gabu-lib-2018-11-08-ke
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter“
Das gegenständliche Produkt der Staatendokumentation des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl wurde gemäß den vom Staatendokumentationsbeirat beschlossenen Standards und der Methodologie der Staatendokumentation erstellt. Ein Länderinformationsblatt (LIB) der Staatendokumentation ist ein COI-Dokument, das beruhend auf den Bedürfnissen in Verfahren des Asyl- und Fremdenwesens (RD, EASt, ASt, BVwG) mittels Recherche von vorhandenen, vertrauenswürdigen und vorrangig öffentlichen Informationen gemäß den Standards der Staatendokumentation erstellt wird. Ein LIB gibt eine einzelfallunabhängige Darstellung über die Lage betreffend relevanter Tatsachen in Herkunftsländern bzw. in EU-Mitgliedsstaaten. Das LIB beinhaltet Arbeitsübersetzungen fremdsprachiger Quellen. Die LIB dienen den Bedarfsträgern der Instanzen des Asyl- und Fremdenwesens. Für sie gilt § 5 Abs. 5 letzter Satz BFA-G, d.h. sie sind als solche nicht Teil der allgemein zugänglichen, öffentlichen Staatendokumentation. Sie werden aber durch Verwendung im Verfahren (Parteiengehör, Verwendung im Bescheid) der jeweiligen Partei zugänglich und durch Verwendung im Bescheid öffentlich gemacht. Das gegenständliche Produkt erhebt bezüglich der zur Verfügung gestellten Informationen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Aus dem vorliegenden Produkt ergeben sich keine Schlussfolgerungen für die rechtliche Beurteilung eines konkreten Verfahrens. Das LIB stellt keine allgemeine oder individuelle Entscheidungsvorgabe dar. Das vorliegende Dokument kann insbesondere auch nicht als politische Stellungnahme seitens der Staatendokumentation oder des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl gewertet werden. Aktualisierungshinweis Dieses LIB wird mittels Einbezug relevanter Kurzinformationen der Staatendokumentation auf aktuellem Stand gehalten. Eine Gesamtaktualisierung des LIB erfolgt entweder in vorgegebenen Intervallen (TOP-Herkunftsstaaten) oder bei gegebenem Bedarf (andere Herkunftsstaaten). Die Aktualität der verwendeten Quellen wird seitens der Staatendokumentation überprüft. Daher können auch im LIB verwendete Quellen älteren Datums als inhaltlich aktuell erachtet werden. .BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 2 von 18

Länderspezifische Anmerkungen Keine. .BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 3 von 18

Inhaltsverzeichnis 1. Neueste Ereignisse – Integrierte Kurzinformationen...................................................................6 2. Politische Lage...........................................................................................................................7 3. Sicherheitslage...........................................................................................................................8 4. Rechtsschutz / Justizwesen........................................................................................................9 5. Sicherheitsbehörden...................................................................................................................9 6. Folter und unmenschliche Behandlung.....................................................................................10 7. Korruption.................................................................................................................................10 8. Wehrdienst und Rekrutierungen...............................................................................................11 9. Allgemeine Menschenrechtslage..............................................................................................11 10. Haftbedingungen....................................................................................................................12 11. Todesstrafe.............................................................................................................................13 12. Religionsfreiheit......................................................................................................................13 13. Ethnische Minderheiten..........................................................................................................14 14. Frauen/Kinder.........................................................................................................................14 14.1. FGM/C – Weibliche Genitalverstümmelung.....................................................................15 14.2. Kinder / Ritualmorde........................................................................................................15 15. Homosexuelle.........................................................................................................................16 16. Bewegungsfreiheit..................................................................................................................16 17. Grundversorgung/Wirtschaft...................................................................................................17 18. Medizinische Versorgung........................................................................................................17 19. Rückkehr................................................................................................................................18 .BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 4 von 18

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1. Neueste Ereignisse – Integrierte Kurzinformationen Keine aktuellen Kurzinformationen vorhanden. .BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 6 von 18

