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Versorgung: Extreme Armut, besonders hohe Schutzbedürftigkeit, psychischer Stress, Ernäh­
rungsunsicherheit, ein Mangel an (wirtschaftlichen) Perspektiven und gesellschaftliche Margi­
nalisierung bestimmen das tägliche Leben der IDPs. Staatliche Einrichtungen sind nicht in der 
Lage, der Aufgabe gerecht zu werden, IDPs wirtschaftlich und gesellschaftlich zu integrieren 
(GIZ 12.2022). Die Situation in den Lagern wird als besorgniserregend beschrieben. Die Men­
schen dort kämpfen mit einem Mangel an Hygiene, Gesundheitsversorgung, Nahrungsmitteln 
und sauberem Wasser. Nur etwa ein Drittel der Lager verfügt über grundlegende Bildungsein­
richtungen (MBZ 6.2023; vgl. TANA/ACRC 9.3.2023). Es werden noch weniger Kinder von IDPs 
eingeschult, als es schon bei anderen Kindern der Fall ist (USDOS 22.4.2024). Es mangelt 
ihnen zumeist an Zugang zu genügend Lebensmitteln und akzeptablen Unterkünften (ÖB Nai­
robi 10.2024). Allerdings ist der Zustand von IDP-Lagern unterschiedlich. Während die neueren 
meist absolut rudimentär sind, verfügen ältere Lager üblicherweise über grundlegende Sani­
tär-, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen (FIS 7.8.2020a, S. 36). Oft wurde dort auch eine 
Nachbarschaftshilfe aufgebaut (ACCORD 31.5.2021, S. 23).
Unterstützung: Im März 2021 konnte IOM knapp 7.000 IDPs aus Baidoa in das IDP-Lager 
Barwaaqo übersiedeln, wo schon 2019 mehr als 6.000 IDPs angesiedelt worden waren. Das 
Land für dieses Lager wurde von der Lokalverwaltung zur Verfügung gestellt. In Barwaaqo 
bekommen Familien ein Stück Land, auf dem eine Unterkunft errichtet und ein Garten betrie­
ben werden kann. Die Familien erhalten zudem finanzielle Unterstützung. Zwei Jahre nach der 
Umsiedlung erhalten die Familien dann auch Rechtsanspruch auf den von ihnen genutzten 
Grund (IOM 9.3.2021). U. a. baut auch Kuwait Häuser für IDPs (Halqabsi 7.2.2024). Im No­
vember 2021 hat der SWS mehr als 4.300 Landbesitzurkunden für Barwaaqo ausstellt (UNSC 
8.2.2022, Abs. 39). In einem Medienbericht wird erklärt, dass 20.000 IDPs in Baidoa auf Boden 
wohnen, der ihnen übereignet worden ist (Spiegel/Hoffmann 24.9.2022). Auch in Galmudug 
wurden Landbesitzurkunden für hundert IDPs ausgestellt (RD 11.3.2024).
In Galkacyo wurden für weitere 100 IDP-Familien Häuser gebaut. Das zugehörige 225 Quadrat­
meter große Grundstück gehört jeweils dazu. Das Projekt wurde von Galmudug gemeinsam 
mit UNHCR umgesetzt (RE 1.12.2022). In Baraawe hat eine Hilfsorganisation 150 Häuser und 
mehrere Wasserstellen für IDPs gebaut (RD 12.12.2022a). UNHCR berichtet von der Errichtung 
von Übergangs- sowie von permanenten Unterkünften, etwa in Cadaado (Galmudug) (UNHCR 
23.6.2024).
Im März 2022 startete die Bundesregierung gemeinsam mit den UN ein Vier-Jahres-Programm 
namens Saameynta. Mit diesem Programm soll mehr als 75.000 IDPs und Aufnahmegemeinden 
in Baidoa, Belet Weyne und Bossaso geholfen werden. Vor allem sollen die Abhängigkeit von 
humanitärer Hilfe und die Armut reduziert sowie die Integration der IDPs in den Städten ge­
fördert werden. Das Programm umfasst den Zugang zu Wasser, Unterkunft und medizinischer 
Versorgung. IOM setzt das Programm in Partnerschaft mit der Bundesregierung, UNDP und 
UNHABITAT um (UN OCHA 12.4.2022).
