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■ YOVENCO/STDOK/SEM - Staatssekretariat für Migration [Schweiz] (Herausgeber), Staatendoku­
mentation des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl [Österreich] (Herausgeber), YOVENCO 
Berbera (Autor) (5.2023): Interview im Rahmen der FFM Somalia 2023
23 Medizinische Versorgung
23.1 Süd-/Zentralsomalia, Puntland
Letzte Änderung 2025-08-07 08:38
Für 2024 ist für den staatlichen Gesundheitsbereich ein Budget von 52 Millionen US-Dollar 
vorgesehen (4,8 % des Gesamtbudgets); im Jahr 2023 waren es noch 67 Millionen (7 %) (Sahan/
SWT 13.12.2023), nach anderen Angaben sogar 8,5% (AI/Ngira 2.7.2024).
Gesundheitslage: Insgesamt zählt die Gesundheitslage zu den schlechtesten der Welt (ÖB Nai­
robi 10.2024). Trotzdem ist die durchschnittliche Lebenserwartung von 45,3 Jahren im Jahr 1990 
(WB 6.2021, S. 29) auf 57 (Männer) bzw. 60 Jahre (Frauen) gestiegen. Erhebliche Teile der 
Bevölkerung haben keinen Zugang zu trinkbarem Wasser oder zu hinreichenden sanitären Ein­
richtungen. Die Quoten von Mütter- und Säuglingssterblichkeit sind unter den höchsten Werten 
weltweit (AA 23.8.2024). UNICEF schätzt, dass eine von 20 Frauen aufgrund von Komplikatio­
nen in der Schwangerschaft oder bei der Geburt stirbt. Im globalen Durchschnitt ist es demnach 
eine von 450 (TBP 22.10.2023). 11,2 % der Kinder sterben vor dem fünften Geburtstag. Bei der 
hohen Kindersterblichkeit schwingt Unterernährung bei zwei Drittel der Todesfälle als Faktor mit 
(ÖB Nairobi 10.2024). 68 % der Geburten erfolgen in Abwesenheit von medizinisch ausgebil­
detem Personal (TBP 22.10.2023; vgl. USDOS 22.4.2024, ÖB Nairobi 10.2024). In Somaliland 
und Puntland ist die Zahl etwas höher (ÖB Nairobi 10.2024). Laut einer Quelle liegt die Rate an 
grundlegender Immunisierung für Kinder bei Nomaden bei 1 %, in anderen ländlichen Gebieten 
bei 14 %, in Städten bei 19 % (WB 6.2021, S. 31). Nach anderen Angaben hat alleine der soma­
lische Rote Halbmond (Somali Red Crescent Society - SRCS) im Jahr 2022 fast 65.000 Kinder 
unter einem Jahr gegen mehrere Krankheiten (u. a. Tuberkulose, Masern, Tetanus, Diphterie) 
geimpft (SRCS 2023), im Jahr 2023 waren es knapp 47.000 (SRCS 2024).
Zugang zu medizinischer Versorgung: Das somalische Gesundheitssystem ist das zweitfra­
gilste weltweit (WB 6.2021, S. 32). Die medizinische Versorgung ist im gesamten Land äußerst 
mangelhaft (AA 23.8.2024). 6,6 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu qualitätsvoller 
Gesundheitsversorgung (FTL 28.2.2024). Laut UNICEF können nur 27 % der Bevölkerung me­
dizinische Dienste in Anspruch nehmen, ohne von starken finanziellen Auswirkungen betroffen 
zu sein (DIS/UNICEF 3.2024). Zudem müssen Patienten oft lange Wegstrecken zurücklegen, 
um an medizinische Versorgung zu gelangen, und die Mehrheit der Krankenhäuser bietet nicht 
alle Möglichkeiten einer tertiären Versorgung (HIPS 5.2020, S. 38f).
