kolu-lib-2025-02-10-ke

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18. Bewegungsfreiheit
Das Gesetz sah Reisefreiheit innerhalb des Landes, Auslandsreisen, Auswanderung und Rückkehr 
vor. Durch Militäroperationen und die Unsicherheit in bestimmten ländlichen Gebieten wurde die 
Freizügigkeit eingeschränkt (USDOS 23.4.2024).
Internationale und zivilgesellschaftliche Organisationen berichteten, dass bewaffnete Gruppen die 
Bewegungsfreiheit ländlicher Gemeinden durch Straßensperren, Ausgangssperren, Autobomben 
entlang der Ausfahrtsrouten und improvisierte Sprengkörper in Gebieten, in denen illegaler Anbau 
und Drogenhandel weiterhin betrieben wurden, einschränkten (USDOS 23.4.2024; vgl. FH 2024).
Quellen:
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Colombia, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2108033.html, Zugriff 30.1.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights 
Practices: Colombia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107648.html, Zugriff 28.1.2025
 19. IDPs und Flüchtlinge
Die Regierung arbeitete mit dem Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen
(UNHCR)  und  anderen  humanitären  Organisationen  zusammen,  um  Flüchtlingen, 
zurückkehrenden Flüchtlingen oder Asylbewerbern sowie anderen betroffenen Personen Schutz 
und Hilfe zu bieten (USDOS 23.4.2024).
Im Land lebten etwa 6,7 Millionen Binnenvertriebene (IDPs), was größtenteils auf den bewaffneten 
Konflikt  und  die  Gewalt  in  ländlichen  Gebieten  zurückzuführen  war.  Die  Bedrohung  durch 
bewaffnete Gruppen führte zu Binnenvertreibungen sowohl in abgelegenen Gebieten als auch in 
städtischen  Umgebungen.  Viele  Binnenvertriebene  lebten  in  Armut  unter  unhygienischen 
Bedingungen und mit eingeschränktem Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung, Unterkunft 
und Beschäftigung (USDOS 23.4.2024).
Gemeinden  und  Landesregierungen  fehlt  es  oft  an  ausreichenden  Mitteln,  um  vertriebenen 
Menschen  zu  helfen,  und  die  Hilfe  der  nationalen  Regierung  kam  oft  nur  langsam  und 
unzureichend an (HRW 16.1.2025).
Das Gesetz sah die Gewährung von Asyl oder eines Flüchtlingsstatus vor, und die Regierung 
verfügte über ein System zum Schutz von Flüchtlingen (USDOS 23.4.2024).
Das Gesetz sah einen vorübergehenden Schutzstatus für Venezolaner für die Dauer von zehn 
Jahren vor, der einen Weg zu einem legalen Aufenthalt ebnete. Der Status ermöglichte es den 
Behörden, den qualifizierten Venezolanern formellen Zugang zu Arbeit, Gesundheitsversorgung 
und Bildung zu gewähren (USDOS 23.4.2024; vgl. HRW 16.1.2025, FH 2024).
Quellen:
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Colombia, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2108033.html, Zugriff 30.1.2025
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- HRW  –  Human  Rights  Watch  (16.1.2025):  World  Report  2025  –  Colombia, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2120069.html, Zugriff 30.1.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights 
Practices: Colombia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107648.html, Zugriff 28.1.2025
 20. Grundversorgung und Wirtschaft
Die strategische Lage des Landes bietet sich als Drehscheibe zwischen Nord- und Südamerika 
sowie  zwischen  Atlantik  und  Pazifik  an.  Die  wirtschaftlichen  Rahmenbedingungen  –  auch  für 
ausländische Investitionen - verbessern sich laufend, wobei die Freihandelsabkommen mit den 
USA,  der  EU,  der  Andengemeinschaft  und  die  Pazifik-Allianz  sowie  die  OECD-Mitgliedschaft 
Kolumbiens  eine  perfekte  Basis  bilden.  Im  Zuge  der  Gesundheitskrise  kam  es  zur  raschen 
Weiterentwicklung der Digitalisierung in zahlreichen Bereichen, darunter E-Commerce, Fintech, E-
Government,  etc.  Durch  den  Ukrainekrieg  gewinnt  Kolumbien  international  an  Bedeutung  als 
Rohstofflieferant (WKO 9.2024).
