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stieg diese Zahl auf 38 Exekutionen und 31 Verurteilungen (AI 29.5.2024). Nach anderen Anga­
ben waren es in ganz Somalia 2023 51 Vollstreckungen (26 Angehörige der Sicherheitskräfte, 
16 Mitglieder der al Shabaab, 9 Zivilisten) und 28 Verurteilungen (AA 23.8.2024).
In Puntland wurden sechs Männer zum Tod verurteilt. Drei davon waren zum Tatzeitpunkt noch 
minderjährig (HRW 11.1.2024). Nach Angaben der World Coalition Against the Death Penalty 
finden sich 139 zum Tode Verurteilte in Haft (Sahan/SWT 21.6.2023). Von den 14 im Zeitraum 
Oktober 2023 bis Jänner 2024 Exekutierten waren neun Personen ehemalige Mitglieder der 
Sicherheitskräfte. Zwei weitere und ein Zivilist wurden in diesem Zeitraum zum Tod verurteilt 
(UNSC 2.2.2024).
In Somaliland wurden Anfang des Jahres 2022 vier ehemalige Angehörige der Sicherheitskräfte 
exekutiert (UNSC 13.5.2022). Nach widersprüchlichen Angaben wurden im Jahr 2023 an fünf 
oder neun Zivilisten die Todesstrafe vollstreckt. Im gleichen Jahr wurden jedoch keine neuen 
Todesurteile ausgesprochen (AA 23.8.2024). In Somaliland ist es möglich, zum Tode Verurteilte 
bis zur letzten Minute hin durch Verhandlungen freizukaufen. Üblicherweise dient als Kompen­
sation das Äquivalent von hundert Kamelen. Dass derartige Einigungen noch in letzter Minute 
kurz vor der Exekution vorkommen, ist nicht unüblich (FTL 8.9.2022; vgl. AA 23.8.2024).
Al Shabaab: In den von al Shabaab kontrollierten Gebieten kommt es zu öffentlichen Exekutio­
nen, v. a. nach Spionagevorwürfen (USDOS 22.4.2024; vgl. HRW 11.1.2024). Die Todesstrafe 
wird auch wegen Ehebruchs und „ Kooperation mit den Feinden des Islam“ (d. h. mit der Regie­
rung, ATMIS, UNO oder Hilfsorganisationen) verhängt (AA 23.8.2024). Todesurteile werden oft 
bei unfairen Prozessen gefällt (HRW 11.1.2024). Es ist unklar, wie viele extra-legale Tötungen 
al Shabaab durchgeführt hat, eine hohe Zahl wird vermutet (Sahan/SWT 21.6.2023). Beispiels­
weise wurden Mitte Jänner 2024 in Jilib sieben Männer öffentlich hingerichtet. Ihnen war Spio­
nage für die USA, Kenia und die Bundesregierung vorgeworfen worden (RD 16.1.2024). Exe­
kutionen durch al Shabaab werden öffentlich vollzogen (AA 23.8.2024; vgl. USDOS 22.4.2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ AI - Amnesty International (29.5.2024): Death sentences and executions in 2023, https://www.amne
sty.org/en/documents/act50/7952/2024/en, Zugriff 4.6.2024
■ AI - Amnesty International (24.5.2022): Death Sentences and Executions 2021, https://www.ecoi.n
et/en/file/local/2073393/ACT5054182022ENGLISH.pdf, Zugriff 4.6.2024
■ FTL - Facility for Talo and Leadership (8.9.2022): Somaliland Murderer Spared after Agreeing to Pay 
100 Camels in Compensation, https://www.ftlsomalia.com/somaliland-murderer-spared-after-agree
ing-to-pay-100-camels-in-compensation , Zugriff 3.6.2024
■ HRW - Human Rights Watch (11.1.2024): World Report 2024 - Somalia, https://www.ecoi.net/de/do
kument/2103135.html, Zugriff 15.1.2024
■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (6.2023): General country of origin informa­
tion report on Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2103761/General_COI_report_Somalia_Ju
ne_2023.pdf, Zugriff 29.4.2024
■ RD - Radio Dalsan (16.1.2024): Al Shabaab executes seven alleged spies in Middle Juba region – 
Radio Dalsan, https://www.radiodalsan.com/al-shabaab-executes-seven-alleged-spies-in-middle-j
uba-region, Zugriff 25.1.2024
211
218

■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (21.6.2023): The Death Penalty in 
Somalia, in: The Somali Wire Issue No. 556, per e-Mail  [kostenpflichtig, Login erforderlich]
■ UNSC - United Nations Security Council (2.2.2024): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
General [S/2023/758], https://www.ecoi.net/en/file/local/2106391/n2401965.pdf, Zugriff 4.6.2024
■ UNSC - United Nations Security Council (13.5.2022): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
General [S/2022/392], https://www.ecoi.net/en/file/local/2073538/N2233663.pdf, Zugriff 6.10.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Report on Human 
Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024
17 Religionsfreiheit
Letzte Änderung 2025-01-16 14:10
Die somalische Bevölkerung bekennt sich zu über 99 % zum sunnitischen Islam (AA 23.8.2024). 
