burk-lib-2016-12-06-ke

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.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl  Seite 18 von 20
schulmedizinisch ausgebildeten Ärzte verschreiben in Burkina Faso oft ellenlange Rezepte 
und haben wenig Vorbehalte gegen die Anwendung von Antibiotika. Das schreckt bereits 
viele ab, für die "weiße" Medikamente unerschwinglich teuer sind, überhaupt zu einem Arzt 
zu gehen. Der Verkauf unkontrollierter Medikamente von fliegenden Händlern, die meist aus 
Ghana eingeführt werden, blüht trotz vieler Gegenkampagnen (GIZ 11.2016b). Traditionelle 
Medizin in Form von Heilern resp. Zauberern im Grenzbereich der Scharlatanerie hat in 
Burkina  Faso  weiterhin  Bestand.  Weiterer  Bestandteil  des  Gesundheitssystems  ist  die 
traditionelle  Medizin  auf  pflanzlicher  Basis  (pharmacopée),  die  seit  1994  gesetzlich 
anerkannt ist. Im Jahre 2004 hat Burkina Faso dieser Medizin einen bezeichnenden Impuls 
gegeben. Die Praxisbedingungen und die Zulassung für Naturheilmittel sind ebenfalls von 
der Regierung in Zusammenarbeit mit den Akteuren des Fachgebietes definiert worden. 
Über 30.000 Heilpraktiker soll es im ganzen Land geben. Der Bereich entwickelt sich weiter. 
Moderne Strukturen und Unternehmen wie PROMETRA Burkina, Phytosalus, Phytofla usw. 
sind in städtischen Gebieten bereits anerkannte Institutionen (GIZ 11.2016b).
Im  sozialen  Bereich  verfügt  Burkina  Faso  über  eine  Vielzahl  von  NGOs  oder 
Selbsthilfegruppen aller Art. Die Vernetzung und Koordination dieser NGOs wird durch eine 
Reihe von Dachorganisationen, wie beispielsweise das Sekretariat der NGOs (SPONG), 
gesichert.  Eine  der  wichtigsten  staatlichen  Institutionen  für  Gesundheits-  und 
Altersversorgung  ist  die  seit  über  50  Jahren  bestehende  CNSS  (Caisse  Nationale  de 
Sécurité Sociale). Ihre Aufgabe ist es, die sozialen Sicherungssysteme für Lohnabhängige 
und ihre Familienangehörigen (ca. 20% der Bevölkerung) in Burkina Faso zu verwalten. Die 
CNSS  bietet  keine  allgemeine  Krankenversicherung  an.  Diese  wird  nur  von  privaten 
Versicherungsgesellschaften  angeboten.  Allerdings  sind  die  Leistungen  auch  dort  sehr 
beschränkt.  Der  Bauernschaft,  die  80%  der  Bevölkerung  ausmacht,  kommen  solche 
Möglichkeiten nicht zugute. Für sie ist weiterhin die Großfamilie Solidargemeinschaft im Fall 
von Hunger und Krankheit. Um soziale Randgruppen wie Bettler, Menschen mit geistiger 
Behinderung,  vertriebene  Hexen,  wegen  Schwangerschaft  verstoßene  Teenager  etc. 
aufzufangen, gibt es ein Sozialamt, "L´Action Sociale", dessen Möglichkeiten bei knappen 
Geldmitteln bescheiden ausfallen (GIZ 11.2016b).
Quellen:
- AA  -  Auswärtiges  Amt  (15.11.2016):  Burkina  Faso:  Reise-  und  Sicherheitshinweise, 
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/Nodes/
BurkinaFasoSicherheit_node.html, Zugriff 15.11.2016
- GIZ  -  Deutsche  Gesellschaft  für  internationale  Zusammenarbeit  (11.2016a):  Burkina 
Faso - Geschichte & Staat, http://liportal.giz.de/burkina-faso/geschichte-staat.html, Zugriff 
24.11.2016
- GIZ - Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (11.2016b): Burkina
Faso  -  Gesellschaft,  http://liportal.giz.de/burkina-faso/gesellschaft.html,  Zugriff 
24.11.2016
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19.Rückkehr
Die Regierung arbeitet mit dem UN-Flüchtlingshochkommissariat und anderen humanitären 
Organisationen  zusammen,  um  intern  Vertriebenen,  Flüchtlingen  und  zurückkommenden 
Flüchtlingen,  Asylsuchenden,  staatenlosen  Personen  und  anderen  hilfsbedürftigen 
Menschen Schutz und Hilfe zu bieten (USDOS 13.4.2016).
Quellen:
- USDOS  -  U.S.  Department  of  State  (13.4.2016):  Country  Report  on  Human  Rights 
Practices  2015  -  Burkina  Faso,  http://www.ecoi.net/local_link/322558/462035_de.html, 
Zugriff 14.11.2016
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