mold-lib-2022-02-16-ke

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Krankenhäuser sind hingegen gut ausgestattet und bieten durchaus westeuropäischen Standard.
In ländlichen Gebieten existiert bestenfalls eine eingeschränkte Grundversorgung.  Keine Klinik
kann ein umfassendes Behandlungspaket anbieten. Angeboten wird sowohl von staatlichen als 
auch Privatkliniken vielmehr nur in Teilbereichen Medizin auf hohem Niveau, wobei dieser Service
gelegentlich an die Fachkompetenz einzelner Ärzte gebunden ist und somit nicht für die gesamte
Klinik gilt. Die Versorgung mit Medikamenten ist nicht überall gesichert. Auch in der Hauptstadt
kommt es gelegentlich zu Engpässen. Staatliche Preisvorgaben haben in der Vergangenheit zu
einem Rückzug vieler ausländischer Arzneimittelhersteller vom moldauischen Markt geführt. Die
gezielte persönliche Einfuhr von Medikamenten aus dem Ausland ist grundsätzlich möglich (AA
31.1.2022). Mehr als ein Drittel der Gesundheitsausgaben gehen auf  Out-of-pocket-Zahlungen
(Barzahlungen) zurück. Diese betreffen vor allem Ausgaben für Medikamente (EOHSP o.D.). 
Das  System  der  primären  Gesundheitsversorgung  beruht  in  ländlichen  Gegenden  auf
hausärztlichen Ordinationen sowie Gesundheitszentren und im städtischen Raum auf großen
Familiengesundheitszentren. Die stationäre Gesundheitsversorgung findet auf der Gemeinde-
sowie  Distriktebene  (sekundäre  Versorgung)  und  auf  der  nationalen  Ebene  statt  (tertiäre 
Versorgung) (EOHSP o.D.; vgl. IOM o.D.).   
Roma  sind  mit  einem  Mangel  an  medizinischen  Notfalldiensten  in  entlegenen  Gegenden 
konfrontiert, mit ungerechter oder willkürlicher Behandlung durch Gesundheitsdienstleister und
mit geringeren Krankenversicherungsraten (USDOS 30.3.2021). 
Quellen:
- AA  –  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (31.1.2022):  Bericht  über  die  asyl-  und 
abschiebungsrelevante  Lage  in  der  Republik  Moldau  (Stand:  Juni  2021),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2068039/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcb
er_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_  in_der_Republik_Moldau_%28Stand_Juni_2021%29%2  
C_31.01.2022.pdf, Zugriff 15.2.2022
- BS  –  Bertelsmann  Stiftung  /  Transformationsindex  (2020):  Moldova Country  Report, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2029516/country_report_2020_MDA.pdf, Zugriff 27.12.2021 
- EOHSP  –  European  Observatory  on  Health  Systems  and  Policies  (o.D.):  Republic  of
Moldova:  Country  overview,   https://eurohealthobservatory.who.int/countries/republic-of-
moldova/, Zugriff 26.1.2022
- IOM  –  Internationale  Organisation  für  Migration  (o.D.):  REPUBLIK  MOLDAU:
LÄNDERINFORMATIONSBLATT  2021, 
https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_2021_Republik%20Moldau_DE.pdf,  Zugriff 
4.2.2022
- UNGA  –  United  Nations  General  Assembly  /  Human  Rights  Council  (10.11.2021): 
Compilation on the Republic of Moldova: Report of the Office of the United Nations High
Commissioner  for  Human  Rights  (A/HRC/WG.6/40/MDA/2), 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2065971/A_HRC_WG.6_40_MDA_2_E.pdf,  Zugriff 
19.1.2022
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 40 von 42
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- USDOS – US Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Report on Human
Rights  Practices:  Moldova,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2048126.html,  Zugriff
27.12.2021
- VFGH  –  Verfassungsgerichtshof  [Moldau]  (29.7.1994):  КОНСТИТУЦИЯ РЕСПУБЛИКИ
МОЛДОВА [Verfassung  der Republik  Moldau],
https://www.constcourt.md/public/files/file/Baza%20legala/constitutia_ro_22.05.17_ru.pdf, 
Zugriff 24.1.2022 
 20. Rückkehr
Nach  vorliegenden  Erkenntnissen  müssen  rückgeführte  moldauische  Staatsangehörige  nicht
damit rechnen, bei ihrer Rückkehr in die Republik Moldau festgenommen, misshandelt oder
