simb-lib-2022-09-21-ke

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter

/ 31
PDF herunterladen
Landes aufgrund der chronischen Armut, die durch die Pandemie noch verschärft wurde, nicht zur  
Schule (UNICEF 4.2022).
In  Simbabwe  hat  die  Zahl  der  Fälle  von  Kindesmissbrauch  zugenommen  (TH  2.4.2022). 
Kindesmissbrauch,  einschließlich  Inzest,  Kindstötung,  Aussetzung  von  Kindern  und  
Vergewaltigung, ist demnach nach wie vor ein ernstes Problem. Im Jahr 2018 gingen bei der NGO  
Childline mehr als 15.000 Meldungen über Kindesmissbrauch über ihre nationale Hotline ein. Die  
Bemühungen  der  Regierung  zur  Bekämpfung  von  Kindesmissbrauch  sind  unzureichend.  Die 
Regierung  führt  weiterhin  ein  Fallmanagementprotokoll,  um  die  Bereitstellung  von  
Kinderfürsorgediensten zu steuern. Außerdem gibt es Einrichtungen für minderjährige Opfer von  
sexuellen Übergriffen und Missbrauch (USDOS 12.4.2022). Bei weiblichen Opfern von sexuellem  
Missbrauch besteht die Gefahr der frühen Schwangerschaft und der Kinderheirat (TH 2.4.2022).  
Kinderehen wurden 2016 verboten, aber Faktoren wie Armut, bestimmte religiöse Ansichten und  
mangelnde Durchsetzung haben die Praxis aufrechterhalten; ein Drittel der Mädchen wird bis zum  
Alter von 18 Jahren verheiratet (FH 24.2.2022; vgl. Humanium 3.12.2021). Die Verbreitung von  
Kinderehen ist in ländlichen Gebieten höher (40 %) als in städtischen Gebieten (21,3 %) (SN  
7.8.2022).  NGOs  berichten  außerdem,  dass  die  Zahlen  an  Teenagerschwangerschaften  und 
Kinderehen während der Covid-19-Pandemie stark zugenommen haben (USDOS 12.4.2022; vgl.  
FH  24.2.2022).  Alleine  in  den  ersten  zwei  Monaten  des  Jahres  2021  wurden  fast  5.000 
minderjährige Mädchen schwanger (AI 29.3.2022). Mit der Kinderheirat verbunden sind sexuelle  
Übergriffe,  sexueller  Missbrauch  und  andere  Formen  der  Gewalt  (Humanium  3.12.2021).  Die 
zunehmende  wirtschaftliche  Not  trug  auch  zum  Anstieg  des  Kindersexhandels  bei  (USDOS 
12.4.2022; vgl. USDOS 29.7.2022).
Das  Gesetz  verbietet  die  schlimmsten  Formen  der  Kinderarbeit  vollständig.  Es  legt  das 
Mindestalter für leichte Arbeit auf 12 Jahre und für die Berufsausbildung auf 16 Jahre fest. Die  
Gesetze zur Kinderarbeit wurden nicht wirksam durchgesetzt (USDOS 12.4.2022) was dazu führt,  
dass viele Kinder in Simbabwe kaum eine andere Wahl haben, als zu arbeiten, auch in den  
schlimmsten Formen der Kinderarbeit (Humanium 2.12.2021). Schätzungen von NGOs zufolge  
haben während der Covid-19-Pandemie 840.000 Kinder die Schule abgebrochen; viele haben sich  
der informellen Arbeit angeschlossen (USDOS 12.4.2022).
In  Simbabwe  sind  Eltern  verpflichtet,  ihre  Kinder  im  nationalen  Register  des  Landes  zu 
registrieren. In der neuen Verfassung ist festgelegt, dass Geburtsurkunden, Ausweispapiere und  
Pässe für alle Bürger Simbabwes leicht zugänglich sein müssen. Trotz dieses Gesetzes bleiben  
viele Kinder  in  den  ländlichen  Teilen  Simbabwes unregistriert,  weil  einige zu  Hause  geboren 
werden  und  andere  die  Gebühren  nicht  bezahlen  können  (Humanium  3.12.2021).  Laut  der 
Volkszählung 2012 besaß nur eines von drei Kindern unter fünf Jahren eine Geburtsurkunde.  
Schätzungsweise 39 % der Kinder im schulpflichtigen Alter besitzen keine Geburtsurkunde. Das  
Fehlen von Geburtsurkunden behindert den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen wie Bildung  
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 23 von 31
23

und Gesundheitsversorgung, was dazu führt, dass viele Kinder nicht zur Schule gehen können und 
dadurch anfälliger für Ausbeutung sind (USDOS 12.4.2022).
