kuba-lib-2023-12-01-ke

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter

/ 27
PDF herunterladen
Die Revolutionären Streitkräfte (FAR) sind ein zentraler Pfeiler des kubanischen Regimes und 
werden als Hüter der kubanischen Revolution angesehen; sie spielen eine große Rolle in der 
Politik und Wirtschaft des Landes; viele hochrangige Regierungsämter werden von Militäroffizieren 
bekleidet,  und  ein  von der  FAR  kontrolliertes  Dachunternehmen, die  Armed  Forces  Business 
Group (Grupo de Administración Empresarial oder GAESA), hat Beteiligungen in den Bereichen 
Banken  und  Finanzen, Bauwesen, Import/Export, Häfen,  Immobilien, Einzelhandel, Schifffahrt, 
Transport und Tourismus (CIA 14.11.2023).
Die FAR konzentriert sich weitgehend auf den Schutz der territorialen Integrität und des Staates 
und sieht die USA als ihre Hauptbedrohung an. Der Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 und 
das anschließende Ende der sowjetischen Militärhilfe hatten weitreichende Folgen für die FAR und 
verwandelten sie von einer der größten und fähigsten Streitkräfte in der Region, die während des 
Kalten  Krieges  stark  an  Auslandseinsätzen,  insbesondere  in  Afrika,  beteiligt  war,  in  eine  viel 
kleinere, im Inland stationierte und defensive Streitkraft mit begrenzten Fähigkeiten; die Armee, die 
einst über 200.000 Mann stark war, heute aber nur noch schätzungsweise 40.000 Mann umfasst, 
ist eine Wehrpflichtigenarmee, die mit Waffen und Ausrüstung aus der Sowjetzeit ausgerüstet ist 
(CIA 14.11.2023).
Quellen:
- BS  -  Bertelsmann  Stiftung  (2022):  BTI  Country  Report  Cuba  2022, 
https://bti-project.org/en/reports/country-report/CUB#pos5, Zugriff 21.11.2023 
- CIA  -  Central  Intelligence  Agency  (14.11.2023):  The  World  Factbook -  Cuba, 
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/cuba/#military-and-security, Zugriff 28.11.2023
- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089110.html, Zugriff 28.11.2023
 7. Folter und unmenschliche Behandlung
Der  Schutz  der  Bürger  vor  willkürlicher  Verhaftung  ist  äußerst  mangelhaft.  Kurzfristige 
Verhaftungen sind zur Routine der Regierung geworden, um Dissidenten einzuschüchtern und 
langfristige Haftstrafen zu vermeiden, die in der Regel mehr Aufmerksamkeit der internationalen 
Medien auf sich ziehen. Wenn der Staat repressiv vorgeht, überschreitet er jedoch nicht das Gebot 
der Achtung des Lebens. Politische Gegner müssen nicht befürchten, ermordet zu werden oder zu 
"verschwinden". Die Haftbedingungen sind hart, aber es gibt keine Hinweise auf systematische 
Folter (BS 2022).
Die Regierung setzt weiterhin willkürliche Verhaftungen ein, um Kritiker, unabhängige Aktivisten, 
politische Gegner und andere Personen zu schikanieren und einzuschüchtern. Sicherheitsbeamte 
legen bei der Festnahme von Kritikern nur selten einen Haftbefehl vor. Die Beamten hindern 
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 10 von 27
10

Menschen daran, an Protesten teilzunehmen, und verhaften Kritiker und Journalisten auf dem Weg
dorthin - oder halten sie davon ab, ihr Haus zu verlassen (HRW 12.1.2023).
Es gibt immer wieder Berichte darüber, dass Angehörige der Sicherheitskräfte und ihre Agenten 
Menschenrechts- und Demokratieverteidiger, politische Dissidenten und friedliche Demonstranten 
schikanieren, einschüchtern und körperlich angreifen, und dass sie dies ungestraft tun. Einige 
Häftlinge  und  Gefangene  müssen  körperliche  Misshandlungen  und  Drohungen  mit  sexuellem 
Missbrauch  durch  Gefängnisbeamte  oder  andere  Insassen  erdulden,  die  von  den  Wärtern 
angestiftet werden. Obwohl das Gesetz Nötigung bei Ermittlungsverhören verbietet, greifen Polizei 
und  andere  Sicherheitskräfte  während  der  Verhöre  zuweilen  auf  aggressive  und  körperlich 
missbräuchliche Taktiken, Drohungen und Schikanen zurück. Häftlinge berichten, dass Beamte sie 
mit der Androhung einer langfristigen Inhaftierung, dem Verlust des Sorgerechts für ihre Kinder, der 
Verweigerung der Ausreiseerlaubnis und anderen Strafen einschüchtern (USDOS 20.3.2023).
