2025-09-08-coi-cms-laenderinformationen-somalia-version-8-50fd
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter“
■ YOVENCO/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Staatendoku mentation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber), YOVENCO Berbera (Autor) (5.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023 23 Medizinische Versorgung 23.1 Süd-/Zentralsomalia, Puntland Letzte Änderung 2025-08-07 08:38 Für 2024 ist für den staatlichen Gesundheitsbereich ein Budget von 52 Millionen US-Dollar vorgesehen (4,8 % des Gesamtbudgets); im Jahr 2023 waren es noch 67 Millionen (7 %) (Sahan/ SWT 13.12.2023), nach anderen Angaben sogar 8,5% (AI/Ngira 2.7.2024). Gesundheitslage: Insgesamt zählt die Gesundheitslage zu den schlechtesten der Welt (ÖB Nai robi 10.2024). Trotzdem ist die durchschnittliche Lebenserwartung von 45,3 Jahren im Jahr 1990 (WB 6.2021, S. 29) auf 57 (Männer) bzw. 60 Jahre (Frauen) gestiegen. Erhebliche Teile der Bevölkerung haben keinen Zugang zu trinkbarem Wasser oder zu hinreichenden sanitären Ein richtungen. Die Quoten von Mütter- und Säuglingssterblichkeit sind unter den höchsten Werten weltweit (AA 23.8.2024). UNICEF schätzt, dass eine von 20 Frauen aufgrund von Komplikatio nen in der Schwangerschaft oder bei der Geburt stirbt. Im globalen Durchschnitt ist es demnach eine von 450 (TBP 22.10.2023). 11,2 % der Kinder sterben vor dem fünften Geburtstag. Bei der hohen Kindersterblichkeit schwingt Unterernährung bei zwei Drittel der Todesfälle als Faktor mit (ÖB Nairobi 10.2024). 68 % der Geburten erfolgen in Abwesenheit von medizinisch ausgebil detem Personal (TBP 22.10.2023; vgl. USDOS 22.4.2024, ÖB Nairobi 10.2024). In Somaliland und Puntland ist die Zahl etwas höher (ÖB Nairobi 10.2024). Laut einer Quelle liegt die Rate an grundlegender Immunisierung für Kinder bei Nomaden bei 1 %, in anderen ländlichen Gebieten bei 14 %, in Städten bei 19 % (WB 6.2021, S. 31). Nach anderen Angaben hat alleine der soma lische Rote Halbmond (Somali Red Crescent Society - SRCS) im Jahr 2022 fast 65.000 Kinder unter einem Jahr gegen mehrere Krankheiten (u. a. Tuberkulose, Masern, Tetanus, Diphterie) geimpft (SRCS 2023), im Jahr 2023 waren es knapp 47.000 (SRCS 2024). Zugang zu medizinischer Versorgung: Das somalische Gesundheitssystem ist das zweitfra gilste weltweit (WB 6.2021, S. 32). Die medizinische Versorgung ist im gesamten Land äußerst mangelhaft (AA 23.8.2024). 6,6 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu qualitätsvoller Gesundheitsversorgung (FTL 28.2.2024). Laut UNICEF können nur 27 % der Bevölkerung me dizinische Dienste in Anspruch nehmen, ohne von starken finanziellen Auswirkungen betroffen zu sein (DIS/UNICEF 3.2024). Zudem müssen Patienten oft lange Wegstrecken zurücklegen, um an medizinische Versorgung zu gelangen, und die Mehrheit der Krankenhäuser bietet nicht alle Möglichkeiten einer tertiären Versorgung (HIPS 5.2020, S. 38f). Die Infrastruktur bei der medizinischen Versorgung ist minimal und beschränkt sich meist auf Städte und sichere Gebiete. Die Ausrüstung reicht nicht, um auch nur die grundlegendsten Bedürfnisse der Bevölkerung ausreichend abdecken zu können. Es mangelt an Geld, Personal, Referenzsystemen, Diagnoseeinrichtungen, an Ausbildungseinrichtungen, Regulierungen und Managementfähigkeiten. Besonders akut ist der Mangel an Psychiatern, an Technikern für medi zinische Ausrüstung und an Anästhesisten. Am größten aber ist der Mangel an einfachen Ärzten 376