2. Politische Lage Gabun ist nach französischem Vorbild als Zentralstaat organisiert. Der 2016 auf sieben Jahre wiedergewählte Staatspräsident ist seit Oktober 2009 Ali Bongo Ondimba, Sohn des 2009 verstorbenen Präsidenten El Hadsch Omar Bongo Ondimba, der 42 Jahre lang an der Macht gewesen war. Regierungschef ist seit September 2016 der vormalige Außenminister Emmanuel Issoze-Ngondet (AA 6.2018a). Mit einer Entscheidung vom 30. April 2018 löste das Verfassungsgericht das Unterhaus des Parlaments auf und forderte die Regierung auf, zurückzutreten, weil sie die bereits zweimal verschobenen Parlamentswahlen nicht bis spätestens 30. April 2018 durchgeführt hatte. Die von Premierminister Emmanuel Issoze Ngondet geführte Regierung trat daraufhin am 1. Mai 2018 zurück. Am 3. Mai 2018 wurde Ngondet von Staatspräsident Issoze erneut zum Premierminister einer Übergangsregierung ernannt, um Parlamentswahlen zu organisieren. Der Übergangsregierung gehören mehrere Oppositionsvertreter an. Der weiterhin amtierende Senat sollte die Aufgaben des Unterhauses bis zu den Neuwahlen im Oktober 2018 übernehmen. Präsident Ali Bongo Ondimba war 2016 in einer umstrittenen und von Gewalt begleiteten Wahl wiedergewählt worden. Beobachtern zufolge ist der innenpolitische Konflikt um diese Wahl Grund für die verzögerten Parlamentswahlen. Eine Verfassungsänderung im Januar 2018 hob die Begrenzung der Zahl der Amtszeiten des Präsidenten auf (BAMF 7.5.2018). Das Parteienspektrum in Gabun ist breit gefächert (AA 6.2018a). Die letzten Parlamentswahlen fanden im Oktober 2018 statt. Aus den Wahlen zur 143 Sitze umfassenden Nationalversammlung ging die Präsidentenpartei PDG (Parti Démocratique Gabonais) mit einer absoluten Mehrheit von 98 Sitzen hervor. Die Opposition konnte nur noch 17 Sitze erringen. Die wichtigste Oppositionspartei LD (Les Democrats) bekam elf Parlamentssitze (N24 31.10.2018; vgl. AN 30.10.2018). Die politische Opposition kann in Gabun frei agieren, solange sie auf dem Boden der Verfassung bleibt (AA 6.2018a). Die Wahlbeteiligung war in der Hauptstadt Libreville niedrig. Beobachtern der African Union zufolge verliefen die Wahlen zufriedenstellend und ohne Unregelmäßigkeiten (NI 28.10.2018). Der Oppositionsführer Jean Ping (Union of Forces for Change, UFC), der bei den Präsidentschaftswahlen 2016 gegen Ali Bongo verloren hatte, boykottierte die Wahlen und warf Wahlbetrug vor. Andere Oppositionsparteien klagten über den Transport von Wählern durch die führende Partei, Stimmenkauf und Manipulation von Stimmzetteln. Einige Vorwürfe konnten durch Zeugen bestätigt werden (Aprecon 1.11.2018; vgl. N24 31.10.2018). .BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 7 von 18

Der Senat, die seit Januar 2018 nur noch aus 52 Mitgliedern bestehende erste Kammer des Parlaments (vorher 102 Mitglieder), wurde erstmals 1997 gewählt. Dem Senat kommt die Aufgabe der Vertretung der kommunalen Gebietskörperschaften zu (AA 6.2018a). Quellen: - AA – Auswärtiges Amt (6.2018a): Gabun – Innenpolitik, https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/gabun-node/-/226352, Zugriff 5.11.2018 - AN – Africa News (30.10.2018): Gabon's rulling party wins parliamentary elections, http://www.africanews.com/2018/10/30/gabons-rulling-party-wins-parliamentary-elections/, Zugriff 5.11.2018 - Aprecon – The African Progressive Economist (1.11.2018): Intrigues about the ‘Second Phase’ of Gabon’s Elections, https://www.theafricanprogressiveeconomist.com/intrigues-about-the- second-phase-of-gabons-elections/, Zugriff 5.11.2018 - BAMF – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (7.5.2018): Briefing Notes vom 7. Mai 2018, https://www.ecoi.net/en/file/local/1442583/1226_1536218969_deutschland-bundesamt-fuer- migration-und-fluechtlinge-briefing-notes-07-05-2018-deutsch.pdf, Zugriff 5.11.2018 - NI – Nile Internatinal (28.10.2018): Gabon ruling party in pole position as final vote round ends, http://www.nileinternational.net/en/?p=115523, Zugriff 5.11.2018 - N24 – News 24 (31.10.2018): Ruling party takes 'lion's share' in Gabon election: official, https://www.news24.com/Africa/News/ruling-party-takes-lions-share-in-gabon-election-official- 20181031-2, Zugriff 5.11.2018 3. Sicherheitslage Im afrikanischen Vergleich und inmitten der zentralafrikanischen Krisenregion mit ihren Bürgerkriegen galt Gabun bis zur Präsidentschaftswahl 2016 als Stabilitätsanker. Gabun bewahrte dabei den inneren Frieden ohne ethnische Auseinandersetzungen und verzeichnet bemerkenswerte Fortschritte bei der Verankerung demokratischer Institutionen und Strukturen ohne gravierende Menschenrechtsprobleme (AA 6.2018a). Seit die Präsidentschaftswahlen in Gabun im Jahr 2016 im Sinne von Amtsinhaber Ali Bongo Ondimba manipuliert wurden, kam es zu heftigen Protesten gegen das Wahlergebnis, welche gewaltsam niedergeschlagen wurden. Auch Gewerkschaften und öffentlich Bedienstete riefen im Jahr 2017 wiederholt zu Streiks auf (GIGA 7.2018). Politische Kundgebungen können jederzeit vorkommen. Bei Streiks, Demonstrationen und Straßenblockaden kann es zu Gewaltanwendung kommen (EDA 10.8.2018). Quellen: - AA – Auswärtiges Amt (6.2018a): Gabun – Innenpolitik, https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/gabun-node/-/226352, Zugriff 5.11.2018 .BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 8 von 18

