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Unterstützung (AA 31.1.2022; vgl. IOM o.D.). Die Arbeitslosenrate betrug im Jahr 2020 3,8%
(WKO 10.2021), und die Jugendarbeitslosigkeit unter den 15- bis 24-Jährigen betrug 17,6% (EC
13.10.2021). 2017 wurde eine Pensionsreform eingeleitet, welche das Ziel der Anhebung des 
Pensionsalters auf 63 Jahre für Frauen und Männer verfolgt (BS 2020). Im Dezember 2020
erfolgte  eine  Senkung  des  Pensionsalters  auf  57  (Frauen)  bzw.  62  Jahre (Männer)  (EC
13.10.2021). Die Durchschnittspension liegt unter dem Existenzminimum (UNGA 10.11.2021; vgl.
IOM o.D.). Die durchschnittliche Alterspension beträgt umgerechnet ca. EUR 54 (IOM o.D.). 
Die Republik Moldau verfügt über ein Sozialsystem, für das alle Beschäftigten Beiträge einzahlen.
Zusätzlich  gibt  es  eine  vom  Staat  gewährte  Komponente  an  Sozialhilfen.  Es  gibt
Unterstützungsleistungen für beeinträchtige Personen, Hinterbliebene, Leistungen für Krankheit 
o.Ä., Mutterschaft, Pflegeleistungen, Leistungen bei Arbeitsunfällen, Familienbeihilfen usw. Der
Zugang zu den Leistungen richtet sich beispielsweise nach dem Alter, Anzahl der Arbeitsjahre
oder  dem  Grad  der  Behinderung  (SSA 9.2018).  In  der  Republik  Moldau  zeichnet  sich  die
Sozialhilfe durch eine breite Palette von Zulagen und Ausgleichszahlungen aus, die an bedürftige
Bevölkerungsgruppen vergeben werden. Ajutorul social ist das wichtigste Sozialhilfeprogramm in
der Republik Moldau. Das Programm wurde entwickelt, um ein minimales Lebenseinkommen für
bedürftige Familien zu garantieren (IOM o.D.). Alleinerziehende (zumeist Mütter) können sehr 
geringe  Zuschüsse  zum  Kindesunterhalt  beantragen  (AA  31.1.2022).  Die  Effizienz  des
moldauischen Sozialhilfesystems ist aufgrund der schlechten finanziellen Lage des Landes sehr 
eingeschränkt (BS 2020; vgl. UNGA 10.11.2021). 
  
Quellen:
- AA  –  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (31.1.2022):  Bericht  über  die  asyl-  und 
abschiebungsrelevante  Lage  in  der  Republik  Moldau  (Stand:  Juni  2021),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2068039/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcb
er_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_der_Republik_Moldau_%28Stand_Juni_2021%29%2
C_31.01.2022.pdf, Zugriff 15.2.2022
- ADA – Austrian  Development  Agency [Österreich]  (9.2021):  Moldau:  Länderinformation,
https://www.entwicklung.at/fileadmin/user_upload/Dokumente/Laenderinformationen/
LI_Moldau_Sept2021.pdf, Zugriff 4.1.2022
- BAMF – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge [Deutschland] (6.2021): Länderreport 37: 
Republik  Moldau  (Politische  Situation  und  Menschenrechtslage), 
https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Behoerde/Informationszentrum/
Laenderreporte/2021/laenderreport-37-Moldau.pdf?__blob=publicationFile&v=2,  Zugriff 
27.12.2021  
- BS  –  Bertelsmann  Stiftung  /  Transformationsindex  (2020):  Moldova Country  Report, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2029516/country_report_2020_MDA.pdf, Zugriff 27.12.2021 
- CIA  –  Central  Intelligence  Agency [USA]  (14.1.2022):  The  World  Factbook:  Moldova, 
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/moldova/#economy, Zugriff 21.1.2022
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 38 von 42
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- DEU – Delegation of the European Union to the Republic of Moldova (22.11.2021): The
