domr-lib-2021-12-13-ke

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Das gegenständliche Produkt der Staatendokumentation des Bundesamtes für Fremdenwesen
und Asyl wurde gemäß den vom Staatendokumentationsbeirat beschlossenen Standards und der
Methodologie der Staatendokumentation erstellt.
Ein Länderinformationsblatt (LIB) der Staatendokumentation ist ein COI-Dokument, das beruhend 
auf den Bedürfnissen in Verfahren des Asyl- und Fremdenwesens (RD, EASt, ASt, BVwG) mittels 
Recherche  von  vorhandenen,  vertrauenswürdigen  und  vorrangig  öffentlichen  Informationen 
gemäß  den  Standards  der  Staatendokumentation  erstellt  wird.  Ein  LIB  gibt  eine
einzelfallunabhängige  Darstellung  über  die  Lage  betreffend  relevanter  Tatsachen  in 
Herkunftsländern bzw. in EU-Mitgliedsstaaten.
Die LIB dienen den Bedarfsträgern der Instanzen des Asyl- und Fremdenwesens. Für sie gilt § 5
Abs.  5  letzter  Satz  BFA-G,  d.h.  sie  sind  als  solche  nicht  Teil  der  allgemein  zugänglichen, 
öffentlichen  Staatendokumentation.  Sie  werden  aber  durch  Verwendung  im  Verfahren 
(Parteiengehör,  Verwendung  im  Bescheid)  der  jeweiligen  Partei  zugänglich  und  durch 
Verwendung im Bescheid öffentlich gemacht.
Wie  bereits  erwähnt,  ist  dieses  Produkt  als  Arbeitsbehelf  für  österreichische  Behörden  und 
Gerichte entworfen worden. In diesem Sinne stehen Lesbarkeit, flexible Nutzbarkeit und einfache
Verwertbarkeit  in  Entscheidungen  im  Vordergrund.  Grundsätzlich  wird  jede  Information  mit 
mindestens einer Quelle belegt; aus vorgenannten Gründen wird jedoch auf die Hervorhebung 
von  Originalzitaten  verzichtet  –  nicht  zuletzt  auch  deshalb,  weil  sich  daraus  für  die
Entscheidungsfindung kein Mehrwert ergibt.
Das gegenständliche Produkt erhebt bezüglich der zur Verfügung gestellten Informationen keinen
Anspruch  auf  Vollständigkeit.  Aus  dem  vorliegenden  Produkt  ergeben  sich  keine 
Schlussfolgerungen für die rechtliche Beurteilung eines konkreten Verfahrens. Das LIB stellt keine 
allgemeine  oder  individuelle  Entscheidungsvorgabe  dar.  Das  vorliegende  Dokument  kann
insbesondere auch nicht als politische Stellungnahme seitens der Staatendokumentation oder 
des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl gewertet werden. 
Zugunsten  der  besseren  Les-  und  Verwendbarkeit  wird  im  vorliegenden  Produkt  auf  eine 
genderneutrale  Schreibweise  verzichtet.  So  nicht  explizit  angemerkt,  sind  immer  alle 
Geschlechter gemeint.
Qualitäts- und Aktualisierungshinweis
Das  LIB beinhaltet Arbeitsübersetzungen  fremdsprachiger Quellen. Auswahl, Verwertung und 
Verwendung von Informationen im vorliegenden Produkt unterliegen dem Qualitätsmanagement
der Staatendokumentation.
Dieses LIB wird mittels Einbezug relevanter Kurzinformationen der Staatendokumentation auf 
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aktuellem Stand gehalten. Eine Gesamtaktualisierung des LIB erfolgt bei gegebenem Bedarf.
Die Aktualität der verwendeten Quellen wird seitens der Staatendokumentation überprüft. Daher
können auch im LIB verwendete Quellen älteren Datums als inhaltlich aktuell erachtet werden.
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Länderspezifische Anmerkungen
keine.
