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al Shabaab bei der Durchsetzung derartiger Normen pragmatisch zu sein (ICG 27.6.2019a, S. 7) 
bzw. erfolgt diese nicht einheitlich (TRN/Heide-Ottosen/Abdi Y./Nor/Khalil/Zeuthen 2022).
Al Shabaab droht damit, jeden Konvertiten zu exekutieren (USDOS 30.6.2024). Auf Apostasie 
steht die Todesstrafe (FH 2024b). Kritik am Islam und selbstverständlich auch Blasphemie kön­
nen zur Exekution führen (HumInt 28.8.2020). Am 5.8.2021 wurde ein 83-Jähriger in der Nähe 
der Stadt Ceel Buur (Galmudug) von al Shabaab durch ein Erschießungskommando hingerich­
tet. Dem urteilenden Gericht zufolge hatte der Mann gestanden, den Propheten beleidigt zu 
haben (BAMF 9.8.2021; vgl. USDOS 12.4.2022). Gegner denunziert al Shabaab öffentlich als 
Ungläubige (BS 2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge [Deutschland] (9.8.2021): Briefing Notes, https:
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ngnotes-kw32-2021.pdf?__blob=publicationFile&v=2, Zugriff 18.6.2024
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
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backgrounder/al-shabab, Zugriff 18.6.2024
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ntry/somalia/freedom-world/2024, Zugriff 8.7.2024
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manists.international/countries/africa-eastern-africa/somalia, Zugriff 4.11.2024
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ecoi.net/en/file/local/2011897/b145-women-and-al-shabaab_0.pdf , Zugriff 12.3.2024
■ TRN/Heide-Ottosen/Abdi Y./Nor/Khalil/Zeuthen - Sif Heide-Ottosen (Autor), James Khalil (Autor), 
Yahye Abdi (Autor), Abdullahi Ahmed Nor (Autor), Martine Zeuthen (Autor), The Resolve Network 
(Herausgeber) (2022): Journeys through Extremism: The Experiences of Former Members of Al-
Shabaab, https://resolvenet.org/system/files/2023-09/RSVE_RR_CBAGS_JourneysAlShabaab_He
ide-Ottosenetal_Sept2022_UpdatedAug2023.pdf, Zugriff 29.1.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.6.2024): 2023 Report on International Reli­
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■ USDOS - United States Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human 
Rights Practices: Somalia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071126.html, Zugriff 4.10.2023
17.3 Somaliland
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Die somaliländische Verfassung sieht zwar Glaubensfreiheit vor (FH 2024a), erklärt aber gleich­
zeitig den Islam zur Staatsreligion und verbietet die Konversion zu einer anderen sowie die 
Missionierung für eine andere Religion (USDOS 30.6.2024; vgl. FH 2024a; AA 23.8.2024). Auch 
Blasphemie ist verboten (USDOS 22.4.2024). Weder in Hargeysa noch im Rest Somalilands gibt 
es eine Religionspolizei. Der Islam und die damit verbundenen Regeln finden breite Akzeptanz 
(STDOK 8.2017).
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Laut Angaben einer Quelle der FFM Somalia 2023 kommt es gegenüber im Land befindlichen 
christlichen Äthiopiern fallweise zu Diskriminierung auf Basis der Religion (LAW-A/STDOK/SEM 
4.2023).