Die Infrastruktur bei der medizinischen Versorgung ist minimal und beschränkt sich meist auf 
Städte und sichere Gebiete. Die Ausrüstung reicht nicht, um auch nur die grundlegendsten 
Bedürfnisse der Bevölkerung ausreichend abdecken zu können. Es mangelt an Geld, Personal, 
Referenzsystemen, Diagnoseeinrichtungen, an Ausbildungseinrichtungen, Regulierungen und 
Managementfähigkeiten. Besonders akut ist der Mangel an Psychiatern, an Technikern für medi­
zinische Ausrüstung und an Anästhesisten. Am größten aber ist der Mangel an einfachen Ärzten 
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(HIPS 5.2020, S. 38/42). Insgesamt kommen auf 10.000 Einwohner 4,28 medizinisch ausge­
bildete Personen (Subsaharaafrika: 13,3; WHO-Ziel: 25) (WB 6.2021, S. 34). Nach anderen 
Angaben kommen auf 100.000 Einwohner fünf Ärzte, vier Krankenpfleger und eine Hebamme. 
Dabei herrscht jedenfalls eine Ungleichverteilung: In Puntland gab es demnach 2020 356 Ärzte, 
in Jubaland nur 54 und in Galmudug und im SWS je nur 25 (HIPS 5.2020, S. 27/44ff).
Die Weltbank stärkt das Gesundheitssystem mit einem mit 100 Millionen US-Dollar dotierten 
Programm (DIS/UNICEF 3.2024). Das Improving Healthcare Services in Somalia Project / Da­
mal Caafimaad soll die Gesundheitsversorgung für ca. 10 % der Gesamtbevölkerung Somalias, 
namentlich in Gebieten von Nugaal (Puntland), Bakool und Bay (SWS), Hiiraan und Middle Sha­
belle verbessern (WB 22.7.2021). Nach neueren Angaben hat auch die Covid-19-Pandemie 
dazu geführt, dass es im Gesundheitssystem zu Verbesserungen gekommen ist (DIS 3.2024).
Infrastruktur: Laut Gesundheitsministerium umfasst das Gesundheitssystem nominell fünf hier­
archische Stufen (DIS 3.2024):
1. Regionales / Nationales Spital (regional/national hospital)
2. Bezirksspital (district hospital)
3. Gesundheitszentrum (health centre)
4. Erstversorgungsstelle (primary health unit)
5. Gemeindezentrum (community centre)
Diese Einrichtungen werden um mobile Kliniken ergänzt, mit welchen die Bevölkerung entle­
gener Gebiete und Nomaden erreicht werden sollen (DIS 3.2024). Die Primärversorgung wird 
oftmals von internationalen Organisationen bereitgestellt. Dabei handelt es sich oft um soge­
nannte Mother Health Clinics, von welchen es in Somalia relativ viele gibt. Diese werden von 
der Bevölkerung als Gesamtgesundheitszentren genutzt, weil dort die Diagnosen kostenlos 
sind (ACCORD 31.5.2021, S. 20). Die SRCS betreibt 65 stationäre und 35 mobile Kliniken zur 
primären medizinischen Versorgung (SRCS 2024).
Die Gesundheitsdirektion der Banadir Regional Administration (BRA) verfügt über 69 Gesund­
heitszentren für die Primärversorgung, sechs Stabilisierungszentren für unterernährte Kinder 
und elf Zentren für die Behandlung von Tuberkulose. Zusätzlich gibt es in der Hauptstadtregion 
fast 80 private Gesundheitszentren. Insgesamt sind diese Zahlen zwar vielversprechend, de­
cken aber keinesfalls die Bedürfnisse der Bevölkerung ab (SPA 31.8.2022). Auf der folgenden 
Karte sind einige der in Betrieb befindlichen Gesundheitseinrichtungen in Süd-/Zentralsomalia 
und Puntland notiert:
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Quelle 39: WHO/HeRAMS 5.2024
Nach anderen Angaben aus dem Jahr 2020 gibt es in ganz Somalia elf öffentliche und 50 
andere Spitäler. In Mogadischu gibt es demnach vier öffentliche und 46 andere Gesundheits­
zentren (FIS 7.8.2020a, S. 31). Laut einer anderen Quelle gab es im Jahr 2022 in Mogadischu 
61 öffentliche Einrichtungen, 105 private Institutionen, 49 lizenzierte Kliniken und neun von 
der BRA gemanagte Spitäler. Es finden sich in der Hauptstadt auch mobile Kliniken, die sich 
z. B. an IDPs und Straßenkinder wenden. Zudem gibt es dort mindestens elf Tuberkulose- und 
vier Ernährungszentren (TANA/ACRC 9.3.2023). Insgesamt gibt es im Land nur 5,34 statio­
näre Krankenhausbetten pro 10.000 Einwohnern (WHO-Ziel: 25 Betten) (WB 6.2021, S. 34). 
