phil-lib-2019-05-24-ke

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- GIZ - Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (3.2019c): Philippinen - 
Wirtschaft&Entwicklung, http://liportal.giz.de/philippinen/geschichte-staat/, Zugriff 22.5.2019
 14. Medizinische Versorgung
Im philippinischen Gesundheitssystem arbeiten etwa 90.000 registrierte Ärzte, deren Zahl sich  
jedoch zunehmend verringert, weil sie (notfalls als Krankenpfleger) im Ausland Arbeit suchen und  
sich dort niederlassen wollen. Es gibt landesweit circa 2.400 Krankenhäuser, von denen etwa  
1.700 in öffentlichem Besitz sind. Während zwar über 60% der Bevölkerung über die Philippine  
Health  Insurance  Corporation  gesetzlich  krankenversichert  sind  (wobei  allerdings  lediglich  die 
Basisversorgung  gewährleistet  ist),  hat  jedoch  kaum  die  Hälfte  der  Bevölkerung  Zugang  zur 
Gesundheitsversorgung (GIZ 3.2019b).
In den vergangenen Jahren war lediglich ein Prozent des nationalen Haushalts für das öffentliche  
Gesundheitssystem vorgesehen - auch 2018 wurde an der Finanzierung nichts geändert, die  
Haushaltsposten  für  Bildung  und  Gesundheit  sollen  sogar  gesenkt  werden.  Die  staatlichen 
Krankenhäuser sind meist unterfinanziert und in einem Zustand, der viel zu wünschen übrig lässt.  
Wohlhabende und Ausländer bevorzugen die privat gemanagten und technisch gut ausgestatteten  
Krankenhäuser.  Medikamente  und  Behandlungskosten  müssen  von  Patienten  selbst  bezahlt 
werden, Anzahlungen vor Beginn der Behandlung sind üblich. Nicht selten kommt es vor, dass  
schwerkranke Patienten buchstäblich vor den Krankenhaustoren sterben, weil sie eine solche  
Auflage nicht erfüllen können (GIZ 3.2109b).
In Manila wie in den anderen größeren Metropolen des Landes ist die ambulante und stationäre  
ärztliche Versorgung durch private Krankenhäuser gut geregelt. In ländlichen Gebieten ist dies -  
inklusive Rettungswesen – in der Regel nicht der Fall. Medikamente sind in breiter Auswahl in den  
Apotheken erhältlich (AA 22.5.2019). Trotz der generellen Gesundheitsprobleme im Land, wie  
Unterernährung  und  Drogenabhängigkeit,  kann  die  Qualität  der  medizinischen  Versorgung 
durchaus als gut bezeichnet werden. Das trifft insbesondere auf die größeren Städte zu, obwohl  
auch deren Einrichtungen nicht immer über die modernste Technik verfügen. Besonders groß ist  
das Gefälle in ländlichen Regionen. Hier sind die Einrichtungen oft veraltet und ernste Krankheiten  
können nicht behandelt werden. Ganz anders sieht es in den großen Städten wie beispielsweise in  
Manila aus, wo mit dem St. Luke's Medical Center, Medical City, Makati Medical Center und Asian  
Hospital einige der besten Krankenhäuser der Philippinen zu finden sind. Auf den Philippinen gibt  
es  sowohl  öffentliche  oder  staatliche  Krankenhäuser  als  auch  privat  geführte  Kliniken.  Der 
wesentliche Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Krankenhäusern besteht darin, dass  
die meisten öffentlichen Krankenhäuser anders als private Pflegeeinrichtungen oft nicht über die  
modernste Medizintechnik verfügen. Die meisten Einheimischen suchen jedoch die öffentlichen  
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Krankenhäuser auf, einfach weil die Untersuchungen hier kostenlos durchgeführt werden. Große  
mit modernster Technik ausgestattete private Krankenhäuser findet man vor allem in den großen  
Städten des Landes. Im  Gegensatz  zu den  öffentlichen  Krankenhäusern  sind  sie  jedoch,  für 
philippinische Verhältnisse, recht teuer. Im Vergleich hierzu können in Krankenhäusern in den  
ländlichen Gebieten nur begrenzte Dienstleistungen oder Behandlungen angeboten werden. Viele  
Krankenhäuser in ländlichen Gebieten sind nur für die medizinische Grundversorgung eingerichtet.  