(HIPS 5.2020, S. 38/42). Insgesamt kommen auf 10.000 Einwohner 4,28 medizinisch ausge bildete Personen (Subsaharaafrika: 13,3; WHO-Ziel: 25) (WB 6.2021, S. 34). Nach anderen Angaben kommen auf 100.000 Einwohner fünf Ärzte, vier Krankenpfleger und eine Hebamme. Dabei herrscht jedenfalls eine Ungleichverteilung: In Puntland gab es demnach 2020 356 Ärzte, in Jubaland nur 54 und in Galmudug und im SWS je nur 25 (HIPS 5.2020, S. 27/44ff). Die Weltbank stärkt das Gesundheitssystem mit einem mit 100 Millionen US-Dollar dotierten Programm (DIS/UNICEF 3.2024). Das Improving Healthcare Services in Somalia Project / Da mal Caafimaad soll die Gesundheitsversorgung für ca. 10 % der Gesamtbevölkerung Somalias, namentlich in Gebieten von Nugaal (Puntland), Bakool und Bay (SWS), Hiiraan und Middle Sha belle verbessern (WB 22.7.2021). Nach neueren Angaben hat auch die Covid-19-Pandemie dazu geführt, dass es im Gesundheitssystem zu Verbesserungen gekommen ist (DIS 3.2024). Infrastruktur: Laut Gesundheitsministerium umfasst das Gesundheitssystem nominell fünf hier archische Stufen (DIS 3.2024): 1. Regionales / Nationales Spital (regional/national hospital) 2. Bezirksspital (district hospital) 3. Gesundheitszentrum (health centre) 4. Erstversorgungsstelle (primary health unit) 5. Gemeindezentrum (community centre) Diese Einrichtungen werden um mobile Kliniken ergänzt, mit welchen die Bevölkerung entle gener Gebiete und Nomaden erreicht werden sollen (DIS 3.2024). Die Primärversorgung wird oftmals von internationalen Organisationen bereitgestellt. Dabei handelt es sich oft um soge nannte Mother Health Clinics, von welchen es in Somalia relativ viele gibt. Diese werden von der Bevölkerung als Gesamtgesundheitszentren genutzt, weil dort die Diagnosen kostenlos sind (ACCORD 31.5.2021, S. 20). Die SRCS betreibt 65 stationäre und 35 mobile Kliniken zur primären medizinischen Versorgung (SRCS 2024). Die Gesundheitsdirektion der Banadir Regional Administration (BRA) verfügt über 69 Gesund heitszentren für die Primärversorgung, sechs Stabilisierungszentren für unterernährte Kinder und elf Zentren für die Behandlung von Tuberkulose. Zusätzlich gibt es in der Hauptstadtregion fast 80 private Gesundheitszentren. Insgesamt sind diese Zahlen zwar vielversprechend, de cken aber keinesfalls die Bedürfnisse der Bevölkerung ab (SPA 31.8.2022). Auf der folgenden Karte sind einige der in Betrieb befindlichen Gesundheitseinrichtungen in Süd-/Zentralsomalia und Puntland notiert: 377

Quelle 39: WHO/HeRAMS 5.2024 Nach anderen Angaben aus dem Jahr 2020 gibt es in ganz Somalia elf öffentliche und 50 andere Spitäler. In Mogadischu gibt es demnach vier öffentliche und 46 andere Gesundheits zentren (FIS 7.8.2020a, S. 31). Laut einer anderen Quelle gab es im Jahr 2022 in Mogadischu 61 öffentliche Einrichtungen, 105 private Institutionen, 49 lizenzierte Kliniken und neun von der BRA gemanagte Spitäler. Es finden sich in der Hauptstadt auch mobile Kliniken, die sich z. B. an IDPs und Straßenkinder wenden. Zudem gibt es dort mindestens elf Tuberkulose- und vier Ernährungszentren (TANA/ACRC 9.3.2023). Insgesamt gibt es im Land nur 5,34 statio näre Krankenhausbetten pro 10.000 Einwohnern (WHO-Ziel: 25 Betten) (WB 6.2021, S. 34). In Gebieten von al Shabaab mangelt es – mit der Ausnahme von Apotheken – generell an Gesundheitseinrichtungen (UNSC 10.10.2022). Aufgrund von internationaler Hilfe und Investments von Rückkehrern in Privatkliniken hat sich die Verfügbarkeit von bzw. der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen in den letzten Jahren 378

verbessert, allerdings gibt es bei den Bevölkerungsgruppen große Unterschiede (TANA/ACRC 9.3.2023). Der (profitorientierte) private Gesundheitssektor deckt in den Städten 60 % aller Gesundheitsleistungen ab, in ländlichen Gebieten immerhin noch 40 % (DIS/WHO 3.2024). Der Privatsektor hat zur Verfügbarkeit spezialisierter Dienstleistungen wie MRT-Scans und Dialysegeräten beigetragen. Derartiges war früher im Land nicht verfügbar, Bürger mussten dafür ins Ausland reisen (TANA/ACRC 9.3.2023). Auch in „ öffentlichen“ Gesundheitseinrichtungen wird der Großteil der Dienste über NGOs er bracht (WB 6.2021, S. 27f) oder sie hängen von Gebern ab. Allgemein werden nicht-profitori entierte private Einrichtungen, die etwa von NGOs geführt werden, gemeinhin als öffentliche Einrichtungen wahrgenommen, weil diese oft mit der Regierung zusammenarbeiten (DIS/WHO 3.2024). Ein Beispiel dafür ist etwa ein von Qatar Charity in Bossaso eröffnetes Gesundheits zentrum, das 10.000 Unterprivilegierten aus Bossaso und dem Umland dienen soll. Das Zen trum verfügt über Abteilungen für Geburten, Notfälle, Impfungen, über ein Labor, Radiologie und eine Apotheke. 