In Gebieten von al Shabaab mangelt es – mit der Ausnahme von Apotheken – generell an 
Gesundheitseinrichtungen (UNSC 10.10.2022).
Aufgrund von internationaler Hilfe und Investments von Rückkehrern in Privatkliniken hat sich 
die Verfügbarkeit von bzw. der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen in den letzten Jahren 
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verbessert, allerdings gibt es bei den Bevölkerungsgruppen große Unterschiede (TANA/ACRC 
9.3.2023). Der (profitorientierte) private Gesundheitssektor deckt in den Städten 60 % aller 
Gesundheitsleistungen ab, in ländlichen Gebieten immerhin noch 40 % (DIS/WHO 3.2024). 
Der Privatsektor hat zur Verfügbarkeit spezialisierter Dienstleistungen wie MRT-Scans und 
Dialysegeräten beigetragen. Derartiges war früher im Land nicht verfügbar, Bürger mussten 
dafür ins Ausland reisen (TANA/ACRC 9.3.2023).
Auch in „ öffentlichen“ Gesundheitseinrichtungen wird der Großteil der Dienste über NGOs er­
bracht (WB 6.2021, S. 27f) oder sie hängen von Gebern ab. Allgemein werden nicht-profitori­
entierte private Einrichtungen, die etwa von NGOs geführt werden, gemeinhin als öffentliche 
Einrichtungen wahrgenommen, weil diese oft mit der Regierung zusammenarbeiten (DIS/WHO 
3.2024). Ein Beispiel dafür ist etwa ein von Qatar Charity in Bossaso eröffnetes Gesundheits­
zentrum, das 10.000 Unterprivilegierten aus Bossaso und dem Umland dienen soll. Das Zen­
trum verfügt über Abteilungen für Geburten, Notfälle, Impfungen, über ein Labor, Radiologie 
und eine Apotheke. 2021 hatte Qatar Charity bereits Gesundheitszentren in Puntland, Galmu­
dug, dem SWS und in Mogadischu eröffnet. Fünf weitere Zentren sowie neun Geburts- und 
Mütterzentren sind in Bau (Gulf Times 5.6.2022). Landesweit werden 29 Kliniken vom SRCS 
betrieben (ICRC 26.2.2024), u. a. das Keysaney Hospital in Mogadischu. Zusätzlich führt die 
SRCS Rehabilitationszentren in Mogadischu und Galkacyo (SRCS 2024). Die Spitäler Medina 
und Keysaney (Mogadischu) sowie in Kismayo und Baidoa werden vom Roten Kreuz unterstützt 
(ICRC 26.2.2024). Auch ATMIS stellt medizinische Leistungen für Bürger zur Verfügung, so etwa 
in Jowhar, wo das burundische Kontingent Hunderte Patienten versorgt hat (ATMIS 10.7.2023).
Es gibt auch mobile Gesundheitseinrichtungen, etwa durch die SRCS (SRCS 2024) oder die 
Organisation Somali Aid in Lower Juba. Damit wird der Zugang für die Menschen, die ansonsten 
weite, teure und manchmal gefährliche Reisen zum nächstgelegenen Spital auf sich nehmen 
müssen, verbessert (RE 16.12.2022). Mobile Kliniken versorgen wöchentlich oder zweiwöchent­
lich IDP-Lager am Stadtrand von Mogadischu. Diese Versorgung erfolgt allerdings nur unre­
gelmäßig (EASO 9.2021, S. 40). Der UN Population Fund betreibt fünf mobile Einrichtungen in 
Mogadischu, Belet Weyne, Baidoa, Doolow und Kismayo, um damit für mehr als 10.000 werden­
de Mütter Betreuung bei Schwangerschaft und Geburt näherzubringen (TBP 22.10.2023). Die 
WHO hatte 2022 landesweit in 29 Bezirken fast 2.200 sogenannte Community Health Workers 
stationiert (FTL 1.10.2023).
