mold-lib-2022-02-16-ke

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Länderspezifische Anmerkungen
Sofern  nicht  anders  angegeben,  schließen  die  Themenbereiche  zur  Republik  Moldau  die 
Situation in dem von Separatisten kontrollierten Landesteil Transnistrien nicht ein.
Hinweis:
Das Länderinformationsblatt geht nur eingeschränkt auf die Auswirkungen der COVID-19-
Pandemie sowie auf eventuelle Maßnahmen gegen diese ein - wie etwa Einstellungen des
Reiseverkehrs in oder aus einem Land oder Bewegungseinschränkungen im Land. Dies 
betrifft  insbesondere  auch  Auswirkungen  auf  die  Gesundheitsversorgung,  die
Möglichkeiten zur Selbst-Quarantäne, die Versorgungslage, wirtschaftliche, politische und 
andere Folgen,  die  derzeit  nicht  absehbar  sind. Diese  Informationen  werden  in  einem
eigenen Kapitel zur Verfügung gestellt, sind jedoch aufgrund der  Möglichkeit schneller
Änderungen im Land als Momentaufnahme zu sehen.
Zur aktuellen Anzahl der Krankheits- und Todesfälle in den einzelnen Ländern empfiehlt
die  Staatendokumentation  bei  Interesse/Bedarf  folgende  Websites  der  WHO:
https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/situation-reports oder  der 
Johns-Hopkins-Universität:
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/
bda7594740fd40299423467b48e9ecf6
mit täglich aktualisierten Zahlen zu kontaktieren.
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Inhaltsverzeichnis
 1.  Neueste Ereignisse – Integrierte Kurzinformationen..................................................................6
 2.  Covid-19-Situation...................................................................................................................... 7
 3.  Politische Lage...........................................................................................................................8
 4.  Sicherheitslage......................................................................................................................... 10
4.1.  Transnistrien.......................................................................................................................11
 5.  Rechtsschutz / Justizwesen.....................................................................................................13
 6.  Sicherheitsbehörden.................................................................................................................14
 7.  Folter und unmenschliche Behandlung....................................................................................15
 8.  Korruption................................................................................................................................. 16
 9.  Wehrdienst und Rekrutierungen...............................................................................................18
 10.  Allgemeine Menschenrechtslage............................................................................................19
 11.  Meinungs- und Pressefreiheit.................................................................................................22
 12.  Haftbedingungen....................................................................................................................24
 13.  Todesstrafe............................................................................................................................. 26
 14.  Religionsfreiheit...................................................................................................................... 26
 15.  Ethnische Minderheiten.......................................................................................................... 28
 16.  Relevante Bevölkerungsgruppen...........................................................................................29
16.1.  Frauen..............................................................................................................................29
16.2.  Kinder...............................................................................................................................32
16.3.  Sexuelle Minderheiten..................................................................................................... 34
 17.  Bewegungsfreiheit.................................................................................................................. 35
 18.  Grundversorgung und Wirtschaft............................................................................................36
 19.  Medizinische Versorgung....................................................................................................... 39
 20.  Rückkehr................................................................................................................................ 41
 21.  Dokumente.............................................................................................................................42
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1. Neueste Ereignisse – Integrierte Kurzinformationen
Keine aktuellen Kurzinformationen vorhanden.
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2. Covid-19-Situation
Die Republik Moldau ist von Covid-19 stark betroffen. Aktuelle und detaillierte Zahlen bietet unter
anderem  die  Weltgesundheitsorganisation  (WHO) (AA 24.1.2022).  Die  Außerordentliche 
Nationalkommission  für  öffentliche  Gesundheit  hat  den  Ausnahmezustand  im  Bereich  der
öffentlichen  Gesundheit  bis  15.3.2022  verlängert  (BMEIA  17.1.2022).  Das  Tragen  von
Schutzmasken bleibt in allen geschlossenen öffentlichen Räumen, in öffentlichen Verkehrsmitteln
und  im  Freien,  wo  die  physische  Distanz  von  2  Meter  nicht  eingehalten  werden  kann,
verpflichtend. Die Maske muss sowohl den Mund, als auch die Nase abdecken (WKO 9.2.2022).