Die Arbeitslosenquote betrug 2023 rund 9,6 Prozent (CIA 16.1.2025; vgl. WKO 10.2024).
Die Inflationsrate betrug 2023 11,7 Prozent (WKO 10.2024; vgl. CIA 16.1.2025).
Das Gesetz sah einen Mindestlohn für alle Branchen vor, der über der Armutsgrenze lag (USDOS 
23.4.2024). Das durchschnittliche Monatseinkommen beträgt in Kolumbien 525 Euro pro Kopf 
(laenderdaten.info 1.2025).
Das Gesetz sah den Arbeitsschutz für Arbeitnehmer im formellen Sektor vor. Die gesetzlichen 
Standards waren für die wichtigsten formellen Branchen angemessen. Das Gesetz galt nicht für 
Arbeitnehmer im informellen Sektor, darunter viele Bergbau- und Landarbeiter. Im Allgemeinen 
schützte das Gesetz das Recht der Arbeitnehmer, sich aus Situationen zu entfernen, die ihre 
Gesundheit  oder  Sicherheit  gefährdeten,  ohne  ihre  Beschäftigung  zu  gefährden  (USDOS 
23.4.2024).
Ein  hohes  Maß  an  Armut,  insbesondere  in  ländlichen,  indigenen  und  afro-kolumbianischen 
Gemeinden, ist nach wie vor ein ernstes Problem (HRW 16.1.2025).
2022 befanden sich geschätzte 36,6 Prozent der Bevölkerung mit einem Einkommen unterhalb der 
Armutsgrenze (CIA 16.1.2025).
Quellen:
- CIA – Central Intelligence Agency [USA] (16.1.2025): The World Factbook, Colombia, Economy,
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/colombia/#economy, Zugriff 4.2.2025
- HRW  –  Human  Rights  Watch  (16.1.2025):  World  Report  2025  –  Colombia, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2120069.html, Zugriff 30.1.2025
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- laenderdaten.info  (1.2025):  Kolumbien,  Wirtschaft, 
https://www.laenderdaten.info/Amerika/Kolumbien/wirtschaft.php, Zugriff 5.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights 
Practices: Colombia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107648.html, Zugriff 28.1.2025
- WKO  –  Wirtschaftskammer  Österreich  (10.2024):  Länderprofil  Kolumbien, 
https://www.wko.at/statistik/laenderprofile/lp-kolumbien.pdf, Zugriff 4.2.2025
- WKO  –  Wirtschaftskammer  Österreich  (9.2024):  Kolumbien  Wirtschaftsbericht, 
https://www.wko.at/oe/aussenwirtschaft/kolumbien-wirtschaftsbericht.pdf, Zugriff 4.2.2025
20.1. Sozialbeihilfen
Die sozialen Sicherheitsnetze sind theoretisch gut entwickelt, in der Praxis jedoch mangelhaft. Die 
Bereitstellung  von  öffentlicher  Gesundheit und  Bildung  basiert auf  einem  universellen  Modell, 
während der Zugang zu Leistungen wie Alters- und Invaliditätsrenten, bezahltem Mutter- und 
Vaterschaftsurlaub und Arbeitslosenunterstützung an Sozialversicherungsbeiträge gebunden ist. 
Der Anspruch auf beitragsunabhängige Leistungen in Form von Subventionen und Sozialtransfers 
hängt von sozioökonomischen Kriterien ab und richtet sich vor allem an Personen, die in Armut 
und  extremer  Armut  leben.  Das  System  zur  Auswahl  von  Empfängern  von  Sozialausgaben 
(Sistema de Identificación de Potenciales Beneficiarios de Programas Sociales, SISBÉN) ist eine 
nationale Erhebung zu Einkommen und Vermögen der Haushalte, die von der Regierung zur 
Feststellung der Anspruchsberechtigung für Sozialhilfeprogramme verwendet wird (BS 2024).