In allen Bezirken, außer in Tayeeglow, der Region Middle Juba und Sablaale finden sich lokale 
und internationale NGOs, die mit der WHO kooperieren, um Gesundheitsdienste vor Ort zur 
Verfügung stellen zu können (UN OCHA 12.4.2024). Die SRCS behandelte im Jahr 2023 in 
seinen Einrichtungen mehr als 1,2 Millionen Patienten (SRCS 2024). Die am öftesten diagnosti­
zierten, chronischen Krankheiten sind Diabetes und Bluthochdruck (WB 6.2021, S. 30). UNICEF 
konnte im März 2024 insgesamt 41.896 Menschen ambulant behandeln bzw. medizinisch ver­
sorgen (UNICEF 21.4.2024). Für Versorgungs- und Gesundheitsmaßnahmen internationaler 
Hilfsorganisationen mussten auch immer wieder wegen Kampfhandlungen oder aufgrund von 
Anordnungen unterbrochen werden (AA 23.8.2024; vgl. UNICEF 21.4.2024). Zudem mangelt 
es an Rettungsdiensten (AI 29.3.2022b).
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Qualität der medizinischen Versorgung: Selbst an Krankenhäusern in Mogadischu gibt es 
keinerlei Standards, welche internationalen Vorgaben entsprechen würden. Apotheken, Labore 
und Kliniken verfügen über keinerlei Akkreditierung. Am ehesten entsprechen noch von inter­
nationalen Gebern betriebene Krankenhäuser in Mogadischu internationalen Standards (DIS 
3.2024). Die am besten ausgerüsteten Krankenhäuser Somalias befinden sich in Mogadischu 
(SPA 31.8.2022). Am besten ausgerüstet und personell ausgestattet ist das Erdoğan Hospital, 
das von der Türkei zusammen mit Somalia geführt wird (DIS/WHO 3.2024). Öffentliche Kran­
kenhäuser sind hingegen oft mangelhaft ausgestattet (AA 23.8.2024; vgl. DIS 3.2024), was 
Ausrüstung, medizinische Geräte, Medikamente, ausgebildete Kräfte und Finanzierung angeht 
(AA 23.8.2024). Allerdings sind alle öffentlichen Krankenhäuser in Mogadischu - außer Medina, 
SOS, Keysaney und Banadir - in den vergangenen 15 Jahren restauriert oder gebaut worden 
(TANA/ACRC 9.3.2023).
Kosten: Laut Angaben des Gesundheitsministeriums sind Behandlungen an allen öffentlichen 
Einrichtungen gratis. Tatsächlich gibt es aber „ informelle Gebühren“ und andere anfallende Kos­
ten. In Mogadischu gibt es zwei Spitäler, die als öffentlich bezeichnet werden können und ganz 
dem Staat gehören: Das Banadir Hospital und das De Martino Hospital. Diese Spitäler sind 
für jedermann zugänglich, und Patienten werden kostenlos behandelt (DIS 3.2024; vgl. DIS/
WHO 3.2024; HO 25.6.2024b). Allerdings fehlen dort für viele spezifische Krankheitsbilder die 
Behandlungsmöglichkeiten. Am Erdoğan Hospital werden einige Dienste kostenfrei angeboten 
(DIS 3.2024; vgl. DIS/WHO 3.2024), für spezialisierte Leistungen werden Gebühren fällig(DIS/
WHO 3.2024). Nach anderen Angaben sind sowohl staatliche als auch private Gesundheits­
dienste kostenpflichtig. Demnach wird eine Behandlungsgebühr von 5-12 US-Dollar eingehoben 
(ÖB Nairobi 10.2024).
Dahingegen sind von Hilfsorganisationen betriebene Einrichtungen gratis, ggf. müssen Arznei­
kosten selbst getragen werden (ÖB Nairobi 10.2024). Eine andere Quelle berichtet, dass von 
NGOs oder Gemeinden geführte Spitäler oder andere medizinische Einrichtungen bestimmte 
Dienste mitunter kostenlos anbieten (DIS 3.2024). Das neu renovierte Sheikh Zayed Hospital 
in Mogadischu bietet kostenlose Behandlung – v. a. für Arme und Vertriebene (GN 25.1.2024). 