Hinweis:
Das Länderinformationsblatt geht nur eingeschränkt auf die Auswirkungen der COVID-19-
Pandemie sowie auf eventuelle Maßnahmen gegen diese ein - wie etwa Einstellungen des 
Reiseverkehrs in oder aus einem Land oder Bewegungseinschränkungen im Land. Dies 
betrifft insbesondere auch Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung, die 
Möglichkeiten zur Selbst-Quarantäne, die Versorgungslage, wirtschaftliche, politische und 
andere Folgen, die derzeit nicht absehbar sind. Diese Informationen werden in einem 
eigenen Kapitel zur Verfügung gestellt, sind jedoch aufgrund der Möglichkeit schneller 
Änderungen im Land als Momentaufnahme zu sehen.
Zur aktuellen Anzahl der Krankheits- und Todesfälle in den einzelnen Ländern empfiehlt die 
Staatendokumentation bei Interesse/Bedarf folgende Websites der WHO: 
https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/situation-reports oder der 
Johns-Hopkins-Universität:
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/
bda7594740fd40299423467b48e9ecf6 
mit täglich aktualisierten Zahlen zu kontaktieren.
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Inhaltsverzeichnis
 1. Neueste Ereignisse – Integrierte Kurzinformationen................................................................6
 2. COVID-19..................................................................................................................................7
 3. Politische Lage..........................................................................................................................7
 4. Sicherheitslage..........................................................................................................................8
 5. Rechtsschutz / Justizwesen...................................................................................................... 9
 6. Sicherheitsbehörden............................................................................................................... 11
 7. Folter und unmenschliche Behandlung...................................................................................12
 8. Korruption................................................................................................................................12
 9. NGOs und Menschenrechtsaktivisten.....................................................................................12
 10. Wehrdienst und Rekrutierungen.............................................................................................13
 11. Allgemeine Menschenrechtslage............................................................................................13
 12. Meinungs- und Pressefreiheit.................................................................................................14
 13. Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Opposition............................................................15
 14. Haftbedingungen.....................................................................................................................16
 15. Todesstrafe..............................................................................................................................17
 16. Religionsfreiheit.......................................................................................................................17
 17. Minderheiten........................................................................................................................... 18
17.1. ethnische Minderheiten...................................................................................................... 19
 18. Relevante Bevölkerungsgruppen............................................................................................ 19
18.1. Frauen................................................................................................................................20
18.2. Kinder.................................................................................................................................21
18.3. Sexuelle Minderheiten........................................................................................................ 22
 19. Bewegungsfreiheit...................................................................................................................24
 20. IDPs und Flüchtlinge............................................................................................................... 24
 21. Grundversorgung und Wirtschaft............................................................................................24
 22. Medizinische Versorgung........................................................................................................ 26
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1. Neueste Ereignisse – Integrierte Kurzinformationen
Keine aktuellen Kurzinformationen vorhanden.
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2. COVID-19
Seit  01.07.2021  gilt  ein  Hohes  Sicherheitsrisiko  im  Zusammenhang  mit  der  Ausbreitung  des 
Coronavirus  (COVID-19).  Mit  Einschränkungen  im  Flug-  und  Reiseverkehr  und  weitgehenden 
Einschränkungen im öffentlichen Leben ist zu rechnen (BMEIA 10.12.2021; vgl. AA 10.12.2021). 
Der kommerzielle Flugverkehr in die Dominikanische Republik ist möglich. Auch die Einreise per 
Schiff ist möglich. Reisen im Land selbst, per Bus oder Auto, sind möglich (AA 10.12.2021).
An  den  Flughäfen  können  stichprobenartige  Gesundheitskontrollen  (Temperaturmessungen) 
durchgeführt  werden.  Reisende  sind  verpflichtet,  an  diesen  Verfahren  mitzuwirken  sofern  sie 
keinen negativen PCR-Test oder Impfausweis vorlegen können. Bei Verdacht auf eine Corona-
Infektion müssen die Betreffenden ihre Kontaktdaten hinterlassen und sich in Quarantäne begeben 
(AA 10.12.2021; vgl. BMEIA 10.12.2021). Allerdings gilt innerhalb des Landes vielerorts die Regel: 
geimpft oder getestet. Für die Einreise aus  Hochrisiko- oder Virusvariantengebieten kann die 
Vorlage eines Impfnachweises oder PCR-Tests erforderlich sein (AA 10.12.2021).
