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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter

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werden z. B. Mietverträge zwischen IDP-Siedlungen und Grundbesitzern – zuvor mündlich 
– nunmehr schriftlich niedergelegt und bei der BRA hinterlegt. Damit ist auch die Zahl der 
Zwangsräumungen zurückgegangen (NH 17.8.2023b).
In Mogadischu spielen die Hawiye-Clans Abgaal, Habr Gedir und Murusade aufgrund der Be­
völkerungsstruktur auch weiterhin eine dominante Rolle (BMLV 7.8.2024; vgl. HIPS 8.2024). 
Der Bürgermeister, seine vier Stellvertreter und die meisten District Commissioners gehören 
diesen drei Clans an. Clanzugehörigkeit und Loyalität spielen eine entscheidende Rolle bei der 
Besetzung der wichtigsten Posten in der Stadt (HIPS 8.2024).
Quellen
■ BMLV - Bundesministerium für Landesverteidigung [Österreich] (7.8.2024): Auskunft eines Länder­
experten an die Staatendokumentation, per e-Mail
■ HIPS - Heritage Institute for Policy Studies (8.2024): Mogadishu – City Report, https://heritageinstit
ute.org/wp-content/uploads/2024/08/Mogadishu-City-report.pdf , Zugriff 5.12.2024
■ HIPS - Heritage Institute for Policy Studies (8.2.2022): State of Somalia Report 2021, Year in Review, 
https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/SOS-REPORT-2021-English-version.pdf , 
Zugriff 6.10.2023
■ NH - New Humanitarian, The (17.8.2023b): ‘There’s no future in this IDP camp’: Why Somalia’s 
crisis needs a rethink, https://www.ecoi.net/de/dokument/2096012.html, Zugriff 9.10.2023
■ SDP/SPA - Somali Dialogue Platform, Somali Public Agenda (14.9.2022): Policy options for resolving 
th status of Mogadishu, Policy paper SDP.F20.05, https://somalipublicagenda.org/wp-content/uploa
ds/2022/09/SPA_Policy_Paper_03_ENGLISH-in-partnership-with-Somali-Dialogue-Platform.pdf , 
Zugriff 9.10.2023
3.1.4 HirShabelle (Hiiraan, Middle Shabelle)
Letzte Änderung 2024-12-13 09:15
HirShabelle wurde 2016 überhastet als letzter Bundesstaat etabliert, obwohl es damals auch 
Stimmen für einen eigenständigen Bundesstaat Hiiraan gegeben hat (HIPS 7.5.2024; vgl. Sahan/
SWT 30.10.2024). Viele Clans in Hiiraan - etwa die Hawadle und die Galja’el - sind mit der 
von Abgaal und Mudulood auf den Bundesstaat ausgeübten Dominanz unzufrieden (Sahan/
SWT 6.11.2023). Die Spannungen hinsichtlich der Machtverteilung halten auch weiter an (HIPS 
7.5.2024).
Im November 2020 wurde mit Ali Gudlawe ein neuer Präsident gewählt (HO 11.11.2020). Des­
sen Wahl wurde als Bruch des informellen Machtteilungsabkommens zwischen den beiden in 
HirShabelle dominanten Clans Abgaal und Hawadle erachtet (HIPS 8.2.2022). Dieses Abkom­
men sah vor, dass Jowhar (im Gebiet der Abgaal) zur Hauptstadt wird, während die Hawadle 
den Präsidenten stellen (Sahan/SWT 30.10.2024). Gestritten wird auch um Fragen der Be­
steuerung (HIPS 7.5.2024), der Ressourcenverteilung und wegen der Checkpoints (Sahan/
SWT 30.6.2023). Im Juni 2023 wurde der Gouverneur der Region Hiiraan, Ali Jeyte Osman 
(Hawiye / Hawadle), durch Präsident Gudlawe seines Amtes enthoben. Dadurch wurde eine 
politische Krise ausgelöst. Jeyte hat sich geweigert, zurückzutreten, und in Belet Weyne wur­
de eine Interimsregierung des selbstproklamierten Bundesstaates Hiiraan eingerichtet (HIPS 
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7.5.2024; vgl. Halbeeg 25.6.2023). Auch im Oktober 2024 war das Thema eines eigenständigen 
„ Hiiraan State“ weiterhin aktuell (Sahan/SWT 30.10.2024).
Die schon im Zuge der Bildung des Bundesstaates neu zutage getretenen Clankonflikte sind 
also wieder aufgeflammt. Die Clans in Middle Shabelle stehen größtenteils hinter der Regio­
nalverwaltung. In Belet Weyne hingegen treffen Vertreter von HirShabelle nach wie vor auf 
unverminderte Ablehnung. De facto ist der Bundesstaat geteilt (BMLV 1.12.2023). Im Vorder­
grund stehen - wie erwähnt - die Spannungen zwischen den Hawadle („ Hiiraan State“) und der 
Verwaltung von HirShabelle. Dies führt jedoch auch zu Spannungen in Hiiraan, wo die westlich 
des Shabelle Flusseslebenden Hawiye / Gugundhabe (Subclans: Galje’el, Baadi Adde und Ja­
jele), die sich zu erheblichen Teilen mit al Shabaab arrangiert haben, in der Regionalverwaltung 
von Hiiraan bislang nicht berücksichtigt werden (BMLV 7.8.2024). Zusammenfassend erklärt 
eine Quelle, dass Präsident Gudlawe eigentlich nur das Gebiet der Abgaal kontrolliert (Sahan/
SWT 30.10.2024).
