drko-lib-2025-04-03-ke

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Die restlichen Wirtschaftssektoren wuchsen um 3,5 %, was v.a. der Baubranche zugeschrieben
werden kann. Aufgrund der Abwertung des Franc Congolais dem US-Dollar gegenüber bleibt die 
Inflation hoch. Der IWF rechnet für 2024 durchschnittlich mit einer Inflationsrate von 17,2 %. Das 
Haushaltsbudget für 2024 ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (von 16 auf 18,2 Mrd. USD). 
Gemessen  an  den  Herausforderungen  und  Problemen  des  Landes  bleibt  das  Budget  jedoch 
äußert begrenzt. Aufgrund gestiegener Ausgaben in Zusammenhang mit der Sicherheitskrise im 
Osten, sowie den Wahlen im Dezember 2023 ist das Leistungsbilanzdefizit stärker gewachsen als 
erwartet und betrug 2023 1,3 % des BIP. Der starke Fokus der Regierung auf den Konflikt im 
Osten (M23-Krise) und die Auseinandersetzung mit Ruanda lässt zentrale Themen, darunter das 
Geschäftsklima und die für die Wirtschaft notwendige Reformen, in den Hintergrund treten. Mit 
dem voranschreitenden Klimawandel verschärfen sich viele der bestehenden Probleme. Mehr als 
60 % der Arbeitenden der DR Kongo sind in der Landwirtschaft tätig. Die Anfälligkeit der Wirtschaft 
für klimabedingte Risiken, wie Dürren oder Überschwemmungen, ist groß (EDA 5.7.2024).
Die DR Kongo ist ein Land, das stark vom internationalen Handel abhängig ist. Es wird geschätzt, 
dass dieser fast 90 % des BIPs ausmacht. Der Warenhandel, welcher vom Export von Rohstoffen 
geprägt ist, spielt dabei eine wesentlich wichtigere Rolle als der Dienstleistungshandel, welcher 
kaum entwickelt ist (EDA 5.7.2024). Vor allem der Abbau von Kupfer und Kobalt hat zwar in den 
vergangenen Jahren zugenommen, aber die Weiterverarbeitung findet größtenteils außerhalb des 
Landes statt (ABG 11.2024).
Doch trotz ihres immensen Potentials bleibt die DR Kongo eines der ärmsten Länder der Welt. 75 
% der Bevölkerung leben in extremer Armut und ohne wirtschaftliche Perspektiven (EDA 5.7.2024).
Das  durchschnittliche  Monatseinkommen  beträgt  €  49  (LI 2.2025).  Im  Jahr  2023  betrug  die 
Arbeitslosenquote (15-64 Jahre) 4,5 % (WKO 2.2025; vgl. LI 2.2025), die Jugendarbeitslosenquote 
(15-24 Jahre) 8,4 % (WKO 2.2025). 75 % der rund 105 Mio. Einwohner leben von ca. 2 USD pro 
Tag. Es fehlt an Beschäftigung für die stetig wachsende, sehr junge Bevölkerung (EDA 5.7.2024). 
Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, regelmäßige Menschenrechtsverletzungen, Kinderarbeit 
sowie die Verschmutzung von Seen und Flüssen werden in diesem Zusammenhang angeprangert 
(EDA 5.7.2024).  Der  formale  Schutz  vor  wirtschaftlicher  Ausbeutung  wird  nur  unzureichend 
durchgesetzt, und die meisten Kongolesen sind informell beschäftigt (FH 2024). Es gibt keine 
Institutionen, die soziale Ungleichheiten ausgleichen (BS 2024).
Eine bereits seit langem bestehende humanitäre Krise im Kongo hat sich durch den eskalierenden 
Konflikt  im  Osten  des  Landes  verschärft.  28  Millionen  Menschen  sind  von  akutem  Hunger 
betroffen, ein Rekord für das Land. Seit der jüngsten Gewaltwelle im Dezember 2024 leiden laut 
Welternährungsprogramm  (WFP)  und  der  Ernährungs-  und  Landwirtschaftsorganisation  der 
Vereinten Nationen (FAO) 2,5 Millionen weitere Menschen an akutem Hunger. Die aktuelle Lage ist 
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für die Bevölkerung katastrophal. Ernten gehen verloren, die Lebensmittelpreise steigen in die
Höhe, Millionen von Menschen sind von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen und zunehmend 
gefährdet. Mehr als zehn Millionen Menschen, die unter akutem Hunger leiden, leben im Osten 
des Kongo (Reuters 27.3.2025). Die Preise für Lebensmittel in Goma haben sich je nach Produkt 
verdoppelt bis vervierfacht (DF 28.1.2025). In anderen Teilen des Landes haben Inflation und die 
Abwertung des Franc Congolais dazu geführt, dass viele Menschen kaum noch genug zu essen 
haben  (Reuters  27.3.2025).  Die  M23  besetzt  landwirtschaftliche  Anbaugebiete,  erhebt 
Zwangsabgaben und kassiert wie andere Milizen und das kongolesische Militär an Straßensperren 
ab (DF 28.1.2025).