Republic of Moldova and the EU, https://eeas.europa.eu/delegations/moldova/1538/republic-
moldova-and-eu_en, Zugriff 4.1.2022 
- EC  –  European  Commission (13.10.2021):  Joint  Staff  Working  Document:  Association
Implementation  Report  on  the  Republic  of  Moldova, 
https://eeas.europa.eu/sites/default/files/swd_2021_295_f1_joint_staff_working_paper_en_v2
_p1_1535649.pdf, Zugriff 7.1.2022
- HF  –  Heritage  Foundation  (o.D.a):  2021 Index  of  Economic  Freedom:  Moldova, 
https://www.heritage.org/index/country/moldova, Zugriff 21.1.2022 
- HF  –  Heritage  Foundation  (o.D.b):  2022 Index  of  Economic  Freedom:  Moldova, 
https://www.heritage.org/index/country/moldova, Zugriff 16.2.2022 
- IOM  –  Internationale  Organisation  für  Migration  (o.D.):  REPUBLIK  MOLDAU:
LÄNDERINFORMATIONSBLATT  2021, 
https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_2021_Republik%20Moldau_DE.pdf,  Zugriff 
4.2.2022
- SSA – Social Security Administration [USA] (9.2018): Social Security Programs Throughout 
the  World:  Europe,  2018  –  Moldova, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/1447001/1788_1539767421_moldova.pdf, Zugriff 21.1.2022
- UNGA  –  United  Nations  General  Assembly  /  Human  Rights  Council  (10.11.2021): 
Compilation on the Republic of Moldova: Report of the Office of the United Nations High
Commissioner for Human Rights (A/HRC/WG.6/40/MDA/2),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2065971/A_HRC_WG.6_40_MDA_2_E.pdf,  Zugriff 
19.1.2022
- USDOS –  US Department of State [USA] (30.3.2021): 2020  Country Report on Human 
Rights  Practices:  Moldova,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2048126.html,  Zugriff
27.12.2021
- WKO – Wirtschaftskammer Österreich [Österreich] (10.2021): Wirtschaftsbericht Republik
Moldau,  https://www.wko.at/service/aussenwirtschaft/moldau-wirtschaftsbericht.pdf,  Zugriff 
21.1.2022
 19. Medizinische Versorgung
Die Verfassung von 1994 garantiert in Artikel 36 das Recht auf Gesundheit und eine kostenlose
Basisbehandlung durch den Staat (VFGH 29.7.1994). Die öffentliche Gesundheitsversorgung ist
stark  unterfinanziert  (BS  2020).  Es  gibt  eine  staatliche  beitragsfinanzierte  Pflicht-
Krankenversicherung, welche auch (gegen Zahlung einer jährlichen Versicherungsgebühr) die 
Behandlung  nicht  erwerbstätiger  Personen  übernimmt.  Die  Dienstleistungen  im  staatlichen
Gesundheitswesen sind grundsätzlich für moldauische Staatsangehörige kostenfrei, und jegliche
Form der Bestechung ist unter Strafe gestellt (AA 31.1.2022). Im Bereich Gesundheitsversorgung
sind Bestechungen weitverbreitet (UNGA 10.11.2021). In der Praxis sind Extrazahlungen die 
Regel, um beispielsweise Zugang zu bestimmten Untersuchungen/Eingriffen zu erhalten oder
diesen  Zugang  zu  beschleunigen.  Ebenso  ist  die  freie  Arztwahl  tatsächlich  nur  gegen
entsprechende Zahlung möglich. Für derartige Zahlungen sind Quittungen natürlich nicht
erhältlich.  Sie  sind  somit  auch  nicht  erstattungsfähig.  Andere  Leistungen  wie  z.B. 
zahnmedizinische  Prophylaxen  bzw.  Behandlungen  werden  durch  die  staatliche
Pflichtversicherung  nicht  abgedeckt.  Behandlungsmöglichkeiten in  den  staatlichen 
Krankenhäusern  sind  nicht  mit  dem  westeuropäischen  Standard  vergleichbar.  Private 
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Krankenhäuser sind hingegen gut ausgestattet und bieten durchaus westeuropäischen Standard.