2021 hatte Qatar Charity bereits Gesundheitszentren in Puntland, Galmu dug, dem SWS und in Mogadischu eröffnet. Fünf weitere Zentren sowie neun Geburts- und Mütterzentren sind in Bau (Gulf Times 5.6.2022). Landesweit werden 29 Kliniken vom SRCS betrieben (ICRC 26.2.2024), u. a. das Keysaney Hospital in Mogadischu. Zusätzlich führt die SRCS Rehabilitationszentren in Mogadischu und Galkacyo (SRCS 2024). Die Spitäler Medina und Keysaney (Mogadischu) sowie in Kismayo und Baidoa werden vom Roten Kreuz unterstützt (ICRC 26.2.2024). Auch ATMIS stellt medizinische Leistungen für Bürger zur Verfügung, so etwa in Jowhar, wo das burundische Kontingent Hunderte Patienten versorgt hat (ATMIS 10.7.2023). Es gibt auch mobile Gesundheitseinrichtungen, etwa durch die SRCS (SRCS 2024) oder die Organisation Somali Aid in Lower Juba. Damit wird der Zugang für die Menschen, die ansonsten weite, teure und manchmal gefährliche Reisen zum nächstgelegenen Spital auf sich nehmen müssen, verbessert (RE 16.12.2022). Mobile Kliniken versorgen wöchentlich oder zweiwöchent lich IDP-Lager am Stadtrand von Mogadischu. Diese Versorgung erfolgt allerdings nur unre gelmäßig (EASO 9.2021, S. 40). Der UN Population Fund betreibt fünf mobile Einrichtungen in Mogadischu, Belet Weyne, Baidoa, Doolow und Kismayo, um damit für mehr als 10.000 werden de Mütter Betreuung bei Schwangerschaft und Geburt näherzubringen (TBP 22.10.2023). Die WHO hatte 2022 landesweit in 29 Bezirken fast 2.200 sogenannte Community Health Workers stationiert (FTL 1.10.2023). In allen Bezirken, außer in Tayeeglow, der Region Middle Juba und Sablaale finden sich lokale und internationale NGOs, die mit der WHO kooperieren, um Gesundheitsdienste vor Ort zur Verfügung stellen zu können (UN OCHA 12.4.2024). Die SRCS behandelte im Jahr 2023 in seinen Einrichtungen mehr als 1,2 Millionen Patienten (SRCS 2024). Die am öftesten diagnosti zierten, chronischen Krankheiten sind Diabetes und Bluthochdruck (WB 6.2021, S. 30). UNICEF konnte im März 2024 insgesamt 41.896 Menschen ambulant behandeln bzw. medizinisch ver sorgen (UNICEF 21.4.2024). Für Versorgungs- und Gesundheitsmaßnahmen internationaler Hilfsorganisationen mussten auch immer wieder wegen Kampfhandlungen oder aufgrund von Anordnungen unterbrochen werden (AA 23.8.2024; vgl. UNICEF 21.4.2024). Zudem mangelt es an Rettungsdiensten (AI 29.3.2022b). 379

Qualität der medizinischen Versorgung: Selbst an Krankenhäusern in Mogadischu gibt es keinerlei Standards, welche internationalen Vorgaben entsprechen würden. Apotheken, Labore und Kliniken verfügen über keinerlei Akkreditierung. Am ehesten entsprechen noch von inter nationalen Gebern betriebene Krankenhäuser in Mogadischu internationalen Standards (DIS 3.2024). Die am besten ausgerüsteten Krankenhäuser Somalias befinden sich in Mogadischu (SPA 31.8.2022). Am besten ausgerüstet und personell ausgestattet ist das Erdoğan Hospital, das von der Türkei zusammen mit Somalia geführt wird (DIS/WHO 3.2024). Öffentliche Kran kenhäuser sind hingegen oft mangelhaft ausgestattet (AA 23.8.2024; vgl. DIS 3.2024), was Ausrüstung, medizinische Geräte, Medikamente, ausgebildete Kräfte und Finanzierung angeht (AA 23.8.2024). Allerdings sind alle öffentlichen Krankenhäuser in Mogadischu - außer Medina, SOS, Keysaney und Banadir - in den vergangenen 15 Jahren restauriert oder gebaut worden (TANA/ACRC 9.3.2023). Kosten: Laut Angaben des Gesundheitsministeriums sind Behandlungen an allen öffentlichen Einrichtungen gratis. Tatsächlich gibt es aber „ informelle Gebühren“ und andere anfallende Kos ten. In Mogadischu gibt es zwei Spitäler, die als öffentlich bezeichnet werden können und ganz dem Staat gehören: Das Banadir Hospital und das De Martino Hospital. Diese Spitäler sind für