Quellen
■ BMLV - Bundesministerium für Landesverteidigung [Österreich] (7.8.2024): Auskunft eines Länder­
experten an die Staatendokumentation, per e-Mail
■ BMLV - Bundesministerium für Landesverteidigung [Österreich] (1.12.2023): Auskunft eines Länder­
experten an die Staatendokumentation, per e-Mail
■ Halbeeg - Halbeeg (25.6.2023): Beledweyne is no flight zone, Ali Jeyte, https://en.halbeeg.com/202
3/06/25/beledweyne-is-no-flight-zone-ali-jeyte/ , Zugriff 26.6.2023
■ HIPS - Heritage Institute for Policy Studies (7.5.2024): State Of Somalia 2023 Report, https://8v90f1
.p3cdn1.secureserver.net/wp-content/uploads/2024/05/SOS-REPORT-2023-.pdf , Zugriff 27.5.2024
■ HIPS - Heritage Institute for Policy Studies (8.2.2022): State of Somalia Report 2021, Year in Review, 
https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/SOS-REPORT-2021-English-version.pdf , 
Zugriff 6.10.2023
■ HO - Hiiraan Online (11.11.2020): HirShabelle parliament elects Ali Guudlaawe as new president, 
https://www.hiiraan.com/news4/2020/Nov/180667/hirshabelle_parliament_elects_ali_guudlaawe_
as_new_president.aspx, Zugriff 9.10.2023
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (30.10.2024): The Return of the 
’Hiiraan State’, in: The Somali Wire Issue No. 749, per e-Mail  [kostenpflichtig, Login erforderlich]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (6.11.2023): BA positive appointment: 
Jeyte as Ma’wiisley commander, in: The Somali Wire Issue No. 613, per e-Mail [kostenpflichtig, 
Login erforderlich]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (30.6.2023): Hiiraan in Turmoil - 
Implications, in: The Somali Wire Issue No. 559, per e-Mail  [kostenpflichtig, Login erforderlich]
3.1.5 Galmudug (Galgaduud, Teile von Mudug)
Letzte Änderung 2024-12-13 09:13
Galmudug wurde im Jahr 2015 aus Galgaduud und Teilen der Region Mudug geschaffen (ICG 
25.9.2023). Der Bundesstaat ist hinsichtlich der Clanzusammensetzung sehr heterogen. Den 
Großteil der Bevölkerung stellen dort elf Subclans aus drei der großen Clanfamilien (Sahan/Abdi 
12.7.2021; vgl. ICG 25.9.2023). Neun der elf stammen von den Hawiye, namentlich Murosade, 
Sheikhal, Hawadle, Abgal / Wayeclse sowie fünf Unterclans der Habr Gedir - Ayr, Sa’ad, Saleba­
an, Sarur und Duduble. Zusätzlich gibt es Dir (Qubeys und Fiqi Mohamed) und Darod /Marehan 
sowie eine kleinere Anzahl an Yahar, Midgan und Tumal (ICG 25.9.2023). Beherrschend sind 
16
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v. a. die Habr Gedir, Marehan, Murusade und Duduble (Sahan/Abdi 12.7.2021). Viele Menschen 
in Galmudug sind Anhänger des Sufismus (ICG 25.9.2023).
Das Budget des Bundesstaats hat sich von 2019 bis 2022 auf 32 Millionen US-Dollar verzehn­
facht. Viel davon kommt von externen Unterstützungsprogrammen, die eigenen Einnahmen sind 
gering. Zudem unterstützt die Bundesregierung Galmudug finanziell (ICG 25.9.2023; vgl. Sa­
han/SWT 17.1.2024). Die Regierung hat Schwierigkeiten, ihre Autorität durchzusetzen oder 
die Stabilität wiederherzustellen. Wichtige Institutionen - in der Exekutive, im Parlament und 
in der Judikative - sind noch im Anfangsstadium und verfügen nur über geringe Kapazitäten 
oder Unabhängigkeit. Die Verwaltung hat Schwierigkeiten, im gesamten Staat grundlegende 
Dienste (z. B. Justiz) bereitzustellen. Galmudug versucht, öffentliche Dienste durch die Bildung 
von Bezirksräten zu dezentralisieren. Dabei wurden den zehn bestehenden Bezirken neun neue 
hinzugefügt, etwa Galinsoor für die Sacad / Reer Jalaf oder Baxdo als weiteren Bezirk für die 
Salebaan (ICG 25.9.2023).
Im Feber 2020 wurde Ahmed Abdi Kariye ’Qoorqoor’ zum Präsidenten gewählt. Hierbei kam es 
zu Anschuldigungen hinsichtlich einer Einmischung der Bundesregierung und zum Boykott der 
Wahl durch Oppositionskandidaten (ICG 25.9.2023). Im September 2022 hat das Parlament von 
Galmudug seine eigene Amtszeit und die von Präsident Qoorqoor um ein weiteres Jahr auf fünf 
Jahre verlängert (HIPS 24.3.2023). In Position für Neuwahlen steht Mahad Salad als Kandidat 
der Damul Jadiid, der einflussreichen Fraktion der Muslimbruderschaft, der auch Präsident 
Hassan Sheikh angehört. Hinsichtlich des Postens des Präsidenten von Galmudug gibt es eine 
inoffizielle Rotation zwischen den Hawiye / Habr Gedir / Sa’ad, den Suleiman und den Ayr. Am 
Zuge wären die Ayr, denen Mahad Salad angehört (Sahan/SWT 17.1.2024).