Je nach 7-Tage-Inzidenz gelten in verschiedenen Landesteilen unterschiedliche Einschränkungen
(AA  24.1.2022).  In  der  Republik  Moldau  kommt  ein  Ampelsystem  zur  Anwendung.  Die
Nichtbeachtung der Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung epidemischer Krankheiten wird
mit einer Geldstrafe von umgerechnet ca. EUR 100-250 geahndet (BMEIA 17.1.2022). 
Die Covid-Impfung ist in der Republik Moldau kostenlos und freiwillig (Gov.md o.D.; vgl. UNICEF
o.D.b). Gegenwärtig befindet sich die Republik Moldau in der dritten Etappe der Impfkampagne,
in welcher sich - auf eigenen Wunsch - alle Staatsbürger der Republik Moldau impfen lassen
können. Zehn Impfstoffe wurden bis jetzt in der Republik Moldau zugelassen: Pfizer Biontech,
AstraZeneca – UK, AstraZeneca – Sk Bio, AstraZeneca – SII, Sinopharm, Sinovac, Moderna,
Janssen,  Sputnik  V  und  CanSinoBio.  Kinder  ab  12  Jahren  können  seit  18.11.2021  gegen 
COVID-19  mit  dem  Pfizer-Impfstoff  immunisiert  werden.  Bislang  sind  1.018.391  Personen
vollimmunisiert, und 194.192 Personen erhielten die Booster-Impfung (WKO 9.2.2022).
Seit 17.1.2022 müssen Personen, welche in die Republik Moldau einreisen, einen der folgenden
Nachweise mitführen: einen Nachweis der vollständigen Covid-19-Impfung, die mindestens 14
Tage  zurückliegt;  einen  negativen  PCR-Test  oder  Antigen-Schnelltest;  ein  Attest  über  eine 
überstandene Covid-19-Erkrankung, die 15 bis 180 Tage zurückliegt; oder einen höchstens 90
Tage alten Antikörpernachweis. Der internationale Flugverkehr von und nach Moldau besteht. Der
grenzüberschreitende Straßen- und Schienenpersonenverkehr ist seitens der Republik Moldau
bei Beachtung entsprechender Vorsichtsmaßnahmen gestattet (AA 24.1.2022). 
Quellen:
- AA  –  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (24.1.2022):  Moldau,  Republik:  Reise-  und
Sicherheitshinweise (COVID-19-bedingte Reisewarnung),
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/moldau-node/moldausicherheit/
201932, Zugriff 10.2.2022
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- BMEIA – Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten
[Österreich]  (17.1.2022):  Reiseinformation:  Moldau,
https://www.bmeia.gv.at/reise-services/reiseinformation/land/moldau/, Zugriff 10.2.2022
- Gov.md  –  Regierung  [Moldau]  (o.D.):  Вопросы и ответы [Fragen  und  Antworten],
https://vaccinare.gov.md/ru/questions, Zugriff 10.2.2022
- UNICEF  –  United  Nations  International  Children's  Emergency  Fund  (o.D.b):  Vaccination
against  COVID-19  in  the  Republic  of  Moldova, 
https://www.unicef.org/moldova/en/vaccination-against-covid-19-republic-moldova,  Zugriff 
10.2.2022  
- WKO – Wirtschaftskammer Österreich [Österreich] (9.2.2022): Coronavirus: Situation in der
Republik Moldau, https://www.wko.   at/service/aussenwirtschaft/coronavirus-situation-republik-  
moldau.html#neue-einreisebedingungen, Zugriff 10.2.2022
 3. Politische Lage
Die Republik Moldau ist eine parlamentarische Demokratie (AA 10.2.2021a; vgl. ADA 9.2021,
USDOS  30.3.2021).  Das  moldauische  Parlament  ist  ein  Einkammerparlament  (USDOS 
30.3.2021) mit 101 Sitzen (AA 31.1.2022; vgl. OSZE 22.12.2021). Bei Parlamentswahlen kommt 
ein  Verhältniswahlsystem  zur  Anwendung  (BAMF  6.2021;  vgl.  OSZE  22.12.2021).