Es besteht Maskenpflicht in der Öffentlichkeit sowie im privaten Raum mit öffentlicher Nutzung 
(BMEIA 10.12.2021);  vgl  AA 10.12.2021).  Alle  Reisenden  sind  verpflichtet,  bei  der  Ein-  und 
Ausreise in die Dominikanische Republik ein einheitliches elektronisches Formular auszufüllen. Die 
Vorlage von Impfausweisen für ankommende Passagiere ist nicht erforderlich (BMEIA 10.12.2021).
Der Ausnahmezustand wurde bis auf weiteres verlängert. Die nächtliche Ausgangssperre wurde 
zum 11. Oktober 2021 aufgehoben. Hotels, Gaststätten und Bars sind landesweit geöffnet. Verkauf 
und Konsum von alkoholischen Getränken ist in den Nachtstunden untersagt. Bei öffentlichen 
Veranstaltungen gelten Kapazitätsbeschränkungen (AA 10.12.2021).
Quellen:
- AA –  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (10.12.2021):  Dominikanische  Republik:  Reise-  und 
Sicherheitshinweise,  Aktuelles, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/dominikanischerepublik-node/
dominikanischerepubliksicherheit/206146, Zugriff 10.12.2021
- BMEIA – Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten [Österreich] 
(10.12.2021):  Reise  und  Services,  Reiseinformation,  Dominikanische  Republik,  aktuelle 
Hinweise,  https://www.bmeia.gv.at/reise-services/reiseinformation/land/dominikanische-republik/, 
Zugriff 10.12.2021
 3. Politische Lage
Die Dominikanische Republik besteht aus 31 Provinzen und dem Hauptstadtbezirk Santo Domingo
(AA 17.9.2021a).
Die Dominikanische Republik ist eine repräsentative konstitutionelle Demokratie. Im Juli 2020 
wurde Luis Abinader von der Modernen Revolutionären Partei für eine vierjährige Amtszeit zum 
Präsidenten gewählt (USDOS 30.3.2021) Der Staatspräsident, der direkt gewählt wird, ist zugleich 
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Regierungschef und Oberbefehlshaber von Armee und Polizei (AA 17.9.2021a). Unparteiische
Beobachter von außen bewerteten die Wahl im Allgemeinen als frei, fair und ordnungsgemäß 
(USDOS  30.3.2021).  Die  Nationalversammlung  (Kongress)  besteht  aus  Senat  (32  Sitze)  und 
Abgeordnetenkammer (190 Sitze) (AA 17.9.2021b).
Die Kommunalwahlen sollten im Februar stattfinden. Am Tag der Wahl setzte die JCE (zentraler 
Wahlauschuss) die Wahl jedoch wegen des Ausfalls des elektronischen Wahlsystems aus. Im 
März  nahmen  die  Wähler  an  den  neu  angesetzten  Kommunalwahlen  teil.  Internationale  und 
einheimische Beobachter bezeichneten die verschobenen Wahlen als weitgehend frei und fair 
(USDOS 30.3.2021).
Quellen:
- AA  -  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (17.9.2021a):  Dominikanische  Republik,  politisches 
Porträt, https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/dominikanischerepublik-
node/politisches-portraet/206186, Zugriff 10.12.2021
- AA  –  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (17.9.2021b):  Dominikanische  Republik,  Steckbrief, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/dominikanischerepublik-node/
dominikanischerepublik/206144, Zugriff 10.12.2021
- USDOS – US Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Report on Human Rights 
Practices:  Dominican  Republic,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2048395.html,  Zugriff 
3.12.2021
 4. Sicherheitslage
Obwohl die Zahl der gewaltsamen Todesfälle seit 2011 stetig zurückgegangen ist (BTI 2020) ist die 
Kriminalitätsrate sehr hoch (BMEIA 10.12.2021; vgl. AA 10.12.2021, EDA 13.12.2021), der Besitz 
und  Einsatz  von  Schuss-  und  anderen  Waffen  weit  verbreitet  (BMEIA 10.12.2021;  vgl  EDA 
13.12.2021).  32  Prozent  der  Bevölkerung  sehen  die  Kriminalität  als  wichtigstes  Problem  des 
Landes an (BTI 2020).
