2025-09-08-coi-cms-laenderinformationen-somalia-version-8-50fd
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter“
verbessert, allerdings gibt es bei den Bevölkerungsgruppen große Unterschiede (TANA/ACRC 9.3.2023). Der (profitorientierte) private Gesundheitssektor deckt in den Städten 60 % aller Gesundheitsleistungen ab, in ländlichen Gebieten immerhin noch 40 % (DIS/WHO 3.2024). Der Privatsektor hat zur Verfügbarkeit spezialisierter Dienstleistungen wie MRT-Scans und Dialysegeräten beigetragen. Derartiges war früher im Land nicht verfügbar, Bürger mussten dafür ins Ausland reisen (TANA/ACRC 9.3.2023). Auch in „ öffentlichen“ Gesundheitseinrichtungen wird der Großteil der Dienste über NGOs er bracht (WB 6.2021, S. 27f) oder sie hängen von Gebern ab. Allgemein werden nicht-profitori entierte private Einrichtungen, die etwa von NGOs geführt werden, gemeinhin als öffentliche Einrichtungen wahrgenommen, weil diese oft mit der Regierung zusammenarbeiten (DIS/WHO 3.2024). Ein Beispiel dafür ist etwa ein von Qatar Charity in Bossaso eröffnetes Gesundheits zentrum, das 10.000 Unterprivilegierten aus Bossaso und dem Umland dienen soll. Das Zen trum verfügt über Abteilungen für Geburten, Notfälle, Impfungen, über ein Labor, Radiologie und eine Apotheke. 2021 hatte Qatar Charity bereits Gesundheitszentren in Puntland, Galmu dug, dem SWS und in Mogadischu eröffnet. Fünf weitere Zentren sowie neun Geburts- und Mütterzentren sind in Bau (Gulf Times 5.6.2022). Landesweit werden 29 Kliniken vom SRCS betrieben (ICRC 26.2.2024), u. a. das Keysaney Hospital in Mogadischu. Zusätzlich führt die SRCS Rehabilitationszentren in Mogadischu und Galkacyo (SRCS 2024). Die Spitäler Medina und Keysaney (Mogadischu) sowie in Kismayo und Baidoa werden vom Roten Kreuz unterstützt (ICRC 26.2.2024). Auch ATMIS stellt medizinische Leistungen für Bürger zur Verfügung, so etwa in Jowhar, wo das burundische Kontingent Hunderte Patienten versorgt hat (ATMIS 10.7.2023). Es gibt auch mobile Gesundheitseinrichtungen, etwa durch die SRCS (SRCS 2024) oder die Organisation Somali Aid in Lower Juba. Damit wird der Zugang für die Menschen, die ansonsten weite, teure und manchmal gefährliche Reisen zum nächstgelegenen Spital auf sich nehmen müssen, verbessert (RE 16.12.2022). Mobile Kliniken versorgen wöchentlich oder zweiwöchent lich IDP-Lager am Stadtrand von Mogadischu. Diese Versorgung erfolgt allerdings nur unre gelmäßig (EASO 9.2021, S. 40). Der UN Population Fund betreibt fünf mobile Einrichtungen in Mogadischu, Belet Weyne, Baidoa, Doolow und Kismayo, um damit für mehr als 10.000 werden de Mütter Betreuung bei Schwangerschaft und Geburt näherzubringen (TBP 22.10.2023). Die WHO hatte 2022 landesweit in 29 Bezirken fast 2.200 sogenannte Community Health Workers stationiert (FTL 1.10.2023). In allen Bezirken, außer in Tayeeglow, der Region Middle Juba und Sablaale finden sich lokale und internationale NGOs, die mit der WHO kooperieren, um Gesundheitsdienste vor Ort zur Verfügung stellen zu können (UN OCHA 12.4.2024). Die SRCS behandelte im Jahr 2023 in seinen Einrichtungen mehr als 1,2 Millionen Patienten (SRCS 2024). Die am öftesten diagnosti zierten, chronischen Krankheiten sind Diabetes und Bluthochdruck (WB 6.2021, S. 30). UNICEF konnte im März 2024 insgesamt 41.896 Menschen ambulant behandeln bzw. medizinisch ver sorgen (UNICEF 21.4.2024). Für Versorgungs- und Gesundheitsmaßnahmen internationaler Hilfsorganisationen mussten auch immer wieder wegen Kampfhandlungen oder aufgrund von Anordnungen unterbrochen werden (AA 23.8.2024; vgl. UNICEF 21.4.2024). Zudem mangelt es an Rettungsdiensten (AI 29.3.2022b). 379

Qualität der medizinischen Versorgung: Selbst an Krankenhäusern in Mogadischu gibt es keinerlei Standards, welche internationalen Vorgaben entsprechen würden. Apotheken, Labore und Kliniken verfügen über keinerlei Akkreditierung. Am ehesten entsprechen noch von inter nationalen Gebern betriebene Krankenhäuser in Mogadischu internationalen Standards (DIS 3.2024). Die am besten ausgerüsteten Krankenhäuser Somalias befinden sich in Mogadischu (SPA 31.8.2022). Am besten ausgerüstet und personell ausgestattet ist das Erdoğan Hospital, das von der Türkei zusammen mit Somalia geführt wird (DIS/WHO 3.2024). Öffentliche Kran kenhäuser sind hingegen oft mangelhaft ausgestattet (AA 23.8.2024; vgl. DIS 3.2024), was Ausrüstung, medizinische Geräte, Medikamente, ausgebildete Kräfte und Finanzierung angeht (AA 23.8.2024). Allerdings sind alle öffentlichen