Die ASWJ (Ahlu Sunna Wal Jama’a) ist nach einer kurzen Phase der Reorganisierung [sie­
he Sicherheitslage / Süd-/Zentralsomalia, Puntland / Galmudug] de facto ausgeschaltet und 
zerschlagen. Sie trat 2022 zwar in Erscheinung, um Unterstützung für die Operation gegen 
al Shabaab zu zeigen, ist aber weiterhin in Galmudug kein politischer Faktor. Ansonsten ist der 
Kampf gegen al Shabaab aktuell der bestimmende Faktor in Galmudug (BMLV 1.12.2023).
Quellen
■ BMLV - Bundesministerium für Landesverteidigung [Österreich] (1.12.2023): Auskunft eines Länder­
experten an die Staatendokumentation, per e-Mail
■ HIPS - Heritage Institute for Policy Studies (24.3.2023): State of Somalia 2022 Report, Year in 
Review, https://8v90f1.p3cdn1.secureserver.net/wp-content/uploads/2023/03/SOS-REPORT-202
2-The-Year-in-Review.pdf , Zugriff 4.10.2023
■ ICG - International Crisis Group (25.9.2023): Avoiding a New Cycle of Conflict in Somalia’s Galmudug 
State, https://icg-prod.s3.amazonaws.com/s3fs-public/2023-09/b193-somalia-galmudug-state_0.p
df, Zugriff 30.1.2024
■ Sahan/Abdi - Sahan (Herausgeber), Rashid Abdi (Autor) (12.7.2021): Galmudug: It Didn’t Have to 
be This Way, in: The Somali Wire Issue No. 182, per e-Mail [kostenpflichtig, Login erforderlich]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (17.1.2024): Galmudug elections 
gather steam, in: The Somali Wire Issue No. 636, per e-Mail  [kostenpflichtig, Login erforderlich]
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3.1.6 Puntland (Bari, Nugaal, Teile von Mudug)
Letzte Änderung 2025-08-07 08:38
Puntland hat sich 1998 mit internationaler Unterstützung konstituiert. Es strebt nicht nach Un­
abhängigkeit von Somalia, hat sich aber eine entsprechende Option offengelassen. Puntland 
besitzt eine gewisse Autonomie und finanzielle Unabhängigkeit von der Bundesregierung. Punt­
land hat sich aus dem somalischen Staatsbildungsprozess weitgehend zurückgezogen (AA 
25.4.2025): Ende März 2024 wurde aufgrund der im Bundesparlament beschlossenen Verfas­
sungsänderungen erklärt, dass Puntland die Bundesregierung nicht mehr anerkennt und bis zur 
Abhaltung eines landesweiten Referendums unabhängig von Mogadischu agieren wird (RANE/
Stratfor 16.4.2024; vgl. EPC 24.5.2024; AA 25.4.2025; UNSC 3.6.2024).
Puntland hat einigermaßen stabile staatliche Strukturen etabliert (AA 23.6.2025), beherrscht 
fast alle eigenen Landesteile und bietet ein Grundmaß an Sicherheit und öffentlichen Diensten 
(BS 2024). Allerdings hat das Zerwürfnis mit der Bundesregierung dazu geführt, dass Geld für 
Projekte internationaler Akteure ausgeblieben ist, da dieses i.d.R. über Mogadischu fließt (BMLV 
4.7.2024). Überhaupt versucht die Bundesregierung, diesen ältesten und stabilsten Bundesstaat 
Somalias zu unterminieren (Sahan/SWT 9.4.2025).
Demokratie: 2023 war die politische Lage in Puntland von Auseinandersetzungen um die Abhal­
tung der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen geprägt (BMLV 1.12.2023). Bei einer Eskala­
tion wurden im Juni 2023 in Garoowe mindestens 25 Menschen bei Zusammenstößen zwischen 
Oppositions- und Regierungskräften getötet (AA 25.4.2025; vgl. ACLED 30.6.2023). Schließlich 
wurde wieder eine indirekte Wahl abgehalten, in welcher Präsident Deni durch die 66 mittels 
Clanältester selektierten Abgeordneten des puntländischen Parlaments wiedergewählt worden 
ist (AA 25.4.2025; vgl. UNSC 2.2.2024). Er erhielt 45 Stimmen, Herausforderer Salah Barre 
21 (Sahan/SWT 8.1.2024; vgl. GN 8.1.2024). Dies war das erste Mal seit der Errichtung Punt­
lands vor 25 Jahren, dass ein Präsident im Amt bestätigt worden ist (GN 8.1.2024). Zur Wahl 
angetreten waren auch Anhänger der salafistischen Al Ittihad Al Islamiya (AIAI) (Sahan/SWT 
8.1.2024). Am 25.1.2024 wurde Deni für seine zweite fünfjährige Amtszeit angelobt (UNSC 
3.6.2024). Er ist nach der Wahl auf seine politischen Gegner zugegangen (UNSC 2.2.2024). 
