kuba-lib-2023-12-01-ke

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter

/ 27
PDF herunterladen
Der kommunistische Einparteienstaat Kuba verbietet politischen Pluralismus, er verbietet
unabhängige  Medien,  unterdrückt  abweichende  Meinungen  und  schränkt  grundlegende 
bürgerliche  Freiheiten  stark  ein.  Trotz  der  jüngsten  Reformen,  die  einige  Aktivitäten  des 
Privatsektors zulassen, dominiert die Regierung weiterhin die Wirtschaft. Der undemokratische 
Charakter des Regimes hat sich trotz des zwischen 2018 und 2021 in der politischen Führung 
erfolgten Generationswechsels und der Einführung einer neuen Verfassung nicht geändert (FH 
2023).
Quellen:
- AA  -  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (18.9.2023):  Kuba:  Politisches  Porträt, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/kuba-node/politisches-portraet/212242, 
Zugriff 28.11.2023
- BS  -  Bertelsmann  Stiftung  (2022):  BTI  Country  Report  Cuba  2022, 
https://bti-project.org/en/reports/country-report/CUB#pos5, Zugriff 21.11.2023 
- FH  -  Freedom  House  (2023):  Freedom  in  the  World  2023  -  Cuba, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2088504.html, Zugriff  28.11.2023
- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights
Practices: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089110.html, Zugriff 28.11.2023
 4. Sicherheitslage
Die soziale und politische Lage ist angespannt (EDA 20.7.2023). In Kuba gibt es ein hohes Maß an 
sozialer Kontrolle und eine starke Polizeipräsenz. Im Juli 2021 fanden in Kuba Proteste statt, und 
weitere Proteste sind möglich (FCDO 20.11.2023).  Bei Demonstrationen kann es zu gewaltsamen 
Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften kommen; Mitte Juli 
2021 sind ein Todesopfer und zahlreiche Verletzte gemeldet worden. Ende September 2022 kam 
es nach einer mehrtägigen Stromunterbrechung erneut zu größeren Demonstrationen. Streiks und 
Demonstrationen können zu Straßenblockaden führen. Die Kriminalitätsrate nimmt zwar zu (EDA
20.7.2023); die Gewaltverbrechensrate ist dennoch nach wie vor sehr niedrig. Kuba arbeitet mit 
den  Vereinigten  Staaten  und  anderen  Ländern  bei  der  Unterbindung  des  Drogenhandels 
zusammen und bestraft Drogenhändler hart (BS 2022).
Quellen:
- BS  -  Bertelsmann  Stiftung  (2022):  BTI  Country  Report  Cuba  2022, 
https://bti-project.org/en/reports/country-report/CUB#pos5, Zugriff 20.11.2023 
- EDA  -  Eidgenössisches  Departement  für  auswärtige  Angelegenheiten  (20.7.2023): 
Reisehinweise  Kuba,  https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/
kuba/reisehinweise-fuerkuba.html#eda1f0d00, Zugriff 28.11.2023 
- FCDO  -  Foreign,  Commonweaelth  &  Development  Office  [Großbritannien]  (20.11.2023): 
Foreign  Travel  Advice  -  Cuba  -  Safety  and  security, 
https://www.gov.uk/foreign-travel-advice/cuba/safety-and-security, Zugriff 28.11.2023
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 7 von 27
7

5. Rechtsschutz / Justizwesen
Obwohl die Verfassung die Unabhängigkeit der Justiz anerkennt, ist die Justiz direkt der
Nationalversammlung  und  der  Kommunistischen  Partei  Kubas  (PCC)  unterstellt,  die  jederzeit 
Richter  absetzen  oder  ernennen  kann.  Politische  Erwägungen  beeinflussen  gerichtliche 
Entscheidungen, und die Gewaltenteilung zwischen der Justiz, der PCC und dem Staatsrat ist 
nicht wirksam (USDOS 20.3.2023; vgl. BS 2022, FH 2023).
Zivilgerichte gibt es auf kommunaler, provinzieller und nationaler Ebene. Sondergerichte tagen 
hinter verschlossenen Türen für politische ("konterrevolutionäre") Fälle und andere Fälle, die als 
"sensibel für die Staatssicherheit" gelten. Militärgerichte können für Zivilisten zuständig sein, wenn 
einer der Angeklagten aktiver oder ehemaliger Angehöriger des Militärs, der Polizei oder anderer 
Strafverfolgungsbehörden ist oder wenn es sich um zivile Angestellte eines Militärunternehmens 
handelt, die den größten Teil der Wirtschaftstätigkeit des Landes ausmachen (USDOS 20.3.2023). 