Die Situation von IDPs in Puntland wird von NGOs als durchaus positiv beschrieben, sie können 
z. B. geregelter Tätigkeit nachgehen (ÖB Nairobi 10.2024). Es gibt Anzeichen dafür, dass in 
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Puntland aufhältige IDPs aus anderen Teilen Somalias dort permanent bleiben können und 
dieselben Rechte genießen wie die ursprünglichen Einwohner (LIFOS 9.4.2019, S. 9). Bei den 
letzten Lokalwahlen durften IDPs aktiv und passiv vom Wahlrecht Gebrauch machen. Dabei 
wurden auch Bantu und Digil/Mirifle aus Südsomalia gewählt (Horn 22.4.2024).
Flüchtlinge: Die Zahl ausländischer Flüchtlinge wird als sehr gering eingeschätzt (AA 23.8.2024). 
Im Mai 2024 befanden sich 39.286 Flüchtlinge und Asylwerber im Land, 74 % befinden sich 
in Somaliland und Puntland. Sie stammen fast zur Gänze aus Äthiopien (65 %), dem Jemen 
(29 %) und Syrien (4 %) (UNHCR 23.6.2024). Seit März 2024 hat Somalia ein eigenes Gesetz, 
das Flüchtlinge und Asylwerber schützt (Halqabsi 3.3.2024). Asylwerbern aus dem Jemen wird 
prima facie der Asylstatus zuerkannt (USDOS 22.4.2024). Der UNHCR betreibt ein Unterstüt­
zungs- und Integrationsprogramm zur möglichst schnellen Eingliederung von Flüchtlingen in 
das öffentliche Leben (AA 23.8.2024). Dieses umfasst z. B. das Bezahlen von Schulgeld oder 
Rechtsberatung und -Vertretung (UNHCR 23.6.2024).
In Puntland hat der Bürgermeister von Garoowe illegal in der Stadt aufhältige Äthiopier im Ju­
ni 2024 zur Abreise aufgefordert und mit Deportation gedroht. Auch die Verwaltung von Galkacyo 
hat mit ähnlichen Schritten gedroht (HO 17.6.2024).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante 
Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 
4.9.2024 [Login erforderlich]
■ ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation 
(31.5.2021): Somalia - Al-Schabaab und Sicherheitslage; Lage von Binnenvertriebenen und Rück­
kehrer·innen [sic]; Schutz durch staatliche und nicht-staatliche Akteure; Dokumentation zum COI-
Webinar mit Markus Höhne und Jutta Bakonyi am 5. Mai 2021, https://www.ecoi.net/en/file/local/
2052555/20210531_COI-Webinar Somalia_ACCORD_Mai 2021.pdf, Zugriff 17.5.2022
■ AI - Amnesty International (24.4.2024): The State of the World’s Human Rights - Somalia 2023, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2107967.html, Zugriff 29.4.2024
■ FIS - Finnische Einwanderungsbehörde [Finnland] (7.8.2020a): Somalia: Tiedonhankintamatka 
Mogadishuun maaliskuussa 2020, Mogadishun turvallisuustilanne ja humanitääriset olosuhteet, 
https://migri.fi/documents/5202425/5914056/Somalia FFM raportti maaliskuu 2020.pdf/f58d6cd5-
271a-55fd-9b89-b3d32e4ff80b/Somalia FFM raportti maaliskuu 2020.pdf?t=1596797440011, Zugriff 
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■ GIZ - Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (12.2022): Die sozioökonomische 
Inklusion in Somalia voranbringen, https://www.giz.de/de/weltweit/96302.html, Zugriff 6.7.2023
■ Halqabsi - Halqabsi News (3.3.2024): President Hassan Sheikh Signs New Law on Refugees and 
Asylum Seekers, https://halqabsi.com/2024/03/hassan-sheikh-signs-new , Zugriff 22.4.2024