Quellen:
- ABG - Africa Business Guide (11.2024): LÄNDERPROFIL, Wirtschaft der Demokratischen 
Republik Kongo, Wachsende Chancen jenseits des Rohstoffsektors, https://www.africa-
business-guide.de/de/maerkte/kongo-dem, Zugriff 13.3.2025
- BS - Bertelsmann Stiftung (2024): BTI 2024 Country Report - Congo, DR, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2105834/country_report_2024_COD.pdf, Zugriff 12.3.2025
- DF - Deutschlandfunk.de (28.1.2025): Worum es bei den Kämpfen im Ostkongo geht, 
https://www.deutschlandfunk.de/kongo-ruanda-milizen-konflikt-100.html, Zugriff 12.3.2025
- EDA - Eidgenössisches Departement für Auswärtiges [Schweiz] (5.7.2024): Wirtschaftsbericht 
2024 Demokratische Republik Kongo - SECO, 
https://www.seco.admin.ch/dam/seco/en/dokumente/Aussenwirtschaft/Wirtschaftsbeziehungen/
L%C3%A4nderinformationen/Mittlerer%20Osten%20und%20Afrika/
wirtschaftsbericht_demokratische_republik_kongo.pdf.download.pdf/
Wir   tschaftsbericht%20Demokratische%20Republik%20Kongo%202024.pdf  
, Zugriff 13.3.2025
-
FH - Freedom House (2024): Freedom in the World 2024 - Democratic Republic of the Congo, 
2024, 
https://www.ecoi.net/en/document/2108034.html
, Zugriff 12.3.2025
- GTAI - Germany Trade & Invest (29.11.2024): Wirtschaftsausblick | Kongo, Demokratische 
Republik, DR Kongo dominiert bei wichtigen Rohstoffen, 
https://www.gtai.de/de/trade/demokratische-republik-kongo-wirtschaft/wirtschaftsausblick, 
Zugriff 13.3.2025
- LI - Laenderdaten.info (2.2025): Kennziffern der Wirtschaft in der Demokratischen Republik 
Kongo, https://www.laenderdaten.info/Afrika/Kongo-Kinshasa/wirtschaft.php, Zugriff 13.3.2025
- Reuters (27.3.2025): Record 28 million people face acute hunger in conflict-ravaged Congo, 
https://www.reuters.com/world/africa/record-28-million-people-face-acute-hunger-conflict-
ravaged-congo-2025-03-27/, Zugriff 28.3.2025
- WKO - Wirtschaftskammer Österreich [Österreich] (2.2025): Länderprofil DR KONGO, 
https://www.wko.at/statistik/laenderprofile/lp-dr-kongo.pdf, Zugriff 13.3.2025
 21. Medizinische Versorgung
Die allgemeine Lebenserwartung beträgt für Männer 57,5 und für Frauen 62,1 Jahre. Der Staat 
gibt pro Einwohner jährlich lediglich rund € 21 aus (LI 3.2025). Die medizinische Versorgung ist 
selbst in Kinshasa nur beschränkt gewährleistet (EDA 18.2.205). Alle Behandlungen, auch Notfälle, 
sind  grundsätzlich  im  Voraus  zu  bezahlen (AA  21.3.2025;  vgl.  EDA  18.2.205).  Ernste 
Erkrankungen oder Verletzungen müssen im Ausland behandelt werden (EDA 18.2.2025). 
Gute Allgemeinmediziner und Fachärzte, die meist in Kinshasa oder Lubumbashi angesiedelt sind, 
arbeiten im privaten Sektor in Kliniken, von denen einige an europäische Standards heranreichen 
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(FD 29.1.2025). Außerhalb der großen Zentren fehlt vielerorts medizinisches Fachpersonal (AA
21.3.2025). Mit rund 19.800 ausgebildeten Ärzten im Kongo stehen pro 1.000 Einwohner rund 0,19 
Ärzte zur Verfügung (LI 3.2025).
Die  Apotheken  haben  ein  ausreichendes  Sortiment  wichtiger  Standardmedikamente, 
vorübergehende  Engpässe  können  jedoch  nicht  ausgeschlossen  werden. 
Medikamentenfälschungen mit unsicherem Inhalt kommen vor (AA 21.3.2025).
