kolu-lib-2025-02-10-ke

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- laenderdaten.info  (1.2025):  Kolumbien,  Wirtschaft, 
https://www.laenderdaten.info/Amerika/Kolumbien/wirtschaft.php, Zugriff 5.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights 
Practices: Colombia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107648.html, Zugriff 28.1.2025
- WKO  –  Wirtschaftskammer  Österreich  (10.2024):  Länderprofil  Kolumbien, 
https://www.wko.at/statistik/laenderprofile/lp-kolumbien.pdf, Zugriff 4.2.2025
- WKO  –  Wirtschaftskammer  Österreich  (9.2024):  Kolumbien  Wirtschaftsbericht, 
https://www.wko.at/oe/aussenwirtschaft/kolumbien-wirtschaftsbericht.pdf, Zugriff 4.2.2025
20.1. Sozialbeihilfen
Die sozialen Sicherheitsnetze sind theoretisch gut entwickelt, in der Praxis jedoch mangelhaft. Die 
Bereitstellung  von  öffentlicher  Gesundheit und  Bildung  basiert auf  einem  universellen  Modell, 
während der Zugang zu Leistungen wie Alters- und Invaliditätsrenten, bezahltem Mutter- und 
Vaterschaftsurlaub und Arbeitslosenunterstützung an Sozialversicherungsbeiträge gebunden ist. 
Der Anspruch auf beitragsunabhängige Leistungen in Form von Subventionen und Sozialtransfers 
hängt von sozioökonomischen Kriterien ab und richtet sich vor allem an Personen, die in Armut 
und  extremer  Armut  leben.  Das  System  zur  Auswahl  von  Empfängern  von  Sozialausgaben 
(Sistema de Identificación de Potenciales Beneficiarios de Programas Sociales, SISBÉN) ist eine 
nationale Erhebung zu Einkommen und Vermögen der Haushalte, die von der Regierung zur 
Feststellung der Anspruchsberechtigung für Sozialhilfeprogramme verwendet wird (BS 2024).
Das  kolumbianische  Gesundheitssystem  besteht  aus  zwei  Arten  von  Versicherungen: 
beitragsfinanzierte und subventionierte, die je nach Zahlungsfähigkeit und Beschäftigungsstatus in 
Anspruch  genommen  werden  können.  Es  gibt  auch  Privatversicherungen  außerhalb  des 
Sozialversicherungssystems (IOM 7.2024).
In der Verfassung von 1991 wurde das Recht aller Kolumbianer auf Gesundheitsversorgung als
öffentliche Dienstleistung festgeschrieben. Die Gesundheitsversorgung wird sowohl vom privaten 
als auch vom öffentlichen Sektor gewährleistet. Das Gesetz 100 von 1993 ist der Grundstein des 
Gesundheitssystems.  Es  führte  eine  obligatorische  Krankenversicherung  ein  und  schuf  das 
Allgemeine  Sozialversicherungssystem  für  das  Gesundheitswesen  (SGSSS),  das  sowohl  ein 
beitragsabhängiges als auch ein subventioniertes System umfasst (BS 2024; vgl. IOM 7.2024).
Nach  dem  Gesetz  100/1993  ist  das  System  der  sozialen  Sicherheit  in  Kolumbien  in  vier 
Komponenten unterteilt: Allgemeines Rentensystem, Allgemeines System der sozialen Sicherheit 
im  Gesundheitswesen,  Allgemeines  System  der  beruflichen  Risiken  und  Ergänzende 
Sozialleistungen (IOM 7.2024).
Ähnlich wie die Gesundheitsversorgung ist auch das Rentensystem in ein öffentliches und ein 
privates  System  unterteilt.  Das  System  Prima  Media  (Durchschnittsprämie)  wird  vom  Staat 
verwaltet und funktioniert nach dem Umlageverfahren. Das System Ahorro Individual (Individuelles 
Sparen)  hingegen  funktioniert  nach  dem  Prinzip  der  Beitragszusage  und  wird  von  den 
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 28 von 30
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Pensionsfondsverwaltern (Administradoras de Fondos de Pensiones, AFP) verwaltet (BS 2024; 
vgl. IOM 7.2024).
Mi Casa Ya ist ein nationales Regierungsprogramm, das den Kauf eines neuen Hauses in einem 
städtischen  Gebiet  einer  beliebigen  Gemeinde  des  Landes  durch  einen 
Familienwohnungszuschuss und/oder eine Zinsabsicherung erleichtert (IOM 7.2024).
