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https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/
file/1140252/GMB_CPIN_sexual_orientation_and_gender_identity.pdf, Zugriff 15.11.2023
-USDOS - US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: The Gambia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089136.html, Zugriff 13.11.2023
 18. Bewegungsfreiheit
Das  Gesetz  sieht  die  Bewegungsfreiheit  im  Inland,  die  Reisefreiheit  ins  Ausland,  die 
Auswanderung  und  die  Wiedereinbürgerung  vor,  und  die  Regierung  hat  diese  Rechte  im 
Allgemeinen respektiert (USODS 20.3.2023; vgl. FH 2023). Auch die Freiheit, den Wohn- oder 
Arbeitsort  zu  wechseln,  ist  gesetzlich  nicht  eingeschränkt  (FH  2023).  In  der  Praxis  wird  die 
Möglichkeit,  den  Wohnsitz  zu  wechseln,  durch  das  Fortbestehen  starker  verwandtschaftlicher 
Netzwerke, unklare Landbesitzregeln und wirtschaftliche Spekulationen beeinträchtigt. Polizei und 
Einwanderungsbehörden  errichteten  häufig  Sicherheitskontrollpunkte  im  Land  (FH  2023). 
Personen, die sich nicht ordnungsgemäß ausweisen konnten, werden inhaftiert, zu Geldstrafen 
verurteilt oder zur Zahlung von Bestechungsgeldern gezwungen (USDOS 20.3.2023).
Im August  2022  wurden  die  durch  das  Coronavirus  bedingten  Beschränkungen  für  Reisen 
innerhalb und außerhalb des Landes, die im Jahr 2020 verhängt worden waren, aufgehoben, 
obwohl  in  einigen  öffentlichen  Bereichen  weiterhin  Gesichtsmasken  vorgeschrieben  sind.  Im 
September 2022 hob die Regierung alle inoffiziellen Kontrollpunkte im ganzen Land auf und 
begründete dies mit dem Wunsch nach mehr Bewegungsfreiheit (FH 2023).
Quellen:
- FH - Freedom House, Freedom in The World (2023): The Gambia Country Report, 
https://freedomhouse.org/country/gambia/freedom-world/2023, Zugriff 10.11.2023
- USDOS - US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: The Gambia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089136.html, Zugriff 13.11.2023
 19. Grundversorgung und Wirtschaft
Die Wirtschaft Gambias stützt sich auf Landwirtschaft, Tourismus und Geldüberweisungen (UNEP 
27.1.2023) und ist stark anfällig für externe wirtschaftliche Krisen (ÖB 19.4.2023; vgl. UNEP 
27.1.2023). Unter Berücksichtigung der Kaufkraftparität fällt Gambia unter die ärmsten Länder der
Welt (LI o.D.c). Trotz eines deutlichen Anstiegs der Lebenserwartung zwischen 1990 und 2015 ist 
das Armutsniveau im Wesentlichen unverändert geblieben. Ein hohes Maß an Armut führt zu einer 
prekären  Ernährungssicherheit;  ein  Viertel  der  Bevölkerung  ist  von  Ernährungsunsicherheit 
betroffen. Bauern und Landarbeiter, insbesondere Frauen und junge Menschen, machen einen 
großen Teil der armen und extrem armen Bevölkerung aus; und so leben 73,9 % der Einwohner in 
ländlichen Gebieten unterhalb der Armutsgrenze (UNEP 27.1.2023).
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Die NHRC forderte in ihrem Jahresbericht 2022 die Regierung auf, gegen die kontinuierlich
angestiegenen  Lebenshaltungskosten  vorzugehen  und  soziale  Sicherheitsnetze  für  die 
vulnerabelsten vor allem unterhalb der Armutsgrenze lebenden Bevölkerungsgruppen zu schaffen. 
Auch in der Zeit nach der COVID-19-Pandemie kommt es zu sehr hohe Lebenshaltungskosten und 
die Kosten für Güter des täglichen Gebrauchs, Treibstoff und Transport sind weiter angestiegen. 