In der Praxis sind die Gerichte der Exekutive untergeordnet (HRW 12.1.2023).
Die  Justiz  ist  institutionell  differenziert,  aber  nicht  unabhängig,  da  ihre  Entscheidungen  und 
Doktrinen der politischen Autorität untergeordnet sind, die letztlich bei der Kommunistischen Partei 
liegt. Sie ist Teil eines autoritären Einparteiensystems, in dem die politische Opposition bei Bedarf 
verfolgt wird. Die Gerichte können nur in nicht-politischen Fragen gerecht urteilen und die mittlere 
Verwaltungsebene und staatliche Unternehmen für Rechtsverstöße zur Verantwortung ziehen (BS 
2022).
Das  Gesetz  sieht  das  Recht  auf  ein  öffentliches  Verfahren  vor,  aber  politisch  motivierte 
"Schnellverfahren" werden zuweilen im Geheimen abgehalten, wobei die Behörden Ausnahmen für 
Verbrechen im Zusammenhang mit der "Staatssicherheit" oder "außergewöhnlichen Umständen" 
anführen  (USDOS  20.3.2023).  Dass  das  Regime  systematisch  gegen  ein  ordnungsgemäßes 
Verfahren verstößt, zeigt sich immer wieder an den erfundenen Strafverfahren gegen Dissidenten 
und  unabhängige  Journalisten.  Kubaner,  die  vor Gericht  stehen,  können  nicht  mit  zügigen 
Verfahren rechnen (FH 2023).
Bestimmte  Verfahren  können  von  Richtern  ohne  Staatsanwälte  oder  Verteidiger  durchgeführt 
werden, sofern die mögliche Strafe weniger als ein Jahr beträgt. Bei einer möglichen Strafe von 
mehr  als  einem  Jahr  wird  den  Angeklagten  ein  Anwalt  beigeordnet.  Das  Recht  auf  ein 
ordnungsgemäßes Gerichtsverfahren gilt für Staatsbürger und Ausländer gleichermaßen, aber die 
Gerichte versäumen regelmäßig, diese Rechte zu schützen oder zu beachten. Laut Gesetz gilt ein 
Angeklagter  als  unschuldig,  solange  seine  Schuld  nicht  bewiesen  ist,  doch  die  Behörden 
ignorieren dies häufig und legen den Angeklagten die Last auf, ihre Unschuld zu beweisen. In 
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 8 von 27
8

summarischen Verfahren können Angeklagte den vom Staat vorgetragenen Sachverhalt nicht
anfechten, sondern nur begründen, warum sie die angebliche Straftat begangen haben (USDOS 
20.3.2023). 
Das  Gesetz  schreibt  vor,  dass  Angeklagte  durch  einen  Anwalt  vertreten  werden  müssen, 
gegebenenfalls  auf  Kosten  der  Allgemeinheit.  Private  Anwälte  sind  nicht  berechtigt,  vor 
Strafgerichten  aufzutreten.  Angeklagte  können  nur  von  Verteidigern  einer  Gruppe,  die  dem 
Justizministerium untersteht, Rechtsbeistand erhalten. Folglich müssen sich die Angeklagten auf 
Anwälte verlassen, die für die Regierung arbeiten, die sie verfolgt. Die Kriterien für die Zulassung 
von Beweismitteln sind willkürlich und diskriminierend. Im Allgemeinen ließ die Regierung die 
Aussagen von Zeugen der Verteidigung außer Acht, wenn sie Informationen lieferten, die für die 
Argumentation  der  Regierung  nicht  hilfreich  waren.  Verteidiger  haben  das  Recht,  die 
Ermittlungsakten  eines  Angeklagten  einzusehen, es  sei  denn,  es  handelt sich  um  "Straftaten 
gegen  die  Sicherheit  des  Staates".  In  Fällen,  die  die  "Staatssicherheit"  betreffen,  wird  den 
Verteidigern erst dann Einsicht in die Ermittlungsakten gewährt, wenn Anklage erhoben wird. Das 
Gesetz erkennt das Recht auf Berufung an, beschränkt dieses Recht jedoch häufig auf Fälle, die 
mit langen Haftstrafen oder der Todesstrafe verbunden sind (USDOS 20.3.2023).
