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Seit Mai 2013 gibt es in sechs größeren Städten Anlaufstellen („Cliniques Juridiques“), in denen
Opfer sexueller Gewalt kostenlos Rechtsberatung erhalten können. Frauen, die als Prostituierte 
arbeiten, sind besonders gefährdet, Opfer von Gewalt zu werden. Häufig werden sie von ihren 
Freiern misshandelt. Es kann aber auch zu Misshandlungen durch die Polizei oder aber die eigene 
Familie kommen. Zu Fällen von Zwangsprostitution kommt es eher selten. Es gibt einige nationale 
und internationale NGOs, die sich um die Belange von Frauen, die als Prostituierte arbeiten, 
kümmern.  Durch  sie  wurde  auch  ein  Netzwerk  von  Ansprechpartnern  in  diversen 
Polizeidienststellen geschaffen, an welche sich betroffene Frauen bei Problemen wenden können 
(AA 9.10.2020). 
Das Gesetz N° 98-757 vom 23.12.1998 zur Unterdrückung bestimmter Formen von Gewalt gegen 
Frauen erklärte die weibliche Genitalverstümmelung (FGM/C) bereits für strafbar. Mit dem neuen
Strafgesetzbuch, Gesetz N° 2019-574 vom 18.6.2019, wurde weibliche Genitalverstümmelung nun 
auch  als  eigener  Straftatbestand  eingeführt  (AA  9.10.2020).  Das  Gesetz  verbietet  also 
ausdrücklich FGM/C und sieht Strafen für Praktizierende vor, dennoch bleibt FGM/C ein ernstes 
Problem (USDOS 30.3.2021; vgl. BTI 2020).
Das Gesetz sieht im Arbeitsrecht für Frauen den gleichen rechtlichen Status und die gleichen 
Rechte wie für Männer vor. Ein Gesetz aus dem Jahr 2019 sieht vor, dass Witwen nach dem Tod 
ihres Mannes genauso viel erben können wie die Kinder des Verstorbenen (USDOS 30.3.2021). 
Mit dem Ehegesetz vom Juli 2019 haben Frauen das Recht, geerbtes Eigentum als Sicherheit für 
Kredite  zu  verwenden  (FH  3.3.2021).  Allerdings  gilt  das  Gesetz  nicht  für  nicht  registrierte 
traditionelle und religiöse Ehen und räumt selbst langjährigen Lebensgefährten keine
Rechtsansprüche  ein  (HRW  24.7.2019).  Menschenrechtsorganisationen  berichten,  dass  viele 
religiöse  und  traditionelle  Autoritäten  Gesetze  ablehnen,  welche  die  geschlechtsspezifische 
Ungleichheit bei Entscheidungen im Haushalt verringern sollen (USDOS 30.3.2021).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (9.10.2020): Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in Côte d‘Ivoire (Stand: Juni 2020),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2040690/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcber
_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_C%C3%B4te_d_Ivoire_%28Stand_Juni_2020%29%2C
_09.10.2020.pdf, Zugriff 20.1.2022
- BTI - Bertelsmann Stiftung (2020): BTI 2020 Country Report - Côte d’Ivoire, https://www.bti-
project.org/content/en/downloads/reports/country_report_2020_CIV.pdf, Zugriff 20.1.2022
- FH - Freedom House (3.3.2021): Freedom in the World 2021 - Côte d'Ivoire,
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046505.html, Zugriff 29.12.2021
- HRW - Human Rights Watch (14.1.2020): World Report 2020 - Côte d’Ivoire, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2022702.html, Zugriff 20.1.2022
- HRW - Human Rights Watch (24.7.2019): Côte d’Ivoire Marriage Reform a Step for Women 
Law Could Spur Change Throughout Africa, https://www.hrw.org/news/2019/07/24/cote-divoire-
marriage-reform-step-women, Zugriff 28.1.2022
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- USDOS - US Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Reports on Human Rights 
Practices: Côte d’Ivoire, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048151.html, Zugriff 30.12.2021
18.2. Kinder
Der Grundschulbesuch ist obligatorisch, kostenlos und für alle zugänglich. Der Schulbesuch ist 
damit  dem  Schein  nach  für  Sechs-  bis  Sechzehnjährige  verpflichtend  und  gratis.  Familien 
berichten allerdings, dass sie zur Zahlung von Schulgebühren aufgefordert werden, entweder, um
Zeugnisse zu erhalten, oder aber, für Schulmaterial. Nicht alle halten sich an die Schulpflicht. 