Krankenhäuser in Mogadischu - außer Medina, SOS, Keysaney und Banadir - in den vergangenen 15 Jahren restauriert oder gebaut worden (TANA/ACRC 9.3.2023). Kosten: Laut Angaben des Gesundheitsministeriums sind Behandlungen an allen öffentlichen Einrichtungen gratis. Tatsächlich gibt es aber „ informelle Gebühren“ und andere anfallende Kos ten. In Mogadischu gibt es zwei Spitäler, die als öffentlich bezeichnet werden können und ganz dem Staat gehören: Das Banadir Hospital und das De Martino Hospital. Diese Spitäler sind für jedermann zugänglich, und Patienten werden kostenlos behandelt (DIS 3.2024; vgl. DIS/ WHO 3.2024; HO 25.6.2024b). Allerdings fehlen dort für viele spezifische Krankheitsbilder die Behandlungsmöglichkeiten. Am Erdoğan Hospital werden einige Dienste kostenfrei angeboten (DIS 3.2024; vgl. DIS/WHO 3.2024), für spezialisierte Leistungen werden Gebühren fällig(DIS/ WHO 3.2024). Nach anderen Angaben sind sowohl staatliche als auch private Gesundheits dienste kostenpflichtig. Demnach wird eine Behandlungsgebühr von 5-12 US-Dollar eingehoben (ÖB Nairobi 10.2024). Dahingegen sind von Hilfsorganisationen betriebene Einrichtungen gratis, ggf. müssen Arznei kosten selbst getragen werden (ÖB Nairobi 10.2024). Eine andere Quelle berichtet, dass von NGOs oder Gemeinden geführte Spitäler oder andere medizinische Einrichtungen bestimmte Dienste mitunter kostenlos anbieten (DIS 3.2024). Das neu renovierte Sheikh Zayed Hospital in Mogadischu bietet kostenlose Behandlung – v. a. für Arme und Vertriebene (GN 25.1.2024). DiePrimärversorgung wird oftmals von internationalen Organisationen bereitgestellt und ist für Patienten kostenfrei. Allerdings muss manchmal für Medikamente bezahlt werden (ACCORD 31.5.2021, S. 20). Auch die Leistungen der in Mogadischu operierenden mobilen Kliniken wer den gratis angeboten. Zudem behandeln einige Privatkliniken z. B. einmal pro Woche oder im ersten Monat nach der Eröffnung Patienten kostenlos. Andere organisieren „ medizinische Zelte“ oder mobile Kliniken, um damit für Waisenhäuser, Straßenkinder oder IDPs kostenlose Gesundheitsdienste anbieten zu können (TANA/ACRC 9.3.2023). UNHCR bietet für Flüchtlin ge, Asylwerber, IDPs und manchmal auch für Mitglieder der Aufnahmegemeinden Zugang zu medizinischer Versorgung (UNHCR 23.6.2024). Zumeist sind Gesundheitsleistungen in Somalia aber nicht kostenlos, oft nur in Großstädten verfügbar und müssen aus eigener Tasche bezahlt werden (IOM 8.5.2024). Dementsprechend ist das System fragmentiert: Reichere Menschen können sich eher eine adäquate Hilfe leisten, Ärmere müssen auf vom Staat oder wohltätigen Organisationen angebotene, kostenfrei oder 380

-günstige Unterstützung zurückgreifen (DIS/WHO 3.2024; vgl. DIS 3.2024). Relevante Prei se für unterschiedliche Behandlungen in Mogadischu finden sich in dieser Quelle: TANA/DIS 18.1.2024. Generell gilt, wenn z. B. ein IDP die Kosten nicht aufbringen kann, wird er in öffentlichen Kranken häusern auch umsonst behandelt. Zusätzlich kann man sich auch an Gesundheitseinrichtungen wenden, die von UN-Agenturen betrieben werden. Bei privaten Einrichtungen sind alle Kosten zu bezahlen (FIS 7.8.2020a, S. 31/37). Dabei werden Patienten von Familie und Clan unter stützt, diese spielen eine wichtige Rolle beim „ Fundraising“ für eine medizinische Behandlung (TANA/ACRC 9.3.2023). Beispiel Garoowe: Quellen von EASO berichten, dass am Garoowe Group Hospital (GGH) eine Aufnahmegebühr von 5 US-Dollar zu entrichten ist, bei der Aufnahme zur Behandlung bei einem Spezialisten auch bis zu 10 US-Dollar. Auch Labortests müssen selbst bezahlt werden; ein normaler Bluttest kostet 1-4 US-Dollar. Normale Betten kosten nichts, Einzelzimmer 10 US-Dollar pro Nacht. Die Pflege, normale Dienste und im Spital lagernde Medikamente sind kostenfrei. Für Operationen muss allerdings bezahlt werden. Ein Kaiserschnitt kostet ca. 350 US-Dollar. In privaten Krankenhäusern ist die Aufnahmegebühr etwas höher als am GGH. Alle Dienste und Übernachtungen müssen bezahlt werden. Operationen kosten in etwa so viel wie am GGH (EASO 9.2021, S. 64f). Versicherung: Es gibt keine Krankenversicherung (DIS/UNICEF 3.2024; vgl. DIS/WHO 3.2024); nach anderen Angaben ist diese so gut wie nicht existent, im Jahr 2020 waren nur 2 % der Haus halte hinsichtlich Ausgaben für Gesundheit versichert (WB 6.2021, S. 34). Im Feber 2024 wurde die Baraka Kaaliye Care Krankenversicherung in Mogadischu präsentiert. Diese kooperiert mit mehreren Krankenhäusern in der Stadt (GN 2.2.2024). Medikamente: Medikamente können grundsätzlich ohne Rezept erworben werden (ÖB Nairobi 10.2024; vgl. FIS 5.10.2018, S. 37). Grundlegende Medikamente sind verfügbar (FIS 7.8.2020a, S. 31). Nach anderen Angaben führen Apotheken nur ein begrenztes Standardsortiment (AA 20.10.2023). Hin und wieder kommt es in öffentlichen Spitälern zu Engpässen (DIS/WHO 3.2024). 