Es  kann  vereinzelt  zu  Protesten  und  Demonstrationen  kommen,  bei  denen  gewaltsame 
Auseinandersetzungen  nicht  ausgeschlossen  werden  können  (AA  10.12.2021;  vgl  EDA 
13.12.2021). 
Quellen:
- AA –  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (10.12.2021):  Dominikanische  Republik:  Reise-  und 
Sicherheitshinweise,  Sicherheit, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/dominikanischerepublik-node/
dominikanischerepubliksicherheit/206146, Zugriff 10.12.2021
- BMEIA – Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten [Österreich] 
(10.12.2021):  Reise  und  Services,  Reiseinformation,  Dominikanische  Republik,  aktuelle 
Hinweise,  https://www.bmeia.gv.at/reise-services/reiseinformation/land/dominikanische-republik/, 
Zugriff 10.12.2021
- BTI  –  Bertelsmann  Transformations  Index  (2020):  Dominican  Republic,  Country  Report, 
https://bti-project.org/fileadmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2020_DOM.pdf, 
Zugriff 10.12.2021
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- EDA – Eidgenössisches Department für auswärtige Angelegenheiten [Schweiz] (13.12.2021):
Reisehinweise  für  die  Dominikanische  Republik, 
https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/dominikanische-
republik/reisehinweise-fuerdiedominikanischerepublik.html, Zugriff 13.12.2021
 5. Rechtsschutz / Justizwesen
Trotz einer schwächeren Präsenz in den ländlichen Gebieten und in den Grenzregionen ist der 
Staat dank der Verwaltungseinrichtungen, der Amtsträger und der grundlegenden Justizverwaltung 
im ganzen Land weitgehend präsent (BTI 2020).
Das Gesetz sieht eine unabhängige Justiz vor, doch die Regierung achtete die Unabhängigkeit 
und Unparteilichkeit der Justiz nicht. Unzulässige Einflussnahme auf gerichtliche Entscheidungen 
war weit verbreitet. Die Einmischung reichte von selektiver Strafverfolgung bis zur Abweisung von
Fällen  aufgrund  von  Bestechungsvorwürfen  oder  unzulässigem  politischen  Druck  (USDOS 
30.3.2021).
Das Gesetz sieht das Recht auf eine Verteidigung in einem fairen und öffentlichen Verfahren vor; 
die Justiz hat dieses Recht jedoch nicht immer durchgesetzt. Die Gerichte überschritten manchmal 
die im Gesetz festgelegte Höchstfrist für die Festlegung von Verhandlungsterminen. Das Gesetz 
sieht eine Unschuldsvermutung vor. Die Staatsanwaltschaft ist verpflichtet, Angeklagte und ihre 
Anwälte  über  eine  Strafanzeige  zu  informieren.  Bedürftige  haben  das  Recht  auf  einen 
Pflichtverteidiger, aber die Zahl der Pflichtverteidiger ist unzureichend. Es gibt verfassungsmäßig 
und  gesetzlich  garantierte  rechtsstaatliche  Normen  im  Falle  eines  Gerichtsverfahrens.  Die 
Verfassung sieht das Recht auf Berufung vor und verbietet es den höheren Gerichten, die Urteile 
der unteren Instanzen zu erhöhen (USDOS 30.3.2021).