Obwohl die Einschulungsrate von Mädchen höher ist, als jene der Buben, sinkt der Anteil an 
Mädchen später unter jenen der Buben. Kulturell bedingt gibt es eine Tendenz, Mädchen eher zu 
Hause zu behalten, damit diese Hausarbeit verrichten oder sich um jüngere Geschwister kümmern 
zu können. Ein anderer Grund ist, dass sexuelle Belästigung von Schülerinnen durch Lehrer und 
anderes Personal weit verbreitet ist. Im April 2019 wurde eine neue Gender-Einheit innerhalb des 
Ministeriums für nationale Bildung geschaffen. Diese soll sich auf die Verbesserung der Bildung 
und Ausbildung von Mädchen und Frauen konzentrieren (USDOS 30.3.2021).
Gewalt  gegen  Kinder  und  deren  Missbrauch  sind  verbreitet  –  besonders  in  Schulen.  Die 
körperliche Züchtigung von Kindern in Bildungseinrichtungen ist an der Tagesordnung und
gesetzlich weder verboten noch eingeschränkt (AA 9.10.2020).
Im Jahr 2019 wurde das Alter für Frauen und Männer bei der Heirat gesetzlich mit 18 Jahren 
festgelegt. Das Gesetz verbietet, dass Mädchen und Buben unter diesem Alter ohne Zustimmung 
der Eltern heiraten. Das Gesetz bestraft ausdrücklich jeden, der einen Minderjährigen unter 18 
Jahren zwingt, eine religiöse oder traditionelle Ehe einzugehen. Dennoch gibt es immer wieder 
Berichte über traditionelle Ehen, an denen mindestens ein minderjähriger Ehepartner beteiligt ist 
(USDOS 30.3.2021, vgl. AA 9.10.2020). Sex mit Minderjährigen unter 15 Jahren wird vom Gesetz 
als Vergewaltigung definiert (AA 9.10.2020). Das Mindestalter für einvernehmlichen Sex beträgt 18 
Jahre (USDOS 30.3.2021).
Kindersoldaten  haben  –  auch  während  der  Krisenjahre  –  keine  nennenswerte  Rolle  gespielt. 
Fortschritte wurden für den Schutz von Kindern und Jugendlichen in Strafverfahren gemacht. Bei 
den  Gerichten  erster  Instanz  in  Abidjan  sowie  in  Man  und  Bouaké  wurden  „Services  de  la 
Protection  Judiciaire  de  l’Enfance  et  de  la  Jeunesse“ (Rechtsschutzdienste  für  Kinder  und 
Jugendliche) geschaffen, welche die Richter beraten und unterstützen (AA 9.10.2020).
Die  Verfassung  verbietet  ausdrücklich  den  Menschenhandel,  einschließlich  Zwangs-  und 
Kinderarbeit. Das Mindestalter für eine Beschäftigung beträgt 16 Jahre, für Lehrstellen 14 Jahre. 
Das Mindestalter für gefährliche Arbeiten liegt bei 18 Jahren (USDOS 30.3.2021). Trotzdem spielt 
Kinderarbeit traditionell im informellen Sektor – allen voran in der Landwirtschaft – weiterhin eine 
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Rolle. Andere Sektoren sind der Bergbau, das Baugewerbe, häusliche Dienstleistungen oder die
Gastronomie (AA 9.10.2020) und insbesondere die Kakaoproduktion. Trotz der in den letzten 
Jahren  gemachten  Bemühungen  von  Regierung  und  internationalen  Konzernen,  diesem 
Phänomen  entgegenzuwirken,  bleibt  Kinderarbeit  ein  Problem   (FH  3.3.2021).  Die  effektive 
Bekämpfung der Kinderarbeit über das Justizsystem ist aufgrund beschränkter Ressourcen und 
Personal begrenzt (AA 9.10.2020).