Nur eine sehr kleine Minderheit hängt tatsächlich einer anderen Religion oder islamischen 
Richtung an (USDOS 30.6.2024; vgl. FH 2024b; AA 23.8.2024). Die auf tausend Mitglieder 
geschätzte (USDOS 30.6.2024) christliche Minderheit praktizieren ihren Glauben nicht in der 
Öffentlichkeit und versucht, nicht aufzufallen (FH 2024b; vgl. USDOS 30.6.2024).
Somalis folgten traditionell der Shafi’i-Schule des islamischen Rechts, geführt von mehreren 
dominanten Sufi-Orden bzw. Sekten(turuuq) (Bryden/TEL 8.11.2021). Der Sufismus hat sich in 
Ostafrika in den vergangenen 200 Jahren ausgebreitet und in Somalia eigene Formen angenom­
men (AQSOM 2 7.2022). Seit 20 Jahren macht sich allerdings der Einfluss des Wahhabismus 
bemerkbar. Damit geht einher, dass die Auslegung und Praktizierung des Islam je nach Region 
zunehmend konservative Züge annimmt und infolgedessen die Freiheit der Weltanschauung 
eingeschränkt sowie progressive Gesetzgebung verhindert wird (AA 23.8.2024). Dieser Trend 
hin zu einer konservativeren, „ puristischen“ Auslegung des Islam gilt sowohl für Somalia als 
auch für Somaliland. Religiöse Normen beeinflussen zunehmend Politik, Wirtschaft und Ge­
sellschaft (BS 2024). Andererseits schätzen viele Somali trotz des aggressiven Vordringens 
des importierten Salafismus’ nach wie vor ihren Sufi-Glauben und ihre Sufi-Bräuche (Bryden/
TEL 8.11.2021). Als Sufi-Hochburgen gelten Galgaduud und Hiiraan (Sahan/SWT 14.10.2022). 
Salafisten, al Quaida und al Shabaab verabscheuen hingegen die Sufi-Interpretation des Islam 
(AQSOM 2 7.2022).
Unabhängig von staatlichen Bestimmungen und insbesondere jenseits der Bereiche, in denen 
die staatlichen Stellen effektive Staatsgewalt ausüben können, sind islamische und lokale Tradi­
tionen und islamisches Gewohnheitsrecht weit verbreitet (AA 23.8.2024). Es herrscht ein starker 
sozialer Druck, den Traditionen des sunnitischen Islam zu folgen. Eine Konversion zu einer 
anderen Religion bleibt verboten, gilt als sozial inakzeptabel und als Verrat an Clan und Familie 
(USDOS 30.6.2024; vgl. FH 2024b). Jene, die unter dem Verdacht stehen, konvertiert zu sein, 
sowie deren Familien müssen mit Belästigungen seitens ihrer Umgebung rechnen (USDOS 
30.6.2024). Sowohl Konversion als auch Apostasie und Aussagen, die als Blasphemie erachtet 
werden könnten, können zu Diskriminierung und Drangsalierung (MBZ 6.2023) und auch zu 
einer Verhaftung führen (USDOS 30.6.2024). Eine offen nicht-muslimische Lebensweise ist 
wegen sozialen Drucks nicht möglich und kann insbesondere zu einem praktischen Ausschluss 
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aus dem Clansystem und der Familie führen, was schwerwiegende soziale Konsequenzen hat 
(AA 23.8.2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ AQSOM 2 - Anonymisierte Quelle Somalia 2 (7.2022): Bei der Quelle handelt es sich um einen 
analytischen Newsletter
■ Bryden/TEL - The Elephant (Herausgeber), Matt Bryden (Autor) (8.11.2021): Fake Fight: The Quiet 
Jihadist Takeover of Somalia, https://www.theelephant.info/long-reads/2021/11/08/fake-fight-the-q
uiet-jihadist-takeover-of-somalia/#.YYjpCzdaMR4.twitter , Zugriff 9.11.2023
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ FH - Freedom House (2024b): Freedom in the World 2024 - Somalia, https://freedomhouse.org/cou
ntry/somalia/freedom-world/2024, Zugriff 8.7.2024
■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (6.2023): General country of origin informa­
tion report on Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2103761/General_COI_report_Somalia_Ju
ne_2023.pdf, Zugriff 29.4.2024
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (14.10.2022): Hassan Sheikh and 
the politics of mawlid in Somalia, in: The Somali Wire Issue No. 463, per e-Mail [kostenpflichtig, 
Login erforderlich]
■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.6.2024): 2023 Report on International Reli­
gious Freedom - Somalia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2111587.html, Zugriff 9.7.2024
17.1 Gebiete unter Regierungskontrolle
Letzte Änderung 2025-01-16 14:12
Somalia ist seinem verfassungsmäßigen Selbstverständnis nach ein islamischer Staat, der nicht 
vorrangig auf religiöse Vielfalt und Toleranz ausgelegt ist (AA 23.8.2024). Die Verfassungen 
von Somalia, Puntland und Somaliland bestimmen den Islam als Staatsreligion. Das islami­
sche Recht (Scharia) wird als grundlegende Quelle der staatlichen Gesetzgebung genannt (AA 
23.8.2024; vgl. BS 2024; USDOS 30.6.2024), alle Gesetze müssen mit den generellen Prinzipi­
en der Scharia konform sein. Auch die Verfassungen der anderen Bundesstaaten erklären den 
Islam zur offiziellen Religion (USDOS 30.6.2024; vgl. HumInt 28.8.2020).