jedermann zugänglich, und Patienten werden kostenlos behandelt (DIS 3.2024; vgl. DIS/ WHO 3.2024; HO 25.6.2024b). Allerdings fehlen dort für viele spezifische Krankheitsbilder die Behandlungsmöglichkeiten. Am Erdoğan Hospital werden einige Dienste kostenfrei angeboten (DIS 3.2024; vgl. DIS/WHO 3.2024), für spezialisierte Leistungen werden Gebühren fällig(DIS/ WHO 3.2024). Nach anderen Angaben sind sowohl staatliche als auch private Gesundheits dienste kostenpflichtig. Demnach wird eine Behandlungsgebühr von 5-12 US-Dollar eingehoben (ÖB Nairobi 10.2024). Dahingegen sind von Hilfsorganisationen betriebene Einrichtungen gratis, ggf. müssen Arznei kosten selbst getragen werden (ÖB Nairobi 10.2024). Eine andere Quelle berichtet, dass von NGOs oder Gemeinden geführte Spitäler oder andere medizinische Einrichtungen bestimmte Dienste mitunter kostenlos anbieten (DIS 3.2024). Das neu renovierte Sheikh Zayed Hospital in Mogadischu bietet kostenlose Behandlung – v. a. für Arme und Vertriebene (GN 25.1.2024). DiePrimärversorgung wird oftmals von internationalen Organisationen bereitgestellt und ist für Patienten kostenfrei. Allerdings muss manchmal für Medikamente bezahlt werden (ACCORD 31.5.2021, S. 20). Auch die Leistungen der in Mogadischu operierenden mobilen Kliniken wer den gratis angeboten. Zudem behandeln einige Privatkliniken z. B. einmal pro Woche oder im ersten Monat nach der Eröffnung Patienten kostenlos. Andere organisieren „ medizinische Zelte“ oder mobile Kliniken, um damit für Waisenhäuser, Straßenkinder oder IDPs kostenlose Gesundheitsdienste anbieten zu können (TANA/ACRC 9.3.2023). UNHCR bietet für Flüchtlin ge, Asylwerber, IDPs und manchmal auch für Mitglieder der Aufnahmegemeinden Zugang zu medizinischer Versorgung (UNHCR 23.6.2024). Zumeist sind Gesundheitsleistungen in Somalia aber nicht kostenlos, oft nur in Großstädten verfügbar und müssen aus eigener Tasche bezahlt werden (IOM 8.5.2024). Dementsprechend ist das System fragmentiert: Reichere Menschen können sich eher eine adäquate Hilfe leisten, Ärmere müssen auf vom Staat oder wohltätigen Organisationen angebotene, kostenfrei oder 380

-günstige Unterstützung zurückgreifen (DIS/WHO 3.2024; vgl. DIS 3.2024). Relevante Prei se für unterschiedliche Behandlungen in Mogadischu finden sich in dieser Quelle: TANA/DIS 18.1.2024. Generell gilt, wenn z. B. ein IDP die Kosten nicht aufbringen kann, wird er in öffentlichen Kranken häusern auch umsonst behandelt. Zusätzlich kann man sich auch an Gesundheitseinrichtungen wenden, die von UN-Agenturen betrieben werden. Bei privaten Einrichtungen sind alle Kosten zu bezahlen (FIS 7.8.2020a, S. 31/37). Dabei werden Patienten von Familie und Clan unter stützt, diese spielen eine wichtige Rolle beim „ Fundraising“ für eine medizinische Behandlung (TANA/ACRC 9.3.2023). Beispiel Garoowe: Quellen von EASO berichten, dass am Garoowe Group Hospital (GGH) eine Aufnahmegebühr von 5 US-Dollar zu entrichten ist, bei der Aufnahme zur Behandlung bei einem Spezialisten auch bis zu 10 US-Dollar. Auch Labortests müssen selbst bezahlt werden; ein normaler Bluttest kostet 1-4 US-Dollar. Normale Betten kosten nichts, Einzelzimmer 10 US-Dollar pro Nacht. Die Pflege, normale Dienste und im Spital lagernde Medikamente sind kostenfrei. Für Operationen muss allerdings bezahlt werden. Ein Kaiserschnitt kostet ca. 350 US-Dollar. In privaten Krankenhäusern ist die Aufnahmegebühr etwas höher als am GGH. Alle Dienste und Übernachtungen müssen bezahlt werden. Operationen kosten in etwa so viel wie am GGH (EASO 9.2021, S. 64f). Versicherung: Es gibt keine Krankenversicherung (DIS/UNICEF 3.2024; vgl. DIS/WHO 3.2024); nach anderen Angaben ist diese so gut wie nicht existent, im Jahr 2020 waren nur 2 % der Haus halte hinsichtlich Ausgaben für Gesundheit versichert (WB 6.2021, S. 34). Im Feber 2024 wurde die Baraka Kaaliye Care Krankenversicherung in Mogadischu präsentiert. Diese kooperiert mit mehreren Krankenhäusern in der Stadt (GN 2.2.2024). Medikamente: Medikamente können grundsätzlich ohne Rezept erworben werden (ÖB Nairobi 10.2024; vgl. FIS 5.10.2018, S. 37). Grundlegende Medikamente sind verfügbar (FIS 7.8.2020a, S. 31). Nach anderen Angaben führen Apotheken nur ein begrenztes Standardsortiment (AA 20.10.2023). Hin und wieder kommt es in öffentlichen Spitälern zu Engpässen (DIS/WHO 3.2024). 