Die  Regierung  der  Elfenbeinküste erfüllt  die  Mindeststandards  für  die  Beseitigung  des 
Menschenhandels  nicht  vollständig.  Allerdings  werden  diesbezüglich  Anstrengungen 
unternommen, wie etwa die Einrichtung neuer spezialisierter Polizeieinheiten zur Untersuchung 
von  Kinderarbeit  und Kinderhandel  im  ganzen  Land,  die Schulung  von  Strafverfolgungs-  und 
Justizbeamten, die Überweisung identifizierter Opfer an eine Betreuungseinrichtung, die
Aufstockung finanzieller Unterstützung und der Sachleistungen für NGOs, die Dienste für Opfer 
des Menschenhandels anbieten (USDOS 1.7.2021).
Menschenrechtsorganisationen berichteten, dass landesweit Tausende von Kindern auf der Straße 
leben,  und  dass  diese  häufig  Gegenstand  von  Strafverfolgungsmaßnahmen  werden  oder 
Schikanen durch die Behörden ausgesetzt sind. Berichten  zufolge betriebt die Regierung ein 
Programm zur Verringerung der Zahl obdachloser Minderjähriger. Beamte des Jugendministeriums 
eröffneten Berichten zufolge in einigen Städten Zentren, wo gefährdete Jugendliche leben und 
eine Ausbildung erhalten können (USDOS 30.3.2021).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (9.10.2020): Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in Côte d‘Ivoire (Stand: Juni 2020),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2040690/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcber
_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_C%C3%B4te_d_Ivoire_%28Stand_Juni_2020%29%2C
_09.10.2020.pdf, Zugriff 20.1.2022
- FH - Freedom House (3.3.2021): Freedom in the World 2021 - Côte d'Ivoire,
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046505.html, Zugriff 29.12.2021
- USDOS - US Department of State (30.3.2021): 2020 Country Reports on Human Rights 
Practices: Côte d’Ivoire, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048151.html, Zugriff 30.12.2021
- USDOS - US Department of State [USA] (1.7.2021): 2021 Trafficking in Persons Report: Côte 
d'Ivoire, https://www.ecoi.net/de/dokument/2055168.html, Zugriff 25.1.2022
18.3. Angehörige sexueller Minderheiten
Die  Elfenbeinküste  gilt  in  der  Region  von  Westafrika  als  vergleichsweise  sicherer  Hafen  für 
Homosexuelle. Homosexualität bildet keinen Straftatbestand (AA 9.10.2020; vgl. FH 3.3.2021). 
Generell  gilt  sowohl  für  hetero-  als  auch  für  gleichgeschlechtliche  sexuelle  Aktivitäten  in  der 
Öffentlichkeit,  dass  sie  als  unsittlich  gewertet  und  mit  einer  Strafe  von  bis  zu  zwei  Jahren 
Gefängnis geahndet werden (USDOS 30.3.2021). 
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Es gibt kein Verbot der Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung, geschlechtlicher Identität
oder Intersexualität. Somit besteht kein rechtlicher Schutz gegen Diskriminierung im Alltag. In 
diesem Sinne kommt es auch zu Einschränkungen hinsichtlich der Teilnahme Homosexueller am 
gesellschaftlichen Leben, da Homosexualität gesellschaftlich nicht akzeptiert, sondern allenfalls 
geduldet wird. In der Gesellschaft wird Homosexualität, vor allem unter Männern, oft als Sünde 
oder Verbrechen angesehen (AA 9.10.2020; vgl. FH 3.3.2021). Es wird berichtet, dass Angehörige 
sexueller  Minderheiten  von  Vermietern  oder  von  den  eigenen  Familien  aus  ihren  Häusern 
vertrieben wurden. Die familiäre Ablehnung von jugendlichen Angehörigen sexueller Minderheiten 
führe häufig dazu, dass diese obdachlos werden und die Schule abbrechen. Angehörige sexueller 
Minderheiten  berichten  zudem  über  Diskriminierung  beim  Zugang  zur  Gesundheitsversorgung 
(USDOS 30.3.2021).
