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- FH – Freedom House (2024): Freedom in the World 2024 – Indonesia,
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105033.html, Zugriff 17.7.2024
- USDOS – US Department of State [USA) (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights 
Practices: Indonesia; https://www.ecoi.net/de/dokument/2107730.html, Zugriff 15.7.2024
 21. Grundversorgung und Wirtschaft
Trotz  gelegentlicher  Wachstumsschwankungen  ist  Indonesien  eine  der  weltweit  am  stärksten 
wachsenden Volkswirtschaften (WKO 2024).
Zu den  wichtigsten Wirtschaftszweigen gehören die Rohstoffindustrie (Erdöl und Erdgas), die 
Landwirtschaft (Kaffee, Kautschuk, Kakao, Zucker, Palmöl und Tabak) und das verarbeitende 
Gewerbe.  Der  Dienstleistungssektor  (einschließlich  Verkehr,  Kommunikation,  Tourismus  und 
Finanzdienstleistungen) treibt Indonesiens Wirtschaft zunehmend stärker an als die traditionelle 
Landwirtschaft (DFAT 24.7.2023; vgl. WKO 2024).  Indonesien kann sich vollständig selbst mit 
Energie versorgen. Den Rest des selbst erzeugten Stroms exportiert Indonesien in andere Länder 
oder nutzt ihn gar nicht (laenderdaten.info 7.2024c).
Viele Indonesier arbeiten im informellen Sektor, u. a. in kleinen und mittleren Unternehmen, als 
Auftragnehmer oder in der „Gig-Economy“, z. B. als Fahrer von Autos oder Motorrädern, die über 
eine Mobiltelefonanwendung gemietet werden. Persönliche Verbindungen, z. B. durch die Familie, 
frühere Arbeit oder innerhalb der eigenen ethnischen Gruppe, sind hilfreich, aber nicht unbedingt
notwendig, um eine informelle Beschäftigung zu finden (DFAT 24.7.2023).
Nach Angaben von Statistics Indonesia lag die Arbeitslosenquote im August 2022 bei 5,8 Prozent 
(DFAT 24.7.2023) und 2023 bei 5,3 Prozent (WKO 2.2024).
Im  Juni  2024  lag  die  Inflationsrate  im  Vergleich  zum  Vorjahresmonat  bei  2,51  Prozent 
(laenderdaten.info 7.2024b).
Das  durchschnittliche  Monatseinkommen  beträgt  in  Indonesien  375  Euro  pro  Kopf 
(laenderdaten.info 8.2024a).
Die  Mindestlöhne  variierten  im  ganzen  Land,  da  die  Provinzgouverneure  befugt  waren,  eine 
Mindestlohnuntergrenze festzulegen, und die Bezirksvorsteher befugt waren, einen höheren Satz 
festzulegen.  In  19  von  34  Provinzen  lag  der  Mindestlohn  unter  der  nationalen  Armutsgrenze 
(USDOS 23.4.2024). Die meisten Arbeitnehmer fielen nicht unter die Mindestlohngesetze (USDOS 
23.4.2024).
Die Armut hat sich seit der Jahrhundertwende mehr als halbiert. Nach den Daten von Statistica 
Indonesia, dem indonesischen Zentralamt für Statistik, vom März 2022 lag die Armutsquote in 
städtischen Gebieten bei 7,5 Prozent und in ländlichen Gebieten bei 12,29 Prozent, und die 
Armutsgrenze lag bei 505.469 IDR (Indonesische Rupiah) pro Monat (etwa 28,62 Euro). Während 
die Zahl der Armen sinkt, ist eine beträchtliche Zahl von Indonesiern gefährdet, in die Armut 
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abzurutschen, wobei einige Schätzungen die Zahl der „Beinahe-Armen“ auf 20 Prozent oder mehr
der Gesamtbevölkerung beziffern (DFAT 24.7.2023).
Nur  rund  30  Prozent  der  Bevölkerung  haben  Zugang  zu  einem  unmittelbar  vorhandenen 
fließendem Trinkwasseranschluss. Zumindest über Quellen und Brunnen in einer Entfernung von 
maximal  30  Minuten  oder  angeliefertes  Wasser  erreichen  94  Prozent  der  Bevölkerung  eine 
Versorgung mit weitestgehend sauberem Trinkwasser (laenderdaten.info 7.2024d).
