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Quellen: 
- FH – Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 - Jordan, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2071876.html, Zugriff 24.1.2024 
- USDOS – United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Jordan, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089239.html, Zugriff 24.1.2024 
 
 20. IDPs und Flüchtlinge 
Jordanien hat die Flüchtlingskonvention von 1951 nicht unterzeichnet (UNO Flüchtlingshilfe o.D.). 
Die Gesetze des Landes bieten kein Recht auf Gewährung des Asyl- oder Flüchtlingsstatus und die 
Regierung hat kein formales System zum Schutz von Flüchtlingen vorgesehen (USDOS 12.4.2022). 
Jordanien unterzeichnete jedoch 1998 eine Vereinbarung mit UNHCR, in der die Zusammenarbeit 
zwischen der Regierung und dem UNHCR [Anm.: United Nations High Commissioner for Refugees] 
in der Flüchtlingspolitik für Nicht-Palästinenser betont wird. Jordanien verpflichtet sich außerdem zur 
Einhaltung des „Grundsatzes der Nichtzurückweisung“ [Anm.: Non-Refoulement] (IOM 15.2.2022; 
vgl. USDOS 20.3.2023). Außerdem erlaubt die Vereinbarung anerkannten Flüchtlingen einen 
Aufenthalt von maximal einem Jahr, währenddessen der UNHCR eine dauerhafte Lösung für sie 
finden muss. Diese Aufenthaltsdauer ist verlängerbar, und die jordanischen Behörden haben 
Flüchtlinge im Allgemeinen nicht zur Rückkehr ins Herkunftsland gezwungen (USDOS 20.3.2023). 
Jordanien ist eines der am stärksten von der Syrien-Krise betroffenen Länder und beherbergt den 
zweithöchsten Anteil an Flüchtlingen pro Kopf der Bevölkerung weltweit (UNHCR 9.2021; vgl 
UNHCR o.D.). UNHCR zählt 723.886 offiziell registrierte Flüchtlinge, darunter 649.091 Syrer, 55.465 
Iraker und 12.795 Jemeniten (UNHCR 31.12.2023). Jordanische Quellen hingegen verweisen auf 
weitaus höhere Zahlen, in denen von 3.7 Millionen Flüchtlingen aus 49 Ländern die Rede ist. Diese 
beinhalten 2.4 Millionen Palästinenser, die bei UNRWA [Anm.: United Nations Relief and Works 
Agency for Palestine Refugees in the Near East] registriert sind, gefolgt von 1.3 Millionen Syrern (Al-
Mamlaka 6.11.2023). 
Alle im Land lebenden Syrer müssen sich beim Innenministerium registrieren lassen und einen vom 
Ministerium ausgestellten Ausweis erhalten. Die Grenzübergänge des Landes zu Syrien blieben für 
neu ankommende Flüchtlinge allerdings geschlossen. Syrer dürfen nicht ohne vorherige 
Genehmigung des Innenministeriums oder ohne eine gültige Aufenthaltsgenehmigung in einem 
Drittland nach Jordanien einreisen. Syrer, die sich als Flüchtlinge in Jordanien aufhalten, können 
Syrien offiziell für einen kurzen Zeitraum besuchen, ohne ihren Status in Jordanien zu verlieren, 
wenn sie vorab eine Genehmigung des Innenministeriums für die Wiedereinreise nach Jordanien 
einholen (USDOS 20.3.2023). Über 85 % der nach Jordanien geflüchteten Syrer lebten außerhalb 
der Flüchtlingslager (HRW 11.1.2024). Human Rights Watch schreibt in einem 2021 veröffentlichten 
Bericht, dass syrische Flüchtlinge, die zwischen 2017 und 2021 freiwillig aus Jordanien nach Syrien 
zurückkehrten, schweren Menschenrechtsverletzungen und Verfolgung durch die syrische
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Regierung und ihr nahestehende Milizen ausgesetzt waren (HRW 13.1.2022). Laut Freedom House 
wurden syrische Flüchtlinge zuweilen gewaltsam in Gebiete gebracht, in denen sie Gefahr laufen, 
zurückgewiesen zu werden. Bei einer Zurückweisung besteht für sie die Gefahr von Folter, 
Vergewaltigung und weiterer körperlicher Gewalt (FH 2023). 