Menschenrechtsorganisationen berichteten, dass Angehörige sexueller Minderheiten weiterhin mit 
Diskriminierung  aufgrund  der  sexuellen  Orientierung  sowie  mit  Gewaltakten  konfrontiert  sind 
(USDOS 30.3.2021; vgl. AA 9.10.2020, FH 3.3.2021). Die Strafverfolgungsbehörden reagieren 
bisweilen langsam und ineffektiv auf gesellschaftliche Gewalt, die sich gegen Angehörige sexueller 
Minderheiten richtet (USDOS 30.3.2021). In Abidjan ist das Verhalten gegenüber Angehörigen 
sexueller Minderheiten aufgeschlossener als in ländlichen Regionen (AA 9.10.2020). 
In Abidjan gibt es ein gutes Netzwerk von Organisationen, in welchem man sowohl drei nationale 
als auch mehrere internationale Organisationen findet. Diese unterstützen und stärken Angehörige 
sexueller  Minderheiten.  Durch  dieses  Netzwerk  ist  zumindest  Hilfe  möglich,  z.B.  durch  die 
Begleitung zu Behörden und zur Polizei im Fall von physischer Gewalt bei Übergriffen. Von
staatlicher  Seite  wurde  im  ganzen  Land  ein  Netzwerk  mit speziellen  Ansprechpartnern  auf 
Polizeirevieren  geschaffen,  bei  denen  sich  Opfer  melden  können.  Allerdings  gibt  es  solche 
Ansprechpartner nicht in jeder Polizeistation (AA 9.10.2020).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (9.10.2020): Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in Côte d‘Ivoire (Stand: Juni 2020),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2040690/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcber
_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_C%C3%B4te_d_Ivoire_%28Stand_Juni_2020%29%2C
_09.10.2020.pdf, Zugriff 20.1.2022
- FH - Freedom House (3.3.2021): Freedom in the World 2021 - Côte d'Ivoire,
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046505.html, Zugriff 29.12.2021
- HRW - Human Rights Watch (14.1.2020): World Report 2020 - Côte d’Ivoire, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2022702.html, Zugriff 1.2.2021
- USDOS - US Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Reports on Human Rights 
Practices: Côte d’Ivoire, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048151.html, Zugriff 30.12.2021
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 29 von 34
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19. Bewegungsfreiheit
Die  Verfassung  und  das  Gesetz  sehen  nicht  ausdrücklich  das  Recht  auf  Bewegungsfreiheit, 
Auslandsreisen,  Auswanderung  oder  Rückkehr  vor.  Trotzdem  respektiert  die  Regierung  diese 
Rechte im Allgemeinen (USDOS 30.3.2021).
Die Möglichkeiten zur Bewegungsfreiheit haben sich seit 2011 verbessert. Allerdings gibt es in 
einigen Gebieten weiterhin irreguläre Kontrollpunkte und Erpressungen, insbesondere im Westen 
und  Norden  sowie  in  der  Nähe  von  Gold-  und  Diamanten-Fördergebieten.  Frauen  wird  im 
Allgemeinen gleiche Bewegungsfreiheit gewährt. Allerdings wird diese durch Sicherheitsrisiken und 
das Risiko sexueller Gewalt in der Praxis behindert (FH 3.3.2021).