Quellen:
- AI – Amnesty International (29.3.2022): Amnesty International Report 2021/22, The State of the 
World's Human Rights - Zimbabwe 2021, https://www.ecoi.net/de/dokument/2070286.html, 
Zugriff 1.9.2022
- FH – Freedom House (24.2.2022): Freedom in the World 2022 – Zimbabwe, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2068837.html, Zugriff 15.9.2022
- Humanium (3.12.2021): Realizing Children’s Rights in Zimbabwe, 
https://www.humanium.org/en/zimbabwe/, Zugriff 15.9.2022
- LFDW – Licht für die Welt (9.2021): ZIMBABWE: LEAVE NO CHILD BEHIND. Invest in the 
early years, 
https://www.licht-fuer-die-welt.at/app/uploads/sites/8/2021/09/leave_no_child_behind_country_
case_study_zimbabwe_english.pdf, Zugriff 15.9.2022
- SN – Sunday News (7.8.2022): 22 raped per day in Zimbabwe, 
https://www.sundaynews.co.zw/22-raped-per-day-in-zimbabwe/, Zugriff 15.9.2022
- TH – The Herald (2.4.2022): Close Relatives Nailed in 90pc of Sexual Abuse, GBV Cases, 
https://www.herald.co.zw/close-relatives-nailed-in-90pc-of-sexual-abuse-gbv-cases/, Zugriff 
5.10.2022
- UNICEF – United Nations Children’s Fund (4.2022): Zimbabwe Annual Report 2021, 
https://www.unicef.org/zimbabwe/media/5591/file/Zimbabwe%20Annual%20Report%202021.pd
f, Zugriff 15.9.2022
- USDOS – United States Department of State [USA] (29.7.2022): 2021 Trafficking in Persons 
Report: Zimbabwe, https://www.state.gov/reports/2021-trafficking-in-persons-report/zimbabwe/, 
Zugriff 15.9.2022
- USDOS – United States Department of State [USA] (12.4.2022): Country Report on Human 
Rights Practices 2021 – Zimbabwe, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071187.html, Zugriff 
15.9.2022
18.3. Sexuelle Minderheiten
Homosexuelle Handlungen sind mit Strafe bedroht (Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu  
einem Jahr) (AA 14.9.2022; vgl. HRW 13.1.2022, AmI 30.4.2022) und werden von der derzeitigen  
Regierung  öffentlich  verurteilt  (AA 14.9.2022).  Es  sind  jedoch  keine  Fälle  bekannt,  in  denen 
einvernehmliche  gleichgeschlechtliche  sexuelle  Handlungen  strafrechtlich  verfolgt  worden  sind 
(HRFZ 24.6.2022). Die neue Verfassung von Simbabwe, die im Mai 2013 von Präsident Mugabe  
unterzeichnet  wurde,  verbietet  die  gleichgeschlechtliche  Ehe  (AmI  30.4.2022;  vgl.  UTN 
12.10.2021).  NGOs  berichten  über  Hassverbrechen,  sowie  über  Schikanen  gegen  und 
Diskriminierung von Angehörigen sexueller Minderheiten bei der Suche nach Arbeit, Wohnraum  
und  Gesundheitsdiensten.  Aufgrund  der  Kriminalisierung  und  Stigmatisierung  
gleichgeschlechtlicher Aktivitäten sind diese anfällig für Erpressung (USDOS 12.4.2022).
Transgender-Personen sehen sich weiterhin mit Schwierigkeiten konfrontiert, wenn sie staatliche  
Dienste  in  Anspruch  nehmen  wollen  und  werden  von  politischen  Prozessen  ausgeschlossen 
(USDOS 12.4.2022).
Es  gibt  zwar  Interessenvertretungen  von  Angehörigen  sexueller  Minderheiten,  doch  ihre 
Möglichkeiten, ihre Interessen im politischen Bereich durchzusetzen, werden durch die starke  
Diskriminierung eingeschränkt (FH 23.2.2022).