Quellen:
- BS  -  Bertelsmann  Stiftung  (2022):  BTI  Country  Report  Cuba  2022, 
https://bti-project.org/en/reports/country-report/CUB#pos5, Zugriff 21.11.2023 
- HRW  -  Human  Rights  Watch  (12.1.2023):  World  Report  2023  -  Cuba, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2085407.html, Zugriff 28.11.2023 
- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089110.html, Zugriff 28.11.2023
 8. Korruption
Das Gesetz sieht strafrechtliche Sanktionen für Korruption vor; es gibt jedoch zahlreiche Berichte 
über Korruption in der Regierung, die durch einen schlecht regulierten und undurchsichtigen
Bankensektor gefördert wird. Die Regierung reagiert sehr empfindlich auf Korruptionsvorwürfe und 
geht häufig hart gegen Korruption vor (USDOS 20.3.2023). Korruption ist nach wie vor ein ernstes 
Problem in Kuba, und die weit verbreitete Illegalität durchdringt das tägliche Leben. Der Staat hat 
ein  Monopol  auf  die  meisten  großen  Geschäftsvorgänge  und  es  gibt  keine  unabhängigen 
Mechanismen, um Beamte für Fehlverhalten zur Rechenschaft zu ziehen (FH 2023). 
Auch  wenn  Korruption  in  Kuba  ein  geringeres  Problem  als  in  anderen  lateinamerikanischen, 
karibischen  und  ehemals  kommunistischen  Ländern  war,  ist  die  Korruption  in  der  Regierung 
zunehmend  zu  einem  Problem  geworden,  was  auf  das  Zusammenwirken  dreier  Kräfte 
zurückzuführen ist: die Öffnung eines Hartwährungssektors und einer begrenzten Marktwirtschaft 
mit einem erheblichen Maß an staatlichen Eingriffen und einer schwachen Rechtsgrundlage; die 
weit  verbreitete  Kleinkorruption  im  Alltag,  die  eine  Mentalität  schafft,  dass  Regeln  gebrochen 
werden müssen; und das Fehlen unabhängiger Institutionen oder Medien, die als Kontrollorgan 
fungieren und Transparenz gewährleisten könnten (BS 2022).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 11 von 27
11

Es  gibt  zahlreiche  Berichte  über  Korruption  bei  der  Polizei  und  anderen  Beamten  bei  der 
Durchsetzung  von  Wirtschaftsbeschränkungen und  der  Erbringung  von  staatlichen 
Dienstleistungen. So stehlen Mitarbeiter häufig Produkte aus staatlichen Beständen und verkaufen 
sie  auf  dem  Schwarzmarkt.  Auch  die  Korruption  durch  Zollbeamte  ist  Berichten  zufolge  weit 
verbreitet.  Die  Regierung  und  staatlich  kontrollierte  Unternehmen  betreiben  internationale 
Geldwäsche, um Sanktionen zu umgehen (USDOS 20.3.2023).
Die  Regierung  hat  zeitweise  Antikorruptionskampagnen  durchgeführt,  und  gegen  hochrangige 
kubanische Beamte und ausländische Geschäftsleute, die der Korruption für schuldig befunden 
wurden, sind lange Haftstrafen verhängt worden. Interne Reformen, die das System transparenter 
und weniger anfällig für Missbrauch machen würden, wurden jedoch abgelehnt. Die Behörden 
dulden  keine  Gruppen  der  Zivilgesellschaft,  keine  unabhängigen  Journalisten  und  keine 
unabhängigen  Gerichte,  die  als  externe  Kontrollinstanz  für  das  Fehlverhalten  der  Regierung 
dienen könnten (FH 2023).
Kuba belegt am Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International mit 45 von 100 
Punkten Rang 65 von 180 Staaten (TI 2023).
