution überlang und rechtswidrig in Untersuchungshaft gehalten, der Zugang zur 
Anklageschrift verweigert (HRCSL 3.2024).
Es gibt polizeiliche Kriminalstatistiken (SD 4.11.2021; SD 4.11.2022). Details siehe  Sicherheits­
lage Somaliland
Gewaltenteilung: In Somaliland gibt es eine klarere Trennung der Staatsgewalten (BS 2024). 
Die Grundsätze der Gewaltenteilung sind in der Verfassung niedergeschrieben. Diese Gewalten­
teilung wird auch weitgehend eingehalten, jedoch zunehmend ausgehöhlt (AA 23.8.2024). Die 
Exekutive versucht, sowohl die Legislative als auch die Judikative substanziell zu beeinflussen 
(BS 2024; vgl. ÖB Nairobi 10.2024).
141
148

Formelle Justiz - Aufbau, Verfügbarkeit, Qualität: In Somaliland wurde ein unabhängiges und 
auf vier Ebenen hierarchisch strukturiertes Gerichtssystem aufgebaut. Dieses besteht aus dem 
Supreme Court, regionalen Berufungsgerichten, Regional- und Bezirksgerichten. Die rechtliche 
Infrastruktur und das Gerichtssystem decken fast alle urbanen Zentren ab (BS 2024). Nach 
Angaben einer Quelle der FFM Somalia 2023 sind die Bezirksgerichte (Maxkamadda Degmada) 
für Familien- und Erbrecht sowie für Zivilfälle unter drei Millionen Somaliland Shilling [ca. 330 US-
Dollar] sowie für Strafrecht unter drei Jahren Haft zuständig. Alle Fälle, die über diesen Grenzen 
liegen, gehen an das Regionalgericht. In jeder Region gibt es ein regionales Berufungsgericht, 
das alle Berufungsfälle der ersten Instanz bearbeitet (LAW-A/STDOK/SEM 4.2023).
Gerichte funktionieren, allerdings fehlt es an ausgebildeten Richtern sowie an einer nachvoll­
ziehbaren Rechtsdokumentation (USDOS 22.4.2024; vgl. ÖB Nairobi 10.2024; SDG 1.2.2019). 
Nach anderen Angaben wird die Gerichtsbarkeit regelmäßig als nicht ordentlich funktionierend 
kritisiert (BS 2024), Richtern und anderem Personal mangelt es demnach an Kapazitäten und 
Qualifikation, dem System an finanziellen Ressourcen (BS 2024; vgl. FH 2024a; LAW-A/STDOK/
SEM 4.2023). UNODC und andere UN-Agenturen unterstützen Verbesserungen im Justizsys­
tem und bei Haftbedingungen (ÖB Nairobi 10.2024). Internationale Hilfe ist auch in Gerichte 
investiert worden. Dadurch hat sich die Zahl an Richtern und Richterinnen im Zeitraum 2011-
2018 auf 186 mehr als verdoppelt. Es gibt auch immer mehr adäquat ausgebildete Anwälte, 
NGOs bieten Rechtshilfe an. In jeder Region gibt es sogenannte Mobile Courts (SDG 1.2.2019). 
Letztere wurden mit internationaler Hilfe 2008 etabliert (ÖB Nairobi 10.2024). Mit diesen wur­
de der Zugang zur formellen Justiz verbessert (BS 2024; vgl. ÖB Nairobi 10.2024). Bei der 
Reformierung des Justizsystems hat es zumindest einige Fortschritte gegeben (FH 2024a).
Formelle Justiz  - Unabhängigkeit: Der Justiz mangelt es an Unabhängigkeit (BS 2024; vgl. 
FH 2024a; ÖB Nairobi 10.2024). Es kommt zu Einmischungen durch die Regierung (ÖB Nairobi 
10.2024) und durch Clans (ÖB Nairobi 10.2024; vgl. BS 2024). - So werden Richter oft auf Basis 
ihrer politischen oder Clanzugehörigkeit ernannt (BS 2024). Zudem bestehen Vorwürfe hinsicht­
lich Korruption im Justizsystem. Amtsträger nehmen häufig Einfluss auf Verfahren - v. a. gegen 
Journalisten (USDOS 22.4.2024). Das UNDP hat einige Probleme aufgezeigt. Verhaltensregeln 
und Fortbildung haben zu Verbesserungen geführt (LIFOS 9.4.2019).