Die meisten Mitbewerber haben seinen Wahlsieg anerkannt und ihm ihre Unterstützung aus­
gesprochen (Sahan/SWT 2.2.2024). Die vormaligen Gegner von Deni haben ihre Niederlage 
akzeptiert und eingesehen, dass das „ System Deni“ nun für weitere fünf Jahre einzementiert ist 
(BMLV 4.7.2024).
Am 25.5.2023 hat Puntland erfolgreich seine ersten direkten Kommunal- bzw. Gemeinderats­
wahlen seit 53 Jahren durchgeführt (HO 3.7.2023a; vgl. Sahan/SWT 26.5.2023; AA 25.4.2025). 
Insgesamt haben 3.775 Kandidaten um 774 Sitze gekämpft. Allerdings haben einige einflussrei­
che Politiker und Mitglieder von Oppositionsgruppen in der Region Nugaal die Wahlen boykottiert 
und die Übergangswahlkommission von Puntland gezwungen, die Wahlen in drei der 33 Be­
zirke, darunter auch in der Landeshauptstadt Garoowe, zu verschieben (HO 3.7.2023a). Diese 
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wurden dann im Juli 2024 in Garoowe, Dangoroyo und Godobjiiraan ohne Störungen nachge­
holt (UNSC 27.9.2024; vgl. GN 25.7.2024). Acht politische Parteien waren zur Wahl angetreten 
(UNSC 27.9.2024).
Natürlich ist auch Puntland stark nach Subclans strukturiert. Der klare Vorteil dieses Bundesstaa­
tes ist es aber, dass die große Mehrheit der Bevölkerung einem einzigen übergeordneten Clan 
angehört: den Darod / Harti / Majerteen (STDOK/BMLV 10.4.2025). Auch die politischen Partei­
en orientieren sich an Clanlinien und wohlhabenden Vorsitzenden, das Wahlverhalten spiegelt 
die Clanzusammensetzung der Bezirke wider. Eine inhaltliche Ausrichtung bzw. ein Wettbewerb 
der Parteien ist nicht erkennbar (AA 23.8.2024). Bedeutung und Rolle politischer Vereinigungen 
werden kaum wahrgenommen, sie dienen als Plattform einzelner Politiker (BS 2024). Auch das 
Wahlsystem in Puntland ist bislang stark Clan-bezogen. Die Majerteen-Clans erhalten den Prä­
sidenten; die Dhulbahante den Vizepräsidenten; und die Warsangeli den Parlamentssprecher. 
Das Amt des Präsidenten rotiert i.d.R. zwischen Subclans der Majerteen (ACLED 28.7.2023). 
Im Juni 2025 hat der bei der Präsidentschaftswahl unterlegene Barre (Majerteen / Isse Mahmud) 
eine neue Oppositionsbewegung gegründet, den Council for Justice and Democracy (Sahan/
SWT 11.6.2025).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.6.2025): Somalia – Reise- und Sicherheitshinweise (Rei­
sewarnung), unverändert gültig seit 4.11.2024, https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laend
er/somalia-node/somaliasicherheit/203132#content_1, Zugriff 23.6.2025
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (25.4.2025): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia (Stand: April 2025), April 202, https://www.ecoi.net/en/file/local/
2125924/Deutschland. Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante Lage in 
der Bundesrepublik Somalia, Zugriff 5.6.2025 [Login erforderlich]
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ ACLED - Armed Conflict Location and Event Data (28.7.2023): Situation Update; July 2023; Somalia: 
Political Crisis Deepens Amid Transition to Direct Elections, https://acleddata.com/2023/07/28/som
alia-situation-update-july-2023-electoral-crisis-deepens-as-somalia-transitions-to-direct-elections/ , 
Zugriff 26.9.2023
■ ACLED - Armed Conflict Location and Event Data (30.6.2023): Somalia: Political Turmoil Threatens 
the Fight Against Al-Shabaab, https://acleddata.com/2023/06/30/somalia-situation-update-june-202
3-political-turmoil-threatens-the-fight-against-al-shabaab/ , Zugriff 26.9.2023
■ BMLV - Bundesministerium für Landesverteidigung [Österreich] (4.7.2024): Interview der Staaten­
dokumentation mit einem Länderexperten
■ BMLV - Bundesministerium für Landesverteidigung [Österreich] (1.12.2023): Auskunft eines Länder­
experten an die Staatendokumentation, per e-Mail
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ EPC - Emirates Policy Center (24.5.2024): Expansion of the Islamic State in Puntland: A New Round 
of Jihadist Infighting in Somalia, https://epc.ae/en/details/featured/expansion-of-the-islamic-state-i
n-puntland-a-new-round-of-jihadist-infighting-in-somalia , Zugriff 28.5.2024
■ GN - Goobjoog News (25.7.2024): Puntland Polls: Kaah Party Leads Nugal Regional Council Elec­
tions, https://en.goobjoog.com/puntland-polls-kaah-party-leads-nugal-regional-council-elections , 
Zugriff 18.6.2025
■ GN - Goobjoog News (8.1.2024): Said Deni Re-elected as President of Puntland State, https://en.g
oobjoog.com/said-deni-re-elected-as-president-of-puntland-state , Zugriff 25.1.2024
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■ HO - Hiiraan Online (3.7.2023a): Delegation of former Prime Ministers arrives in Garowe to resolve 
election dispute, https://www.hiiraan.com/news4/2023/July/192087/delegation_of_former_prime_mi
nisters_arrives_in_garowe_to_resolve_election_dispute.aspx?utm_source=hiiraan&utm_medium
=SomaliNewsUpdateFront, Zugriff 4.7.2023