Der Übertritt zu einer anderen Religion und Apostasie sind gesetzlich nicht explizit verboten, 
wohl aber wird die Scharia entsprechend interpretiert. Blasphemie und „ Beleidigung des Is­
lam“ sind hingegen Straftaten, die mit zwei Jahren Haft geahndet werden können (USDOS 
30.6.2024; vgl. MBZ 6.2023). Nach anderen Angaben ist es Muslimen verboten, eine andere 
Religion anzunehmen (AA 23.8.2024). Jedenfalls sind Missionierung bzw. die Werbung für an­
dere Religionen laut Verfassung verboten (FH 2024b; vgl. MBZ 6.2023). Andererseits bekennt 
sich die Verfassung zur Religionsfreiheit (AA 23.8.2024). Auch sind dort ein Diskriminierungs­
verbot aufgrund der Religion (FH 2024b) sowie die freie Glaubensausübung festgeschrieben 
(USDOS 30.6.2024).
Es sind keine rezenten Fälle bekannt, wo Apostasie vom Staat verfolgt worden wäre (MBZ 
6.2023). Trotzdem üben Nicht-Muslime ihren Glauben nicht frei aus (MBZ 6.2023). Es ist illegal, 
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sich als Atheist oder nicht-religiös zu bezeichnen. Im April 2019 wurde ein Universitätsprofessor 
zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er sich „ blasphemisch“ geäußert hatte (er hatte auf 
Facebook die Frage gestellt, ob es angesichts der Dürre eine sinnvolle Strategie sei, zu beten). 
Der Professor wurde nach zehn Monaten Haft entlassen, bekam aber weiterhin Morddrohungen 
(HumInt 28.8.2020). In Benadirhat der Gouverneur anlässlich des Ramadan 2024 eine War­
nung ausgegeben, wonach Restaurants und Hotels, welche während der Fastenstunden Gäste 
bewirten, der Entzug der Betriebslizenz droht. Auch der öffentliche Khat- oder Tabakkonsum 
sei demnach untersagt (HO 11.3.2024). Insgesamt ist Somalia von einer staatlich geregelten 
Religion weit entfernt (BMLV 4.7.2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ BMLV - Bundesministerium für Landesverteidigung [Österreich] (4.7.2024): Interview der Staaten­
dokumentation mit einem Länderexperten
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ FH - Freedom House (2024b): Freedom in the World 2024 - Somalia, https://freedomhouse.org/cou
ntry/somalia/freedom-world/2024, Zugriff 8.7.2024
■ HO - Hiiraan Online (11.3.2024): Mogadishu mayor bans dining during Ramadan, soldiers, traders 
warned, https://www.hiiraan.com/news4/2024/Mar/195397/mogadishu_mayor_bans_dining_during
_ramadan_soldiers_traders_warned.aspx, Zugriff 7.5.2024
■ HumInt - Humanists International (28.8.2020): Freedom of Thought Report - Somalia, https://fot.hu
manists.international/countries/africa-eastern-africa/somalia, Zugriff 4.11.2024
■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (6.2023): General country of origin informa­
tion report on Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2103761/General_COI_report_Somalia_Ju
ne_2023.pdf, Zugriff 29.4.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.6.2024): 2023 Report on International Reli­
gious Freedom - Somalia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2111587.html, Zugriff 9.7.2024
17.2 Gebiete von al Shabaab
Letzte Änderung 2025-01-16 14:10
In den Gebieten unter Kontrolle von al Shabaab sind Politik und Verwaltung von religiösen Dog­
men geprägt (BS 2024). Dort ist die Praktizierung eines moderaten Islams sowie anderer Religio­
nen untersagt. Bei öffentlicher Ausübung drohen drastische Strafen (AA 23.8.2024). Al Shabaab 
setzt in den von ihr kontrollierten Gebieten gewaltsam die eigene harsche Interpretation des Is­
lam und der Scharia durch (FH 2024b; vgl. USDOS 30.6.2024). Die Gruppe drangsaliert, verletzt 
oder tötet Menschen aus unterschiedlichen Gründen, u. a. dann, wenn sich diese nicht an die 
Edikte der Gruppe halten. Eltern, Lehrer und Gemeinden, welche sich nicht an die Vorschriften 
von al Shabaab halten, werden bedroht (USDOS 30.6.2024). Menschen werden von der Polizei 
der al Shabaab (Hisba) zum Pflichtgebet in die Moscheen beordert (TRN/Heide-Ottosen/Abdi Y./
Nor/Khalil/Zeuthen 2022). Die Gruppe verbietet in ihrem Gebiet generell „ un-islamisches Verhal­
ten“ - Kinos, Fernsehen, Musik, Internet, das Zusehen bei Sportübertragungen, der Verkauf von 
Khat, Rauchen und weiteres mehr. Es gilt das Gebot der Vollverschleierung (USDOS 30.6.2024; 
vgl. TRN/Heide-Ottosen/Abdi Y./Nor/Khalil/Zeuthen 2022; CFR 6.12.2022a). Allerdings scheint 
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al Shabaab bei der Durchsetzung derartiger Normen pragmatisch zu sein (ICG 27.6.2019a, S. 7) 
bzw. erfolgt diese nicht einheitlich (TRN/Heide-Ottosen/Abdi Y./Nor/Khalil/Zeuthen 2022).
