ango-lib-2022-08-28-ke

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(INAC) eine Hotline namens "SOS Kind" eingerichtet, um Gewalt gegen Kinder zu melden. Laut
INAC gingen bei der Hotline zwischen Juni 2020 und Juni 2021 4.274 Meldungen über sexuelle 
Gewalt gegen Kinder ein. Hingegen, gab es laut Angaben des örtlichen UNICEF-Büros Berichte, 
dass  mehr  als  50.000  Kinder  unter  irgendeiner  Form  von  Kindesmissbrauch  gelitten  haben 
(USDOS 12.4.2022). Gemäß lokalen Kinderrechtsaktivisten, spiegeln die offiziellen Zahlen der 
Regierung nur die gemeldeten Fälle von sexuellem Missbrauch wider. In vielen Fällen bieten die 
Täter  der  Familie  des  Opfers  Geld  an,  um  sie  davon  zu  überzeugen,  den  Missbrauch  nicht 
anzuzeigen oder ein Strafverfahren einzustellen (HRW 13.1.2022).
Das gesetzliche Heiratsalter mit elterlicher Zustimmung liegt bei 15 Jahren für Mädchen und 16 
Jahren  für  Burschen.  Die  Regierung  setzt  diese  Beschränkung  nicht  wirksam  durch.  Das 
traditionelle Heiratsalter in den unteren Einkommensschichten fällt mit dem Beginn der Pubertät
zusammen. Nach Angaben von UNICEF waren 6 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen 
zwischen 20 und 24 Jahren vor dem 18. Lebensjahr verheiratet oder liiert, 7 Prozent der Frauen 
bereits vor dem 15. Lebensjahr (USDOS 12.4.2022).
Menschenhandel und kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern sind illegal. Die Polizei setzt 
die Gesetze nicht aktiv durch, und lokale NGOs äußern sich besorgt über die sexuelle Ausbeutung 
von Kindern. Das Gesetz verbietet die Verwendung von Kindern zur Herstellung von Pornografie; 
es verbietet jedoch nicht die Beschaffung oder das Anbieten eines Kindes für die Herstellung von 
Pornografie oder die Verwendung, Beschaffung oder das Anbieten eines Kindes für pornografische 
Darbietungen. Dennoch gelten sexuelle Beziehungen zwischen einem Erwachsenen und einem 
Kind unter 12 Jahren als Vergewaltigung, die mit einer Freiheitsstrafe von acht bis 12 Jahren
bestraft werden kann. Sexuelle Beziehungen mit einem Kind zwischen 12 und 17 Jahren gelten als 
sexueller  Missbrauch,  und  verurteilte  Straftäter  können  zu  zwei  bis  acht  Jahren  Gefängnis 
verurteilt werden. Das gesetzliche Mindestalter für einvernehmlichen Sex liegt bei 18 Jahren. 
Begrenzte  Ermittlungsressourcen  und  ein  unzureichendes  Justizsystem  verhinderten  in  den 
meisten  Fällen  eine  Strafverfolgung.  Im  Laufe  des  Jahres  2021  gab  es  Berichte  über 
Strafverfolgungen (USDOS 12.4.2022).
Im  September  2021  deckte  das  Ministerium  für  Soziales,  Familie  und  Frauenförderung  die 
Existenz eines Kinderprostitutionsnetzes in dem Fischerdorf Cahota in der Provinz Benguela auf, 
das angeblich von chinesischen Migranten kontrolliert wurde. In Medienberichten wurde behauptet, 
dass Dutzende von Mädchen, einige erst 13 Jahre alt, schwanger geworden seien und mindestens
17 Mädchen Kinder von chinesischen Männern zur Welt gebracht hätten, nachdem sie sexuell 
missbraucht  worden  waren.  Im  Oktober  hatten  die  Behörden  mindestens  einen  Mann  im 
Zusammenhang mit dem Fall verhaftet, und die polizeilichen Ermittlungen dauerten noch an. Die 
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Regierung gab öffentlich nicht bekannt, ob und welche Art von Hilfe sie den Opfern gewährt hat
(HRW 13.1.2022).
Die extreme Armut und der wirtschaftliche Niedergang in den letzten Jahren haben zu einem 
Anstieg der Zahl an Kindern geführt, die auf der Straße leben, insbesondere in der Hauptstadt. 
