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- Ärzteblatt (17.6.2021): Analyse. Zahl der Coronainfektionen in England steigt wieder stark,
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/gro%Dfbritannien?s=&p=1&n=1&nid=124792, Zugriff 
28.6.2021
- DAZ – Deutsche Apotheker Zeitung (7.5.2021): Corona-Impfungen in UK -  Großbritannien 
plant  Auffrisch-Programm  für  den  Spätherbst, 
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2021/05/07/grossbritannien-plant-
auffrischprogramm-fuer-den-spaetherbst, Zugriff 18.5.2021
- DS  -  Der  Standard  (22.6.2021):  Wo  sich  die  Delta-Variante  besonders  stark  ausbreitet, 
https://www.derstandard.at/story/2000127596807/wo-sich-die-deltavariante-besonders-stark-
ausbreitet, Zugriff 28.6.2021
- DS  –  Der  Standard  (19.7.2021):  Warum  Englands  Bevölkerung  vorsichtiger  als  ihr 
Regierungschef  ist,  https://www.derstandard.at/story/2000128295169/warum-englands-
bevoelkerung-vorsichtiger-als-ihr-regierungschef-ist?ref=rec, Zugriff 21.7.2021 
- RC – Refugee Council (11.5.2021): Changes to Asylum & Resettlement policy and practice in 
response  to  Covid-19,  https://www.refugeecouncil.org.uk/latest/news/changes-to-home-office-
asylum-resettlement-policy-and-practice-in-response-to-covid-19/, Zugriff 18.5.2021
 3. Politische Lage
Nach 47 Jahren EU-Mitgliedschaft vollzog Großbritannien am 31.1.2020 seinen freiwilligen, auf Art.
50 EUV (Vertrag über die Europäische Union) basierenden EU-Austritt. Somit ist Großbritannien 
nun in Bezug auf die EU ein Drittstaat (EK o.D.; BPB o.D.). Die Europäische Union und 
Großbritannien hatten sich auf eine Übergangsperiode bis 31.12.2020 geeinigt, in der in 
Großbritannien weiterhin EU-Recht galt (EK o.D.).
Eine Task Force der Europäischen Kommission (UKTF = Task Force for Relations with the UK) 
koordiniert die Erörterung strategischer, rechtlicher sowie finanzieller Themenbereiche im 
Zusammenhang mit dem Brexit und zukünftiger bilateraler Beziehungen (EK o.D.).
Nach monatelanger Prüfung stimmte das EU-Parlament dem Handelsabkommen mit dem 
Vereinigten Königreich am 27.4.2021 zu. Auf das Abkommen hatten sich Brüssel und London vor 
dem Auslaufen der Brexit-Übergangsfrist Ende Dezember 2020 geeinigt (HB 28.4.2021).
Bürger von EU-Mitgliedsstaaten könnten Schwierigkeiten haben, in Großbritannien zu bleiben. 
Während viele in dieser Gruppe von 3,4 Millionen Menschen nach dem Austritt Großbritanniens 
aus der EU zum Verbleib berechtigt sein sollten, hat sich die Sicherung dieses Status für einige 
von ihnen als schwierig erwiesen (FH 3.3.2021).
Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland besteht aus den zuvor 
unabhängigen Landesteilen England, Wales, Schottland, Nordirland sowie einer Reihe 
vorgelagerter Inseln. Die Isle of Man und die Kanalinseln Guernsey und Jersey sind nicht Teil des 
Vereinigten Königreichs, obwohl sie unmittelbar der britischen Krone unterstellt sind
(laenderdaten.info o.D.).
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Das Vereinigte Königreich ist eine konstitutionelle Monarchie mit einer parlamentarischen
Mehrparteien-Regierungsform. Das britische Parlament ist ein Zweikammersystem und besteht 
aus dem House of Lords (Oberhaus) sowie dem House of Commons (Unterhaus). Während die  
Mitglieder des House of Lords ernannt werden oder über erbliche Sitze verfügen, werden die 
Abgeordneten des House of Commons von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt (USDOS 
30.3.2021). Nur wer in einem der 650 Wahlkreise die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhält, 
bekommt auch den entsprechenden Sitz im Parlament. Aufgrund der Direktwahl benötigt der 
Gewinner nur eine Stimme mehr als der zweitplatzierte Kandidat (Zeit 13.12.2019).
