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Länderspezifische Anmerkungen
keine.
Hinweis:
Das Länderinformationsblatt geht nur eingeschränkt auf die Auswirkungen der COVID-19-
Pandemie sowie auf eventuelle Maßnahmen gegen diese ein - wie etwa Einstellungen des 
Reiseverkehrs in oder aus einem Land oder Bewegungseinschränkungen im Land. Dies 
betrifft insbesondere auch Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung, die 
Möglichkeiten zur Selbst-Quarantäne, die Versorgungslage, wirtschaftliche, politische und 
andere Folgen, die derzeit nicht absehbar sind. Diese Informationen werden in einem 
eigenen Kapitel zur Verfügung gestellt, sind jedoch aufgrund der Möglichkeit schneller 
Änderungen im Land als Momentaufnahme zu sehen.
Zur aktuellen Anzahl der Krankheits- und Todesfälle in den einzelnen Ländern empfiehlt die 
Staatendokumentation bei Interesse/Bedarf folgende Websites der WHO: 
https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/situation-reports oder der 
Johns-Hopkins-Universität:
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/
bda7594740fd40299423467b48e9ecf6 
mit täglich aktualisierten Zahlen zu kontaktieren.
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 3 von 23
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Inhaltsverzeichnis
 1. Neueste Ereignisse – Integrierte Kurzinformationen................................................................5
 2. COVID-19..................................................................................................................................6
 3. Politische Lage..........................................................................................................................7
 4. Sicherheitslage..........................................................................................................................9
 5. Rechtsschutz / Justizwesen.................................................................................................... 10
 6. Sicherheitsbehörden............................................................................................................... 11
 7. Folter und unmenschliche Behandlung...................................................................................12
 8. Korruption................................................................................................................................12
 9. Wehrdienst und Rekrutierungen.............................................................................................12
 10. Allgemeine Menschenrechtslage............................................................................................13
 11. Todesstrafe..............................................................................................................................14
 12. Religionsfreiheit.......................................................................................................................15
 13. Minderheiten........................................................................................................................... 16
 14. Relevante Bevölkerungsgruppen............................................................................................ 17
 15. Bewegungsfreiheit...................................................................................................................18
 16. IDPs und Flüchtlinge............................................................................................................... 18
 17. Grundversorgung und Wirtschaft............................................................................................20
 18. Medizinische Versorgung........................................................................................................ 22
 19. Rückkehr................................................................................................................................. 23
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1. Neueste Ereignisse – Integrierte Kurzinformationen
Keine
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2. COVID-19
Asylrechtliche Entscheidungen wurden auch während der COVID-19-Krise weiterhin, jedoch nur 
bei Vorliegen ausreichender Informationen, getroffen. Zur Durchführung der sogenannten 
Screening-Interviews wurden zusätzliche provisorische regionale Asylregistrierungseinrichtungen 
geschaffen. Entscheidungen in Bezug auf Vulnerabilitätsfälle etc. wurden im Normalfall einstweilen 
ausgesetzt. Mittlerweile ist es möglich, asylrechtliche Entscheidungen per E-Mail an die 
Adressaten zu übermitteln. In England wurden Lokalbehörden von der Regierung dazu 
aufgefordert, Obdachlosen und Bewohnern von Nachtquartieren und Herbergen Unterkünfte zu 
beschaffen (RC 11.5.2021).
Die Vaccines Taskforce der britischen Regierung hat [Stand Mai 2021] weitere 60 Millionen Dosen 
des Biontech/Pfizer-Impfstoffs gekauft. Damit soll ein Booster-COVID-19-Impfprogramm 
unterstützt werden, das – sofern die Lage es erfordert – zum Jahresende geplant ist. In 
Großbritannien sind bereits knapp zwei Drittel aller Erwachsenen zumindest einmal gegen 
COVID-19 geimpft (DAZ 7.5.2021).
Demonstrationen gegen COVID-19-bezogene Maßnahmen fanden während eines Großteils des 
Jahres 2020 statt. Die Reaktion der Regierung auf derartige Demonstrationen warf gewisse 
Menschenrechtsbedenken auf, u. a. in Bezug auf Gesundheit, Einwanderungspolitik, häusliche 
Gewalt und Wohnen (AI 7.4.2021; vgl. FH 3.3.2021). 