Diese Kinder, deren Zahl auf mehrere Hundert bis Tausend geschätzt wird, haben keinen Zugang 
zu medizinischer Versorgung oder Bildung, müssen oft betteln oder Müll aufsammeln, um zu 
überleben, und sind der Ausbeutung aussetzten. Im Laufe des Jahres 2021 traf das INAC mit 
ehemaligen Straßenkindern zusammen, um das Problem besser zu verstehen und einen Plan zur 
Bewältigung des wachsenden Problems auszuarbeiten (USDOS 12.4.2022).
Quellen:
- HRW - Human Rights Watch (13.1.2022): World Report 2022 - Angola, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2068559.html, Zugriff 9.8.2022
- USDOS - US Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human Rights 
Practices - Angola, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071075.html, Zugriff 9.8.2022
14.3. Angehörige sexueller Minderheiten
Die Verfassung verbietet alle Formen der Diskriminierung, geht aber nicht speziell auf die sexuelle 
Ausrichtung  oder  die  Geschlechtsidentität  ein  (USDOS  12.4.2022;  vgl.  AA  10.8.2022). 
Gleichgeschlechtliche Beziehungen waren in Angola bis Jänner 2019 verboten, bis das Parlament 
ein neues Strafgesetzbuch verabschiedete, welches das historische Gesetz über "Untugend gegen 
die  Natur"  nicht  enthält.  Im  selben  Monat  verbot  der  Gesetzgeber  auch  die  Diskriminierung 
aufgrund der sexuellen Ausrichtung (FH 28.2.2022). Die Neufassung des angolanischen
Strafgesetzbuches  enthält  keine  strafrechtlichen  Bestimmungen  zu  gleichgeschlechtlichen 
Handlungen mehr, stellt jedoch sexuelle Orientierung und sexuelle Identität nicht als gesondertes 
Merkmal hervor (AA 10.8.2022).
Am 11.2.2021 traten die Änderungen des Strafgesetzbuchs in Kraft, die gleichgeschlechtliche 
sexuelle  Beziehungen  entkriminalisieren  und  Gewalttaten  oder  Diskriminierung  aufgrund  der 
sexuellen Ausrichtung einer Person unter Strafe stellen. Transgender- und Intersex-Personen sind 
in der neuen Gesetzgebung nicht ausdrücklich erwähnt, und auch die gleichgeschlechtliche Ehe 
wird nicht anerkannt (USDOS 12.4.2022).  Die Diskussion von Fragen, die Angehörige sexueller 
Minderheiten betreffen, wurde in der Vergangenheit als Tabu betrachtet, und solche Themen waren 
in der politischen Debatte nicht vertreten. Dies hat sich mit der Verabschiedung eines neuen
Strafgesetzes durch das Parlament etwas geändert (FH 28.2.2022).
Dennoch  berichteten  lokale  NGOs,  dass  Angehörige  sexueller  Minderheiten  Gewalt, 
Diskriminierung  und  Belästigung  ausgesetzt  sind.  Die  Regierung  leitete  über  ihre 
Gesundheitsbehörden eine Reihe von Initiativen ein, um die Diskriminierung solcher Personen zu 
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verringern. Ferner wird Diskriminierung selten gemeldet. Betroffene erklärten, dass die Polizei sich
weigert, ihre Beschwerden zu registrieren. Das Gesundheitsministerium arbeitet weiterhin mit dem 
Nationalen  Institut  zur  Bekämpfung  von  HIV/AIDS  zusammen,  um  den  Zugang  zu 
Gesundheitsdiensten und Sexualerziehung für Angehörige sexueller Minderheiten zu verbessern 
(USDOS 12.4.2022).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (10.8.2022): Angola - Reise- und Sicherheitshinweise, 
Aktuelles, https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/angola-node/
angolasicherheit/208118#content₀, Zugriff 10.8.2022
- FH - Freedom House (28.2.2022): Freedom in the World 2022 - Angola, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2071847.html, Zugriff 9.8.2022
- USDOS - US Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human Rights 