Militärgerichte: Wie in Süd-/Zentralsomalia gibt es auch in Somaliland Militärgerichte, de­
ren Verfahren unzureichend sind, und wo grundlegende Standards eines fairen zivilrechtlichen 
Strafverfahrens ignoriert werden (AA 23.8.2024). Dort wird entgegen der Verfassung auch über 
angeklagte Zivilisten verhandelt - v. a. wenn die Anklage in Zusammenhang mit Terrorismus 
steht (HRCSL 3.2024; vgl. AA 23.8.2024).
Scharia und Xeer: Neben dem formellen Recht kommen in Somaliland auch traditionelles 
Recht (Xeer) und die Scharia zum Einsatz (BS 2024; vgl. FH 2024a). Die drei Rechtsformen 
widersprechen sich manchmal gegenseitig (SDG 1.2.2019). Islamische Gerichte werden in 
erster Linie in Familienangelegenheiten herangezogen, sie werden aber aufgrund der schnellen 
Entscheidungen auch bei Wirtschaftstreibenden zunehmend populär. Eine Quelle erklärt, dass 
formelles Recht hinsichtlich Xeer als nachrangig erachtet wird. Zudem wirken sich religiöse 
142
149

Normen auf Xeer aus (BS 2024). Jedenfalls fühlen sich die Menschen laut einem lokalen Anwalt 
im informellen System, das nach dem traditionellen Gesetz Xeer geführt und von den Ältesten 
verwaltet wird, wohler. Dabei werden Älteste zu Richtern (LAW-A/STDOK/SEM 4.2023).
In den meisten Fällen zwischen einzelnen Bürgern, zwischen den Clans, wird dieses System 
verwendet (LAW-A/STDOK/SEM 4.2023). I.d.R. richtet sich der Bürger zuerst an seinen Clan. 
Selbst bei einem Mord wird vorerst im traditionellen Rechtssystem Blutgeld verhandelt; kommt 
es dort zu keiner Lösung, wendet man sich an Gerichte (STDOK 8.2017). Nach anderen Anga­
ben wenden sie sich - wenn beide Seiten zustimmen - an ein Scharia-Gericht. Der Richter dort 
fungiert als Vermittler, es gibt keine verbindliche Entscheidung. Erst wenn beide diese traditio­
nellen Instanzen einen Streit nicht lösen, werden sich Menschen an die formelle Justiz. Mitunter 
werden kleinere Straf- und Zivilsachen aber auch direkt auf der Polizeistation geschlichtet und 
abgeschlossen - auch hier durch Älteste und bei Einverständnis der beteiligten Parteien. Dabei 
rufen die Parteien die Ältesten herbei, nicht die Polizei (LAW-A/STDOK/SEM 4.2023).
Traditionelle Konfliktlösungsmechanismen sind auch als Maslaxa bekannt (UNSOM 22.6.2022). 
Zur traditionellen Streitschlichtung entsenden beide Seiten zwei bis drei Repräsentanten. Auch 
ein formelles Gericht kann dorthin Repräsentanten entsenden (im Sinne einer Mediation) (LAW-
A/STDOK/SEM 4.2023). Somaliland hat nämlich das Xeer und die damit verbundenen Kom­
pensationszahlungen in sein Rechtssystem insofern integriert, um eine Eskalation bis hin zum 
Rachemord zu vermeiden. Clans beschließen weiterhin Xeer-Abkommen, der Staat übernimmt 
aber die Rolle der Bestrafung bei Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen. Zum Beispiel wer­
den Täter so lange eingesperrt, bis die Kompensationszahlung erfolgt ist. Bei zu lang andau­
ernder Nichtzahlung kann es auch zur Vollstreckung von Exekutionen kommen (Wissenschaftl. 
Mitarbeiter GIGA 3.7.2018). Gerichte anerkennen Xeer-Entscheide (SEM 31.5.2017). In der - 
nach wie vor angewendeten - Strafprozessordnung aus dem Jahr 1960 wird klargestellt, welche 
Straftaten von der formellen Justiz behandelt werden müssen (z. B. Diebstahl) und welche der 
Vermittlung durch Älteste zugänglich sind (Mire/STDOK/SEM 4.2023). Damit ist es auch mög­
lich, sich selbst bei schweren Verbrechen (Mord, Vergewaltigung) und nach einer Verurteilung 
durch ein staatliches Gericht im Rahmen des traditionellen Rechts freizukaufen bzw. die Strafe 
durch Kompensation zu tilgen (FTL 8.9.2022). Eine Einigung durch Clan-Älteste kann zu Verfah­
renseinstellungen und einer Strafverschonung führen. So wurde ein wegen Mordes zum Tode 
Verurteilter 2023 freigelassen, nachdem sich die beteiligten Clan-Ältesten auf eine Kompensa­
tion geeinigt hatten (AA 23.8.2024). Für all diese Vorgänge unter Involvierung Ältester liegt eine 
staatliche, vom Innenministerium geführte Liste der traditionellen Ältesten auf. Zudem verfügt 
jeder Gouverneur über eine separate Liste der Ältesten seiner Region. Verfügt eine Partei über 
keinen Clan und damit keinen Ältesten, dann beteiligt sich der Staat als Vermittler: Entweder 
die Generalstaatsanwaltschaft oder das Büro des Solicitor General wird diese Person bei der 
Mediation vertreten (Mire/STDOK/SEM 4.2023).