- EDA – Eidgenössisches Department für auswärtige Angelegenheiten (10.8.2018): Reisehinweise für Gabun, https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und- reisehinweise/gabun/reisehinweise-fuergabun.html, Zugriff 5.11.2018 - GIGA – German Institute of Global and Area Studies (7.2018): Aufruhr in Zentralafrika: Proteste, Politik und Wege aus der Krise [GIGA Focus Afrika, 03/2018], https://www.giga-hamburg.de/de/system/files/publications/gf_afrika_1803.pdf, Zugriff 5.11.2018 4. Rechtsschutz / Justizwesen Obwohl gesetzlich eine unabhängige Justizgewalt vorgesehen ist, bleibt das Gerichtswesen ineffizient und weiterhin anfällig für Einflussnahme durch die Regierung. Der Präsident ernennt über das Justizministerium, demgegenüber die Justiz verantwortlich ist, Richter und kann diese entlassen (FH 28.1.201; vgl. USDOS 20.4.2018). Die Gerichtsbarkeit ist nur auf dem Papier unabhängig und folgt politischen Vorgaben (AA 6.2018a). Korruption ist ein Problem. Kleinere Auseinandersetzungen können, insbesondere in ländlichen Gebieten, auch bei lokalen traditionellen Chiefs vorgebracht werden. Deren Entscheidungen werden allerdings nicht immer von der Regierung anerkannt. Gerichtliche Entscheidungen werden im Allgemeinen von Behörden respektiert (USDOS 20.4.2018). Die Verfassung sieht das Recht auf einen öffentlichen Prozess vor. Gerichtstermine werden oft verschoben. Für Angeklagte gilt die Unschuldsvermutung und sie haben das Recht auf einen Anwalt. Dieser soll auch kostenlos zur Verfügung gestellt werden, wenn der Angeklagte nicht über die finanziellen Mittel für einen Verteidiger verfügt. Aufgrund der niedrigen Bezahlung fanden sich jedoch häufig keine Anwälte in solchen Fällen (USDOS 20.4.2018). Quellen: - AA – Auswärtiges Amt (6.2018a): Gabun – Innenpolitik, https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/gabun-node/-/226352, Zugriff 5.11.2018 - FH – Freedom House (1.2018): Freedom in the World 2018 – Gabon, https://www.ecoi.net/de/ dokument/1442415.html, Zugriff 5.11.2018 - USDOS – US Department of State (20.4.2018): Country Report on Human Rights Practices 2017 - Gabon, https://www.ecoi.net/de/dokument/1430132.html, Zugriff 5.11.2018 5. Sicherheitsbehörden Für Gesetzesvollzug und öffentliche Sicherheit sind die Bundespolizei (dem Innenministerium unterstehend) und die Gendarmarie (dem Verteidigungsministerium zugehörig) zuständig. Gelegentlich üben auch die Streitkräfte und die “Republikanische Garde”, eine Eliteeinheit zum Schutz des Präsidenten, Aufgaben der inneren Sicherheit aus. Die Kontrolle der zivilen Behörden .BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 9 von 18

