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Länderspezifische Anmerkungen
Hinweis:
Das Länderinformationsblatt geht nur eingeschränkt auf die Auswirkungen der COVID-19-
Pandemie sowie auf eventuelle Maßnahmen gegen diese ein - wie etwa Einstellungen des 
Reiseverkehrs in oder aus einem Land oder Bewegungseinschränkungen im Land. Dies 
betrifft insbesondere auch Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung, die 
Möglichkeiten zur Selbst-Quarantäne, die Versorgungslage, wirtschaftliche, politische und 
andere Folgen, die derzeit nicht absehbar sind. Diese Informationen werden in einem 
eigenen Kapitel zur Verfügung gestellt, sind jedoch aufgrund der Möglichkeit schneller 
Änderungen im Land als Momentaufnahme zu sehen.
Zur aktuellen Anzahl der Krankheits- und Todesfälle in den einzelnen Ländern empfiehlt die 
Staatendokumentation bei Interesse/Bedarf folgende Websites der WHO: 
https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/situation-reports oder der 
Johns-Hopkins-Universität:
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/
bda7594740fd40299423467b48e9ecf6 
mit täglich aktualisierten Zahlen zu kontaktieren.
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Inhaltsverzeichnis
 1. Neueste Ereignisse – Integrierte Kurzinformationen................................................................ 7
 2. COVID-19................................................................................................................................13
 3. Politische Lage........................................................................................................................14
 4. Sicherheitslage........................................................................................................................17
 5. Rechtsschutz / Justizwesen.................................................................................................... 19
 6. Sicherheitsbehörden............................................................................................................... 21
 7. Folter und unmenschliche Behandlung...................................................................................22
 8. Korruption................................................................................................................................24
 9. NGOs und Menschenrechtsaktivisten.....................................................................................25
 10. Wehrdienst und Rekrutierungen............................................................................................. 26
 11. Allgemeine Menschenrechtslage............................................................................................ 26
 12. Meinungs- und Pressefreiheit................................................................................................. 28
 13. Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Opposition............................................................ 29
 14. Haftbedingungen.....................................................................................................................31
 15. Todesstrafe..............................................................................................................................33
 16. Religionsfreiheit.......................................................................................................................34
 17. Minderheiten........................................................................................................................... 36
17.1. Tamilen............................................................................................................................... 37
17.2. Veddas................................................................................................................................40
 18. Relevante Bevölkerungsgruppen............................................................................................ 40
18.1. Frauen................................................................................................................................ 40
18.2. Kinder................................................................................................................................. 43
18.3. Homosexuelle/Sexuelle Minderheiten................................................................................ 46
 19. Bewegungsfreiheit...................................................................................................................47
 20. IDPs und Flüchtlinge............................................................................................................... 48
 21. Grundversorgung und Wirtschaft............................................................................................ 50
 22. Medizinische Versorgung........................................................................................................ 52
 23. Rückkehr................................................................................................................................. 53
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23.1. Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge (UMF)...................................................................55
 24. Dokumente..............................................................................................................................55
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1. Neueste Ereignisse – Integrierte Kurzinformationen
Der Inhalt dieser Kurzinformation wird mit heutigem Datum in das LIB Sri Lanka 
übernommen (Abschnitt 1/Relevant für Abschnitt 17.1. Tamilen, 21. 
Grundversorgung, 22. Medizinische Versorgung und 23. Rückkehr).