Al Shabaab droht damit, jeden Konvertiten zu exekutieren (USDOS 30.6.2024). Auf Apostasie 
steht die Todesstrafe (FH 2024b). Kritik am Islam und selbstverständlich auch Blasphemie kön­
nen zur Exekution führen (HumInt 28.8.2020). Am 5.8.2021 wurde ein 83-Jähriger in der Nähe 
der Stadt Ceel Buur (Galmudug) von al Shabaab durch ein Erschießungskommando hingerich­
tet. Dem urteilenden Gericht zufolge hatte der Mann gestanden, den Propheten beleidigt zu 
haben (BAMF 9.8.2021; vgl. USDOS 12.4.2022). Gegner denunziert al Shabaab öffentlich als 
Ungläubige (BS 2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge [Deutschland] (9.8.2021): Briefing Notes, https:
//www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Behoerde/Informationszentrum/BriefingNotes/2021/briefi
ngnotes-kw32-2021.pdf?__blob=publicationFile&v=2, Zugriff 18.6.2024
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ CFR - Council on Foreign Relations (6.12.2022a): Backgrounder – Al-Shabab, https://www.cfr.org/
backgrounder/al-shabab, Zugriff 18.6.2024
■ FH - Freedom House (2024b): Freedom in the World 2024 - Somalia, https://freedomhouse.org/cou
ntry/somalia/freedom-world/2024, Zugriff 8.7.2024
■ HumInt - Humanists International (28.8.2020): Freedom of Thought Report - Somalia, https://fot.hu
manists.international/countries/africa-eastern-africa/somalia, Zugriff 4.11.2024
■ ICG - International Crisis Group (27.6.2019a): Women and Al-Shabaab’s Insurgency, https://www.
ecoi.net/en/file/local/2011897/b145-women-and-al-shabaab_0.pdf , Zugriff 12.3.2024
■ TRN/Heide-Ottosen/Abdi Y./Nor/Khalil/Zeuthen - Sif Heide-Ottosen (Autor), James Khalil (Autor), 
Yahye Abdi (Autor), Abdullahi Ahmed Nor (Autor), Martine Zeuthen (Autor), The Resolve Network 
(Herausgeber) (2022): Journeys through Extremism: The Experiences of Former Members of Al-
Shabaab, https://resolvenet.org/system/files/2023-09/RSVE_RR_CBAGS_JourneysAlShabaab_He
ide-Ottosenetal_Sept2022_UpdatedAug2023.pdf, Zugriff 29.1.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.6.2024): 2023 Report on International Reli­
gious Freedom - Somalia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2111587.html, Zugriff 9.7.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human 
Rights Practices: Somalia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071126.html, Zugriff 4.10.2023
17.3 Somaliland
Letzte Änderung 2025-01-16 14:11
Die somaliländische Verfassung sieht zwar Glaubensfreiheit vor (FH 2024a), erklärt aber gleich­
zeitig den Islam zur Staatsreligion und verbietet die Konversion zu einer anderen sowie die 
Missionierung für eine andere Religion (USDOS 30.6.2024; vgl. FH 2024a; AA 23.8.2024). Auch 
Blasphemie ist verboten (USDOS 22.4.2024). Weder in Hargeysa noch im Rest Somalilands gibt 
es eine Religionspolizei. Der Islam und die damit verbundenen Regeln finden breite Akzeptanz 
(STDOK 8.2017).
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Laut Angaben einer Quelle der FFM Somalia 2023 kommt es gegenüber im Land befindlichen 
christlichen Äthiopiern fallweise zu Diskriminierung auf Basis der Religion (LAW-A/STDOK/SEM 
4.2023).