Mitte 2021 stieg die Zahl der Covid-2-Infektionen insbesondere wegen der Delta-Variante, die 
mittlerweile für mehr als 90% der Fälle im Land verantwortlich ist, wieder stark an (DS 22.6.2021; 
vgl. Ärzteblatt 17.6.2021). 
Am 19. Juli 2021 wurden in England sämtliche Corona-Beschränkungen aufgehoben. Die 
Maskenpflicht in Geschäften, Bussen und Bahnen sowie die Abstandsregeln fielen. Pubs durften 
wieder öffnen. Dies wurde nicht zuletzt wegen der zuletzt sprunghaft angestiegenen Infektionen 
mit der besonders ansteckenden Delta-Variante von Sars-CoV-2 kritisiert, deretwegen sich 
Millionen von Bürgern, darunter auch Premierminister Boris Johnson, in häusliche Quarantäne 
begeben mussten.Die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland halten bis auf weiteres an
Vorschriften fest, vor allem muss dort weiterhin der Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Im 
öffentlichen Raum gilt nun ein verwirrendes Flickwerk von Regeln, weil kommunal Verantwortliche 
deutlich vorsichtiger agieren als die Zentralregierung (DS 19.7.2021). 
Quellen:
- AI  –  Amnesty  International  (7.4.2021):  United  Kingdom  2020, 
https://www.ecoi.net/en/document/2048785.html, Zugriff 22.6.2021
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 6 von 23
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- Ärzteblatt (17.6.2021): Analyse. Zahl der Coronainfektionen in England steigt wieder stark,
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/gro%Dfbritannien?s=&p=1&n=1&nid=124792, Zugriff 
28.6.2021
- DAZ – Deutsche Apotheker Zeitung (7.5.2021): Corona-Impfungen in UK -  Großbritannien 
plant  Auffrisch-Programm  für  den  Spätherbst, 
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2021/05/07/grossbritannien-plant-
auffrischprogramm-fuer-den-spaetherbst, Zugriff 18.5.2021
- DS  -  Der  Standard  (22.6.2021):  Wo  sich  die  Delta-Variante  besonders  stark  ausbreitet, 
https://www.derstandard.at/story/2000127596807/wo-sich-die-deltavariante-besonders-stark-
ausbreitet, Zugriff 28.6.2021
- DS  –  Der  Standard  (19.7.2021):  Warum  Englands  Bevölkerung  vorsichtiger  als  ihr 
Regierungschef  ist,  https://www.derstandard.at/story/2000128295169/warum-englands-
bevoelkerung-vorsichtiger-als-ihr-regierungschef-ist?ref=rec, Zugriff 21.7.2021 
- RC – Refugee Council (11.5.2021): Changes to Asylum & Resettlement policy and practice in 
response  to  Covid-19,  https://www.refugeecouncil.org.uk/latest/news/changes-to-home-office-
asylum-resettlement-policy-and-practice-in-response-to-covid-19/, Zugriff 18.5.2021
 3. Politische Lage
Nach 47 Jahren EU-Mitgliedschaft vollzog Großbritannien am 31.1.2020 seinen freiwilligen, auf Art.
50 EUV (Vertrag über die Europäische Union) basierenden EU-Austritt. Somit ist Großbritannien 
nun in Bezug auf die EU ein Drittstaat (EK o.D.; BPB o.D.). Die Europäische Union und 
Großbritannien hatten sich auf eine Übergangsperiode bis 31.12.2020 geeinigt, in der in 
Großbritannien weiterhin EU-Recht galt (EK o.D.).
Eine Task Force der Europäischen Kommission (UKTF = Task Force for Relations with the UK) 
koordiniert die Erörterung strategischer, rechtlicher sowie finanzieller Themenbereiche im 
Zusammenhang mit dem Brexit und zukünftiger bilateraler Beziehungen (EK o.D.).
Nach monatelanger Prüfung stimmte das EU-Parlament dem Handelsabkommen mit dem 
Vereinigten Königreich am 27.4.2021 zu. Auf das Abkommen hatten sich Brüssel und London vor 
dem Auslaufen der Brexit-Übergangsfrist Ende Dezember 2020 geeinigt (HB 28.4.2021).