Practices - Angola, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071075.html, Zugriff 9.8.2022
 15. Bewegungsfreiheit
Die  Verfassung  und  die  Gesetze  gewährleisten  Bewegungsfreiheit  innerhalb  des  Landes, 
Auslandsreisen,  Immigration  und  Rückkehr,  jedoch  werden  diese  Rechte  manchmal  von  der 
Regierung  eingeschränkt.  Dokumentenkontrollen  an  den  Flughäfen  und  auf  den  Straßen  des 
Landes  sind  an  der  Tagesordnung.  Berichten  lokaler  NGOs  zufolge  erpressen  einige 
Polizeibeamte trotz eines zunehmenden Rückgangs der Fälle weiterhin Geld von Zivilisten an 
Kontrollpunkten  und  bei  regelmäßigen  Verkehrskontrollen.  Berichten  aus  den 
Diamantenabbauprovinzen  Lunda  Norte  und  Lunda  Sul  zufolge  schränken  einige 
Regierungsbeamte  die  Bewegungsfreiheit  der  örtlichen  Gemeinschaften  ein.  Ferner  berichten 
auch UNHCR, NGOs und Flüchtlinge über Einschränkungen der Bewegungsfreiheit in der Provinz 
Lunda  Norte.  Flüchtlinge  berichteten  auch  über  regelmäßige  Einschränkungen  der 
Bewegungsfreiheit an ihrem Umsiedlungsort in Lovua, Provinz Lunda Norte (USDOS 12.4.2022; 
vgl. FH 28.2.2022), und nannten diese Einschränkungen als Grund für ihre Rückkehr in die DR 
Kongo (USDOS 12.4.2022).
Das Verfahren zur Erlangung von Ein- und Ausreisevisa ist nach wie vor schwierig und von 
Korruption durchzogen. Häufig werden Bestechungsgelder verlangt, um Arbeit und Aufenthalt zu 
erhalten (FH 28.2.2022).
Die als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie erlassenen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit 
und anderer Aktivitäten wurden häufig gewaltsam durchgesetzt, wobei Amnesty International und 
lokale NGOs von mindestens sieben Todesfällen im Jahr 2020 berichteten (FH 28.2.2022).
Quellen:
- FH - Freedom House (28.2.2022): Freedom in the World 2022 - Angola, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2071847.html, Zugriff 9.8.2022
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- USDOS - US Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human Rights 
Practices - Angola, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071075.html, Zugriff 9.8.2022
 16. Grundversorgung und Wirtschaft
Die Bevölkerung Angolas ist seit 1970 kontinuierlich gewachsen, von 5,9 auf 32,9 Millionen im Jahr 
2020. Angola hat eine schnell wachsende Bevölkerung, die trotz des hohen Bruttoinlandsprodukts 
(BIP) des Landes immer noch mit großen Problemen zu kämpfen hat. Arbeitslosigkeit,
Analphabetismus und allgemeine Armut sind in der Bevölkerung weit verbreitet, und die Regierung 
tut wenig, um die Situation zu verbessern. In Luanda leben 90 Prozent der Menschen in Slums, 
während  gleichzeitig  einige  wenige  Angolaner  durch  die  Ölexporte  des  Landes  sehr  reich 
geworden sind (KAS 22.2.2022). Zudem zählt Luanda zu den teuersten Städten der Welt (WKO 
14.4.2022). 
Nach einer Phase anhaltenden Wachstums zwischen 1994 und 2015 ist das BIP Angolas seit 2016 
kontinuierlich zurückgegangen. Im Jahr 2020 schrumpfte es um 4 Prozent auf ein Gesamt-BIP von 
62,31 Mrd. USD. Damit liegt Angola auf Platz 7 aller 48 afrikanischen Länder südlich der Sahara in 
Bezug  auf  die  Größe  der  Wirtschaft  und  auf  Platz  15  in  Bezug  auf  das  Pro-Kopf-BIP.  Der 
Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt, dass die Wirtschaft im Jahr 2021 wieder um 0,4
Prozent und im Jahr 2022 um 2,4 Prozent wachsen wird. Die Mehrheit der Angolaner arbeitet im 
informellen Sektor, der sich nicht im BIP niederschlägt. Die tatsächliche Größe der Wirtschaft 
dürfte daher größer sein als das BIP (KAS 22.2.2022).