Quellen:
- BS  –  Bertelsmann  Stiftung  (2024):  BTI  2024,  Country  Report  Colombia, 
https://bti-project.org/fileadmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_COL.pdf, 
Zugriff 4.2.2025
- IOM  –  Internationale  Organisation  für  Migration  (7.2024): Kolumbien,  Länderinformationsblatt 
2024, https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_Kolumbien_2024_DE.pdf, Zugriff 5.2.2025
 21. Medizinische Versorgung
Außerhalb der großen Städte ist die medizinische Versorgung nicht immer gewährleistet (EDA 
10.2.2025). In den größeren Städten ist die medizinische Versorgung in der Regel mit der in 
Europa zu vergleichen. Sie ist auf dem Land jedoch vielfach technisch, apparativ und hygienisch 
problematisch (AA 10.2.2025).
Gesundheitsdienstleister (IPS), darunter Krankenhäuser, Kliniken und medizinische Zentren, gibt 
es in allen größeren und mittleren Städten. Diese sind so ausgestattet, dass sie Notdienste, 
klinische und komplexere Tests, Transplantationen und andere Behandlungen anbieten können. 
Sie  verfügen  auch  über  medizinisches  Fachpersonal,  das  in  verschiedenen  medizinischen 
Fachrichtungen  ausgebildet  wurde  (IOM  7.2024).  Öffentliche  Krankenhäuser  gibt  es  auch  in 
ländlichen Gebieten; allerdings bestehen in bestimmten Regionen erhebliche Lücken beim Zugang 
zu und bei der Versorgung mit medizinischen Diensten, insbesondere in verstreuten ländlichen 
Gebieten (IOM 7.2024; vgl. BMEIA 10.2.2025).
Die Versorgung mit Medikamenten ist ausgezeichnet. Apotheken in Städten sind in ausreichender 
Zahl vorhanden, in Kleinstädten und auf dem Land gibt es nur wenige (BMEIA 10.2.2025).
Unentbehrliche Medikamente sind im Gesundheitsplan enthalten, zu dem alle Versicherten und
Begünstigten des Gesundheitssystems Zugang haben, unabhängig von der Art des Systems, dem 
sie angehören. Dieser Plan gewährleistet den kostenlosen Zugang zu antiretroviraler Behandlung 
und umfassender Pflege für Menschen mit HIV. Die Kosten für die Medikamente sind jedoch je
nach Art des Systems unterschiedlich; Personen, die dem subventionierten System angehören, 
haben kostenlosen Zugang zu den Medikamenten, während die Kosten für Personen, die dem 
beitragsfinanzierten  System  angehören,  von  dem  Wert  abhängen,  der  ihrem  Einkommen 
entsprechend der Staffelung der Gebühren zugewiesen wird (IOM 7.2024).
Quellen:
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 29 von 30
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- AA – Auswärtiges Amt [Deutschland] (10.2.2025): Kolumbien: Reise- und Sicherheitshinweise, 
Gesundheit,   https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/kolumbien-node/
kolumbiensicherheit-201516, Zugriff 10.2.2025
- BMEIA  –  BM  Europäische  und  internationale  Angelegenheiten  [Österreich]  (10.2.2025): 
Kolumbien,  Gesundheit,  https://www.bmeia.gv.at/reise-services/reiseinformation/land/kolumbien, 
Zugriff 10.2.2025
- EDA –  Eidgenösisches  Departement  für  auswärtige  Angelegenheiten  [Schweiz]  (10.2.2025): 
Reisehinweise  für  Kolumbien,  Medizinische  Versorgung, 
https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/kolumbien/
reisehinweise-fuerkolumbien.html, Zugriff 10.2.2025
- IOM  –  Internationale  Organisation  für  Migration  (7.2024): Kolumbien,  Länderinformationsblatt 
2024, https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_Kolumbien_2024_DE.pdf, Zugriff 5.2.2025
 22. Rückkehr
Die Regierung arbeitete mit dem Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen 
(UNHCR) und anderen humanitären Organisationen zusammen, um Flüchtlingen,
zurückkehrenden Flüchtlingen oder Asylbewerbern sowie anderen betroffenen Personen Schutz 
und Hilfe zu bieten (USDOS 23.4.2024).
Das Gesetz sah Reisefreiheit innerhalb des Landes, Auslandsreisen, Auswanderung und Rückkehr 
vor (USDOS 23.4.2024).
Im Allgemeinen kehren kolumbianische Rückkehrende in ihre Herkunftsgemeinden zurück, so dass
die  Suche  nach  einer  Wohnung  am  einfachsten  über  ihre  Familien-  und  Freundesnetzwerke 
erfolgt. Derzeit gibt es keine Ankunftszentren oder Unterkünfte ausschließlich für kolumbianische 
Rückkehrende (IOM 7.2024).
 Quellen:
- IOM  –  Internationale  Organisation  für  Migration  (7.2024): Kolumbien,  Länderinformationsblatt 
2024, https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_Kolumbien_2024_DE.pdf, Zugriff 5.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights 
Practices: Colombia, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107648.html, Zugriff 5.2.2025
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