Die Behörden setzten die Umsetzung des Jordan Compact Plans fort, der darauf abzielt, die 
Lebensbedingungen syrischer Flüchtlinge durch die Gewährung neuer legaler Arbeitsmöglichkeiten 
und die Verbesserung des Bildungssektors zu verbessern (HRW 11.1.2024). Die Regierung 
gewährte syrischen Flüchtlingskindern weiterhin Zugang zu kostenloser Grund- und 
Sekundarschulbildung. Im beobachteten Zeitraum blieben jedoch schätzungsweise 50.650 Syrer 
und 21.540 Nicht-Syrer ohne Schulbildung. Jedoch konnten erstmals in diesem Jahr dank der 
finanziellen Unterstützung des Bildungsministeriums durch internationale Geber auch nicht-syrische 
Flüchtlinge kostenlos staatliche Schulen besuchen, obwohl die Umsetzung weiterhin Probleme 
bereitete (USDOS 20.3.2023). 
Formelle Arbeit für UNHCR-registrierte nicht-syrische Flüchtlinge ist nicht erlaubt. Nicht-syrische 
Flüchtlinge, die eine Arbeitserlaubnis beantragen wollten, müssen auf ihre Registrierung beim 
UNHCR verzichten. Der informelle Arbeitsmarkt ist weiterhin der wichtigste Beschäftigungssektor 
für Flüchtlinge. Syrische Flüchtlinge sind hauptsächlich im informellen Sektor beschäftigt, da nur 
eine begrenzte Anzahl von gebührenfreien Arbeitsgenehmigungen zur Verfügung steht und die 
Sektoren, in denen Flüchtlinge arbeiten durften, begrenzt sind. Seit 2016 hat die Regierung mehr 
als 323.421 Arbeitsgenehmigungen für vom UNHCR registrierte syrische Flüchtlinge ausgestellt, 
davon 92 % für Männer. Die meisten dieser Arbeitsgenehmigungen, die Zugang zu Sektoren 
gewähren, die für ausländische Arbeitskräfte offen sind, sind nicht mehr gültig (USDOS 20.3.2023). 
Jordanien setzte seine differenzierte Politik in Bezug auf die Staatsangehörigkeit der Flüchtlinge fort: 
Seit Oktober 2012 verweigert Jordanien allen Palästinensern die Einreise aus Syrien - bis dahin 
waren etwa 7.000 Palästinenser nach Jordanien eingereist. Viele wurden entweder nach Syrien 
zurückgeschickt oder in Einrichtungen wie dem Cyber-City-Flüchtlingslager untergebracht, das sie 
nur verlassen konnten, um nach Syrien zurückzukehren, außer sie fanden einen jordanischen 
Bürgen (MAGYC 4.2022). 
Der Zugang zu grundlegenden Behördendiensten, einschließlich der Erneuerung von 
Ausweispapieren und der Registrierung von Eheschließungen, Todesfällen und Geburten, war für 
palästinensische Flüchtlinge aus Syrien (PRS - Palestinian Refugees from Syria) weiterhin äußerst 
kompliziert. Diese Schwachstellen setzten Flüchtlinge ohne Papiere einem zusätzlichen Risiko des 
Missbrauchs durch Dritte wie Arbeitgeber und Vermieter aus (USDOS 20.3.2023). 
