peru-lib-2023-10-16-ke

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Darüber hinaus haben die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie die Fortschritte bei der
Bekämpfung von Armut und Unterernährung gefährdet. Im Jahr 2021 litten 51 % der Bevölkerung 
unter  mäßiger  oder  schwerer  Ernährungsunsicherheit.  Unterernährung,  einschließlich  Anämie, 
sowie Fettleibigkeit und Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen nehmen weiter zu. Chronische 
Unterernährung ist eines der größten Probleme für die öffentliche Gesundheit bei Kindern unter 
fünf  Jahren,  was  ihre  Entwicklung  und  die  der  Gesellschaft  insgesamt  einschränkt  und  die 
Beseitigung der Armut erschwert (WFP 2023).
Die Arbeitslosenrate in Peru betrug im Jahr 2022 7,7 % (WKO 9.2023; vgl. GTAI 11.2022). Trading 
Economics  (TE),  eine  Webseite,  die  ihren  Nutzern  genaue  Informationen  für  196  Länder  im 
Wirtschaftsbereich  bietet,  veröffentlicht die  folgenden  Statistiken:  Das  monatliche 
Durchschnittseinkommen in Peru beträgt aktuell (Stand 8.2023) PEN 1950,60 (ca. EUR 490) und 
der Mindestlohn PEN 1025,- (ca. EUR 257) (TE 9.2023). 
Quellen:
-GTAI - Germany Trade and Invest (11.2022): Wirtschaftsdaten kompakt - Peru, 
https://www.gtai.de/resource/blob/17348/4104b8b40df004363214106683d2299a/GTAI-
Wirtschaftsdaten_November_2022_Peru.pdf, Zugriff 6.10.2023 
-TE - Trading Economies (9.2023): Peru Average Monthly Wages, 
https://tradingeconomics.com/peru/wages#6, Zugirff 6.10.2023 
-WFP - World Food Program (2023): Where we work - Peru, https://www.wfp.org/countries/peru, 
Zugriff 6.10.2023
-WKO - Wirtschaftskammer Österreich (9.2023): Wirtschaftsbericht Peru, 
https://www.wko.at/service/aussenwirtschaft/peru-wirtschaftsbericht.pdf, Zugriff 6.10.2023 
 18. Medizinische Versorgung
Das medizinische Versorgungsangebot ist in Lima im privaten Sektor z.T. auf international hohem
Standard. Der öffentliche Sektor ist jedoch hinsichtlich personeller, apparativer, logistischer und 
z.T. hygienischer Ressourcen insbesondere in ländlichen Regionen meist defizitär strukturiert (AA 
29.8.2023).
Der peruanische Gesundheitssektor besteht aus fünf dezentralen Kerneinheiten, vier öffentlichen 
und  einer  privaten,  die  jeweils  über  eigene  Einrichtungen  verfügen.  Die  erste  ist  das 
Krankenversicherungsprogramm des Gesundheitsministeriums, Seguro Integral de Salud (SIS), 
der  größte  Versicherungsträger,  der  60  %  der  Bevölkerung  abdeckt.  Das 
Sozialversicherungsprogramm EsSalud des Arbeitsministeriums deckt 25 % der Bevölkerung ab, 
die  in  der  formellen  Wirtschaft  tätig  sind.  Die  verbleibenden  10  %  der  Bevölkerung  erhalten 
Leistungen  von  den  Streitkräften,  der  nationalen  Polizei  und  dem  Privatsektor.  Nach  der 
Verabschiedung  des  Gesetzes  über  die  allgemeine  Krankenversicherung  von  2009  und  des 
Reformpakets von 2013 haben sich die Gesundheitsindikatoren im Land deutlich verbessert. Der 
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Prozentsatz der Peruaner, die in irgendeiner Form krankenversichert sind, ist laut OECD von 37 %
im  Jahr  2004  auf  83,2  %  im  Jahr  2017  gestiegen.  Diese  Verbesserungen  sowie  weitere 
Erweiterungen  der  Gesundheitsinfrastruktur,  der  Abbau  von  Zugangshindernissen  und  die 
Modernisierung der öffentlichen Einrichtungen haben den Grundstein für eine flächendeckende 
Versorgung gelegt (ITA o.D.).
Das  peruanische  Gesundheitswesen  ist  stark  fragmentiert.  Es  gibt  viele  Institutionen  und 
Verantwortliche, aber keine gesundheitspolitische Strategie und keine geordnete Ausgabenpolitik. 
Es  gibt  viele  Parallelsysteme  und  keine  Koordination.  Daraus  resultieren  organisatorische 
Probleme, hohe Ausgaben und ungleiche Behandlung. Konkret sieht das so aus: 51,1 % der 
Peruaner sind auf die staatlichen Krankenhäuser des Gesundheitsministeriums angewiesen. Diese 
sind  –  auch  wenn  es  inzwischen  eine  Minimalversicherung  gibt  –  überfüllt  und  schlecht 
ausgestattet. 28,8 % sind über die staatliche EsSalud versichert, die Krankenhäuser im ganzen 
Land für seine Versicherten, fest angestellte Peruaner, hat. 4,1 % der Bevölkerung hat eine private 
Krankenversicherung . 14 % haben gar keine Versicherung und werden bei Krankheit wohl aus 
eigener Tasche eine private Klinik bezahlen (IP 19.6.2021).
Alle  Peruaner  ohne  gesetzliche  Krankenversicherung  (EsSalud),  z.B.  auf  Grund  eines 
Arbeitsverhältnis,  haben  die  Möglichkeit,  sich  bei  der  staatlichen  Grundversicherung  Seguro 
Integral  de  Salud  anzumelden  und  bekommen  damit  eine  landesweite  medizinische 
Grundversorgung (ÖB Lima 24.1.20220).
Quellen:
-AA - Auswärtiges Amt (29.8.2023): Peru: Reise- und Sicherheitshinweise, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/peru-node/perusicherheit/211938, Zugriff 
6.10.2023 
-IP Informationsstelle Peru e.v. (16.6.2021): Gesundheitswesen in Peru: fragmentiert, 
unterfinanziert, ineffizient, https://www.infostelle-peru.de/gesellschaft/gesundheitswesen-in-
peru-fragmentiert-unterfinanziert-ineffizient/, Zugriff 6.10.2023
-ITA – International Trade Administration – US Department of Commerce [USA] (o.D.): 
Healthcare Technologies Resource Guide. Peru, https://www.trade.gov/healthcare-resource-
guide-peru, Zugriff 6.10.2023
-ÖB Lima - ÖB des BMEIA in Lima [Österreich] (24.1.2020): Bericht der ÖB, per E-Mail 
 19. Rückkehr
Die Regierung kooperiert mit UNHCR und anderen humanitären Organisationen, um Flüchtlingen, 
zurückkehrenden Flüchtlingen und Asylbewerbern sowie anderen betroffenen Personen Schutz 
und Hilfe zu bieten (USDOS 20.3.2023).
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Gemäß der österreichischen Botschaft in Lima kommt es zu keinerlei Problemen seitens des
Staates  bei  einer Rückkehr  von  unbescholtenen  Staatsangehörigen.  Lautt  Wissensstand  der 
Botschaft  haben  zurückkehrende  Asylwerber  mit  keinen  Repressalien  zu  rechnen  (ÖB  Lima 
24.1.2020).
Quellen:
- USDOS - U.S: Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Peru, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089223.html, Zugriff 25.9.2023
-ÖB Lima - ÖB des BMEIA in Lima [Österreich] (24.1.2020): Bericht der ÖB, per E-Mail
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