Quellen:
- BS  -  Bertelsmann  Stiftung  (2022):  BTI  Country  Report  Cuba  2022, 
https://bti-project.org/en/reports/country-report/CUB#pos5, Zugriff 27.11.2023 
- FH  -  Freedom  House  (2023):  Freedom  in  the  World  2023  -  Cuba, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2088504.html, Zugriff  27.11.2023
- TI  -  Transparency  Inernational  (2023):  CPI  2022  Cuba, 
https://www.transparency.org/en/countries/cuba, Zugriff 28.11.2023
- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089110.html, Zugriff 28.11.2023
 9. Wehrdienst und Rekrutierungen
Militärdienst erfolgt im Alter von 17-28 Jahre, obligatorisch ist er für Männer, freiwillig kann er von 
Männern und Frauen geleistet werden; Wehrpflichtige dienen 24 Monate lang [Stand: 2023] (CIA 
14.11.2023).
Die  Verweigerung aus  Gewissensgründen darf  in Kuba  nicht in der Absicht  geltend gemacht 
werden, die Einhaltung des Gesetzes zu umgehen oder einen anderen an der Ausübung seiner 
Rechte  zu  hindern.  Der  Militärdienst  ist  für  alle  Männer  obligatorisch,  und  es  gibt  keine 
gesetzlichen  Bestimmungen,  die  Kriegsdienstverweigerer  vom  Dienst  befreien  (USDOS 
15.5.2023).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 12 von 27
12

Die Strafe für die Nichterfüllung des Wehrdienstes beträgt drei Monate bis zu einem Jahr
Gefängnis (IRB 28.3.2014).
Quellen:
- CIA  -  Central  Intelligence  Agency  [USA]  (14.11.2023):  The  World  Factbook  -  Cuba, 
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/cuba/#military-and-security, Zugriff 27.11.2023
- IRB - Immigration and Refugee Board of Canada (28.3.2014): Cuba: Military service, including
legislation,  obligations,  and  alternatives;  consequences  for  refusal  [CUB104825.E], 
https://www.ecoi.net/de/dokument/1087960.html, Zugriff 27.11.2023
- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (15.5.2023): 2022 Report on International Religious 
Freedom: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2091873.html, Zugriff 27.11.2023
 10. Allgemeine Menschenrechtslage
Zu den wichtigsten Menschenrechtsproblemen gehören glaubwürdige Berichte über rechtswidrige 
oder willkürliche Tötungen (einschließlich außergerichtlicher Tötungen durch die Regierung), Folter 
und  grausame,  unmenschliche  und  erniedrigende  Behandlung  von  politischen  Dissidenten, 
Häftlingen  und  Gefangenen  durch  die  Sicherheitskräfte,  weiters  willkürliche  Verhaftungen  und 
Inhaftierungen,  grenzüberschreitende  Repressionen  gegen  Personen,  willkürliche  oder 
unrechtmäßige Eingriffe in die Privatsphäre sowie schwerwiegende Einschränkungen der
Meinungs- und Medienfreiheit. 
Gegenüber  Journalisten  kommt  es  zur  Anwendung  bzw.  Androhung  von  Gewalt.  Zensur, 
ungerechtfertigte Verhaftungen oder strafrechtliche Verfolgung von Journalisten sowie rigorose 
Verleumdungsgesetze  tragen  zur  Einschränkung  der  Meinungsfreiheit  bei.  Zudem  gibt  es 
schwerwiegende  Einschränkungen  der  Internetfreiheit,  der  Religionsfreiheit,  der 
Versammlungsfreiheit sowie der Bewegungs- und Aufenthaltsfreiheit innerhalb des Landes.
Die Bürger haben keine Möglichkeit, ihre Regierung friedlich durch freie und faire Wahlen zu 
ändern (USDOS 20.3.2023). Kritik der EU an gravierenden Defiziten bei Menschenrechten (bei 
Meinungs- und Versammlungsfreiheit) und Rechtsstaatlichkeit werden von Kubas Führung mit der 
Verteidigung der Revolution gerechtfertigt (AA 18.9.2023).