Parlamentsabgeordnete werden für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt (FH 3.3.2021). Am
11.7.2021 fanden vorgezogene Parlamentswahlen statt (OSZE 22.12.2021; vgl. ADA 9.2021). Die 
Wahlbeteiligung  betrug  52,3%  (OSZE  22.12.2021).  Die  pro-europäische  Partei  Aktion  und
Solidarität (PAS) erreichte 63 Mandate bzw. Sitze. Der pro-russische Wahlblock der Kommunisten
und Sozialisten (BECS) erreichte 32 Sitze und die pro-russische Partei SOR 6 Sitze (ADA 9.2021;
vgl. OSZE 22.12.2021,  Parlament.md o.D., IWPR 11.8.2021). Der Ablauf der Parlamentswahl
wurde von der Wahlbeobachtungsmission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit
(OSZE) vorwiegend positiv bewertet (OSZE 22.12.2021).
Präsidenten der Republik Moldau werden für eine Amtszeit von vier Jahren direkt gewählt (BAMF
6.2021;  vgl.  FH  3.3.2021,  Presedinte.md  o.D.).  Zu  den  Aufgaben  des  moldauischen
Staatsoberhauptes  gehört  die  Nominierung  des  Ministerpräsidenten,  welcher  vom  Parlament
bestätigt wird (FH 3.3.2021; vgl. Presedinte.md o.D.). Das Staatsoberhaupt ist Oberbefehlshaber 
der Streitkräfte und hat das Recht, Gesetze zu initiieren und unter bestimmten Voraussetzungen
das Parlament aufzulösen (Presedinte.md o.D.). Zwei Runden der Präsidentschaftswahlen im
Jahr 2020 führten mit 57,7% der abgegebenen Stimmen zur Wahl von Maia Sandu, welche somit
das erste weibliche Staatsoberhaupt der Republik Moldau wurde (USDOS 30.3.2021; vgl. OSZE
26.2.2021). Die Wahlbeteiligung betrug in der ersten Runde 48,54% und in der zweiten Runde
58,22%  (OSZE  26.2.2021).  Maia  Sandu  gilt  als  pro-europäisch  bzw.  pro-westlich  (USDOS 
30.3.2021;  vgl.  HSS  8.7.2021).  Gemäß  der  Wahlbeobachtungsmission  der  OSZE  war  der 
Wahlkampf kompetitiv, und die Wahl lief im Wesentlichen ordnungsgemäß ab (OSZE 26.2.2021). 
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Zu den von internationalen und nationalen Beobachtern festgestellten Unregelmäßigkeiten
zählten  Fälle  von  Wählerstimmenkauf  in  Bezug  auf  Wähler  aus  Transnistrien  (USDOS 
30.3.2021). 
Die  politische  Verantwortlichkeit  wird  durch  Oligarchen  sowie  geschäftliche  Interessen 
untergraben, welche politische Institutionen stark beeinflussen und korrumpieren (FH 3.3.2021). 
Korrupte Interessen und mafiaartige Netzwerke durchziehen nach wie vor Institutionen, Behörden 
und Justiz (KAS 7.2021). 
Im  Jahr  2014  wurde  zwischen  der  Europäischen  Union  (EU)  und  der  Republik  Moldau  ein 
Assoziierungsabkommen  im  Rahmen  der  Europäischen  Nachbarschaftspolitik  unterzeichnet
(BAMF 6.2021; vgl. DEU 22.11.2021, ADA 9.2021). Dieses Abkommen trat am 1.7.2016 in Kraft
(DEU 22.11.2021; vgl. ADA 9.2021) und zielt auf eine politische und wirtschaftliche Annäherung
der EU und der Republik Moldau ab (DEU 22.11.2021).
