elfe-lib-2022-01-28-ke

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Es gibt kein Verbot der Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung, geschlechtlicher Identität
oder Intersexualität. Somit besteht kein rechtlicher Schutz gegen Diskriminierung im Alltag. In 
diesem Sinne kommt es auch zu Einschränkungen hinsichtlich der Teilnahme Homosexueller am 
gesellschaftlichen Leben, da Homosexualität gesellschaftlich nicht akzeptiert, sondern allenfalls 
geduldet wird. In der Gesellschaft wird Homosexualität, vor allem unter Männern, oft als Sünde 
oder Verbrechen angesehen (AA 9.10.2020; vgl. FH 3.3.2021). Es wird berichtet, dass Angehörige 
sexueller  Minderheiten  von  Vermietern  oder  von  den  eigenen  Familien  aus  ihren  Häusern 
vertrieben wurden. Die familiäre Ablehnung von jugendlichen Angehörigen sexueller Minderheiten 
führe häufig dazu, dass diese obdachlos werden und die Schule abbrechen. Angehörige sexueller 
Minderheiten  berichten  zudem  über  Diskriminierung  beim  Zugang  zur  Gesundheitsversorgung 
(USDOS 30.3.2021).
Menschenrechtsorganisationen berichteten, dass Angehörige sexueller Minderheiten weiterhin mit 
Diskriminierung  aufgrund  der  sexuellen  Orientierung  sowie  mit  Gewaltakten  konfrontiert  sind 
(USDOS 30.3.2021; vgl. AA 9.10.2020, FH 3.3.2021). Die Strafverfolgungsbehörden reagieren 
bisweilen langsam und ineffektiv auf gesellschaftliche Gewalt, die sich gegen Angehörige sexueller 
Minderheiten richtet (USDOS 30.3.2021). In Abidjan ist das Verhalten gegenüber Angehörigen 
sexueller Minderheiten aufgeschlossener als in ländlichen Regionen (AA 9.10.2020). 
In Abidjan gibt es ein gutes Netzwerk von Organisationen, in welchem man sowohl drei nationale 
als auch mehrere internationale Organisationen findet. Diese unterstützen und stärken Angehörige 
sexueller  Minderheiten.  Durch  dieses  Netzwerk  ist  zumindest  Hilfe  möglich,  z.B.  durch  die 
Begleitung zu Behörden und zur Polizei im Fall von physischer Gewalt bei Übergriffen. Von
staatlicher  Seite  wurde  im  ganzen  Land  ein  Netzwerk  mit speziellen  Ansprechpartnern  auf 
Polizeirevieren  geschaffen,  bei  denen  sich  Opfer  melden  können.  Allerdings  gibt  es  solche 
Ansprechpartner nicht in jeder Polizeistation (AA 9.10.2020).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (9.10.2020): Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in Côte d‘Ivoire (Stand: Juni 2020),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2040690/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcber
_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_C%C3%B4te_d_Ivoire_%28Stand_Juni_2020%29%2C
_09.10.2020.pdf, Zugriff 20.1.2022
- FH - Freedom House (3.3.2021): Freedom in the World 2021 - Côte d'Ivoire,
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046505.html, Zugriff 29.12.2021
- HRW - Human Rights Watch (14.1.2020): World Report 2020 - Côte d’Ivoire, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2022702.html, Zugriff 1.2.2021
- USDOS - US Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Reports on Human Rights 
Practices: Côte d’Ivoire, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048151.html, Zugriff 30.12.2021
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 29 von 34
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19. Bewegungsfreiheit
Die  Verfassung  und  das  Gesetz  sehen  nicht  ausdrücklich  das  Recht  auf  Bewegungsfreiheit, 
Auslandsreisen,  Auswanderung  oder  Rückkehr  vor.  Trotzdem  respektiert  die  Regierung  diese 
Rechte im Allgemeinen (USDOS 30.3.2021).