Die Verfassung sieht Meinungsfreiheit vor, auch für Mitglieder der Presse und anderer Medien, 
unter  der  Bedingung,  dass  die  Äußerungen  "mit  den  Zielen  der  sozialistischen  Gesellschaft 
übereinstimmen".  Die  Regierung  schränkt  das  Recht  auf  freie  Meinungsäußerung  auf 
verschiedene Weise ein. Die Regierung hat wiederholt öffentliche Debatten über politisch heikle 
Themen limitiert. Mehrere Gesetze stellen Aspekte der freien Meinungsäußerung unter Strafe, wie 
z.B.  der  Erlass  349,  der  das  Kulturministerium  ermächtigt, alle  künstlerischen und  kulturellen 
Aktivitäten zu regeln. Anstatt diese Gesetze durchzusetzen, nutzt die Polizei in der Regel andere 
Vorwände, um Personen, die ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen, zu schikanieren 
und zu verhaften. Unabhängige Journalisten werden mit Repressionen und erzwungener
Verbannung schikaniert (USDOS 20.3.2023). Kubaner, die die Regierung kritisieren, riskieren eine 
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 13 von 27
13

strafrechtliche Verfolgung. Ein ordnungsgemäßes Verfahren oder ein fairer Prozess vor einem
zuständigen, unabhängigen und unparteiischen Gericht ist ihnen nicht garantiert (HRW 12.1.2023). 
Kuba verfügt über eines der restriktivsten Medienumfelder der Welt. Der formale Mediensektor 
befindet sich im Besitz und unter der Kontrolle des Staates und die Verfassung verbietet Medien in 
Privatbesitz.  Die  unabhängige  Presse  des  Landes  arbeitet  außerhalb  des  Gesetzes,  ihre 
Veröffentlichungen gelten als "feindliche Propaganda" und ihre Journalisten werden routinemäßig 
schikaniert, festgenommen, verhört, bedroht, in der offiziellen Presse diffamiert und dürfen nicht 
ins Ausland reisen. Sie werden von Regierungsvertretern regelmäßig beschuldigt, Söldner oder 
gar Terroristen zu sein, und viele von ihnen werden wegen "Aneignung von Rechtsbefugnissen", 
"Verbreitung  von  Falschnachrichten"  oder  anderer  vage  definierter  Vergehen  angeklagt. 
Journalisten  staatlicher  Sender  führen  einen  ähnlichen  Diskurs,  wenn  sie  über  Dissidenten 
sprechen. Die Regierung überwacht und verfolgt vermeintliche Dissidenten in der Kunstszene, 
Mainstream-Künstler und Medienvertreter, die unabhängige oder kritische Ansichten verbreiten 
(FH 2023).
Die Verfassung sieht zwar ein begrenztes Versammlungsrecht vor, doch darf dieses Recht nicht 
"gegen den Bestand und die Ziele des sozialistischen Staates" ausgeübt werden. Das Gesetz 
schreibt vor, dass Bürger eine Genehmigung für organisierte Versammlungen von drei oder mehr 
Personen beantragen müssen, was mit einer Strafe von bis zu sechs Monaten Gefängnis und 
einer Geldstrafe geahndet wird. Die Regierung tolerierte einige Versammlungen, und viele religiöse 
Gruppen berichteten, dass sie sich versammeln konnten, ohne sich anzumelden oder mit
Sanktionen rechnen zu müssen (USDOS 20.3.2023). Die Einschränkung der Versammlungsfreiheit 
ist  nach  wie  vor  eine  wichtige  Form  der  politischen  Kontrolle.  Sicherheitskräfte  und  von  der 
Regierung  unterstützte  Angreifer  unterbrechen  routinemäßig  friedliche  Versammlungen  oder 
Proteste von politischen Dissidenten und zivilgesellschaftlichen Aktivisten (FH 2023).