■ Halqabsi - Halqabsi News (7.2.2024): Kuwaiti Gov’t Launches Housing Project in Baidoa for IDPs, 
https://halqabsi.com/2024/02/kuwaiti-govt-launches-housing-project-in-baidoa-for-idps , Zugriff 
22.4.2024
■ HO - Hiiraan Online (17.6.2024): Garowe mayor demands departure of undocumented Ethiopian 
migrants, https://www.hiiraan.com/news4/2024/Jun/196735/garowe_mayor_demands_departure_o
f_undocumented_ethiopian_migrants.aspx?utm_source=hiiraan&utm_medium=SomaliNewsUpdat
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■ Horn - Horn Observer (22.4.2024): One region, that may reshape the security structure of Somalia,  
https://hornobserver.com/articles/2718/One-region-that-may-reshape-the-security-structure-of-S
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■ UNSC - United Nations Security Council (13.5.2022): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
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310

■ UNSC - United Nations Security Council (8.2.2022): Situation in Somalia - Report of the Secretary-
General [S/2022/101], https://www.ecoi.net/en/file/local/2068141/S_2022_101_E.pdf , Zugriff 
6.10.2023
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Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024
21.2 Somaliland
Letzte Änderung 2025-01-16 14:10
Flüchtlinge und Asylwerber: Somaliland kooperiert mit dem UNHCR und IOM, um Flüchtlingen, 
zurückkehrenden Flüchtlingen, Asylwerbern, Staatenlosen und anderen relevanten Personen­
gruppen Unterstützung zukommen zu lassen (USDOS 22.4.2024). Zuständig für die Registrie­
rung von Asylwerbern ist die National Displacement and Refugee Agency (NDRA). Das Ver­
fahren wird in zwei Instanzen von UNHCR abgewickelt (NDRA/STDOK/SEM 5.2023; vgl. MBZ 
6.2023), in der ersten Instanz ist die NDRA eingebunden. Personen aus Syrien und dem Jemen 
erhalten prima facie Asyl, Personen aus Ostafrika - insbesondere aus Äthiopien - durchlaufen 
ein Asylverfahren. Asylwerber erhalten ein eigenes Asylwerberdokument. Nach einer Zurück­
weisung durch die zweite Instanz müssen die abgelehnten Asylwerber Somaliland aus eigenem 
Antrieb innerhalb von 30 Tagen verlassen; ansonsten können sie von der Polizei verhaftet und 
nach Äthiopien deportiert werden. Äthiopier können sich für ein AVRR-Programm registrieren 
lassen und werden dann von IOM bei der Rückkehr unterstützt (NDRA/STDOK/SEM 5.2023).
Im Jänner 2024 befanden sich knapp 19.000 registrierte Asylwerber und Flüchtlinge in Somali­
land. Diese stammen nahezu zur Gänze aus Äthiopien (58 %) dem Jemen (31 %) und Syrien 
(6 %) (UNHCR 25.2.2024). Immer wieder ist es in der Vergangenheit auch zur Abschiebung 
von Äthiopiern gekommen (UNHCR 22.12.2021a). Anfang September 2022 wurden in Borama 
illegal im Land aufhältige Ausländer – v. a. Äthiopier – verhaftet, in ein Anhaltezentrum gebracht 
und in ihre Heimatländer deportiert (SD 4.9.2022). Zuvor hatte die Regierung von Somaliland 
im August 2022 Informationen zurückgewiesen, wonach 34 Äthiopier in ihre Heimat deportiert 
worden seien. Diese sind demnach freiwillig ausgereist (Sahan/HO 5.8.2022).