70 % aller verfügbaren Medikamente kommen vom privaten Gesundheitssektor (WB 6.2021, S. 27f). Es gibt keine lokale Medikamentenproduktion, alle Medikamente werden importiert - als Spen den, oder aber v. a. aus Indien, der Türkei, Ägypten und der VR China (Sahan/SWT 12.9.2022). Es kommt mitunter auch zu Großspenden, etwa Anfang November 2022, als die WHO 39 Ton nen medizinische Versorgungsgüter an Somalia übergeben hat (FTL 5.11.2022). Es gibt ein Regulatorium für Medikamente, um Registrierung, Lizenzierung, Herstellung, Import und andere Aspekte zu regulieren. Aber es gibt diesbezüglich keine Rechtsdurchsetzung. Jedermann kann sich ein Zertifikat holen, um eine Apotheke zu eröffnen (Sahan/SWT 3.6.2022). Medikamente kommen unzertifiziert ins Land, darunter auch viele schlechte (DIS/WHO 3.2024). Es gibt keine Standards zur Qualitätssicherung. Einige der verfügbaren Medikamente sind abgelaufen, an dere sind Fälschungen oder enthalten giftige Zutaten (Sahan/SWT 12.9.2022; vgl. ÖB Nairobi 381

10.2024). Die Versorgung mit Medikamenten erfolgt in erster Linie über private Apotheken (FIS 5.10.2018, S. 37). Grundlegende Medikamente werden in öffentlichen Spitälern gratis abgegeben. Dabei handelt es sich etwa um fiebersenkende Mittel oder Vitamine. Komplexere Medikamente müssen bezahlt werden (DIS/WHO 3.2024). Relevante Preise zu Medikamenten in Mogadischu finden sich in dieser Quelle: TANA/DIS 18.1.2024. Quellen ■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 4.9.2024 [Login erforderlich] ■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (20.10.2023): Somalia: Reise- und Sicherheitshinweise (Rei sewarnung), https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/somalia-node/somaliasicherheit/ 203132#content_1, Zugriff 20.10.2023 ■ ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation (31.5.2021): Somalia - Al-Schabaab und Sicherheitslage; Lage von Binnenvertriebenen und Rück kehrer·innen [sic]; Schutz durch staatliche und nicht-staatliche Akteure; Dokumentation zum COI- Webinar mit Markus Höhne und Jutta Bakonyi am 5. Mai 2021, https://www.ecoi.net/en/file/local/ 2052555/20210531_COI-Webinar Somalia_ACCORD_Mai 2021.pdf, Zugriff 17.5.2022 ■ AI - Amnesty International (29.3.2022b): Amnesty International Report 2021/22; The State of the World’s Human Rights - Somalia 2021, https://www.ecoi.net/de/dokument/2070229.html , Zugriff 29.4.2024 ■ AI/Ngira - Amnesty International (Herausgeber), David Ngira (Autor) (2.7.2024): Reduction of Somali health budget after 2023 debt relief a betrayal, https://www.ecoi.net/de/dokument/2112028.html , Zugriff 9.7.2024 ■ ATMIS - African Union Transition Mission in Somalia (10.7.2023): ATMIS medical doctors provide medical screening to IDPs in Jowhar, https://atmis-au.org/atmis-medical-doctors-provide-medical-s creening-to-idps-in-jowhar/ , Zugriff 12.7.2023 ■ DIS - Danish Immigration Service [Denmark] (3.2024): Somalia; Health care services in Mogadishu, https://www.ecoi.net/en/file/local/2105661/medcoi-somalia-til-upload-ny-forside.pdf , Zugriff 14.5.2024 ■ DIS/UNICEF - United Nations International Children’s Emergency Fund (Autor), Danish Immigration Service [Denmark] (Herausgeber) (3.2024): Online meeting with UNICEF Somalia Country Office; in: Somalia, Health care services in Mogadishu, https://www.ecoi.net/en/file/local/2105661/medco i-somalia-til-upload-ny-forside.pdf , Zugriff 14.5.2024 ■ DIS/WHO - World Health Organization (Autor), Danish Immigration Service [Denmark] (Herausgeber) (3.2024): Online meeting with WHO Country Office Somalia; in: Somalia, Health care services in