Quellen:
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 24 von 31
24

- AA – Auswärtiges Amt [Deutschland] (14.9.2022): Simbabwe – Reise- und Sicherheitshinweise, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/simbabwe-node/
simbabwesicherheit/208948, Zugriff 15.9.2022
- AfA – African Arguments (25.3.2022): Trans Zimbabweans turn to black market for health care, 
https://africanarguments.org/2022/03/trans-zimbabweans-turn-to-black-market-for-health-care/, 
Zugriff 15.9.2022
- AmI – Amera International (30.4.2022): Zimbabwe LGBTI Resources, 
https://www.amerainternational.org/zimbabwe-lgbti-resources/, Zugriff 15.9.2022
- HRFZ – Zimbabwe Human Rights NGO Forum (24.6.2022): State of Human Rights Report 
Zimbabwe 2021, https://kubatana.net/wp-content/uploads/2022/06/ZIM-NGO-FORUM-STATE-
OF-HUMAN-RIGHTS-REPORT-2021-EBOOK-2-2.pdf, Zugriff 16.9.2022
- HRW – Human Rights Watch (13.1.2022): World Report 2022 – Zimbabwe, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2066570.html, Zugriff 15.9.2022
- UTN – Unbias The News (12.10.2021): Visability as Resistance: How Zimbabwe’s LGBTQI+ 
Community Fights Queephobia on Social Media, https://unbiasthenews.org/queer-
zimbabweans-use-social-media-as-resistance/, Zugriff 15.9.2022
- USDOS – United States Department of State [USA] (12.4.2022): Country Report on Human 
Rights Practices 2021 – Zimbabwe, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071187.html, Zugriff 
15.9.2022
 19. Bewegungsfreiheit
Die  Verfassung  und  das  Gesetz  sehen  Bewegungsfreiheit  im  Inland,  Auslandsreisen,  
Auswanderung  und  Rückkehr  vor,  sowie  das  Recht  auf  einen  Reisepass  oder  andere 
Reisedokumente, aber die Regierung hat diese Rechte eingeschränkt (USDOS 12.4.2022). Die  
Bewegungsfreiheit wird beispielsweise durch den umfassenden Einsatz von Straßensperren der  
Polizei eingeschränkt (FH 24.2.2022; vgl. USDOS 12.4.2022), die in den letzten Jahren eingesetzt  
werden, um Proteste zu verhindern (FH 24.2.2022).
UK Home Office erklärt, dass es für Personen, die sich in städtischen Zentren – etwa Harare oder  
Bulawayo – bedroht fühlen, schwierig sein kann, in ländlichen Gebieten von Ostsimbabwe Fuß zu  
fassen. Dies gilt etwa auch für Shona, die nach Matabeleland umziehen wollen (UK 9.2021).
Quellen:
- FH – Freedom House (24.2.2022): Freedom in the World 2022 – Zimbabwe, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2068837.html, Zugriff 15.9.2022
- UKHO – UK Home Office [Großbritannien] (9.2021): Country Policy and Information Note
Zimbabwe: Opposition to government, 
https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/
file/1018765/ZWE_CPIN_Opposition_to_the_government.pdf, Zugriff 15.9.2022
- USDOS – United States Department of State [USA] (12.4.2022): Country Report on Human 
Rights Practices 2021 – Zimbabwe, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071187.html, Zugriff 
15.9.2022
 20. Grundversorgung und Wirtschaft
Trotz des erheblichen Potenzials – Simbabwe verfügt über fruchtbare Böden, Bodenschätze und  
ein hohes Bildungsniveau – befindet sich die simbabwische Wirtschaft nach zwei schwierigen  
Dekaden nach wie vor in einem instabilen Zustand und weist verschiedene strukturelle Schwächen  
auf.  Währungsturbulenzen,  eine  lückenhafte  Stromversorgung,  Devisenknappheit  und  die 
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 25 von 31
25

weitverbreitete Korruption stellen wesentliche Wachstumshindernisse dar. Immer öfter kommt es  
außerdem zu Dürreperioden und Überschwemmungen (ES 30.6.2021).
Laut einer Umfrage des Afrobarometers, sehen die Bürger in Simbabwe die Wirtschaftspolitik und  
die  Arbeitslosigkeit  als  die  größten  Probleme  im  Land  an,  gefolgt  von  einer  unzureichenden 
Infrastruktur und Wasserversorgung (Afrobarometer 7.6.2022). Die Arbeitslosigkeit in Simbabwe  
liegt,  laut  nationaler  Statistikbehörde  (ZIMSTAT),  bei  19  %.  Die  ZIMSTAT-Definition  von 
Erwerbstätigen schließt allerdings Subsistenzwirte und Beschäftigte im informellen Sektor ein (NZ  
19.7.2022; vgl. ZIMSTAT 19.7.2022). Die derart ermittelte Arbeitslosenzahl steht im Gegensatz zu  
mehreren Interessengruppen, die die Arbeitslosenquote des Landes auf über 80 % beziffert haben  
(NZ 19.7.2022).