Quellen:
- BS  -  Bertelsmann  Stiftung  (2022):  BTI  Country  Report  Cuba  2022, 
https://bti-project.org/en/reports/country-report/CUB#pos5, Zugriff 20.11.2023 
- FH  -  Freedom  House  (2023):  Freedom  in  the  World  2023  -  Cuba, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2088504.html, Zugriff  28.11.2023
- HRW  -  Human  Rights  Watch  (12.1.2023):  World  Report  2023  -  Cuba, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2085407.html, Zugriff 28.11.2023 
- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089110.html, Zugriff 28.11.2023
 6. Sicherheitsbehörden
Seit  1965  hat  der  Staat  das  Gewaltmonopol  inne.  Seine  Verwaltungs-  und 
Sicherheitseinrichtungen  sind  im  ganzen  Land  präsent.  Es  gibt  keine  bewaffneten  Gruppen 
außerhalb der Kontrolle des Staates (BS 2022).
Das  Innenministerium  kontrolliert  die  Polizei,  die  internen  Sicherheitskräfte  und  das 
Gefängniswesen.  Die  Nationale  Revolutionspolizei  des  Ministeriums  ist  die  wichtigste 
Strafverfolgungsorganisation.  Spezialisierte  Einheiten  der  Abteilung  für  Staatssicherheit  des 
Innenministeriums sind für die Überwachung, Unterwanderung und Unterdrückung unabhängiger 
politischer Aktivitäten zuständig. Die nationale Führung, einschließlich der Mitglieder des Militärs, 
behält eine wirksame Kontrolle über die Sicherheitskräfte. Es wird berichtet, dass Angehörige der 
Sicherheitskräfte zahlreiche Übergriffe begangen haben (USDOS 20.3.2023).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 9 von 27
9

Die Revolutionären Streitkräfte (FAR) sind ein zentraler Pfeiler des kubanischen Regimes und 
werden als Hüter der kubanischen Revolution angesehen; sie spielen eine große Rolle in der 
Politik und Wirtschaft des Landes; viele hochrangige Regierungsämter werden von Militäroffizieren 
bekleidet,  und  ein  von der  FAR  kontrolliertes  Dachunternehmen, die  Armed  Forces  Business 
Group (Grupo de Administración Empresarial oder GAESA), hat Beteiligungen in den Bereichen 
Banken  und  Finanzen, Bauwesen, Import/Export, Häfen,  Immobilien, Einzelhandel, Schifffahrt, 
Transport und Tourismus (CIA 14.11.2023).
Die FAR konzentriert sich weitgehend auf den Schutz der territorialen Integrität und des Staates 
und sieht die USA als ihre Hauptbedrohung an. Der Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 und 
das anschließende Ende der sowjetischen Militärhilfe hatten weitreichende Folgen für die FAR und 
verwandelten sie von einer der größten und fähigsten Streitkräfte in der Region, die während des 
Kalten  Krieges  stark  an  Auslandseinsätzen,  insbesondere  in  Afrika,  beteiligt  war,  in  eine  viel 
kleinere, im Inland stationierte und defensive Streitkraft mit begrenzten Fähigkeiten; die Armee, die 
einst über 200.000 Mann stark war, heute aber nur noch schätzungsweise 40.000 Mann umfasst, 
ist eine Wehrpflichtigenarmee, die mit Waffen und Ausrüstung aus der Sowjetzeit ausgerüstet ist 
(CIA 14.11.2023).