70 % aller verfügbaren Medikamente kommen vom privaten Gesundheitssektor (WB 6.2021, S. 27f). Es gibt keine lokale Medikamentenproduktion, alle Medikamente werden importiert - als Spen den, oder aber v. a. aus Indien, der Türkei, Ägypten und der VR China (Sahan/SWT 12.9.2022). Es kommt mitunter auch zu Großspenden, etwa Anfang November 2022, als die WHO 39 Ton nen medizinische Versorgungsgüter an Somalia übergeben hat (FTL 5.11.2022). Es gibt ein Regulatorium für Medikamente, um Registrierung, Lizenzierung, Herstellung, Import und andere Aspekte zu regulieren. Aber es gibt diesbezüglich keine Rechtsdurchsetzung. Jedermann kann sich ein Zertifikat holen, um eine Apotheke zu eröffnen (Sahan/SWT 3.6.2022). Medikamente kommen unzertifiziert ins Land, darunter auch viele schlechte (DIS/WHO 3.2024). Es gibt keine Standards zur Qualitätssicherung. Einige der verfügbaren Medikamente sind abgelaufen, an dere sind Fälschungen oder enthalten giftige Zutaten (Sahan/SWT 12.9.2022; vgl. ÖB Nairobi 381

10.2024). Die Versorgung mit Medikamenten erfolgt in erster Linie über private Apotheken (FIS 5.10.2018, S. 37). Grundlegende Medikamente werden in öffentlichen Spitälern gratis abgegeben. Dabei handelt es sich etwa um fiebersenkende Mittel oder Vitamine. Komplexere Medikamente müssen bezahlt werden (DIS/WHO 3.2024). Relevante Preise zu Medikamenten in Mogadischu finden sich in dieser Quelle: TANA/DIS 18.1.2024. Quellen ■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (23.8.2024): Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante Lage in der Bundesrepublik Somalia, https://milo.bamf.de/otcs/cs.exe/app/nodes/30275841, Zugriff 4.9.2024 [Login erforderlich] ■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (20.10.2023): Somalia: Reise- und Sicherheitshinweise (Rei sewarnung), https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/somalia-node/somaliasicherheit/ 203132#content_1, Zugriff 20.10.2023 ■ ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation (31.5.2021): Somalia - Al-Schabaab und Sicherheitslage; Lage von Binnenvertriebenen und Rück kehrer·innen [sic]; Schutz durch staatliche und nicht-staatliche Akteure; Dokumentation zum COI- Webinar mit Markus Höhne und Jutta Bakonyi am 5. Mai 2021, https://www.ecoi.net/en/file/local/ 2052555/20210531_COI-Webinar Somalia_ACCORD_Mai 2021.pdf, Zugriff 17.5.2022 ■ AI - Amnesty International (29.3.2022b): Amnesty International Report 2021/22; The State of the World’s Human Rights - Somalia 2021, https://www.ecoi.net/de/dokument/2070229.html , Zugriff 29.4.2024 ■ AI/Ngira - Amnesty International (Herausgeber), David Ngira (Autor) (2.7.2024): Reduction of Somali health budget after 2023 debt relief a betrayal, https://www.ecoi.net/de/dokument/2112028.html , Zugriff 9.7.2024 ■ ATMIS - African Union Transition Mission in Somalia (10.7.2023): ATMIS medical doctors provide medical screening to IDPs in Jowhar, https://atmis-au.org/atmis-medical-doctors-provide-medical-s creening-to-idps-in-jowhar/ , Zugriff 12.7.2023 ■ DIS - Danish Immigration Service [Denmark] (3.2024): Somalia; Health care services in Mogadishu, https://www.ecoi.net/en/file/local/2105661/medcoi-somalia-til-upload-ny-forside.pdf , Zugriff 14.5.2024 ■ DIS/UNICEF - United Nations International Children’s Emergency Fund (Autor), Danish Immigration Service [Denmark] (Herausgeber) (3.2024): Online meeting with UNICEF Somalia Country Office; in: Somalia, Health care services in Mogadishu, https://www.ecoi.net/en/file/local/2105661/medco i-somalia-til-upload-ny-forside.pdf , Zugriff 14.5.2024 ■ DIS/WHO - World Health Organization (Autor), Danish Immigration Service [Denmark] (Herausgeber) (3.2024): Online meeting with WHO Country Office Somalia; in: Somalia, Health care services in Mogadishu, https://www.ecoi.net/en/file/local/2105661/medcoi-somalia-til-upload-ny-forside.pdf , Zugriff 14.5.2024 ■ EASO - European Asylum Support Office (9.2021): Somalia – Key socio-economic indicators, https: //www.ecoi.net/en/file/local/2060581/2021_09_EASO_COI_Report_Somalia_Key_socio_economi c_indicators.pdf, Zugriff 17.5.2022 ■ FIS - Finnische