Bürger von EU-Mitgliedsstaaten könnten Schwierigkeiten haben, in Großbritannien zu bleiben. 
Während viele in dieser Gruppe von 3,4 Millionen Menschen nach dem Austritt Großbritanniens 
aus der EU zum Verbleib berechtigt sein sollten, hat sich die Sicherung dieses Status für einige 
von ihnen als schwierig erwiesen (FH 3.3.2021).
Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland besteht aus den zuvor 
unabhängigen Landesteilen England, Wales, Schottland, Nordirland sowie einer Reihe 
vorgelagerter Inseln. Die Isle of Man und die Kanalinseln Guernsey und Jersey sind nicht Teil des 
Vereinigten Königreichs, obwohl sie unmittelbar der britischen Krone unterstellt sind
(laenderdaten.info o.D.).
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Das Vereinigte Königreich ist eine konstitutionelle Monarchie mit einer parlamentarischen
Mehrparteien-Regierungsform. Das britische Parlament ist ein Zweikammersystem und besteht 
aus dem House of Lords (Oberhaus) sowie dem House of Commons (Unterhaus). Während die  
Mitglieder des House of Lords ernannt werden oder über erbliche Sitze verfügen, werden die 
Abgeordneten des House of Commons von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt (USDOS 
30.3.2021). Nur wer in einem der 650 Wahlkreise die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhält, 
bekommt auch den entsprechenden Sitz im Parlament. Aufgrund der Direktwahl benötigt der 
Gewinner nur eine Stimme mehr als der zweitplatzierte Kandidat (Zeit 13.12.2019).
Die letzten Wahlen fanden im Dezember 2019 statt (USDOS 30.3.2021). Hierbei hat die 
Konservative Partei (Tories) von Premierminister Boris Johnson die absolute Mehrheit der Sitze im 
Parlament gewonnen (Welt 13.12.2019). 
Grundsätzlich wird das britische Regierungssystem im Wesentlichen von der Conservative Party 
(auch “Tories”) und der Labour Party bestimmt. Seit mehreren Jahrzehnten werden die 
Premierminister ausschließlich von diesen beiden Parteien gestellt (BS o.D). 
Am 6. Mai 2021 fanden erstmals nach Beginn der Corona-Pandemie und dem Austritt des 
Vereinigten Königreichs aus der EU Kommunal- und Regionalwahlen statt. In Schottland und 
Wales waren die Bürger zur Wahl ihrer Regionalparlamente aufgerufen; in London und vielen 
anderen Städten und Bezirken Englands wurden Bürgermeister und Gemeinderäte gewählt (Zeit 
6.5.2021). Der Urnengang ergab im Wesentlichen eine Bestätigung der aktuellen 
Kräfteverhältnisse. In Schottland konnte die Scottish National Party (SNP) von Nicola Sturgeon 
leicht zulegen, verfehlte aber knapp die absolute Mehrheit. Dennoch gibt es – gemeinsam mit den 
schottischen Grünen, die ebenso für die Unabhängigkeit eintreten – im neu gewählten 
schottischen Parlament weiterhin eine Mehrheit für ein zweites Unabhängigkeitsreferendum (KAS 
12.5.2021). 
Schottland, Nordirland, Wales und Bermuda haben gewählte gesetzgebende Körperschaften und 
dezentralisierte Verwaltungen mit jeweils unterschiedlichen Graden an legislativen und exekutiven 
Befugnissen. Das Vereinigte Königreich hat 14 Überseegebiete, einschließlich Bermuda. Jedes 
dieser Überseegebiete verfügt über seine jeweils eigene Verfassung, während die britische 
Regierung für die auswärtigen Angelegenheiten und die Verteidigung zuständig ist (USDOS 
30.3.2021).
Das Vereinigte Königreich hat etwa 66 Millionen Einwohner, die sich wie folgt verteilen: England: 
84%, Schottland: 8%, Wales: 5% und Nordirland: 3% (CIA 16.6.2021).