Für PRS mit jordanischer Staatsbürgerschaft blieb der mögliche Entzug dieser Staatsbürgerschaft 
ein Problem. Dem Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) waren
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mindestens 89 Fälle bekannt, in denen die Staatsbürgerschaft seit Beginn des Syrien-Konflikts im 
Jahr 2011 entzogen wurde. In den meisten Fällen machten die Behörden keine Angaben zu den 
Gründen für den Entzug. PRS, die keine Papiere und keinen legalen Status im Land hatten, neigten 
dazu, ihre Bewegungen einzuschränken, um Begegnungen mit den Behörden zu vermeiden. Einige 
Inhaber von legalen Papieren berichteten darüber hinaus von Verzögerungen bei der Erneuerung 
ihrer Papiere (USDOS 20.3.2023). 
Einige PRS und andere Flüchtlinge wohnen im Al-Hadiqa Camp, (vormals als König-Abdullah-Park 
bekannt), einem ungenutzten, eingezäunten öffentlichen Raum, der seit 2016 für die Unterbringung 
von PRS und anderen Flüchtlingen verwendet wird (USDOS 20.3.2023). 
Die Regierung schränkte die Bewegungsfreiheit von registrierten syrischen Flüchtlingen und 
Asylbewerbern innerhalb des Landes ein. Bewohner von Flüchtlingslagern mussten eine 
Genehmigung beantragen, wenn sie Lager für Familienbesuche oder zum Arbeiten verlassen 
wollten, was ihre Bewegungsfreiheit einschränkte. Es gab auch weiterhin Berichte über 
Zwangsumsiedlungen straffälliger syrischer Flüchtlinge in das Azraq-Flüchtlingslager, darunter viele 
in das beschränkt zugängliche Lager Village 5 von Azraq, als Alternative zur Abschiebung (USDOS 
20.3.2023). 
In letzter Zeit haben jordanische Politiker ihren Diskurs und Bemühungen rund um eine freiwillige 
und sichere Rückkehr von syrischen Flüchtlingen verstärkt. In diesem Kontext traf sich der 
jordanische Außenminister unter anderem mit Vertretern internationaler Organisationen und dem 
syrischen Präsident Bashar al-Assad im Sommer 2023 (The National News 22.8.2023; vgl. Arab 
News 22.10.2023). Von jordanischer Seite her wird hierbei jedoch betont, dass die Umstände für 
eine sichere Rückkehr nach Syrien noch nicht gegeben sind (The National News 22.8.2023). 
Die Behörden setzten weiterhin einen Beschluss vom Januar 2019 um, der es UNHCR verbietet, 
Personen als Asylsuchende zu registrieren, die offiziell zum Zweck der medizinischen Behandlung, 
des Studiums, des Tourismus oder der Arbeit in das Land eingereist sind. Dadurch wird die 
Anerkennung von Nicht-Syrern als Flüchtlinge effektiv verhindert, was dazu führt, dass viele 
Personen ohne UNHCR-Dokumente oder Zugang zu Dienstleistungen bleiben (HRW 11.1.2024). 
Bis September 2021 betraf der Registrierungsstopp mehr als 5.500 Personen, jedoch lagen dem US 
Department of State keine aktuelleren Daten vor (USDOS 20.3.2023). Bezüglich Irakern und 
anderen Flüchtlingen toleriert die Regierung deren verlängerten Aufenthalt weiterhin über den Ablauf 
der Besuchserlaubnis hinaus (USDOS 20.3.2023). 