Trotz eines im regionalen Vergleich relativ guten Krisenmanagements hat die Covid-19-Pandemie  
die  simbabwische  Bevölkerung  hart  getroffen  und  einen  starken  Einfluss  auf  die  
Wirtschaftstätigkeit des Landes ausgeübt. Insbesondere der informelle Sektor, der rund 60 % der  
gesamten  wirtschaftlichen  Aktivität  Simbabwes  ausmacht,  hat  stark  unter  den  Maßnahmen 
gelitten.  Mehr  denn  je  war  die  simbabwische  Bevölkerung  auf  finanzielle  Unterstützung  von 
Familienangehörigen im Ausland angewiesen. Im Jahr 2020 wurden Geldüberweisungen im Wert  
von 1 Milliarde USD aus der Diaspora nach Simbabwe getätigt – 58 % mehr als im Jahr zuvor (ES  
30.6.2021).
Sozialhilfeprogramme  spielen  aufgrund  ihrer  geringen  Reichweite  und  ihrer  begrenzten  
Ausrichtung  auf  die  Armut  nur  eine  begrenzte  Rolle  (World  Bank  13.4.2022).  Aufgrund  der 
geschwächten  Sozialschutzsysteme  und  der  Erosion  der  Löhne,  Gehälter  und  
Sozialversicherungssysteme durch die Hyperinflation im Land sind die Überweisungen aus der  
Diaspora für die Mehrheit der Simbabwer ein sozialer Schutzpuffer, der die Haushalte über Wasser 
hält und als Absicherung gegen den vollständigen Zusammenbruch der Familien dient (Socialnet  
28.7.2022).  Die  Regierung  erbringt  in  diesem  Bereich  nur  unzureichende  Leistungen  (HRFZ 
24.6.2022;  vgl. Socialnet 28.7.2022).  Gefährdete  Gruppen  wie  Frauen, Kinder, Menschen  mit 
Behinderungen und ältere Menschen sind weiterhin unverhältnismäßig stark von der Situation  
betroffen, die sich aus dem wirtschaftlichen Abschwung und der unzureichenden Bereitstellung von 
Dienstleistungen ergibt (HRFZ 24.6.2022).
Die Versorgung mit Lebensmitteln, Treibstoff, Strom und Trinkwasser ist nur teilweise gesichert  
(BMEIA 1.9.2022).  Die  Inflation  stieg  im  Juni  2022  weiter  um  30,7  %  an  (auf  192  %).  Die 
Armutsgrenze für Nahrungsmittel und die Armutsgrenze für den Gesamtkonsum steigen Berichten  
zufolge  rasch  an,  ohne  dass  die  Einkommen  in  gleichem  Maße  zunehmen,  was  zu  einer 
Verschärfung  der  Ernährungsunsicherheit  führt  (WFP  30.6.2022).  Das  monatliche  
Durchschnittseinkommen in Simbabwe liegt zwischen 130 und 300 USD (AI 29.3.2022).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 26 von 31
26

Die importierte und inländische Inflation und die anhaltende Abwertung der Landeswährung tragen  
zu einer unterdurchschnittlichen Kaufkraft der Haushalte bei, wodurch der Anteil der Haushalte, die 
Schwierigkeiten haben, ihren Grundnahrungsmittelbedarf zu decken, steigt. Laut HungerMap LIVE  
ist die geschätzte Zahl der Menschen mit unzureichendem Nahrungsmittelkonsum von März bis  
Juni 2022 von 5,16 Millionen auf 5,4 Millionen gestiegen (WFP 30.6.2022).
Die Quote der extremen Armut stieg zwischen 2011 und 2020 stetig an und ging erst 2021 zurück.  
Die Armutsquote lag 2011 bei 22 % und wird für 2021 auf 41 % und für 2022 auf 40 % geschätzt.  
Obwohl die Armut nach wie vor ein überwiegend ländliches Phänomen ist, hat sie in städtischen  
Gebieten relativ schneller zugenommen, was zu einer Urbanisierung der Armut führt.  Auch die  
Ungleichheit hat in den letzten zehn Jahren zugenommen: Der Gini-Koeffizient, der den Grad der  
Ungleichheit der Einkommensverteilung angibt, stieg von 42 im Jahr 2011 auf 50,3 im Jahr 2019  
und gehört damit zu den höchsten der Welt [Anm.: Je höher der Gini-Koeffizient, desto ungleicher  
ist die Einkommensverteilung] (World Bank 13.4.2022).