Die NDRA unterstützt Flüchtlinge, die beim Somaliland Immigration and Border Control registriert 
sind. Für Flüchtlinge gibt es auch Geldaushilfen. Auch Hilfsorganisationen betätigen sich bei 
der Unterstützung für vertriebene Familien (RE 23.11.2022). UNHCR unterstützt Flüchtlinge, 
Asylwerber, IDPs und teilweise auch Mitglieder der Aufnahmegemeinschaft u. a. mit Rechts­
beratung und -vertretung, Mediation, Unterstützung bei der Beschaffung von Notunterkünften 
(UNHCR 23.6.2024; vgl. LAW-A/STDOK/SEM 4.2023). Zudem unterhält die Organisation eine 
Hotline und hat Zugang zu Flüchtlingen und Asylwerbern, die sich in Haft befinden. Solche, die 
sich im Schulalter befinden, werden bei der Registrierung und bei der Zulassung zu Prüfungen 
unterstützt (UNHCR 23.6.2024).
Bei einer Umfrage zur Interaktion mit Migranten in einigen Stadtteilen von Hargeysa gaben rund 
50 % der Befragten an, Migranten zu helfen. Ein Viertel berichtet von sozialen Interaktionen. 
Geholfen wird mit Nahrungsmitteln (89 %), Wasser (55 %), Geld (40 %) sowie mit Kleidung, 
Unterkunft, bei der Suche nach Arbeit oder medizinischer Unterstützung (MMC/IOM 19.8.2022). 
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Andererseits hat der Bürgermeister von Hargeysa in einem Appell die Stadtbewohner dazu 
aufgerufen, lieber an ihre Landsleute als an Ausländer – und damit auch an Somali aus Süd-
/Zentralsomalia oder Äthiopien – zu spenden (RE 23.11.2022).
Intern Vertriebene (IDPs) / Personen aus Süd-/Zentralsomalia: Die relative Sicherheit in So­
maliland hat aus Süd-/Zentralsomalia zahlreiche Menschen angezogen (ÖB Nairobi 10.2024). 
Ein grundsätzliches Problem ist, dass aus Süd-/Zentralsomalia stammende Personen von der 
internationalen Gemeinschaft als IDPs erachtet werden, von Somaliland jedoch als Flüchtlinge. 
Aus somaliländischer Sicht sind sie keine Staatsbürger (NDRA/STDOK/SEM 5.2023; vgl. Wria/
SEM/STDOK 5.2023). UNHCR wiederum schließt aus, dass somalische Staatsbürger im eige­
nen Land als Flüchtlinge bezeichnet werden (SOMNAT/STDOK/SEM 5.2023). Die Situation die­
ser Flüchtlinge aus Süd- und Zentralsomalia ist grundsätzlich unsicher (ÖB Nairobi 10.2024), es 
gibt de facto keinen rechtlichen Rahmen und keinen Status für diese Menschen (NDRA/STDOK/
SEM 5.2023; vgl. SOMNAT/STDOK/SEM 5.2023; Wria/SEM/STDOK 5.2023). Die staatliche 
NDRA gibt an, dass sie zwar nicht erfasst werden, dies aber den Vorteil birgt, dass sie im Asyl­
system auch nicht abgewiesen werden können (NDRA/STDOK/SEM 5.2023). Eine Quelle der 
FFM Somalia 2023 erläutert, dass ein Umzug nach Somaliland schwierig ist. Menschen aus 
anderen Teilen Somalias werden dort einerseits nicht als Bürger und andererseits als potenziell 
militant wahrgenommen. Doch auch wenn ein solcher Umzug mitunter schwierig ist, können 
Menschen aus Süd-/Zentralsomalia in Somaliland leben (INGO-F/STDOK/SEM 4.2023).
Personen aus anderen Teilen Somalias werden in Somaliland allgemein auch „ Xamrawi“ genannt 
(STDOK/SEM 5.2023a).
Mit Stand Mai 2024 gab es in Somaliland ca. 613.000 IDPs(UNHCR 23.6.2024). Somaliland hat 
eine eigene Policy für IDPs verfasst (OXFAM/Fanning 6.2018, S. 5).