Quellen:
- FH - Freedom House (3.3.2021): Freedom in the World 2021 - Côte d'Ivoire,
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046505.html, Zugriff 29.12.2021
- USDOS - US Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Reports on Human Rights 
Practices: Côte d’Ivoire, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048151.html, Zugriff 30.12.2021
 20. IDPs und Flüchtlinge
Es gibt keine nationale, systematische Erhebung von Daten über Binnenvertriebene / IDPs (IDMC 
12.2021).  Laut  Schätzungen  internationaler  Organisationen  und  der  Regierung  gab  es  Mitte 
Dezember  2020  aufgrund  der  befürchteten  oder  erlebten  Gewalt  im  Zusammenhang  mit  den 
Präsidentschaftswahlen (31.10.2020) etwa 3.000 oder auch bis zu 5.530 IDPs. Ende November 
und Anfang Dezember 2020 kehrten diese Menschen freiwillig nach Hause zurück. Die Regierung 
koordinierte  aktiv  mit  internationalen  Organisationen  die  Registrierung  und  Erbringung  von 
Dienstleistungen für IDPs (USDOS 30.3.2021; vgl. IDMC 12.2021). 
Die Regierung arbeitete mit dem UNHCR und anderen humanitären Organisationen zusammen, 
um  Flüchtlingen,  zurückkehrenden  Flüchtlingen,  Asylwerbern,  Staatenlosen  und  anderen 
betroffenen Personen Schutz und Hilfe zu gewähren. Die Verfassung und das Gesetz sehen die 
Gewährung von Asyl oder Flüchtlingsstatus vor, und die Regierung hat ein System zum Schutz von 
Flüchtlingen eingerichtet. Flüchtlingsdokumente erlauben es Flüchtlingen, sich frei im Land zu 
bewegen. Flüchtlinge haben auch Zugang zur Einbürgerung. Die Regierung gewährt auch jenen 
Personen vorübergehenden Schutz, die nach den einschlägigen UN-Konventionen nicht mehr als 
Flüchtlinge gelten (USDOS 30.3.2021).
Quellen:
- IDMC - Internal Displacement Monitoring Centre (formerly Global IDP Project) (12.2021): 2021
Internal Displacement Index report, 
https://www.internal-displacement.org/sites/default/files/publications/documents/
IDMC_Internal_Displacement_Index_Report_2021.pdf, Zugriff 4.12.2022
- USDOS - US Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Reports on Human Rights 
Practices: Côte d’Ivoire, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048151.html, Zugriff 30.12.2021
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 30 von 34
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21. Grundversorgung und Wirtschaft
Eine  staatliche  Gewährleistung  der  Grundversorgung  der  Bevölkerung  gibt  es  nicht.  Zwar 
gewährleistet die tropische Landwirtschaft in manchen Gebieten eine ausreichende Versorgung 
der Menschen auf Subsistenzbasis, aber vor allem in den ländlichen Regionen im Norden und 
Westen des Landes besteht eine große Unsicherheit bei der Nahrungsmittelversorgung. Betroffen
sind insbesondere von Frauen geführte Haushalte (AA 9.10.2020).
Es existiert kein Sozialversicherungssystem, keine Sozialhilfe und staatliche Hilfen sind praktisch 
nicht vorhanden. Staatliche Aufnahmeeinrichtungen oder andere Hilfen, die über das hinausgehen, 
was der restlichen Bevölkerung zur Verfügung steht, gibt es nicht. Bedürftige sind ausschließlich 
auf die Unterstützung von Familienangehörigen, NGOs, Kirchen oder Privatpersonen angewiesen. 
Die meisten dieser Anlauflaufstellen sind jedoch nicht in der Lage, regelmäßige Unterstützung zu 
leisten. Es werden häufig nur einmalige Verteilaktionen in verschiedenen Regionen des Landes 
organisiert. Auch internationale Organisationen wie das Welternährungsprogramm WFP bieten 
Hilfeleistungen an. WFP setzt hier den Schwerpunkt auf die Versorgung von Kindern und Frauen 
durch Lebensmittel und Geldleistungen (AA 9.10.2020).