Zum Xeer siehe auch  Rechtsschutz, Justizwesen - Süd-/Zentralsomalia, Puntland
Nicht von der Regierung kontrollierte Gebiete: Dort werden Urteile häufig nach traditionellem 
Recht von Clanältesten gesprochen. Bei Sachverhalten, die mehrere Clans betreffen, kommt es 
143
150

häufig zu außergerichtlichen Vereinbarungen (Friedensrichter), auch und gerade in Strafsachen. 
Repressionen gegenüber Familie und Nahestehenden („ Sippenhaft“) spielen dabei eine wichtige 
Rolle (AA 23.8.2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ FH - Freedom House (2024a): Freedom in the World 2024 - Somaliland, https://www.ecoi.net/de/do
kument/2109065.html, Zugriff 8.7.2024
■ FTL - Facility for Talo and Leadership (8.9.2022): Somaliland Murderer Spared after Agreeing to Pay 
100 Camels in Compensation, https://www.ftlsomalia.com/somaliland-murderer-spared-after-agree
ing-to-pay-100-camels-in-compensation , Zugriff 3.6.2024
■ HRCSL - Human Rights Centre (Somaliland) (3.2024): Annual Review of Human Rights Centre 2023, 
https://hrcsomaliland.org/wp-content/uploads/2024/03/Annual-Report-HRC-2023-web-1.pdf , Zugriff 
31.5.2024
■ INGO-V/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Staatendokumen­
tation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber), International NGO 
V (Autor) (5.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023
■ LAW-A/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Staatendokumen­
tation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber), Lawyer A (Autor) 
(4.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023
■ LIFOS - LIFOS-Migrationsverket [Schweden] (9.4.2019): Somalia - Folkbokförning, medborgarskap 
och identitetshandlngar, https://www.ecoi.net/en/file/local/2007147/190423300.pdf, Zugriff 7.5.2024
■ Mire/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Cabdi Xasan Mire, 
Deputy Police Commissioner [Somaliland] (Autor), Staatendokumentation des Bundesamts für Frem­
denwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber) (4.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 
2023
■ ÖB Nairobi - Österreichische Botschaft Nairobi [Österreich] (10.2024): Asylländerbericht zu Somalia, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2116331/SOMA_ÖB-Bericht_2024_10.pdf , Zugriff 22.10.2024 
[Login erforderlich]
■ Rollins/HIR - Kay Rollins (Autor), Harvard International Review (Herausgeber) (27.3.2023): No 
Justice, No Peace: Al-Shabaab’s Court System, https://hir.harvard.edu/no-justice-no-peace-a
l-shabaabs-court-system/ , Zugriff 29.6.2023
■ SD - Somali Dispatch (4.11.2022): Somaliland: Police issues an incomplete report on the crimes 
committed this year, https://www.somalidispatch.com/latest-news/somaliland-police-issues-an-inc
omplete-report-on-the-crimes-committed-this-year/ , Zugriff 14.11.2023
■ SD - Somali Dispatch (4.11.2021): Somaliland police release figures for 2021 crimes in Somaliland, 
https://www.somalidispatch.com/latest-news/somaliland-police-release-figures-for-2021-crimes-i
n-somaliland/, Zugriff 14.11.2023
■ SDG - SDG16+ Coalition (1.2.2019): Improving Access to Justice in Somaliland, https://www.kpsrl.