Während von IDPs im Rest Somalias bewaffnete Gruppen und Milizen als Hauptverursacher 
von Unsicherheit genannt werden, finden diese in Somaliland bei den eigenen IDPs kaum Er­
wähnung. Dort werden als Verursacher Kriminelle und Familienangehörige genannt. Weibliche 
IDPs erwähnen - im Gegensatz zu anderen Landesteilen - auch nicht, dass sie im Lager beson­
deren Risiken sexueller Gewalt ausgesetzt wären (OXFAM/Fanning 6.2018, S. 7f). Laut einer 
Quelle der FFM Somalia 2023 gibt es für Menschen, die aus Süd-/Zentralsomalia z. B. aufgrund 
der Dürre geflüchtet sind und sie in IDP-Lagern leben, keine Diskriminierung durch die Regie­
rung (SNST-T/STDOK/SEM 5.2023). Eine andere Quelle erklärt, dass es im Alltagsleben für 
Menschen aus Süd-/Zentralsomalia in Somaliland keine Beschränkungen gibt (Scholar/STDOK/
SEM 5.2023). Die staatliche Flüchtlingsagentur NDRA erklärt, dass sich Menschen aus Somalia 
in Somaliland frei bewegen und dort arbeiten und anmieten können. In IDP-Lagern können sie 
die dort angebotenen Dienste in Anspruch nehmen (NDRA/STDOK/SEM 5.2023). Nach anderen 
Angaben kann es für Personen aus Süd-/Zentralsomalia mitunter schwierig sein, Somaliland 
zu bereisen. Sie müssen z. B. an Checkpoints – nachdem man sie am Akzent erkannt hat – 
Papiere vorweisen und werden dort hinsichtlich ihrer Pläne befragt. Kann eine Person nichts 
vorweisen, wird nach einem Kontakt gefragt, der angerufen werden kann (SNST-T/STDOK/SEM 
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5.2023). Laut einer weiteren Quelle besteht für Menschen aus Süd-/Zentralsomalia kein staatli­
cher Schutz. IDPs sind demnach von willkürlichen Verhaftungen und Diskriminierung betroffen 
(ÖB Nairobi 10.2024).
Quellen der FFM Somalia 2023 haben folgende Informationen gegeben: Menschen aus Soma­
lia haben in Somaliland keinen Zugang zu einem somaliländischen Personalausweis (Scholar/
STDOK/SEM 5.2023). Um in Somaliland öffentliche Dienste in Anspruch nehmen zu können, 
wird allerdings eine ID benötigt (LAW-A/STDOK/SEM 4.2023). Dies gilt auch für eine formelle 
Anstellung. Damit sind Personen aus Somalia de facto von Jobs bei der Regierung oder bei 
NGOs ausgeschlossen (Scholar/STDOK/SEM 5.2023; vgl. SNST-T/STDOK/SEM 5.2023). Laut 
staatlicher NDRA ist es für Menschen aus Süd-/Zentralsomalia hingegen möglich, mit ihrer soma­
lischen ID alle öffentlichen Dienste in Anspruch zu nehmen und Bankkonten zu eröffnen. Wenn 
jemand bereits über Familie in Somaliland verfügt, kann diese helfen, wenn nicht, kann man 
einen somaliländischen „ Paten“ verwenden [Original: „ get a sponsorship by a Somalilander“] 
(NDRA/STDOK/SEM 5.2023). Zudem können die Behörden laut einer Quelle eine Arbeitsbewil­
ligung erteilen, diese wird etwa für Facharbeiter [Original: „ skilled workers“] ausgestellt (Scholar/
STDOK/SEM 5.2023). Eine Arbeit im informellen Bereich oder als Gelegenheitsarbeiter steht laut 
mehreren Quellen jedermann offen – seien es Äthiopier oder Menschen aus Somalia (Scholar/
STDOK/SEM 5.2023; vgl. SNST-T/STDOK/SEM 5.2023). Menschen aus Süd-/Zentralsoma­
lia können laut einer Quelle in Somaliland Eigentum erwerben und Firmen gründen (Scholar/
STDOK/SEM 5.2023). Es gibt auch welche, die in Somaliland Geschäfte besitzen und davon 
sehr gut leben können (SNST-T/STDOK/SEM 5.2023).