Quellen:
- BS  -  Bertelsmann  Stiftung  (2022):  BTI  Country  Report  Cuba  2022, 
https://bti-project.org/en/reports/country-report/CUB#pos5, Zugriff 21.11.2023 
- CIA  -  Central  Intelligence  Agency  (14.11.2023):  The  World  Factbook -  Cuba, 
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/cuba/#military-and-security, Zugriff 28.11.2023
- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089110.html, Zugriff 28.11.2023
 7. Folter und unmenschliche Behandlung
Der  Schutz  der  Bürger  vor  willkürlicher  Verhaftung  ist  äußerst  mangelhaft.  Kurzfristige 
Verhaftungen sind zur Routine der Regierung geworden, um Dissidenten einzuschüchtern und 
langfristige Haftstrafen zu vermeiden, die in der Regel mehr Aufmerksamkeit der internationalen 
Medien auf sich ziehen. Wenn der Staat repressiv vorgeht, überschreitet er jedoch nicht das Gebot 
der Achtung des Lebens. Politische Gegner müssen nicht befürchten, ermordet zu werden oder zu 
"verschwinden". Die Haftbedingungen sind hart, aber es gibt keine Hinweise auf systematische 
Folter (BS 2022).
Die Regierung setzt weiterhin willkürliche Verhaftungen ein, um Kritiker, unabhängige Aktivisten, 
politische Gegner und andere Personen zu schikanieren und einzuschüchtern. Sicherheitsbeamte 
legen bei der Festnahme von Kritikern nur selten einen Haftbefehl vor. Die Beamten hindern 
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 10 von 27
10

Menschen daran, an Protesten teilzunehmen, und verhaften Kritiker und Journalisten auf dem Weg
dorthin - oder halten sie davon ab, ihr Haus zu verlassen (HRW 12.1.2023).
Es gibt immer wieder Berichte darüber, dass Angehörige der Sicherheitskräfte und ihre Agenten 
Menschenrechts- und Demokratieverteidiger, politische Dissidenten und friedliche Demonstranten 
schikanieren, einschüchtern und körperlich angreifen, und dass sie dies ungestraft tun. Einige 
Häftlinge  und  Gefangene  müssen  körperliche  Misshandlungen  und  Drohungen  mit  sexuellem 
Missbrauch  durch  Gefängnisbeamte  oder  andere  Insassen  erdulden,  die  von  den  Wärtern 
angestiftet werden. Obwohl das Gesetz Nötigung bei Ermittlungsverhören verbietet, greifen Polizei 
und  andere  Sicherheitskräfte  während  der  Verhöre  zuweilen  auf  aggressive  und  körperlich 
missbräuchliche Taktiken, Drohungen und Schikanen zurück. Häftlinge berichten, dass Beamte sie 
mit der Androhung einer langfristigen Inhaftierung, dem Verlust des Sorgerechts für ihre Kinder, der 
Verweigerung der Ausreiseerlaubnis und anderen Strafen einschüchtern (USDOS 20.3.2023).
Quellen:
- BS  -  Bertelsmann  Stiftung  (2022):  BTI  Country  Report  Cuba  2022, 
https://bti-project.org/en/reports/country-report/CUB#pos5, Zugriff 21.11.2023 
- HRW  -  Human  Rights  Watch  (12.1.2023):  World  Report  2023  -  Cuba, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2085407.html, Zugriff 28.11.2023 
- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089110.html, Zugriff 28.11.2023
 8. Korruption
Das Gesetz sieht strafrechtliche Sanktionen für Korruption vor; es gibt jedoch zahlreiche Berichte 
über Korruption in der Regierung, die durch einen schlecht regulierten und undurchsichtigen
Bankensektor gefördert wird. Die Regierung reagiert sehr empfindlich auf Korruptionsvorwürfe und 
geht häufig hart gegen Korruption vor (USDOS 20.3.2023). Korruption ist nach wie vor ein ernstes 
Problem in Kuba, und die weit verbreitete Illegalität durchdringt das tägliche Leben. Der Staat hat 
ein  Monopol  auf  die  meisten  großen  Geschäftsvorgänge  und  es  gibt  keine  unabhängigen 
Mechanismen, um Beamte für Fehlverhalten zur Rechenschaft zu ziehen (FH 2023). 