Die Möglichkeiten zur Bewegungsfreiheit haben sich seit 2011 verbessert. Allerdings gibt es in 
einigen Gebieten weiterhin irreguläre Kontrollpunkte und Erpressungen, insbesondere im Westen 
und  Norden  sowie  in  der  Nähe  von  Gold-  und  Diamanten-Fördergebieten.  Frauen  wird  im 
Allgemeinen gleiche Bewegungsfreiheit gewährt. Allerdings wird diese durch Sicherheitsrisiken und 
das Risiko sexueller Gewalt in der Praxis behindert (FH 3.3.2021).
Quellen:
- FH - Freedom House (3.3.2021): Freedom in the World 2021 - Côte d'Ivoire,
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046505.html, Zugriff 29.12.2021
- USDOS - US Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Reports on Human Rights 
Practices: Côte d’Ivoire, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048151.html, Zugriff 30.12.2021
 20. IDPs und Flüchtlinge
Es gibt keine nationale, systematische Erhebung von Daten über Binnenvertriebene / IDPs (IDMC 
12.2021).  Laut  Schätzungen  internationaler  Organisationen  und  der  Regierung  gab  es  Mitte 
Dezember  2020  aufgrund  der  befürchteten  oder  erlebten  Gewalt  im  Zusammenhang  mit  den 
Präsidentschaftswahlen (31.10.2020) etwa 3.000 oder auch bis zu 5.530 IDPs. Ende November 
und Anfang Dezember 2020 kehrten diese Menschen freiwillig nach Hause zurück. Die Regierung 
koordinierte  aktiv  mit  internationalen  Organisationen  die  Registrierung  und  Erbringung  von 
Dienstleistungen für IDPs (USDOS 30.3.2021; vgl. IDMC 12.2021). 
Die Regierung arbeitete mit dem UNHCR und anderen humanitären Organisationen zusammen, 
um  Flüchtlingen,  zurückkehrenden  Flüchtlingen,  Asylwerbern,  Staatenlosen  und  anderen 
betroffenen Personen Schutz und Hilfe zu gewähren. Die Verfassung und das Gesetz sehen die 
Gewährung von Asyl oder Flüchtlingsstatus vor, und die Regierung hat ein System zum Schutz von 
Flüchtlingen eingerichtet. Flüchtlingsdokumente erlauben es Flüchtlingen, sich frei im Land zu 
bewegen. Flüchtlinge haben auch Zugang zur Einbürgerung. Die Regierung gewährt auch jenen 
Personen vorübergehenden Schutz, die nach den einschlägigen UN-Konventionen nicht mehr als 
Flüchtlinge gelten (USDOS 30.3.2021).
Quellen:
- IDMC - Internal Displacement Monitoring Centre (formerly Global IDP Project) (12.2021): 2021
Internal Displacement Index report, 
https://www.internal-displacement.org/sites/default/files/publications/documents/
IDMC_Internal_Displacement_Index_Report_2021.pdf, Zugriff 4.12.2022
- USDOS - US Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Reports on Human Rights 
Practices: Côte d’Ivoire, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048151.html, Zugriff 30.12.2021
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21. Grundversorgung und Wirtschaft
Eine  staatliche  Gewährleistung  der  Grundversorgung  der  Bevölkerung  gibt  es  nicht.  Zwar 
gewährleistet die tropische Landwirtschaft in manchen Gebieten eine ausreichende Versorgung 
der Menschen auf Subsistenzbasis, aber vor allem in den ländlichen Regionen im Norden und 
Westen des Landes besteht eine große Unsicherheit bei der Nahrungsmittelversorgung. Betroffen
sind insbesondere von Frauen geführte Haushalte (AA 9.10.2020).
Es existiert kein Sozialversicherungssystem, keine Sozialhilfe und staatliche Hilfen sind praktisch 
nicht vorhanden. Staatliche Aufnahmeeinrichtungen oder andere Hilfen, die über das hinausgehen, 
was der restlichen Bevölkerung zur Verfügung steht, gibt es nicht. Bedürftige sind ausschließlich 
auf die Unterstützung von Familienangehörigen, NGOs, Kirchen oder Privatpersonen angewiesen. 
