mexi-lib-2025-09-12-ke

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Neben  dem  Mangel  an  Fachkräften  ist  auch  der  Zugang  zu  Technologie  und  innovativen 
Medikamenten für Krankenhäuser erschwert, wobei dieses Problem wegen der raschen Zunahme  
chronischer Krankheiten noch verschärft wird (WHO 2020).
Gesundheitliche Ungleichheiten zeigen sich im mangelnden Zugang zur Sozialversicherung, von  
dem im Jahr 2020 52 % der Bevölkerung betroffen waren, sowie zu Gesundheitsdienstleistungen  
(28,2 %), was einen deutlichen Anstieg gegenüber 2016 darstellt, als dieser Anteil noch bei 15,6 %  
lag (EO 19.9.2025).
Gesundheitsdienstleistungen  werden  über  folgende  drei  Hauptinstitutionen  erbracht:  das  
Gesundheitsministerium  (MoH),  das  Institut  für  soziale  Sicherheit  (IMSS)  und  das  Institut  für 
soziale Sicherheit und Dienstleistungen für Staatsbedienstete (ISSSTE). IMSS und ISSSTE sind  
Sozialversicherungsträger,  die  für  die  Gesundheitsversorgung  des  formellen  privaten  
Arbeitssektors sowie der Beschäftigten des Bundes und der Bundesstaaten und ihrer Familien  
zuständig sind. Das MoH erbringt Dienstleistungen für die einkommensschwache Bevölkerung und  
Personen ohne Sozialversicherungszugehörigkeit. Mit IMSS-Bienestar, einem Programm, das vom  
IMSS  im  Auftrag  der  Bundesregierung  durchgeführt  wird,  bietet  das  Gesundheitsministerium 
insbesondere  der  ländlichen  und  städtischen  Bevölkerung  in  extremer  Armut  ein  begrenztes 
Leistungspaket  an,  das  über  eine  vom  IMSS  getrennte  Infrastruktur  bereitgestellt  wird  (EO 
11.7.2025).  IMSS  Bienestar  stellt  medizinische  Versorgung,  Medikamente  und  andere  
Unterstützung kostenlos zur Verfügung und ist derzeit in  23 Staaten der Republik (Anm: von  
insgesamt 32) präsent (imss-bienestar 2025). Imss-bienestar folgte 2023 auf die älteren Systeme  
Seguro Popular (bis 2020) und INSABI (Instituto de Salud para el Bienestar; Institut für Gesundheit  
und Wohlfahrt; 2020-2022) (Pie Pagina 9.5.2023).
Daneben  finanzieren  die  Regierungen  der  Bundesstaaten  die  Gesundheitsversorgung  ihrer 
Beamten in erster Linie über ihre eigenen Sozialversicherungsträger oder über Vereinbarungen mit 
ISSSTE oder IMSS; individuelle Versicherungsfonds gibt es für bestimmte Bevölkerungsgruppen  
wie das Militär, die Marine und den Ölkonzern Petróleos Mexicanos (PEMEX), die jeweils die  
Gesundheitsversorgung  ihrer  Angehörigen  und  Mitarbeiter  finanzieren  und  bereitstellen  (WHO 
2020; vgl. MMN o.D.).
Trotz  der  genannten  öffentlichen  Sozialversicherungsprogramme  stieg  der  Anteil  privater 
Dienstleistungen an der gesamten ambulanten Versorgung von 38 % im Jahr 2006 auf 66 Prozent  
im  Jahr  2022  (Mexico  Business  News  10.10.2023),  dies  deshalb,  um  Zugangsbarrieren  zu 
umgehen oder Zugang zu qualitativ hochwertigeren Dienstleistungen zu erhalten (WHO 2020).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 23 von 24
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Quellen:
- EO - European Observatory on Health Systems and Policies (11.7.2025): Health Systems in  
Action; Mexico, 2024 Edition, https://www.ecoi.net/en/file/local/2127573/9789289059909-eng.pdf, 
Zugriff 19.9.2025
- Laenderdaten.info  (8.2025):  Gesundheitssystem  in  Mexiko,  
https://www.laenderdaten.info/Amerika/Mexiko/gesundheit.php, Zugriff 8.9.2025 
- IMSS  Bienestar  (2025):    IMSS  Bienestar.  Servicios  Publicos  de  salud,   
https://imssbienestar.gob.mx/index.html  , Zugriff 19.9.2025  
- Mexico  Business  News  (10.10.2023):    IMSS-Bienestar  /  Universal  Healthcare,   
https://mexicobusiness.news/policyandeconomy/news/imss-bienestar-universal-healthcare  ,   
Zugriff 19.9.2025
- MMN  -  Medicalmissionnetwork  (o.D.):  Das  Gesundheitssystem  Mexikos,  
https://www.medicalmissionnetwork.net/das-gesundheitssystem-mexikos-2/, Zugriff 9.9.2025
- Pie Pagina (9.5.2023): La transición del Insabi al IMSS-Bienestar: construir sobre las ruinas de  
la privatización,  https://piedepagina.mx/la-transicion-del-insabi-al-imss-bienestar-construir-sobre-
las-ruinas-de-la-privatizacion/, Zugriff 19.9.2025
- WHO - World Health Organization.  Regional Office for Europe. European Observatory on  
Health  Systems  and  Policies  (2020):  Mexico:  Health  System  Review,  
https://iris.who.int/bitstream/handle/10665/334334/HiT-22-2-2020-eng.pdf?
sequence=1&isAllowed=y, Zugriff 19.9.2025
 18. Rückkehr
Gesetzlich ist die Freiheit der innerstaatlichen Bewegungsfreiheit, Auslandsreisen, Auswanderung 
und Rückführung vorgesehen, und die Regierung respektiert diese Rechte im Allgemeinen 
(USDOS 23.4.2024). 
Rund  14.000  Personen  sind  gemäß  Mexikos  Präsidentin  Claudia  Sheinbaum  seit  Trumps 
Amtseinführung nach Mexiko abgeschoben worden. Darunter hätten sich etwa 11.000 Mexikaner  
befunden und rund 3.000 Personen mit anderer Staatsbürgerschaft. Um die erwartete Welle von  
Abschiebungen aufzufangen und die Wiedereingliederung der nach Mexiko Zurückgekehrten zu  
gewährleisten,  hat  die  Regierung  die  Strategie  "México  Te  Abrazo"  (Mexiko  umarmt  dich) 
aufgelegt. Unter anderem sind die 51 Konsulate im Nachbarland verstärkt  worden. Außerdem  
wurden zehn Auffangzentren entlang der Grenze zu den USA eröffnet. Dort sollen Personen, die  
deportiert wurden, Zugang zu Sozialsystemen und Beratung sowie ein Begrüßungsgeld von rund  
100 Euro erhalten (amerika21 25.2.2025).
Quellen:
- amerika21 (25.2.2025): "Mexiko umarmt dich": Staatliche Hilfsprogramme für Deportierte aus  
USA  gestartet,  https://amerika21.de/2025/03/274008/mexiko-abschiebungen-aus-usa,  Zugriff 
12.9.2025
- USDOS - U.S. Deparmtent of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Reports on Human  
Rights Practices: Mexico, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107784.html, Zugriff 12.9.2025
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 24 von 24
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