In ländlichen Gebieten existiert bestenfalls eine eingeschränkte Grundversorgung.  Keine Klinik
kann ein umfassendes Behandlungspaket anbieten. Angeboten wird sowohl von staatlichen als 
auch Privatkliniken vielmehr nur in Teilbereichen Medizin auf hohem Niveau, wobei dieser Service
gelegentlich an die Fachkompetenz einzelner Ärzte gebunden ist und somit nicht für die gesamte
Klinik gilt. Die Versorgung mit Medikamenten ist nicht überall gesichert. Auch in der Hauptstadt
kommt es gelegentlich zu Engpässen. Staatliche Preisvorgaben haben in der Vergangenheit zu
einem Rückzug vieler ausländischer Arzneimittelhersteller vom moldauischen Markt geführt. Die
gezielte persönliche Einfuhr von Medikamenten aus dem Ausland ist grundsätzlich möglich (AA
31.1.2022). Mehr als ein Drittel der Gesundheitsausgaben gehen auf  Out-of-pocket-Zahlungen
(Barzahlungen) zurück. Diese betreffen vor allem Ausgaben für Medikamente (EOHSP o.D.). 
Das  System  der  primären  Gesundheitsversorgung  beruht  in  ländlichen  Gegenden  auf
hausärztlichen Ordinationen sowie Gesundheitszentren und im städtischen Raum auf großen
Familiengesundheitszentren. Die stationäre Gesundheitsversorgung findet auf der Gemeinde-
sowie  Distriktebene  (sekundäre  Versorgung)  und  auf  der  nationalen  Ebene  statt  (tertiäre 
Versorgung) (EOHSP o.D.; vgl. IOM o.D.).   
Roma  sind  mit  einem  Mangel  an  medizinischen  Notfalldiensten  in  entlegenen  Gegenden 
konfrontiert, mit ungerechter oder willkürlicher Behandlung durch Gesundheitsdienstleister und
mit geringeren Krankenversicherungsraten (USDOS 30.3.2021). 
Quellen:
- AA  –  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (31.1.2022):  Bericht  über  die  asyl-  und 
abschiebungsrelevante  Lage  in  der  Republik  Moldau  (Stand:  Juni  2021),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2068039/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcb
er_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_  in_der_Republik_Moldau_%28Stand_Juni_2021%29%2  
C_31.01.2022.pdf, Zugriff 15.2.2022
- BS  –  Bertelsmann  Stiftung  /  Transformationsindex  (2020):  Moldova Country  Report, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2029516/country_report_2020_MDA.pdf, Zugriff 27.12.2021 
- EOHSP  –  European  Observatory  on  Health  Systems  and  Policies  (o.D.):  Republic  of
Moldova:  Country  overview,   https://eurohealthobservatory.who.int/countries/republic-of-
moldova/, Zugriff 26.1.2022
- IOM  –  Internationale  Organisation  für  Migration  (o.D.):  REPUBLIK  MOLDAU:
LÄNDERINFORMATIONSBLATT  2021, 
https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_2021_Republik%20Moldau_DE.pdf,  Zugriff 
4.2.2022
- UNGA  –  United  Nations  General  Assembly  /  Human  Rights  Council  (10.11.2021): 
Compilation on the Republic of Moldova: Report of the Office of the United Nations High
Commissioner  for  Human  Rights  (A/HRC/WG.6/40/MDA/2), 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2065971/A_HRC_WG.6_40_MDA_2_E.pdf,  Zugriff 
19.1.2022
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 40 von 42
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- USDOS – US Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Report on Human
Rights  Practices:  Moldova,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2048126.html,  Zugriff
27.12.2021
- VFGH  –  Verfassungsgerichtshof  [Moldau]  (29.7.1994):  КОНСТИТУЦИЯ РЕСПУБЛИКИ
МОЛДОВА [Verfassung  der Republik  Moldau],
https://www.constcourt.md/public/files/file/Baza%20legala/constitutia_ro_22.05.17_ru.pdf, 
Zugriff 24.1.2022 
 20. Rückkehr
Nach  vorliegenden  Erkenntnissen  müssen  rückgeführte  moldauische  Staatsangehörige  nicht
damit rechnen, bei ihrer Rückkehr in die Republik Moldau festgenommen, misshandelt oder