Zu  den  pandemiebedingten  Folgewirkungen  gehören  zudem  ein  Anstieg  der  Armuts-  und 
Arbeitslosenrate. Zuletzt gab es Berichte über die Verschärfung der Ernährungsunsicherheit sowie 
die schlimmsten Hungersnöte seit zehn Jahren im Land, für die es mehrere Ursachen gibt (BAMF 
6.2023). In der Zeit nach der COVID-19-Pandemie sind die Lebenshaltungskosten nach wie vor 
hoch,  und  die  Preise  für  lebensnotwendige  Güter,  Kraftstoffe  und  Verkehrsmittel  sind  stetig 
gestiegen. Die Entwicklung des ländlichen Raums ist von zentraler Bedeutung für ein integratives 
Wachstum, Ernährungssicherheit, Arbeitsplätze und Armutsbekämpfung (UNEP 27.1.2023; vgl. 
IFAD 11.4.2019). Das Welternährungsprogramm (WFP) in Gambia unterstützt die Versorgung der 
von der Krise betroffenen Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln und bietet Grundschulkindern in 
ernährungsunsicheren Gebieten nahrhafte Mahlzeiten aus lokalen Erzeugnissen an. Das WFP 
entwickelt  derzeit  seinen  nächsten  Länderstrategieplan  für  2024-2028,  um  gefährdete 
Bevölkerungsgruppen zu unterstützen, und die Fortschritte bei der Verringerung der mäßigen 
akuten Unterernährung aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Unterstützung für Haushalte, die 
von den hohen Nahrungsmittelpreisen betroffen sind (WFP 11.2023). Über 60 % der Gambier 
leben von der Landwirtschaft, die etwa ein Drittel des BIP des Landes erwirtschaftet (UNEP 
27.1.2023). 
Laut gambischer Integrated Household Survey 2010 (IHS) gehen 73 % der Bevölkerung einer 
Beschäftigung (Kleinhandel, Kleinhandwerk, Gelegenheitsjobs, Straßenverkauf, etc.) nach, wovon 
96 % im informellen Sektor tätig sind. Der gesetzliche Mindestlohn (im formellen Sektor) für 
ungelernte  Arbeiter  beträgt  GMD  50  pro  Tag  [0,68  Euro]  bei  einer  staatlich  festgelegten 
Armutsgrenze  von  GMD  38/Tag  [0,52  Euro]  (ÖB  19.4.2023).  In  Gambia  liegt  das  Pro-Kopf-
Einkommen bei jährlich 769 Euro und liegt damit im weltweiten Vergleich extrem niedrig (LI o.D.a). 
Die Lebenshaltungskosten liegen deutlich unterhalb des weltweiten Durchschnitts und weisen auf 
massive sozioökonomische Probleme hin (LI o.D.c). Die Einwohner in ländlichen Gebieten leben 
meist unterhalb der Armutsgrenze (UNEP 27.1.2023), und die Grundversorgung der Bevölkerung 
mit Nahrungsmitteln ist in diesen ländlichen Gegenden grundsätzlich nur beschränkt gewährleistet 
(AA 12.1.2022). 
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (12.1.2022): Bericht über die Asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Gambia (Stand Dezember 2021), 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2066840/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_
%C3%Bcber_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_der_Republik_Gambia_
%28Stand_Dezember_2021%29%2C_12.01.2022.pdf, Zugriff 10.11.2023
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 29 von 34
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- BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge [Deutschland] (30.6.2023): Briefing Notes 
Zusammenfassung Gambia, Kurzüberblick zu aktuellen Entwicklungen (Jänner bis Juni 2023), 
https://milo.bamf.de/OTCS/cs.exe/fetchcsui/-28833665/Deutschland._Bundesamt_f
%C3%Bcr_Migration_und_Fl%C3%Bcchtlinge%2C_Briefing_Notes_Zusammenfassung_
%E2%80%93_Gambia%2C_Januar_bis_Juni_2023%2C_30.06.2023_DEU.pdf?