 
Quellen: 
- Al-Mamlaka (21.6.2023):   لـ مقر اﻷردن3.7    من ﻻجئ مﻼيين49   دولة , 
https://www.almamlakatv.com/news/119549, Zugriff 26.1.2024
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- Arab News (22.10.2023): How Jordan and Syria can cooperate to improve relations, 
https://www.arabnews.com/node/2395876, Zugriff 26.1.2024 
- FH – Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 - Jordan, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2094369.html,Zugriff 26.1.2024 
- HRW – Human Rights Watch (13.1.2022): World Report 2021 - Jordan, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2068595.html, Zugriff 26.1.2022 
- HRW – Human Rights Watch (11.1.2024): World Report 2024 - Jordan, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2068595.html,https://www.ecoi.net/de/dokument/2103171.html, 
Zugriff 26.1.2024 
- IOM – International Organisation for Migration (15.2.2022): Jordan Country Trends Report Study 
Research On Vulnerability To Trafficking In Persons Among The Crisis-Affected Populations In The 
Levant Region, 2021, https://jordan.iom.int/sites/g/files/tmzbdl991/files/documents/jo_country-
trends_0.pdf, Zugriff 26.1.2024 
- MAGYC – Migration Governance and Asylum Crises (4.2022): The Jordan Compact, 
https://www.magyc.uliege.be/upload/docs/application/pdf/2022-05/d.2.6_v3_april2022.pdf, Zugriff 
26.1.2024 
- The National News (22.8.2023): Jordan Foreign Minister says Syrian refugees must eventually 
return home, https://www.thenationalnews.com/mena/2023/08/22/jordan-foreign-minister-says-
syrian-refugees-must-eventually-return-home/, Zugriff 26.1.2024 
- UNHCR –  United Nations High Commissioner for Refugees (9.2021): Fact Sheet: Jordan, 
https://reporting.unhcr.org/sites/default/files/Jordan%20country%20factsheet%20-
%20September%202021.pdf, Zugriff 26.1.2024 
- UNHCR – Operational Data Portal (31.12.2023): Jordan Operational Data Portal, 
https://data.unhcr.org/en/country/jor, Zugriff 22.1.2024 
- UNHCR – The UN Refugee Agency (o.D.): https://www.unhcr.org/countries/jordan, Zugriff 
26.1.2024 
- UNO Flüchtlingshilfe (o.D.): Hilfe für Flüchtlinge in Jordanien, https://www.uno-
fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/jordanien, Zugriff 26.1.2024 
- USDOS – United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Jordan, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089239.html, Zugriff 26.1.2024 
- USDOS – United States Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human 
Rights Practices: Jordan, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071204.html, Zugriff 26.1.2024 
 
 21. Grundversorgung und Wirtschaft 
Ende 2022 hat die Regierung den Gesamthaushaltsplan für 2023 mit einem Ausgabenvolumen von 
mehr als 11,4 Mrd. JD [Anm.: Jordanische Dinar] gebilligt. Die Staatsverschuldung lag Ende des 
Jahres 2022 bei 105,4 % des BIP und ist somit 2,83 % innerhalb eines Jahres gestiegen (WKO  
10.2023b). Ein großes Problem in Jordanien ist vor allem der Mangel an natürlichen Ressourcen 
(GIZ 31.12.2022). 
Im Dezember 2022 kam es in Jordanien zu zahlreichen Protesten wegen steigender 
Lebenshaltungskosten. Auslöser waren die stetig steigenden Treibstoffpreise, weil die jordanische 
Regierung aufgrund einer Auflage des Internationalen Währungsfonds (IWF) die staatlichen 
Subventionen für Energiepreise reduzieren und gleichzeitig die Steuern auf Treibstoff erhöhen 
musste. An den Protesten beteiligten sich vor allem Lastwagenfahrer und Beschäftigte des 
öffentlichen Nahverkehrs. Die Preiserhöhungen erfolgten vor dem Hintergrund einer bereits seit 
Längerem andauernden Wirtschaftskrise mit hoher Inflation und Arbeitslosigkeit. Besonders auffällig
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waren die teils gewalttätigen Ausschreitungen, in denen ein Polizeichef umgebracht wurde (Arab 
Center 21.12.2022). 
Die jordanische Wirtschaft wurde von der Covid-19-Pandemie schwer getroffen und die 
Auswirkungen von regionalen Krisen sind anhaltend spürbar. Nach einer Rezession im Jahr 2020 
begann sich die Wirtschaft 2021 langsam zu erholen, 2022 wurde ein Wirtschaftswachstum von 
2,5 % verzeichnet. Aufgrund des schwachen Wirtschaftswachstums betrug die Arbeitslosigkeit 2020 
25 %, konnte jedoch 2022 auf 22,5 % reduziert werden (WKO 10.2023b). 