Staatlicherseits kommt es ebenfalls fallweise zur Strafverfolgung von Nicht-Muslimen: Am 
6.8.2022 wurde eine 22-jährige Frau von einem Regionalgericht wegen Konversion zum Chris­
tentum zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt (USDOS 22.4.2024; vgl. ACIA 10.5.2023), 
die Strafe wurde im Mai 2023 um zwei Jahre gekürzt (USDOS 22.4.2024). Bereits im Au­
gust 2022 war eine andere Konvertitin vom Regionalgericht in Hargeysa ebenfalls zu fünf 
Jahren Haft verurteilt (ACIA 10.5.2023) - wegen Blasphemie, Apostasie Beleidigung des Is­
lam und des Propheten sowie der Verbreitung des Christentums. Im Oktober 2023 wurde die 
Berufung einer der beiden vor dem Supreme Court in Hargeysa verhandelt. Sie wurde nach 
ihrer „ Rückkehr“ zum Islam wieder auf freien Fuß gesetzt (USDOS 30.6.2024). Die andere 
Frau befand sich (Stand Mai 2023) in Haft, auch sie hat gegen das Urteil Berufung eingelegt 
(ACIA 10.5.2023). Beide Frauen hatten ihre Konversion zum Christentum auf sozialen Medien 
bekannt gegeben (MBZ 6.2023).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ ACIA - ACI Africa (10.5.2023): Catholic Charity Calls for Release of Somali Women Detained for 
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■ FH - Freedom House (2024a): Freedom in the World 2024 - Somaliland, https://www.ecoi.net/de/do
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■ LAW-A/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Staatendokumen­
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■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (6.2023): General country of origin informa­
tion report on Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2103761/General_COI_report_Somalia_Ju
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■ STDOK - Staatendokumentation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (8.2017): 
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zerischen FFM, https://www.ecoi.net/en/file/local/1406268/5209_1502195321_ffm-report-somalia-s
icherheitslage-onlineversion-2017-08-ke.pdf , Zugriff 6.10.2023
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Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024
18 Minderheiten und Clans
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Das westliche Verständnis der Zivilgesellschaft ist im somalischen Kontext irreführend, da kaum 
zwischen öffentlicher und privater Sphäre unterschieden wird. In ganz Somalia gibt es starke 
Traditionen sozialer Organisation außerhalb des Staates, die vor allem auf sozialem Vertrauen 
innerhalb von Verwandtschaftsgruppen fußen. Seit Beginn des Bürgerkriegs haben sich die 
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sozialen Netzwerkstrukturen neu organisiert und gestärkt, um das Überleben ihrer Mitglieder zu 
sichern (BS 2024).
Clans [zu Clanschutz siehe auch Rechtsschutz, Justizwesen ]:Der Clan ist die relevanteste so­
ziopolitische und ökonomische Einheit in Somalia. Für den Somali stellt er die wichtigste Identität 
dar, für die es zu streiten und zu sterben gilt (NLM/Barnett 7.8.2023). Clans kämpfen für das ein­
zelne Mitglied. Gleichzeitig werden alle Männer im Clan als Krieger erachtet (AQSOM 4 6.2024). 
Der Clan bildet aber eine volatile, vielschichtige Identität mit ständig wechselnden Allianzen 
(NLM/Barnett 7.8.2023). Er bestimmt das Leben des Individuums, seinen Zugang zu Sicherheit 
und Schutz, Ressourcen (z. B. Arbeit, Geschäfte, Land) und bildet das ultimative Sicherheitsnetz 
(AQSOM 4 6.2024; vgl. SPC 9.2.2022). Clanälteste dienen als Vermittler zwischen Staat und 
Gesellschaft. Sie werden nicht einfach aufgrund ihres Alters gewählt. Autorität und Führungs­
position werden verdient, nicht vererbt. Ein Clanältester repräsentiert seine Gemeinschaft, ist 
ihr Interessensvertreter gegenüber dem Staat. Innerhalb der Gemeinschaft dienen sie als Frie­
densstifter, Konfliktvermittler und Wächter des traditionellen Rechts (Xeer). Bei Streitigkeiten 
mit anderen Clans ist der Clanälteste der Verhandler (Sahan/SWT 26.10.2022).
Clanwissen: Laut Experten gibt es bis auf sehr wenige Waisenkinder in Somalia niemanden, 
der nicht weiß, woher er oder sie abstammt (ACCORD 31.5.2021, S. 2f/37/39f). Das Wissen um 
die eigene Herkunft, die eigene Genealogie, ist von überragender Bedeutung. Dieses Wissen 
dient zur Identifikation und zur Identifizierung (Shukri/TEL 3.5.2021). Auch junge Menschen 
im urbanen Umfeld kennen ihren Clan, allerdings fehlen ihnen manchmal die Details - etwa 
zu Clanältesten. Laut einer Quelle der FFM Somalia 2023 betrifft dies tendenziell eher junge 
Frauen (SOMNAT/STDOK/SEM 5.2023).