Die Verfassung verbietet eine Festnahme ohne Haftbefehl, es sei denn, die Behörden nehmen 
einen Verdächtigen bei der Begehung einer Straftat oder unter anderen besonderen Umständen 
fest. Das Gesetz lässt eine Inhaftierung ohne Anklage bis zu 48 Stunden zu. Die Verfassung sieht 
vor,  dass  jede  Person  das  Recht  hat,  die  Rechtmäßigkeit  ihrer  Inhaftierung  vor  Gericht 
anzufechten, und die Regierung hielt sich im Allgemeinen an diese Bestimmung. Das Gesetz 
schreibt  vor,  dass  mittellosen  Angeklagten  ein  Rechtsbeistand  zur  Verfügung  gestellt  werden 
muss,  aber  mangels  Personal,  konnte  eine  diesbezügliche  Nachfrage  nicht  gedeckt  werden 
(USDOS 30.3.2021). 
Viele Verdächtige mussten lange Untersuchungshaft erdulden. Ein Richter kann eine Haftdauer 
zwischen drei und 18 Monaten anordnen. Die durchschnittliche Dauer der Untersuchungshaft 
betrug drei Monate, aber es gab Berichte über Untersuchungshaft, die mehr als drei Jahre dauerte, 
darunter  auch  Fälle,  in  denen  ausländische  Staatsbürger  betroffen  waren.  Die  in  der 
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Untersuchungshaft verbrachte Zeit wurde auf die Vollstreckung einer Strafe angerechnet (USDOS
30.3.2021).
Die  Regierung  hat  einige  Schritte  unternommen,  um  Beamte  zu  bestrafen,  die 
Menschenrechtsverletzungen  begangen  haben,  aber  es  gab  weit  verbreitete  Berichte  über 
offizielle  Straflosigkeit  und  Korruption,  insbesondere  unter  hohen  Beamten.  Außergerichtliche 
Tötungen von Zivilisten durch Beamte der Nationalpolizei waren ein Problem. Nach Angaben der 
Regierung  starben  zwischen  2007  und  März  2019  mehr  als  3.000  Personen  bei 
Auseinandersetzungen  mit  der  Polizei  oder  den  Sicherheitskräften.  Die  genaue  Zahl  der 
außergerichtlichen  Tötungen  war  nicht  bekannt.  Die  Abteilung  für  interne  Angelegenheiten 
untersucht Anschuldigungen wegen groben Fehlverhaltens von Angehörigen der Nationalpolizei, 
einschließlich  Tötungen.  Unabhängig  davon  ist  die  Staatsanwaltschaft  befugt,  strafrechtliches 
Fehlverhalten  von  Angehörigen  der  Nationalen  Polizei  zu  untersuchen  und  zu  verfolgen.  Die 
Regierung erklärte, dass ihr keine außergerichtlichen Tötungen im Laufe des Jahres bekannt 
waren, und fügte hinzu, dass alle derartigen Fälle im Hinblick auf eine mögliche Strafverfolgung 
untersucht  würden.  Die  Medien  und  die  Zivilgesellschaft  räumten  ein,  dass  viele  Fälle  nicht 
gemeldet wurden, weil das Vertrauen in das Justizsystem fehlte, um eine Anklage zu verfolgen 
(USDOS 30.3.2021).
Militär-  und  Polizeigerichte  sind  gemeinsam  für  Disziplinarfälle  zuständig,  die  Angehörige  der 
Sicherheitskräfte betreffen. Militärgerichte sind für Fälle zuständig, in denen es um Verstöße gegen
militärische  Regeln  und  Vorschriften  geht.  Zivile  Strafgerichte befassen  sich  mit  Fällen  von 
Tötungen und anderen schweren Verbrechen, die angeblich von Angehörigen der Sicherheitskräfte 
begangen wurden (USDOS 30.3.2021).
Es  gibt  getrennte  Gerichtssysteme  für  Strafrecht,  Handelsrecht,  Zivilrecht,  Arbeitsrecht, 
Immobilienrecht und Verwaltungsrecht. Handels- und Zivilgerichte haben Berichten zufolge lange 
Wartezeiten  bei  der  Entscheidung  von  Fällen,  obwohl  ihre  endgültigen  Entscheidungen  im 
Allgemeinen durchgesetzt werden. Wie bei den Strafgerichten war die unzulässige politische und 
wirtschaftliche Einflussnahme auf Entscheidungen der Zivilgerichte ein Problem. Die Bürger haben 
die  Möglichkeit,  eine  Amparo-Klage  einzureichen,  eine  Klage,  mit  der  die  Verletzung  eines 
verfassungsmäßigen Rechts, einschließlich der Verletzung von Grundrechten, geltend gemacht 
werden kann (USDOS 30.3.2021).