Die letzten Wahlen fanden im Dezember 2019 statt (USDOS 30.3.2021). Hierbei hat die 
Konservative Partei (Tories) von Premierminister Boris Johnson die absolute Mehrheit der Sitze im 
Parlament gewonnen (Welt 13.12.2019). 
Grundsätzlich wird das britische Regierungssystem im Wesentlichen von der Conservative Party 
(auch “Tories”) und der Labour Party bestimmt. Seit mehreren Jahrzehnten werden die 
Premierminister ausschließlich von diesen beiden Parteien gestellt (BS o.D). 
Am 6. Mai 2021 fanden erstmals nach Beginn der Corona-Pandemie und dem Austritt des 
Vereinigten Königreichs aus der EU Kommunal- und Regionalwahlen statt. In Schottland und 
Wales waren die Bürger zur Wahl ihrer Regionalparlamente aufgerufen; in London und vielen 
anderen Städten und Bezirken Englands wurden Bürgermeister und Gemeinderäte gewählt (Zeit 
6.5.2021). Der Urnengang ergab im Wesentlichen eine Bestätigung der aktuellen 
Kräfteverhältnisse. In Schottland konnte die Scottish National Party (SNP) von Nicola Sturgeon 
leicht zulegen, verfehlte aber knapp die absolute Mehrheit. Dennoch gibt es – gemeinsam mit den 
schottischen Grünen, die ebenso für die Unabhängigkeit eintreten – im neu gewählten 
schottischen Parlament weiterhin eine Mehrheit für ein zweites Unabhängigkeitsreferendum (KAS 
12.5.2021). 
Schottland, Nordirland, Wales und Bermuda haben gewählte gesetzgebende Körperschaften und 
dezentralisierte Verwaltungen mit jeweils unterschiedlichen Graden an legislativen und exekutiven 
Befugnissen. Das Vereinigte Königreich hat 14 Überseegebiete, einschließlich Bermuda. Jedes 
dieser Überseegebiete verfügt über seine jeweils eigene Verfassung, während die britische 
Regierung für die auswärtigen Angelegenheiten und die Verteidigung zuständig ist (USDOS 
30.3.2021).
Das Vereinigte Königreich hat etwa 66 Millionen Einwohner, die sich wie folgt verteilen: England: 
84%, Schottland: 8%, Wales: 5% und Nordirland: 3% (CIA 16.6.2021).
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Quellen:
- BPB  –  Bundeszentrale  für  politische  Bildung  (o.D.):  Austritt/Ausschluss  aus  der  EU, 
https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/das-europalexikon/176694/austritt-ausschluss-aus-
der-eu, Zugriff 28.6.2021
- BS – Bertelsmann Stiftung (o.D.): United Kingdom Report. Sustainable Governance Indicators, 
https://www.sgi-network.org/docs/2020/country/SGI2020_UK.pdf, Zugriff 22.6.2021
- CIA  (16.6.2021):  The  World  Factbook  –  United  Kingdom,  https://www.cia.gov/the-world-
factbook/countries/united-kingdom/, Zugriff 21.6.2021
- EK – Europäische Kommission (o.D.): Brexit in brief, https://ec.europa.eu/info/european-union-
and-united-kingdom-forging-new-partnership/brexit-brief_en, Zugriff 28.5.2021
- FH  -  Freedom  House  (3.3.2021):  Freedom  in  the  World  2021  -  United  Kingdom, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046546.html, Zugriff 25.6.2021
- HB – Handelsblatt (28.4.2021): Die Chronologie des Brexits – der EU-Austritt Großbritanniens 
zusammengefasst, https://www.handelsblatt.com/politik/international/brexit-zusammenfassung-
die-chronologie-des-brexits-der-eu-austritt-grossbritanniens-zusammengefasst/
24097616.html?ticket=ST-6802675-oTemhpdPIa1dZIj0XThh-ap3, Zugriff 28.6.2021
- KAS  – Konrad-Adenauer-Stiftung (12.5.2021): Hält das  Vereinigte  Königreich zusammen?, 