Öl  und  die  damit  verbundene  Industrie  sind  nach  wie  vor  von  zentraler  Bedeutung  für  die 
angolanische Wirtschaft. Sie machen 50 Prozent des angolanischen BIP und 92 Prozent der 
Exporte aus. Angolas Ölproduktion soll bis 2026 auf 1,4 Mio. Barrel/Tag (b/d) steigen, was auf eine 
Erholung der Produktion hindeutet, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie den Höchststand von 
2016 von etwa 1,8 Mio. b/d wieder erreicht. Europa ist bestrebt, seine Öl- und Gaslieferungen von 
Russland weg zu diversifizieren, und wird zusammen mit China und Indien zunehmend Energie in 
Angola kaufen. Auch die internationalen Finanzmärkte haben Vertrauen in die wirtschaftliche
Zukunft Angolas (CH 26.7.2022).
Trotz des Rohstoffreichtums ist Angola ein armes Entwicklungsland. Der Großteil der Öleinnahmen 
erreicht nicht die einfache Bevölkerung. 85 Prozent der Menschen arbeiten in der Landwirtschaft, 
obwohl nur drei Prozent des Landes kultiviert sind. Bürgerkrieg und Verwaltungsmängel haben die 
landwirtschaftliche  Produktion  schwer  beeinträchtigt.  Das  Land  ist  nach  wie  vor  von 
Nahrungsmittelimporten  abhängig.  Aufgrund  der  Bürgerkriegsjahre  gibt  es  einen  massiven 
Nachholbedarf  in  den  anderen  Sektoren  und  die  angolanische  Regierung  versucht  diese 
Rückstände  nun  verstärkt  aufzuholen  (WKO  14.4.2022).  Dabei  wurde  die  Entwicklung  des 
Tourismussektors durch ein hohes Maß an Kriminalität gehemmt (KAS 22.2.2022).
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Die Arbeitslosigkeit in Angola ist hoch, etwa 1,6 Millionen der 10,6 Millionen Erwerbspersonen sind
ohne Arbeit. Das sind insgesamt ca. 15 Prozent der Gesamtbevölkerung Angolas, die derzeit auf 
der Suche nach einer Beschäftigung sind. Die Gesamtarbeitslosenquote beträgt 28 Prozent. Von 
der gesamten erwerbstätigen Bevölkerung weisen junge Menschen mit 29 Prozent die höchste 
und 55- bis 64-Jährige mit 2 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote auf. Die meisten Arbeitslosen 
leben in städtischen Gebieten (88 Prozent) und zwei Drittel kommen aus besser verdienenden, 
gebildeten  Schichten;  dies  deutet  auf  einen  Mangel  an  Arbeitsplätzen  hin,  die  ein  hohes 
Qualifikationsniveau erfordern. Die Arbeitslosigkeit ist nicht nur in Bezug auf die Altersgruppe, den 
Wohnort  und  das  Armutsniveau  ungleich  verteilt,  sondern  auch  zwischen  den  verschiedenen 
Regionen (KAS 22.2.2022).
Private Krankenversicherungen und Pensionskassen/Ruhestandsleistungen sind weitgehend auf
diejenigen beschränkt, die eine feste Anstellung bei privaten Unternehmen oder in gewissem 
Umfang im öffentlichen Sektor. Die sozialen Sicherheitsnetze sind rudimentär und decken nur 
wenige Risiken für eine begrenzte Anzahl von Begünstigten ab - die Renten für Militärveteranen 
beispielsweise werden zwar gezahlt, reichen aber bei weitem nicht aus, um die Bedürfnisse der 
Menschen  zu  befriedigen,  und  werden  nicht  konsequent  an  alle  Anspruchsberechtigten 
ausgezahlt. Einige Wohltätigkeitsorganisationen und lokale Vereinigungen sind teilweise in der 
Lage,  einen  Ausgleich  zu  schaffen,  indem  sie  -  wenn  auch  nur  gelegentlich  - 
Grundnahrungsmittelkörbe verteilen (BS 23.2.2022). 