In Simbabwe kam es zu Fällen, in denen Behörden Menschen aus ihren Häusern vertrieben, um  
Platz für kommerzielle Interessen zu schaffen – ohne Verfahrensgarantien einzuhalten und ohne  
ihnen eine alternative Unterkunft anzubieten (AI 11.3.2021). 2021 wurden tausende Menschen  
obdachlos, weil die Behörden Häuser niedergerissen haben, die aus ihrer Sicht illegale Siedlungen  
darstellten. In ländlichen Gebieten wurden Gemeinden mit Zwangsräumung bedroht, weil sie sich  
„wirtschaftlichen  Investitionen“  entgegengestellt  haben.  So  wurden  in  Manicaland  tausende 
Menschen von ihrem Land vertrieben und ihre Felder zerstört, damit die Zuckerrohrplantage einer  
Ölfirma erweitert werden konnte (AI 29.3.2022).
Quellen:
- Afrobarometer (7.6.2022): News release: Most Zimbabweans see country going in the wrong 
direction, want government intervention, Afrobarometer survey shows, 
https://www.afrobarometer.org/wp-content/uploads/2022/06/zim_r9.news-release-
most_zimbabweans_see_country_going_in_the_wrong_direction_7jun22.pdf, Zugriff 8.9.2022
- AI – Amnesty International (29.3.2022): Amnesty International Report 2021/22, The State of the 
World's Human Rights - Zimbabwe 2021, https://www.ecoi.net/de/dokument/2070286.html, 
Zugriff 1.9.2022
- AI – Amnesty International (11.3.2021): Thousands at risk of displacement due to imminent 
forced evictions in Eswatini and Zimbabwe, 
https://www.amnesty.org/en/latest/press-release/2021/03/thousands-at-risk-of-displacement-
due-to-imminent-forced-evictions-in-eswatini-and-zimbabwe/, Zugriff 8.9.2022
- BMEIA – Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres [Österreich] (1.9.2022): 
Reiseinformation – Simbabwe, 
https://www.bmeia.gv.at/reise-services/reiseinformation/land/simbabwe/, Zugriff 7.9.2022
- ES – Embassy of Switzerland to Malawi, Zambia and Zimbabwe [Schweiz] (30.6.2021): 
Wirtschaftsbericht Simbabwe 2021, 
https://www.s-ge.com/sites/default/files/publication/free/wirtschaftsbericht-simbabwe-eda-2021-
06.pdf, Zugriff 8.9.2022
- HRFZ – Zimbabwe Human Rights NGO Forum (24.6.2022): State of Human Rights Report 
Zimbabwe 2021, https://kubatana.net/wp-content/uploads/2022/06/ZIM-NGO-FORUM-STATE-
OF-HUMAN-RIGHTS-REPORT-2021-EBOOK-2-2.pdf, Zugriff 16.9.2022
- NZ – New Zimbabwe (19.7.2022): Zim unemployment rate now 19 % - says Govt agency 
ZIMSTAT, https://www.newzimbabwe.com/zim-unemployment-rate-now-at-19/, Zugriff 8.9.2022
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 27 von 31
27

- Socialnet (28.7.2022): Whither informal social security – Reflections on Zimbabwe social 
welfare provisions, https://www.socialnet.de/en/international/papers/whither-informal-social-
security-reflections-on-zimbabwe-social-welfare-provisions.html, Zugriff 8.9.2022
- WFP – World Food Program (30.6.2022): Zimbabwe. Food Security and Markets Monitoring 
Report, https://docs.wfp.org/api/documents/WFP-0000141073/download/, Zugriff 8.9.2022
- World Bank (13.4.2022): The World Bank in Zimbabwe – Overview. 
https://www.worldbank.org/en/country/zimbabwe/overview, Zugriff 8.9.2022
- ZIMSTAT – Zimbabwe National Statistic Agency [Zimbabwe] (19.7.2022): 2022 First Quarter 
Labour Force Survey Results, 
https://www.zimstat.co.zw/wp-content/uploads/2022/07/2022_First_Quarter_QLFS_Report.pdf, 
Zugriff 8.9.2022
 21. Medizinische Versorgung
Die  medizinische  Versorgung  auf  dem  Land  und  in  der  Hauptstadt  ist  mit  westeuropäischen 
Strukturen  nicht  vergleichbar  (AA 13.7.2022;  vgl.  BMEIA 1.9.2022).  Es  gibt  zumindest  in  der 
Hauptstadt einige Kliniken und Krankenhäuser (Privatsektor) mit sehr ordentlichen Verhältnissen  
(AA 13.7.2022),  bzw.  ist  dort  die  medizinische  Grundversorgung  in  der  Regel  angemessen 
gewährleistet (EDA 7.4.2022). Öffentliche Krankenhäuser sind unterfinanziert, die medizinische  
Infrastruktur ist schlecht (AI 29.3.2022) und notärztliche Versorgung ist kaum vorhanden (BMEIA  
1.9.2022).