DiePrimärversorgung wird oftmals von internationalen Organisationen bereitgestellt und ist für 
Patienten kostenfrei. Allerdings muss manchmal für Medikamente bezahlt werden (ACCORD 
31.5.2021, S. 20). Auch die Leistungen der in Mogadischu operierenden mobilen Kliniken wer­
den gratis angeboten. Zudem behandeln einige Privatkliniken z. B. einmal pro Woche oder 
im ersten Monat nach der Eröffnung Patienten kostenlos. Andere organisieren „ medizinische 
Zelte“ oder mobile Kliniken, um damit für Waisenhäuser, Straßenkinder oder IDPs kostenlose 
Gesundheitsdienste anbieten zu können (TANA/ACRC 9.3.2023). UNHCR bietet für Flüchtlin­
ge, Asylwerber, IDPs und manchmal auch für Mitglieder der Aufnahmegemeinden Zugang zu 
medizinischer Versorgung (UNHCR 23.6.2024).
Zumeist sind Gesundheitsleistungen in Somalia aber nicht kostenlos, oft nur in Großstädten 
verfügbar und müssen aus eigener Tasche bezahlt werden (IOM 8.5.2024). Dementsprechend 
ist das System fragmentiert: Reichere Menschen können sich eher eine adäquate Hilfe leisten, 
Ärmere müssen auf vom Staat oder wohltätigen Organisationen angebotene, kostenfrei oder 
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-günstige Unterstützung zurückgreifen (DIS/WHO 3.2024; vgl. DIS 3.2024). Relevante Prei­
se für unterschiedliche Behandlungen in Mogadischu finden sich in dieser Quelle: TANA/DIS 
18.1.2024.
Generell gilt, wenn z. B. ein IDP die Kosten nicht aufbringen kann, wird er in öffentlichen Kranken­
häusern auch umsonst behandelt. Zusätzlich kann man sich auch an Gesundheitseinrichtungen 
wenden, die von UN-Agenturen betrieben werden. Bei privaten Einrichtungen sind alle Kosten 
zu bezahlen (FIS 7.8.2020a, S. 31/37). Dabei werden Patienten von Familie und Clan unter­
stützt, diese spielen eine wichtige Rolle beim „ Fundraising“ für eine medizinische Behandlung 
(TANA/ACRC 9.3.2023).
Beispiel Garoowe: Quellen von EASO berichten, dass am Garoowe Group Hospital (GGH) 
eine Aufnahmegebühr von 5 US-Dollar zu entrichten ist, bei der Aufnahme zur Behandlung bei 
einem Spezialisten auch bis zu 10 US-Dollar. Auch Labortests müssen selbst bezahlt werden; ein 
normaler Bluttest kostet 1-4 US-Dollar. Normale Betten kosten nichts, Einzelzimmer 10 US-Dollar 
pro Nacht. Die Pflege, normale Dienste und im Spital lagernde Medikamente sind kostenfrei. 
Für Operationen muss allerdings bezahlt werden. Ein Kaiserschnitt kostet ca. 350 US-Dollar. 
In privaten Krankenhäusern ist die Aufnahmegebühr etwas höher als am GGH. Alle Dienste 
und Übernachtungen müssen bezahlt werden. Operationen kosten in etwa so viel wie am GGH 
(EASO 9.2021, S. 64f).
Versicherung: Es gibt keine Krankenversicherung (DIS/UNICEF 3.2024; vgl. DIS/WHO 3.2024); 
nach anderen Angaben ist diese so gut wie nicht existent, im Jahr 2020 waren nur 2 % der Haus­
halte hinsichtlich Ausgaben für Gesundheit versichert (WB 6.2021, S. 34). Im Feber 2024 wurde 
die Baraka Kaaliye Care Krankenversicherung in Mogadischu präsentiert. Diese kooperiert mit 
mehreren Krankenhäusern in der Stadt (GN 2.2.2024).