sonstigen staatlichen Maßnahmen ausgesetzt zu werden. Abgesehen von einem Pilotprojekt in 
der  Hauptstadt  zur  Notunterbringung  gibt  es  keine  weiteren  Aufnahmeeinrichtungen  für
Rückkehrer. Bei dem Pilotprojekt handelt es sich um einen Dienst beim Republikanischen
Asylheim für Beeinträchtigte und Pensionisten (untergeordnet dem Ministerium für Arbeit, Familie 
und soziale Sicherheit – MLSPF) mit einer Kapazität von maximal zehn Betten. Es gibt mehrere
Zentren,  wo  minderjährige  Kinder  aufgenommen  werden  können.  Das  größte  ist  das 
Tageszentrum des Generalkommissariats der Polizei. Neben repatriierten Kindern werden dort 
auch Straßenkinder und Kinder ohne elterliche Sorge und Aufsicht betreut. Das Zentrum besteht
seit dem Jahr 2002 und unterstützt jährlich etwa 1.500 Kinder. Daneben gibt es noch weitere
Einrichtungen zur Rehabilitierung und dem Schutz von Kindern, nicht nur in Chisinau, sondern 
auch in Soroca, Balti und Taraclia (AA 31.1.2022). Rückkehrer haben dasselbe Anrecht auf die
verfügbaren  Pensionen  wie  die  allgemeine  Bevölkerung.  Die  Republik  Moldau  hat  mehrere 
Sozialversicherungsabkommen mit 14 Zielländern moldauischer Migranten unterzeichnet. Wenn 
die  Rückkehrer  im  Ausland  formell  beschäftigt  waren,  können  sie  nach  der  Rückkehr  ihre
Sozialleistungen in der Republik Moldau übertragen (IOM o.D.). 
Am 1.1.2008 ist zwischen der EU und der Republik Moldau ein Rückübernahmeabkommen in
Kraft getreten (BMIH 10.2021).
Quellen:
- AA  –  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (31.1.2022):  Bericht  über  die  asyl-  und 
abschiebungsrelevante  Lage  in  der  Republik  Moldau  (Stand:  Juni  2021),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2068039/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%Bcb
er_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevant  e_Lage_in_der_Republik_Moldau  _%28Stand_Juni_2021%29%2  
C_31.01.2022.pdf, Zugriff 15.2.2022
- BMIH – Bundesministerium des Innern und für Heimat [Deutschland] (10.2021): Abkommen 
zur  Erleichterung  der  Rückkehr  ausreisepflichtiger  Ausländer:  Rückübernahmeabkommen
der  EU,      https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/
themen/migration/rueckkehrfluechtlinge.pdf?__blob=publicationFile&v=3, Zugriff 26.1.2022
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 41 von 42
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- IOM – Internationale Organisation für Migration (o.D.): REPUBLIK MOLDAU:
LÄNDERINFORMATIONSBLATT  2021, 
https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_2021_Republik%20Moldau_DE.pdf,  Zugriff 
4.2.2022
 21. Dokumente
Das  Urkundenwesen  in  der  Republik  Moldau  ist  korruptionsanfällig.  Insbesondere  bei
Gerichtsurteilen und bei Schul- und Universitätsabschlüssen kann nicht ausgeschlossen werden,
dass diese durch Geldzahlungen beeinflusst wurden. Derartige (Ver-)Fälschungen können kaum
aufgedeckt  werden.  Nach  vorliegenden  Informationen  werden  gefälschte  Pässe  und 
Ausweisdokumente insbesondere für Schleusungen in Fällen von Menschenhandel zur sexuellen
Ausbeutung benutzt. Auch hat die Nutzung ge- und verfälschter rumänischer Dokumente
(insbesondere  ID-Karten)  durch  moldauische  Staatsangehörige  zur  Vortäuschung  der  EU-
Staatsangehörigkeit  und  Begründung  von  Daueraufenthalten  und  Beschäftigungen  in
Deutschland erheblich zugenommen (AA 31.1.2022).
Quellen:
- AA  –  Auswärtiges  Amt  [Deutschland]  (31.1.2022):  Bericht  über  die  asyl-  und 
abschiebungsrelevante  Lage  in  der  Republik  Moldau  (Stand:  Juni  2021),
https://www.ecoi.net/en/file/local/2068039/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht  _%C3%Bcb   
er_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_der_Republik_Moldau_%28Stand_Juni_2021%29%2
C_31.01.2022.pdf, Zugriff 15.2.2022
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 42 von 42
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