Quellen:
- AA  –  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (10.2.2021a):  Republik  Moldau:  Steckbrief, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/moldau-node/moldau/201826, 
Zugriff 27.12.2021
- AA  –  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (31.1.2022):  Bericht  über  die  asyl-  und 
abschiebungsrelevante  Lage  in  der  Republik  Moldau  (Stand:  Juni  2021),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2068039/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcb
er_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_der_Republik_Moldau_%28Stand_Juni_2021%29%2
C_31.01.2022.pdf, Zugriff 15.2.2022 
- ADA – Austrian  Development  Agency [Österreich]  (9.2021):  Moldau:  Länderinformation,
https://www.entwicklung.at/fileadmin/user_upload/Dokumente/Laenderinformationen/
LI_Moldau_Sept2021.pdf, Zugriff 4.1.2022
- BAMF – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge [Deutschland] (6.2021): Länderreport 37: 
Republik  Moldau  (Politische  Situation  und  Menschenrechtslage), 
https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Behoerde/Informationszentrum/
Laenderreporte/2021/laenderreport-37-Moldau.pdf?__blob=publicationFile&v=2,  Zugriff 
27.12.2021  
- DEU – Delegation  of the European Union to the Republic of Moldova (22.11.2021):  The
Republic of Moldova and the EU, https://eeas.europa.eu/delegations/moldova/1538/republic-
moldova-and-eu_en, Zugriff 4.1.2022 
- FH  –  Freedom  House (3.3.2021):  Freedom  in  the  World  2021  –  Moldova, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2046529.html, Zugriff 27.12.2021 
- HSS – Hanns-Seidel-Stiftung (8.7.2021): Parlamentswahlen in der Republik Moldau: Ein
Land  zwischen  Innen-  und  Geopolitik,  https://www.hss.de/news/detail/ein-land-zwischen-
innen-und-geopolitik-news7830/, Zugriff 4.1.2022 
- IWPR –  Institute for War and Peace Reporting  (11.8.2021):  Moldova: What Next for Pro-
Russian Forces?, https://www.ecoi.net/de/dokument/2058222.html, Zugriff 4.1.2022
- KAS – Konrad Adenauer Stiftung / Dr. Martin Sieg (7.2021): Länderbericht:  Parlamentswahl
in  der  Republik  Moldau  am  11.  Juli,
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 9 von 42
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https://www.ecoi.net/en/file/local/2055562/Parlamentswahl+in+der+Republik+Moldau.pdf,
Zugriff 4.1.2022
- OSZE  –  Organisation  für  Sicherheit  und  Zusammenarbeit  in  Europa  (22.12.2021):
REPUBLIC OF MOLDOVA: EARLY PARLIAMENTARY ELECTIONS 11 July 2021 – ODIHR 
Election  Observation  Mission  Final  Report, 
https://www.osce.org/files/f/documents/0/5/508979.pdf, Zugriff 4.1.2022 
- OSZE – Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (26.2.2021): REPUBLIC
OF MOLDOVA: PRESIDENTIAL ELECTION 1 and 15 November 2020 – ODIHR Limited
Election  Observation  Mission  Final  Report, 
https://www.osce.org/files/f/documents/1/5/479972.pdf, Zugriff 4.1.2022
- Parlament.md – Parlament der Republik Moldau [Moldau] (o.D.): Парламентские фракции
[Parlamentsfraktionen], 
https://www.parlament.md/StructuraParlamentului/Frac%C5%A3iuniparlamentare/tabid/83/
language/ru-RU/Default.aspx, Zugriff 4.1.2022
- Presedinte.md – Präsidentschaft der Republik Moldau [Moldau] (o.D.): Статус и полномочия 
президента [Status  und  Vollmachten  des  Präsidenten], 
https://www.presedinte.md/rus/statutul-si-atributiile, Zugriff 4.1.2022
- USDOS –  US Department of State [USA] (30.3.2021): 2020  Country Report on Human 
Rights  Practices:  Moldova,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2048126.html,  Zugriff
27.12.2021 
 4. Sicherheitslage
Die Lage in der Republik Moldau ist derzeit stabil. Es kann insbesondere in der Hauptstadt
Chisinau vereinzelt zu Protesten und Demonstrationen kommen (AA 24.1.2022). Die Republik 
Moldau ist gemäß dem Artikel 11 der Verfassung ein neutraler Staat (BS 2020; vgl. ADA 9.2021,
VFGH  29.7.1994),  jedoch  existieren  beschränkte  militärische  Kooperationen  mit  mehreren 
Ländern in der Region, beispielsweise mit den Nachbarländern Rumänien und der Ukraine (BS
2020). 1994 trat die Republik Moldau dem Programm der NATO „Partnerschaft für den Frieden“
bei. Seit 2014 beteiligt sich das Land mit einer kleinen Anzahl an Truppen an der NATO-Mission
im  Kosovo  (KFOR;  Kosovo  Force).  Im  Jahr  2017  eröffnete  die  NATO  auf  Ersuchen  der 
moldauischen Regierung ein ziviles Verbindungsbüro in der Republik Moldau (CIA 14.1.2022).
