jeme-lib-2025-05-14-ke

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17. Medizinische Versorgung
Sowohl die Huthi als auch die jemenitische Regierung sollen in den letzten Jahren Daten zum
Gesundheitswesen zurückgehalten haben (FH 2025). Die Konfliktparteien haben Krankenhäuser 
angegriffen und damit die Gesundheitsversorgung beeinträchtigt (HRW 16.1.2025). Es kam zu 
konfliktbedingten Beschädigungen und Schließungen von Krankenhäusern, was den Zugang zu 
Gesundheitsdiensten beeinträchtigt (UNICEF 23.3.2025). 
In fast einem Fünftel der 333 Bezirke des Landes gibt es keine Ärzte (MSF 3.2025). Weniger als 
die Hälfte der Krankenhäuser im Jemen sind noch funktionsfähig (UNFPA 1.2023). Berichten 
zufolge sind zwischen 40 % und 46 % aller Gesundheitseinrichtungen im Jemen nur teilweise 
funktionsfähig oder vollständig außer Betrieb (OCHA 15.1.2025; vgl. MSF 3.2025). Eine WHO-
Untersuchung ergab, dass nur etwa 38 % der untersuchten Gesundheitseinrichtungen teilweise 
funktionsfähig waren, 5 % vollständig außer Betrieb (WHO 16.1.2025). 
Die  bestehenden  Gesundheitseinrichtungen  leiden  unter  einem  Mangel  an  finanziellen 
Investitionen,  unbezahlten  Gehältern  (MSF  3.2025),  einem  Mangel  an  qualifiziertem 
Gesundheitspersonal,  und  einem  Mangel  an  grundlegender  medizinischer  Ausrüstung, 
Medikamenten und Verbrauchsmaterialien (MSF 3.2025; vgl. UNFPA 1.2023). 
Der Jemen hat eine der höchsten Müttersterblichkeitsratenweltweit. Sechs von zehn Geburten 
finden  ohne  eine  ausgebildete  Hebamme  statt,  was  das  Risiko  von  Komplikationen  und 
Todesfällen erhöht (MSF 3.2025). Gesundheitsdienste für Mütter und Kinder werden nur von etwa 
20  %  der  funktionsfähigen  Gesundheitseinrichtungen  angeboten  (MSF  3.2025;  vgl  UNFPA 
1.2023). In 19 von 22  Gouvernements herrscht ein gravierender Mangel an Entbindungsbetten, 
indem weniger als sechs Betten pro 10.000 Einwohner zur Verfügung stehen, was weniger als der
Hälfte des Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entspricht. Darüber hinaus leben 
schätzungsweise  42  %  der  Bevölkerung  des  Jemen  mehr  als  eine  Stunde  von  dem 
nächstgelegenen  vollständig  oder  teilweise  funktionsfähigen  öffentlichen  Krankenhaus  entfernt 
(UNFPA 1.2023). 
Patienten müssen in der Regel für die medizinische Grundversorgung selbst aufkommen und oft 
drastisch erhöhte Kosten für spezialisierte sekundäre Gesundheitsdienstleistungen tragen, wie sie 
beispielsweise  in  Intensivstationen  und  bei  längeren  Krankenhausaufenthalten  anfallen  (MSF 
3.2025). 
Der Jemen ist mit weit verbreiteten Ausbrüchen von durch Impfungen vermeidbaren Krankheiten 
konfrontiert, darunter zirkulierende impfstoffabgeleitete Polioviren vom Typ 2 (cVDPV2), akute 
wässrige  Diarrhoe  (AWD)/Cholera,  Masern,  Diphtherie  und  Malaria,  deren  Ausmaße  durch 
niedrige Impfraten und Fehlinformationen verschlimmert werden (WHO 16.1.2025). In den Jahren 
2023 und 2024 kam es im Jemen zu einem besonders starken Ausbrüchen der akuten wässrigen 
Diarrhoe und der Cholera (MSF 3.2025). Im Jahr 2024 wurden bis zum 1. Dezember einerseits 
über  249.900  Verdachtsfälle  von  Cholera  gemeldet,  davon  861  mit  Todesfolge  (35  %  der 
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weltweiten Cholera-Fälle), andererseits 38.998 Verdachtsfälle von Masern gemeldet, darunter 328
Todesfälle. Fast 75 % der Fälle wurden in den nördlichen Gouvernements gemeldet. Auch Malaria 
und Dengue-Fieber sind nach wie vor weit verbreitet (WHO 16.1.2025). 