Auch  wenn  Korruption  in  Kuba  ein  geringeres  Problem  als  in  anderen  lateinamerikanischen, 
karibischen  und  ehemals  kommunistischen  Ländern  war,  ist  die  Korruption  in  der  Regierung 
zunehmend  zu  einem  Problem  geworden,  was  auf  das  Zusammenwirken  dreier  Kräfte 
zurückzuführen ist: die Öffnung eines Hartwährungssektors und einer begrenzten Marktwirtschaft 
mit einem erheblichen Maß an staatlichen Eingriffen und einer schwachen Rechtsgrundlage; die 
weit  verbreitete  Kleinkorruption  im  Alltag,  die  eine  Mentalität  schafft,  dass  Regeln  gebrochen 
werden müssen; und das Fehlen unabhängiger Institutionen oder Medien, die als Kontrollorgan 
fungieren und Transparenz gewährleisten könnten (BS 2022).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 11 von 27
11

Es  gibt  zahlreiche  Berichte  über  Korruption  bei  der  Polizei  und  anderen  Beamten  bei  der 
Durchsetzung  von  Wirtschaftsbeschränkungen und  der  Erbringung  von  staatlichen 
Dienstleistungen. So stehlen Mitarbeiter häufig Produkte aus staatlichen Beständen und verkaufen 
sie  auf  dem  Schwarzmarkt.  Auch  die  Korruption  durch  Zollbeamte  ist  Berichten  zufolge  weit 
verbreitet.  Die  Regierung  und  staatlich  kontrollierte  Unternehmen  betreiben  internationale 
Geldwäsche, um Sanktionen zu umgehen (USDOS 20.3.2023).
Die  Regierung  hat  zeitweise  Antikorruptionskampagnen  durchgeführt,  und  gegen  hochrangige 
kubanische Beamte und ausländische Geschäftsleute, die der Korruption für schuldig befunden 
wurden, sind lange Haftstrafen verhängt worden. Interne Reformen, die das System transparenter 
und weniger anfällig für Missbrauch machen würden, wurden jedoch abgelehnt. Die Behörden 
dulden  keine  Gruppen  der  Zivilgesellschaft,  keine  unabhängigen  Journalisten  und  keine 
unabhängigen  Gerichte,  die  als  externe  Kontrollinstanz  für  das  Fehlverhalten  der  Regierung 
dienen könnten (FH 2023).
Kuba belegt am Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International mit 45 von 100 
Punkten Rang 65 von 180 Staaten (TI 2023).
Quellen:
- BS  -  Bertelsmann  Stiftung  (2022):  BTI  Country  Report  Cuba  2022, 
https://bti-project.org/en/reports/country-report/CUB#pos5, Zugriff 27.11.2023 
- FH  -  Freedom  House  (2023):  Freedom  in  the  World  2023  -  Cuba, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2088504.html, Zugriff  27.11.2023
- TI  -  Transparency  Inernational  (2023):  CPI  2022  Cuba, 
https://www.transparency.org/en/countries/cuba, Zugriff 28.11.2023
- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089110.html, Zugriff 28.11.2023
 9. Wehrdienst und Rekrutierungen
Militärdienst erfolgt im Alter von 17-28 Jahre, obligatorisch ist er für Männer, freiwillig kann er von 
Männern und Frauen geleistet werden; Wehrpflichtige dienen 24 Monate lang [Stand: 2023] (CIA 
14.11.2023).
Die  Verweigerung aus  Gewissensgründen darf  in Kuba  nicht in der Absicht  geltend gemacht 
werden, die Einhaltung des Gesetzes zu umgehen oder einen anderen an der Ausübung seiner 
Rechte  zu  hindern.  Der  Militärdienst  ist  für  alle  Männer  obligatorisch,  und  es  gibt  keine 
gesetzlichen  Bestimmungen,  die  Kriegsdienstverweigerer  vom  Dienst  befreien  (USDOS 
15.5.2023).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 12 von 27
12

Die Strafe für die Nichterfüllung des Wehrdienstes beträgt drei Monate bis zu einem Jahr
Gefängnis (IRB 28.3.2014).
Quellen:
- CIA  -  Central  Intelligence  Agency  [USA]  (14.11.2023):  The  World  Factbook  -  Cuba, 
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/cuba/#military-and-security, Zugriff 27.11.2023
- IRB - Immigration and Refugee Board of Canada (28.3.2014): Cuba: Military service, including
legislation,  obligations,  and  alternatives;  consequences  for  refusal  [CUB104825.E], 
https://www.ecoi.net/de/dokument/1087960.html, Zugriff 27.11.2023
- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (15.5.2023): 2022 Report on International Religious 
Freedom: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2091873.html, Zugriff 27.11.2023
 10. Allgemeine Menschenrechtslage
Zu den wichtigsten Menschenrechtsproblemen gehören glaubwürdige Berichte über rechtswidrige 
oder willkürliche Tötungen (einschließlich außergerichtlicher Tötungen durch die Regierung), Folter 
und  grausame,  unmenschliche  und  erniedrigende  Behandlung  von  politischen  Dissidenten, 
Häftlingen  und  Gefangenen  durch  die  Sicherheitskräfte,  weiters  willkürliche  Verhaftungen  und 
Inhaftierungen,  grenzüberschreitende  Repressionen  gegen  Personen,  willkürliche  oder 
unrechtmäßige Eingriffe in die Privatsphäre sowie schwerwiegende Einschränkungen der
Meinungs- und Medienfreiheit. 
