jama-lib-2017-01-20-ke

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16.Medizinische Versorgung
Die Kosten von Korruption und Gewalt bedeuten eine Belastung auf das Gesundheitswesen. 
Die  daraus  resultierenden  Probleme  erschweren  in  erster  Linie  den  Zugang  der  armen 
Bevölkerung  zu  medizinischer  Grundversorgung,  auf  die  die  schutzbedürftigen 
Bevölkerungsgruppen besonders angewiesen sind (BTI 2016). 
Das System der öffentlichen Gesundheitsdienste besteht aus primären, sekundären und 
tertiären Gesundheitseinrichtungen. Die Primärversorgung umfasst 317 Gesundheitszentren 
mit unterschiedlichem Serviceniveau (I-V) landesweit und von hier werden die Patienten in
die sekundären und tertiären Einrichtungen weiter verwiesen. Auf sekundärer Ebene gibt es 
25 Krankenhäuser mit einer Klassifizierung von A, B und C. Zwei davon werden im Rahmen 
des  privaten  Gesundheitssektors  betrieben.  Die  Krankenhäuser  der  Kategorie  A  bieten 
sowohl eine sekundäre als auch eine tertiäre medizinische Versorgung an. Die Einrichtungen 
der Kategorie B befinden sich in den Stadtzentren und sie stellen stationäre und ambulante 
Dienste  (Allgemeinchirurgie,  Allgemeinmedizin,  Geburtshilfe  und  Frauenheilkunde, 
Kindermedizin und Anästhesie), Röntgen und Laborleistung zur Verfügung. Zur Kategorie C 
gehören die Krankenhäuser in den Verwaltungsbezirken, in denen stationäre und ambulante 
Basisleistungen (Allgemeinmedizin, Chirurgie, Wochenbett- und Kinderpflege), grundlegende 
Röntgen und Laborleistungen angeboten werden. In vielen dieser Krankenhäuser ist ein 
Facharzt für Chirurgie anwesend, um chirurgische Behandlungen im Notfall sicherstellen zu 
können. In den drei sogenannten Health Departments der tertiären Einrichtungen werden 
Operationen durchgeführt (MOH 22.12.2014; vgl. SERHA o.D.a, b, c). 
Infrastrukturelle Probleme stellen weiterhin eines der dringendsten Anliegens in Jamaika dar 
und das zeigt sich besonders in der Qualität und Verfügbarkeit von Gesundheitsinstitutionen. 
Jeder  Verwaltungsbezirk  verfügt  über  ein  kleines  Krankenhaus,  aber  eine  umfassende 
Notfallversorgung ist nur in Kingston, Montego Bay und Ocho Rios möglich. Die meisten 
Krankenhäuser und Kliniken sind öffentliche Einrichtungen, deren Dienste für alle Bürger und 
Einwohner kostenlos angeboten werden. Sie werden allerdings häufig als unzuverlässig
beschrieben und sind überbelegt. Die Gründe dafür sind die niedrige Finanzierung durch die 
Regierung  und  der  Mangel  an  qualifiziertem  Personal  aufgrund  der  Abwanderung  von 
Arbeitskräften. Private Gesundheitseinrichtungen bieten hingegen einen höheren Standard 
und eine bessere Versorgung; diese Leistungen sind jedoch mit Kosten verbunden. Die 
meisten  Einheimischen  sind  allerdings  nicht  in  der  Lage,  sich  eine  private 
Krankenversicherung leisten oder die Behandlungskosten selber tragen zu können (IN o.D.). 
Quellen:
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl  Seite 21 von 23
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- BTI – Bertelsmann Stiftung´s Transformation Index (2016): Jamaica Country Report, 
https://www.bti-project.org/fileadmin/files/BTI/Downloads/Reports/2016/pdf/
BTI_2016_Jamaica.pdf, Zugriff 19.1.2017 
- IN – Inter Nations (o.D.): Healthcare in Jamaica,  https://www.internations.org/jamaica-
expats/guide/living-in-jamaica-15737/healthcare-in-jamaica-3, Zugriff 19.1.2017 
- MOH – Ministry of Health (22.12.2014): Strategic Business Plan,  http://moh.gov.jm/wp-
content/uploads/2015/07/Ministry-of-Healths-Strategic-Business-Plan-2015-2018.pdf, 
Zugriff 19.1.2017 
- SERHA  –  South  East  Regional  Health  Authority  (o.D.a):  Health  Departments, 
http://www.serha.gov.jm/healthdepartments/, Zugriff 19.1.2017 
- SERHA  –  South  East  Regional  Health  Authority  (o.D.b):  Hospitals, 
http://www.serha.gov.jm/hospitals/, Zugriff 19.1.2017
- SERHA  –  South  East  Regional  Health  Authority  (o.D.c):  Health  centers, 
http://www.serha.gov.jm/healthcenters/, Zugriff 19.1.2017
17.Rückkehr
Die Verfassung garantiert Bewegungs- und Reisefreiheit im Inneren wie nach außen, und 
ermöglicht Emigration, aber auch Rückkehr. Diese Rechte werden im Allgemein von der 
Regierung respektiert. Der Staat arbeitet mit der Internationalen Organisation für Migration 
(IOM), mit dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), mit dem Amt des Hohen 
Kommissars der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) und mit anderen humanitären 
Organisationen zusammen (USDOS 13.4.2016).
Quellen:
- USDOS – US Department of State (13.4.2016): Country report on human rights practices 
2015  –  Jamaica,  https://www.ecoi.net/local_link/322589/462065_de.html,  Zugriff 
19.1.2017
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl  Seite 22 von 23
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