Staatlicherseits kommt es ebenfalls fallweise zur Strafverfolgung von Nicht-Muslimen: Am 
6.8.2022 wurde eine 22-jährige Frau von einem Regionalgericht wegen Konversion zum Chris­
tentum zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt (USDOS 22.4.2024; vgl. ACIA 10.5.2023), 
die Strafe wurde im Mai 2023 um zwei Jahre gekürzt (USDOS 22.4.2024). Bereits im Au­
gust 2022 war eine andere Konvertitin vom Regionalgericht in Hargeysa ebenfalls zu fünf 
Jahren Haft verurteilt (ACIA 10.5.2023) - wegen Blasphemie, Apostasie Beleidigung des Is­
lam und des Propheten sowie der Verbreitung des Christentums. Im Oktober 2023 wurde die 
Berufung einer der beiden vor dem Supreme Court in Hargeysa verhandelt. Sie wurde nach 
ihrer „ Rückkehr“ zum Islam wieder auf freien Fuß gesetzt (USDOS 30.6.2024). Die andere 
Frau befand sich (Stand Mai 2023) in Haft, auch sie hat gegen das Urteil Berufung eingelegt 
(ACIA 10.5.2023). Beide Frauen hatten ihre Konversion zum Christentum auf sozialen Medien 
bekannt gegeben (MBZ 6.2023).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ ACIA - ACI Africa (10.5.2023): Catholic Charity Calls for Release of Somali Women Detained for 
Converting to Christianity, https://www.aciafrica.org/news/8225/catholic-charity-calls-for-release-o
f-somali-women-detained-for-converting-to-christianity , Zugriff 26.4.2024
■ FH - Freedom House (2024a): Freedom in the World 2024 - Somaliland, https://www.ecoi.net/de/do
kument/2109065.html, Zugriff 8.7.2024
■ LAW-A/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Staatendokumen­
tation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber), Lawyer A (Autor) 
(4.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023
■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (6.2023): General country of origin informa­
tion report on Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2103761/General_COI_report_Somalia_Ju
ne_2023.pdf, Zugriff 29.4.2024
■ STDOK - Staatendokumentation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (8.2017): 
Fact Finding Mission Report Somalia; Sicherheitslage in Somalia; Bericht zur österreichisch-schwei­
zerischen FFM, https://www.ecoi.net/en/file/local/1406268/5209_1502195321_ffm-report-somalia-s
icherheitslage-onlineversion-2017-08-ke.pdf , Zugriff 6.10.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.6.2024): 2023 Report on International Reli­
gious Freedom - Somalia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2111587.html, Zugriff 9.7.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Report on Human 
Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024
18 Minderheiten und Clans
Letzte Änderung 2025-01-16 14:12
Das westliche Verständnis der Zivilgesellschaft ist im somalischen Kontext irreführend, da kaum 
zwischen öffentlicher und privater Sphäre unterschieden wird. In ganz Somalia gibt es starke 
Traditionen sozialer Organisation außerhalb des Staates, die vor allem auf sozialem Vertrauen 
innerhalb von Verwandtschaftsgruppen fußen. Seit Beginn des Bürgerkriegs haben sich die 
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223

sozialen Netzwerkstrukturen neu organisiert und gestärkt, um das Überleben ihrer Mitglieder zu 
sichern (BS 2024).
Clans [zu Clanschutz siehe auch Rechtsschutz, Justizwesen ]:Der Clan ist die relevanteste so­
ziopolitische und ökonomische Einheit in Somalia. Für den Somali stellt er die wichtigste Identität 
dar, für die es zu streiten und zu sterben gilt (NLM/Barnett 7.8.2023). Clans kämpfen für das ein­
zelne Mitglied. Gleichzeitig werden alle Männer im Clan als Krieger erachtet (AQSOM 4 6.2024). 
Der Clan bildet aber eine volatile, vielschichtige Identität mit ständig wechselnden Allianzen 
(NLM/Barnett 7.8.2023). Er bestimmt das Leben des Individuums, seinen Zugang zu Sicherheit 
und Schutz, Ressourcen (z. B. Arbeit, Geschäfte, Land) und bildet das ultimative Sicherheitsnetz 
(AQSOM 4 6.2024; vgl. SPC 9.2.2022). Clanälteste dienen als Vermittler zwischen Staat und 
Gesellschaft. Sie werden nicht einfach aufgrund ihres Alters gewählt. Autorität und Führungs­
position werden verdient, nicht vererbt. Ein Clanältester repräsentiert seine Gemeinschaft, ist 
ihr Interessensvertreter gegenüber dem Staat. Innerhalb der Gemeinschaft dienen sie als Frie­
densstifter, Konfliktvermittler und Wächter des traditionellen Rechts (Xeer). Bei Streitigkeiten 
mit anderen Clans ist der Clanälteste der Verhandler (Sahan/SWT 26.10.2022).
Clanwissen: Laut Experten gibt es bis auf sehr wenige Waisenkinder in Somalia niemanden, 
der nicht weiß, woher er oder sie abstammt (ACCORD 31.5.2021, S. 2f/37/39f). Das Wissen um 
die eigene Herkunft, die eigene Genealogie, ist von überragender Bedeutung. Dieses Wissen 
dient zur Identifikation und zur Identifizierung (Shukri/TEL 3.5.2021). Auch junge Menschen 
im urbanen Umfeld kennen ihren Clan, allerdings fehlen ihnen manchmal die Details - etwa 
zu Clanältesten. Laut einer Quelle der FFM Somalia 2023 betrifft dies tendenziell eher junge 
Frauen (SOMNAT/STDOK/SEM 5.2023).