Diskriminierung im Clanwesen: Diskriminierung steht in Somalia generell oft nicht mit ethni­
schen Erwägungen in Zusammenhang, sondern vielmehr mit der Zugehörigkeit zu bestimmten 
Minderheitenclans oder Clans, die in einer bestimmten Region keine ausreichende Machtba­
sis und Stärke besitzen (AA 23.8.2024). Die meisten Bundesstaaten fußen auf einer fragilen 
Balance zwischen unterschiedlichen Clans. In diesem Umfeld werden weniger mächtige Clans 
und Minderheiten oft vernachlässigt (BS 2024). Selbst relativ starke Clans können von einem 
lokalen Rivalen ausmanövriert werden, und es kommt zum Verlust der Kontrolle über eine Stadt 
oder eine regionale Verwaltung. Meist ist es die zweitstärkste Lineage in einem Bezirk oder einer 
Region, welche über die Verteilung von Macht und Privilegien am unglücklichsten ist (Sahan/
SWT 30.9.2022). Gleichzeitig mag auf einer Ebene innerhalb eines Clans oberflächlich betrach­
tet Einheit herrschen, doch wenn man näher heranzoomt, treten Konflikte zwischen den unteren 
Clanebenen zutage (NLM/Barnett 7.8.2023).
Ohnehin marginalisierte Gruppen werden diskriminiert und stoßen auf Schwierigkeiten, ihr Recht 
auf Teilhabe an wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Prozessen wahrzunehmen 
(UNSOM 5.8.2023; vgl. BS 2024). Die Marginalisierung führt zu einer ungerechten und diskrimi­
nierenden Verteilung der Ressourcen (UNSOM 5.8.2023) - etwa beim Zugang zu humanitärer 
Hilfe (AA 23.8.2024). Menschen, die keinem der großen Clans angehören, sehen sich in der Ge­
sellschaft signifikant benachteiligt. Dies gilt etwa beim Zugang zur Justiz (UNHCR 22.12.2021b, 
217
224

S. 56); und auch von Politik und Wirtschaft werden sie mitunter ausgeschlossen. Minderheiten 
und berufsständische Kasten werden in mindere Rollen gedrängt - trotz des oft sehr relevanten 
ökonomischen Beitrags, den genau diese Gruppen leisten (BS 2024). Mitunter kommt es auch 
zu physischer Belästigung (UNHCR 22.12.2021b, S. 56). Insgesamt ist allerdings festzustel­
len, dass es hinsichtlich der Vulnerabilität und Kapazität unterschiedlicher Minderheitengruppen 
signifikante Unterschiede gibt (UN OCHA 14.3.2022).
Recht [siehe hierzu auch Rechtsschutz, Justizwesen]: Die Übergangsverfassung und Verfas­
sungen der Bundesstaaten verbieten die Diskriminierung und sehen Minderheitenrechte vor 
(UNHCR 22.12.2021b, S. 56). Weder Xeer (SEM 31.5.2017, S. 42) noch Polizei und Justiz be­
nachteiligen Minderheiten systematisch. Faktoren wie Finanzkraft, Bildungsniveau oder zahlen­
mäßige Größe einer Gruppe können Minderheiten dennoch den Zugang zur Justiz erschweren 
(SEM 31.5.2017, S. 42; vgl. ÖB Nairobi 10.2024). Von Gerichten Rechtsschutz zu bekommen, 
ist für Angehörige von Minderheiten noch schwieriger als für andere Bevölkerungsteile (FIS 
7.8.2020b, S. 21). Es kommt mitunter zu staatlicher Diskriminierung. So wurde beispielsweise in 
Mogadischu ein Strafprozess, bei welchem Rahanweyn und Bantu als Kläger gegen einen Po­
lizeioffizier, der von einem großen Clan stammt, aufgetreten waren, vom Gericht ohne Weiteres 
eingestellt (Horn 6.5.2024).
Auch im Xeer sind Schutz und Verletzlichkeit einer Einzelperson eng verbunden mit der Macht 
ihres Clans (SEM 31.5.2017, S. 31). Weiterhin ist es für Minderheitsangehörige aber möglich, 
sich im Rahmen formaler Abkommen (Gashanbuur) einem anderen Clan anzuschließen bzw. 
sich unter Schutz zu stellen (AQSOM 4 6.2024; vgl. DI 6.2019, S. 11). Diese Resilienzmaß­
nahme wurde von manchen Gruppen etwa angesichts der Hungersnot 2011 und der Dürre 
2016/17 angewendet (DI 6.2019, S. 11). Aufgrund dieser Allianzen werden auch Minderheiten 
in das System des Xeer eingeschlossen. Wenn ein Angehöriger einer Minderheit, die mit einem 
großen Clan alliiert ist, einen Unfall verursacht, trägt auch der große Clan zu Mag/Diya (Kom­
pensationszahlung) bei (SEM 31.5.2017, S. 33). Gemäß einer Quelle haben schwächere Clans 
und Minderheiten trotzdem oft Schwierigkeiten – oder es fehlt überhaupt die Möglichkeit – ihre 
Rechte im Xeer durchzusetzen (LIFOS 1.7.2019, S. 14).
