ecua-lib-2016-06-06-ke
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter“
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 18 von 21 Regierungsanstrengungen weiterhin auf einem der hinteren Plätze in Lateinamerika und der Welt hinsichtlich des Liberalisierungsgrades der Wirtschaft. 2014 verbesserte sich der Wert auf dem Index of Economic Freedom zwar leicht, doch wird das Wirtschaftssystem Ecuadors weiterhin als "repressed" charakterisiert (LIPortal 9.2015c). In Bezug auf die staatliche Arbeitslosen- bzw. Sozialhilfe gibt es in Ecuador einen sog. Bonus für besonders arme Menschen (ÖB 6.6.2016). Quellen: - AA - Auswärtiges Amt (3.2016c): Wirtschaft, http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Ecuador/ Wirtschaft_node.html, Zugriff 23.5.2016 - BICC - Bonn International Center for Conversion (12.2015): Ecuador, Länderinformation, http://ruestungsexport.info/uploads/pdf/countries/201512/ecuador.pdf, Zugriff 23.5.2016 - LIPortal - Das Länder-Informations-Portal (9.2015c): Ecuador, Wirtschaft & Entwicklung, https://www.liportal.de/ecuador/wirtschaft-entwicklung/, Zugriff 23.5.2016 - ÖB Lima (6.6.2016): Auskunft des Österreichischen Honorargeneralkonsulats in Quito /Ecuador - WKO - Wirtschaftskammer Österreich (26.4.2016): Außenwirtschaft, Ecuador, Ecuador - Ein Land ringt ums Überleben, https://www.wko.at/Content.Node/service/aussenwirtschaft/ec/Ecuador---Ein-Land-ringt- ums-Ueberleben.html, Zugriff 23.5.2016 14.Medizinische Versorgung Das medizinische Versorgungsangebot ist in den größeren Städten im privaten Sektor in der Regel mit dem in Europa zu vergleichen. Der öffentliche Sektor ist jedoch hinsichtlich personeller, apparativer, logistischer und z. T. hygienischer Ressourcen insbesondere in ländlichen Regionen überwiegend defizitär strukturiert (AA 19.5.2016b). Außerhalb der größeren Städte ist die medizinische Versorgung nicht immer gewährleistet (EDA 18.4.2016). Eine kostenfreie Gesundheitsversorgung als Teil des Sozialwesens für alle ecuadorianischen Bürger ist im Aufbau, jedoch wird es derzeit noch nicht flächendeckend gewährleistet (ÖB 6.6.2016). Eine hinreichende Gesundheitsversorgung existiert nur in den großen Städten Quito, Cuenca und Guayaquil. Das staatliche Gesundheitssystem ist zweigliedrig. Die medizinische Infrastruktur, die vom Ministerio de Salud Pública (MSP) unterhalten wird, ist kostenlos - zumindest auf dem Papier. In der Regel fallen aber doch Kosten für Medikamente, Röntgenaufnahmen und Operationsmaterialien an. In die staatliche Kategorie fallen die Regionalkrankenhäuser in den Städten und Dispensarios Medicos (Arztpraxen mit Notfalleinrichtungen). Dieses öffentliche Gesundheitswesen ist aber unterentwickelt und wird
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 19 von 21 nur von der armen Bevölkerungsgruppe genutzt. Die dem Instituto Ecuatoriano de Seguridad Social (IESS) unterstehenden Einrichtungen werden durch ein Krankenversicherungssystem finanziert, das sich durch Beiträge von Arbeitnehmer und Arbeitgeber speist. Die besser begüterten Ecuadorianer lassen sich von Privatärzten und Privatkliniken behandeln. Die Arzthonorare für eine einfache Konsultation liegen bei 20-30 US $ (LIPortal 9.2015b). Für die Regelung und Verwaltung des Sozialversicherungssystems ist das nationale Institut für soziale Sicherheit zuständig. Eine vollständige medizinische Versorgung ist für mitversicherte Kinder bis 18 Jahren und Empfänger der Waisenpension vorgesehen. Die Arbeitnehmer haben das Recht auf medizinische und chirurgische Behandlung, Krankenhausaufenthalt, medizinische Produkte und Rehabilitation (USSSA 3.2016). Quellen: - AA - Auswärtiges Amt (19.5.2016b): Ecuador: Reise- und Sicherheitshinweise, http://www.auswaertiges-amt.de/sid_3EA7DCDE839B095987A546F36169EFB3/DE/ Laenderinformationen/00-SiHi/Nodes/EcuadorSicherheit_node.html, Zugriff 23.5.2016 - EDA - Eidgenössisches Department für auswärtige Angelegenheiten (18.4.2016): Reisehinweise für Ecuador, https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und- reisehinweise/ecuador/reisehinweise-fuerecuador.html, Zugriff 23.5.2016 - LIPortal - Das Länder-Informations-Portal (9.2015b): Ecuador, Gesellschaft, https://www.liportal.de/ecuador/gesellschaft/, Zugriff 23.5.2016 - ÖB Lima (6.6.2016): Auskunft des Österreichischen Honorargeneralkonsulats in Quito /Ecuador - US Social Security Administration - USSSA (3.2016): Social Security Programs Throughout the World; The Americas 2015, Ecuador, http://www.ecoi.net/file_upload/1226_1459762894_ecuador.pdf, Zugriff 23.5.2016 15.Rückkehr Laut ÖB, bzw. dem Österreichischen Honorargeneralkonsulat in Quito/Ecuador gibt es weder Repressionen wegen der Stellung eines Asylantrags im Ausland noch Befragungen durch die Sicherheitsbehörden über den Auslandsaufenthalt. Rückkehrer erhalten keine staatlichen Leistungen, bzw. es existieren keine wohltätigen Organisationen, die eine Grundversorgung bereitstellen. Der ÖB, bzw. dem Österreichischen Honorargeneralkonsulat in Quito /Ecuador ist nicht bekannt, ob Waisenheime, wo unbegleitete Minderjährige untergebracht werden können, existieren (ÖB 6.6.2016). Das Innenministerium koordinierte 2014 die Rückkehr von 15 ecuadorianischen Opfern von Menschenhandel in das Land, darunter 14 minderjährige Personen. Opfern des Kinderhandels wurde Unterkunft zur Verfügung gestellt. Es liegen jedoch keine Angaben darüber vor, wie vielen Kindern ein Obdach gewährt wurde (USDOL 30.9.2015).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 20 von 21 Laut Ecuadors Vizeministerin für Auswärtiges und Migration, sind die Migranten in Ecuador mit Verständnis und Akzeptanz zu behandeln. Das neue Migrationsgesetz, das derzeit im Parlament diskutiert wird, richtet sich auch an die zwei Millionen Ecuadorianer im Ausland, an Rückkehrer, Geflüchtete, Staatenlose und Opfer von Menschenhandel (amerika21.de 30.10.2015). Quellen: - amerika21.de - Nachrichten und Analysen aus Lateinamerika (30.10.2015): Ecuador: Kein Mensch ist illegal, https://amerika21.de/2015/10/135507/einwanderungsgesetz- ecuador, Zugriff 23.5.2016 - ÖB Lima (6.6.2016): Auskunft des Österreichischen Honorargeneralkonsulats in Quito /Ecuador - USDOL - US Department of Labor (30.9.2015): Periodischer Bericht: 2014 Findings on the Worst Forms of Child Labor - Part V: Country Profiles - Ecuador, http://www.ecoi.net/file_upload/4765_1457943100_ecuador.pdf, Zugriff 23.5.2016