Mogadishu, https://www.ecoi.net/en/file/local/2105661/medcoi-somalia-til-upload-ny-forside.pdf , Zugriff 14.5.2024 ■ EASO - European Asylum Support Office (9.2021): Somalia – Key socio-economic indicators, https: //www.ecoi.net/en/file/local/2060581/2021_09_EASO_COI_Report_Somalia_Key_socio_economi c_indicators.pdf, Zugriff 17.5.2022 ■ FIS - Finnische Einwanderungsbehörde [Finnland] (7.8.2020a): Somalia: Tiedonhankintamatka Mogadishuun maaliskuussa 2020, Mogadishun turvallisuustilanne ja humanitääriset olosuhteet, https://migri.fi/documents/5202425/5914056/Somalia FFM raportti maaliskuu 2020.pdf/f58d6cd5- 271a-55fd-9b89-b3d32e4ff80b/Somalia FFM raportti maaliskuu 2020.pdf?t=1596797440011, Zugriff 12.3.2024 ■ FIS - Finnische Einwanderungsbehörde [Finnland] (5.10.2018): Somalia: Fact-Finding Mission to Mogadishu and Nairobi, January 2018, https://migri.fi/documents/5202425/5914056/Somalia_- Fact_Finding Mission to Mogadishu and Nairobi January 2018.pdf/2abe79e2-baf3-0a23-97d1- f6944b6d21a7/Somalia_Fact_Finding Mission to Mogadishu and Nairobi January 2018.pdf.pdf, Zugriff 12.3.2024 382

■ FTL - Facility for Talo and Leadership (28.2.2024): Over 6.6 Million Somalis Lack Access to Healthcare - Somali News today Live, https://www.ftlsomalia.com/over-6-6-million-somalis-lack-access-to-hea lthcare, Zugriff 8.5.2024 ■ FTL - Facility for Talo and Leadership (1.10.2023): WHO Deploys 2,194 CHWs in 29 Somalia Districts Last Year, https://www.ftlsomalia.com/who-deploys-2194-chws-in-29-somalia-districts-last-year , Zugriff 23.4.2024 ■ FTL - Facility for Talo and Leadership (5.11.2022): WHO Donates Emergency Medical Supplies to Somalia, https://www.ftlsomalia.com/who-donates-emergency-medical-supplies-to-somalia/ , Zugriff 1.7.2024 ■ GN - Goobjoog News (2.2.2024): Somalia Launches First Innovative Community-Based Health Insurance Targeting Mass Market, https://en.goobjoog.com/somalia-launches-its-first-health-insur ance-scheme, Zugriff 8.5.2024 ■ GN - Goobjoog News (25.1.2024): Prime Minister Barre Inaugurates Renovated Sheikh Zayed Hospital in Mogadishu, https://en.goobjoog.com/prime-minister-barre-inaugurates-renovated-sheik h-zayed-hospital-in-mogadishu , Zugriff 25.1.2024 ■ Gulf Times - Gulf Times (5.6.2022): Qatar Charity opens health centre in Somalia, https://www.gulf-t imes.com/story/718606/Qatar-Charity-opens-health-centre-in-Somalia , Zugriff 1.7.2024 ■ HIPS - Heritage Institute for Policy Studies (5.2020): Somalia’s Healthcare System: A Baseline Study & Human Capital Development Strategy, http://www.heritageinstitute.org/wp-content/uploads/2020/ 05/Somalia-Healthcare-System-A-Baseline-Study-and-Human-Capital-Development-Strategy.pdf , Zugriff 1.7.2024 ■ HO - Hiiraan Online (25.6.2024b): IDPs in Mogadishu have to choose between caring for sick children and working, https://www.hiiraan.com/news4/2024/Jun/196839/idps_in_mogadishu_have_to_choo se_between_caring_for_sick_children_and_working.aspx?utm_source=hiiraan&utm_medium=Som aliNewsUpdateFront, Zugriff 27.6.2024 ■ ICRC - International Committee of the Red Cross (26.2.2024): Facts & Figures 2023, https://blogs.ic rc.org/somalia/wp-content/uploads/sites/99/2024/02/Facts-and-Figures-2023-Final-EN.pdf , Zugriff 1.7.2024 ■ IOM - International Organization for Migration (8.5.2024): Information on the availability of treatment for ICD10-F43.1 in Somalia, requested by the Austrian Federal Office for Immigration and Asylum ■ ÖB Nairobi - Österreichische Botschaft Nairobi [Österreich] (10.2024): Asylländerbericht zu Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2116331/SOMA_ÖB-Bericht_2024_10.pdf , Zugriff 22.10.2024 [Login erforderlich] ■ RE - Radio Ergo (16.12.2022): Mobile health service visits remote pastoralist villages in Lower Juba, https://radioergo.org/en/2022/12/mobile-health-service-visits-remote-pastoralist-villages-in-lower-j uba/, Zugriff 1.7.2024 ■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (13.12.2023): The billion dollar budget, in: The Somali Wire Issue No. 627, per e-Mail [kostenpflichtig, Login