Die  Regierung  verweigert  den  Bürgern  routinemäßig  die  Vereinigungsfreiheit  und  erkennt 
unabhängige  Vereinigungen  nicht  an.  Das  Gesetz  verbietet  alle  nicht  offiziell  anerkannten 
politischen  Organisationen.  Mehrere  unabhängige  Organisationen,  darunter  politische 
Oppositionsparteien und Berufsverbände, arbeiten als NGOs ohne rechtliche Anerkennung, und 
die Polizei führt gelegentlich Razzien bei ihren Treffen durch (USDOS 20.3.2023) Unter Berufung 
auf  das  Vereinsgesetz  von  1985  weigert  sich  die  Regierung,  jede  neue  Organisation  zu 
registrieren,  die  nicht  unter  staatlicher  Aufsicht  steht.  Fast  alle  politisch  motivierten 
Kurzzeitverhaftungen  der  letzten  Jahre  betrafen  Mitglieder  unabhängiger  Vereinigungen, 
Thinktanks, Menschenrechtsgruppen, politischer Parteien und Gewerkschaften (FH 2023).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 14 von 27
14

Opposition:Die Kommunistischen Partei (PCC) hat seit Mitte der 1960er Jahre die Regierung und
die Politik in Kuba monopolisiert. Sie lässt keine Konkurrenz bei den Wahlen zu und verhindert, 
dass eine alternative Kraft ihre Nachfolge durch eine demokratische Machtübergabe antritt. Die 
Sicherheitskräfte  unterdrückten  die  Aktivitäten  der  Opposition  sowohl  während  des 
Verfassungsreferendums im Februar 2019 als auch während der Wahl von Díaz-Canel im Oktober 
2019.  Bei  den  Kommunalwahlen  im  November  2022  gab  es nur  einen  einzigen 
Oppositionskandidaten unter den mehr als 26.000 nominierten Kandidaten; Anfang des Monats 
hatten Oppositionsgruppen, die behaupteten, die Regierung habe Oppositionskandidaten an der 
Teilnahme gehindert, die Wähler zum Boykott der Wahlen aufgerufen (FH 2023).
Nach  Angaben  der  in  Madrid  ansässigen  Organisation  Prisoners  Defenders  hielt  Kuba  im 
September über 1.020 Personen fest, die der Definition von politischen Gefangenen entsprachen. 
Darunter  befanden  sich  235,  die  unter  Hausarrest  standen  oder  unter  Auflagen  freigelassen 
wurden (HRW 12.1.2023).
Die  Regierung  hat  angeblich  mit  dem  Amt  des  Hohen  Flüchtlingskommissars  der  Vereinten 
Nationen  (UNHCR)  und  anderen  humanitären  Organisationen  zusammengearbeitet,  um 
Flüchtlingen,  zurückkehrenden  Flüchtlingen  und  Asylwerbern  sowie  anderen  schutzbedürftigen 
Personen Schutz und Hilfe zu gewähren. Informationen über das Ausmaß dieser Zusammenarbeit 
waren nicht öffentlich zugänglich. Die Vereinten Nationen berichteten von schätzungsweise 215 
Asylwerbern und Flüchtlingen, von denen sich einige bereits seit Jahren im Land aufhielten. Die
Verfassung sieht die Gewährung von Asyl für Personen vor, die wegen ihrer Prinzipien oder 
Handlungen aus verschiedenen spezifizierten politischen Gründen verfolgt werden. Die Regierung 
verfügt  jedoch  über  keinen  formellen  Mechanismus  für  die  Bearbeitung  von  Asylanträgen 
ausländischer Staatsangehöriger und ist kein Unterzeichner der Flüchtlingskonvention von 1951 
(USDOS 20.3.2023).
Quellen:
- AA  -  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (18.9.2023):  Kuba:  Politisches  Porträt, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/kuba-node/politisches-portraet/212242, 
Zugriff 28.11.2023
- FH  -  Freedom  House  (2023):  Freedom  in  the  World  2023  -  Cuba, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2088504.html, Zugriff  28.11.2023
- HRW  -  Human  Rights  Watch  (12.1.2023):  World  Report  2023  -  Cuba, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2085407.html, Zugriff 28.11.2023 
- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089110.html, Zugriff 28.11.2023
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 15 von 27
15

11. Haftbedingungen
Die Haftbedingungen sind hart (BS 2022; vgl. USDOS 20.3.2023, FH 2023) und manchmal
lebensbedrohlich (USDOS 20.3.2023), aber es gibt keine Hinweise auf systematische Folter (BS 
2022). Die Gefängnisse sind häufig überfüllt (HRW 12.1.2023; vgl. USDOS 20.3.2023, FH 2023). 
Es  gibt  zudem  Berichte  über  mangelhafte  Einrichtungen,  sanitäre  Anlagen  und  medizinische 
Versorgung, Übergriffe durch Gefängnisbeamte und lange Einzelhaft (USDOS 20.3.2023; vgl. FH 
2023).