Deportationen: Anfang Oktober 2021 hat Somaliland Tausende aus Südsomalia stammen­
de Flüchtlinge aus der Stadt Laascaanood abgeschoben. Dabei handelte es sich in erster 
Linie um Personen aus dem South West State (SWS), die schon seit vielen Jahren in So­
maliland ansässig waren (SD 4.10.2021; vgl. ÖB Nairobi 10.2024; Sahan/Abdi 6.10.2021; AI 
29.3.2022a). Bei den Deportierten handelte es sich um Angehörige der Rahanweyn (Sahan/
Abdi 6.10.2021). Somaliland hat später auch weitere Deportationen – diesmal aus Ceerigaabo 
– angeordnet (SD 7.10.2021), es wurde mit Sicherheitsbedenken argumentiert (AI 29.3.2022a; 
vgl. APAN 6.10.2021). Auch eine Quelle der FFM Somalia 2023 hat angegeben, dass die De­
portationen eine Reaktion auf eine Mordwelle in Laascaanood gewesen ist (SNST-T/STDOK/
SEM 5.2023). Die UN haben die Deportation verurteilt (APAN 6.10.2021). Laut einer Quelle 
der FFM Somalia 2023 handelt es sich bei den Abschiebungen aus Laascaanood um die ein­
zig bekannten Abschiebungen von Personen aus Süd-/Zentralsomalia (SOMNAT/STDOK/SEM 
5.2023).
Die zuständige staatliche NDRA erklärt dazu, dass, wenn sich die Situation in Süd-/Zentralso­
malia bessern sollte, Somaliland den von dort stammenden Flüchtlingen ein Go-Home-Zertifikat 
ausstellen wird (NDRA/STDOK/SEM 5.2023).
Quellen
■ AI - Amnesty International (29.3.2022a): Amnesty International Report 2021/22, The State of the 
World’s Human Rights - Somalia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2070229.html, Zugriff 11.7.2024
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■ APAN - Agence de Presse Africaine News (6.10.2021): UN frowns on deportations from Somaliland, 
http://apanews.net/en/news/un-frowns-on-deportations-from-somaliland/ , Zugriff 11.7.2024
■ INGO-F/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Staatendokumen­
tation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber), Internationale NGO 
F, Senior Aid Official (Autor) (4.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023
■ LAW-A/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Staatendokumen­
tation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber), Lawyer A (Autor) 
(4.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023
■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (6.2023): General country of origin informa­
tion report on Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2103761/General_COI_report_Somalia_Ju
ne_2023.pdf, Zugriff 29.4.2024
■ MMC/IOM - Mixed Migration Centre, International Organization for Migration (19.8.2022): Interactions 
between local communities and transiting migrants in Hargeisa, https://reliefweb.int/attachments/a7
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22 Grundversorgung/Wirtschaft
22.1 Süd-/Zentralsomalia, Puntland
22.1.1 Wirtschaft und Arbeit
Letzte Änderung 2025-08-07 08:38
Somalia hat 2023 einige bedeutende Meilensteine   erreicht, u. a. die Sicherung eines erheblichen 
Schuldenerlasses in der Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar, die Integration mit internationalen 
Finanzinstitutionen (HIPS 7.5.2024) sowie im November 2023 den Beitritt als achtes Mitglied zur 
Ostafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (EAC) mit ihren 300 Millionen Einwohnern und einer 
Zoll- und Handelsunion (SG 25.11.2023; vgl. HIPS 7.5.2024). Letztendlich markiert die Eröff­
nung der Ziraat Katilim Bank in Mogadischu nach fünf Jahrzehnten die Rückkehr ausländischer 
Banken nach Somalia (HIPS 7.5.2024).
Wirtschaft allgemein: Das BIP wuchs 2022 um 2,4 % und 2023 um 2,8 %, nach anderen An­
gaben um 3,1 %. Für 2024 werden 3,7 % (GN 10.3.2024; vgl. UNSC 27.9.2024; HO 20.6.2024), 
für 2025 3,9 % Wachstum prognostiziert (HO 20.6.2024; vgl. AFDB 30.5.2024). Dabei stieg das 
BIP pro Kopf von 875 US-Dollar im Jahr 2021 (BS 2022) auf 1.364 US-Dollar im Jahr 2023. 