https://www.kas.de/de/laenderberichte/detail/-/content/haelt-das-vereinigte-koenigreich-
zusammen, Zugriff 22.6.2021
- laenderdaten.info (o.D.):  Vereinigtes  Königreich, 
https://www.laenderdaten.info/Europa/Vereinigtes-Koenigreich/index.php, Zugriff 22.6.2021
- USDOS  –  US  Department  of  State  (30.3.2021):  2020  Country  Report  on  Human  Rights 
Practices: United Kingdom, https://www.ecoi.net/en/document/2048494.html, Zugriff 21.6.2021
- Welt  (13.12.2019):  Wahl  in  Großbritannien.  Alle  Ergebnisse  und  Grafiken  im  Überblick, 
https://www.welt.de/politik/ausland/article203914212/Grossbritannien-Wahl-2019-Alle-
Ergebnisse-und-Grafiken-zur-Brexit-Wahl.html, Zugriff 22.6.2021
- ZEIT  (6.5.2021):  Am  wichtigsten  ist  der  Wahlausgang  in  Schottland, 
https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-05/regionalwahlen-grossbritannien-schottland-
unabhaengigkeit-wales-brexit?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F, Zugriff
22.6.2021
- ZEIT  (13.12.2019):  Konservative  von  Boris  Johnson  holen  absolute  Mehrheit, 
https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-12/wahlergebnis-konservative-von-boris-johnson-
holen-absolute-mehrheit, Zugriff 22.6.2021
 4. Sicherheitslage
Die Sicherheitslage im Vereinigten Königreich ist stabil (EDA 31.5.2021). 
In Nordirland allerdings haben die Spannungen zwischen den konfessionellen und politischen 
Lagern seit dem Brexit wieder zugenommen. Grund hierfür ist das sogenannte Nordirland-
Protokoll, das als Teil des Brexit-Deals Sonderregeln für Nordirland vorsieht, um eine irisch-
nordirische harte Grenze auf der Insel zu vermeiden. Für Nordirland gelten dadurch weiter die 
Regeln des EU-Binnenmarktes. Die protestantischen Unionisten befürchten in der Folge, durch die 
daraus resultierenden neuen Kontrollen in der Irischen See zunehmend von Großbritannien 
abgekoppelt zu werden (Zeit 28.4.2021). 
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Insbesondere rund um politische Gedenktage (Juni bis August) kann es zu gewaltsamen 
Auseinandersetzungen von rivalisierenden paramilitärischen Gruppen und Sicherheitskräften 
kommen. Es gibt auch ein Risiko von Anschlägen durch Splittergruppen der Irish Republican Army 
(IRA) (EDA 31.5.2021; vgl. AA 29.6.2021).
Quellen:
- AA  –  Auswärtiges Amt  (29.6.2021):  Großbritannien  und  Nordirland.  Reise  und 
Sicherheitshinweise, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/grossbritannien-node/
grossbritanniensicherheit/206408, Zugriff 7.7.2021
- EDA  –  Eidgenössisches  Department  für  auswärtige  Angelegenheiten  (31.5.2021): 
Reisehinweise  für  das  Vereinigte  Königreich, 
https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/grossbritannien/
reisehinweise-fuergrossbritannien.html, Zugriff 7.7.2021
- Zeit  (28.4.2021):  Regierungschefin  Arlene  Foster  tritt  zurück, 
https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-04/arlene-foster-regierungschefin-nordirland-ruecktritt, 
Zugriff 7.7.2021
 5. Rechtsschutz / Justizwesen
Das Gesetz sieht eine unabhängige Justiz vor, und die Regierung respektiert die Unabhängigkeit 
und Unparteilichkeit der Justiz und hält sich an gerichtliche Entscheidungen (USDOS 30.3.2021; 
vgl. FH 3.3.2021). Ein neuer Oberster Gerichtshof nahm 2009 seine Arbeit auf und verbesserte die 
Gewaltenteilung, indem er das höchste Gericht aus dem Oberhaus herauslöste (FH 3.3.2021).