nodeid=28863014&vernum=-2, Zugriff 17.11.2023
-IFAD - International Fund for Agricultural Development (11.4.2019), Republic of The Gambia 
Country Strategic Opportunities Programme 2019-2024, 
https://webapps.ifad.org/members/eb/126/docs/EB-2019-126-R-19.pdf, Zugriff: 18.11.2023
-LI - Laenderdaten.info (o.D.a): Gambia (Präsidiale Republik), 
https://www.laenderdaten.info/Afrika/Gambia/index.php, Zugriff 15.11.2023
-LI - Laenderdaten.info (o.D.c): Korruption in Gambia, 
https://www.laenderdaten.info/Afrika/Gambia/korruption.php, Zugriff 15.11.2023
-ÖB - Österreichische Botschaft [Österreich] (19.4.2023): Asylländerbericht Gambia, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2091415/GAMB_%C3%96B_Bericht_2023_04.pdf, Zugriff 
14.11.2023
-UNEP - United Nations Environment Programme [USA] (27.1.2023): The Gambia. Climate 
resilient food security alliance (CRFS) - Case study, 
https://unfccc.int/sites/default/files/resource/crfs_gambia_casestudy.pdf, Zugriff 2.11.2023
-WFP - World Food Programm (11.2023): WFP Global Operational Response Plan 2023 Update 
#9, https://docs.wfp.org/api/documents/WFP-0000153758/download/, Zugriff 16.11.2023
19.1. Sozialbeihilfen
Die Institution, von der die Bürger/-innen Gambias Unterstützung für ihre Sozialfürsorge erhalten 
können, ist das Ministerium für Sozialfürsorge (IOM 7.2022). Für bedürftige Frauen und Kinder 
bietet der staatliche „Social Welfare Service“ Unterbringung, Nahrung und soweit erforderlich auch 
Kleidung. Dennoch sind nach Angaben von UNICEF, WHO und Weltbank 11,6 % der Kinder unter 
fünf  Jahren  akut  unterernährt.  Sozialhilferegelungen  etc.  bestehen  nicht.  Das  World  Food 
Programme hat ein Projekt aufgelegt, das kostenloses Schulessen bereitstellt. Einige NGOs geben 
finanzielle Starthilfen für Berufsanfänger. Sozialhilferegelungen gibt es keine (AA 12.1.2022). 
Allerdings bietet die Social Security Housing & Finance Cooperation (SSHFC) Sozialschutzdienste 
an (IOM 7.2022). Viele Gambier sind auf jede Unterstützung angewiesen, die sie auf informellem 
Wege über beispielsweise erweiterte Verwandtschaft erhalten können (BS 2022).
Staatsbedienstete erhalten Pensionsleistungen. Die SSHFC bietet ein zusätzliches Rentensystem 
an, das auf Angestellte öffentlicher oder halb-öffentlicher Einrichtungen beschränkt ist. Private 
Pensionsleistungen  sind  selten.  Die  SSHFC  leitet  auch  einen  Entschädigungsfonds  für 
Arbeitsunfälle und bietet Hypotheken zu festen Zinssätzen an (BS 2022).
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (12.1.2022): Bericht über die Asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Gambia (Stand Dezember 2021), 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2066840/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_
%C3%Bcber_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_der_Republik_Gambia_
%28Stand_Dezember_2021%29%2C_12.01.2022.pdf, Zugriff 10.11.2023
-BS - Bertelsmann Stuftung (2022): BTI Gambia Country Report 2022, 
https://bti-project.org/en/reports/country-report/GMB#pos3, Zugriff 13.11.2023
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 30 von 34
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- IOM - Internatinale Organisation für Migration Deutschland (7.2022), Gambia 
Länderinformationsblatt 2021, 
https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_2021_Gambia_DE.pdf, Zugriff 2.11.2023
 20. Medizinische Versorgung
Die  medizinische  Versorgung  in  Gambia  ist  trotz  einiger  Fortschritte  mangelhaft  und  nicht 
flächendeckend verfügbar (AA 12.1.2022; vgl. ÖB 19.4.2023). Das gambische Gesundheitssystem 
wird zu rund 46 % von externen Quellen finanziert. Die Gesundheitsausgaben betrugen 3,82 % 
des BIP (ÖB 19.4.2023). Eine allgemeine Krankenversicherung existiert nicht (AA 12.1.2022). Die 
gambischen Einrichtungen konzentrieren sich auf städtische Gebiete. Dies erschwert den Zugang 
zur Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum, wo die traditionelle Heilkunst weit verbreitet ist. 