Zudem fließen pro Kopf und Jahr mehr als 140 US-Dollar an Hilfe ins Land (BS 2024). Allerdings 
wird das Wirtschaftswachstum weitgehend vom Bevölkerungszuwachs nivelliert. Dies hemmt 
die Reduzierung von Armut (BS 2024).
Der Konsum der Privathaushalte hat sich von 9,3 Milliarden US-Dollar 2016 auf 13,3 Milliarden 
im Jahr 2022 gesteigert. Die Exporte konnten im gleichen Zeitraum von 1,1 Milliarden (davon 
431 Millionen US-Dollar für Vieh) auf 1,8 Milliarden US-Dollar (558 Millionen für Vieh) gesteigert 
werden (NBS 2023). Andererseits sind dort, wo der Regierung Ressourcen und Kapazitäten 
gefehlt haben, private Unternehmen eingestiegen. Schätzungen zufolge haben allein lokale 
Unternehmen wie Hormuud Telecom, Salaam Somali Bank, BECO und Buruuj in den letzten 
zwei Jahrzehnten über 2,5 Milliarden US-Dollar in die Kerninfrastruktur des Landes investiert 
(GO 27.6.2023).
Auch Remissen tragen signifikant zu den Investitionen im Land bei - etwa im Bausektor (BS 
2024). Sie steuerten in den Jahren 2021 und 2022 jeweils mehr als 27 % zum BIP bei (AFDB 
23.6.2023). Neben der Diaspora sind auch viele Agenturen der UN (etwa UN-Habitat, UNICEF, 
UNHCR) tatkräftig dabei, das Land wiederaufzubauen (ÖB Nairobi 10.2024). Im städtischen 
308
315

Raum zeigt die Wirtschaft in ganz Somalia Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung. Dies ist 
etwa am Bauboom und der Wiedereröffnung von Supermärkten, Restaurants und Geschäften 
erkennbar (BS 2024).
Doch die somalische Wirtschaft bleibt im Allgemeinen weiterhin fragil. Dies hängt mit der schma­
len Wirtschaftsbasis zusammen (ÖB Nairobi 10.2024). Die Mehrheit der Bevölkerung und die 
somalische Wirtschaft insgesamt ist von Landwirtschaft und Fischerei abhängig und dadurch 
externen und Umwelteinflüssen besonders ausgesetzt (ÖB Nairobi 10.2024; vgl. Sahan/SWT 
11.10.2023). Über 70 % der Bevölkerung sind für ihren Lebensunterhalt auf die Landwirtschaft 
angewiesen (Sahan/SWT 14.8.2023). Landwirtschaft, Handel, Kommunikation und mobile Geld­
transferdienste tragen maßgeblich zum BIP bei; alleine die Landwirtschaft - und hier v. a. die 
Viehwirtschaft - erwirtschaftet rund 60 % des BIP und 80 % der Exporte (BS 2024). Der Groß­
teil der Wirtschaft bzw. der wirtschaftlichen Aktivitäten ist dem informellen Sektor zuzurechnen 
(UNSC 10.10.2022). Insgesamt sind zuverlässige Daten zur Wirtschaft schwierig bis unmöglich 
zu erhalten bzw. zu verifizieren (ÖB Nairobi 10.2024) bzw. sind vertrauenswürdige Daten kaum 
vorhanden (BS 2024).
Al Shabaab und andere nicht staatliche Akteure behindern kommerzielle Aktivitäten in Bakool, 
Bay, Gedo und Hiiraan (USDOS 22.4.2024).