über die Sicherheitskräfte ist im Allgemeinen effektiv. Ein Teil der Polizei ist ineffizient und korrupt (USDOS 20.4.2018). Mitglieder der Sicherheitskräfte verlangen Bestechungsgelder, um ihre Gehälter aufzubessern, insbesondere bei Fahrzeug- und Personenkontrollen (USDOS 20.4.2018; FH 1.2018). Es gibt Mechanismen zur Untersuchung von Missbrauch und Korruption bei den Sicherheitskräften (USDOS 20.4.2018). Dennoch ist Straffreiheit ein Problem (USDOS 20.4.2018; FH 1.2018). Quellen: - FH – Freedom House (1.2018): Freedom in the World 2018 – Gabon, https://www.ecoi.net/de/ dokument/1442415.html, Zugriff 5.11.2018 - USDOS – US Department of State (20.4.2018): Country Report on Human Rights Practices 2017 - Gabon, https://www.ecoi.net/de/dokument/1430132.html, Zugriff 5.11.2018 6. Folter und unmenschliche Behandlung Obwohl Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe durch die Verfassung und Gesetze verboten sind, werden solche Praktiken gelegentlich durch Sicherheitskräfte angewendet. Es gibt Berichte, dass Sicherheitskräfte Häftlinge misshandelten, aber auch Migranten und Flüchtlinge aus anderen afrikanischen Staaten schlugen (USDOS 20.4.2018; vgl. FH 1.2018). Quellen: - FH – Freedom House (1.2018): Freedom in the World 2018 – Gabon, https://www.ecoi.net/de/ dokument/1442415.html, Zugriff 5.11.2018 - USDOS – US Department of State (20.4.2018): Country Report on Human Rights Practices 2017 - Gabon, https://www.ecoi.net/de/dokument/1430132.html, Zugriff 5.11.2018 7. Korruption Gesetzlich sind Strafen für behördliche Korruption vorgesehen und die Regierung verstärkt ihre Bemühungen im Kampf gegen Korruption zum Beispiel durch Antikorruptionsgesetze und - institutionen, aber auch durch Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern. Diese Maßnahmen werden jedoch nicht effektiv umgesetzt und somit bleiben Korruption und Straflosigkeit weiterhin ernste Probleme (USDOS 20.4.2018; vgl. FH 1.2018). Gabun lag auf dem Corruption Perceptions Index 2017 von Transparency International mit einer Bewertung von 32 von 100 (0=highly corrupt, 100=very clean) auf Platz 117 von 180 (je höher, desto schlechter) (TI 2017). Quellen: - FH – Freedom House (1.2018): Freedom in the World 2018 – Gabon, https://www.ecoi.net/de/ dokument/1442415.html, Zugriff 5.11.2018 .BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 10 von 18

- TI – Transparency International (2017): Corruption Perceptions Index 2017, https://www.transparency.org/news/feature/corruption_perceptions_index_2017#table, Zugriff 5.11.2018 - USDOS – US Department of State (20.4.2018): Country Report on Human Rights Practices 2017 - Gabon, https://www.ecoi.net/de/dokument/1430132.html, Zugriff 5.11.2018 8. Wehrdienst und Rekrutierungen Es gibt in Gabun keine Wehrpflicht. Für den freiwilligen Wehrdienst ist ein Mindestalter von 20 Jahren vorgesehen (CIA 26.9.2018). Quellen: - CIA – Central Intelligence Agency (26.9.2018): The World Factbook – Gabon – Government, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/gb.html, Zugriff 5.11.2018 9. Allgemeine Menschenrechtslage Die Situation der Menschenrechte in Gabun wird im afrikanischen Vergleich als relativ gut eingeschätzt – allerdings mit Defiziten in einzelnen Bereichen. Die grundlegenden Menschenrechte werden durch die gabunische Verfassung garantiert. Ein konstruktiver politischer Dialog und kritische Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit finden aber mangels entwickelter Diskussionskultur so gut wie nicht statt (AA 6.2018a). Zu den gröbsten Menschenrechtsverletzungen in Gabun zählen unter anderem die harten Haftbedingungen; die Gerichtsbarkeit, die nur auf dem Papier unabhängig ist und politischen Vorgaben folgt; die Korruption in der Regierung; Menschenhandel und Kinderarbeit (AA 6.2018a; vgl.USDOS 20.4.2018). Verfassung und Gesetze sehen Meinungs- und Pressefreiheit vor, die jedoch in der Praxis immer wieder beschnitten werden (AA 6.2018a; vgl. USDOS 20.4.2018). Die beiden größten Tageszeitungen (Gabon Matin, L'Union) und das Fernsehen werden von der Regierung kontrolliert (AA 6.2018a). Daneben gibt es private Wochen- und Monatszeitschriften, aber auch unabhängige Radio- und Fersehsender, die sowohl unabhängige Meinungen vertreten als auch Kritik an der Regierung üben. Die Behörden nutzten jedoch gelegentlich die Gesetze, um die kritische Berichterstattung über die Regierung zu verhindern oder zu bestrafen. So zum Beispiel durfte die Zeitung Les Echos du Nord wegen Veröffentlichung von diffamierenden Artikeln für zwei Monate nicht erscheinen; dem Fernsehsender Radio Television Nazareth wurde für einen Monat die Ausstrahlung politischer Kommentare jeglicher Art untersagt, da dieser eine Rede von Oppositionsführer Jean Ping übertragen hatte (FH 1.2018; USDOS 20.4.2018). Indigener kritischer Journalismus ist nur in Ansätzen vorhanden. Teilweise praktizieren die Journalisten Selbstzensur. Im aktuellen Index der NGO Reporter ohne Grenzen hat sich Gabun wegen des .BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 11von 18