Diskriminierung im Clanwesen: Diskriminierung steht in Somalia generell oft nicht mit ethni­
schen Erwägungen in Zusammenhang, sondern vielmehr mit der Zugehörigkeit zu bestimmten 
Minderheitenclans oder Clans, die in einer bestimmten Region keine ausreichende Machtba­
sis und Stärke besitzen (AA 23.8.2024). Die meisten Bundesstaaten fußen auf einer fragilen 
Balance zwischen unterschiedlichen Clans. In diesem Umfeld werden weniger mächtige Clans 
und Minderheiten oft vernachlässigt (BS 2024). Selbst relativ starke Clans können von einem 
lokalen Rivalen ausmanövriert werden, und es kommt zum Verlust der Kontrolle über eine Stadt 
oder eine regionale Verwaltung. Meist ist es die zweitstärkste Lineage in einem Bezirk oder einer 
Region, welche über die Verteilung von Macht und Privilegien am unglücklichsten ist (Sahan/
SWT 30.9.2022). Gleichzeitig mag auf einer Ebene innerhalb eines Clans oberflächlich betrach­
tet Einheit herrschen, doch wenn man näher heranzoomt, treten Konflikte zwischen den unteren 
Clanebenen zutage (NLM/Barnett 7.8.2023).
Ohnehin marginalisierte Gruppen werden diskriminiert und stoßen auf Schwierigkeiten, ihr Recht 
auf Teilhabe an wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Prozessen wahrzunehmen 
(UNSOM 5.8.2023; vgl. BS 2024). Die Marginalisierung führt zu einer ungerechten und diskrimi­
nierenden Verteilung der Ressourcen (UNSOM 5.8.2023) - etwa beim Zugang zu humanitärer 
Hilfe (AA 23.8.2024). Menschen, die keinem der großen Clans angehören, sehen sich in der Ge­
sellschaft signifikant benachteiligt. Dies gilt etwa beim Zugang zur Justiz (UNHCR 22.12.2021b, 
217
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S. 56); und auch von Politik und Wirtschaft werden sie mitunter ausgeschlossen. Minderheiten 
und berufsständische Kasten werden in mindere Rollen gedrängt - trotz des oft sehr relevanten 
ökonomischen Beitrags, den genau diese Gruppen leisten (BS 2024). Mitunter kommt es auch 
zu physischer Belästigung (UNHCR 22.12.2021b, S. 56). Insgesamt ist allerdings festzustel­
len, dass es hinsichtlich der Vulnerabilität und Kapazität unterschiedlicher Minderheitengruppen 
signifikante Unterschiede gibt (UN OCHA 14.3.2022).
Recht [siehe hierzu auch Rechtsschutz, Justizwesen]: Die Übergangsverfassung und Verfas­
sungen der Bundesstaaten verbieten die Diskriminierung und sehen Minderheitenrechte vor 
(UNHCR 22.12.2021b, S. 56). Weder Xeer (SEM 31.5.2017, S. 42) noch Polizei und Justiz be­
nachteiligen Minderheiten systematisch. Faktoren wie Finanzkraft, Bildungsniveau oder zahlen­
mäßige Größe einer Gruppe können Minderheiten dennoch den Zugang zur Justiz erschweren 
(SEM 31.5.2017, S. 42; vgl. ÖB Nairobi 10.2024). Von Gerichten Rechtsschutz zu bekommen, 
ist für Angehörige von Minderheiten noch schwieriger als für andere Bevölkerungsteile (FIS 
7.8.2020b, S. 21). Es kommt mitunter zu staatlicher Diskriminierung. So wurde beispielsweise in 
Mogadischu ein Strafprozess, bei welchem Rahanweyn und Bantu als Kläger gegen einen Po­
lizeioffizier, der von einem großen Clan stammt, aufgetreten waren, vom Gericht ohne Weiteres 
eingestellt (Horn 6.5.2024).
Auch im Xeer sind Schutz und Verletzlichkeit einer Einzelperson eng verbunden mit der Macht 
ihres Clans (SEM 31.5.2017, S. 31). Weiterhin ist es für Minderheitsangehörige aber möglich, 
sich im Rahmen formaler Abkommen (Gashanbuur) einem anderen Clan anzuschließen bzw. 
sich unter Schutz zu stellen (AQSOM 4 6.2024; vgl. DI 6.2019, S. 11). Diese Resilienzmaß­
nahme wurde von manchen Gruppen etwa angesichts der Hungersnot 2011 und der Dürre 
2016/17 angewendet (DI 6.2019, S. 11). Aufgrund dieser Allianzen werden auch Minderheiten 
in das System des Xeer eingeschlossen. Wenn ein Angehöriger einer Minderheit, die mit einem 
großen Clan alliiert ist, einen Unfall verursacht, trägt auch der große Clan zu Mag/Diya (Kom­
pensationszahlung) bei (SEM 31.5.2017, S. 33). Gemäß einer Quelle haben schwächere Clans 
und Minderheiten trotzdem oft Schwierigkeiten – oder es fehlt überhaupt die Möglichkeit – ihre 
Rechte im Xeer durchzusetzen (LIFOS 1.7.2019, S. 14).