Gegenüber  Journalisten  kommt  es  zur  Anwendung  bzw.  Androhung  von  Gewalt.  Zensur, 
ungerechtfertigte Verhaftungen oder strafrechtliche Verfolgung von Journalisten sowie rigorose 
Verleumdungsgesetze  tragen  zur  Einschränkung  der  Meinungsfreiheit  bei.  Zudem  gibt  es 
schwerwiegende  Einschränkungen  der  Internetfreiheit,  der  Religionsfreiheit,  der 
Versammlungsfreiheit sowie der Bewegungs- und Aufenthaltsfreiheit innerhalb des Landes.
Die Bürger haben keine Möglichkeit, ihre Regierung friedlich durch freie und faire Wahlen zu 
ändern (USDOS 20.3.2023). Kritik der EU an gravierenden Defiziten bei Menschenrechten (bei 
Meinungs- und Versammlungsfreiheit) und Rechtsstaatlichkeit werden von Kubas Führung mit der 
Verteidigung der Revolution gerechtfertigt (AA 18.9.2023).
Die Verfassung sieht Meinungsfreiheit vor, auch für Mitglieder der Presse und anderer Medien, 
unter  der  Bedingung,  dass  die  Äußerungen  "mit  den  Zielen  der  sozialistischen  Gesellschaft 
übereinstimmen".  Die  Regierung  schränkt  das  Recht  auf  freie  Meinungsäußerung  auf 
verschiedene Weise ein. Die Regierung hat wiederholt öffentliche Debatten über politisch heikle 
Themen limitiert. Mehrere Gesetze stellen Aspekte der freien Meinungsäußerung unter Strafe, wie 
z.B.  der  Erlass  349,  der  das  Kulturministerium  ermächtigt, alle  künstlerischen und  kulturellen 
Aktivitäten zu regeln. Anstatt diese Gesetze durchzusetzen, nutzt die Polizei in der Regel andere 
Vorwände, um Personen, die ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen, zu schikanieren 
und zu verhaften. Unabhängige Journalisten werden mit Repressionen und erzwungener
Verbannung schikaniert (USDOS 20.3.2023). Kubaner, die die Regierung kritisieren, riskieren eine 
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 13 von 27
13

strafrechtliche Verfolgung. Ein ordnungsgemäßes Verfahren oder ein fairer Prozess vor einem
zuständigen, unabhängigen und unparteiischen Gericht ist ihnen nicht garantiert (HRW 12.1.2023). 
Kuba verfügt über eines der restriktivsten Medienumfelder der Welt. Der formale Mediensektor 
befindet sich im Besitz und unter der Kontrolle des Staates und die Verfassung verbietet Medien in 
Privatbesitz.  Die  unabhängige  Presse  des  Landes  arbeitet  außerhalb  des  Gesetzes,  ihre 
Veröffentlichungen gelten als "feindliche Propaganda" und ihre Journalisten werden routinemäßig 
schikaniert, festgenommen, verhört, bedroht, in der offiziellen Presse diffamiert und dürfen nicht 
ins Ausland reisen. Sie werden von Regierungsvertretern regelmäßig beschuldigt, Söldner oder 
gar Terroristen zu sein, und viele von ihnen werden wegen "Aneignung von Rechtsbefugnissen", 
"Verbreitung  von  Falschnachrichten"  oder  anderer  vage  definierter  Vergehen  angeklagt. 
Journalisten  staatlicher  Sender  führen  einen  ähnlichen  Diskurs,  wenn  sie  über  Dissidenten 
sprechen. Die Regierung überwacht und verfolgt vermeintliche Dissidenten in der Kunstszene, 
Mainstream-Künstler und Medienvertreter, die unabhängige oder kritische Ansichten verbreiten 
(FH 2023).