Netzwerke abseits von Clans: Die Mitgliedschaft in islamischen Organisationen und Verbän­
den gewinnt immer mehr an Bedeutung. Sie bietet eine Möglichkeit zur sozialen Organisation 
über Clangrenzen hinweg. Mit einer Mitgliedschaftkann eine „ falsche“ Clanzugehörigkeit in ein­
geschränktem Ausmaß kompensiert werden. Zumindest in bestimmten Teilen Somalias entsteht 
auch eine Form von Sozialkapital unter Mitgliedern der jüngeren Generation, die biografische 
Erfahrungen und Interessen (Bildung oder Beruf) teilen und manchmal in Jugendorganisationen 
organisiert sind oder sich in informellen Diskussionsgruppen und online treffen (BS 2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
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225

■ ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation 
(31.5.2021): Somalia - Al-Schabaab und Sicherheitslage; Lage von Binnenvertriebenen und Rück­
kehrer·innen [sic]; Schutz durch staatliche und nicht-staatliche Akteure; Dokumentation zum COI-
Webinar mit Markus Höhne und Jutta Bakonyi am 5. Mai 2021, https://www.ecoi.net/en/file/local/
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■ NLM/Barnett - James Barnett (Autor), New Lines Magazine (Herausgeber) (7.8.2023): Inside the 
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■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (26.10.2022): The deaths of clan eld­
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Login erforderlich]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (30.9.2022): Winning the war of 
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■ SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (31.5.2017): Focus Somalia – Clans und Minder­
heiten, https://www.sem.admin.ch/dam/data/sem/internationales/herkunftslaender/afrika/som/SO
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Somaliland’s Democratic Journey, https://www.theelephant.info/long-reads/2021/05/03/unrecogniz
ed-vote-somalilands-democratic-journey/ , Zugriff 13.10.2023
■ SOMNAT/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Staatendoku­
mentation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber), Somaliland 
National (Autor) (5.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023
■ SPC - Somalia Protection Cluster (9.2.2022): Protection Analysis Update, February 2022, https://re
liefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/SOM_PAU_Somalia-Protection-Analysis_Feb2022.pdf, 
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■ UNHCR - United Nations High Commissioner for Refugees (22.12.2021b): Citizenship and State­
lessness in the Horn of Africa, https://www.ecoi.net/en/file/local/2065866/61c97bea4.pdf , Zugriff 
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include marginalised communities in Kismayo, https://unsom.unmissions.org/muna-mohamed-abd
i-helping-include-marginalised-communities-kismayo , Zugriff 17.1.2024
219
226

18.1 Bevölkerungsstruktur
Letzte Änderung 2024-12-04 10:43
Somalia ist eines der wenigen Länder in Afrika, wo es eine dominante Mehrheitskultur und 
-Sprache gibt. Die Mehrheit der Bevölkerung findet sich innerhalb der traditionellen somalischen 
Clanstrukturen (UNHCR 22.12.2021a). Die Landesbevölkerung ist nach Angabe einer Quelle 
ethnisch sehr homogen; allerdings ist der Anteil ethnischer Minderheiten an der Gesamtbevölke­
rung demnach unklar (AA 23.8.2024). Gemäß einer Quelle teilen mehr als 85 % der Bevölkerung 
eine gemeinsame ethnische Herkunft (USDOS 22.4.2024). Eine andere Quelle besagt, dass die 
somalische Bevölkerung aufgrund von Migration, ehemaliger Sklavenhaltung und der Präsenz 
von nicht nomadischen Berufsständen divers ist (Wissenschaftl. Mitarbeiter GIGA 3.7.2018). Es 
gibt weder eine Konsistenz noch eine Verständigungsbasis dafür, wie Minderheiten definiert 
werden (UN OCHA 14.3.2022). Die UN gehen davon aus, dass ca. 30 % aller Somali Angehörige 
von Minderheiten sind (MBZ 6.2023). Abseits davon trifft man in Somalia auf Zersplitterung in 
zahlreiche Clans, Subclans und Sub-Subclans, deren Mitgliedschaft sich nach Verwandtschafts­
beziehungen bzw. nach traditionellem Zugehörigkeitsempfinden bestimmt (AA 18.4.2021, S. 12). 
Diese Unterteilung setzt sich fort bis hinunter zur Kernfamilie (SEM 31.5.2017).