Traditionelle  Heilkundige  stellen  auch  im  Allgemeinen  die  erste  Anlaufstelle  der 
Bevölkerungsmehrheit  dar.  Staatliche  Krankenhäuser  bieten  zwar  eine  quasi  kostenlose 
Versorgung, diese ist jedoch aufgrund mangelnder Ärzte, Geräte, Ausstattung und Medikamente 
unzureichend (IOM 7.2022; vgl. AA 12.1.2022). Insgesamt wird pro Einwohner eine Summe von 
17,65  Euro  veranschlagt,  die  jährlich  auf  Staatskosten  für  gesundheitliche  Maßnahmen 
ausgegeben wird (LI o.D.d). Die Ärztedichte liegt bei 1,1 Ärzten pro 10.000 Einwohnern und 11 
Krankenhausbetten pro 10.000 Einwohnern (ÖB 19.4.2023; vgl. LI o.D.d). Somit stehen mit rund 
291 ausgebildeten Ärzten in Gambia pro 1.000 Einwohner rund 0,11 Ärzte zur Verfügung (LI 
o.D.d). Dies hat die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten für die allgemeine Bevölkerung stark 
beeinträchtigt  (IOM  7.2022).  Auch  im  privaten  Sektor  ist  nur  eine  begrenzte  Diagnostik  und 
Behandlung möglich. Die Versorgung ist besonders bei Notfällen, z. B. nach Autounfällen, aber
auch im Falle eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalles sehr eingeschränkt (AA 18.9.2023). 
Jedoch  kann  durch  die  medizinische  Versorgung  die  Sterblichkeit  wesentlicher,  bekannter 
Krankheiten weitestgehend reduziert werden. So sterben nach aktuellem Stand nur etwa 21 % 
aller  Menschen,  die  an  Krebs,  Diabetes,  Herzkreislauferkrankungen  oder  der  Chylomikronen-
Retentions-Krankheit  (CRD)  leiden  (LI o.D.d).  Da  die  Erbringung  von  Gesundheitsdiensten 
weiterhin stark beeinträchtigt ist, ist auch die Erbringung von psychiatrischen Diensten aufgrund 
des  Personalmangels  und  der  begrenzten  Finanzierung  des  Gesundheitswesens  sehr 
eingeschränkt  (IOM  7.2022).  Es  existiert  eine  staatliche  psychiatrische  Einrichtung,  in  der  es 
allerdings oft an Medikamenten und gelegentlich an Lebensmitteln fehlt (AA 12.1.2022; vgl. IOM 
7.2022). 
Die COVID-19-Pandemie hat die Schwächen des Gesundheitssystems vor Augen geführt, wobei 
seit  Ausbruch  der  Krise  die  Bestrebungen  zur  Verbesserung  des  Gesundheitssystems  mit 
Unterstützung internationaler Geber wie der EU intensiviert wurden. Erfolgreiche Programme zur
Aidsbekämpfung sorgten dafür, dass die Aids-Rate in Gambia rückläufig ist und somit niedriger als 
im weltweiten Durchschnitt von neun Prozent liegt. Auch das Malaria-Kontroll-Programm Gambias 
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gilt als vorbildlich für ganz Westafrika. Ebenfalls problematisch gestaltet sich die hohe Hepatitis B
Infektionsrate, welche bei 8,8 % der Bevölkerung liegen soll. Dennoch sinkt die Infektionsrate 
aufgrund  der  Bemühungen  zu  einer  hohen  Durchimpfungsrate,  derzeit  sind  rund  96  %  der 
Bevölkerung gegen HepB3 geimpft (ÖB 19.4.2023). 
Gängige Medikamente sind in der Regel in öffentlichen Gesundheitseinrichtungen erhältlich und 
werden kostenlos abgegeben (IOM 7.2022). Einige der nicht erhältlichen Medikamente müssen 
jedoch  in  einer  privaten  Apotheke  gekauft  werden,  sodass  die  meisten  hoch  entwickelten 
Medikamente  nicht  ohne  Weiteres  erhältlich  sind.  Aufgrund  des  besseren  Zugangs  zu 
medizinischer Versorgung stieg im Zeitraum 2001-2020 die durchschnittliche Lebenserwartung von 
53,7 auf 62,61 Jahre (ÖB 19.4.2023). 