Inflation, Währung, Bezahldienste: Die Inflation lag in den Jahren 2018-2021 zwischen 4 % 
und 5% pro Jahr; 2022 lag sie bei 6,8 % (NBS 2023), 2023 bei 4,2 %, nach anderen Angaben 
bei 6,1 %. Für 2024 werden 4,8 % prognostiziert (FSNAU 18.9.2023c; vgl. UNSC 27.9.2024; 
AFDB 30.5.2024; UNSC 3.6.2024). Der Somali Shilling ist im Allgemeinen stabil (FSNAU/IPC 
23.9.2024b), die sogenannte Dollarisierung schreitet aber weiter voran, der US-Dollar gilt als 
de-facto-Währung (BS 2024; vgl. FSNAU/IPC 23.9.2024b; Sahan/SWT 1.11.2023; INGO-F/
STDOK/SEM 4.2023). Der Shilling kommt nur noch bei kleinen Transaktionen zum Einsatz, 
Shilling-Banknoten befinden sich kaum noch im Umlauf. Mobile Geldtransfers haben den phy­
sischen Umtausch von Geldscheinen weitgehend ersetzt (BS 2024; vgl. TANA/ACRC 9.3.2023; 
INGO-F/STDOK/SEM 4.2023). Schon im Jahr 2021 hatten etwa 73 % der Erwachsenen in 
Mogadischu Zugang zu derartigen Diensten (TANA/ACRC 9.3.2023). Laut einer Quelle der 
FFM Somalia 2023 bezahlen nur noch jene Menschen bar, die entweder kein Handy haben 
oder für die das Mitführen eines Handys gefährlich ist. Zudem bezahlen demnach nur noch sehr 
arme Menschen mit Somalischen Shilling (INGO-C/STDOK/SEM 4.2023). Auch Transfers am 
Mobiltelefon erfolgen in US-Dollar (INGO-C/STDOK/SEM 4.2023). Die Nationalbank verfolgt 
Pläne, den Shilling wieder verstärkt einzuführen (Sahan/SWT 1.11.2023).
Staatshaushalt: Die Regierung ist stark von externer Hilfe abhängig [siehe auch Tabelle unten]. 
Zwei Drittel des Staatsbudgets werden von externen Akteuren finanziert (BS 2024; vgl. UNSC 
2.2.2024). Die Staatsausgaben werden - mit rund 20% - vom Sicherheitssektor dominiert (BS 
2024; vgl. Sahan/SWT 13.12.2023). Bildung wird im Budget 2024 höher dotiert, während andere 
soziale Dienste - etwa der Gesundheitsbereich - schlechter ausgestattet wurden (Sahan/SWT 
13.12.2023). Die Regierung ist auch von den Prioritäten der Geber abhängig, welche rund 73 % 
des Haushalts finanzieren (HIPS 7.5.2024). Die Bundesregierung hat ihre Fähigkeit, Steuern 
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einzuheben, verbessert (BS 2024). 2022 hob sie laut einer Quelle noch 263 Millionen US-Dollar 
ein, 2023 waren es 329 Millionen (HIPS 7.5.2024). Dabei entwickelten sich die Budgetzahlen in 
den letzten Jahren stetig nach oben, wobei das Land immer noch stark von Gebern abhängig 
ist:
(Halqabsi 17.1.2024; UNSC 27.9.2024; Sahan/SWT 18.12.2023; VOA/Maruf 27.12.2022; HO 
16.11.2022; RD 28.12.2022; UNSC 10.10.2022; HO 30.6.2022; GN 1.11.2021; SPA 18.3.2021)
Abseits davon ist die ins Land fließende offizielle Entwicklungshilfe von 1,5 Milliarden US-Dollar 
im Jahr 2018 auf mehr als 3 Milliarden im Jahr 2020 deutlich gewachsen. Etwa die Hälfte der 
Entwicklungshilfe fließt allerdings in humanitäre Hilfe. Aufgrund der fehlenden Kontrolle über das 
Territorium – aber auch hinsichtlich technischer Fähigkeiten – war die Regierung bisher nicht 
in der Lage, ein nationales Steuersystem aufzubauen, und sie hat darauf auch kein Monopol. 
Durch die Bundesregierung werden Steuern v. a. in und um Mogadischu eingehoben. Daneben 
erheben auch die Regierungen der Bundesstaaten Steuern (BS 2024).
Arbeitslosenquote: Hinsichtlich konkreter Zahlen zur Arbeitslosigkeit gibt es unterschiedlichste 
und teils widersprüchliche Angaben:
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