Die Inflationsrate ist von 0,4 % im Jahr 2020 auf 4,2 % im Jahr 2022 gestiegen, was auf die weltweit 
steigenden Rohstoffpreise zurückzuführen ist. Dank umfassender Maßnahmen zur 
Inflationsbekämpfung konnte Jordanien die Inflation auf einem relativ niedrigen Niveau halten. 
Dadurch dass der jordanische Dinar an den US-Dollar gekoppelt (1 USD = 0,710 JOD) ist, muss die 
jordanische Zentralbank den Leitzins entsprechend jedem weiteren Anstieg der US-Zinsen 
anpassen. Moment beläuft sich dieser mit Stand August 2023 auf 8,5 % (WKO 10.2023a) 
Der Mindestlohn für jordanische Arbeitnehmer ist derzeit auf 260 JD (ca. 365 Euro, für Ausländer 
230 JD/323 Euro) festgelegt (ILO 12.2023). Trotz erhöhter Lebenskosten wurde der Mindestlohn 
nicht angepasst (Jordan News 20.1.2024). Der netto Durchschnittslohn liegt bei 456,67 JD (ca. 656 
Dollar) (GTAI 12.2022). Dabei werden Arbeitnehmerrechte wie Löhne, Überstunden, Sicherheits- 
und andere Standards oft nicht eingehalten. Einige ausländische Arbeitnehmer sehen sich 
gefährlichen und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen ausgesetzt (USDOS 20.3.2023). Dies trifft 
insbesondere auf bestimmten Sektoren wie der Landwirtschaft, dem Baugewerbe (USDOS 
20.3.2023) oder der Kleidungsindustrie zu (FH 2023). Syrische Flüchtlinge sind besonders 
gefährdet, ausgebeutet zu werden. Da viele von ihnen keine Arbeitserlaubnis haben, arbeiten sie oft 
im informellen Sektor zu niedrigen Löhnen (FH 2023). Rund ein Drittel der jordanischen Bevölkerung 
lebt weiterhin in relativer Armut, und Frauen sind in ihrer wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung 
gegenüber Männern benachteiligt (GIZ 31.12.2022). 
Die jordanische Bevölkerung ist sehr jung: Knapp 33 % der 10,3 Millionen Einwohner sind unter 15 
Jahre alt (WKO 10.2023b). Der jungen Bevölkerung mangelt es an produktiven 
Einkommensmöglichkeiten (GIZ 31.12.2022). Dies führt dazu, dass die Jugendarbeitslosenquote 
bei den 15 bis 24-Jährigen bei knapp 40 % liegt (WKO 10.2023b). Andere Quellen schätzen sie 
sogar auf über 46 % (ARDD 2.10.2023). Die Erwerbsquote der Frauen liegt im Vergleich zu Männern 
bei unter 15 % (WKO 10.2023b). 
Neben der Syrien-Krise liegt die größte Herausforderung für Jordanien weiterhin in der langfristigen 
Wasser- und Energieversorgung des Landes. Jordanien zählt zu den wasserärmsten Ländern der 
Welt, und die jährlichen erneuerbaren Wasserressourcen Jordaniens liegen bei etwa 97 m 3 pro 
Person, was als einer der niedrigsten Werte der Welt gilt und unter der globalen Grenze für absolute
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Wasserknappheit von 500 m3 liegt. Durch die Corona-Krise ist der Wasserverbrauch um etwa 10 % 
gestiegen. Heute liegt das Wasserdefizit bei 30-35 % (WKO 10.2023a). Die hohe Anzahl an 
Flüchtlingen verstärkt zusätzlich den Druck auf die Wasserressourcen (GIZ 31.12.2022) 
Darüber hinaus ist die Industrie in Jordanien schwach ausgeprägt und das Bevölkerungswachstum 
mit 2,6 % (Stand 2017) hoch. Ein Großteil der Bevölkerung lebt in Städten (GIZ 31.12.2022) - die 
Einwohner des Gouvernorates Amman machen schätzungsweise allein 42 % der jordanischen 
Bevölkerung aus (DOS 2021). 