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (12.1.2022): Bericht über die Asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Gambia (Stand Dezember 2021), 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2066840/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_
%C3%Bcber_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_der_Republik_Gambia_
%28Stand_Dezember_2021%29%2C_12.01.2022.pdf, Zugriff 10.11.2023
- IOM - Internatinale Organisation für Migration Deutschland (7.2022), Gambia 
Länderinformationsblatt 2021, 
https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_2021_Gambia_DE.pdf, Zugriff 2.11.2023
-ÖB - Österreichische Botschaft [Österreich] (19.4.2023): Asylländerbericht Gambia, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2091415/GAMB_%C3%96B_Bericht_2023_04.pdf, Zugriff 
14.11.2023
- LI - Laenderdaten.info (o.D.d): Gesundheitswesen in Gambia, 
https://www.laenderdaten.info/Afrika/Gambia/gesundheit.php, Zugriff 15.11.2023
 21. Rückkehr
Es  existieren  keine  staatlichen  Einrichtungen  zur  Aufnahme  von  Rückkehrerinnen  und 
Rückkehrern (AA 12.1.2022). Rückkehrer werden in der Regel wieder durch die (Groß-)Familie 
aufgenommen.  Allerdings  werden  Rückkehrer  selten  mit  offenen  Armen  empfangen,  da  die 
meisten Familien sich für die Reise des Familienmitglieds nach Europa oft verschuldet haben. Die 
ökonomische  Situation  der  Haushalte  hat  sich  durch  die  COVID-Pandemie  zusätzlich 
verschlechtert (ÖB 19.4.2023). 
Im Dezember 2020 brachte die gambische Regierung ihre erste Nationale Migrationsrichtlinie 
("National Migration Policy") auf den Weg, die als Orientierungsrahmen für die künftige nationale 
Migrationspolitik  dienen  sollte.  Die  Richtlinie  befasst  sich  mit  verschiedenen  zentralen 
Migrationsdimensionen wie Binnen-, Arbeits-, Diasporamigration und Rückkehr; und wurde mit 
starker Unterstützung der IOM entwickelt (AA 12.1.2022). Mit Oktober 2022 hat IOM mehrere 
Meilensteine bei der Unterstützung der Migrationssteuerungsbemühungen der Regierung Gambias 
erreicht, wie technische Hilfe zur Einrichtung eines Nationalen Koordinierungsmechanismus für 
Migration  (NCM),  welcher  im  November  2019  ins  Leben  gerufen  wurde.  IOM  trug  auch  zur 
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Entwicklung der ersten eigenständigen Nationalen Migrationspolitik (NMP) Gambias bei, die im
Dezember 2020 offiziell eingeführt wurde (IOM 2022).
Ferner hat IOM auch dazu beigetragen Richtlinien für den National Referral Mechanism (NRM) 
zum  Schutz  schutzbedürftiger  Migranten,  einschließlich  Opfer  von  Menschenhandel;  eine 
Arbeitsmigrationsstrategie;  Ethische  Einstellungsrichtlinien;  ein  Schulungshandbuch  vor  der 
Abreise; und verschiedene nationale Rahmenwerke und Standardarbeitsanweisungen (SOPs) zu 
Grenzmanagement,  Gesundheit  (einschließlich  psychischer  Gesundheit  und  psychosozialer 
Unterstützung (MHPSS)), Schutz unbegleiteter und getrennter Migrantenkinder sowie Rückkehr 
und Reintegration, einzuführen. Zwischen Januar 2017 und Oktober 2022 ermöglichte IOM die 
Rückkehr  von  mehr  als  7.500  gambischen  Migranten,  von  denen  fast  6.000 
Wiedereingliederungshilfe erhielten (IOM 2022).
Daneben  gibt  es  allgemeine  Berufsbildungs-  und  Förderungsprogramme,  von  denen  auch 
Rückkehrende profitieren können. Rückkehrende bzw. rückgeführte Personen unterliegen keiner 
besonderen Behandlung (AA 12.1.2022). 