Bei  wirklich  komplizierten  Erkrankungen  oder  Operationen  empfiehlt  es  sich,  entweder  ein 
Krankenhaus in Manila oder sogar im Ausland aufzusuchen (TA 11.2.2015).
Im Laufe der Jahre wurde auch auf den Philippinen einiges dafür getan, das Gesundheitssystem in  
seiner  Gesamtheit  zu  verbessern.  Erreicht  der  Standard  einiger  Krankenhäuser  in  den 
Großstädten durchaus westliches Niveau, so ist in den Provinzen die Behandlung von schwereren  
Leiden  nicht  immer  gewährleistet.  Heute  erhalten  die  meisten  Filipinos  wesentlich  bessere 
medizinische Leistungen als noch vor wenigen Jahren und von der philippinischen Regierung  
wurden  zahlreiche  Programme  aufgelegt,  die  auch  dem  ärmeren  Teil  der  Bevölkerung  die 
notwendige  medizinische  Versorgung  ermöglichen.  So  wurde  von  der  Regierung  eine  
erschwingliche Krankenversicherung, die „Phil Health“ ins Leben gerufen, die allen philippinischen  
Bürgern offen steht und eine medizinische Grundversorgung in einem staatlichen Krankenhaus  
sichert (TA 10.2.2015).
Über all die Jahre hinweg gibt es eine beklemmende Konstante: Sieben von zehn Filipinos sehen  
bis zu ihrem Tod keinen Arzt. Die meisten können sich das finanziell nicht leisten. Und die anderen  
greifen lieber auf ihre vertrauten "hilot", die als traditionelle Heiler (Faith Healers) meist großes  
Ansehen in den ländlichen Kommunen genießen, oder Alternative Healing-Techniken zurück. In  
diesem  Zusammenhang  sei  darauf hingewiesen,  dass  die  zutiefst gläubigen,  religiösen,  doch 
gleichzeitig  auch  abergläubischen  Filipinos  keinen  Widerspruch  darin  sehen,  unerklärliche 
(Krankheits-)Phänomene  als  von  äußeren  Medien,  gar  "kulam"  (Hexenmacht)  gesteuert  zu 
betrachten (GIZ 3.2019b). 
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt (22.5.2019): Philippinen, Reise- und Sicherheitshinweise, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/philippinen-node/philippinensicherheit/
212492, Zugriff 22.5.2019
- GIZ - Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (3.2019b): Philippinen, 
Gesellschaft, https://www.liportal.de/philippinen/gesellschaft/, Zugriff 24.5.2019
- TA - Thailand Aktuell (10.2.2015): Krankenversicherung auf den Philippinen, 
http://www.thailandaktuell.com/12364/krankenversicherung-auf-den-philippinen/, Zugriff 24.5.2019
- TA - Thailand Aktuell (11.2.2015): Gesundheitswesen auf den Philippinen, 
http://www.thailandaktuell.com/12378/gesundheitswesen-auf-den-philippinen/, Zugriff 24.5.2019 
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15. Rückkehr
Die  Verfassung  garantiert  Bewegungs-  und  Reisefreiheit  im  Inneren  wie  nach  außen  und 
ermöglicht Emigration, aber auch Rückkehr. Diese Rechte werden im Allgemein von der Regierung 
respektiert. Der Staat arbeitet mit UNHCR und anderen humanitären Organisationen zusammen,  
um Binnenvertriebene, Flüchtlinge, rückkehrende Flüchtlinge, Staatenlose und andere Betroffenen  
zu schützen und zu unterstützen (USDOS 13.3.2019).
Quellen:
- USDOS - US Department of State (13.3.2019): Country Report on Human Rights Practices 2018 
- Philippines, https://www.ecoi.net/en/document/2004259.html, Zugriff 22.5.2019
 
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