Die meisten dieser Anlauflaufstellen sind jedoch nicht in der Lage, regelmäßige Unterstützung zu 
leisten. Es werden häufig nur einmalige Verteilaktionen in verschiedenen Regionen des Landes 
organisiert. Auch internationale Organisationen wie das Welternährungsprogramm WFP bieten 
Hilfeleistungen an. WFP setzt hier den Schwerpunkt auf die Versorgung von Kindern und Frauen 
durch Lebensmittel und Geldleistungen (AA 9.10.2020).
Die  Arbeitslosenquote  wird  mit  3,5  Prozent, die  Inflationsrate  mit  2,43  Prozent  angegeben 
(laenderdaten.info o.D.). Im Human Development Index (HDI) der Vereinigten Nationen für 2020 
belegt  das  Land Rang  162  von  189  gelisteten  Staaten  (HDI  o.D.).  Dabei  erfreut  sich  die 
Elfenbeinküste seit 2012 eines dynamischen, robusten und stabilen Wirtschaftswachstums, das 
sich jedoch 2020 aufgrund der Covid-19-Krise verlangsamt hat. Dennoch hat sich der Wert auf 
dem Humankapitalindex der Weltbank im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 leicht verbessert. Die 
Armut ist von 46,3 Prozent im Jahr 2015 auf 39,4 Prozent im Jahr 2020 stark zurückgegangen, 
aber dieser Rückgang beschränkte sich auf die städtischen Gebiete, da die Armut auf dem Land 
im gleichen Zeitraum um 2,4 Prozent zunahm (WB 3.5.2021). 
Vor der durch die Pandemie ausgelösten globalen Krise, verfügte die Elfenbeinküste über eine der 
robustesten  Volkswirtschaften  Afrikas  und  der  Welt  und  wuchs  seit  2012  mit  einer 
durchschnittlichen jährlichen Rate von 8 Prozent. Die globale Gesundheitssituation wirkte sich 
jedoch negativ auf Haushalte und Unternehmen aus und verlangsamte die Wachstumsrate auf 1,8 
Prozent im Jahr 2020. Es wird erwartet, dass die robuste Inlandsnachfrage und stabile Exporte die 
wirtschaftliche  Erholung  des  Landes  im  Jahr  2021  vorantreiben  werden  (WB  3.5.2021).  Eine 
andere Quelle geht davon aus, dass sich die Elfenbeinküste bereits von der durch die Covid-19-
Pandemie verursachten Rezession und den damit verbundenen, spürbar negativen Auswirkungen 
auf das robuste Wirtschaftswachstum erholen konnte. Diese Erholung beruht wiederum auf einer 
günstigen Produktion und den relativ hohen Preisen für das wichtigste Exportprodukt Kakao (GW 
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5.1.2022). Die Elfenbeinküste bleibt das wirtschaftliche Zentrum des frankophonen Westafrikas
und übt erheblichen Einfluss in der Region aus (WB 3.5.2021).
Während  2019  der  Bausektor  und  die  öffentlichen  Investitionen  die  wichtigsten 
Wachstumsmotoren waren, dürften 2021 das verarbeitende Gewerbe, der Dienstleistungssektor 
und die Exporte den wirtschaftlichen Umschwung unterstützen. Die größte Herausforderung bleibt 
die  Umsetzung  einer  Reformagenda,  die  eine  nachhaltige  wirtschaftliche  Erholung  und  ein 
inklusiveres Wachstum durch die Förderung des Privatsektors fördert (WB 3.5.2021).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (9.10.2020): Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in Côte d‘Ivoire (Stand: Juni 2020),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2040690/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcber
_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_C%C3%B4te_d_Ivoire_%28Stand_Juni_2020%29%2C
_09.10.2020.pdf, Zugriff 20.1.2022
- GW - Garda World (5.1.2022): Côte d'Ivoire - Country Report, 
https://www.garda.com/crisis24/country-reports/cote-divoire, Zugriff 28.1.2022
- laenderdaten.info (ohne Datum): Elfenbeinküste, 
https://www.laenderdaten.info/Afrika/Elfenbeinkueste/index.php, Zugriff 28.1.2022
- WB - Worldbank (3.5.2021): The World Bank in Côte d’Ivoire, 
https://www.worldbank.org/en/country/cotedivoire/overview#1, Zugriff 26.1.2022
 22. Medizinische Versorgung
Es gibt eine medizinische Infrastruktur, darunter zahlreiche private Kliniken sowie einige größere 
staatliche Krankenhäuser, welche sich jedoch zum größten Teil in Abidjan befinden. In ländlicheren 
Regionen  gibt  es  kleinere  Kliniken  und  Praxen,  die  aber  für  Behandlungen  komplizierterer 
Erkrankungen nicht ausgestattet sind (AA 9.10.2020). Es gibt einige gute Privatkliniken mit einem 
großen Spektrum an Fachärzten. Dort können auch Notfalloperationen durchgeführt werden (AA 
29.1.2022). Die öffentlichen Krankenhäuser entsprechen nicht dem europäischen Standard. Es 
herrschen  schlechte  hygienische  Verhältnisse,  ein  Mangel  an  Fachpersonal  und  –  v.a.  im 
Landesinneren – eine unzureichende Versorgung mit Medikamenten (BMEIA 26.1.2022).