Die  Arbeitslosenquote  wird  mit  3,5  Prozent, die  Inflationsrate  mit  2,43  Prozent  angegeben 
(laenderdaten.info o.D.). Im Human Development Index (HDI) der Vereinigten Nationen für 2020 
belegt  das  Land Rang  162  von  189  gelisteten  Staaten  (HDI  o.D.).  Dabei  erfreut  sich  die 
Elfenbeinküste seit 2012 eines dynamischen, robusten und stabilen Wirtschaftswachstums, das 
sich jedoch 2020 aufgrund der Covid-19-Krise verlangsamt hat. Dennoch hat sich der Wert auf 
dem Humankapitalindex der Weltbank im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 leicht verbessert. Die 
Armut ist von 46,3 Prozent im Jahr 2015 auf 39,4 Prozent im Jahr 2020 stark zurückgegangen, 
aber dieser Rückgang beschränkte sich auf die städtischen Gebiete, da die Armut auf dem Land 
im gleichen Zeitraum um 2,4 Prozent zunahm (WB 3.5.2021). 
Vor der durch die Pandemie ausgelösten globalen Krise, verfügte die Elfenbeinküste über eine der 
robustesten  Volkswirtschaften  Afrikas  und  der  Welt  und  wuchs  seit  2012  mit  einer 
durchschnittlichen jährlichen Rate von 8 Prozent. Die globale Gesundheitssituation wirkte sich 
jedoch negativ auf Haushalte und Unternehmen aus und verlangsamte die Wachstumsrate auf 1,8 
Prozent im Jahr 2020. Es wird erwartet, dass die robuste Inlandsnachfrage und stabile Exporte die 
wirtschaftliche  Erholung  des  Landes  im  Jahr  2021  vorantreiben  werden  (WB  3.5.2021).  Eine 
andere Quelle geht davon aus, dass sich die Elfenbeinküste bereits von der durch die Covid-19-
Pandemie verursachten Rezession und den damit verbundenen, spürbar negativen Auswirkungen 
auf das robuste Wirtschaftswachstum erholen konnte. Diese Erholung beruht wiederum auf einer 
günstigen Produktion und den relativ hohen Preisen für das wichtigste Exportprodukt Kakao (GW 
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5.1.2022). Die Elfenbeinküste bleibt das wirtschaftliche Zentrum des frankophonen Westafrikas
und übt erheblichen Einfluss in der Region aus (WB 3.5.2021).
Während  2019  der  Bausektor  und  die  öffentlichen  Investitionen  die  wichtigsten 
Wachstumsmotoren waren, dürften 2021 das verarbeitende Gewerbe, der Dienstleistungssektor 
und die Exporte den wirtschaftlichen Umschwung unterstützen. Die größte Herausforderung bleibt 
die  Umsetzung  einer  Reformagenda,  die  eine  nachhaltige  wirtschaftliche  Erholung  und  ein 
inklusiveres Wachstum durch die Förderung des Privatsektors fördert (WB 3.5.2021).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (9.10.2020): Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in Côte d‘Ivoire (Stand: Juni 2020),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2040690/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcber
_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_C%C3%B4te_d_Ivoire_%28Stand_Juni_2020%29%2C
_09.10.2020.pdf, Zugriff 20.1.2022
- GW - Garda World (5.1.2022): Côte d'Ivoire - Country Report, 
https://www.garda.com/crisis24/country-reports/cote-divoire, Zugriff 28.1.2022
- laenderdaten.info (ohne Datum): Elfenbeinküste, 
https://www.laenderdaten.info/Afrika/Elfenbeinkueste/index.php, Zugriff 28.1.2022
- WB - Worldbank (3.5.2021): The World Bank in Côte d’Ivoire, 
https://www.worldbank.org/en/country/cotedivoire/overview#1, Zugriff 26.1.2022
 22. Medizinische Versorgung
Es gibt eine medizinische Infrastruktur, darunter zahlreiche private Kliniken sowie einige größere 
staatliche Krankenhäuser, welche sich jedoch zum größten Teil in Abidjan befinden. In ländlicheren 
Regionen  gibt  es  kleinere  Kliniken  und  Praxen,  die  aber  für  Behandlungen  komplizierterer 
Erkrankungen nicht ausgestattet sind (AA 9.10.2020). Es gibt einige gute Privatkliniken mit einem 
großen Spektrum an Fachärzten. Dort können auch Notfalloperationen durchgeführt werden (AA 
29.1.2022). Die öffentlichen Krankenhäuser entsprechen nicht dem europäischen Standard. Es 
herrschen  schlechte  hygienische  Verhältnisse,  ein  Mangel  an  Fachpersonal  und  –  v.a.  im 
Landesinneren – eine unzureichende Versorgung mit Medikamenten (BMEIA 26.1.2022).