Insgesamt ist das westliche Verständnis einer Gesellschaft im somalischen Kontext irrefüh­
rend. Dort gibt es kaum eine Unterscheidung zwischen öffentlicher und privater Sphäre. Zudem 
herrscht eine starke Tradition der sozialen Organisation abseits des Staates. Diese beruht vor 
allem auf sozialem Vertrauen innerhalb von Abstammungsgruppen. Seit dem Zusammenbruch 
des Staates hat sich diese soziale Netzwerkstruktur reorganisiert und verstärkt, um das Über­
leben der einzelnen Mitglieder zu sichern (BS 2024). Die Zugehörigkeit zu einem Clan ist der 
wichtigste identitätsstiftende Faktor für Somalis. Sie bestimmt, wo jemand lebt, arbeitet und 
geschützt wird. Darum kennen Somalis üblicherweise ihre exakte Position im Clansystem (SEM 
31.5.2017). Insgesamt gibt es keine physischen Charakteristika, welche die Zugehörigkeit zu 
einem bestimmten Clan erkennen ließen (Landinfo 4.4.2016).
Große Clanfamilien: Die sogenannten „ noblen“ Clanfamilien können (nach eigenen Angaben) 
ihre Abstammung auf mythische gemeinsame Vorfahren und den Propheten Mohammed zu­
rückverfolgen. Die meisten Minderheiten sind dazu nicht in der Lage (SEM 31.5.2017). Somali 
sehen sich als Nation arabischer Abstammung, „ noble“ Clanfamilien sind meist Nomaden:
• Darod gliedern sich in die drei Hauptgruppen: Ogaden, Marehan und Harti sowie einige 
kleinere Clans. Die Harti sind eine Föderation von drei Clans: Die Majerteen sind der wich­
tigste Clan Puntlands, während Dulbahante und Warsangeli in den zwischen Somaliland und 
Puntland umstrittenen Grenzregionen leben. Die Ogaden sind der wichtigste somalische 
Clan in Äthiopien, haben aber auch großen Einfluss in den südsomalischen Juba-Regionen 
sowie im Nordosten Kenias. Die Marehan sind in Süd-/Zentralsomalia präsent.
• Hawiye leben v. a. in Süd-/Zentralsomalia. Die wichtigsten Hawiye-Clans sind Habr Gedir 
und Abgaal, beide haben in und um Mogadischu großen Einfluss.
220
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• Dir leben im Westen Somalilands sowie in den angrenzenden Gebieten in Äthiopien und 
Dschibuti, außerdem in kleineren Gebieten Süd-/Zentralsomalias. Die wichtigsten Dir-Clans 
sind Issa, Gadabursi (beide im Norden) und Biyomaal (Süd-/Zentralsomalia).
• Isaaq sind die wichtigste Clanfamilie in Somaliland, wo sie kompakt leben. Teils werden 
sie zu den Dir gerechnet (SEM 31.5.2017). Sie selbst erachten sich nicht als Teil der Dir 
(AQSOM 4 6.2024).
• Rahanweyn bzw. Digil-Mirifle sind eine weitere Clanfamilie (SEM 31.5.2017).
Territorien: Alle Mehrheitsclans sowie ein Teil der ethnischen Minderheiten – nicht aber die 
berufsständischen Gruppen – haben ihr eigenes Territorium. Dessen Ausdehnung kann sich 
u. a. aufgrund von Konflikten verändern (SEM 31.5.2017).