Der Gesundheitssektor in Simbabwe besteht aus einer Mischung aus öffentlichen und privaten  
Einrichtungen;  letztere  sind  kostspielig,  verlangen  höhere  Gebühren  und  bieten  bessere 
Leistungen als die staatlichen Einrichtungen. Die meisten Anwohner können sich private Dienste  
aufgrund  ihrer  Armut  nicht  leisten  und  entscheiden  sich  für  die  öffentlichen  Kliniken.  Andere 
verlassen  sich  ganz  auf  die  Dienste  von  Gesundheitshelfern,  die  in  den  Gemeinden  Visiten 
durchführen.  Da  die  Regierung  kaum  Mittel  für  Krankenhäuser  bereitstellt,  müssen  die 
Dorfgesundheitshelfer  ihre  Arbeit  mit  begrenzten  Mitteln  verrichten  (Gavi  22.7.2022).  
Krankenhäuser verlangen vor Behandlungen normalerweise eine Vorauszahlung (EDA 7.4.2022). 
Behandlungskosten  müssen  direkt  beglichen  werden,  Patienten  werden  sonst  selbst  bei 
schwersten Verletzungen nicht aufgenommen (BMEIA 1.9.2022). Heute sind in Simbabwe weniger  
als 10 % der Bevölkerung krankenversichert. Über 39 % aller Gesundheitsausgaben werden aus  
eigener Tasche bezahlt, was für viele Menschen zu finanzieller Verarmung führt (TC 2.9.2022).
Die  Gesundheitskliniken  in  Simbabwe  stehen  auch  deshalb  vor  einer  Krise,  da  immer  mehr 
Krankenhauspersonal  das  Land  auf  der  Suche  nach  besseren  Perspektiven  verlassen  (BBC 
9.3.2022). Die Abwanderung von Fachkräften aus Simbabwe wurde auch durch die steigende  
Nachfrage nach medizinischen Fachkräften in Ländern angeheizt, in denen viele medizinische  
Fachkräfte an Covid-19 erkrankt sind (AnA 22.2.2022)
Die  durchschnittliche  Lebenserwartung  in  Simbabwe  beträgt  62  Jahre  (UNICEF  2022).  Die 
neonatale  Sterblichkeitsrate  ist  seit  1988  praktisch  unverändert  geblieben  und  liegt  bei  31 
Todesfällen pro 1.000 Lebendgeburten. Die Müttersterblichkeitsrate hat sich hingegen in einem  
Jahrzehnt mehr als halbiert, nämlich von 960 pro 100.000 Lebendgeburten im Jahr 2010 auf 462  
im Jahr 2019 (UNICEF 25.4.2022). Nach anderen Angaben verlassen sich junge Mädchen und  
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 28 von 31
28

Frauen bei gesundheitlichen Problemen zunehmend auf traditionelle Heiler und Hebammen. Zum  
einen  war  der  Zugang  zu  Ärzten  während  der  Covid-19-Abriegelungen  schwierig  (USDOS 
12.4.2022), zum anderen sind die öffentlichen Gesundheitseinrichtungen entweder zu teuer oder  
zu schlecht ausgestattet, um werdende Mütter zu versorgen (ZPP 8.4.2022). Dies führte zu einer  
Zunahme schwerer gesundheitlicher Komplikationen (USDOS 12.4.2022).