■ RANE/Stratfor - RANE Network (Autor), Stratfor (Herausgeber) (16.4.2024): Somalia’s Constitutional 
Changes Widen Rifts at Home and Abroad, https://worldview.stratfor.com/article/somalias-constit
utional-changes-widen-rifts-home-and-abroad?id=743c2bc617&e=43cabd063c&uuid=d4f590da
-2381-4c65-95b7-82eb04d7d040&mc_cid=14ee3f6272&mc_eid=43cabd063c , Zugriff 17.4.2024 
[kostenpflichtig, Login erforderlich]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (11.6.2025): Puntland’s Pivot from 
Lightning to Thunder, in: The Somali Wire Issue No. 832, per e-Mail [kostenpflichtig]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (9.4.2025): No More Blank Cheques, 
in: The Somali Wire Issue No. 809, per e-Mail  [kostenpflichtig]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (2.2.2024): The First Days of Deni’s 
Second Term, in: The Somali Wire Issue No. 643, per e-Mail [kostenpflichtig, Login erforderlich]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (8.1.2024): Deni re-elected as Punt­
land President, in: The Somali Wire Issue No. 632, per e-Mail  [kostenpflichtig, Login erforderlich]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (26.5.2023): Somalia’s displaced 
population: Success despite division in Puntland elections, in: The Somali Wire Issue No. 545 
[kostenpflichtig, Login erforderlich]
■ STDOK/BMLV - Staatendokumentation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich], 
Bundesministerium für Landesverteidigung [Österreich] (10.4.2025): Interview der Staatendoku­
mentation mit einem Länderexperten des BMLV
■ UNSC - United Nations Security Council (27.9.2024): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
General [S/2024/698], https://www.ecoi.net/en/file/local/2116024/n2426310.pdf, Zugriff 14.11.2024
■ UNSC - United Nations Security Council (3.6.2024): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
General (S/2024/426) [EN/AR/RU/ZH], https://reliefweb.int/attachments/2ee6cff6-d8b3-4bac-bf5
3-5c07f96b1a9f/n2414191.pdf, Zugriff 28.6.2024
■ UNSC - United Nations Security Council (2.2.2024): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
General [S/2023/758], https://www.ecoi.net/en/file/local/2106391/n2401965.pdf, Zugriff 4.6.2024
3.2 Somaliland
Letzte Änderung 2025-01-16 14:11
Im Mai 1991 hat Somaliland die 1960 freiwillig mit Somalia eingegangene Union verlassen und 
sich als Republik Somaliland wieder für unabhängig erklärt (Schwartz/FPRI 8.11.2021). Soma­
liland war also schon 1960 ein eigenständiger Staat und möchte diesen Status in den Grenzen 
der vormaligen Kolonie von Britisch-Somaliland wiedererlangen (Meservey/HF 19.10.2021). 
Trotzdem wurde das Land bis dato international nicht bzw. nur von Taiwan anerkannt (BS 2024; 
vgl. AA 23.8.2024). Die Nachbarn in der Region sowie zunehmend weitere Staaten bemühen 
sich in Anerkennung der bisherigen Stabilisierungs- und Entwicklungsfortschritte um pragmati­
sche Zusammenarbeit (AA 23.8.2024). Die somalische Bundesregierung erachtet Somaliland 
als einen somalischen Bundesstaat (BS 2024). Somaliland definiert seine Grenzen gemäß 
der kolonialen Grenzziehung; das benachbarte Puntland hingegen definiert seine Grenzen ge­
nealogisch entlang der Siedlungsgebiete des Clans der Darod. Insgesamt ist die Ostgrenze 
Somalilands zu Puntland nicht demarkiert, und die Grenze bleibt umstritten (EASO 2.2016).
Staatlichkeit: Somaliland verfügt über eine funktionierende Regierung, über Institutionen und 
ein politisches System (VOA/O. Hassan 14.11.2024), das schon mehrfach einen demokrati­
schen Machtwechsel ermöglicht hat (VOA/O. Hassan 14.11.2024; vgl. TBF 14.11.2024). Das 
Land regelt Politik, Wirtschaft und Sicherheitsfragen seit drei Jahrzehnten vom Rest des Landes 
20
27

getrennt (HIPS 8.2.2022). Somaliland hat viele Merkmale eines Staates entwickelt, darunter 
eine weitgehend stabile, funktionierende Verwaltung und diplomatische und wirtschaftliche Be­
ziehungen zu ausländischen Mächten, darunter den USA, Großbritannien und den Emiraten 
(ICG 6.3.2024). Es gibt eine eigene Zivilverwaltung, eigene Streitkräfte, eine eigene Währung 
(VOA/O. Hassan 14.11.2024; vgl. AJ 19.11.2024; BBC 19.11.2024), eigene Polizei, ein eigenes – 
mehr oder weniger funktionierendes - Steuersystem (Spiegel 1.3.2021), eigene Reisepässe und 
eine eigene Außenpolitik (Meservey/HF 19.10.2021). Somaliland ist eine friedliche und stabile 
Demokratie (ABC News 5.6.2022; vgl. Cannon/Conversation 22.11.2024). Von Freedom House 
erhält Somaliland 2023 am Global Freedom Status Index 44Punkte - fast oder mehr als doppelt 
soviele wie die Nachbarn Äthiopien (21) und Dschibuti (24); fünfeinhalbmal mehr als Soma­
lia (8); und einen Punkt mehr als Nigeria (FH 13.10.2023). Überhaupt stehen die stabilen und 
demokratischen Strukturen im starken Gegensatz zur Instabilität in Somalia und den autoritären 
Regimen in anderen Staaten am Horn von Afrika (Cannon/Conversation 22.11.2024).