org/sites/default/files/2019-02/Report-Improving-access-to-justice-in-Somaliland-25012019-2.pdf , 
Zugriff 6.6.2024
■ SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (31.5.2017): Focus Somalia – Clans und Minder­
heiten, https://www.sem.admin.ch/dam/data/sem/internationales/herkunftslaender/afrika/som/SO
M-clans-d.pdf, Zugriff 12.3.2024
■ STDOK - Staatendokumentation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (8.2017): 
Fact Finding Mission Report Somalia; Sicherheitslage in Somalia; Bericht zur österreichisch-schwei­
zerischen FFM, https://www.ecoi.net/en/file/local/1406268/5209_1502195321_ffm-report-somalia-s
icherheitslage-onlineversion-2017-08-ke.pdf , Zugriff 6.10.2023
■ UNSOM - United Nations Assistance Mission in Somalia (22.6.2022): Catching up on human rights 
needs in Sool and Sanaag after four years, https://unsom.unmissions.org/catching-human-rights-n
eeds-sool-and-sanaag-after-four-years , Zugriff 13.3.2024
144
151

■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.6.2024): 2023 Report on International Reli­
gious Freedom - Somalia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2111587.html, Zugriff 9.7.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Report on Human 
Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human 
Rights Practices: Somalia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071126.html, Zugriff 4.10.2023
■ Wissenschaftl. Mitarbeiter GIGA - Wissenschaftlicher Mitarbeiter am German Institute of Global and 
Area Studies (3.7.2018): Sachverständigengutachten zu 10 K 1802/14A
6 Sicherheitsbehörden
6.1 Süd-/Zentralsomalia, Puntland
6.1.1 Ausländische Kräfte
Letzte Änderung 2025-08-07 08:38
Die Bundesregierung ist hinsichtlich Sicherheit in großem Maße von ausländischen Kräften und 
ATMIS [Anm.: bzw. AUSSOM] abhängig (BS 2024; vgl. ÖB Nairobi 10.2024).
AUSSOM [Anm.: ehemals ATMIS]: Ende Juni 2024 hat der Sicherheitsrat der Afrikanischen Uni­
on eine Nachfolgemission für ATMIS (siehe unten) genehmigt. Die UN haben das Vorhaben 
positiv beurteilt (BMLV 4.7.2024; vgl. UNSC 27.9.2024; HO 23.6.2024). Die neue Mission wird 
unter dem Namen African Union Support and Stabilization Mission in Somalia(AUSSOM) firmie­
ren (UNSC 27.9.2024; vgl. SWP/Kurtz/Roll/Lossow 28.10.2024). Diese soll zumindest Teile der 
ATMIS-Aufgaben übernehmen. Die Stärke der Mission wird mit 10.000 Mann kolportiert, verteilt 
auf 14 Stützpunkte und vier Sektoren. Allerdings sind sowohl Finanzierung als auch Truppen­
steller unklar und unbekannt (BMLV 4.7.2024; vgl. HO 23.6.2024). Als mögliche Entsendeländer 
kommen etwa Uganda, Burundi und Kenia in Frage (BMLV 4.7.2024). Doch selbst im Okto­
ber 2024 - zwei Monate vor Ende des Mandats von ATMIS - war weder klar, welche Länder 
Truppen für AUSSOM bereitstellen werden, noch, wer für die Finanzierung aufkommen wird 
(SWP/Kurtz/Roll/Lossow 28.10.2024). Trotzdem übernahm AUSSOM am 1.1.2025 die Rolle 
von ATMIS. Grundlage dafür ist die UN-Resolution 2767 (2024), die sehr knapp vor Auslaufen 
des Mandats von ATMIS – nämlich am 27.12.2024 – beschlossen worden ist. Details zu Finan­
zierung und Truppenstellerstaaten waren zu Jahresbeginn 2025 trotz des Mandats weiterhin 
unklar (HO 1.1.2025; vgl. VOA 27.12.2024).
ATMIS [Anm.: ehemals AMISOM]: Am 1.4.2022 hat die African Union Transition Mission 
in Somalia (ATMIS) die bis dahin in Somalia stehende African Union Mission in Somalia 
(AMISOM) abgelöst (ATMIS 14.7.2022). AMISOM war zuvor seit 2007 in Somalia aktiv (ISS/
Dessu 29.3.2022). ATMIS verfügte über ein ausdrückliches Mandat zur Bekämpfung von 
al Shabaab (HO 3.7.2023b) und hatte eine militärische, eine polizeiliche und eine zivile Kom­
ponente (ATMIS 7.7.2022). Die Truppe wurde maßgeblich von den UN (UNSOS) logistisch 
unterstützt (UNSC 27.9.2024). Das Mandat von ATMIS endete mit Ende des Jahres 2024 (BMLV 
4.7.2024). Die autorisierte Stärke bis Ende Juni 2024 betrug 14.600 Mann, ursprünglich waren 
es mehr als 20.000 (RD 16.11.2023). ATMIS zog in Raten ab, Stützpunkte wurden teils an 
somalische Kräfte übergeben, teils aufgelöst (ATMIS 28.6.2023; vgl. HO 1.2.2024b). Bis Mitte 
145
152

November 2024 sind insgesamt 21 Stützpunkte an die Bundesarmee übergeben worden (ÖB 
Nairobi 19.11.2024).