Quellen:
- AA – Auswärtiges Amt [Deutschland] (13.7.2022): Simbabwe: Reise- und Sicherheitshinweise, 
https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/simbabwesicherheit/
208948#content_5, Zugriff 7.9.2022
- AnA – Anadolu Agency (22.2.2022): Renewed exodus of healthcare workers hits Zimbabwe, 
https://www.aa.com.tr/en/africa/renewed-exodus-of-healthcare-workers-hits-zimbabwe/
2510150, Zugriff 7.9.2022
- AI – Amnesty International (29.3.2022): Amnesty International Report 2021/22, The State of the 
World's Human Rights - Zimbabwe 2021, https://www.ecoi.net/de/dokument/2070286.html, 
Zugriff 1.9.2022
- BBC (9.3.2022): Zimbabwe clinics struggle for nurses after Exodus to the UK, 
https://www.bbc.com/news/world-africa-60524576, Zugriff 7.9.2022
- BMEIA – Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres [Österreich] (1.9.2022): 
Reiseinformation – Simbabwe, 
https://www.bmeia.gv.at/reise-services/reiseinformation/land/simbabwe/, Zugriff 7.9.2022
- EDA – Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten [Schweiz] (7.4.2022): 
Reisehinweise für Simbabwe, https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-
reisehinweise/simbabwe/reisehinweise-fuersimbabwe.html#eda66d125, Zugriff 7.9.2022
- Gavi – The Vaccine Alliance (22.7.2022): Health Workers Fill the Gaps for Millions of 
Zimbabwean Villagers, https://www.gavi.org/vaccineswork/health-workers-fill-gaps-millions-
zimbabwean-villagers, Zugriff 7.9.2022
- TC – The Conversation (2.9.2022): Zimbabwe health system is in intensive care: how it got 
there, https://theconversation.com/zimbabwe-health-system-is-in-intensive-care-how-it-got-
there-189670, Zugriff 7.9.2022
- UNICEF – United Nations Children’s Fund (2022): What is the average life expectancy in 
Africa? https://data.unicef.org/how-many/what-is-the-average-life-expectancy-in-africa/, Zugriff 
7.9.2022
- UNICEF – United Nations Children’s Fund (25.4.2022): Zimbabwe Annual Report 2021, 
https://www.unicef.org/zimbabwe/press-releases/unicef-zimbabwe-releases-its-2021-annual-
report-showcasing-results-women-and, Zugriff 7.9.2022
- USDOS – United States Department of State [USA] (12.4.2022): Country Report on Human 
Rights Practices 2021 – Zimbabwe, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071187.html, Zugriff 
7.9.2022
- ZPP – Zimbabwe Peace Project (8.4.2022): ZPP Monthly Monitoring Report, 
https://reliefweb.int/report/zimbabwe/zpp-monthly-monitoring-report-march-2022, Zugriff 
7.9.2022
 22. Rückkehr
Die Regierung hat die Rückkehr ehemaliger Flüchtlinge aus Botsuana erleichtert. Ein Rückkehrer,  
der  vom  Militär  desertiert  war,  wurde  nach  seiner  Rückkehr  vorübergehend  festgenommen 
(USDOS 12.4.2022).
Ein  neues  Partnerprogramm  zwischen  der  Europäischen  Kommission  und  der  Internationalen 
Organisation für Migration wurde angekündigt, um simbabwische Rückkehrer bei Schwierigkeiten  
nach ihrer Ankunft zu unterstützen. Das Programm soll die Schutzdienste, die Überwachung der  
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 29 von 31
29

Migrationsströme an den Einreisehäfen und die Unterstützung der zurückkehrenden Migranten  
nach ihrer Ankunft verbessern (eNCA 27.8.2022).
Quellen
- eNCA – eNews Channel Africa (27.8.2022): Programme hopes to assist returning Zimbabwean 
migrants, https://www.enca.com/news/programme-hopes-assist-returning-zimbabwean-
migrants, Zugriff 5.9.2022
- USDOS – U.S. Department of State [USA] (12.4.2022): Country Report on Human Rights 
Practices 2021 – Zimbabwe, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071187.html, Zugriff 7.9.2022
 23. Dokumente und Staatsbürgerschaft
Die Verfassung sieht die Staatsbürgerschaft durch Geburt, Abstammung oder Registrierung vor.  