Der Süden Angolas wird von der schlimmsten Dürre seit 1981 heimgesucht. Sie hat den Zugang 
zu Nahrungsmitteln in drei Provinzen stark beeinträchtigt. Nach Angaben des
Welternährungsprogramms  (WFP)  sind  mehr  als  1,3  Millionen  Menschen  in  den  Provinzen 
Cunene,  Huila  und  Namibe  von  schwerem  Hunger  betroffen.  Im  März  2021  berichtete  die 
namibische Presse, dass Hunderte von Angolanern, die vor der Dürre flohen, auf der Suche nach 
Nahrungsmitteln  die  Grenze  nach  Namibia  überquert  hatten.  Im  Juli  2021  bezeichnete  die 
Associação Construindo Comunidades (ACC), eine lokale NGO, die Situation als "katastrophal" 
und  forderte  die  angolanische  Regierung  auf,  den  Notstand  in  der  Region  auszurufen. Die 
Gouverneurin  von  Cunene,  Gerdina  Didalelwa  berichtete,  dass  die  Dürre  zu  einer  "noch  nie 
dagewesenen"  Wanderungsbewegung  geführt  habe,  bei  der  4.000  Menschen  innerhalb  der 
Provinz Cunene und 2.000 nach Namibia vertrieben wurden. Im September 2021 richtete die 
Regierung  eine  Task  Force  ein,  die  sich  größtenteils  aus  Beamten  staatlicher  Einrichtungen 
zusammensetzte, um humanitäre Hilfe an die Opfer der Dürre zu verteilen (HRW 13.1.2022).
Quellen:
- BS - Bertelsmann Stiftung (23.2.2022): BTI 2022 Country Report Angola, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2069771/country_report_2022_AGO.pdf, Zugriff 10.8.2022
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- CH - Chatham House (26.7.2022): Angola’s fifth multiparty election: Continuity or change?, 
https://www.chathamhouse.org/2022/07/angolas-fifth-multiparty-election-continuity-or-change, 
Zugriff 11.8.2022
- HRW - Human Rights Watch (13.1.2022): World Report 2022 - Angola, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2068559.html, Zugriff 9.8.2022
- KAS - Konrad Adenauer Stiftung (22.2.2022): Republic of Angola, KAS Fact book, 
https://www.kas.de/documents/279052/279101/Fact+book+Angola+2018.pdf/cde57f34-9e35-
c7f0-ace2-92f0953d5868  ?   , Zugriff 9.8.2022
- WKO - Wirtschaftkammer Österreich (14.4.2022): Angola - Informationen zu Wirtschaft, Recht 
und Steuern sowie Reisen, https://www.wko.at/service/aussenwirtschaft/angola-wirtschaft-
recht-steuern-reisen.html, Zugriff 10.8.2022
 17. Medizinische Versorgung
Aufgrund der hygienischen Verhältnisse und Medikamentenmangels entspricht die Lage in den 
Krankenhäusern nicht dem europäischen Standard (BMEIA 10.8.2022). Auch die Qualität der 
Diagnosen, Analysen und medizinischen Versorgung in Angola entspricht nicht den internationalen 
Standards (FD 10.8.2022). Die Gesundheitsausgaben sind im Vergleich zu anderen afrikanischen 
Ländern sehr niedrig, und liegen etwa bei 5,6 Prozent des BIP im Haushalt 2021. Obwohl die 
Regierung für 2020 zur Bekämpfung des COVID-19-Ausbruchs zusätzliche Ausgaben für den 
Gesundheitssektor in der Höhe von 40 Millionen Dollar angekündigt hatte, sind die öffentlichen 
Krankenhäuser nach wie vor unterfinanziert und personell unterbesetzt (BS 23.2.2022). 
Außerhalb der Hauptstadt und einiger Provinzhauptstädte ist die medizinische Versorgung sehr 
schlecht, in vielen ländlichen Gebieten ist sie kaum vorhanden (BMEIA 10.8.2022; vgl. AA
10.8.2022).  Selbst  in  der  Hauptstadt  Luanda  ist  die  medizinische  Grundversorgung  nur 
eingeschränkt  gewährleistet  (EDA  10.8.2022);  dennoch  gibt  es  einige  besser  ausgestattete 
Privatkliniken und qualifizierte Ärzte in Luanda. Sämtliche Krankheiten, die in Angola häufiger 
vorhanden sind, können auch behandelt werden, wenngleich hohe Kosten anfallen. In der Regel 
können auch Medikamente in Luanda gekauft werden (BMEIA 10.8.2022; vgl. AA 10.8.2022). Auch 
wenn  die  Krankenhäuser  im  Prinzip  kostenlos  sind,  müssen  Patienten  selbst  für  die 
Grundversorgung mit sauberem Wasser, sterilen Verbänden, Injektionsnadeln und Handschuhen 
sorgen (BS 23.2.2022).  Krankenhäuser verlangen eine  finanzielle Garantie,  bevor sie Patienten 
behandeln (Kreditkarte oder Vorschusszahlung) (EDA 10.8.2022). Das Personal nimmt manchmal 
Bestechungsgelder  an  (BS  23.2.2022).  Ernste  Erkrankungen  und  Verletzungen  müssen  im 
Ausland (Europa oder Südafrika) behandelt werden (EDA 10.8.2022).