Die Verfassung sieht zwar ein begrenztes Versammlungsrecht vor, doch darf dieses Recht nicht 
"gegen den Bestand und die Ziele des sozialistischen Staates" ausgeübt werden. Das Gesetz 
schreibt vor, dass Bürger eine Genehmigung für organisierte Versammlungen von drei oder mehr 
Personen beantragen müssen, was mit einer Strafe von bis zu sechs Monaten Gefängnis und 
einer Geldstrafe geahndet wird. Die Regierung tolerierte einige Versammlungen, und viele religiöse 
Gruppen berichteten, dass sie sich versammeln konnten, ohne sich anzumelden oder mit
Sanktionen rechnen zu müssen (USDOS 20.3.2023). Die Einschränkung der Versammlungsfreiheit 
ist  nach  wie  vor  eine  wichtige  Form  der  politischen  Kontrolle.  Sicherheitskräfte  und  von  der 
Regierung  unterstützte  Angreifer  unterbrechen  routinemäßig  friedliche  Versammlungen  oder 
Proteste von politischen Dissidenten und zivilgesellschaftlichen Aktivisten (FH 2023).
Die  Regierung  verweigert  den  Bürgern  routinemäßig  die  Vereinigungsfreiheit  und  erkennt 
unabhängige  Vereinigungen  nicht  an.  Das  Gesetz  verbietet  alle  nicht  offiziell  anerkannten 
politischen  Organisationen.  Mehrere  unabhängige  Organisationen,  darunter  politische 
Oppositionsparteien und Berufsverbände, arbeiten als NGOs ohne rechtliche Anerkennung, und 
die Polizei führt gelegentlich Razzien bei ihren Treffen durch (USDOS 20.3.2023) Unter Berufung 
auf  das  Vereinsgesetz  von  1985  weigert  sich  die  Regierung,  jede  neue  Organisation  zu 
registrieren,  die  nicht  unter  staatlicher  Aufsicht  steht.  Fast  alle  politisch  motivierten 
Kurzzeitverhaftungen  der  letzten  Jahre  betrafen  Mitglieder  unabhängiger  Vereinigungen, 
Thinktanks, Menschenrechtsgruppen, politischer Parteien und Gewerkschaften (FH 2023).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 14 von 27
14

Opposition:Die Kommunistischen Partei (PCC) hat seit Mitte der 1960er Jahre die Regierung und
die Politik in Kuba monopolisiert. Sie lässt keine Konkurrenz bei den Wahlen zu und verhindert, 
dass eine alternative Kraft ihre Nachfolge durch eine demokratische Machtübergabe antritt. Die 
Sicherheitskräfte  unterdrückten  die  Aktivitäten  der  Opposition  sowohl  während  des 
Verfassungsreferendums im Februar 2019 als auch während der Wahl von Díaz-Canel im Oktober 
2019.  Bei  den  Kommunalwahlen  im  November  2022  gab  es nur  einen  einzigen 
Oppositionskandidaten unter den mehr als 26.000 nominierten Kandidaten; Anfang des Monats 
hatten Oppositionsgruppen, die behaupteten, die Regierung habe Oppositionskandidaten an der 
Teilnahme gehindert, die Wähler zum Boykott der Wahlen aufgerufen (FH 2023).
Nach  Angaben  der  in  Madrid  ansässigen  Organisation  Prisoners  Defenders  hielt  Kuba  im 
September über 1.020 Personen fest, die der Definition von politischen Gefangenen entsprachen. 
Darunter  befanden  sich  235,  die  unter  Hausarrest  standen  oder  unter  Auflagen  freigelassen 
wurden (HRW 12.1.2023).