Das  kolumbianische  Gesundheitssystem  besteht  aus  zwei  Arten  von  Versicherungen: 
beitragsfinanzierte und subventionierte, die je nach Zahlungsfähigkeit und Beschäftigungsstatus in 
Anspruch  genommen  werden  können.  Es  gibt  auch  Privatversicherungen  außerhalb  des 
Sozialversicherungssystems (IOM 7.2024).
In der Verfassung von 1991 wurde das Recht aller Kolumbianer auf Gesundheitsversorgung als
öffentliche Dienstleistung festgeschrieben. Die Gesundheitsversorgung wird sowohl vom privaten 
als auch vom öffentlichen Sektor gewährleistet. Das Gesetz 100 von 1993 ist der Grundstein des 
Gesundheitssystems.  Es  führte  eine  obligatorische  Krankenversicherung  ein  und  schuf  das 
Allgemeine  Sozialversicherungssystem  für  das  Gesundheitswesen  (SGSSS),  das  sowohl  ein 
beitragsabhängiges als auch ein subventioniertes System umfasst (BS 2024; vgl. IOM 7.2024).
Nach  dem  Gesetz  100/1993  ist  das  System  der  sozialen  Sicherheit  in  Kolumbien  in  vier 
Komponenten unterteilt: Allgemeines Rentensystem, Allgemeines System der sozialen Sicherheit 
im  Gesundheitswesen,  Allgemeines  System  der  beruflichen  Risiken  und  Ergänzende 
Sozialleistungen (IOM 7.2024).
Ähnlich wie die Gesundheitsversorgung ist auch das Rentensystem in ein öffentliches und ein 
privates  System  unterteilt.  Das  System  Prima  Media  (Durchschnittsprämie)  wird  vom  Staat 
verwaltet und funktioniert nach dem Umlageverfahren. Das System Ahorro Individual (Individuelles 
Sparen)  hingegen  funktioniert  nach  dem  Prinzip  der  Beitragszusage  und  wird  von  den 
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Pensionsfondsverwaltern (Administradoras de Fondos de Pensiones, AFP) verwaltet (BS 2024; 
vgl. IOM 7.2024).
Mi Casa Ya ist ein nationales Regierungsprogramm, das den Kauf eines neuen Hauses in einem 
städtischen  Gebiet  einer  beliebigen  Gemeinde  des  Landes  durch  einen 
Familienwohnungszuschuss und/oder eine Zinsabsicherung erleichtert (IOM 7.2024).
Quellen:
- BS  –  Bertelsmann  Stiftung  (2024):  BTI  2024,  Country  Report  Colombia, 
https://bti-project.org/fileadmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_COL.pdf, 
Zugriff 4.2.2025
- IOM  –  Internationale  Organisation  für  Migration  (7.2024): Kolumbien,  Länderinformationsblatt 
2024, https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_Kolumbien_2024_DE.pdf, Zugriff 5.2.2025
 21. Medizinische Versorgung
Außerhalb der großen Städte ist die medizinische Versorgung nicht immer gewährleistet (EDA 
10.2.2025). In den größeren Städten ist die medizinische Versorgung in der Regel mit der in 
Europa zu vergleichen. Sie ist auf dem Land jedoch vielfach technisch, apparativ und hygienisch 
problematisch (AA 10.2.2025).
Gesundheitsdienstleister (IPS), darunter Krankenhäuser, Kliniken und medizinische Zentren, gibt 
es in allen größeren und mittleren Städten. Diese sind so ausgestattet, dass sie Notdienste, 
klinische und komplexere Tests, Transplantationen und andere Behandlungen anbieten können. 