Einwanderungsbehörde [Finnland] (7.8.2020a): Somalia: Tiedonhankintamatka Mogadishuun maaliskuussa 2020, Mogadishun turvallisuustilanne ja humanitääriset olosuhteet, https://migri.fi/documents/5202425/5914056/Somalia FFM raportti maaliskuu 2020.pdf/f58d6cd5- 271a-55fd-9b89-b3d32e4ff80b/Somalia FFM raportti maaliskuu 2020.pdf?t=1596797440011, Zugriff 12.3.2024 ■ FIS - Finnische Einwanderungsbehörde [Finnland] (5.10.2018): Somalia: Fact-Finding Mission to Mogadishu and Nairobi, January 2018, https://migri.fi/documents/5202425/5914056/Somalia_- Fact_Finding Mission to Mogadishu and Nairobi January 2018.pdf/2abe79e2-baf3-0a23-97d1- f6944b6d21a7/Somalia_Fact_Finding Mission to Mogadishu and Nairobi January 2018.pdf.pdf, Zugriff 12.3.2024 382

■ FTL - Facility for Talo and Leadership (28.2.2024): Over 6.6 Million Somalis Lack Access to Healthcare - Somali News today Live, https://www.ftlsomalia.com/over-6-6-million-somalis-lack-access-to-hea lthcare, Zugriff 8.5.2024 ■ FTL - Facility for Talo and Leadership (1.10.2023): WHO Deploys 2,194 CHWs in 29 Somalia Districts Last Year, https://www.ftlsomalia.com/who-deploys-2194-chws-in-29-somalia-districts-last-year , Zugriff 23.4.2024 ■ FTL - Facility for Talo and Leadership (5.11.2022): WHO Donates Emergency Medical Supplies to Somalia, https://www.ftlsomalia.com/who-donates-emergency-medical-supplies-to-somalia/ , Zugriff 1.7.2024 ■ GN - Goobjoog News (2.2.2024): Somalia Launches First Innovative Community-Based Health Insurance Targeting Mass Market, https://en.goobjoog.com/somalia-launches-its-first-health-insur ance-scheme, Zugriff 8.5.2024 ■ GN - Goobjoog News (25.1.2024): Prime Minister Barre Inaugurates Renovated Sheikh Zayed Hospital in Mogadishu, https://en.goobjoog.com/prime-minister-barre-inaugurates-renovated-sheik h-zayed-hospital-in-mogadishu , Zugriff 25.1.2024 ■ Gulf Times - Gulf Times (5.6.2022): Qatar Charity opens health centre in Somalia, https://www.gulf-t imes.com/story/718606/Qatar-Charity-opens-health-centre-in-Somalia , Zugriff 1.7.2024 ■ HIPS - Heritage Institute for Policy Studies (5.2020): Somalia’s Healthcare System: A Baseline Study & Human Capital Development Strategy, http://www.heritageinstitute.org/wp-content/uploads/2020/ 05/Somalia-Healthcare-System-A-Baseline-Study-and-Human-Capital-Development-Strategy.pdf , Zugriff 1.7.2024 ■ HO - Hiiraan Online (25.6.2024b): IDPs in Mogadishu have to choose between caring for sick children and working, https://www.hiiraan.com/news4/2024/Jun/196839/idps_in_mogadishu_have_to_choo se_between_caring_for_sick_children_and_working.aspx?utm_source=hiiraan&utm_medium=Som aliNewsUpdateFront, Zugriff 27.6.2024 ■ ICRC - International Committee of the Red Cross (26.2.2024): Facts & Figures 2023, https://blogs.ic rc.org/somalia/wp-content/uploads/sites/99/2024/02/Facts-and-Figures-2023-Final-EN.pdf , Zugriff 1.7.2024 ■ IOM - International Organization for Migration (8.5.2024): Information on the availability of treatment for ICD10-F43.1 in Somalia, requested by the Austrian Federal Office for Immigration and Asylum ■ ÖB Nairobi - Österreichische Botschaft Nairobi [Österreich] (10.2024): Asylländerbericht zu Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2116331/SOMA_ÖB-Bericht_2024_10.pdf , Zugriff 22.10.2024 [Login erforderlich] ■ RE - Radio Ergo (16.12.2022): Mobile health service visits remote pastoralist villages in Lower Juba, https://radioergo.org/en/2022/12/mobile-health-service-visits-remote-pastoralist-villages-in-lower-j uba/, Zugriff 1.7.2024 ■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (13.12.2023): The billion dollar budget, in: The Somali Wire Issue No. 627, per e-Mail [kostenpflichtig, Login erforderlich] ■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (12.9.2022): The risks of Somalia’s unregulated pharmaceutical industry, in: The Somali Wire Issue No. 450, per e-Mail [kostenpflichtig, Login erforderlich] ■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (3.6.2022): After insurgency – Somalia’s next war will be against drugs and illicit trade, in: The Somali Wire Issue No. 398, per e-Mail [kostenpflichtig, Login erforderlich] ■ SPA - Somali Public Agenda (31.8.2022): Decentralization of Essential Public Health Services to the Benadir Regional Administration: Status, Achievements and Challenges, https://somalipublicagen da.org/decentralization-of-essential-public-health-services-to-the-benadir-regional-administratio n-status-achievements-and-challenges/ , Zugriff 