Außerhalb  von  Abidjan  ist  die  medizinische  Grundversorgung  nur  teilweise  gewährleistet. 
Krankenhäuser verlangen eine Vorschusszahlung (Bargeld) bevor sie Patienten behandeln (EDA 
26.1.2022; vgl. AA 29.1.2022). Grundsätzlich hängen Qualität und Möglichkeiten der Behandlung 
in erheblichem Maße von den verfügbaren finanziellen Mitteln des Patienten ab. Häufig stellt 
bereits der Transport eines Patienten in das nächstgelegene Krankenhaus eine finanzielle Hürde 
dar.  Die  Behandlung  selbst  ist  in  staatlichen  Krankenhäusern  kostenlos,  jedoch  müssen 
erforderliche Medikamente und Behandlungsmaterialien wie Handschuhe, Verbände etc. vorab 
selbst gekauft werden. Es gibt in manchen Krankenhäusern eine Art Sozialdienst, der im Notfall 
einspringen  kann.  Wartezeiten  und  Ausstattung  öffentlicher  Krankenhäuser  sind  wesentlich 
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schlechter als bei Privatkliniken. Die stationäre Aufnahme im Krankenhaus erfolgt nur gegen
vorherige Zahlung eines geringen Tagesgeldsatzes. Es werden immer wieder Fälle bekannt, in 
denen auch in Notfällen die medizinische Grundversorgung nicht (oder nur nach Zahlung eines 
Bestechungsgelds) gewährt wird (AA 9.10.2020). 
Chronische,  verbreitete  Erkrankungen  wie  HIV/AIDS  können  im  Rahmen  einer  retroviralen 
Therapie behandelt werden. Die Medikamente hierfür werden kostenfrei ausgegeben. Fachwissen 
für  Diagnostik  und  Behandlung  anderer  Krankheiten  ist  überwiegend  im  privaten 
Gesundheitssektor vorhanden, jedoch mit entsprechend hohen Kosten verbunden (AA 9.10.2020).
Die  Dichte  an  Apotheken  ist  in  den  größeren  Städten  hoch.  Sie  sind  gut  ausgestattet  und 
verkaufen gängige Medikamente aller Art – meist sogar rezeptfrei. Viele Medikamente werden 
zudem staatlich subventioniert, sodass diese auch für finanziell schlechter gestellte Patienten 
zugänglich  sind.  Insbesondere  in  den  ländlichen  Teilen  der  Elfenbeinküste können  sich  viele 
Patienten allerdings dennoch notwendige Medikamente nicht leisten (AA 9.10.2020). 
Die Regierung treibt seit 2016 den Aufbau eines universellen Krankenversicherungssystems voran. 
Die Couverture Maladie Universelle kostet 1.000 Franc CFA (ca. 1,50€) im Monat. Bisher steht die 
Krankenversicherung nur einem kleinen Teil der im formellen Sektor Beschäftigten zur Verfügung. 