Quellen:
- BTI  –  Bertelsmann  Transformations  Index  (2020):  Dominican  Republic,  Country  Report, 
https://bti-project.org/fileadmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2020_DOM.pdf, 
Zugriff 13.12.2021
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 10 von 25
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- USDOS – US Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Report on Human Rights
Practices:  Dominican  Republic,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2048395.html,  Zugriff 
3.12.2021
 6. Sicherheitsbehörden
Die Nationale Polizei ist dem Innen- und Polizeiminister unterstellt und berichtet in der Praxis an 
den  Präsidenten.  Die  Flughafensicherheitsbehörde,  die  Hafensicherheitsbehörde,  das 
Fremdenverkehrssicherheitskorps  und  das  Grenzsicherheitskorps  haben  einige  Aufgaben  im 
Bereich der inneren Sicherheit und sind dem Ministerium für Streitkräfte und über dieses dem 
Präsidenten unterstellt. Die Nationale Drogenkontrolldirektion, die sich aus Mitarbeitern der Polizei 
und der Streitkräfte zusammensetzt, untersteht direkt dem Präsidenten, ebenso wie das Nationale 
Nachrichtendienstministerium.  Sowohl  die  Nationale  Drogenkontrolldirektion  als  auch  das 
Nationale  Nachrichtendienstministerium  sind  in  erheblichem  Maße  für  die  innere  Sicherheit 
zuständig.  Die  zivilen  Behörden  hatten  im  Allgemeinen  eine  wirksame  Kontrolle  über  die 
Sicherheitskräfte (USDOS 30.3.2021).
Der Staat verfügt über ein Gewaltmonopol für das gesamte Gebiet. Die Autorität des Staates wird 
nicht durch lokale Clan-Monopole oder Guerillabewegungen bedroht oder in Frage gestellt. Die 
Probleme im Zusammenhang mit dem Drogenhandel und der organisierten Kriminalität geben 
jedoch zunehmend Anlass zur Sorge, zumal kriminelle Elemente sowohl die Polizei als auch das 
Militär zu unterwandern scheinen (BTI 2020).
Es  gab  keine  Berichte  über  das  Verschwinden  von  Personen  durch  oder  im  Auftrag  von 
Regierungsbehörden (USDOS 30.3.2021).
Straflosigkeit war ein Problem innerhalb bestimmter Einheiten der Sicherheitskräfte, insbesondere 
der Nationalpolizei. Die Regierung hat Fragen zu internen Kontrollen und Ermittlungen bei den 
Sicherheitskräften weitgehend unbeantwortet gelassen. Außerdem behauptete sie, dass alle
Verhaftungen im Einklang mit den verfassungsrechtlichen Bestimmungen stünden. Die Regierung 
setzte Schulungen ein, um die Straflosigkeit der Beamten zu bekämpfen. Die nationale Polizei bot 
im  Rahmen  ihrer  Weiterbildungskurse  spezielle  Schulungen  zum  Thema  Menschenrechte  an 
(USDOS 30.3.2021).
Willkürliche  Festnahmen  und  Inhaftierungen  waren  ein  Problem.  Die  Polizei  führte  in 
einkommensschwachen Gemeinden mit hoher Kriminalität sporadisch Razzien  durch, bei denen 
sie Personen ohne Haftbefehl festnahm und inhaftierte. Bei diesen Einsätzen nahm die Polizei 
eine große Zahl von Einwohnern fest und beschlagnahmte persönliches Eigentum, das angeblich 
für kriminelle Aktivitäten verwendet wurde (USDOS 30.3.2021).
Quellen:
- BTI  –  Bertelsmann  Transformations  Index  (2020):  Dominican  Republic,  Country  Report, 
https://bti-project.org/fileadmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2020_DOM.pdf, 
Zugriff 13.12.2021
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 11 von 25
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