Verfahren sind fair und öffentlich. Für Angeklagte gilt die Unschuldsvermutung, und sie haben das 
Recht, unverzüglich und detailliert über die Anklage informiert zu werden. Strafverfahren müssen 
ohne unangemessene Verzögerung abgehalten werden und sie sind – mit Ausnahme von Fällen 
vor dem Jugendgericht oder solchen, die den öffentlichen Anstand oder die Sicherheit betreffen - 
öffentlich. Angeklagte haben das Recht, mit einem Anwalt ihrer Wahl zu kommunizieren oder bei 
finanzieller Notlage auf öffentliche Kosten einen solchen beigestellt zu erhalten. Auch haben 
Angeklagte das Recht, gegen Urteile Berufung einzulegen (USDOS 30.3.2021).
Quellen:
- FH  -  Freedom  House  (3.3.2021):  Freedom  in  the  World  2021  -  United  Kingdom, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046546.html, Zugriff 25.6.2021
- USDOS  –  US  Department  of  State  (30.3.2021):  2020  Country  Report  on  Human  Rights 
Practices: United Kingdom, https://www.ecoi.net/en/document/2048494.html, Zugriff 21.6.2021
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6. Sicherheitsbehörden
Außer in Schottland und Nordirland sorgt die nationale, dem Innenministerium unterstellte Polizei 
für die innere Sicherheit. Die dem Verteidigungsministerium unterstellte Armee ist für die äußere 
Sicherheit zuständig und kann im Extremfall zur Unterstützung der Polizei herangezogen werden. 
Die National Crime Agency untersucht schwere Kriminalität und befasst sich darüber hinaus mit 
organisierter Kriminalität, mit Wirtschafts- und Cyberkriminalität sowie mit Grenz- und 
Kinderschutz. Der Generaldirektor der National Crime Agency nimmt die unabhängige operative 
Leitung und Kontrolle über die Aktivitäten der Agentur wahr und ist dem Innenminister gegenüber 
zur Rechenschaft verpflichtet (USDOS 30.3.2021).
Das schottische sowie das nordirische Justiz-, Rechts- und Strafverfolgungssystem sind von jenem 
des restlichen Vereinigten Königreichs getrennt. Organisation und Verwaltung der jeweiligen 
Polizeidienste werden von diesen beiden Ländern unabhängig gestaltet, auch wenn die 
Polizeikultur insgesamt betrachtet im gesamten Vereinigten Königreich sehr ähnlich strukturiert ist 
(HoC 3.7.2021). Police Scotland untersteht dem schottischen Justizminister und dem Staatsanwalt 
und koordiniert grenzüberschreitende Informationen über Verbrechen und Bedrohungen für die 
nationale britische Polizei und reagiert auf Anfragen der britischen Polizei. Die nordirische Polizei, 
der „Police Service of Northern Ireland“ untersteht dem Northern Ireland Policing Board, einem 
öffentlichen Gremium aus Mitgliedern der nordirischen Versammlung und unabhängigen 
Mitgliedern der Gemeinschaft. Der Bermuda Police Service ist für die innere Sicherheit auf der 
Insel verantwortlich und berichtet an den vom Vereinigten Königreich ernannten Gouverneur, wird 
aber von der gewählten Regierung der Insel finanziert (USDOS 30.3.2021).
Die zivilen Behörden im gesamten Vereinigten Königreich und seinen Territorien üben eine 
effektive Kontrolle über die Sicherheitskräfte aus. Es sind keine Übergriffe durch Mitglieder der 
Sicherheitskräfte bekannt. Auch gibt es keine Berichte über signifikante 
Menschenrechtsverletzungen. Die Regierung verfügt über Mechanismen zur Identifizierung und 
Bestrafung von Beamten, die möglicherweise Menschenrechtsverletzungen begangen haben 
(USDOS 30.3.2021).
Quellen:
- HoC  –  House  of  Commons  Library  (3.7.2021):  Policing  in  the  UK, 
https://researchbriefings.files.parliament.uk/documents/CBP-8582/CBP-8582.pdf,  Zugriff 
7.7.2021
- USDOS  –  US  Department  of  State  (30.3.2021):  2020  Country  Report  on  Human  Rights 
Practices: United Kingdom, https://www.ecoi.net/en/document/2048494.html, Zugriff 21.6.2021
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7. Folter und unmenschliche Behandlung
Verfassung und Gesetz verbieten Folter und unmenschliche Behandlung (USDOS 30.3.2021), 
aber es gab einige Berichte über Gewaltanwendung bzw. Kontroll- und Fixierungsmaßnahmen in 
britischen Haftanstalten (USDOS 30.3.2021; vgl. CoE-CPT 11.10.2919). Beschwerden über 
Missstände bei den Sicherheitskräften ziehen allerdings entsprechende Untersuchungen durch die 
zuständigen Behörden (Independent Office for Police Conduct, Her Majesty's Inspectorate of 
Constabulary and Fire & Rescue Services und Her Majesty's Inspectorate of Prisons) nach sich 
(USDOS 30.3.2021).