Quellen:
- FH - Freedom House (2025): Freedom in the World 2025 – Yemen, 
https://freedomhouse.org/country/yemen/freedom-world/2025, Zugriff 29.4.2025
- HRW - Human Rights Watch (16.1.2025): World Report 2025 - Yemen, 
https://www.ecoi.net/en/document/2120133.html, Zugriff 24.4.2025
- MSF - Reporter ohne Grenzen (3.2025): Yemen’s rising tide of malnutrition (3.2025): 
https://www.aerzte-ohne-grenzen.at/sites/default/files/2025-03/final_en_full_report_yemen_risin
g_tide_of_malnutrition_2025_1.pdf, Zugriff 2.5.2025
- OCHA - United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (15.1.2025): Yemen 
Humanitarian Needs and Response Plan, 
https://www.unocha.org/publications/report/yemen/yemen-humanitarian-needs-and-response-
plan-2025-january-2025, Zugriff 5.5.2025
- UNFPA - United Nations Population Fund (1.2023): 2023 UNFPA Humanitarian Response in 
Yemen, 
https://yemen.unfpa.org/sites/default/files/pub-pdf/2023_unfpa_yemen_humanitarian_response
_brochure_-_english_.pdf, Zugriff 2.5.2025
- UNICEF - United Nations International Children's Emergency Fund (23.3.2025): Yemen crisis, 
https://www.unicef.org/emergencies/yemen-crisis#:~:text=Yemen%20remains%20one%20of
%20the,more%20forms%20of%20humanitarian%20assistance, Zugriff 28.4.2025
- WHO - World Health Organization (16.1.2025): Yemen: WHO Health Emergency Appeal 2025, 
https://cdn.who.int/media/docs/default-source/documents/emergencies/2025-appeals/2025-
hea-yemen.pdf?sfvrsn=11094277_5&download=true, Zugriff 5.5.2025
 18. Rückkehr
Es liegen kaum konkrete Informationen über gescheitere Rückkehrversuche von Asylsuchenden 
aus Europa oder anderen westlichen Ländern in den Jemen vor. Das UNHCR hat keinen Zugang 
zu  relevanten  Daten  (wie  Zahlen,  Herkunft  oder  Aufnahmebedingungen  bei  der  Rückkehr). 
Darüber hinaus wurden keine Informationen zu konkreten Umständen (wie Sicherheit oder Art und
Motiv der Ausreise der zurückkehrenden Jemeniten) gefunden (MBZ 9.2023). 
Im Jahr 2024 wurden 49.623 jemenitische Rückkehrer, überwiegend Männer (96 %) durch IOM 
verzeichnet.  Davon  hatten  nur  1.580  Reisedokumente.  Als  vulnerabel  wurden  unter  den 
Rückkehrern 62 unbegleitete Minderjährige verzeichnet, 23 Personen im Alter über 60, elf Kinder 
unter fünf Jahren sowie eine schwangere/säugende Frau (IOM 15.1.2025). 
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Abbildung 3: jemenitische Rückkehrer im Jahr 2024 (Quelle: IOM 15.1.2025)
Im  Jänner  2025  wurden  4.306  Rückkehrer  verzeichnet  und  im  Februar  2025  3.535  (IOM 
16.03.2025).
Die  jemenitische  Regierung  arbeitet  mit  UNHCR  und  anderen  humanitären  Organisationen 
zusammen, um zurückkehrenden Flüchtlingen oder Asylbewerbern sowie anderen betroffenen 
Personen Schutz und Hilfe zu bieten (USDOS 23.4.2024). Es gibt gegenwärtig weder seitens des 
IOM-Landesbüros  für  Österreich  noch  seitens  anderer  Reintegrationsprogramme  (z.B.  dem 
European Reintegration Programme) Reintegrationsunterstützung für freiwillig Rückkehrende aus 
Österreich in den Jemen. Aufgrund der aktuellen Krisensituation weltweit wird bis auf Weiteres 
keine freiwillige Rückkehr in den Jemen unterstützt (IOM 1.4.2025).
Mehrere Quellen halten es für sehr wahrscheinlich, dass die international anerkannte Regierung, 
der Südliche Übergangsrat (STC) und die De-facto-Behörden der Huthi über Listen mit gesuchten 
Personen verfügten (MBZ 9.2023).
Quellen:
- IOM - International Organization for Migration (1.4.2025): Auskunft per E-Mail
- IOM - International Organization for Migration (16.3.2025): Flow Monitoring Registry Dashbord 
Non-Yemeni Migrant Arrivals and Yemeni Migrant Returnees in February 2023, 
https://dtm.iom.int/sites/g/files/tmzbdl1461/files/reports/20250316_FMR_Migrant%20Arrivals
%20And%20Yemeni%20Returnees%20from%20KSA_February
%202025%20Dashboard_En.pdf?iframe=true, Zugriff 5.5.2025
- IOM - International Organization for Migration (15.1.2025): Flow Monitoring Registry Dashbord 
Non-Yemeni Migrant Arrivals and Yemeni Migrant Returnees in December 2023, 
https://dtm.iom.int/reports/yemen-flow-monitoring-registry-non-yemeni-migrant-arrivals-and-
yemeni-migrant-returnees-19, Zugriff 5.5.2025
- MBZ - Ministerie van Buitenlandse Zaken [Niederlande]/ Netherlands Ministry of Foreign Affairs 
(9.2023): General Country of Origin Information Report on Yemen, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2103514/AB_Jemen_September%202023.pdf, Zugriff 
24.4.2025
- USDOS - US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights 
Practices: Yemen, https://www.ecoi.net/en/document/2107612.html, Zugriff 24.4.2025
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