1.7.2024 ■ SRCS - Somali Red Crescent Society (2024): Annual Report 2023, https://data-api.ifrc.org/ documents/SO/Annual Report Somalia 2023.pdf, Zugriff 17.10.2024 ■ SRCS - Somali Red Crescent Society (2023): Annual Report 2022, https://data-api.ifrc.org/docume nts/SO/AR_Somalia_2022.pdf, Zugriff 1.7.2024 ■ TANA/ACRC - Tana Copenhagen (Herausgeber), African Cities Research Consortium (Autor) (9.3.2023): Understanding Systems in Mogadishu City, https://tanacopenhagen.com/wp-content/upl oads/2023/03/ACRC-Tana-Mogadishu-City-System-Analysis.pdf , Zugriff 23.5.2024 ■ TANA/DIS - Tana Copenhagen (Autor), Danish Immigration Service [Denmark] (Herausgeber) (18.1.2024): Medical Country of Origin Information (Medcoi) from Mogadishu, Somalia; Annex zu: 383

Somalia, Health care services in Mogadishu, https://www.ecoi.net/en/file/local/2105661/medcoi-s omalia-til-upload-ny-forside.pdf , Zugriff 14.5.2024 ■ TBP - The Borgen Project (22.10.2023): Maternal Health in Somalia, https://www.borgenmagazine .com/maternal-health-in-somalia , Zugriff 23.4.2024 ■ UNHCR - United Nations High Commissioner for Refugees (23.6.2024): Operational Update (May 2024) - Somalia, https://reliefweb.int/report/somalia/unhcr-somalia-operational-update-may-2024 , Zugriff 11.7.2024 ■ UNICEF - United Nations International Children’s Emergency Fund (21.4.2024): Somalia Humanit arian Situation Report No. 3, https://www.unicef.org/media/155626/file/Somalia-Humanitarian-Sit Rep-No.3-March-2024.pdf , Zugriff 8.5.2024 ■ UN OCHA - UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (12.4.2024): Somalia Health Cluster Partners Operational Presence Map, March 2024, https://reliefweb.int/map/somalia/somali a-health-cluster-partners-operational-presence-map-march-2024 , Zugriff 1.7.2024 ■ UNSC - United Nations Security Council (10.10.2022): Letter dated 10 October 2022 from the Chair of the Security Council Committee pursuant to resolution 751 (1992) concerning Somalia addressed to the President of the Security Council: Letter dated 1 September 2022 from the Panel of Experts on Somalia addressed to the Chair of the Security Council Committee pursuant to resolution 751 (1992) concerning Somalia [S/2022/754], https://www.ecoi.net/en/file/local/2081261/N2263844.pdf, Zugriff 11.10.2023 ■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024 ■ WB - Weltbank (22.7.2021): Somalia’s Women and Children are Among the 1.84 Million to Benefit from Improved Healthcare Services, https://www.worldbank.org/en/news/press-release/2021/07/19/ somalia-s-women-and-children-are-among-the-1-84-million-to-benefit-from-improved-healthcar e-services, Zugriff 25.10.2024 ■ WB - Weltbank (6.2021): Somalia Economic Update. Investing in Health to Anchor Growth, http: //documents1.worldbank.org/curated/en/926051631552941734/pdf/Somalia-Economic-Update-Inv esting-in-Health-to-Anchor-Growth.pdf , Zugriff 15.12.2023 ■ WHO/HeRAMS - World Health Organization (Herausgeber), Health Resources and Services Avail ability Monitoring System (Autor) (5.2024): World Overview - Somalia, https://herams.org/project/41, Zugriff 23.5.2024 [Login erforderlich] 23.1.1 Psychiatrie, Psychologie Letzte Änderung 2024-11-27 12:16 Es gibt eine hohe Rate an Personen mit posttraumatischer Belastungsstörung oder Traumata bzw. generell psychischen Störungen (WHO/Rizwan 8.10.2020; vgl. HRW 11.1.2024; DIS/WHO 3.2024; DIS/UNICEF 3.2024). Psychische Probleme werden durch den jahrzehntelangen Kon flikt und die dadurch verursachten Auswirkungen auf die Gesellschaft gefördert. Schätzungen zufolge sind 30 % der Bevölkerung betroffen (DIS/WHO 3.2024; vgl. ÖB Nairobi 10.2024). Nach anderen Angaben (Stand 2020) wurden bei 4,3 % der Bevölkerung durch einen Arzt eine psy chische Erkrankung diagnostiziert, während man von einer Verbreitung von 14 % ausgeht (WB 6.2021, S. 31). Bei einer von der WHO durchgeführten Studie an 713 Personen in drei Bezirken wurde wiederum festgestellt, dass sogar fast 77 % eine psychische Störung aufwiesen. Nur 5 % der Betroffenen suchen psychiatrische Hilfe (Halqabsi 10.10.2023). Laut WHO ist in der Bevölkerung in den vergangenen Jahren das Bewusstsein hinsichtlich psychischer Störungen gewachsen. Trotzdem werden nur schwere Fälle - etwa Schizophrenie oder bipolare Störungen - tatsächlich als psychische Erkrankungen wahrgenommen und diagnostiziert, Menschen mit Depressionen leiden hingegen mitunter Jahrzehnte, ohne jemals eine korrekte Diagnose zu erhalten (DIS/WHO 3.2024). 384