Quellen:
- CoE-CPT –  Council  of  Europe  -  European  Committee  for  the  Prevention  of  Torture  and 
Inhuman or Degrading Treatment or Punishment (11.10.2019): Report to the Government of 
the  United  Kingdom  on  the  visit  to  the  United  Kingdom  from  17  to  25  October  2018, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2018210/2019-29-inf-eng.docx.pdf, Zugriff 7.7.2021
- USDOS  –  US  Department  of  State  (30.3.2021):  2020  Country  Report  on  Human  Rights 
Practices: United Kingdom, https://www.ecoi.net/en/document/2048494.html, Zugriff 21.6.2021
 8. Korruption
Das Gesetz sieht strafrechtliche Sanktionen für Korruption durch Beamte vor und dies wird von der 
Regierung effektiv umgesetzt. Über Korruption in der Regierung gibt es keine Berichte (USDOS 
30.3.2021; vgl. FH 3.3.2021). Abgeordnete sind verpflichtet, Vermögen und Einkommensquellen 
offenzulegen und diese Informationen werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht (FH 
3.3.2021). 
Gemäß Corruption Perceptions Index von Transparency International liegt das Vereinigte 
Königreich 2020 auf Rang 11 von insgesamt 180 Staaten (TI o.D). 
Quellen:
- FH  -  Freedom  House  (3.3.2021):  Freedom  in  the  World  2021  -  United  Kingdom, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046546.html, Zugriff 25.6.2021
- TI  –  Transparency  International  (o.D):  Country  Data.  United  Kingdom, 
https://www.transparency.org/en/countries/united-kingdom, Zugriff 22.6.2021
- USDOS  –  US  Department  of  State  (30.3.2021):  2020  Country  Report  on  Human  Rights 
Practices: United Kingdom, https://www.ecoi.net/en/document/2048494.html, Zugriff 21.6.2021
 9. Wehrdienst und Rekrutierungen
Großbritannien hat bereits 1963 die Wehrpflicht abgeschafft und war damit Vorreiter bei der 
Professionalisierung der Streitkräfte in Europa (TS 6.8.2018; vgl. CIA 16.6.2021). Der Berufsarmee 
gehören etwa 150.000 Soldaten an. Mit elterlicher Zustimmung kann das Eintrittsalter 16 Jahre 
betragen; die Mindestdienstzeit beläuft sich auf vier Jahre (CIA 16.6.2021). 
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Quellen:
- CIA  (16.6.2021):  The  World  Factbook  –  United  Kingdom,  https://www.cia.gov/the-world-
factbook/countries/united-kingdom/, Zugriff 21.6.2021
- TS  -  Tagesschau  (6.8.2018):  Wehrpflicht.  Ein  Auslaufmodell  der  NATO, 
https://www.tagesschau.de/ausland/wehrpflichtnato100.html, Zugriff 22.6.2021
 10. Allgemeine Menschenrechtslage
Das Vereinigte Königreich ist eine stabile Demokratie, die regelmäßig freie und faire Wahlen abhält 
und über einen lebendigen Mediensektor verfügt. Während die Regierung einen robusten Schutz 
der politischen Rechte und der bürgerlichen Freiheiten durchsetzt, gab es in den letzten Jahren 
Bedenken über die zunehmende Überwachung der Bevölkerung durch die Regierung sowie über 
eine zunehmende Islamophobie sowie einwanderungsfeindliche Stimmung (FH 3.3.2021).