Außerhalb  von  Abidjan  ist  die  medizinische  Grundversorgung  nur  teilweise  gewährleistet. 
Krankenhäuser verlangen eine Vorschusszahlung (Bargeld) bevor sie Patienten behandeln (EDA 
26.1.2022; vgl. AA 29.1.2022). Grundsätzlich hängen Qualität und Möglichkeiten der Behandlung 
in erheblichem Maße von den verfügbaren finanziellen Mitteln des Patienten ab. Häufig stellt 
bereits der Transport eines Patienten in das nächstgelegene Krankenhaus eine finanzielle Hürde 
dar.  Die  Behandlung  selbst  ist  in  staatlichen  Krankenhäusern  kostenlos,  jedoch  müssen 
erforderliche Medikamente und Behandlungsmaterialien wie Handschuhe, Verbände etc. vorab 
selbst gekauft werden. Es gibt in manchen Krankenhäusern eine Art Sozialdienst, der im Notfall 
einspringen  kann.  Wartezeiten  und  Ausstattung  öffentlicher  Krankenhäuser  sind  wesentlich 
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schlechter als bei Privatkliniken. Die stationäre Aufnahme im Krankenhaus erfolgt nur gegen
vorherige Zahlung eines geringen Tagesgeldsatzes. Es werden immer wieder Fälle bekannt, in 
denen auch in Notfällen die medizinische Grundversorgung nicht (oder nur nach Zahlung eines 
Bestechungsgelds) gewährt wird (AA 9.10.2020). 
Chronische,  verbreitete  Erkrankungen  wie  HIV/AIDS  können  im  Rahmen  einer  retroviralen 
Therapie behandelt werden. Die Medikamente hierfür werden kostenfrei ausgegeben. Fachwissen 
für  Diagnostik  und  Behandlung  anderer  Krankheiten  ist  überwiegend  im  privaten 
Gesundheitssektor vorhanden, jedoch mit entsprechend hohen Kosten verbunden (AA 9.10.2020).
Die  Dichte  an  Apotheken  ist  in  den  größeren  Städten  hoch.  Sie  sind  gut  ausgestattet  und 
verkaufen gängige Medikamente aller Art – meist sogar rezeptfrei. Viele Medikamente werden 
zudem staatlich subventioniert, sodass diese auch für finanziell schlechter gestellte Patienten 
zugänglich  sind.  Insbesondere  in  den  ländlichen  Teilen  der  Elfenbeinküste können  sich  viele 
Patienten allerdings dennoch notwendige Medikamente nicht leisten (AA 9.10.2020). 
Die Regierung treibt seit 2016 den Aufbau eines universellen Krankenversicherungssystems voran. 
Die Couverture Maladie Universelle kostet 1.000 Franc CFA (ca. 1,50€) im Monat. Bisher steht die 
Krankenversicherung nur einem kleinen Teil der im formellen Sektor Beschäftigten zur Verfügung. 