Verfügbarkeit: Die Verfügbarkeit psychologischer Dienste ist sehr begrenzt (HRW 11.1.2024) bzw. hinsichtlich der Zahl an Einrichtungen, qualifiziertem Personal und geografischer Reich weite unzureichend (WHO/Rizwan 8.10.2020). Für 16,8 Millionen Einwohner gibt es in ganz Somalia (inkl. Somaliland) nur 82 professionelle Kräfte im Bereich psychischer Gesundheit, nur vier davon sind Psychiater (UNSOM 24.8.2022). Nach älteren Angaben gibt es in Süd-/Zentral somalia und Puntland nur einen Psychiater, elf Sozialarbeiter für psychische Gesundheit sowie 19 Pflegekräfte (WHO/Rizwan 8.10.2020). 2024 berichtet die WHO von „ wenigen Psychiatern“ und „ einigen Psychologen“ (DIS/WHO 3.2024). Eine weitere Quelle berichtet von drei Psych iatern und 25 ausgebildeten Pflegekräften und erklärt, dass das Gesundheitssystem nicht in der Lage ist, Betroffenen auch nur die einfachste Versorgung zu bieten (ÖB Nairobi 10.2024). Mitte 2023 hat die WHO die Ausbildung von 50 Fachkräften der Spitäler in Xudur und Dhu samareb abgeschlossen, diese können nun ebenfalls psychiatrische Hilfe anbieten (Halqabsi 10.10.2023). Psychiatrische Konsultationen werden sowohl in öffentlichen als auch privaten Einrichtungen in der Hauptstadt Mogadischu sowie in einigen anderen Städten wie Hargeysa, Borama, Berbera, Bossaso und Baidoa angeboten (IOM 8.5.2024). Folgende psychiatrische Einrichtungen waren zum Zeitpunkt 2020 bekannt: Quelle 40: WHO/Rizwan 8.10.2020 An psychiatrischen Spitälern gibt es nur zwei, und zwar in Mogadischu; daneben gibt es drei entsprechende Abteilungen an anderen Spitälern und vier weitere Einrichtungen (WHO/Rizwan 8.10.2020). Nach neueren Angaben bieten in Mogadischu nur das Habeeb Hospital und das Forlanini eine stationäre Aufnahme an (TANA/DIS 18.1.2024). Psychiatrische Dienste werden in der Hauptstadt etwa auch am Erdoğan Hospital und im Shaafi Hospital angeboten. Zudem gibt es in Mogadischu auch Wohltätigkeitsorganisationen, die Drogensüchtigen Unterstützung an bieten (DIS/WHO 3.2024). Nach Angaben einer Quelle gibt es in Bossaso, Mogadischu, Baidoa und Belet Weyne psychiatrische Abteilungen an Krankenhäusern (Ibrahim 2/et al. 2022). Nach anderen Angaben gibt es auch am Rand von Garoowe eine Psychiatrie (EASO 9.2021, S. 64f). Kosten: Die Kosten für solche psychiatrischen Konsultationen und psychotherapeutischen Be handlungen beginnen in öffentlichen Einrichtungen bei 6,50 Euro und können in privaten Ein richtungen bis zu 37 Euro betragen. Stationäre psychiatrische Versorgung für psychiatrische Krisensituationen kann in öffentlichen Einrichtungen wie dem Forlanini Public Hospital in Mo gadischu zu einem Preis von 186 bis 279 Euro pro Monat in Anspruch genommen werden 385

(IOM 8.5.2024). In Garoowe fallen für einen monatlichen Aufenthalt 100 US-Dollar an Kosten an (EASO 9.2021, S. 64f). Relevante Preise zu Behandlungen in Mogadischu finden sich in dieser Quelle: TANA/DIS 18.1.2024. Stigmatisierung: Die wenigen verfügbaren Psychiater und Psychologen finden kaum Patien ten, da sich selbst jene, die sich eine Behandlung leisten könnten, bei psychischen Problemen eher noch an Neurologen wenden (DIS/WHO 3.2024). Nach anderen Angaben wissen vie le Betroffene nicht, wohin sie sich wenden könnten (DIS/UNICEF 3.2024). Laut IOM werden Personen mit psychischen Erkrankungen nicht generell stigmatisiert. Aber aufgrund mangeln den Bewusstseins in der Bevölkerung kann es zu Stigmatisierung kommen (IOM 8.5.2024). Nach anderen Angaben mehrerer Quellen haftet psychisch Kranken hingegen meist ein mit Diskriminierung verbundenes Stigma an, das mit sozialer Isolation verbunden ist (ÖB Nairobi 10.2024; vgl. Ibrahim 2/et al. 2022; Sahan/SWT 2.6.2022; WHO/Rizwan 8.10.2020). Auch die WHO spricht von einem verbreiteten Stigma. Menschen, die an psychischen Problemen leiden, versuchen oftmals, ihr Leiden zu verheimlichen (DIS/WHO 3.2024). Im Falle erkannter psychi scher Erkrankungen kommt es zu Diskriminierung (Ibrahim 2/et al. 2022). Oft werden Patienten während psychotischer Phasen angekettet (UNFPA/DIS 25.6.2020, S. 84). Dies gilt selbst für psychiatrische Einrichtungen – etwa in Garoowe (WHO/Rizwan 8.10.2020). Die WHO schätzt, dass 90 % der Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen bereits einmal in ihrem Leben angekettet worden sind (Ibrahim 2/et al. 2022). Aufgrund des Mangels an Einrichtungen werden psychisch Kranke mitunter an Bäume gebunden oder zu Hause eingesperrt (USDOS 22.4.2024). Das grundsätzliche Problem ist, dass es gesellschaftlich nur die