Die  Republik  Moldau  ist  einer  der  Teilnehmerstaaten  der  Organisation  für  Sicherheit  und 
Zusammenarbeit in Europa (OSZE o.D.).
Der  abtrünnige  Landesteil  Transnistrien  (die  selbst  ernannte  „Pridnestrowische  Moldauische 
Republik“) befindet sich außerhalb der Kontrolle der moldauischen Regierung. Es gibt zahlreiche
Kontrollpunkte entlang der Strecken, die nach oder aus Transnistrien führen (AA 24.1.2022). Eine 
Mission der Europäischen Union, die European Union Border Assistance Mission to Moldova and
Ukraine (EUBAM), leistet Unterstützung in den Bereichen Grenzkontrollen, Zoll sowie Handel (EC
o.D.).    
Quellen:
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 10 von 42
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- AA – Auswärtiges Amt [Deutschland] (24.1.2022): Moldau, Republik: Reise- und
Sicherheitshinweise  (COVID-19-bedingte  Reisewarnung), 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/moldau-node/moldausicherheit/
201932, Zugriff 10.2.2022
- ADA – Austrian  Development  Agency [Österreich]  (9.2021):  Moldau:  Länderinformation,
https://www.entwicklung.at/fileadmin/user_upload/Dokumente/Laenderinformationen/
LI_Moldau_Sept2021.pdf, Zugriff 4.1.2022
- BS  –  Bertelsmann  Stiftung  /  Transformationsindex  (2020):  Moldova Country  Report, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2029516/country_report_2020_MDA.pdf, Zugriff 27.12.2021 
- CIA  –  Central  Intelligence  Agency [USA]  (14.1.2022):  The  World  Factbook:  Moldova, 
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/moldova/#economy, Zugriff 21.1.2022
- EC  –  European  Commission  (o.D.):  Moldova, https://ec.europa.eu/neighbourhood-
enlargement/european-neighbourhood-policy/countries-region/moldova_en, Zugriff 10.2.2022
- OSZE – Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (o.D.): Participating
States, https://www.osce.org/participating-states, Zugriff 10.2.2022
- VFGH  –  Verfassungsgerichtshof  [Moldau]  (29.7.1994):  КОНСТИТУЦИЯ РЕСПУБЛИКИ 
МОЛДОВА [Verfassung  der Republik  Moldau],
https://www.constcourt.md/public/files/file/Baza%20legala/constitutia_ro_22.05.17_ru.pdf, 
Zugriff 24.1.2022 
4.1. Transnistrien
Der  transnistrische  Landesteil  liegt  östlich  des  Flusses  Nistru/Dnjestr  (AA  10.2.2021b).  In 
Transnistrien leben ethnische Russen, Ukrainer und Moldauer (FH 4.3.2020). Bei Transnistrien 
handelt  es  sich  um  einen  abtrünnigen  Landesteil  der  Republik  Moldau.  Seit  einem  kurzen
militärischen Konflikt im Jahr 1992 ist Transnistrien de facto unabhängig, obwohl Transnistrien
von  der  internationalen  Gemeinschaft  als  ein  Teil  der  Republik  Moldau  betrachtet  wird  (FH 
4.3.2020; vgl. RFE/RL 12.12.2021). Die „Regierung“ und die Wirtschaft Transnistriens sind stark
abhängig von russischen Hilfsgeldern (FH 4.3.2020). Die Russische Föderation ist in
Transnistrien militärisch präsent (FH 4.3.2020; vgl. RFE/RL 12.12.2021) und unterhält dort eine
Friedenssicherungsmission  (FH  4.3.2020).  Die  seit  der  Unabhängigkeit  der  Republik  Moldau
ungelöste  Transnistrien-Frage  beeinflusst  weiterhin  die  Entwicklung  des  Landes.  Die 
Verhandlungen  im  5+2-Format  (Moldau,  Transnistrien;  als  Mediatoren  OSZE,  Russland  und
Ukraine; als Beobachter USA und EU) haben 2016 zur Unterzeichnung des „Berliner Protokolls“ 
geführt,  welches  für  konkrete  Fortschritte  vier  Bereiche  der  praktischen  Zusammenarbeit
ausmacht. 2020 gab es hier, nicht zuletzt wegen der Covid-Pandemie, keine Fortschritte (AA 
10.2.2021b). Zu den Zielen der im Jahr 2005 geschaffenen European Union Border Assistance
Mission to Moldova and Ukraine (EUBAM) gehört die aktive Unterstützung von Maßnahmen zur
Lösung des Transnistrien-Konflikts (DEU 22.11.2021). 