Die Prozedur der Registrierung aller Berechtigten ist noch nicht abgeschlossen (AA 9.10.2020).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (26.1.2022): Côte d'Ivoire: Reise- und Sicherheitshinweise 
(Teilreisewarnung), 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/cotedivoiresicherheit/209460, Zugriff 
26.1.2022
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (9.10.2020): Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in Côte d‘Ivoire (Stand: Juni 2020),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2040690/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcber
_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_C%C3%B4te_d_Ivoire_%28Stand_Juni_2020%29%2C
_09.10.2020.pdf, Zugriff 20.1.2022
- BMEIA - Bundesministerium für europäische und international Angelegenheiten (26.1.2022): 
Côte d'Ivoire, Reise und Aufenthalt, Gesundheit und Impfungen, https://www.bmeia.gv.at/reise-
services/reiseinformation/land/cote-divoire/, Zugriff 26.1.2022
- EDA - Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (26.1.2022): Côte 
d’Ivoire, https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/cote-d-ivoire/
reisehinweise-fuercotedivoire.html#par_textimage_5,  Zugriff 26.1.2022
 23. Rückkehr
Das Hauptproblem von rückgeführten Staatsangehörigen ist der Gesichtsverlust, der mit einem 
gescheiterten Auswanderungsversuch einhergeht. Häufig hat die gesamte Familie für die Ausreise 
zusammengelegt, weshalb die Scham bei den Betroffenen groß ist, wenn sie es nicht schaffen, im 
Zielland ihrer Ausreise Fuß zu fassen. Rückgeführte fürchten daher oft die Begegnung mit ihrer 
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Familie. Bei freiwilligen Rückkehrern sieht die Situation oftmals anders aus und eine Reintegration
verläuft meist problemlos. Politische oder staatliche Repression bzw. strafrechtliche Verfolgung 
haben  Rückkehrer  nicht  zu  fürchten.  Ein  soziales  Auffangnetz  für  Rückkehrer  gibt  es  nicht. 
Unbegleitete Minderjährige, die rückgeführt werden und keine Familie haben, die sie aufnimmt, 
können bis zu einem Alter von ca. 12 Jahren möglicherweise in einem Heim oder einem SOS-
Kinderdorf  untergebracht  werden.  Ein  verlässliches  System  für  die  Betreuung  dieser 
Personengruppe gibt es aber nicht (AA 9.10.2020).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (9.10.2020): Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in Côte d‘Ivoire (Stand: Juni 2020),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2040690/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcber
_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_C%C3%B4te_d_Ivoire_%28Stand_Juni_2020%29%2C
_09.10.2020.pdf, Zugriff 20.1.2022
 24. Dokumente
Die Elfenbeinküste verfügt über kein zuverlässiges Urkundenwesen. Die Beschaffung von echten 
Dokumenten  unwahren  Inhaltes  oder  aber  von  Fälschungen  ist  problemlos  möglich,  wobei 
insbesondere erstere häufig verwendet werden. Auch der Diebstahl von Identitäten, z. B. von 
verstorbenen Personen, ist an der Tagesordnung. Insbesondere Geburtsurkunden enthalten oft
falsche  Angaben  zu  Geburtsdatum  oder  Abstammung.  Ein  Geburtenregistereintrag  nebst 
zugehöriger Geburtsurkunde beliebigen Inhaltes kann durch ein Nachbeurkundungsurteil, welches 
man durch Vorsprache beim Gericht erwirken kann, ganz legal und ordentlich nachbeurkundet 
werden.  Generell  gestaltet  sich  der  Zugang  zu  Fälschungen  oder  aber  zu  echten  Urkunden 
unwahren Inhalts recht einfach. In einem Verwaltungsapparat, in welchem Korruption weitverbreitet 
ist, kann bereits durch die Zahlung geringer Beträge eine Vielfalt an Urkunden erworben werden. 
Insbesondere im Bereich der Schengenvisaanträge werden oft Fälschungen vorgelegt, die sich 
ohne Zutun von Behörden erlangen lassen. Gefälscht werden meistens Einladungsschreiben oder 
Kontoauszüge. Im Bereich der nationalen Visa sind Personenstandsurkunden häufig gefälscht (AA 
9.10.2020).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (9.10.2020): Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in Côte d‘Ivoire (Stand: Juni 2020),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2040690/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcber
_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_C%C3%B4te_d_Ivoire_%28Stand_Juni_2020%29%2C
_09.10.2020.pdf, Zugriff 20.1.2022
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