Unterscheidung von „ schwer krank“ und „ gesund“ bzw. „ verrückt“ und „ normal“ gibt. An Zwischenzustände oder Änderungen wird nicht geglaubt (DIS/WHO 3.2024; vgl. DIS 3.2024). Traditionelle „ Methoden“: Im Falle psychischer Erkrankung sind die meisten Somali von der Unterstützung durch Familie und Gemeinde abhängig. Oft werden die Dienste traditioneller und spiritueller Heiler in Anspruch genommen; andere Patienten greifen zu Selbstmedikation oder Drogen (Ibrahim 2/et al. 2022). Gerade ärmere Menschen wenden sich an traditionelle Heiler (DIS/WHO 3.2024). Im Zweifelsfall suchen Menschen mit psychischen und anderen Stö rungen Zuflucht im Glauben (ACCORD 31.5.2021, S. 38). Spirituelle Heilungsanstalten bzw. -Programme heißen Ilaaj (Ibrahim 2/et al. 2022). Es gibt ein Netzwerk an diesen Ilaaj. Jeder mann kann eine solche Anstalt eröffnen – ohne Qualifikation; viele werden von pseudo-religiösen Heilern betrieben, die „ traditionelle“ Mittel anwenden. Selbst aus der Diaspora werden Jugendli che, die an psychischen Krankheiten leiden oder drogensüchtig sind, nach Somalia zur Heilung geschickt. Dort werden sie manchmal gegen ihren Willen festgehalten und mitunter angekettet (Sahan/SWT 2.6.2022). Nach anderen Angaben kommt das Einsperren und Anketten psychisch Kranker nicht mehr vor (DIS/WHO 3.2024). Medikamente: Die Verfügbarkeit psychotroper Medikamente ist nicht immer gegeben, das Personal im Umgang damit nicht durchgehend geschult (WHO/Rizwan 8.10.2020). Laut einer Studie von Tana für das DIS sind nahezu alle recherchierten, relevanten Medikamente hingegen zumindest bei den angefragten Apotheken (Ramadan, Shaafi) in Mogadischu verfügbar. Dies inkludiert u. a. Olanzapine, Chlorpromazine, Haloperidol, Risperidone, Clozapine, Quetiapine, 386

Sertraline, Diazepam und Lorazepam. Mehr Informationen dazu und Preise finden sich in dieser Quelle: TANA/DIS 18.1.2024. Quellen ■ ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation (31.5.2021): Somalia - Al-Schabaab und Sicherheitslage; Lage von Binnenvertriebenen und Rück kehrer·innen [sic]; Schutz durch staatliche und nicht-staatliche Akteure; Dokumentation zum COI- Webinar mit Markus Höhne und Jutta Bakonyi am 5. Mai 2021, https://www.ecoi.net/en/file/local/ 2052555/20210531_COI-Webinar Somalia_ACCORD_Mai 2021.pdf, Zugriff 17.5.2022 ■ DIS - Danish Immigration Service [Denmark] (3.2024): Somalia; Health care services in Mogadishu, https://www.ecoi.net/en/file/local/2105661/medcoi-somalia-til-upload-ny-forside.pdf , Zugriff 14.5.2024 ■ DIS/UNFPA - United Nations Population Fund (Autor), Danish Immigration Service [Denmark] (Her ausgeber) (25.6.2020): Skype-Interview des DIS mit UNFPA, in: DIS (11.2020): Somalia - Health System, S.79-84, https://www.nyidanmark.dk/-/media/Files/US/Landenotater/COI_report_somalia _health_care_nov_2020.pdf?la=en-GB&hash=3F6C5E28C30AF49C2A5183D32E1B68E3BA52E 60C, Zugriff 12.3.2024 ■ DIS/UNICEF - United Nations International Children’s Emergency Fund (Autor), Danish Immigration Service [Denmark] (Herausgeber) (3.2024): Online meeting with UNICEF Somalia Country Office; in: Somalia, Health care services in Mogadishu, https://www.ecoi.net/en/file/local/2105661/medco i-somalia-til-upload-ny-forside.pdf , Zugriff 14.5.2024 ■ DIS/WHO - World Health Organization (Autor), Danish Immigration Service [Denmark] (Herausgeber) (3.2024): Online meeting with WHO Country Office Somalia; in: Somalia, Health care services in Mogadishu, https://www.ecoi.net/en/file/local/2105661/medcoi-somalia-til-upload-ny-forside.pdf , Zugriff 14.5.2024 ■ EASO - European Asylum Support Office (9.2021): Somalia – Key socio-economic indicators, https: //www.ecoi.net/en/file/local/2060581/2021_09_EASO_COI_Report_Somalia_Key_socio_economi c_indicators.pdf, Zugriff 17.5.2022 ■ Halqabsi - Halqabsi News (10.10.2023): Somalia Commemorates World Mental Health Day 2023 with WHO’s Support, https://halqabsi.com/2023/10/somalia-commemorates-world-mental-health-d ay-2023-with-whos-support , Zugriff 8.5.2024 ■ HRW - Human Rights Watch (11.1.2024): World Report 2024 - Somalia, https://www.ecoi.net/de/do kument/2103135.html, Zugriff 15.1.2024 ■ Ibrahim 2/et al. - M. Ibrahim, et al. (2022): Mental health crisis in Somalia: a review and a way forward. In: International Journal of Mental Health Systems 16, Article number 12 (2022), https: //ijmhs.biomedcentral.com/track/pdf/10.1186/s13033-022-00525-y.pdf , Zugriff 27.6.2024 ■ IOM - International Organization for Migration (8.5.2024): Information