Somaliland hat schrittweisestaatliche Strukturen wieder aufgebaut und einen Weg zur Demokra­
tisierung eingeschlagen (BS 2024). Das Land verfügt über eine funktionierende Regierung (HIPS 
8.2.2022) und über eine weitgehend stabile und funktionierende Verwaltung (ICG 10.11.2022). 
Mit internationaler Hilfe konnten Bezirksverwaltungen und Bezirksräte etabliert werden (ST­
DOK 8.2017). Auf dem gesamten Gebiet wurden Behördenstrukturen geschaffen, auch wenn 
diese nicht überall voll funktionieren bzw. in den östlichen Grenzregionen umstritten sind (BS 
2024). Politische Entscheidungen können i.d.R. nahezu auf dem ganzen beanspruchten Gebiet 
umgesetzt werden (FH 2024a; vgl. BS 2024), allerdings muss diesbezüglich zuvor die Zustim­
mung einflussreicher Clanältester eingeholt werden (BS 2024). Mehrere UN-Agenturen führen 
gemeinsam eine Ausbildung lokaler Führungskräfte durch. So wurden im Juni 2022 97 gewähl­
te Bürgermeister und Vizebürgermeister einer Ausbildung unterzogen. Hierbei ging es um die 
Entwicklung von Plänen, Finanzverwaltung, Konfliktlösung und Kapazitätsbildung (UN-Habitat 
27.6.2022).
Somaliland hat sich über drei Jahrzehnte die Reputation einer Insel des Friedens, der Demo­
kratie und der Stabilität erworben (Norman/AFRA 3.3.2023). Das Land gilt als politisch stabil, 
demokratisch und friedlich (BBC 19.11.2024; vgl. ABC News 5.6.2022). Die Regierung bekennt 
sich zu Demokratie und Marktwirtschaft und hat dazu schon einiges beigetragen (BS 2024). 
Regierungsausgaben erfolgen relativ klar und transparent (Spiegel 1.3.2021). Die staatlichen 
Institutionen und die Zivilgesellschaft haben immer wieder bewiesen, dass sie in der Lage 
sind, Streitigkeiten mit Verhandlungen und Kompromissen beizulegen (Terlinden/Ibrahim/Böll 
27.6.2022). Eine etablierte Tradition politischer Anpassung hat das Land mehrfach vor dem 
Abgrund eines Konflikts gerettet (Sahan/SWT 31.7.2023).
Andererseits nagen die chronischen Verspätungen bei der Abhaltung von Wahlen an der Le­
gitimität der Regierung(en) (FH 2024a). Zudem kämpft das Land mit massiven strukturellen 
Restriktionen. Der Staatsapparat bleibt schwach und unterfinanziert und das Land ist von ei­
nem hohen Maß an Armut geprägt. Der Staat ist von Wirtschaftstreibenden abhängig. Auf allen 
Ebenen der Verwaltung kommt es zu Korruption und Clanpatronage. Zudem sind staatliche Insti­
tutionen - wie erwähnt - hinsichtlich der Umsetzung ihrer Entscheidungen an das Einverständnis 
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einflussreicher Clanältester gebunden (BS 2024). Letztere sind aber auch für die Erhaltung des 
Friedens wichtig; unzählige Male wurden sie eingebunden, um bei - meist Ressourcen betreffen­
den - Konflikten zu verhandeln und eine Versöhnung herbeizuführen (Sahan/SWT 1.10.2021).
Demokratie: Somaliland hat eine weitgehend stabile Demokratie geschaffen (Sahan/SWT 
14.2.2024; vgl. Sahan/SWT 4.12.2024). Es herrscht ein Bekenntnis zu Demokratie und Rechts­
staatlichkeit (Cannon/Conversation 22.11.2024). Einer der größten Erfolge Somalilands ist das 
regelmäßige Abhalten direkter (NLM/Barnett 7.8.2023), friedlicher und allgemeiner Wahlen 
(Schwartz/FPRI 8.11.2021; vgl. AA 23.8.2024; ICG 12.8.2021). Alle bislang durchgeführten Be­
zirks-, Präsidentschafts- und Parlamentswahlen wurden durch internationale Beobachter regel­
mäßig als frei und fair beurteilt (BS 2024). Außerdem ist es schon mehrfach nach Wahlen zu einer 
friedlichen, demokratischen Machtübergabe gekommen (ABC News 5.6.2022; vgl. Schwartz/
FPRI 8.11.2021; Spiegel 1.3.2021). Öffentlichkeit und die Politik sind stolz auf die demokrati­
schen Errungenschaften (Sahan/SWT 26.4.2024).