ENDF (Ethiopian National Defense Force): Eine Quelle berichtet hier von einer Truppenstärke 
von geschätzt 3.500 Mann (BMLV 7.8.2024), eine andere von mehr als 6.000 (SWP/Kurtz/Roll/
Lossow 28.10.2024). Die äthiopischen Truppen werden in Gedo, Hiiraan, Bakool und Galmudug 
eingesetzt (Sahan/SWT 5.1.2024; vgl. BMLV 7.8.2024). Zudem verstärken bilaterale Truppen 
das äthiopische ATMIS-Kontingent in Baidoa. In Bakool werden acht Orte von bilateralen Trup­
pen kontrolliert. Dort sind die Äthiopier die einzigen Sicherheitskräfte (Sahan/SWT 5.1.2024; 
vgl. UNGA 23.8.2024). Laut einer Quelle finden sich äthiopische Stützpunkte etwa in Ceel Bar­
de, Ato, Yeed, Washaaqo, Xudur und Waajid. Im Jahr 2022 nach Somalia entsandte Kräfte der 
Liyu Police (Spezialeinheit des äthiopischen Somali Regional State) wurden demnach durch 
die äthiopische Armee ersetzt (Sahan/SWT 3.7.2023). Die ENDF kooperiert mit den Kräften der 
jeweiligen Bundesstaaten und lokalen Milizen (SWP/Kurtz/Roll/Lossow 28.10.2024). Insgesamt 
sollen die bilateral eingesetzten Kräfte einen Puffer bilden, um al Shabaab von Äthiopien fern­
zuhalten (Sahan/SWT 5.1.2024). Wie oben erwähnt, verlangt die Bundesregierung zwar den 
Abzug aller äthiopischen Truppen bis Ende 2024, laut einer Quelle wird Äthiopien aber auf jeden 
Fall Truppen in Somalia belassen (BMLV 4.7.2024).
Andere: Es sind auch noch andere militärische Kräfte aus dem Ausland aktiv, u. a. Turksom 
(türkisches Ausbildungszentrum in Mogadischu); EUTM (European Union Training Mission in 
Somalia); die britische Mission Tangham; und Truppen der USA (UNSC 10.10.2022, Abs. 98). 
Etwa 450 US-Soldaten sind dauerhaft in Somalia stationiert (HIPS 1.2023). Somalia hat mit 
den USA einen Vertrag über den Bau von fünf Militärstützpunkten zur Ausbildung der soma­
lischen Spezialeinheit Danaab unterzeichnet (Soufan 29.2.2024). Zusätzlich befinden sich im 
Land 50 Soldaten aus Großbritannien. Diese führen ein Trainingsprogramm für somalische 
Kräfte in Baidoa durch (BMLV 7.8.2024).Zwischen der Türkeiund Somalia bestehen Sicher­
heitsabkommen. Im Camp Turksom in Mogadischu arbeiten ca. 200 türkische Soldaten (HIPS 
1.2023). Anfang 2024 haben Somalia und die Türkei ein zehnjähriges Verteidigungsabkommen 
geschlossen. Dieses sieht vor, dass Ankara Mogadischu bei der Sicherheitszusammenarbeit 
und beim Aufbau der Kapazitäten seiner Seestreitkräfte unterstützt (Soufan 29.2.2024). Bis 
eine somalische Marine aufgebaut ist, soll die Türkei laut diesem Abkommen die somalischen 
Hoheitsgewässer überwachen (BMLV 7.8.2024). Die Türkei setzt gegen al Shabaab offenbar 
auch Kampfdrohnen ein (SG 19.3.2024; vgl. VOA/Maruf 30.11.2022).
Quellen
■ ATMIS - African Union Transition Mission in Somalia (28.6.2023): ATMIS troops hand over two more 
Forward Operating Bases, https://atmis-au.org/atmis-troops-hand-over-two-more-forward-operati
ng-bases/, Zugriff 22.1.2024
■ ATMIS - African Union Transition Mission in Somalia (14.7.2022): Military Component, https://atmi
s-au.org/military-component/, Zugriff 22.1.2024
■ ATMIS - African Union Transition Mission in Somalia (7.7.2022): About ATMIS, https://atmis-au.org/
about-atmis, Zugriff 19.4.2024
■ BMLV - Bundesministerium für Landesverteidigung [Österreich] (7.8.2024): Auskunft eines Länder­
experten an die Staatendokumentation, per e-Mail
146
153

■ BMLV - Bundesministerium für Landesverteidigung [Österreich] (4.7.2024): Interview der Staaten­
dokumentation mit einem Länderexperten
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ HIPS - Heritage Institute for Policy Studies (1.2023): Security Sector Reform in Somalia: Challenges 
and Opportunities, https://8v90f1.p3cdn1.secureserver.net/wp-content/uploads/2023/01/Security-S
ector-Reform-Jan-31.pdf , Zugriff 22.1.2024
■ HO - Hiiraan Online (1.1.2025): AUSSOM takes over security operations in Somalia, https://www.