 
Quellen: 
- Arab Center Washington DC (21.12.2022): The Deeper Context to Political Unrest and Protests in 
Jordan, https://arabcenterdc.org/resource/the-deeper-context-to-political-unrest-and-protests-in-
jordan/, Zugriff 26.1.2024 
- ARDD - Arab Renaissance for Democracy & Developement (2.12.2023): Youth Unemployment in 
Jordan: Failed Strategies and Deferred Promises, https://ardd-jo.org/publication/youth-
unemployment-in-jordan-failed-strategies-and-deferred-promises/, Zugriff 26.1.2024 
- DOS – Department of Statistics [Jordanien] (2021): Statistical Yearbook of Jordan, 2021, 
http://dosweb.dos.gov.jo/DataBank/Population_Estimares/PopulationEstimates.pdf, Zugriff 
26.1.2024 
- FH – Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 – Jordan, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2094369.html, Zugriff 26.1.2024 
- GIZ – Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (31.12.2022): Jordanien, 
https://www.giz.de/de/weltweit/360.html, Zugriff 26.1.2024 
- GTAI – Germany Trade & Invest (12.2022): Wirtschaftsdaten Kompakt. Jordanien, 
https://www.gtai.de/resource/blob/12346/6f7f0d43cf80bd8fea080cd4c8a4239f/GTAI-
Wirtschaftsdaten_November_2022_Jordanien.pdf, Zugriff 26.1.2024 
- ILO – International Labour Organization (12.2023): Regulatory Framework Governing Migrant 
Workers, https://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---arabstates/---ro-
beirut/documents/publication/wcms_776521.pdf, Zugriff 26.1.2024 
- Jordan News (20.1.2024): Current wage levels do not align with living conditions - JLO 
https://www.jordannews.jo/Section-109/News/Current-wage-levels-do-not-align-with-living-
conditions-JLO-33758, Zugriff 26.1.2024 
- WKO – Wirtschaftskammer Österreich [Österreich] (10.2023a): Aussenwirtschaft 
Wirtschaftsbericht Jordanien (1.Halbjahr 2023), https://www.wko.at/oe/aussenwirtschaft/jordanien-
wirtschaftsbericht.pdf, Zugriff 26.1.2024 
- WKO – Wirtschaftskammer Österreich [Österreich] (10.2023b): Länderprofil Jordanien, 
https://www.wko.at/statistik/laenderprofile/lp-jordanien.pdf, Zugriff 26.1.2024 
 22. Medizinische Versorgung 
Das Versorgungsniveau ist in Amman sehr gut. Hier sind besonders die beiden großen 
Privatkrankenhäuser, das Al-Khalidi Medical Center und das Arab Medical Center, zu nennen (AA 
25.1.2024). Jordanien ist regional führend im Medizintourismus, wobei Staatsangehörige aus den 
Nachbarländern und den Staaten des Golfkooperationsrates (GCC) sich in Jordanien behandeln 
lassen (ITA 14.12.2022). 
Mit Ausnahme von privaten Krankenhäusern im Raum Amman entspricht die allgemeine 
medizinische Versorgung in öffentlichen Krankenhäusern nicht oder nur eingeschränkt
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westeuropäischem Standard. Der medizinische Standard ist zwar in den öffentlichen 
Krankenhäusern gut, die Krankenpflege entspricht aber nicht immer europäischem Niveau. 
Privatkliniken haben einen besseren Standard (BMEIA 25.1.2024). Außerhalb der Hauptstadt ist mit 
starken Einschränkungen zu rechnen, v.a. auch hinsichtlich des Rettungsdienstes bei Unfällen (AA 
25.1.2024). 