Die  Gefangenen  haben  keinen  wirksamen  Mechanismus,  um  Rechtsmittel  gegen  Missstände 
einzulegen. Diejenigen, die die Regierung kritisieren oder in den Hungerstreik treten, müssen oft 
lange Einzelhaft, Schläge, eingeschränkte Familienbesuche und die Verweigerung medizinischer 
Versorgung ertragen (HRW 12.1.2023).
Die  Regierung  veröffentlicht  keine  offiziellen  Statistiken  über  die  Gefängnisse  und  erlaubt 
internationalen  Beobachtern  nicht,  diese  zu  inspizieren  (USDOS  20.3.2023).  Die  Regierung 
verweigert kubanischen und internationalen Menschenrechtsgruppen weiterhin den Zugang zu den 
Gefängnissen (HRW 12.1.2023).
Quellen:
- BS - Bertelsmann Stiftung (2022): BTI Country Report Cuba 2022,
https://bti-project.org/en/reports/country-report/CUB#pos5, Zugriff 23.11.2023 
- HRW  -  Human  Rights  Watch  (12.1.2023):  World  Report  2023  -  Cuba, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2085407.html, Zugriff 28.11.2023 
- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089110.html, Zugriff 28.11.2023
 12. Todesstrafe
Die Todesstrafe ist nicht abgeschafft (WCDAP 23.5.2023). Sie wird laut dem neuen, am 1.12.2022 
in Kraft getretenen neuen kubanischen Strafgesetzbuch für 23 schwere Verbrechen beibehalten 
(AI 1.12.022).
Es gab in den Jahren 2022, 2021 und 2020 keine Exekution. Die letzte bekannte Durchführung der 
Todesstrafe erfolgte im Jahr 2003 (WCADP 23.5.2023). 
Quellen:
- AI - Amnesty International (2.12.2022): Cuba: New criminal code is a chilling prospect for 2023 
and  beyond,  https://www.amnesty.org/en/latest/news/2022/12/cuba-el-nuevo-codigo-penal-
presenta-un-panorama-aterrador-para-2023-y-anos-posteriores/, Zugriff 29.11.2023
- WCADP  -  World  Coalition  against  the  death  penalty  (23.5.2023): 
https://worldcoalition.org/pays/cuba/, Zugriff 29.11.2023
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 16 von 27
16

13. Religionsfreiheit
Die Bevölkerung besteht aus Christen 58,9 %, Volksreligionen 17,6 %, Buddhisten <1 %, Hindus, <
1 %, Juden, <1 %, Muslime, <1 %, andere <1 %, kein Bekenntnis 23,2% [Schätzung aus dem Jahr 
2020].  Zu  den  Volksreligionen  gehören  Religionen  afrikanischen  Ursprungs,  Spiritismus  und 
andere, die sich mit dem Katholizismus oder Protestantismus vermischt haben; die Daten sind 
Schätzungen,  da  es  für  Kuba  keine  maßgebliche  Quelle  zur  Religionszugehörigkeit  gibt  CIA 
(14.11.2023).
Die Verfassung enthält schriftliche Bestimmungen über die Religionsfreiheit und das Verbot der 
Diskriminierung aus religiösen Gründen. Bestimmungen im Straf- und Verwaltungsrecht stehen 
jedoch im Widerspruch zu diesen Schutzbestimmungen. Die Verfassung erklärt das Land zu einem 
säkularen Staat und sieht die Trennung von religiösen Institutionen und dem Staat vor, aber die 
Kommunistische Partei Kubas (KPCh) regelt über ihr Amt für religiöse Angelegenheiten (ORA) und 
das Justizministerium (MOJ) die religiöse Praxis. Das Gesetz schreibt vor, dass alle religiösen 
Gruppen beim MOJ eine offizielle Registrierung beantragen müssen. Nach dem Strafgesetzbuch 
ist die Mitgliedschaft in oder die Verbindung mit einer nicht registrierten Gruppe eine Straftat. Eine 
Änderung  eines  bestehenden  Gesetzes,  die  seit  dem  1.12.2022  in  Kraft  ist,  erhöht  das 
Mindeststrafmaß für Personen, die versuchen, aus Gewissensgründen den Militärdienst oder den 
öffentlichen Schulbesuch zu verweigern, einschließlich derjenigen, deren Verweigerung auf ihren 
religiösen Überzeugungen beruht. Ein weiteres Gesetz, das ebenfalls seit Dezember 2022 in Kraft 
ist, sieht Haftstrafen von bis zu zehn Jahren für Personen vor, die Gelder von ausländischen 
Organisationen  erhalten  oder  Aktivitäten  finanzieren,  die  als  gegen  den  Staat  oder  seine 
verfassungsmäßige Ordnung gerichtet gelten; dieses Gesetz könnte sich gegen die unabhängige
Zivilgesellschaft, einschließlich religiöser Gruppen, richten (USDOS 15.5.2023).