Im März 2020 wurde ein Bericht über den sogenannten "Windrush-Skandal" veröffentlicht. Die 
Überprüfung deckte schwerwiegende Versäumnisse in der Behandlung der sogenannten 
Windrush-Generation durch die Regierung auf, die sich vor 1973 als britische Staatsbürger aus der
Karibik und anderen Commonwealth-Ländern in Großbritannien niederließ. Diese Menschen 
wurden aber später zusammen mit einigen ihrer Nachkommen so behandelt, als hätten sie keine 
Erlaubnis, sich in Großbritannien aufzuhalten. Obwohl die Regierung versprach, nach den 
weitreichenden Empfehlungen der Überprüfung zu handeln, wurde es verabsäumt, die eigentlichen 
Ursachen des Skandals wie den in den Nationalitäts- und Einwanderungsgesetzen und -politiken 
verankerten Rassismus anzugehen (USDOS 30.3.3021; vgl. FH 3.3.2021; vgl. HRW 13.1.2021).
Das Gesetz sieht das Recht auf freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit vor und die Regierung 
respektiert dies (USDOS 30.3.2021). Die Medienlandschaft ist lebendig und wettbewerbsfähig und 
deckt das politische Spektrum ab (FH 3.3.2021). In der von der NGO Reporter ohne Grenzen 
(RoG) veröffentlichten Rangliste der Pressefreiheit 2021 (Berichtszeitraum 2020) befindet sich 
Großbritannien auf Platz 35 von insgesamt 180 gelisteten Ländern (RoG o.D.).
Äußerungen von Hass gegenüber Personen aufgrund ihrer Hautfarbe, Rasse, Nationalität 
(einschließlich Staatsbürgerschaft), ihrer ethnischen oder nationalen Herkunft, Religion oder 
sexuellen Orientierung sowie jegliche Kommunikation, die als bedrohlich oder beleidigend 
angesehen wird und darauf abzielt, eine Person zu belästigen, zu beunruhigen oder zu bedrängen,
sind verboten und werden mit Geld- und/oder Haftstrafen geahndet (USDOS 30.3.2021).
Das Recht auf Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit wird respektiert, auch wenn friedliche 
Demonstranten bei der Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen in den letzten Jahren von der 
Polizei überwacht wurden. NGOs arbeiten im Allgemeinen frei. In den letzten Jahren haben jedoch 
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Enthüllungen bezüglich einer Überwachung von NGOs und politischen Organisationen für Kritik 
gesorgt (FH 3.3.2021). 
Die Bedingungen in den Gefängnissen und Haftanstalten entsprechen internationalen Standards, 
weisen jedoch einige Mängel auf (USDOS 30.3.2021). Es gibt Berichte über ein schlechtes 
Sicherheitsniveau, ein hohes Maß an Gewalt, Überbelegung, lange Isolationsphasen und einen 
alarmierend hohen Drogenkonsum ((HMI 20.10.2020; vgl. DW 30.4.2020; vgl. CoE 11.10.2019).
Im Jahresbericht 2019-2020 von Her Majesty's Chief Inspector of Prisons wird festgestellt, dass in 
mehreren Gefängnissen für Männer und Jugendeinrichtungen die Anwendung von Gewalt nicht 
ausreichend dokumentiert wird, was in solchen Fällen eine Beurteilung der Verhältnismäßigkeit 
erschwert. Die Zahl der Vorfälle von Selbstverletzungen ist  2020 gestiegen (HMI 20.10.2020).
Quellen:
- CoE-CPT –  Council  of  Europe  -  European  Committee  for  the  Prevention  of  Torture  and 
Inhuman or Degrading Treatment or Punishment (11.10.2019): Report to the Government of 
the  United  Kingdom  on  the  visit  to  the  United  Kingdom  from  17  to  25  October  2018, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2018210/2019-29-inf-eng.docx.pdf, Zugriff 7.7.2021
- DW – Deutsche Welle (30.4.2020):  Europarat prangert Zustände in britischen Gefängnissen 
an,  https://www.dw.com/de/europarat-prangert-zust%C3%A4nde-in-britischen-
gef%C3%A4ngnissen-an/a-53291748, Zugriff 7.7.2021
- FH  -  Freedom  House  (3.3.2021):  Freedom  in  the  World  2021  -  United  Kingdom, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046546.html, Zugriff 25.6.2021
- HMI - HM Inspectorate of Prisons (20.10.2020): HM Chief Inspector of Prisons’ Annual Report 
for  2019/20,  https://www.justiceinspectorates.gov.uk/hmiprisons/inspections/annual-
report-2019-20/, Zugriff 2.7.2021 
- HRW  –  Human  Rights  Watch  (13.1.2021):  World  Report  2021  -  United  Kingdom, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2043739.html, Zugriff 8.7.2021
- RoG  –  Reporter  ohne  Grenzen  (o.D.):  Rangliste  der  Pressefreiheit.  Großbritannien, 
https://www.rog.at/wp-content/uploads/2021/04/Index_2021.pdf, Zugriff 25.6.2021 
- USDOS  –  US  Department  of  State  (30.3.2021):  2020  Country  Report  on  Human  Rights 
Practices: United Kingdom, https://www.ecoi.net/en/document/2048494.html, Zugriff 21.6.2021
 11. Todesstrafe
Die Todesstrafe wurde im Jahr 1964 letztmals exekutiert und 1998 auch formell für sämtliche
Straftaten abgeschafft (ECPM 10.10.2020; vgl. AI 4/2021).