erforderlich] ■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (12.9.2022): The risks of Somalia’s unregulated pharmaceutical industry, in: The Somali Wire Issue No. 450, per e-Mail [kostenpflichtig, Login erforderlich] ■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (3.6.2022): After insurgency – Somalia’s next war will be against drugs and illicit trade, in: The Somali Wire Issue No. 398, per e-Mail [kostenpflichtig, Login erforderlich] ■ SPA - Somali Public Agenda (31.8.2022): Decentralization of Essential Public Health Services to the Benadir Regional Administration: Status, Achievements and Challenges, https://somalipublicagen da.org/decentralization-of-essential-public-health-services-to-the-benadir-regional-administratio n-status-achievements-and-challenges/ , Zugriff 1.7.2024 ■ SRCS - Somali Red Crescent Society (2024): Annual Report 2023, https://data-api.ifrc.org/ documents/SO/Annual Report Somalia 2023.pdf, Zugriff 17.10.2024 ■ SRCS - Somali Red Crescent Society (2023): Annual Report 2022, https://data-api.ifrc.org/docume nts/SO/AR_Somalia_2022.pdf, Zugriff 1.7.2024 ■ TANA/ACRC - Tana Copenhagen (Herausgeber), African Cities Research Consortium (Autor) (9.3.2023): Understanding Systems in Mogadishu City, https://tanacopenhagen.com/wp-content/upl oads/2023/03/ACRC-Tana-Mogadishu-City-System-Analysis.pdf , Zugriff 23.5.2024 ■ TANA/DIS - Tana Copenhagen (Autor), Danish Immigration Service [Denmark] (Herausgeber) (18.1.2024): Medical Country of Origin Information (Medcoi) from Mogadishu, Somalia; Annex zu: 383

Somalia, Health care services in Mogadishu, https://www.ecoi.net/en/file/local/2105661/medcoi-s omalia-til-upload-ny-forside.pdf , Zugriff 14.5.2024 ■ TBP - The Borgen Project (22.10.2023): Maternal Health in Somalia, https://www.borgenmagazine .com/maternal-health-in-somalia , Zugriff 23.4.2024 ■ UNHCR - United Nations High Commissioner for Refugees (23.6.2024): Operational Update (May 2024) - Somalia, https://reliefweb.int/report/somalia/unhcr-somalia-operational-update-may-2024 , Zugriff 11.7.2024 ■ UNICEF - United Nations International Children’s Emergency Fund (21.4.2024): Somalia Humanit arian Situation Report No. 3, https://www.unicef.org/media/155626/file/Somalia-Humanitarian-Sit Rep-No.3-March-2024.pdf , Zugriff 8.5.2024 ■ UN OCHA - UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (12.4.2024): Somalia Health Cluster Partners Operational Presence Map, March 2024, https://reliefweb.int/map/somalia/somali a-health-cluster-partners-operational-presence-map-march-2024 , Zugriff 1.7.2024 ■ UNSC - United Nations Security Council (10.10.2022): Letter dated 10 October 2022 from the Chair of the Security Council Committee pursuant to resolution 751 (1992) concerning Somalia addressed to the President of the Security Council: Letter dated 1 September 2022 from the Panel of Experts on Somalia addressed to the Chair of the Security Council Committee pursuant to resolution 751 (1992) concerning Somalia [S/2022/754], https://www.ecoi.net/en/file/local/2081261/N2263844.pdf, Zugriff 11.10.2023 ■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024 ■ WB - Weltbank (22.7.2021): Somalia’s Women and Children are Among the 1.84 Million to Benefit from Improved Healthcare Services, https://www.worldbank.org/en/news/press-release/2021/07/19/ somalia-s-women-and-children-are-among-the-1-84-million-to-benefit-from-improved-healthcar e-services, Zugriff 25.10.2024 ■ WB - Weltbank (6.2021): Somalia Economic Update. Investing in Health to Anchor Growth, http: //documents1.worldbank.org/curated/en/926051631552941734/pdf/Somalia-Economic-Update-Inv esting-in-Health-to-Anchor-Growth.pdf , Zugriff 15.12.2023 ■ WHO/HeRAMS - World Health Organization (Herausgeber), Health Resources and Services Avail ability Monitoring System (Autor) (5.2024): World Overview - Somalia, https://herams.org/project/41, Zugriff 23.5.2024 [Login erforderlich] 23.1.1 Psychiatrie, Psychologie Letzte Änderung 2024-11-27 12:16 