Die Kubaner genießen zwar Religionsfreiheit, aber offizielle Hindernisse machen es den Kirchen 
schwer,  ungehindert  zu  arbeiten.  Bestimmte  kirchliche  Gruppen  haben  Schwierigkeiten,  sich 
registrieren zu lassen, und die Verbindung mit einer nicht registrierten Gruppe ist ein strafbares 
Vergehen.  Die  römisch-katholische  Kirche  genießt  eine  Ausweitung  ihrer  pastoralen  Rechte, 
einschließlich des regelmäßigen Zugangs zu den staatlichen Medien und der Möglichkeit, neue 
Kirchen zu bauen. Protestantische und evangelikale Gruppen sind in der Regel mit größeren 
Einschränkungen konfrontiert, aber auch für sie haben sich die Bedingungen in den letzten Jahren 
verbessert (FH 2023).
Viele religiöse Gruppen berichteten, dass die Regierung trotz der Verfassungsbestimmungen, die 
Gewissens- und Religionsfreiheit vorsehen und Diskriminierung aufgrund der Religion verbieten, 
weiterhin Drohungen, Inhaftierungen, Gewalt und andere Zwangsmaßnahmen einsetzte, um die 
Aktivitäten einiger religiöser Gruppen, Führer und Anhänger einzuschränken, einschließlich des 
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 17 von 27
17

Rechts von Gefangenen auf freie Religionsausübung. Während einige Gruppen stärkeren
Einschränkungen  durch  die  Regierung  ausgesetzt  waren  als  andere,  berichtete  die 
Zivilgesellschaft, dass die Regierung weiterhin alle religiösen Gruppen überwachte, einschließlich 
registrierter Gruppen und solcher, die direkt mit dem kubanischen Krichenrat (CCC – Council of 
Cuban Chruches) verbunden sind (USDOS 15.5.2023).
Quellen:
- CIA  -  Central  Intelligence  Agency  (14.11.2023):  The  World  Factbook -  Cuba, 
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/cuba/#military-and-security, Zugriff 28.11.2023
- FH  -  Freedom  House  (2023):  Freedom  in  the  World  2023  -  Cuba, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2088504.html, Zugriff  28.11.2023
- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (15.5.2023): 2022 Report on International Religious 
Freedom: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2091873.html, Zugriff 29.11.2023
 14. Minderheiten
Gemäß der Volkszählung aus dem Jahr 2012 besteht die Bevölkerung in Kuba zu 64,1 % aus 
Weißen, zu 26,6 % aus Mestizen und zu 9,3 % aus Schwarzen (CIA 14.11.2023).
Das Gesetz verbietet die Diskriminierung aus Gründen der ethnischen Gruppe (USDOS 20.3.2023; 
vgl. FH 2023). Es liegen keine Informationen darüber vor, ob die Regierung dieses Gesetz wirksam 
durchsetzt  (USDOS  20.3.2023).  Die  PCC-Führung  hat  in  den  letzten  Jahren  eine  größere 
geschlechtliche und ethnische Vielfalt gezeigt. Da jedoch allen kubanischen Bürgern politische 
Rechte  verwehrt  sind,  können  Frauen,  Afrokubaner  und  Angehörige  anderer  demografischer 
Gruppen weder ihre Vertreter wählen noch sich unabhängig organisieren, um ihre politischen
Interessen durchzusetzen (FH 2023).
Afrokubaner werden häufig rassistisch diskriminiert. Afrokubaner berichteten über Diskriminierung 
bei  der  Einstellung,  insbesondere  bei  der  Besetzung  von  Führungspositionen  in  der 
Tourismusbranche, den Medien und der Regierung. Stellenanzeigen dürfen offen sexistisch und 
rassistisch  sein.  Die  Polizeigewalt  nahm  im  Laufe  des  Jahres  2022  zu  und  richtete  sich 
unverhältnismäßig stark gegen Afrokubaner bei der Durchsetzung von Gesetzen gegen informelle 
kommerzielle Aktivitäten und bei friedlichen Protesten (USDOS 20.3.2023).