hiiraan.com/news4/2025/Jan/199629/aussom_takes_over_security_operations_in_somalia.aspx , 
Zugriff 3.1.2025
■ HO - Hiiraan Online (23.6.2024): AU Security Council proposes new Somalia mission to support 
state-building, https://www.hiiraan.com/news4/2024/Jun/196812/au_security_council_proposes_n
ew_somalia_mission_to_support_state_building.aspx?utm_source=hiiraan&utm_medium=Somali
NewsUpdateFront, Zugriff 27.6.2024
■ HO - Hiiraan Online (1.2.2024b): AU mission concludes second phase of troop withdrawal from 
Somalia, https://www.hiiraan.com/news4/2024/Feb/194836/au_mission_concludes_second_phas
e_of_troop_withdrawal_from_somalia.aspx?utm_source=hiiraan&utm_medium=SomaliNewsUpda
teFront, Zugriff 19.4.2024
■ HO - Hiiraan Online (3.7.2023b): Somalia Receives 7 Military Bases from ATMIS, https://www.hiiraa
n.com/news4/2023/July/192078/somalia_receives_7_military_bases_from_atmis.aspx?utm_sourc
e=dlvr.it&utm_medium=twitter, Zugriff 22.1.2024
■ ISS/Dessu - Institute for Security Studies (Herausgeber), Meressa K. Dessu (Autor) (29.3.2022): Is 
the AU mission in Somalia changing in name only, https://issafrica.org/iss-today/is-the-au-mission-
in-somalia-changing-in-name-only#:~:text=The African Union (AU)„to the Somali Security Forces, 
Zugriff 19.4.2024
■ ÖB Nairobi - Österreichische Botschaft Nairobi [Österreich] (19.11.2024): Wochenbericht 11.11.-
17.11.2024, per e-Mail an die Staatendokumentation
■ ÖB Nairobi - Österreichische Botschaft Nairobi [Österreich] (10.2024): Asylländerbericht zu Somalia, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2116331/SOMA_ÖB-Bericht_2024_10.pdf , Zugriff 22.10.2024 
[Login erforderlich]
■ RD - Radio Dalsan (16.11.2023): Security council extends AU mission in Somalia, https://www.radi
odalsan.com/security-council-extends-au-mission-in-somalia-implements-phased-drawdown-and
-sanctions-rollover, Zugriff 19.4.2024
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (5.1.2024): Effects of Ethiopia-
Somalia Diplomatic Row on South West State, in: The Somali Wire Issue No. 631, per e-Mail 
[kostenpflichtig, Login erforderlich]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (3.7.2023): Kenya and Ethiopia 
under pressure from Al-Shabaab: Uncertainty among Front Line States, in: The Somali Wire Issue 
No. 560, per e-Mail [kostenpflichtig, Login erforderlich]
■ SG - Somali Guardian (19.3.2024): Children among 18 civilians killed in Turkish drone strike near 
Somalia’s capital, https://somaliguardian.com/news/somalia-news/children-among-18-civilians-kille
d-in-turkish-drone-strike-near-somalias-capital , Zugriff 18.4.2024
■ Soufan - Soufan Center, The (29.2.2024): IntelBrief: Somalia-Türkiye Defense Deal and the Regional 
Implications for East Africa, https://thesoufancenter.org/intelbrief-2024-february-29 , Zugriff 
19.4.2024
■ SWP/Kurtz/Roll/Lossow - Stiftung Wissenschaft und Politik (Herausgeber), Gerrit Kurtz (Autor), 
Stephen Roll (Autor), Tobias von Lossow (Autor) (28.10.2024): Escalations Risks in the Horn of 
Africa, https://www.swp-berlin.org/10.18449/2024C50, Zugriff 2.12.2024
■ UNGA - United Nations General Assembly (23.8.2024): Report of the Independent Expert on the 
situation of human rights in Somalia, Isha Dyfan (A/HRC/57/80) [EN/AR/RU/ZH] - Somalia, https:
//reliefweb.int/attachments/de0a5efb-ba80-4c3f-9692-054f1a04f1cc/g2414208.pdf , Zugriff 
13.11.2024