Medikamente: Medikamente können grundsätzlich ohne Rezept erworben werden (ÖB Nairobi 
10.2024; vgl. FIS 5.10.2018, S. 37). Grundlegende Medikamente sind verfügbar (FIS 7.8.2020a, 
S. 31). Nach anderen Angaben führen Apotheken nur ein begrenztes Standardsortiment (AA 
20.10.2023). Hin und wieder kommt es in öffentlichen Spitälern zu Engpässen (DIS/WHO 
3.2024). 70 % aller verfügbaren Medikamente kommen vom privaten Gesundheitssektor (WB 
6.2021, S. 27f).
Es gibt keine lokale Medikamentenproduktion, alle Medikamente werden importiert - als Spen­
den, oder aber v. a. aus Indien, der Türkei, Ägypten und der VR China (Sahan/SWT 12.9.2022). 
Es kommt mitunter auch zu Großspenden, etwa Anfang November 2022, als die WHO 39 Ton­
nen medizinische Versorgungsgüter an Somalia übergeben hat (FTL 5.11.2022). Es gibt ein 
Regulatorium für Medikamente, um Registrierung, Lizenzierung, Herstellung, Import und andere 
Aspekte zu regulieren. Aber es gibt diesbezüglich keine Rechtsdurchsetzung. Jedermann kann 
sich ein Zertifikat holen, um eine Apotheke zu eröffnen (Sahan/SWT 3.6.2022). Medikamente 
kommen unzertifiziert ins Land, darunter auch viele schlechte (DIS/WHO 3.2024). Es gibt keine 
Standards zur Qualitätssicherung. Einige der verfügbaren Medikamente sind abgelaufen, an­
dere sind Fälschungen oder enthalten giftige Zutaten (Sahan/SWT 12.9.2022; vgl. ÖB Nairobi 
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10.2024). Die Versorgung mit Medikamenten erfolgt in erster Linie über private Apotheken (FIS 
5.10.2018, S. 37).
Grundlegende Medikamente werden in öffentlichen Spitälern gratis abgegeben. Dabei handelt 
es sich etwa um fiebersenkende Mittel oder Vitamine. Komplexere Medikamente müssen bezahlt 
werden (DIS/WHO 3.2024). Relevante Preise zu Medikamenten in Mogadischu finden sich in 
dieser Quelle: TANA/DIS 18.1.2024.
Quellen
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■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (3.6.2022): After insurgency – 
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383
390

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■ UNSC - United Nations Security Council (10.10.2022): Letter dated 10 October 2022 from the Chair 
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to the President of the Security Council: Letter dated 1 September 2022 from the Panel of Experts 
on Somalia addressed to the Chair of the Security Council Committee pursuant to resolution 751 
(1992) concerning Somalia [S/2022/754], https://www.ecoi.net/en/file/local/2081261/N2263844.pdf, 
Zugriff 11.10.2023
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Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p
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ability Monitoring System (Autor) (5.2024): World Overview - Somalia, https://herams.org/project/41, 
Zugriff 23.5.2024 [Login erforderlich]
23.1.1 Psychiatrie, Psychologie
Letzte Änderung 2024-11-27 12:16
Es gibt eine hohe Rate an Personen mit posttraumatischer Belastungsstörung oder Traumata 
bzw. generell psychischen Störungen (WHO/Rizwan 8.10.2020; vgl. HRW 11.1.2024; DIS/WHO 
3.2024; DIS/UNICEF 3.2024). Psychische Probleme werden durch den jahrzehntelangen Kon­
flikt und die dadurch verursachten Auswirkungen auf die Gesellschaft gefördert. Schätzungen 
zufolge sind 30 % der Bevölkerung betroffen (DIS/WHO 3.2024; vgl. ÖB Nairobi 10.2024). Nach 
anderen Angaben (Stand 2020) wurden bei 4,3 % der Bevölkerung durch einen Arzt eine psy­
chische Erkrankung diagnostiziert, während man von einer Verbreitung von 14 % ausgeht (WB 
6.2021, S. 31). Bei einer von der WHO durchgeführten Studie an 713 Personen in drei Bezirken 
wurde wiederum festgestellt, dass sogar fast 77 % eine psychische Störung aufwiesen. Nur 
5 % der Betroffenen suchen psychiatrische Hilfe (Halqabsi 10.10.2023). Laut WHO ist in der 
Bevölkerung in den vergangenen Jahren das Bewusstsein hinsichtlich psychischer Störungen 
gewachsen. Trotzdem werden nur schwere Fälle - etwa Schizophrenie oder bipolare Störungen 
- tatsächlich als psychische Erkrankungen wahrgenommen und diagnostiziert, Menschen mit 
Depressionen leiden hingegen mitunter Jahrzehnte, ohne jemals eine korrekte Diagnose zu 
erhalten (DIS/WHO 3.2024).