Die Prozedur der Registrierung aller Berechtigten ist noch nicht abgeschlossen (AA 9.10.2020).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (26.1.2022): Côte d'Ivoire: Reise- und Sicherheitshinweise 
(Teilreisewarnung), 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/cotedivoiresicherheit/209460, Zugriff 
26.1.2022
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (9.10.2020): Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in Côte d‘Ivoire (Stand: Juni 2020),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2040690/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcber
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_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_C%C3%B4te_d_Ivoire_%28Stand_Juni_2020%29%2C
_09.10.2020.pdf, Zugriff 20.1.2022
- BMEIA - Bundesministerium für europäische und international Angelegenheiten (26.1.2022): 
Côte d'Ivoire, Reise und Aufenthalt, Gesundheit und Impfungen, https://www.bmeia.gv.at/reise-
services/reiseinformation/land/cote-divoire/, Zugriff 26.1.2022
- EDA - Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (26.1.2022): Côte 
d’Ivoire, https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/cote-d-ivoire/
reisehinweise-fuercotedivoire.html#par_textimage_5,  Zugriff 26.1.2022
 23. Rückkehr
Das Hauptproblem von rückgeführten Staatsangehörigen ist der Gesichtsverlust, der mit einem 
gescheiterten Auswanderungsversuch einhergeht. Häufig hat die gesamte Familie für die Ausreise 
zusammengelegt, weshalb die Scham bei den Betroffenen groß ist, wenn sie es nicht schaffen, im 
Zielland ihrer Ausreise Fuß zu fassen. Rückgeführte fürchten daher oft die Begegnung mit ihrer 
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Familie. Bei freiwilligen Rückkehrern sieht die Situation oftmals anders aus und eine Reintegration
verläuft meist problemlos. Politische oder staatliche Repression bzw. strafrechtliche Verfolgung 
haben  Rückkehrer  nicht  zu  fürchten.  Ein  soziales  Auffangnetz  für  Rückkehrer  gibt  es  nicht. 
Unbegleitete Minderjährige, die rückgeführt werden und keine Familie haben, die sie aufnimmt, 
können bis zu einem Alter von ca. 12 Jahren möglicherweise in einem Heim oder einem SOS-
Kinderdorf  untergebracht  werden.  Ein  verlässliches  System  für  die  Betreuung  dieser 
Personengruppe gibt es aber nicht (AA 9.10.2020).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (9.10.2020): Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in Côte d‘Ivoire (Stand: Juni 2020),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2040690/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcber
_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_C%C3%B4te_d_Ivoire_%28Stand_Juni_2020%29%2C
_09.10.2020.pdf, Zugriff 20.1.2022
 24. Dokumente
Die Elfenbeinküste verfügt über kein zuverlässiges Urkundenwesen. Die Beschaffung von echten 
Dokumenten  unwahren  Inhaltes  oder  aber  von  Fälschungen  ist  problemlos  möglich,  wobei 
insbesondere erstere häufig verwendet werden. Auch der Diebstahl von Identitäten, z. B. von 
verstorbenen Personen, ist an der Tagesordnung. Insbesondere Geburtsurkunden enthalten oft
falsche  Angaben  zu  Geburtsdatum  oder  Abstammung.  Ein  Geburtenregistereintrag  nebst 
zugehöriger Geburtsurkunde beliebigen Inhaltes kann durch ein Nachbeurkundungsurteil, welches 
man durch Vorsprache beim Gericht erwirken kann, ganz legal und ordentlich nachbeurkundet 
werden.  Generell  gestaltet  sich  der  Zugang  zu  Fälschungen  oder  aber  zu  echten  Urkunden 
unwahren Inhalts recht einfach. In einem Verwaltungsapparat, in welchem Korruption weitverbreitet 
ist, kann bereits durch die Zahlung geringer Beträge eine Vielfalt an Urkunden erworben werden. 
Insbesondere im Bereich der Schengenvisaanträge werden oft Fälschungen vorgelegt, die sich 
ohne Zutun von Behörden erlangen lassen. Gefälscht werden meistens Einladungsschreiben oder 
Kontoauszüge. Im Bereich der nationalen Visa sind Personenstandsurkunden häufig gefälscht (AA 
9.10.2020).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (9.10.2020): Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in Côte d‘Ivoire (Stand: Juni 2020),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2040690/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcber
_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_C%C3%B4te_d_Ivoire_%28Stand_Juni_2020%29%2C
_09.10.2020.pdf, Zugriff 20.1.2022
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 34 von 34
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