Quellen:
- CIA  –  Central  Intelligence  Agency  [USA]  (17.7.2024):  Indonesia,  Economy, 
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/indonesia/#economy, Zugriff 22.7.2024
- DFAT – Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (24.7.2023): DFAT COUNTRY 
INFORMATION  REPORT  INDONESIA,  https://www.dfat.gov.au/sites/default/files/country-
information-report-indonesia.pdf, Zugriff 19.7.2024
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Indonesia, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105033.html, Zugriff 17.7.2024
- laenderdaten.info (8.2024a): Indonesien, Kennziffern der Wirtschaft in Indonesien,
https://www.laenderdaten.info/Asien/Indonesien/wirtschaft.php, Zugriff 2.8.2024
- laenderdaten.info  (7.2024b):  Indonesien,  Entwicklung  der  Inflationsraten  in  Indonesien, 
https://www.laenderdaten.info/Asien/Indonesien/inflationsraten.php, Zugriff 22.7.2024
- laenderdaten.info  (7.2024c):  Indonesien,  Energiehaushalt  in  Indonesien, 
https://www.laenderdaten.info/Asien/Indonesien/energiehaushalt.php, Zugriff 22.7.2024
- laenderdaten.info  (7.2024d):  Indonesien,  Gesundheitswesen  in  Indonesien, 
https://www.laenderdaten.info/Asien/Indonesien/gesundheit.php, Zugriff 22.7.2024
- USDOS – US Department of State [USA) (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights 
Practices: Indonesia; https://www.ecoi.net/de/dokument/2107730.html, Zugriff 15.7.2024
- WKO  –  Wirtschaftskammer  Österreich  (2024):  Indonesien,  Länderreport, 
https://www.wko.at/oe/aussenwirtschaft/indonesien-laenderreport.pdf, Zugriff 22.7.2024
- WKO  -  Wirtschaftskammer  Österreich  (2.2024):  Indonesien,  Länderprofil, 
https://www.wko.at/statistik/laenderprofile/lp-indonesien.pdf, Zugriff 22.7.2024
21.1. Sozialbeihilfen
Diejenigen,  die  Anspruch  auf  staatliche  Sozialleistungen  haben,  können  Barzahlungen, 
Grundnahrungsmittelkarten  oder  Subventionen  erhalten,  z.  B.  für  Reis,  Bildung  oder 
Krankenversicherungsbeiträge. Die Anspruchsvoraussetzungen für die verschiedenen Leistungen 
sind  komplex  und  können  für  sozial  schwache  Menschen  schwierig  zu  handhaben  sein. 
Indonesier,  die  im  informellen  Sektor  beschäftigt  sind,  haben  keinen  Anspruch  auf  eine 
Arbeitslosenversicherung.  Sehr  arme  Menschen  können  möglicherweise  Zugang  zu  einigen 
Zahlungen  haben  (dies  sollte  aufgrund  der  Komplexität  der  Anspruchsvoraussetzungen  nicht 
angenommen  werden),  doch  würden  diese  allein  nicht  für  den  Lebensunterhalt  ausreichen. 
Wohlfahrtsdienste können auch von religiösen Gruppen ergänzt werden; so bieten beispielsweise
Gotteshäuser Lebensmittel, Unterkunft und Gesundheitsversorgung an. Die meisten Indonesier 
erhalten eine subventionierte Gesundheitsversorgung (DFAT 24.7.2023).
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Im Januar 2014 begann Indonesien mit der Umsetzung eines nationalen
Krankenversicherungssystems (JKN), Indonesiens universellem Gesundheitssystem. DFAT geht 
davon aus, dass der größte Teil der Bevölkerung nun durch das JKN abgedeckt ist, wobei die 
Bürger und diejenigen, die länger als sechs Monate im Land leben, verpflichtet sind, sich für das 
System  zu  registrieren.  Die  eingeschriebenen  Personen  müssen  Prämien  zahlen,  die  für  die 
Armen subventioniert werden können. Obwohl das JKN für die meisten Menschen zugänglich ist, 
gibt  es  noch  mehrere  Millionen  Indonesier,  darunter  auch  Menschen  mit  Behinderungen  und 
komplexen  Gesundheitsbedürfnissen,  die  keinen  Zugang  zu  diesem  System  haben  (DFAT 
24.7.2023).