Landesweit  gibt  es  nur  0,2  Ärzte  pro  1.000  Einwohner.  50  Prozent  der  Bevölkerung  haben 
überhaupt keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung (KAS 22.2.2022).
Quellen:
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- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (29.6.2022): Angola - Politisches Poträt, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/angola-node/portrait/
208170#:~:text=Am%2024.,Lage%20in%20Angola%20ist%20stabil, Zugriff 10.8.2022
- BMEIA - Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten [Österreich] 
(10.8.2022): Angola - Reiseinformationen, Aktuelle Hinweise, https://www.bmeia.gv.at/reise-
services/reiseinformation/land/angola/, Zugriff 10.8.2022
- BS - Bertelsmann Stiftung (23.2.2022): BTI 2022 Country Report Angola, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2069771/country_report_2022_AGO.pdf , Zugriff 10.8.2022
- EDA - Eidgenössisches Departement für Auswärtige Angelenheiten [Schweiz] (10.8.2022): 
Reisehinweise für Angola, https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-
reisehinweise/angola/reisehinweise-fuerangola.html, Zugriff 10.8.2022
- FD - France Diplomatie [Frankreich] (10.8.2022): Angola: Conseils aux voyageurs, Dernière 
minute, Infection pulmonaire, Coronavirus Covid-19 (02/08/2022), 
https://www.diplomatie.gouv.fr/fr/conseils-aux-voyageurs/conseils-par-pays-destination/angola/, 
Zugriff 10.8.2022
- KAS - Konrad Adenauer Stiftung (22.2.2022): Republic of Angola, KAS Fact book, 
https://www.kas.de/documents/279052/279101/Fact+book+Angola+2018.pdf/cde57f34-9e35-
c7f0-ace2-92f0953d5868?, Zugriff 9.8.2022
 18. Rückkehr
Die Regierung arbeitet im Allgemeinen mit dem UNHCR und anderen humanitären Organisationen 
zusammen, um Flüchtlingen, zurückkehrenden Flüchtlingen, Asylbewerbern, Staatenlosen oder 
anderen relevanten Personen Schutz und Hilfe zu gewähren (USDOS 12.4.2022). 
Die  nationale  Einwanderungspolitik  wird  von  der  Migrations-  und  Ausländerbehörde  (SME) 
umgesetzt,  die  dem  Innenministerium  unterstellt  ist.  Das  Ministerium  für  auswärtige 
Angelegenheiten  (MIREX)  bietet  Hilfe  für  angolanische  Gemeinschaften  im  Ausland  und 
unterstützt auch die Wiedereingliederung von angolanischen Staatsangehörigen, die in ihre Heimat 
zurückkehren (MF 2.2022; vgl. IOM 2021). Im Ausland lebende angolanische Staatsbürger können 
sich auf freiwilliger Basis bei den Botschaften registrieren lassen. Die Konsulate und Botschaften 
versorgen die Staatsangehörigen mit den entsprechenden Unterlagen und unterstützen sie bei 
ihrer Rückkehr (IOM 2021). 
Das  1992  gegründete  Institut  zur  Unterstützung  angolanischer  Gemeinschaften  im  Ausland 
(IAECAE), das dem MIREX unterstellt ist, hält mit der Diaspora Kontakt, leistet ihr Hilfe und leistet 
für nach Angola zurückkehrende Staatsbürger Unterstützung beim Wiedereingliederungsprozess. 
Im Jahr 2020 half die IAECAE bei der Organisation von Repatriierungsflügen im Rahmen der 
COVID-19-Pandemie. Angolanische Auslandsvertretungen haben bis April 2021 mehr als 26.000 
Staatsangehörige unterstützt, die während der COVID-19-Pandemie im Ausland gestrandet waren, 
unter anderem durch die Bereitstellung von Repatriierungsflügen aus Brasilien und Portugal (IOM 
2021). 