on the availability of treatment for ICD10-F43.1 in Somalia, requested by the Austrian Federal Office for Immigration and Asylum ■ ÖB Nairobi - Österreichische Botschaft Nairobi [Österreich] (10.2024): Asylländerbericht zu Somalia, https://www.ecoi.net/en/file/local/2116331/SOMA_ÖB-Bericht_2024_10.pdf , Zugriff 22.10.2024 [Login erforderlich] ■ Sahan/SWT - Somali Wire Team (Autor), Sahan (Herausgeber) (2.6.2022): Editor’s Pick – The mental health crisis in Somalia, in: The Somali Wire Issue No. 397, per e-Mail [kostenpflichtig, Login erforderlich] ■ TANA/DIS - Tana Copenhagen (Autor), Danish Immigration Service [Denmark] (Herausgeber) (18.1.2024): Medical Country of Origin Information (Medcoi) from Mogadishu, Somalia; Annex zu: Somalia, Health care services in Mogadishu, https://www.ecoi.net/en/file/local/2105661/medcoi-s omalia-til-upload-ny-forside.pdf , Zugriff 14.5.2024 ■ UNSOM - United Nations Assistance Mission in Somalia (24.8.2022): Idil Awil Elmi: „ I’d like to see future generations free from mental problems“, https://unsom.unmissions.org/idil-awil-elmi-“i’d-see -future-generations-free-mental-problems” , Zugriff 27.6.2024 ■ USDOS - United States Department of State [USA] (22.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights Practices - Somalia, https://www.state.gov/reports/2023-country-reports-on-human-rights-p ractices/somalia, Zugriff 23.4.2024 387

■ WB - Weltbank (6.2021): Somalia Economic Update. Investing in Health to Anchor Growth, http: //documents1.worldbank.org/curated/en/926051631552941734/pdf/Somalia-Economic-Update-Inv esting-in-Health-to-Anchor-Growth.pdf , Zugriff 15.12.2023 ■ WHO/Rizwan - World Health Organization (Herausgeber), Humayun Rizwan (Autor) (8.10.2020): Mental Health in Somalia, https://www.humanitarianresponse.info/sites/www.humanitarianresponse .info/files/documents/files/mental_health_presentation.pdf, Zugriff 27.6.2024 23.1.2 Spezifische Behandlungen (Diabetes, Dialyse, Krebs etc.) Letzte Änderung 2024-11-27 12:20 Nur 5 % der Einrichtungen sind in der Lage, Krankheiten wie Tuberkulose, Diabetes oder Ge bärmutterhalskrebs zu diagnostizieren und zu behandeln (WB 6.2021, S. 34). • Diabetes: Stand 2020 litten in Somalia rund 537.000 Menschen an einer Form von Diabetes (HIPS 5.2020, S. 26). Laut WHO kann das Follow-up nach einer Diagnose auch von medi zinischen Einrichtungen unterer Ebene durchgeführt werden (DIS/WHO 3.2024). Patienten, die an Diabetes leiden, können im Krankenhaus von einem Arzt oder Facharzt für innere Medizin behandelt werden. Alle von Tana Copenhagen nachgefragten Medikamente sind in Apotheken in Mogadischu erhältlich, mit Ausnahme von mittelfristig wirkendem Insulin (DIS 3.2024). Schnell wirkendes Insulin kostet 6-10 US-Dollar (100 Stk.) (TANA/DIS 18.1.2024). Laut WHO müssen die Medikamente selbst bezahlt werden (DIS/WHO 3.2024). • Dialyse: Mehrere Quellen des DIS - darunter UNICEF und die WHO - berichten von Dialy sezentren in Mogadischu. In zwei näher analysierten Krankenhäusern ist Dialyse möglich, es gibt dort auch Nephrologen und Fachärzte für innere Medizin. Grundsätzlich findet sich Dialyse im privaten Sektor, es gibt jedoch auch ein öffentliches Krankenhaus, das Dialyse kostenlos anbietet. Die Kapazitäten in diesem Krankenhaus sind begrenzt (DIS 3.2024). Nach älteren Angaben steht Dialyse in Städten zur Verfügung, nicht aber auf Bezirksebene (DIS/MoHSom 27.8.2020, S. 74). Eine Dialyse-Session kostet im Erdoğan Hospital 38,5 US- Dollar, im Shaafi Hospital 35 US-Dollar (TANA/DIS 18.1.2024). • Herzleiden: Patienten, die an Herzkomplikationen und Bluthochdruck leiden, können in den zwei von TANA näher analysierten Krankenhäusern von einem Facharzt für innere Medizin oder von einem Kardiologen behandelt werden. Alle nachgefragten relevanten Medikamente sind in Mogadischu verfügbar (DIS 3.2024). Spezielle Behandlungen stehen laut WHO nur dem reicheren Teil der Bevölkerung zur Verfügung (DIS/WHO 3.2024). • Chronisch obstruktive Lungenkrankheiten: Patienten können von einem Pneumologen im Erdoğan Hospital behandelt werden. Alle nachgefragten relevanten Medikamente sind in Mogadischu verfügbar (DIS 3.2024). • HIV/AIDS: Kostenlose Dienste stehen zur Verfügung (DIS/MoHSom 27.8.2020, S. 74). Über das Land verstreut gibt es Zentren, in welchen anti-retrovirale Medikamente kostenfrei ab gegeben werden (UNFPA/DIS 25.6.2020, S. 83). Die Somali Red Crescent Society (SRCS) stellt in mehreren Städten Behandlung für Patienten bereit (SRCS 2023). 388