Minderheiten: AlsMinderheiten werden jene Gruppen bezeichnet, die aufgrund ihrer geringeren 
Anzahl schwächer als die „ noblen“ Mehrheitsclans sind. Dazu gehören Gruppen anderer ethni­
scher Abstammung; Gruppen, die traditionell als unrein angesehene Berufe ausüben; sowie die 
Angehörigen „ nobler“ Clans, die nicht auf dem Territorium ihres Clans leben oder zahlenmäßig 
klein sind (SEM 31.5.2017).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (18.4.2021): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2050118/Auswärtiges_Amt,
_Bericht_über_die_asyl-_und_abschieberelevante_Lage_in_der_Bundesrepublik_Somalia_(Stan
d_Januar_2021),_18.04.2021.pdf, Zugriff 17.10.2024 [Login erforderlich]
■ AQSOM 4 - Anonymisierte Quelle Somalia 4 (6.2024): Expertengespräche
■ BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Somalia, https://bti-project.org/filea
dmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_SOM.pdf, Zugriff 18.3.2024
■ Landinfo - Referat für Länderinformationen der Einwanderungsbehörde [Norwegen] (4.4.2016): Prac­
tical issues and security challenges associated with travels in Southern Somalia, https://landinfo.no/
asset/3569/1/3569_1.pdf, Zugriff 12.3.2024
■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (6.2023): General country of origin informa­
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■ SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (31.5.2017): Focus Somalia – Clans und Minder­
heiten, https://www.sem.admin.ch/dam/data/sem/internationales/herkunftslaender/afrika/som/SO
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■ UNHCR - United Nations High Commissioner for Refugees (22.12.2021a): Citizenship and State­
lessness in the Horn of Africa, https://www.ecoi.net/en/file/local/2065866/61c97bea4.pdf , Zugriff 
12.3.2024
■ UN OCHA - UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (14.3.2022): Somalia Humanit­
arian Bulletin, February 2022, https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/OCHA SOMALIA 
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Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
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■ Wissenschaftl. Mitarbeiter GIGA - Wissenschaftlicher Mitarbeiter am German Institute of Global and 
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221
228

18.2 Süd-/Zentralsomalia, Puntland
Letzte Änderung 2025-01-16 14:12
Politik: In Süd-/Zentralsomalia sind politische Repräsentation, politische Parteien, lokale Ver­
waltungen und auch das nationale Parlament um die verschiedenen Clans bzw. Subclans organi­
siert, wobei die vier größten Clans (Darod, Hawiye, Dir und Digil-Mirifle) Verwaltung, Politik, und 
Gesellschaft dominieren - und zwar entlang der sogenannten 4.5-Formel (ÖB Nairobi 10.2024). 
Dies bedeutet, dass den vier großen Clans dieselbe Anzahl von Parlamentssitzen zusteht, wäh­
rend kleinere Clans und Minderheitengruppen gemeinsam nur die Hälfte dieser Sitze erhalten 
(ÖB Nairobi 10.2024; vgl. USDOS 22.4.2024; FH 2024b) [siehe dazu auch: Politische Lage/
Süd-/Zentralsomalia]. Dadurch werden kleinere Gruppen politisch marginalisiert (FH 2024b). Sie 
werden von relevanten politischen Posten ausgeschlossen, und die wenigen Angehörigen von 
Minderheiten, die solche Posten halten, haben kaum die Möglichkeit, sich für ihre Gemeinschaf­
ten einzusetzen (SPC 9.2.2022). So finden sich in der aktuellen Regierung zwar alle relevanten 
Clans und Gruppen wieder (AA 23.8.2024), und das Frauen- sowie das Umweltministerium wer­
den von Angehörigen von Minderheiten geführt (AQ21 11.2023). In Süd-/Zentralsomalia ist die 
formelle Vertretung von Minderheiten im Rahmen der 4.5-Formel nicht mit einer tatsächlichen 
politischen Mitsprache gleichzusetzen, da unter dem Einfluss und Druck der politisch mächtigen 
Clans agiert wird. Die Formel trägt dazu bei, dass bestehende Strukturen aufrechterhalten und 
damit Minderheiten sozial und politisch ausgrenzt werden (ÖB Nairobi 10.2024). Nach Anga­
ben einer Quelle der FFM Somalia 2023 versucht die Regierung hingegen, Minderheiten zu 
ermutigen, sich für Regierungsstellen zu bewerben. Allerdings ist die Diskriminierung tief in der 
Gesellschaft verwurzelt und besteht weiter fort (INGO-F/STDOK/SEM 4.2023).