Es gibt kein offizielles Regierungsprogramm, das sich auf die Anwerbung von Staatsangehörigen 
konzentriert, die aus Angola ausgewandert sind. Es gibt Ad-hoc-Initiativen, die sich auf die
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Erleichterung der Wiedereingliederung von Migranten im Lande konzentrieren. Seit April 2021
arbeiten Regierungsstellen mit IOM zusammen, um ein Programm einzurichten, das die Rückkehr 
und  Wiedereingliederung  von  Staatsangehörigen  im  Ausland  erleichtern  soll,  indem  es 
Informationen vor der Abreise, Reisehilfen, provisorische Unterkünfte, Subventionen, Schulungen 
und Zugang zu Mikroprojekten und Beratung anbietet (IOM 2021).
Die Vereinigung OMUNGA ist eine der führenden NGOs in Angola, die sich für die Förderung und 
den  Schutz  der  Rechte  von  Kindern  und  Jugendlichen  –  einschließlich  Flüchtlingen  und 
Asylbewerbern – einsetzt (MF 2.2022).
Auch die katholische Kirche  verfügt über eine Vielzahl von Organisationen und Gemeinschaften, 
die Migranten, Flüchtlinge und Binnenvertriebene in Angola unterstützen. So unterstützt auch die 
Caritas weiterhin Rückkehrer und Binnenvertriebene in Angola. Die Bischöfliche Kommission für 
die Migranten- und Wanderpastoral (CEPAMI) ist eine Kommission der Bischofskonferenz von 
Angola und São Tomé. Die CEPAMI organisiert Ausbildungsworkshops für Pastoralreferenten im 
Bereich der menschlichen Mobilität, der Aufnahme von Migranten, des Portugiesischunterrichts für 
Migranten,  der  Ausbildung  in  den  Bereichen  Kochen,  Konditorei,  Dekoration,  Mechanik  und 
Elektrizität,  bietet  Rechtsberatung  an  und  besucht  das  Haftzentrum  für  Ausländer.  Dieses 
Netzwerk  bietet  auch Hilfe  für  Opfer  von  Menschenhandel,  unbegleitete  Minderjährige  und 
Rückkehrer. Die Scalabrini-Schwestern (M.S.C.S.), die die Arbeit von CEPAMI koordinieren, sind 
ebenfalls an einer Reihe von Projekten zur Unterstützung von Flüchtlingen und Migranten beteiligt, 
insbesondere in der Provinz Uíge an der Grenze zur DR Kongo. Insbesondere sehr aktiv, sind die 
Salesianischen Missionare in Angola. Vor allem bei der Unterstützung von Kindern und Familien in
Not. Sie bieten auch technische und berufliche Schulungen an, retten Kinder, die in Not geraten 
sind,  stellen  Jugendzentren  und  sichere  Aktivitäten  zur  Verfügung,  liefern  lebensrettende 
Mahlzeiten,  wichtige  Ausrüstungen  und  Materialien  und  verbessern  die  Infrastruktur.  Diese 
Programme fördern die notwendigen Fähigkeiten der Kinder, um produktiv zu sein und den Wandel 
in  ihren  Gemeinden  und  Familien  voranzutreiben.  Zu  den  Begünstigten  dieser  Programme 
gehören Flüchtlinge und ihre Familien (MF 2.2022).
Darüber hinaus werden spezifische Integrationsmaßnahmen für die Diaspora bei ihrer Rückkehr 
nach  Angola  festgelegt,  darunter  die  Schaffung  von  Arbeitsmarktanreizen  und  attraktiven 
Gehältern, gute Wohnbedingungen und einfache Verfahren für den Zugang zu Gesundheits- und 
Bildungsdienstleistungen (IOM 2021).
Quellen:
- IOM - International Organisation for Migration (2021): Migration Governance Indicators Profile 
2021 - Republic of Angola, https://publications.iom.int/system/files/pdf/MGI-Angola-2021.pdf, 
Zugriff 17.8.2022
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- MF - Migrants Refugees (2.2022): Country Profiles Angola, https://migrants-refugees.va/it/wp-
content/uploads/sites/3/2022/03/2022-CP-Angola.pdf, Zugriff 12.8.2022
- USDOS - US Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human Rights 
Practices - Angola, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071075.html, Zugriff 9.8.2022
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