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Quellen:
- BPB  –  Bundeszentrale  für  politische  Bildung  (o.D.):  Austritt/Ausschluss  aus  der  EU, 
https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/das-europalexikon/176694/austritt-ausschluss-aus-
der-eu, Zugriff 28.6.2021
- BS – Bertelsmann Stiftung (o.D.): United Kingdom Report. Sustainable Governance Indicators, 
https://www.sgi-network.org/docs/2020/country/SGI2020_UK.pdf, Zugriff 22.6.2021
- CIA  (16.6.2021):  The  World  Factbook  –  United  Kingdom,  https://www.cia.gov/the-world-
factbook/countries/united-kingdom/, Zugriff 21.6.2021
- EK – Europäische Kommission (o.D.): Brexit in brief, https://ec.europa.eu/info/european-union-
and-united-kingdom-forging-new-partnership/brexit-brief_en, Zugriff 28.5.2021
- FH  -  Freedom  House  (3.3.2021):  Freedom  in  the  World  2021  -  United  Kingdom, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046546.html, Zugriff 25.6.2021
- HB – Handelsblatt (28.4.2021): Die Chronologie des Brexits – der EU-Austritt Großbritanniens 
zusammengefasst, https://www.handelsblatt.com/politik/international/brexit-zusammenfassung-
die-chronologie-des-brexits-der-eu-austritt-grossbritanniens-zusammengefasst/
24097616.html?ticket=ST-6802675-oTemhpdPIa1dZIj0XThh-ap3, Zugriff 28.6.2021
- KAS  – Konrad-Adenauer-Stiftung (12.5.2021): Hält das  Vereinigte  Königreich zusammen?, 
https://www.kas.de/de/laenderberichte/detail/-/content/haelt-das-vereinigte-koenigreich-
zusammen, Zugriff 22.6.2021
- laenderdaten.info (o.D.):  Vereinigtes  Königreich, 
https://www.laenderdaten.info/Europa/Vereinigtes-Koenigreich/index.php, Zugriff 22.6.2021
- USDOS  –  US  Department  of  State  (30.3.2021):  2020  Country  Report  on  Human  Rights 
Practices: United Kingdom, https://www.ecoi.net/en/document/2048494.html, Zugriff 21.6.2021
- Welt  (13.12.2019):  Wahl  in  Großbritannien.  Alle  Ergebnisse  und  Grafiken  im  Überblick, 
https://www.welt.de/politik/ausland/article203914212/Grossbritannien-Wahl-2019-Alle-
Ergebnisse-und-Grafiken-zur-Brexit-Wahl.html, Zugriff 22.6.2021
- ZEIT  (6.5.2021):  Am  wichtigsten  ist  der  Wahlausgang  in  Schottland, 
https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-05/regionalwahlen-grossbritannien-schottland-
unabhaengigkeit-wales-brexit?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F, Zugriff
22.6.2021
- ZEIT  (13.12.2019):  Konservative  von  Boris  Johnson  holen  absolute  Mehrheit, 
https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-12/wahlergebnis-konservative-von-boris-johnson-
holen-absolute-mehrheit, Zugriff 22.6.2021
 4. Sicherheitslage
Die Sicherheitslage im Vereinigten Königreich ist stabil (EDA 31.5.2021). 
In Nordirland allerdings haben die Spannungen zwischen den konfessionellen und politischen 
Lagern seit dem Brexit wieder zugenommen. Grund hierfür ist das sogenannte Nordirland-
Protokoll, das als Teil des Brexit-Deals Sonderregeln für Nordirland vorsieht, um eine irisch-
nordirische harte Grenze auf der Insel zu vermeiden. Für Nordirland gelten dadurch weiter die 
Regeln des EU-Binnenmarktes. Die protestantischen Unionisten befürchten in der Folge, durch die 
daraus resultierenden neuen Kontrollen in der Irischen See zunehmend von Großbritannien 
abgekoppelt zu werden (Zeit 28.4.2021). 
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Insbesondere rund um politische Gedenktage (Juni bis August) kann es zu gewaltsamen 
Auseinandersetzungen von rivalisierenden paramilitärischen Gruppen und Sicherheitskräften 
kommen. Es gibt auch ein Risiko von Anschlägen durch Splittergruppen der Irish Republican Army 
(IRA) (EDA 31.5.2021; vgl. AA 29.6.2021).