Seit dem 24. Oktober 2024 wütet in der Gesundheitszone Panzi (Provinz Kwango, mehr als 400 
km  von  Kinshasa  entfernt)  eine  Krankheit  noch  unbekannter  Herkunft.  Es  wurden  mehrere 
Dutzend Todesfälle gemeldet und mehrere Hundert Fälle registriert. Die wichtigsten Symptome 
sind Fieber, Kopfschmerzen, laufende Nase, Husten und Atembeschwerden. Die Ermittlungen vor 
Ort laufen (FD 29.1.2025).  Seit Mitte Februar 2025 berichten die Gesundheitsbehörden der DR 
Kongo über eine steigende Zahl an Fällen einer unbekannten Krankheit in der Provinz „Équateur“ 
im  Nordwesten  des  Landes.  Betroffen  sind  bisher  mehrere  hundert  Personen,  einschließlich 
Todesfällen. Die Symptome sind unspezifisch (Fieber, Schüttelfrost, Kopf-, Gelenk-, Muskel- und 
Bauchschmerzen  sowie  Erbrechen).  Bei  einem  Großteil  der  Erkrankten  wurde  Malaria 
nachgewiesen.  Weitere,  auch  lebensmittelbedingte  Erkrankungen  oder  virale  Infekte,  können 
bisher nicht ausgeschlossen werden (AA 21.3.2025).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (21.3.2025): Demokratische Republik Kongo: Reise- und 
Sicherheitshinweise (Reisewarnung), 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/kongodemokratischerepublik-node/
kongodemokratischerepubliksicherheit-203202#content_5, Zugriff 27.3.2025
- EDA - Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten [Schweiz] (18.2.2025): 
Reisehinweise für die Demokratische Republik Kongo (Kinshasa), 
https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/demokratische-
republik-kongo/reisehinweise-fuerdiedemokratischerepublikkongo.html#eda13cfe1, Zugriff 
12.3.2025
- FD - France Diplomatie [Frankreich] (29.1.2025): République démocratique du Congo,  
https://www.diplomatie.gouv.fr/fr/conseils-aux-voyageurs/conseils-par-pays-destination/
republique-democratique-du-congo/, Zugriff 12.3.2025
- LI - Laenderdaten.info (3.2025): Gesundheitswesen in der Demokratischen Republik Kongo, 
https://www.laenderdaten.info/Afrika/Kongo-Kinshasa/gesundheit.php, Zugriff 13.3.2025
 22. Rückkehr
Die Regierung arbeitet mit dem UNHCR und anderen humanitären Organisationen zusammen, um 
Flüchtlingen,  zurückkehrenden  Flüchtlingen  oder  Asylbewerbern  sowie  anderen  vulnerablen 
Personen Schutz und Hilfe zu gewähren (USDOS 23.4.2025).
Der lokale Partner der österreichischen Rückkehr-Beratung (BBU) in der DR Kongo ist Frontex. 
Das  EU  Reintegration  Programme  (EURP)  bietet  in  Kooperation  mit  einer  lokalen 
Partnerorganisation Unterstützung bei der Reintegration nach der Rückkehr in das Heimatland.
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Das Post-arrival Paket im Wert von € 615 dient der unmittelbaren Unterstützung nach der Ankunft
und beinhaltet folgende Sofortleistungen:
- Begrüßung  durch  den  Reintegrationspartner  direkt  am  Flughafen  und  Übergabe  eines 
Willkommenspakets:  Pre-Paid  SIM-Karte,  Hygieneartikel  (Zahnbürste,  Zahnpasta,  Seife, 
Shampoo,  etc.),  1  Flasche  Wasser,  1  warmes  Essen  (auch  als  Gutschein  möglich), 
altersgerechtes Spielzeug für Kinder
- Abholung vom Flughafen
- Unterstützung bei der Weiterreise (Organisation und Kostenübernahme)
- Temporäre Unterkunft bis zu 3 Tage nach der Ankunft
- Unmittelbare medizinische Unterstützung
Wenn keine Sofortleistungen benötigt werden, wird der Betrag von € 615 vom lokalen Partner in 
bar ausbezahlt. Bei längerfristiger Reintegrationsunterstützung steht ein Post-return Paket in der 
Höhe von € 2.000 zur Verfügung. Davon werden € 200 als Bargeld und € 1.800 in Form von 
Sachleistungen  auf  Grundlage  eines  Reintegrationsplans,  der  mit  Hilfe  der  lokalen 
Partnerorganisation in den ersten 6 Monaten nach der Rückkehr erstellt wird, angeboten (BMI 
2025).
Quellen:
- BMI - Bundesministerium für Inneres [Österreich] (2025): Demokratische Republik Kongo, So
funktioniert die Rückreise in Ihre Heimat, 
https://www.returnfromaustria.at/kongo_drc/kongo_drc_deutsch.html, Zugriff 12.3.2025
- USDOS - US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights 
Practices: Democratic Republic of the Congo, https://www.ecoi.net/en/document/2107668.html, 
Zugriff 12.3.2025
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