Die  Regierung  hat  angeblich  mit  dem  Amt  des  Hohen  Flüchtlingskommissars  der  Vereinten 
Nationen  (UNHCR)  und  anderen  humanitären  Organisationen  zusammengearbeitet,  um 
Flüchtlingen,  zurückkehrenden  Flüchtlingen  und  Asylwerbern  sowie  anderen  schutzbedürftigen 
Personen Schutz und Hilfe zu gewähren. Informationen über das Ausmaß dieser Zusammenarbeit 
waren nicht öffentlich zugänglich. Die Vereinten Nationen berichteten von schätzungsweise 215 
Asylwerbern und Flüchtlingen, von denen sich einige bereits seit Jahren im Land aufhielten. Die
Verfassung sieht die Gewährung von Asyl für Personen vor, die wegen ihrer Prinzipien oder 
Handlungen aus verschiedenen spezifizierten politischen Gründen verfolgt werden. Die Regierung 
verfügt  jedoch  über  keinen  formellen  Mechanismus  für  die  Bearbeitung  von  Asylanträgen 
ausländischer Staatsangehöriger und ist kein Unterzeichner der Flüchtlingskonvention von 1951 
(USDOS 20.3.2023).
Quellen:
- AA  -  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (18.9.2023):  Kuba:  Politisches  Porträt, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/kuba-node/politisches-portraet/212242, 
Zugriff 28.11.2023
- FH  -  Freedom  House  (2023):  Freedom  in  the  World  2023  -  Cuba, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2088504.html, Zugriff  28.11.2023
- HRW  -  Human  Rights  Watch  (12.1.2023):  World  Report  2023  -  Cuba, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2085407.html, Zugriff 28.11.2023 
- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089110.html, Zugriff 28.11.2023
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 15 von 27
15

11. Haftbedingungen
Die Haftbedingungen sind hart (BS 2022; vgl. USDOS 20.3.2023, FH 2023) und manchmal
lebensbedrohlich (USDOS 20.3.2023), aber es gibt keine Hinweise auf systematische Folter (BS 
2022). Die Gefängnisse sind häufig überfüllt (HRW 12.1.2023; vgl. USDOS 20.3.2023, FH 2023). 
Es  gibt  zudem  Berichte  über  mangelhafte  Einrichtungen,  sanitäre  Anlagen  und  medizinische 
Versorgung, Übergriffe durch Gefängnisbeamte und lange Einzelhaft (USDOS 20.3.2023; vgl. FH 
2023).
Die  Gefangenen  haben  keinen  wirksamen  Mechanismus,  um  Rechtsmittel  gegen  Missstände 
einzulegen. Diejenigen, die die Regierung kritisieren oder in den Hungerstreik treten, müssen oft 
lange Einzelhaft, Schläge, eingeschränkte Familienbesuche und die Verweigerung medizinischer 
Versorgung ertragen (HRW 12.1.2023).
Die  Regierung  veröffentlicht  keine  offiziellen  Statistiken  über  die  Gefängnisse  und  erlaubt 
internationalen  Beobachtern  nicht,  diese  zu  inspizieren  (USDOS  20.3.2023).  Die  Regierung 
verweigert kubanischen und internationalen Menschenrechtsgruppen weiterhin den Zugang zu den 
Gefängnissen (HRW 12.1.2023).
Quellen:
- BS - Bertelsmann Stiftung (2022): BTI Country Report Cuba 2022,
https://bti-project.org/en/reports/country-report/CUB#pos5, Zugriff 23.11.2023 
- HRW  -  Human  Rights  Watch  (12.1.2023):  World  Report  2023  -  Cuba, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2085407.html, Zugriff 28.11.2023 
- USDOS - US Deparmtent of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Cuba, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089110.html, Zugriff 28.11.2023
 12. Todesstrafe
Die Todesstrafe ist nicht abgeschafft (WCDAP 23.5.2023). Sie wird laut dem neuen, am 1.12.2022 
in Kraft getretenen neuen kubanischen Strafgesetzbuch für 23 schwere Verbrechen beibehalten 
(AI 1.12.022).
Es gab in den Jahren 2022, 2021 und 2020 keine Exekution. Die letzte bekannte Durchführung der 
Todesstrafe erfolgte im Jahr 2003 (WCADP 23.5.2023). 
Quellen:
- AI - Amnesty International (2.12.2022): Cuba: New criminal code is a chilling prospect for 2023 
and  beyond,  https://www.amnesty.org/en/latest/news/2022/12/cuba-el-nuevo-codigo-penal-
presenta-un-panorama-aterrador-para-2023-y-anos-posteriores/, Zugriff 29.11.2023
- WCADP  -  World  Coalition  against  the  death  penalty  (23.5.2023): 
https://worldcoalition.org/pays/cuba/, Zugriff 29.11.2023
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 16 von 27
16

Go to next pages