Quellen:
- DFAT – Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (24.7.2023): DFAT COUNTRY 
INFORMATION REPORT INDONESIA, https://www.dfat.gov.au/sites/default/files/country-
information-report-indonesia.pdf, Zugriff 19.7.2024
 22. Medizinische Versorgung
Artikel  28H  der  Verfassung  garantiert  den  Bürgern  das  Recht  auf  medizinische  Versorgung, 
während  Artikel  34  den  Staat  verpflichtet,  medizinische  und  öffentliche  Einrichtungen  zur 
Verfügung zu stellen. Die Zuständigkeit für die Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen in 
Indonesien ist seit Anfang der 2000er Jahre auf die Bezirksebene verlagert worden, und die 
Gesundheitsdienstleistungen  variieren  in  Bezug  auf  Qualität  und  Verfügbarkeit  von  Bezirk  zu 
Bezirk (DFAT 24.7.2023).
Es gibt ein Gefälle bei der Bereitstellung und Qualität von Dienstleistungen zwischen städtischen
und ländlichen Gebieten (DFAT 24.7.2023; vgl. EDA 25.7.2024) und eine Mischung aus privaten 
und öffentlichen Gesundheitseinrichtungen. Die meisten Indonesier haben zwar Zugang zu einer 
gewissen Art von Gesundheitsversorgung, aber nicht zu einem Arzt oder einem Krankenhaus, 
sondern  zu  einer  Art  von  Gesundheitsfachkraft  (z.  B.  einer  Krankenpflegerin  oder  einem 
Gesundheitserzieher). Der Zugang könnte in einem Krankenhaus oder möglicherweise in einem 
Gesundheitszentrum  ohne  viele  Einrichtungen  erfolgen.  Nach  Einschätzung  des  DFAT ist es 
schwierig,  eine  Gesamtbewertung  der  Verfügbarkeit  und  Qualität  der  Gesundheitsversorgung 
vorzunehmen, die sich von Ort zu Ort und von Situation zu Situation erheblich unterscheidet. 
Reiche Menschen in städtischen Gebieten haben in der Regel Zugang zu qualitativ besseren 
Gesundheitsdiensten als die Armen in ländlichen Gebieten, doch die meisten Indonesier haben 
Zugang zu einer grundlegenden Gesundheitsversorgung (DFAT 24.7.2023).
Die medizinische Versorgung ist in Privatkliniken und in großen öffentlichen Kliniken in Jakarta 
(Java) vielfach gegeben (AA 22.7.2024), ebenso auf Bali (BMEIA 22.7.2024).
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Die medizinische Versorgung durch Ärzte und Krankenhäuser in Indonesien ist im Vergleich zur
Weltbevölkerung unterdurchschnittlich (laenderdaten.info 7.2024d).
Quellen:
- AA – Auswärtiges Amt [Deutschland] (22.7.2024): Indonesien: Reise- und Sicherheitshinweise, 
Gesundheit,   https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/indonesien-node/
indonesiensicherheit/212396, Zugriff 22.7.2024
- BMEIA  –  BM  Europäische  und  internationale  Angelegenheiten  [Österreich]  (22.7.2024): 
Indonesien,  Gesundheit   und  Impfungen, 
https://www.bmeia.gv.at/reise-services/reiseinformation/land/indonesien, Zugriff 22.7.2024
- EDA – Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten [Schweiz] (25.7.2024): 
Reisehinweise  für  Indonesien,  Medizinische  Versorgung, 
https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/indonesien/
reisehinweise-fuerindonesien.html#edad53f4f, Zugriff 25.7.2024
- DFAT – Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (24.7.2023): DFAT COUNTRY 
INFORMATION  REPORT  INDONESIA,  https://www.dfat.gov.au/sites/default/files/country-
information-report-indonesia.pdf, Zugriff 19.7.2024
- laenderdaten.info  (7.2024d):  Indonesien,  Gesundheitswesen  in  Indonesien, 
https://www.laenderdaten.info/Asien/Indonesien/gesundheit.php, Zugriff 22.7.2024
 23. Rückkehr
Es ist unwahrscheinlich, dass ein abgelehnter Asylbewerber von den Behörden festgehalten oder 
befragt wird, und dem DFAT sind keine Fälle bekannt, in denen dies geschehen ist. Personen, die 
an separatistischen oder terroristischen Aktivitäten beteiligt sind, können von den Behörden befragt 
werden (DFAT 24.7.2023).
Quellen:
- DFAT – Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (24.7.2023): DFAT COUNTRY 
INFORMATION  REPORT  INDONESIA,  https://www.dfat.gov.au/sites/default/files/country-
information-report-indonesia.pdf, Zugriff 19.7.2024
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