Das  Land  hat  strenge  Anforderungen  für  die  Weitergabe  der  Staatsbürgerschaft;  Kinder,  die 
zwischen 1980 und 1996 in einer Ehe zwischen einer simbabwischen Mutter und einem nicht-
simbabwischen  Vater  geboren  wurden,  können  keinen  Anspruch  auf  die  Staatsbürgerschaft 
erheben. Nachkommen von Opfern der Gukurahundi-Massaker in den 1980er Jahren haben unter  
Umständen Schwierigkeiten, eine Geburtsurkunde zu erhalten, da sie oft nicht die erforderlichen  
Sterbeurkunden  ihrer  Eltern  vorlegen  können.  Aufgrund  der  strengen  
Dokumentationsanforderungen  besitzen  viele  Binnenvertriebene  nach  den  Zerstörungen  und 
Vertreibungen infolge des Zyklons Idai im Jahr 2019 keinen Nachweis ihrer Staatsangehörigkeit  
(USDOS 12.4.2022). Abschnitt 43 der 2013 neu verabschiedeten Verfassung garantiert jedem, der  
im Land geboren wurde und dessen Eltern Bürger eines Landes der Entwicklungsgemeinschaft  
des Südlichen Afrika (SADC) sind, einschließlich Malawi, Mosambik, Sambia und Südafrika, die  
Staatsbürgerschaft.  Die  Generalstaatsanwaltschaft  hat  es  jedoch  versäumt,  das  neue  
Staatsbürgerschaftsgesetz umzusetzen, so dass das diskriminierende Staatsbürgerschaftsgesetz  
von 1984 den Nachkommen ausländischer Staatsangehöriger, die als billige Arbeitsmigranten ins  
Land kamen, weiterhin die Staatsbürgerschaft verweigert. Diejenigen, denen es gelingt, einen  
nationalen Personalausweis zu erhalten, bekommen Karten mit dem Aufdruck „Ausländer“ (AnA  
19.7.2021).
Tausende  Simbabwer  sind davon  bedroht, staatenlos zu  werden.  Sie  warten  Monate  auf  die 
relevanten Dokumente des Registrar General’s Office, wo es einen enormen Aktenrückstau gibt  
(AI 29.3.2022). Etwa seit dem Jahr 2000 verweigert das für das Melderegister, die Ausweispapiere, 
die  Staatsbürgerschaft  und  das  Wählerverzeichnis  zuständige  Amt  die  simbabwische  
Staatsbürgerschaft auch Personen, die potenziell das Recht auf eine andere Staatsbürgerschaft  
haben, selbst wenn sie dieses Recht nie in Anspruch genommen haben. In einer Reihe von  
Gerichtsverfahren  wurden  diese  Bestimmungen  erfolgreich  angefochten,  was  jedoch  keine 
Auswirkungen auf die allgemeine Praxis der willkürlichen Verweigerung der Staatsbürgerschaft  
hatte. Infolgedessen sahen sich die Menschen mit unüberwindbaren Hindernissen konfrontiert,  
wenn  sie  versuchten,  Zugang  zu  sozialen  Dienstleistungen  wie  Gesundheitsversorgung  und 
Bildung zu erhalten (AI 16.4.2021).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 30 von 31
30

Als Schritt zur Bekämpfung des alarmierenden Betrugs im Grundbesitzsektor hat die Regierung in  
Harare  entschieden,  Einwohnern  in  der  simbabwischen  Stadt  Epworth  biometrische  
Grundbesitzurkunden  auszuhändigen.  Dieser  Schritt  soll  der  gängigen  Praxis,  dass  Betrüger 
gefälschte Eigentumsurkunden ausdrucken und sich als rechtmäßige Besitzer von Grundstücken  
ausgeben,  entgegenwirken.  Simbabwe  hat  außerdem  mit  der  Ausstellung  biometrischer  
Reisepässe der neuen Generation begonnen, von denen die Regierung glaubt, dass sie den  
Betrug bekämpfen werden, der die Ausstellung von Reisedokumenten jahrelang behindert hat (BU  
25.4.2022)
Quellen
- AnA – Anadolu Agency (19.7.2021): ‘Stateless’ Zimbabweans endure prejudice without identity, 
https://www.aa.com.tr/en/africa/stateless-zimbabweans-endure-prejudice-without-identity/
2308737, Zugriff 7.9.2022
- AI – Amnesty International (29.3.2022): Amnesty International Report 2021/22, The State of the 
World's Human Rights - Zimbabwe 2021, https://www.ecoi.net/de/dokument/2070286.html, 
Zugriff 1.9.2022
- AI – Amnesty International (16.4.2022): Zimbabwe: We are like “Stray animals”,
https://www.amnesty.org/en/documents/afr46/3932/2021/en/, Zugriff 7.9.2022
- BU – Biometric Update (25.4.2022): Zimbabwe opts for biometric to fight fraud in issuance of 
land title deeds, https://www.biometricupdate.com/202204/zimbabwe-opts-for-biometrics-to-
fight-fraud-in-issuance-of-land-title-deeds, Zugriff 7.9.2022
- USDOS – United States Department of State [USA] (12.4.2022): Country Report on Human 
Rights Practices 2021 – Zimbabwe, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071187.html, Zugriff 
7.9.2022
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 31 von 31
31