sonstigen staatlichen Maßnahmen ausgesetzt zu werden. Abgesehen von einem Pilotprojekt in 
der  Hauptstadt  zur  Notunterbringung  gibt  es  keine  weiteren  Aufnahmeeinrichtungen  für
Rückkehrer. Bei dem Pilotprojekt handelt es sich um einen Dienst beim Republikanischen
Asylheim für Beeinträchtigte und Pensionisten (untergeordnet dem Ministerium für Arbeit, Familie 
und soziale Sicherheit – MLSPF) mit einer Kapazität von maximal zehn Betten. Es gibt mehrere
Zentren,  wo  minderjährige  Kinder  aufgenommen  werden  können.  Das  größte  ist  das 
Tageszentrum des Generalkommissariats der Polizei. Neben repatriierten Kindern werden dort 
auch Straßenkinder und Kinder ohne elterliche Sorge und Aufsicht betreut. Das Zentrum besteht
seit dem Jahr 2002 und unterstützt jährlich etwa 1.500 Kinder. Daneben gibt es noch weitere
Einrichtungen zur Rehabilitierung und dem Schutz von Kindern, nicht nur in Chisinau, sondern 
auch in Soroca, Balti und Taraclia (AA 31.1.2022). Rückkehrer haben dasselbe Anrecht auf die
verfügbaren  Pensionen  wie  die  allgemeine  Bevölkerung.  Die  Republik  Moldau  hat  mehrere 
Sozialversicherungsabkommen mit 14 Zielländern moldauischer Migranten unterzeichnet. Wenn 
die  Rückkehrer  im  Ausland  formell  beschäftigt  waren,  können  sie  nach  der  Rückkehr  ihre
Sozialleistungen in der Republik Moldau übertragen (IOM o.D.). 
Am 1.1.2008 ist zwischen der EU und der Republik Moldau ein Rückübernahmeabkommen in
Kraft getreten (BMIH 10.2021).
Quellen:
- AA  –  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (31.1.2022):  Bericht  über  die  asyl-  und 
abschiebungsrelevante  Lage  in  der  Republik  Moldau  (Stand:  Juni  2021),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2068039/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcb
er_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevant  e_Lage_in_der_Republik_Moldau  _%28Stand_Juni_2021%29%2  
C_31.01.2022.pdf, Zugriff 15.2.2022
- BMIH – Bundesministerium des Innern und für Heimat [Deutschland] (10.2021): Abkommen 
zur  Erleichterung  der  Rückkehr  ausreisepflichtiger  Ausländer:  Rückübernahmeabkommen
der  EU,      https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/
themen/migration/rueckkehrfluechtlinge.pdf?__blob=publicationFile&v=3, Zugriff 26.1.2022
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- IOM – Internationale Organisation für Migration (o.D.): REPUBLIK MOLDAU:
LÄNDERINFORMATIONSBLATT  2021, 
https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_2021_Republik%20Moldau_DE.pdf,  Zugriff 
4.2.2022
 21. Dokumente
Das  Urkundenwesen  in  der  Republik  Moldau  ist  korruptionsanfällig.  Insbesondere  bei
Gerichtsurteilen und bei Schul- und Universitätsabschlüssen kann nicht ausgeschlossen werden,
dass diese durch Geldzahlungen beeinflusst wurden. Derartige (Ver-)Fälschungen können kaum
aufgedeckt  werden.  Nach  vorliegenden  Informationen  werden  gefälschte  Pässe  und 
Ausweisdokumente insbesondere für Schleusungen in Fällen von Menschenhandel zur sexuellen
Ausbeutung benutzt. Auch hat die Nutzung ge- und verfälschter rumänischer Dokumente
(insbesondere  ID-Karten)  durch  moldauische  Staatsangehörige  zur  Vortäuschung  der  EU-
Staatsangehörigkeit  und  Begründung  von  Daueraufenthalten  und  Beschäftigungen  in
Deutschland erheblich zugenommen (AA 31.1.2022).
Quellen:
- AA  –  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (31.1.2022):  Bericht  über  die  asyl-  und 
abschiebungsrelevante  Lage  in  der  Republik  Moldau  (Stand:  Juni  2021),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2068039/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht  _%C3%Bcb   
er_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_der_Republik_Moldau_%28Stand_Juni_2021%29%2
C_31.01.2022.pdf, Zugriff 15.2.2022
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