Parlament: Es gibt ein Zwei-Kammern-Parlament. Das Ober- bzw. Ältestenhaus (Guurti) be­
steht aus 82 ernannten bzw. indirekt gewählten, das Unter- bzw. Repräsentantenhaus aus 82 
gewählten Mitgliedern. Parlamentswahlen waren seit Jahren überfällig und haben am 31.5.2022 
schlussendlich stattgefunden (USDOS 20.3.2023; vgl. FH 2024a). 1,3 Millionen Wähler waren 
registriert (Shukri/TEL 3.5.2021). Nur in manchen östlichen Landesteilen konnte die Wahl nicht 
durchgeführt werden - namentlich in Badhaan und in der Umgebung von Laasqooray, also dort, 
wo die Verwaltung von Puntland eine stärkere Präsenz zeigt (ICG 12.8.2021). Diese Wahlen 
waren ein Meilenstein auf dem Weg der Demokratisierung Somalilands (ICG 12.8.2021). Meh­
rere europäische Staaten haben die erfolgreichen Wahlen gelobt (EEAS 8.6.2021). Es gab zwar 
einige Unregelmäßigkeiten (FH 2024a), und die Wahlen verliefen nicht perfekt, doch waren sie 
frei und fair (USDOS 20.3.2023; vgl. AA 23.8.2024; BS 2024), glaubwürdig (FH 2024a) sowie 
friedlich und transparent. Die Oppositionsparteien UCID und Waddani gewannen die Wahl ge­
gen die Kulmiye-Partei des Präsidenten (USDOS 20.3.2023). Im Unterhaus konnte Waddani 
31 Sitze gewinnen, die regierende Kulmiye 30 und UCID die übrigen 21. Die beiden Oppositi­
onsparteien sind unmittelbar ein Bündnis eingegangen, und damit erlangte die Opposition die 
Kontrolle im Unterhaus (ICG 12.8.2021; vgl. BS 2024; HIPS 8.2.2022; FH 2024a). Die meisten 
Wählerstimmen hat ein relativ unbekannter, junger Angehöriger einer Minderheit errungen (AA 
28.6.2022). Die [Anm.: seit der Präsidentenwahl teils ehemalige] Opposition stellt in fünf der 
sieben größten Städte - darunter Hargeysa - den Bürgermeister (UNSC 10.8.2021).
Das Oberhaus setzt sich ausschließlich aus Ältesten zusammen. Das Guurti wurde 1993 gebil­
det und seither - aufgrund unklarer Rechtslage - seither nicht mehr neu besetzt (ICG 12.8.2021; 
vgl. AQSOM 5 11.2024). Immer wieder hat das Guurti das eigene Mandat verlängert (BS 2024; 
vgl. FH 2024a). Verstorbene Älteste wurden durch nahe Angehörige ersetzt - unabhängig von 
deren Verdiensten (Shukri/TEL 3.5.2021). Im Oktober 2022 hat das Guurti sein eigenes Mandat 
um fünf Jahre verlängert (FH 2024a). Im Grund ist das Oberhaus eine mächtige Institution (Shu­
kri/TEL 3.5.2021), es mangelt diesbezüglich aber an Kontrollmechanismen (BS 2024). Durch 
diese Institution - aber auch generell - verfügen Clanälteste über eine einflussreiche Rolle in 
der Politik (FH 2024a). Zudem sind beim Innenministerium 2.700 Suldaans [Anm.: traditionelle 
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Älteste bzw. Clanführer] registriert. Diese erhalten für ihre Beteiligung an den Lokalverwaltungen 
auch ein Gehalt (UNHRC 6.9.2017). Neben der beim Innenministerium liegenden Liste an Äl­
testen führen die Gouverneure eigene Listen über die Ältesten in ihrer Region (LAW-A/STDOK/
SEM 4.2023).
Präsidentschaft: Ab 2017 war Muse Bihi Abdi von der Kulmiye-Partei Präsident Somalilands 
(USDOS 20.3.2023; vgl. VOA/O. Hassan 12.11.2024). Seine Wahl wurde von unabhängigen Be­
obachtern als weitgehend frei und fair bzw. glaubwürdig bezeichnet (BS 2024; vgl. FH 2023). Ur­
sprünglich sollte die nächste Präsidentschaftswahl im Jahr 2022 stattfinden (VOA/O. Hassan 
12.11.2024). Im Oktober 2023 kam es aber zu einer - umstrittenen - zweijährigen Amtszeitverlän­
gerung (bis November 2024) für Präsident Bihi durch das Guurti (VOA/O. Hassan 12.11.2024; 
vgl. FH 2024a; BAMF 25.11.2024). Schließlich fand am 13.11.2024 die Präsidentschaftswahl 
statt. Der Oppositionskandidat Abdirahman Mohamed Abdullahi „ Irro“ von der Waddani-Partei 
konnte sich mit 64 % der Stimmen gegen den amtierenden Präsidenten Muse Bihi Abdi von 
der Kulmiye durchsetzen (BAMF 25.11.2024; vgl. Standard 20.11.2024). Die Wahl ist laut inter­
nationalen Wahlbeobachtenden frei, fair, transparent und friedvoll verlaufen (TBF 14.11.2024; 
vgl. BAMF 25.11.2024; ÖB Nairobi 19.11.2024; Standard 20.11.2024), es gab keine signifikanten 
Probleme (Sahan/SWT 4.12.2024). Einige Wahllokale konnten aufgrund der unsicheren Lage 
allerdings nicht geöffnet werden (BAMF 25.11.2024). Laut den Beobachtern der Brenthurst 
Foundation stellten die Wahlen eine deutliche Verbesserung gegenüber den Wahlen im Jahr 
2021 dar (TBF 14.11.2024).