Lage: Einzelne Minderheiten leben unter besonders schwierigen sozialen Bedingungen in tiefer 
Armut und leiden an zahlreichen Formen der Diskriminierung und Exklusion (USDOS 22.4.2024; 
vgl. AA 23.8.2024; FH 2024b). Sie sehen sich in vielfacher Weise von der übrigen Bevölkerung 
– mittelbar auch von staatlichen Stellen – wirtschaftlich, politisch und sozial ausgegrenzt (AA 
23.8.2024). Zudem sind die Systeme gegenseitiger Unterstützung bei ihnen weniger gut ausge­
baut, sie verfügen über geringere Ressourcen (Sahan/SWT 24.10.2022) und erhalten weniger 
Remissen (Sahan/SWT 24.10.2022; vgl. SPC 9.2.2022). In staatlichen Behörden - etwa Poli­
zei und Justiz - sind Minderheiten nur spärlich vertreten (ÖB Nairobi 10.2024). Die mächtigen 
Gruppen erhalten den Löwenanteil an Jobs, Ressourcen, Verträgen, Remissen und humanitärer 
Hilfe. Schwache Gruppen erhalten wenig bis gar nichts. Bei der Hungersnot 1991 waren die 
meisten Hungertoten entweder Digil-Mirifle oder Bantu [Anm.: Die Digil sind v. a. Landwirte und 
nicht Nomaden und können bei Dürre schwerer ausweichen]. Dies gilt auch für die Hungersnot 
im Jahr 2011. Ein Grund dafür ist, dass humanitäre Hilfe von mächtigeren Clans vereinnahmt 
wird (Sahan/SWT 24.10.2022). Selbst in Mogadischu erhalten Minderheitenangehörige weniger 
Nahrungsmittelhilfe (TANA/ACRC 9.3.2023). Sie stehen einem höheren Maß an Unsicherheit 
bei der Nahrungsmittelversorgung gegenüber (UN OCHA 14.3.2022).
Ein Programm der Bundesregierung soll zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit von fast 25.000 
benachteiligten und marginalisierten Haushalten beitragen. Dieses von Deutschland finanzierte 
50-Millionen-Euro-Programm zielt darauf ab, den Zugang zu Bildung, Gesundheit, Hygiene und 
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Ernährung für Kinder und Jugendliche zu verbessern und die Ernährungssicherheit benachtei­
ligter Haushalte zu erhöhen. Die Regierung von Jubaland organisiert Workshops für Jugendliche 
aus marginalisierten Gruppen, um Integration und Partizipation zu fördern (UNSOM 5.8.2023).
Minderheitengruppen, denen es oft an bewaffneten Milizen fehlt, sind laut einer Quelle über­
proportional von Gewalt betroffen (Tötungen, Folter, Vergewaltigungen etc.). Täter sind Milizen 
oder Angehörige dominanter Clans - oft unter Duldung lokaler Behörden (USDOS 22.4.2024). 
Aufgrund der (vormaligen) Unterstützung von al Shabaab durch manche Minderheiten kann 
es in Gebieten, aus welchen al Shabaab gewichen ist, zu Repressalien kommen (ÖB Nairobi 
10.2024). Von Frauen marginalisierter Gruppen eingebrachte Vergewaltigungsanzeigen werden 
tendenziell ignoriert (UNSOM 5.8.2023).
Angehörige von Minderheiten stehen vor Hindernissen, wenn sie Identitätsdokumente erhalten 
wollen - auch im Falle von Reisepässen (UNHCR 22.12.2021a, S. 58).
Mogadischu: In der Hauptstadt verfügen die Hawiye-Clans Abgaal, Habr Gedir und teilweise 
auch Murusade über eine herausragende Machtposition. Allerdings leben in der Stadt Angehö­
rige aller somalischen Clans, auch die einzelnen Bezirke sind diesbezüglich meist heterogen 
(AQSOM 4 6.2024; vgl. FIS 7.8.2020a). Laut einem Experten dominieren auch die Rahanweyn 
mittlerweile bestimmte Stadtteile. Insgesamt leben in Mogadischu sehr viele unterschiedliche 
Clans, alle können Eigentum besitzen, sich in der Wirtschaft betätigen (AQSOM 4 6.2024), sich 
frei bewegen und niederlassen. Allerdings besagt der eigene Clanhintergrund, in welchem Teil 
der Stadt es für eine Person am sichersten ist (AQSOM 4 6.2024; vgl. FIS 7.8.2020b, S. 39). 
Außerdem tendieren die Menschen dazu, auf dem Gebiet des eigenen Clans zu wohnen. Bezie­
hungen zu Abgaal oder Habr Gedir - familiäre, wirtschaftliche, eheliche oder freundschaftliche - 
sind von Vorteil, um Konflikte abwenden oder lösen zu können. Generell agieren die dominanten 
Clans Mogadischus aber nicht im rechtsfreien Raum, da sie aufgrund von z. B. in Mogadischu 
begangenem Unrecht mit Gegenunrecht in anderen Teilen Somalias rechnen müssen (AQSOM 
4 6.2024). Im Allgemeinen ist es schwierig, Menschen, die in Mogadischu aufgewachsen sind, 
oberflächlich nach Clans zu differenzieren. Es gibt keine äußerlichen Unterschiede, auch der 
Akzent ist der gleiche. Anhand von Namen lassen sich die Menschen nicht einmal ethnisch 
zuordnen, da vor allem arabische Namen verwendet werden (UNFPA/DIS 25.6.2020). Zum 
Clanwesen in Mogadischu siehe auch Sicherheitslage / Süd-/Zentralsomalia / Banadir.