Es gibt eine hohe Rate an Personen mit posttraumatischer Belastungsstörung oder Traumata bzw. generell psychischen Störungen (WHO/Rizwan 8.10.2020; vgl. HRW 11.1.2024; DIS/WHO 3.2024; DIS/UNICEF 3.2024). Psychische Probleme werden durch den jahrzehntelangen Kon flikt und die dadurch verursachten Auswirkungen auf die Gesellschaft gefördert. Schätzungen zufolge sind 30 % der Bevölkerung betroffen (DIS/WHO 3.2024; vgl. ÖB Nairobi 10.2024). Nach anderen Angaben (Stand 2020) wurden bei 4,3 % der Bevölkerung durch einen Arzt eine psy chische Erkrankung diagnostiziert, während man von einer Verbreitung von 14 % ausgeht (WB 6.2021, S. 31). Bei einer von der WHO durchgeführten Studie an 713 Personen in drei Bezirken wurde wiederum festgestellt, dass sogar fast 77 % eine psychische Störung aufwiesen. Nur 5 % der Betroffenen suchen psychiatrische Hilfe (Halqabsi 10.10.2023). Laut WHO ist in der Bevölkerung in den vergangenen Jahren das Bewusstsein hinsichtlich psychischer Störungen gewachsen. Trotzdem werden nur schwere Fälle - etwa Schizophrenie oder bipolare Störungen - tatsächlich als psychische Erkrankungen wahrgenommen und diagnostiziert, Menschen mit Depressionen leiden hingegen mitunter Jahrzehnte, ohne jemals eine korrekte Diagnose zu erhalten (DIS/WHO 3.2024). 384

Verfügbarkeit: Die Verfügbarkeit psychologischer Dienste ist sehr begrenzt (HRW 11.1.2024) bzw. hinsichtlich der Zahl an Einrichtungen, qualifiziertem Personal und geografischer Reich weite unzureichend (WHO/Rizwan 8.10.2020). Für 16,8 Millionen Einwohner gibt es in ganz Somalia (inkl. Somaliland) nur 82 professionelle Kräfte im Bereich psychischer Gesundheit, nur vier davon sind Psychiater (UNSOM 24.8.2022). Nach älteren Angaben gibt es in Süd-/Zentral somalia und Puntland nur einen Psychiater, elf Sozialarbeiter für psychische Gesundheit sowie 19 Pflegekräfte (WHO/Rizwan 8.10.2020). 2024 berichtet die WHO von „ wenigen Psychiatern“ und „ einigen Psychologen“ (DIS/WHO 3.2024). Eine weitere Quelle berichtet von drei Psych iatern und 25 ausgebildeten Pflegekräften und erklärt, dass das Gesundheitssystem nicht in der Lage ist, Betroffenen auch nur die einfachste Versorgung zu bieten (ÖB Nairobi 10.2024). Mitte 2023 hat die WHO die Ausbildung von 50 Fachkräften der Spitäler in Xudur und Dhu samareb abgeschlossen, diese können nun ebenfalls psychiatrische Hilfe anbieten (Halqabsi 10.10.2023). Psychiatrische Konsultationen werden sowohl in öffentlichen als auch privaten Einrichtungen in der Hauptstadt Mogadischu sowie in einigen anderen Städten wie Hargeysa, Borama, Berbera, Bossaso und Baidoa angeboten (IOM 8.5.2024). Folgende psychiatrische Einrichtungen waren zum Zeitpunkt 2020 bekannt: Quelle 40: WHO/Rizwan 8.10.2020 An psychiatrischen Spitälern gibt es nur zwei, und zwar in Mogadischu; daneben gibt es drei entsprechende Abteilungen an anderen Spitälern und vier weitere Einrichtungen (WHO/Rizwan 8.10.2020). Nach neueren Angaben bieten in Mogadischu nur das Habeeb Hospital und das Forlanini eine stationäre Aufnahme an (TANA/DIS 18.1.2024). Psychiatrische Dienste werden in der Hauptstadt etwa auch am Erdoğan Hospital und im Shaafi Hospital angeboten. Zudem gibt es in Mogadischu auch Wohltätigkeitsorganisationen, die Drogensüchtigen Unterstützung an bieten (DIS/WHO 3.2024). Nach Angaben einer Quelle gibt es in Bossaso, Mogadischu, Baidoa und Belet Weyne psychiatrische Abteilungen an Krankenhäusern (Ibrahim 2/et al. 2022). Nach anderen Angaben gibt es auch am Rand von Garoowe eine Psychiatrie (EASO 9.2021, S. 64f). Kosten: Die Kosten für solche psychiatrischen Konsultationen und psychotherapeutischen Be handlungen beginnen in öffentlichen Einrichtungen bei 6,50 Euro und können in privaten Ein richtungen bis zu 37 Euro betragen. Stationäre psychiatrische Versorgung für psychiatrische Krisensituationen kann in öffentlichen Einrichtungen wie dem Forlanini Public Hospital in Mo gadischu zu einem Preis von 186 bis 279 Euro pro Monat in Anspruch genommen werden 385