384
391

Verfügbarkeit: Die Verfügbarkeit psychologischer Dienste ist sehr begrenzt (HRW 11.1.2024) 
bzw. hinsichtlich der Zahl an Einrichtungen, qualifiziertem Personal und geografischer Reich­
weite unzureichend (WHO/Rizwan 8.10.2020). Für 16,8 Millionen Einwohner gibt es in ganz 
Somalia (inkl. Somaliland) nur 82 professionelle Kräfte im Bereich psychischer Gesundheit, nur 
vier davon sind Psychiater (UNSOM 24.8.2022). Nach älteren Angaben gibt es in Süd-/Zentral­
somalia und Puntland nur einen Psychiater, elf Sozialarbeiter für psychische Gesundheit sowie 
19 Pflegekräfte (WHO/Rizwan 8.10.2020). 2024 berichtet die WHO von „ wenigen Psychiatern“
und „ einigen Psychologen“ (DIS/WHO 3.2024). Eine weitere Quelle berichtet von drei Psych­
iatern und 25 ausgebildeten Pflegekräften und erklärt, dass das Gesundheitssystem nicht in 
der Lage ist, Betroffenen auch nur die einfachste Versorgung zu bieten (ÖB Nairobi 10.2024). 
Mitte 2023 hat die WHO die Ausbildung von 50 Fachkräften der Spitäler in Xudur und Dhu­
samareb abgeschlossen, diese können nun ebenfalls psychiatrische Hilfe anbieten (Halqabsi 
10.10.2023). Psychiatrische Konsultationen werden sowohl in öffentlichen als auch privaten 
Einrichtungen in der Hauptstadt Mogadischu sowie in einigen anderen Städten wie Hargeysa, 
Borama, Berbera, Bossaso und Baidoa angeboten (IOM 8.5.2024).
Folgende psychiatrische Einrichtungen waren zum Zeitpunkt 2020 bekannt:
Quelle 40: WHO/Rizwan 8.10.2020
An psychiatrischen Spitälern gibt es nur zwei, und zwar in Mogadischu; daneben gibt es drei 
entsprechende Abteilungen an anderen Spitälern und vier weitere Einrichtungen (WHO/Rizwan 
8.10.2020). Nach neueren Angaben bieten in Mogadischu nur das Habeeb Hospital und das 
Forlanini eine stationäre Aufnahme an (TANA/DIS 18.1.2024). Psychiatrische Dienste werden in 
der Hauptstadt etwa auch am Erdoğan Hospital und im Shaafi Hospital angeboten. Zudem gibt 
es in Mogadischu auch Wohltätigkeitsorganisationen, die Drogensüchtigen Unterstützung an­
bieten (DIS/WHO 3.2024). Nach Angaben einer Quelle gibt es in Bossaso, Mogadischu, Baidoa 
und Belet Weyne psychiatrische Abteilungen an Krankenhäusern (Ibrahim 2/et al. 2022). Nach 
anderen Angaben gibt es auch am Rand von Garoowe eine Psychiatrie (EASO 9.2021, S. 64f).
Kosten: Die Kosten für solche psychiatrischen Konsultationen und psychotherapeutischen Be­
handlungen beginnen in öffentlichen Einrichtungen bei 6,50 Euro und können in privaten Ein­
richtungen bis zu 37 Euro betragen. Stationäre psychiatrische Versorgung für psychiatrische 
Krisensituationen kann in öffentlichen Einrichtungen wie dem Forlanini Public Hospital in Mo­
gadischu zu einem Preis von 186 bis 279 Euro pro Monat in Anspruch genommen werden 
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