Quellen:
- AI  –  Amnesty  International  (4/2021):  Death  sentences  and  executions  2007-2020, 
https://www.amnesty.org/en/what-we-do/death-penalty/, Zugriff 24.6.2021
- ECPM  –  Ensemble  contre  la  peine  de  mort  (10.10.2020):  United  Kingdom, 
https://www.ecpm.org/en/the-death-penalty-worldwide/, Zugriff 24.6.2021
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12. Religionsfreiheit
Laut der letzten Volkszählung 2011 sind 59,5% der Bevölkerung Christen, 4,4% Muslime, 1,3%
Hindus, 0,8% Sikhs, 0,5% Juden und 0,4% Buddhisten. Ungefähr 25% der Bevölkerung gaben 
keine Religionszugehörigkeit an, und 7% wollten keine Angaben machen. Die Zeugen Jehovas 
schätzen ihre Mitgliederzahl auf 137.000 Mitglieder, die Baha'i-Gemeinschaft schätzt, dass sie 
mehr als 7.000 Mitglieder hat (CIA 16.6.2021; vgl. USDOS 12.5.2021).
In Ermangelung einer schriftlichen Verfassung legt das Gesetz die Church of England als Englands 
Staatskirche und die Church of Scotland als Schottlands Nationalkirche fest (USDOS 12.5.2021). 
Die Religionsfreiheit ist in Gesetz und Praxis geschützt. Aufstachelung zu religiösem Hass sowie 
jegliche Diskriminierung aufgrund der Religion sind verboten (FH 3.3.2021; vgl. USDOS 
12.5.2021). Die maximale Strafandrohnung beläuft sich in solchen Fällen auf sieben Jahre 
Gefängnis. Dennoch berichten Minderheitengruppen, insbesondere Muslime, von Diskriminierung, 
Belästigung und gelegentlichen Übergriffen (FH 3.3.2021). Die Zahl der religiös motivierten 
Hassverbrechen ist seit den Jahren 2012/2013 bis zum Beginn der Covid-Pandemie stetig 
angestiegen. Im Jahr 2019/2020 richteten sich ca. 50% der religiös motivierten Hassverbrechen 
gegen Muslime und 19% gegen Juden (USDOS 30.3.2021).
Das Antiradikalisierungsprogramms Prevent zielt darauf ab, Personen, die für die Rekrutierung 
durch Terroristen oder Extremisten anfällig sind, zu identifizieren und vor einem Abgleiten in die 
Radikalität zu schützen (FH 3.3.2021). Erfolgen soll dies durch eine gesetzliche Verpflichtung für 
Schulen, NHS-Trusts, Gefängnisse und lokale Behörden, alle Bedenken zu melden, die sie in
Bezug auf Personen haben, bei denen die Gefahr besteht, dass sie sich dem Extremismus 
zuwenden könnten. Dies hat zu Fällen geführt, in denen Lehrer Grundschulkinder bei der Polizei 
gemeldet haben, weil sie Spielzeugwaffen hatten oder über Videospiele sprachen. Es gibt jedes 
Jahr Tausende von Überweisungen, aber – wie jüngste Zahlen zeigen – werden nur 11% der 
Überwiesenen letztendlich tatsächlich als radikalisierungsgefährdet eingestuft (TheGuardian 
17.3.2021). Aus Angst, in dem genannten Programm erfasst zu werden, zeigen sich Muslime 
zurückhaltend, in einigen Einrichtungen wie insbesondere in Schulen religiöse Themen oder ihre 
Identität zu diskutieren. Pädagogen und Menschenrechtsgruppen kritisieren die Politik dafür, 
Muslime mit dem Programm zur Selbstzensur zu zwingen (FH 3.3.2021).