■ UNSC - United Nations Security Council (27.9.2024): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
General [S/2024/698], https://www.ecoi.net/en/file/local/2116024/n2426310.pdf, Zugriff 14.11.2024
■ UNSC - United Nations Security Council (10.10.2022): Letter dated 10 October 2022 from the Chair 
of the Security Council Committee pursuant to resolution 751 (1992) concerning Somalia addressed 
to the President of the Security Council: Letter dated 1 September 2022 from the Panel of Experts 
on Somalia addressed to the Chair of the Security Council Committee pursuant to resolution 751 
147
154

(1992) concerning Somalia [S/2022/754], https://www.ecoi.net/en/file/local/2081261/N2263844.pdf, 
Zugriff 11.10.2023
■ VOA - Voice of America (27.12.2024): UN approves new AU force to take on al-Shabab in Somalia, 
https://www.voanews.com/a/un-approves-new-au-force-to-take-on-al-shabab-in-somalia-/791648
6.html, Zugriff 3.1.2025
■ VOA/Maruf - Voice of America (Herausgeber), Harun Maruf (Autor) (30.11.2022): Somalia Military 
Rebuilding Shows Signs of Improvement, https://www.voanews.com/a/somalia-military-rebuilding-s
hows-signs-of-improvement/6856894.html , Zugriff 7.11.2023
6.1.2 Somalische Kräfte
Letzte Änderung 2025-01-16 14:10
Der Sicherheitssektor ist sehr relevant (AA 23.8.2024). 24 % des Staatsbudgets werden alleine 
für das Militär ausgegeben (AI/Ngira 2.7.2024), insgesamt fließen laut einer Quelle rund zwei 
Drittel des Budgets in den Sicherheitssektor (AA 23.8.2024). Trotzdem ist es der Bundesre­
gierung nicht gelungen, das Gewaltmonopol des Staates wiederherzustellen (BS 2024). Die 
somalischen Sicherheitskräfte sind fragmentiert (AA 23.8.2024) und jedenfalls zu schwach und 
schlecht organisiert, um selbstständig - ohne internationale Unterstützung - die Sicherheit im 
Land garantieren zu können (BMLV 7.8.2024; vgl. ISS/Mahdi/Soumahoro/Kinkoh 15.12.2023). 
Zudem sind die Sicherheitskräfte von al Shabaab unterwandert (BMLV 7.8.2024; vgl. AQ21 
11.2023), und die Loyalität vieler Sicherheitskräfte liegt eher beim eigenen Clan bzw. der patrili­
nearen Abstammungsgruppe als beim Staat (ACCORD 31.5.2021, S. 29). Unterstützung erhielt 
und erhält Somalia im Sicherheitssektor u. a. von den USA, den UN, ATMIS, Großbritannien, 
der Türkei, der EU, Katar, Eritrea, Dschibuti und den VAE (HIPS 7.5.2024).
Zivile Kontrolle, Verantwortlichkeit, Ansehen: Die Aktionen der staatlichen Sicherheitskräf­
te entziehen sich oftmals der zivilen Kontrolle. Dies gilt insbesondere für die NISA (Geheim­
dienst). Gleichzeitig bekennt sich die Regierung zu ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen (AA 
23.8.2024; vgl. USDOS 20.3.2023). Bei der Polizei wurde das Police Oversight Committee (POC) 
eingerichtet, das durch Polizisten begangenen Vergehen nachgehen soll (OHCHR 2.12.2022). 
Die justizielle Verantwortlichkeit einzelner Mitglieder der Sicherheitsorgane ist zumeist schwach 
bis inexistent (AA 23.8.2024). Denn auch wenn die Regierung Schritte unternimmt, um öffentlich 
Bedienstete - v. a. Polizisten und Soldaten - zu bestrafen, bleibt Straflosigkeit die Norm (USDOS 
22.4.2024). Obwohl es eigene Militärgerichte gibt, bleiben Vergehen durch Armeeangehörige 
- aber auch durch Polizisten - häufig ungeahndet (AA 23.8.2024). Allerdings gibt es auch im­
mer wieder Beispiele, wo Sicherheitskräfte zur Verantwortung gezogen werden [siehe  Süd-/
Zentralsomalia, Puntland].