Zu  den  schwerwiegendsten  Menschenrechtsverletzungen  im  von  Separatisten  kontrollierten
Transnistrien zählen: erzwungenes Verschwindenlassen sowie Folter und Misshandlungen durch
„Behörden“;  lebensbedrohliche  Haftbedingungen;  willkürliche  Verhaftungen;  politische 
Gefangene;  gravierende  Probleme  mit  der  Unabhängigkeit  der  „Justiz“;  Unterdrückung  von
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Meinungs- und Pressefreiheit; beträchtliche Eingriffe in die Versammlungs- und
Vereinigungsfreiheit; Einschränkungen der Bewegungsfreiheit; Verletzung des Rechts auf freie
und faire Wahlen; Korruption; Straflosigkeit bei Gewalt gegen Frauen; Gewalt gegen LGBTI-
Personen und Existenz schlimmster Formen von Kinderarbeit. Angeklagten wird das Recht auf 
ein faires Verfahren verweigert. Es gibt in Transnistrien keinen Mechanismus zur Untersuchung
mutmaßlicher Folterungen. Die transnistrischen De-facto-Behörden setzen Mittel unmenschlicher
und erniedrigender Behandlung ein, um Geständnisse zu erzwingen. Es gibt keine öffentlichen
Berichte zu etwaigen Ermittlungen oder Strafverfolgung in Bezug auf Folter oder unmenschliche
Behandlung  durch  „Sicherheitskräfte“.  Misshandlungen  von  Häftlingen  stellen  weiterhin  ein 
großes  Problem  dar.  Laut  transnistrischen  Eigenangaben  waren  mit  Stand  1.1.2021  1.824 
Personen inhaftiert. Die transnistrische „Ombudsperson“ erhielt 53 Beschwerden von Inhaftierten
und berichtete einen leichten Rückgang der Beschwerden von Häftlingen im Jahr 2020. Die
transnistrischen „Behörden“ lehnen ein unabhängiges Monitoring der Hafteinrichtungen weiterhin
ab. Zwei Organisationen kontrollieren den transnistrischen Massenmedienmarkt: die „Öffentliche 
Behörde für  Telekommunikation“, welche die Nachrichtenagenturen, Zeitungen und einen der 
zwei  populärsten  Fernsehkanäle  kontrolliert;   und  die  Sheriff  Holding,  ein
Unternehmenskonglomerat mit beträchtlichem Einfluss im transnistrischen „Obersten Sowjet“.
Journalisten praktizieren Selbstzensur, um so Vergeltungsmaßnahmen von „offizieller“ Seite zu 
vermeiden. Vereinigungsfreiheit wird nur denjenigen Personen zugestanden, welche als „Bürger“
von  Transnistrien  anerkannt  sind.  Alle  Aktivitäten  müssen  mit  lokalen  „Behörden“  koordiniert 
werden. Organisationen, welche für eine Wiedereingliederung mit Moldawien eintreten, sind strikt
verboten.  Die  Aktivitäten  von  NGOs  im  Menschenrechtsbereich  werden  eingeschränkt  und
überwacht (USDOS 30.3.2021).