Im Oktober 2020 veröffentlichte die Gleichstellungs- und Menschenrechtskommission (EHRC) 
einen Bericht, in dem die Labour Party aufgefordert wurde, ihren Umgang mit 
Antisemitismusvorwürfen innerhalb der Partei zu reformieren (USDOS 12.5.2021; vgl. BBC 
29.10.2020).
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Die Regierung kündigte an, die Mittel für physische Sicherheitsmaßnahmen für muslimische,
christliche, Sikh- und Hindu-Gottesdienste aufzustocken. Über eine NGO wurden überdies 14 
Millionen Pfund zur Verfügung gestellt, um die Sicherheit jüdischer Einrichtungen, darunter 
Schulen und Synagogen, zu gewährleisten (USDOS 12.5.2021).
Quellen:
- CIA  (16.6.2021):  The  World  Factbook  –  United  Kingdom,  https://www.cia.gov/the-world-
factbook/countries/united-kingdom/, Zugriff 21.6.2021
- BBC  (29.10.2020):  What  does  the  Labour  Antisemitism  Report  say?, 
https://www.bbc.com/news/uk-politics-54731222, Zugriff 8.7.2021
- FH  -  Freedom  House  (3.3.2021):  Freedom  in  the  World  2021  -  United  Kingdom, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046546.html, Zugriff 25.6.2021
- The Guardian (17.3.2021): Hundreds of Islamic groups boycott Prevent review over choice of 
chair,  https://www.theguardian.com/uk-news/2021/mar/17/hundreds-islamic-groups-boycott-
prevent-review-william-shawcross-protest, Zugriff 28.6.2021
- USDOS  –  US  Department  of  State  (12.5.2021):  2020  Report  on  International  Religious 
Freedom: United Kingdom, https://www.ecoi.net/en/document/2051728.html, Zugriff 21.5.2021
 13. Minderheiten
Aufgrund der kolonialen Geschichte des Landes hat das Vereinigte Königreich einen großen Anteil 
an ethnischen Minderheiten. Diese machen ca. 14 % der Bevölkerung aus und deren Integration 
ist seit langem ein wichtiger Bereich der Regierungspolitik. Obwohl der Human Rights Act 1998 
und der Race Relations (Amendment) Act 2000 allen öffentlichen Behörden die allgemeine Pflicht 
zur Förderung der Rassengleichheit auferlegen, hat das Vereinigte Königreich kein formelles 
Integrationsprogramm entwickelt. Aufgrund der grundsätzlich multikulturellen Ausrichtung des 
Landes wird dem Schutz von Minderheiten traditionell mehr Bedeutung beigemessen als der 
Integration von Migranten. Bei letzterer gibt es sowohl regionale als auch ethnische Unterschiede, 
wobei einige Städte und kleinere Ortschaften Bevölkerungskonzentrationen verschiedener 
ethnischer Gruppen aufweisen, woraus sich Spannungen bezüglich des Zugangs zu öffentlichem 
Wohnraum und zu öffentlichen Dienstleistungen ergeben. Im Zusammenhang mit dem Brexit-
Referendum kam es zu einem Anstieg von einwanderungsfeindlicher Rhetorik und rassistisch 
motivierten Straftaten (BS o.D.; vgl. FH 3.3.2021).
Ethnische Minderheiten haben Schwierigkeiten bei Einstellung und Beförderung und werden öfters 
mit Diskriminierung am Arbeitsplatz konfrontiert (USDOS 30.3.2021).
Quellen:
- BS – Bertelsmann Stiftung (o.D.): United Kingdom Report. Sustainable Governance Indicators, 
https://www.sgi-network.org/docs/2020/country/SGI2020_UK.pdf, Zugriff 22.6.2021
- FH  -  Freedom  House  (3.3.2021):  Freedom  in  the  World  2021  -  United  Kingdom, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046546.html, Zugriff 25.6.2021
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