Netzwerke abseits von Clans: Die Mitgliedschaft in islamischen Organisationen und Verbän­
den gewinnt immer mehr an Bedeutung. Sie bietet eine Möglichkeit zur sozialen Organisation 
über Clangrenzen hinweg. Mit einer Mitgliedschaftkann eine „ falsche“ Clanzugehörigkeit in ein­
geschränktem Ausmaß kompensiert werden. Zumindest in bestimmten Teilen Somalias entsteht 
auch eine Form von Sozialkapital unter Mitgliedern der jüngeren Generation, die biografische 
Erfahrungen und Interessen (Bildung oder Beruf) teilen und manchmal in Jugendorganisationen 
organisiert sind oder sich in informellen Diskussionsgruppen und online treffen (BS 2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
218
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■ ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation 
(31.5.2021): Somalia - Al-Schabaab und Sicherheitslage; Lage von Binnenvertriebenen und Rück­
kehrer·innen [sic]; Schutz durch staatliche und nicht-staatliche Akteure; Dokumentation zum COI-
Webinar mit Markus Höhne und Jutta Bakonyi am 5. Mai 2021, https://www.ecoi.net/en/file/local/
2052555/20210531_COI-Webinar Somalia_ACCORD_Mai 2021.pdf, Zugriff 17.5.2022
■ AQSOM 4 - Anonymisierte Quelle Somalia 4 (6.2024): Expertengespräche
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ DI - Development Initiatives (6.2019): Towards an improved understanding of vulnerability and resi­
lience in Somalia, https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/Report_Towards-an-impro
ved-understanding-of-vulnerability-and-resilience-in-Somalia.pdf , Zugriff 15.12.2023
■ FIS - Finnische Einwanderungsbehörde [Finnland] (7.8.2020b): Somalia: Fact-Finding Mission to 
Mogadishu in March 2020, https://migri.fi/documents/5202425/5914056/Somalia Fact-Finding Mis­
sion to Mogadishu in March 2020.pdf/2f51bf86-ac96-f34e-fd02-667c6ae973a0/Somalia Fact-Finding 
Mission to Mogadishu in March 2020.pdf?t=1602225617645, Zugriff 12.10.2023
■ Horn - Horn Observer (6.5.2024): Controversial Somali court decision grants immunity to perpetrator 
of human rights abuses, https://hornobserver.com/articles/2744/Controversial-Somali-court-decisio
n-grants-immunity-to-perpetrator-of-human-rights-abuses , Zugriff 7.5.2024
■ LIFOS - LIFOS-Migrationsverket [Schweden] (1.7.2019): Somalia - Rätts- och säkerhetssektorn 
Version 1.0, https://www.ecoi.net/en/file/local/2012758/190704400.pdf, Zugriff 3.6.2024
■ NLM/Barnett - James Barnett (Autor), New Lines Magazine (Herausgeber) (7.8.2023): Inside the 
Newest Conflict in Somalia’s Long Civil War, https://newlinesmag.com/reportage/inside-the-newes
t-conflict-in-somalias-long-civil-war/ , Zugriff 2.10.2023
■ ÖB Nairobi - Österreichische Botschaft Nairobi [Österreich] (10.2024): Asylländerbericht zu Somalia, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2116331/SOMA_ÖB-Bericht_2024_10.pdf , Zugriff 22.10.2024 
[Login erforderlich]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (26.10.2022): The deaths of clan eld­
ers in the struggle against Al-Shabaab, in: The Somali Wire Issue No. 468, per e-Mail [kostenpflichtig, 
Login erforderlich]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (30.9.2022): Winning the war of 
grievances, in: The Somali Wire Issue No. 458, per e-Mail  [kostenpflichtig, Login erforderlich]
■ SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (31.5.2017): Focus Somalia – Clans und Minder­
heiten, https://www.sem.admin.ch/dam/data/sem/internationales/herkunftslaender/afrika/som/SO
M-clans-d.pdf, Zugriff 12.3.2024
■ Shukri/TEL - The Elephant (Herausgeber), Saeed Shukri (Autor) (3.5.2021): Unrecognized Vote: 
Somaliland’s Democratic Journey, https://www.theelephant.info/long-reads/2021/05/03/unrecogniz
ed-vote-somalilands-democratic-journey/ , Zugriff 13.10.2023
■ SOMNAT/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Staatendoku­
mentation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber), Somaliland 
National (Autor) (5.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023
■ SPC - Somalia Protection Cluster (9.2.2022): Protection Analysis Update, February 2022, https://re
liefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/SOM_PAU_Somalia-Protection-Analysis_Feb2022.pdf, 