Quellen:
- AA  –  Auswärtiges Amt  (29.6.2021):  Großbritannien  und  Nordirland.  Reise  und 
Sicherheitshinweise, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/grossbritannien-node/
grossbritanniensicherheit/206408, Zugriff 7.7.2021
- EDA  –  Eidgenössisches  Department  für  auswärtige  Angelegenheiten  (31.5.2021): 
Reisehinweise  für  das  Vereinigte  Königreich, 
https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/grossbritannien/
reisehinweise-fuergrossbritannien.html, Zugriff 7.7.2021
- Zeit  (28.4.2021):  Regierungschefin  Arlene  Foster  tritt  zurück, 
https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-04/arlene-foster-regierungschefin-nordirland-ruecktritt, 
Zugriff 7.7.2021
 5. Rechtsschutz / Justizwesen
Das Gesetz sieht eine unabhängige Justiz vor, und die Regierung respektiert die Unabhängigkeit 
und Unparteilichkeit der Justiz und hält sich an gerichtliche Entscheidungen (USDOS 30.3.2021; 
vgl. FH 3.3.2021). Ein neuer Oberster Gerichtshof nahm 2009 seine Arbeit auf und verbesserte die 
Gewaltenteilung, indem er das höchste Gericht aus dem Oberhaus herauslöste (FH 3.3.2021).
Verfahren sind fair und öffentlich. Für Angeklagte gilt die Unschuldsvermutung, und sie haben das 
Recht, unverzüglich und detailliert über die Anklage informiert zu werden. Strafverfahren müssen 
ohne unangemessene Verzögerung abgehalten werden und sie sind – mit Ausnahme von Fällen 
vor dem Jugendgericht oder solchen, die den öffentlichen Anstand oder die Sicherheit betreffen - 
öffentlich. Angeklagte haben das Recht, mit einem Anwalt ihrer Wahl zu kommunizieren oder bei 
finanzieller Notlage auf öffentliche Kosten einen solchen beigestellt zu erhalten. Auch haben 
Angeklagte das Recht, gegen Urteile Berufung einzulegen (USDOS 30.3.2021).
Quellen:
- FH  -  Freedom  House  (3.3.2021):  Freedom  in  the  World  2021  -  United  Kingdom, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046546.html, Zugriff 25.6.2021
- USDOS  –  US  Department  of  State  (30.3.2021):  2020  Country  Report  on  Human  Rights 
Practices: United Kingdom, https://www.ecoi.net/en/document/2048494.html, Zugriff 21.6.2021
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6. Sicherheitsbehörden
Außer in Schottland und Nordirland sorgt die nationale, dem Innenministerium unterstellte Polizei 
für die innere Sicherheit. Die dem Verteidigungsministerium unterstellte Armee ist für die äußere 
Sicherheit zuständig und kann im Extremfall zur Unterstützung der Polizei herangezogen werden. 
Die National Crime Agency untersucht schwere Kriminalität und befasst sich darüber hinaus mit 
organisierter Kriminalität, mit Wirtschafts- und Cyberkriminalität sowie mit Grenz- und 
Kinderschutz. Der Generaldirektor der National Crime Agency nimmt die unabhängige operative 
Leitung und Kontrolle über die Aktivitäten der Agentur wahr und ist dem Innenminister gegenüber 
zur Rechenschaft verpflichtet (USDOS 30.3.2021).
Das schottische sowie das nordirische Justiz-, Rechts- und Strafverfolgungssystem sind von jenem 
des restlichen Vereinigten Königreichs getrennt. Organisation und Verwaltung der jeweiligen 
Polizeidienste werden von diesen beiden Ländern unabhängig gestaltet, auch wenn die 
Polizeikultur insgesamt betrachtet im gesamten Vereinigten Königreich sehr ähnlich strukturiert ist 
(HoC 3.7.2021). Police Scotland untersteht dem schottischen Justizminister und dem Staatsanwalt 
und koordiniert grenzüberschreitende Informationen über Verbrechen und Bedrohungen für die 
nationale britische Polizei und reagiert auf Anfragen der britischen Polizei. Die nordirische Polizei, 
der „Police Service of Northern Ireland“ untersteht dem Northern Ireland Policing Board, einem 
öffentlichen Gremium aus Mitgliedern der nordirischen Versammlung und unabhängigen 
Mitgliedern der Gemeinschaft. Der Bermuda Police Service ist für die innere Sicherheit auf der 
Insel verantwortlich und berichtet an den vom Vereinigten Königreich ernannten Gouverneur, wird 
aber von der gewählten Regierung der Insel finanziert (USDOS 30.3.2021).