Sie  verfügen  auch  über  medizinisches  Fachpersonal,  das  in  verschiedenen  medizinischen 
Fachrichtungen  ausgebildet  wurde  (IOM  7.2024).  Öffentliche  Krankenhäuser  gibt  es  auch  in 
ländlichen Gebieten; allerdings bestehen in bestimmten Regionen erhebliche Lücken beim Zugang 
zu und bei der Versorgung mit medizinischen Diensten, insbesondere in verstreuten ländlichen 
Gebieten (IOM 7.2024; vgl. BMEIA 10.2.2025).
Die Versorgung mit Medikamenten ist ausgezeichnet. Apotheken in Städten sind in ausreichender 
Zahl vorhanden, in Kleinstädten und auf dem Land gibt es nur wenige (BMEIA 10.2.2025).
Unentbehrliche Medikamente sind im Gesundheitsplan enthalten, zu dem alle Versicherten und
Begünstigten des Gesundheitssystems Zugang haben, unabhängig von der Art des Systems, dem 
sie angehören. Dieser Plan gewährleistet den kostenlosen Zugang zu antiretroviraler Behandlung 
und umfassender Pflege für Menschen mit HIV. Die Kosten für die Medikamente sind jedoch je
nach Art des Systems unterschiedlich; Personen, die dem subventionierten System angehören, 
haben kostenlosen Zugang zu den Medikamenten, während die Kosten für Personen, die dem 
beitragsfinanzierten  System  angehören,  von  dem  Wert  abhängen,  der  ihrem  Einkommen 
entsprechend der Staffelung der Gebühren zugewiesen wird (IOM 7.2024).
Quellen:
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- AA – Auswärtiges Amt [Deutschland] (10.2.2025): Kolumbien: Reise- und Sicherheitshinweise, 
Gesundheit,   https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/kolumbien-node/
kolumbiensicherheit-201516, Zugriff 10.2.2025
- BMEIA  –  BM  Europäische  und  internationale  Angelegenheiten  [Österreich]  (10.2.2025): 
Kolumbien,  Gesundheit,  https://www.bmeia.gv.at/reise-services/reiseinformation/land/kolumbien, 
Zugriff 10.2.2025
- EDA –  Eidgenösisches  Departement  für  auswärtige  Angelegenheiten  [Schweiz]  (10.2.2025): 
Reisehinweise  für  Kolumbien,  Medizinische  Versorgung, 
https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/kolumbien/
reisehinweise-fuerkolumbien.html, Zugriff 10.2.2025
- IOM  –  Internationale  Organisation  für  Migration  (7.2024): Kolumbien,  Länderinformationsblatt 
2024, https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_Kolumbien_2024_DE.pdf, Zugriff 5.2.2025
 22. Rückkehr
Die Regierung arbeitete mit dem Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen 
(UNHCR) und anderen humanitären Organisationen zusammen, um Flüchtlingen,
zurückkehrenden Flüchtlingen oder Asylbewerbern sowie anderen betroffenen Personen Schutz 
und Hilfe zu bieten (USDOS 23.4.2024).
Das Gesetz sah Reisefreiheit innerhalb des Landes, Auslandsreisen, Auswanderung und Rückkehr 
vor (USDOS 23.4.2024).
Im Allgemeinen kehren kolumbianische Rückkehrende in ihre Herkunftsgemeinden zurück, so dass
die  Suche  nach  einer  Wohnung  am  einfachsten  über  ihre  Familien-  und  Freundesnetzwerke 
erfolgt. Derzeit gibt es keine Ankunftszentren oder Unterkünfte ausschließlich für kolumbianische 
Rückkehrende (IOM 7.2024).
 Quellen:
- IOM  –  Internationale  Organisation  für  Migration  (7.2024): Kolumbien,  Länderinformationsblatt 
2024, https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_Kolumbien_2024_DE.pdf, Zugriff 5.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights 
Practices: Colombia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107648.html, Zugriff 5.2.2025
22.1.
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