Nur drei Parteien zugelassen: Mit der Beschränkung auf drei politische Parteiensoll eine 
Zersplitterung der Parteienlandschaft entlang von Clans verhindert werden (BS 2024; vgl. AA 
23.8.2024). Mit einem neuen Gesetz aus dem Jahr 2021 sind nun direkte Wahlen vorgese­
hen, um die zugelassenen politischen Parteien zu ermitteln. Nur die drei bei diesen Wahlen 
erfolgreichsten Parteien sind danach für nationale Wahlen zugelassen. Die Dauer der Zulas­
sung beträgt zehn Jahre. Nach den Wahlen 2010 wurden die Parteien Kulmiye, Waddani und 
UCID zugelassen (FH 2024a). Bei den [Anm.: verspäteten] Wahlen im November 2024, die 
gleichzeitig mit den Präsidentschaftswahlen stattgefunden haben, rangen neben den drei zuge­
lassenen Parteien noch sechs weitere politische Vereinigungen um eine Zulassung als nationale 
Partei: Barwaaqo, Rejo, Shacabka, Hilaac, Talo-wadaag, Horseed und Kaah(TBF 14.11.2024).  
Waddani und Kulmiye wurden als nationale Parteien bestätigt, als neue Partei kam die Kaah 
hinzu. Diese drei Parteien dürfen nun für die nächsten zehn Jahre als national zugelassene 
politische Parteien agieren (WARSOM 19.11.2024: vgl. Saxafi 20.11.2024). Politisches Enga­
gement im Rahmen anderer Gruppen wird staatlicherseits beobachtet. Gegebenenfalls werden 
strafrechtliche Maßnahmen ergriffen (AA 23.8.2024).
Die politische Basis der Kulmiye ist in erster Linie eine Allianz der Isaaq-Clans Habr Awal und 
Habr Jeclo (Sahan/SWT 31.7.2023). Waddani wurde hingegen von den Isaaq / Gerhaji / Habr Yu­
nis gegründet (Sahan/SWT 5.9.2022). Die letzten vier somaliländischen Präsidenten wurden 
von Isaaq / Habr Awal, Isaaq / Habr Jeclo und Dir / Samaroon gestellt (ICG 10.11.2022). Der 
neue Präsident Irro gehört zu den Habr Yunis (AQSOM 5 11.2024; vgl. Sahan/SWT 4.12.2024). 
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Er wurde v. a. vom eigenen Clan sowie von den Isaaq / Gerhaji / Idagalla, Teilen der Habr Jeclo, 
Dissidenten der Habr Awal und einem Drittel der Gadabursi gewählt (AQSOM 5 11.2024).
Islamismus: Neben dem politischen System wächst die salafistische al I’tisaam als sozialer, 
wirtschaftlicher und religiöser Gegner heran. Die Gruppe agiert jenseits der Clangrenzen und 
ihre Mitglieder stammen aus dem gesamten politischen Spektrum. Nachdem al I’tisaammit der 
Abwahl von Präsident Farmaajo in Mogadischu an Macht verloren hat, verlegt sie ihren Fokus 
zunehmend auf Somaliland. Die Gruppe erachtet eine Demokratie als Verletzung der Scharia, 
spricht der Shafi’i-Schule des Islam, der die meisten Somaliländer anhängen, jegliche Legitimität 
ab und erachtet praktizierten Sufismusals Häresie. Ihr Ziel ist es, die Demokratie in Somaliland 
zu stürzen und durch einen totalitären islamischen Staat zu ersetzen (Sahan/SWT 5.9.2022).
Quellen
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Zugriff 13.10.2023
■ AJ - Al Jazeera (19.11.2024): Opposition’s Abdullahi wins presidential election in breakaway Soma­
liland, https://www.aljazeera.com/news/2024/11/19/oppositions-abdullahi-wins-presidential-electio
n-in-breakaway-somaliland , Zugriff 2.12.2024
■ AQSOM 5 - Anonymisierte Quelle Somalia 5 (11.2024): Bei der Quelle handelt es sich um einen 
analytischen Newsletter
■ BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge [Deutschland] (25.11.2024): Briefing Notes, https:
//www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Behoerde/Informationszentrum/BriefingNotes/2024/briefi
ngnotes-kw48-2024.pdf?__blob=publicationFile&v=3, Zugriff 29.11.2024
■ BBC - British Broadcasting Corporation (19.11.2024): Somaliland opposition leader Abdirahman 
Mohamed Abdullahi ’Irro’ wins presidential vote, https://www.bbc.com/news/articles/cpvzxg3n3dmo, 
Zugriff 2.12.2024
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
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■ Cannon/Conversation - Conversation, The (Herausgeber), Brandon J. Cannon (Autor) (22.11.2024): 
Somaliland’s new government is ready to drive change: these are its 3 big goals, https://theconversat
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■ EASO - European Asylum Support Office (2.2016): Somalia Security Situation, https://www.ecoi.net
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■ EEAS - European Union / European External Action Service (8.6.2021): Statement by International 
Partners on Somaliland Parliamentary and Local Council Elections, https://eeas.europa.eu/delegat
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