Quellen:
- CIA  -  Central  Intelligence  Agency  (14.11.2023):  The  World  Factbook -  Cuba, 
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/cuba/#military-and-security, Zugriff 28.11.2023
- FH  -  Freedom  House  (2023):  Freedom  in  the  World  2023  -  Cuba, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2088504.html, Zugriff  28.11.2023
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 18 von 27
18

- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights
Practices: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089110.html, Zugriff 28.11.2023
 15. Relevante Bevölkerungsgruppen
15.1. Frauen
Frauen und Männer sind rechtlich gleichgestellt (FH 2023; vgl. USDOS 20.3.2023). Der Einzelne 
genießt  weitgehende  Freiheit  in  seinen  zwischenmenschlichen,  romantischen  und  sexuellen 
Beziehungen. Scheidungen sind zwar üblich, aber Männer und Frauen haben die gleichen Rechte 
in  Bezug  auf  die  ehelichen  Güter  und  das  Sorgerecht  für  die  Kinder  (FH  2023),  aber  auch 
dieselben  Pflichten  in  Bezug  auf  Ehe,  Scheidung,  elterliche  Pflichten,  Haushaltsführung  und 
Beschäftigung. Es liegen keine Informationen darüber vor, ob die Regierung das Gesetz wirksam 
durchsetzt  (USDOS  20.3.2023).  Strukturelle  Diskriminierung  betrifft  Frauen  jedoch  auf 
unterschiedliche Weise, sagte der Sonderberichterstatter für wirtschaftliche, soziale, kulturelle und 
ökologische Rechte der Interamerikanischen Menschenrechtskommission im August 2022 (HRW 
12.1.2023).
Frauen sind in den meisten Berufen gut vertreten, obwohl ihre Erwerbsquote deutlich hinter der der 
Männer  zurückbleibt,  was  auf  anhaltende  wirtschaftliche  Ungleichheiten  und  kulturelle 
Doppelmoral hindeutet (FH 2023). Die Mitgliederzahl der Kommunistischen Partei ist in den 1990er 
Jahren leicht gesunken, hat sich aber seitdem wieder auf etwas mehr als eine halbe Million 
Mitglieder erholt. Seit Raúl Castro den Parteivorsitz übernommen hat, wurden mehr Frauen in das 
Zentralkomitee und in das Politbüro aufgenommen (BS 2022). Mehr als die Hälfte der 605 Sitze in 
der  Nationalversammlung  sind  mit  Frauen  besetzt.  Im  12-köpfigen  Politischen  Vorstand  des 
Zentralkomitees der PCC, der auf dem Parteitag im April 2021 gewählt wurde, hatten Frauen 
jedoch nur drei Sitze (FH 2023).
Das  überarbeitete  Strafgesetzbuch  stellt  die  Vergewaltigung  von  Frauen  und  Männern, 
einschließlich der Vergewaltigung in der Ehe, unter Strafe und stellt andere sexuelle Übergriffe 
gegen  beide  Geschlechter  gesondert  unter  Strafe.  Das  Strafmaß  für  Vergewaltigung  beträgt 
mindestens vier Jahre Haft. Das neue Gesetz erkennt weder den Straftatbestand des Femizids an, 
noch  gibt  es  ein  spezielles  Gesetz  für  häusliche  Gewalt.  Es  erkennt  das  Verbrechen  der 
geschlechtsspezifischen  Gewalt  an  und  sieht  je  nach  Schwere  des  Vergehens  Geld-  oder 
Gefängnisstrafen unterschiedlicher Länge vor. Die Regierung setzte das Gesetz in Bezug auf 
Vergewaltigung im Allgemeinen wirksam durch. Es liegen keine Informationen darüber vor, ob die 
Regierung die Gesetze zur geschlechtsspezifischen Gewalt wirksam durchsetzt. Das Gesetz sieht 
Strafen für sexuelle Belästigung vor, die von sechs Monaten bis zu fünf Jahren Haft reichen 
können.  Die  Regierung  hat  im  Laufe  des  Jahres  2022  keine  Statistiken  über  Verhaftungen, 
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 19 von 27
19

Go to next pages