Nach Angaben des jordanischen Gesundheitsministers im Jahr 2023 sind rund 72 % der Jordanier 
entweder privat oder staatlich krankenversichert (TJT 27.8.2024). Die Regierung gewährte Männern 
großzügigere Sozialversicherungsleistungen als Frauen. Die Gesetze und Verordnungen über die 
Krankenversicherung für Beamte erlauben es jedoch Frauen, ihren Krankenversicherungsschutz auf 
Familienangehörige oder Ehepartner auszudehnen (USDOS 20.3.2023). Das 
Zivilversicherungsprogramm ist ein halbautonomer Fonds, der vom Gesundheitsministerium 
verwaltet wird und der 41,7 % der formal krankenversicherten Jordanier eine Krankenversicherung 
bietet. Das Zivilversicherungsprogramm deckt auf der Grundlage eines nach Dienstgrad und 
Dienstjahren gestaffelten Systems alle Staatsbediensteten und ihre Angehörigen für die Versorgung 
in Einrichtungen des Gesundheitsministeriums und in anderen öffentlichen und privaten 
Einrichtungen ab. (EMHJ 24.2.2020). 
Kinder unter 6 Jahren, Personen ab 70 Jahren und Bürger, die in den am wenigsten begünstigten 
und abgelegenen Gebieten wohnen, wurden von den Nutzungsgebühren für die in den 
Einrichtungen des Gesundheitsministeriums erbrachten Gesundheitsdienstleistungen befreit (EMHJ 
24.2.2020). 
Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei rund 76 Jahren (WKO 10.2023). 
Medikamente sind ausreichend verfügbar (BMEIA 25.1.2024). 
Die Hälfte der Flüchtlinge in Jordanien gilt laut Vereinten Nationen als medizinisch vulnerabel. Der 
UNHCR unterstützt weiterhin eine Reihe von Maßnahmen der primären, sekundären und tertiären 
Gesundheitsversorgung (UN 4.8.2020). 
Quellen: 
- AA – Auswärtiges Amt [Deutschland] (25.1.2024): Jordanien - Reise- und Sicherheitshinweise, 
Stand 25.1.22024 (Unverändert seit 23.10.2023), https://www.auswaertiges-
amt.de/de/aussenpolitik/laender/jordanien-node/jordaniensicherheit/218008, Zugriff 25.1.2024 
- BMEIA – Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten [Österreich] 
(25.1.2024): Jordanien, Reiseinformationen, Gesundheit & Impfungen, Stand 25.1.2024 
(Unverändert seit 19.10.2023), https://www.bmeia.gv.at/reise-
services/reiseinformation/land/jordanien/, Zugriff 25.1.2024 
- EMHJ – Eastern Mediterranean Health Journal (24.2.2020): Actuarial cost and fiscal impact of 
expanding the Jordan Civil Insurance Programme for health coverage to vulnerable citizens, 
https://applications.emro.who.int/emhj/v26/02/10203397-2020-2602-206-211.pdf?ua=1&ua=1, 
Zugriff 25.1.2024 
- ITA– International Trade Administration (14.12.2022): Jordan – Country Commercial Guide: 
Healthcare, https://www.trade.gov/country-commercial-guides/jordan-healthcare, Zugriff 25.1.2024
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- The Jordan Times (27.8.2024): Concerns grow over healthcare service quality with increased 
insurance coverage, https://www.jordantimes.com/news/local/concerns-grow-over-healthcare-
service-quality-increased-insurance-coverage%C2%A0, Zugriff 1.2.2024 
- UN – United Nations Jordan (4.8.2020): Covering the cost of healthcare remains a struggle for 
refugees in Jordan, https://jordan.un.org/en/86561-covering-cost-healthcare-remains-struggle-
refugees-jordan, Zugriff  25.1.2024 
- USDOS – United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Jordan, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089239.html, Zugriff 25.1.2024 
- WKO – Wirtschaftskammer Österreich [Österreich] (10.2023): Länderprofil Jordanien, 
http://wko.at/statistik/laenderprofile/lp-jordanien.pdf, Zugriff 25.1.2024 
 
 23. Rückkehr 
Informationen zum Umgang mit Rückkehrern stehen nicht zur Verfügung.
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