Der lokale Partner der österreichischen Rückkehr-Beratung (BBU) in Gambia ist Frontex − Joint 
Reintegration Services“ (FX JRS). Das Reintegrationsprogramm bietet folgende Unterstützung bei 
der Reintegration nach der Rückkehr: Bei freiwilliger Rückkehr aus Österreich ins Heimatland, wird 
ein Post-arrival-Paket im Wert von 615 Euro zur unmittelbaren Unterstützung nach der Ankunft 
ausgehändigt.  Das  beinhaltet  auch  die  Begrüßung  durch  den  Reintegrationspartner  (Caritas 
Belgien) direkt am Flughafen und Übergabe eines Willkommenspakets: 
Pre-Paid SIM-Karte, Hygieneartikel (Zahnbürste, Zahnpasta, Seife, Shampoo, etc.), 1 Flasche 
Wasser, 1 warmes Essen (auch als Gutschein möglich), altersgerechtes Spielzeug für Kinder; 
Airport Pick-up, bzw. Unterstützung bei der Weiterreise (Organisation und Kostenübernahme), 
temporäre  Unterkunft  bis  zu  3  Tage  nach  der  Ankunft  und  Unmittelbare  medizinische 
Unterstützung (BMI 2023).
Benötigt eine rückgeführte Person keine oder weniger Sofortleistungen, wird der Betrag von 615
Euro vom lokalen Partner in Bar ausbezahlt (BMI 2023).
Bei längerfristiger Reintegrationsunterstützung erhalten Rückgeführte Personen ein Post-return 
Paket in der Höhe von  2.000 Euro. Davon  200 Euro Bargeld und  1.800 Euro in Form von 
Sachleistungen  auf  Grundlage  eines  Reintegrationsplans,  der  mit  Hilfe  der  lokalen 
Partnerorganisation in den ersten 6 Monaten nach der Rückkehr erstellt wird (BMI 2023).
Zu  den  angebotenen  Sachleistungen  des  Post-return  Pakets  gehören  unter  anderem: 
Unterstützung bei der Gründung eines Kleinunternehmens; Bildungsmaßnahmen und Trainings; 
Unterstützung  beim  Eintritt  in  den  Arbeitsmarkt;  Unterstützung  bei  der  Einschulung  von 
mitausreisenden  Kindern;  Rechtliche  &  administrative  Beratungsleistungen; 
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Familienzusammenführung; Medizinische und Psychosoziale Unterstützung und Unterstützung im
Zusammenhang mit Wohnen und Haushalt (Einrichtung) (BMI 2023).
Minderjährige haben die Möglichkeit die Einrichtung des ‚Social Welfare Service‘ in Anspruch zu
nehmen, in der vor allem junge Kinder untergebracht werden können (AA 12.1.2022). 
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (12.1.2022): Bericht über die Asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Gambia (Stand Dezember 2021), 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2066840/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_
%C3%Bcber_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_der_Republik_Gambia_
%28Stand_Dezember_2021%29%2C_12.01.2022.pdf, Zugriff 10.11.2023
- BMI - Bundesministerium für Inneres [Österreich] (2023): Bundesagentur für Betreuungs- und 
Unterstützungsleistungen (BBU GmbH) - Guinea - So funktioniert die Rückreise in Ihre Heimat, 
https://www.returnfromaustria.at/gambia/gambia_deutsch.html, Zugriff 16.11.2023
- IHD - Integral Human Development (6.2022): Migration Profile The Gambia, https://migrants-
refugees.va/country-profile/the-gambia/, Zugriff 3.11.2022
- IOM (2022): Interim Country Strategy IOM The Gambia 2022-2023, 
https://gambia.iom.int/sites/g/files/tmzbdl1631/files/documents/IOM%20The%20Gambia
%20Interim%20Country%20Strategy%202022-2023.pdf, Zugriff 17.11.2023
- ÖB - Österreichische Botschaft [Österreich] (19.4.2023): Asylländerbericht Gambia, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2091415/GAMB_%C3%96B_Bericht_2023_04.pdf, Zugriff 
14.11.2023
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