Al Shabaab: Zum Verhältnis von al Shabaab zu Clans und Minderheiten siehe Kapitel Sicher­
heitslage/Al Shabaab
Quellen
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Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ AQ21 - Anonyme Quelle 21 (11.2023): Expertengespräche
■ AQSOM 4 - Anonymisierte Quelle Somalia 4 (6.2024): Expertengespräche
■ DIS/UNFPA - United Nations Population Fund (Autor), Danish Immigration Service [Denmark] (Her­
ausgeber) (25.6.2020): Skype-Interview des DIS mit UNFPA, in: DIS (11.2020): Somalia - Health 
System, S.79-84, https://www.nyidanmark.dk/-/media/Files/US/Landenotater/COI_report_somalia
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■ FIS - Finnische Einwanderungsbehörde [Finnland] (7.8.2020a): Somalia: Tiedonhankintamatka 
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12.3.2024
■ FIS - Finnische Einwanderungsbehörde [Finnland] (7.8.2020b): Somalia: Fact-Finding Mission to 
Mogadishu in March 2020, https://migri.fi/documents/5202425/5914056/Somalia Fact-Finding Mis­
sion to Mogadishu in March 2020.pdf/2f51bf86-ac96-f34e-fd02-667c6ae973a0/Somalia Fact-Finding 
Mission to Mogadishu in March 2020.pdf?t=1602225617645, Zugriff 12.10.2023
■ INGO-F/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Staatendokumen­
tation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber), Internationale NGO 
F, Senior Aid Official (Autor) (4.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023
■ ÖB Nairobi - Österreichische Botschaft Nairobi [Österreich] (10.2024): Asylländerbericht zu Somalia, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2116331/SOMA_ÖB-Bericht_2024_10.pdf , Zugriff 22.10.2024 
[Login erforderlich]
■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (24.10.2022): Power, access, and 
social capital in Somalia, in: The Somali Wire Issue No. 467, per e-Mail [kostenpflichtig, Login 
erforderlich]
■ SPC - Somalia Protection Cluster (9.2.2022): Protection Analysis Update, February 2022, https://re
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Zugriff 15.11.2023
■ TANA/ACRC - Tana Copenhagen (Herausgeber), African Cities Research Consortium (Autor) 
(9.3.2023): Understanding Systems in Mogadishu City, https://tanacopenhagen.com/wp-content/upl
oads/2023/03/ACRC-Tana-Mogadishu-City-System-Analysis.pdf , Zugriff 23.5.2024
■ UNHCR - United Nations High Commissioner for Refugees (22.12.2021a): Citizenship and State­
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arian Bulletin, February 2022, https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/OCHA SOMALIA 
HUMANITARIAN BULLETIN - FEBRUARY 2022.pdf, Zugriff 12.3.2024
■ UNSOM - United Nations Assistance Mission in Somalia (5.8.2023): Muna Mohamed Abdi: Helping 
include marginalised communities in Kismayo, https://unsom.unmissions.org/muna-mohamed-abd
i-helping-include-marginalised-communities-kismayo , Zugriff 17.1.2024
■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Report on Human 
Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024
18.2.1 Ethnische Minderheiten, aktuelle Situation
Letzte Änderung 2025-01-16 14:12
Ethnische Minderheiten haben eine andere Abstammung und in manchen Fällen auch eine an­
dere Sprache als die restlichen Einwohner des somalischen Sprachraums. Die soziale Stellung 
der einzelnen ethnischen Minderheiten ist unterschiedlich (SEM 31.5.2017). Mitunter werden sie 
als Fremde erachtet (SPC 9.2.2022). So können Angehörige ethnischer Minderheiten auf Pro­
bleme stoßen - bis hin zu Staatenlosigkeit - wenn sie z. B. in einem Flüchtlingslager außerhalb 
Somalias geboren wurden (UNHCR 22.12.2021a).
Generell sind Angehörige von Minderheiten keiner systematischen Verfolgung mehr ausgesetzt, 
wie dies Anfang der 1990er der Fall war (MBZ 6.2023). In den Städten ist die Bevölkerung allge­
mein gemischt, Kinder gehen unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit in die Schule und 
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