Laut einer Quelle der FFM Somalia 2023 sind die Sicherheitskräfte im Allgemeinen schlecht 
ausgebildet. Sie verfügen über geringe Ressourcen und sind schlecht ausgerüstet. Viele können 
mit der eigenen Waffe nicht richtig umgehen, auch Khat-Missbrauch ist ein Problem (MAEZA/
STDOK/SEM 4.2023). Die Ausbildung im Menschenrechtsbereich wird zwar international unter­
stützt; es muss aber weiterhin davon ausgegangen werden, dass der Mehrzahl der regulären 
Kräfte die völkerrechtlichen Rahmenbedingungen ihres Handelns nur äußerst begrenzt bekannt 
sind. Dies gilt auch für regierungsnahe Milizen (AA 23.8.2024). Maßnahmen zur Verhinderung 
willkürlicher Verhaftungen werden weder von der Polizei noch von der NISA oder militärischen 
148
155

Institutionen beachtet. Zudem wird deren Arbeit von Korruption unterminiert (FH 2024b). Da die 
Sicherheitskräfte gegenüber der Zivilbevölkerung oft auch als Gewalt- und nicht als Sicherheits­
akteure auftreten (ACCORD 31.5.2021, S. 29), genießen sie insgesamt keinen guten Ruf bei 
der Bevölkerung (AA 23.8.2024; vgl. ACCORD 31.5.2021, S. 29) bzw. ist das Vertrauen in die 
Sicherheitsinfrastruktur nicht immer gegeben (MAEZA/STDOK/SEM 4.2023).
Struktur: Der Sicherheitssektor präsentiert sich nach wie vor als Mischung aus Truppen auf 
Clanbasis und neuen, durch externe Akteure wie die Türkei ausgebildeten Verbänden (BMLV 
7.8.2024). Die Sicherheitsarchitektur des Landes bleibt unklar - etwa hinsichtlich der Rollen und 
Verantwortlichkeiten des Bundes und der Bundesstaaten sowie der Zusammenarbeit zwischen 
verschiedenen Einheiten (SW 3.2023). Es gibt keine Gesamtstrategie der Regierung zu den 
Sicherheitskräften. Die Nationale Sicherheitsarchitektur sieht 40.000 Polizisten und 30.000 Sol­
daten vor. Das übersteigt die finanziellen Kapazitäten der Regierung bei Weitem (Sahan/STDOK/
SEM 4.2023). Die Übergangsverfassung sieht folgende Kräfte vor: Armee, Geheimdienst, Polizei 
und Justizwache. Zusätzlich ermächtigt die Verfassung die Bundesstaaten, eigene Polizeikräfte 
zu führen (HIPS 1.2023). Die Zuständigkeiten von Bundespolizei und lokalen bzw. regionalen 
Polizeikräften sind ungeklärt (UNSC 15.6.2023).
Polizei: Die nationale Polizei untersteht dem Ministerium für innere Sicherheit (USDOS 
20.3.2023). Neben der Bundespolizei führt jeder Bundesstaat eigene regionale Polizeikräfte. 
Die Kräfte sind jeweils dem Bundes- bzw. dem bundesstaatlichen Ministerium für innere Sicher­
heit unterstellt (SIDRA/Salim 1.12.2022, S. 14). Nach Angaben aus dem Jahr 2022 umfasste 
die Polizei zu diesem Zeitpunkt 37.000 Mann, wovon ungefähr die Hälfte der Bundespolizei 
zuzurechnen ist (Sahan/SWT 29.6.2022). Nach anderen Angaben aus dem Jahr 2023 handelt 
es sich um 32.000 Mann, die Stärke soll auf 40.000 Mann ausgebaut werden (UNSC 15.6.2023) 
- 20.000 Bundespolizisten und 4.000 Polizisten je Bundesstaat auf Bundesstaatsebene (UNSC 
2.2.2024).
Weitere verfügbare Zahlen hierzu [Anm.: inkl. Polizei einzelner Bundesstaaten; Stand Feber 
2023]:
• Benadir/Mogadischu: Stand September 2021 - ca. 11.000 Mann (BMLV 9.2.2023); im 
März 2024 wurden 300 neue Polizisten in Dienst gestellt (GN 12.3.2024);
• Galmudug: mindestens 700;
• HirShabelle: ca. 600;
• Jubaland: Stand vom August 2017 - 500-600; allerdings bildet Kenia jedes Halbjahr 100-200 
neue Polizisten aus;
• South West State: Zwischen 1.000 bis 1.100 (BMLV 9.2.2023).
Polizeiausbildung: Im Bereich der Polizeiausbildung bestehen Trainingsschulen von ATMIS 
und UNSOM, bilaterale Initiativen (v. a. zur Ausbildung von Polizeikräften in Mogadischu), Unter­
stützung durch UNDP und UNODC sowie IOM (ÖB Nairobi 10.2024). Im Joint Police Programme 
unterstützen die UN, die EU, Deutschland und Großbritannien den Aufbau der Polizei. So haben 
149
156

Go to next pages