Die zivilen Behörden im gesamten Vereinigten Königreich und seinen Territorien üben eine 
effektive Kontrolle über die Sicherheitskräfte aus. Es sind keine Übergriffe durch Mitglieder der 
Sicherheitskräfte bekannt. Auch gibt es keine Berichte über signifikante 
Menschenrechtsverletzungen. Die Regierung verfügt über Mechanismen zur Identifizierung und 
Bestrafung von Beamten, die möglicherweise Menschenrechtsverletzungen begangen haben 
(USDOS 30.3.2021).
Quellen:
- HoC  –  House  of  Commons  Library  (3.7.2021):  Policing  in  the  UK, 
https://researchbriefings.files.parliament.uk/documents/CBP-8582/CBP-8582.pdf,  Zugriff 
7.7.2021
- USDOS  –  US  Department  of  State  (30.3.2021):  2020  Country  Report  on  Human  Rights 
Practices: United Kingdom, https://www.ecoi.net/en/document/2048494.html, Zugriff 21.6.2021
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 11 von 23
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7. Folter und unmenschliche Behandlung
Verfassung und Gesetz verbieten Folter und unmenschliche Behandlung (USDOS 30.3.2021), 
aber es gab einige Berichte über Gewaltanwendung bzw. Kontroll- und Fixierungsmaßnahmen in 
britischen Haftanstalten (USDOS 30.3.2021; vgl. CoE-CPT 11.10.2919). Beschwerden über 
Missstände bei den Sicherheitskräften ziehen allerdings entsprechende Untersuchungen durch die 
zuständigen Behörden (Independent Office for Police Conduct, Her Majesty's Inspectorate of 
Constabulary and Fire & Rescue Services und Her Majesty's Inspectorate of Prisons) nach sich 
(USDOS 30.3.2021).
Quellen:
- CoE-CPT –  Council  of  Europe  -  European  Committee  for  the  Prevention  of  Torture  and 
Inhuman or Degrading Treatment or Punishment (11.10.2019): Report to the Government of 
the  United  Kingdom  on  the  visit  to  the  United  Kingdom  from  17  to  25  October  2018, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2018210/2019-29-inf-eng.docx.pdf, Zugriff 7.7.2021
- USDOS  –  US  Department  of  State  (30.3.2021):  2020  Country  Report  on  Human  Rights 
Practices: United Kingdom, https://www.ecoi.net/en/document/2048494.html, Zugriff 21.6.2021
 8. Korruption
Das Gesetz sieht strafrechtliche Sanktionen für Korruption durch Beamte vor und dies wird von der 
Regierung effektiv umgesetzt. Über Korruption in der Regierung gibt es keine Berichte (USDOS 
30.3.2021; vgl. FH 3.3.2021). Abgeordnete sind verpflichtet, Vermögen und Einkommensquellen 
offenzulegen und diese Informationen werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht (FH 
3.3.2021). 
Gemäß Corruption Perceptions Index von Transparency International liegt das Vereinigte 
Königreich 2020 auf Rang 11 von insgesamt 180 Staaten (TI o.D). 
Quellen:
- FH  -  Freedom  House  (3.3.2021):  Freedom  in  the  World  2021  -  United  Kingdom, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046546.html, Zugriff 25.6.2021
- TI  –  Transparency  International  (o.D):  Country  Data.  United  Kingdom, 
https://www.transparency.org/en/countries/united-kingdom, Zugriff 22.6.2021
- USDOS  –  US  Department  of  State  (30.3.2021):  2020  Country  Report  on  Human  Rights 
Practices: United Kingdom, https://www.ecoi.net/en/document/2048494.html, Zugriff 21.6.2021
 9. Wehrdienst und Rekrutierungen
Großbritannien hat bereits 1963 die Wehrpflicht abgeschafft und war damit Vorreiter bei der 
Professionalisierung der Streitkräfte in Europa (TS 6.8.2018; vgl. CIA 16.6.2021). Der Berufsarmee 
gehören etwa 150.000 Soldaten an. Mit elterlicher Zustimmung kann das Eintrittsalter 16 Jahre 
betragen; die Mindestdienstzeit beläuft sich auf vier Jahre (CIA 16.6.2021). 
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