Zugriff 15.11.2023
■ UNHCR - United Nations High Commissioner for Refugees (22.12.2021b): Citizenship and State­
lessness in the Horn of Africa, https://www.ecoi.net/en/file/local/2065866/61c97bea4.pdf , Zugriff 
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■ UN OCHA - UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (14.3.2022): Somalia Humanit­
arian Bulletin, February 2022, https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/OCHA SOMALIA 
HUMANITARIAN BULLETIN - FEBRUARY 2022.pdf, Zugriff 12.3.2024
■ UNSOM - United Nations Assistance Mission in Somalia (5.8.2023): Muna Mohamed Abdi: Helping 
include marginalised communities in Kismayo, https://unsom.unmissions.org/muna-mohamed-abd
i-helping-include-marginalised-communities-kismayo , Zugriff 17.1.2024
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18.1 Bevölkerungsstruktur
Letzte Änderung 2024-12-04 10:43
Somalia ist eines der wenigen Länder in Afrika, wo es eine dominante Mehrheitskultur und 
-Sprache gibt. Die Mehrheit der Bevölkerung findet sich innerhalb der traditionellen somalischen 
Clanstrukturen (UNHCR 22.12.2021a). Die Landesbevölkerung ist nach Angabe einer Quelle 
ethnisch sehr homogen; allerdings ist der Anteil ethnischer Minderheiten an der Gesamtbevölke­
rung demnach unklar (AA 23.8.2024). Gemäß einer Quelle teilen mehr als 85 % der Bevölkerung 
eine gemeinsame ethnische Herkunft (USDOS 22.4.2024). Eine andere Quelle besagt, dass die 
somalische Bevölkerung aufgrund von Migration, ehemaliger Sklavenhaltung und der Präsenz 
von nicht nomadischen Berufsständen divers ist (Wissenschaftl. Mitarbeiter GIGA 3.7.2018). Es 
gibt weder eine Konsistenz noch eine Verständigungsbasis dafür, wie Minderheiten definiert 
werden (UN OCHA 14.3.2022). Die UN gehen davon aus, dass ca. 30 % aller Somali Angehörige 
von Minderheiten sind (MBZ 6.2023). Abseits davon trifft man in Somalia auf Zersplitterung in 
zahlreiche Clans, Subclans und Sub-Subclans, deren Mitgliedschaft sich nach Verwandtschafts­
beziehungen bzw. nach traditionellem Zugehörigkeitsempfinden bestimmt (AA 18.4.2021, S. 12). 
Diese Unterteilung setzt sich fort bis hinunter zur Kernfamilie (SEM 31.5.2017).
Insgesamt ist das westliche Verständnis einer Gesellschaft im somalischen Kontext irrefüh­
rend. Dort gibt es kaum eine Unterscheidung zwischen öffentlicher und privater Sphäre. Zudem 
herrscht eine starke Tradition der sozialen Organisation abseits des Staates. Diese beruht vor 
allem auf sozialem Vertrauen innerhalb von Abstammungsgruppen. Seit dem Zusammenbruch 
des Staates hat sich diese soziale Netzwerkstruktur reorganisiert und verstärkt, um das Über­
leben der einzelnen Mitglieder zu sichern (BS 2024). Die Zugehörigkeit zu einem Clan ist der 
wichtigste identitätsstiftende Faktor für Somalis. Sie bestimmt, wo jemand lebt, arbeitet und 
geschützt wird. Darum kennen Somalis üblicherweise ihre exakte Position im Clansystem (SEM 
31.5.2017). Insgesamt gibt es keine physischen Charakteristika, welche die Zugehörigkeit zu 
einem bestimmten Clan erkennen ließen (Landinfo 4.4.2016).
Große Clanfamilien: Die sogenannten „ noblen“ Clanfamilien können (nach eigenen Angaben) 
ihre Abstammung auf mythische gemeinsame Vorfahren und den Propheten Mohammed zu­
rückverfolgen. Die meisten Minderheiten sind dazu nicht in der Lage (SEM 31.5.2017). Somali 
sehen sich als Nation arabischer Abstammung, „ noble“ Clanfamilien sind meist Nomaden:
• Darod gliedern sich in die drei Hauptgruppen: Ogaden, Marehan und Harti sowie einige 
kleinere Clans. Die Harti sind eine Föderation von drei Clans: Die Majerteen sind der wich­
tigste Clan Puntlands, während Dulbahante und Warsangeli in den zwischen Somaliland und 
Puntland umstrittenen Grenzregionen leben. Die Ogaden sind der wichtigste somalische 
Clan in Äthiopien, haben aber auch großen Einfluss in den südsomalischen Juba-Regionen 
sowie im Nordosten Kenias. Die Marehan sind in Süd-/Zentralsomalia präsent.
• Hawiye leben v. a. in Süd-/Zentralsomalia. Die wichtigsten Hawiye-Clans sind Habr Gedir 
und Abgaal, beide haben in und um Mogadischu großen Einfluss.
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