 
Quellen:
- AA – Auswärtiges Amt [Deutschland] (10.2.2021b): Republik Moldau: Politisches Porträt,
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/moldau-node/politisches-portrait/
202838, Zugriff 27.12.2021 
- DEU – Delegation  of the European Union to the Republic of Moldova (22.11.2021):  The
Republic of Moldova and the EU, https://eeas.europa.eu/delegations/moldova/1538/republic-
moldova-and-eu_en, Zugriff 4.1.2022 
- FH  –  Freedom  House (4.3.2020):  Freedom  in  the  World 2020  –  Transnistria,
https://www.ecoi.net/de/dokument/2030947.html, Zugriff 27.12.2021  
- RFE/RL – Radio Free Europe/Radio Liberty (12.12.2021): Breakaway Authorities Stage Vote
In Moldova's Transdniester Region,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2065108.html,  Zugriff
11.2.2022
- USDOS –  US Department of State [USA] (30.3.2021): 2020  Country Report on Human 
Rights  Practices:  Moldova,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2048126.html,  Zugriff
27.12.2021 
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5. Rechtsschutz / Justizwesen
Gesetzlich ist eine unabhängige Justiz vorgesehen (USDOS 30.3.2021). Ein großes Problem
stellt  in  der  Praxis  die  oftmals  mangelnde  Unabhängigkeit  des  Justiz-  und 
Strafverfolgungswesens dar  (AA 31.1.2022;  vgl.  AI  16.4.2020,  FH  3.3.2021).  Die  Justiz  ist
Unternehmerkreisen und regierenden politischen Gruppen gegenüber dienstbar (BS 2020). Der 
Justizsektor ist korruptionsanfällig (AA 31.1.2022; vgl. USDOS 30.3.2021, BS 2020). Selektive 
Justiz stellt ebenfalls ein Problem dar (USDOS 30.3.2021). Die Reform des Justizwesens der 
letzten Jahre wird allgemein als Misserfolg angesehen, da weder die Transparenz noch die 
Effizienz erhöht werden konnten (AA 31.1.2022; vgl. FH 28.4.2021). Das Auswahlverfahren und
die  derzeitige  Zusammensetzung  des  Obersten  Richterrats  entsprechen  nicht  europäischen 
Standards.  Intransparent  sind  Entscheidungen  des  Obersten  Richterrats  hinsichtlich
Ernennungen,  Beförderungen,  Versetzungen,  Evaluierungen  von  Richtern  sowie  hinsichtlich
Disziplinarverfahren gegen Richter (EC 13.10.2021; vgl. FH 3.3.2021). 
Rechtsanwälte beklagen Verletzungen des Rechts auf ein faires öffentliches Verfahren (USDOS 
30.3.2021;  vgl.  AI  7.4.2021),  welches  von  der  Verfassung  eigentlich  garantiert  ist  (USDOS
30.3.2021). Das Recht auf ein faires Verfahren wird unter anderem durch Befangenheit von
Richtern und durch Korruption in der Justiz geschmälert (BS 2020; vgl. FH 3.3.2021). Trotz der
von der Regierung erklärten Null-Toleranz-Politik in Bezug auf Folter haben Folteropfer häufig
keinen  Zugang  zu  Rechtsmitteln,  vor  allem  in  Fällen  von  Misshandlungen  in  Strafanstalten.
Gesetzliche  Vorgaben  garantieren  die  Unschuldsvermutung,  in  der  Praxis  wird  diese  aber 
gelegentlich nicht respektiert, wie Kommentare von Richtern zeigen (USDOS 30.3.2021). Es
existiert die gesetzliche Möglichkeit, gegen Menschenrechtsverletzungen gerichtlich vorzugehen.
Die Urteile in solchen Fällen fallen aber oft bescheiden aus und werden mangelhaft umgesetzt.
Mit Stand Juli 2020 betrug die Anzahl der Beschwerden vor dem Europäischen Gerichtshof für
Menschenrechte  (EGMR),  welche  sich  gegen  den  Staat  Moldau  richteten,  1.096  (USDOS 
30.3.2021). 
Unter früheren Regierungen ereigneten sich politisch motivierte Strafverfolgungen, die folgende 
Gruppen  ins  Visier  nahmen:  Oppositionelle  und  Rechtsanwälte,  welche  Gegner  der  Elite 
verteidigten.  Im  Februar  2020  versprach  das  Büro  der  Generalstaatsanwaltschaft,  Dutzende
politisch  motivierte  Fälle  zu  untersuchen,  und  mehrere  Fälle  wurden  im  Oktober  2020
abgeschlossen (FH 3.3.2021).
Quellen:
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 13 von 42
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