Lage der Tamilen
Die Geschichte Sri Lankas nach der Unabhängigkeit [Anm: 1948]  ist geprägt von turbulenten  
politischen Auseinandersetzungen über den Charakter des Staates, mehreren Rassenpogromen,  
zwei  marxistischen  Aufständen  und  einem  drei  Jahrzehnte  andauernden  Bürgerkrieg,  der 
schließlich im Mai 2009 endete. Auslöser des Bürgerkriegs war der Sezessionsanspruch, der  
erstmals  1976  von  tamilischen  Politikern  in  Sri  Lanka  formuliert  und  später  von  bewaffneten 
Aufständischen übernommen wurde. Diese Abspaltungsforderungen waren nicht zuletzt auf die  
diskriminierende Politik singhalesischer Politiker zurückzuführen, die die Mehrheit der Tamilen im  
Landesinneren  durch  das  Staatsbürgerschaftsgesetz  von  1948  staatenlos  gemacht  und  
Singhalesisch 1956 zur einzigen Amtssprache erklärt hat. Darüber hinaus ignorierte die erste  
autochthone Verfassung Sri Lankas von 1972 die Forderungen der von den Tamilen gewählten  
Vertreter, indem sie den einheitlichen Charakter des Staates festschrieb und dem Buddhismus  
eine  besondere  verfassungsrechtliche  Anerkennung  gewährte.  Die  Politik  der  
Bildungsstandardisierung in den 1970er Jahren schränkte den Zugang tamilischer Studenten zu  
bestimmten Bereichen der Hochschulbildung weiter ein (BS 2024). Über 26 Jahre lang haben sich  
die Armee der singhalesischen Regierung und separatistische Tamilen-Rebellen einen blutigen  
Bürgerkrieg geliefert, von dem sich das Land bis heute nicht erholt hat. Die „Befreiungstiger von  
Tamil Eelam“ (LTTE) kämpften darin für einen unabhängigen tamilischen Staat im Norden der  
Insel.  Die  LTTE  verübte  hunderte  Selbstmordanschläge  im  ganzen  Land  und  führte  
Zwangsrekrutierungen von Kindern durch. Von der Armee wiederum wurden die Tamilen-Gebiete  
im Norden des Landes großflächig bombardiert.  Geschätzte 100.000 Menschen kamen während  
des Konflikts ums Leben (DP 22.4.2019). 
Angesichts  der  starken  Verbindungen  des  Rajapaksa-Clans  mit  dem  nationalistischen,  
buddhistisch-singhalesischen Element  wurden die  Verbrechen während des Bürgerkrieges nicht  
mehr weiter aufgearbeitet. Ganz im Gegenteil werden jene, die diese begangen haben, von den  
Rajapaksas als Helden gefeiert, zumal [Ex-]Präsident Gotabaya Rajapaksa als Defence Secretary  
während des Bürgerkrieges selbst für die Verbrechen der Armee an den tamilischen Kämpfern  
Verantwortung  trug.  In  diesem  Sinne  ist  eine  zunehmende  Militarisierung  des  Landes  zu 
beobachten, indem so gut wie alle staatlichen Schlüsselposition mit Militärs besetzt bzw. wichtige  
staatliche Einrichtungen dem Verteidigungsministerium unterstellt werden  (ÖB 8.2021). Nach dem  
Ende des Bürgerkriegs im Jahr 2009 nahm die Militärpräsenz in den von Tamilen besiedelten  
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Gebieten  im  Norden  und  Osten  zu.  Rajapaksas  Einsetzung  der  Presidential  Task  Force  for 
Archeological Heritage Management in der Ostprovinz im Jahr 2020 führte zu Befürchtungen, dass  
die Regierung das Militär einsetzen würde, um Ansprüche auf buddhistisches Erbe zu untermauern 
und die demografische Struktur der Region weiter zu verändern. Militärpersonal und buddhistische  
Mönche wurden in die Vertreibung tamilischer Einwohner im Norden und Osten verwickelt. Im  
September 2023 trat ein hochrangiger tamilischer Richter in der Nordprovinz zurück und floh aus  
dem Land, nachdem er Todesdrohungen erhalten hatte, weil er Gerichtsbeschlüsse gegen die  
Versuche  der  Archäologiebehörde,  einen  buddhistischen  Tempel  auf  einem  hinduistischen 
Gelände zu errichten, aufrechterhalten hatte (FH 2024).
Sowohl die Tamilen aus dem Bergland (oder Malaiyaha) als auch die Tamilen aus dem Norden und 
Osten  gaben  an,  dass  sie  seit  langem  systematisch  diskriminiert  werden,  und  zwar  in  der 
Universitätsausbildung,  bei  der Beschäftigung  in  der  Regierung,  im  Wohnungswesen,  bei  der 
Gesundheitsversorgung, bei den Sprachgesetzen und bei den Verfahren zur Einbürgerung von  
Nicht-Staatsbürgern. Im ganzen Land, vor allem aber im Norden und Osten, berichteten Tamilen,  
dass  die  Sicherheitskräfte  regelmäßig  Mitglieder  ihrer  Gemeinschaft  überwachen  und  
schikanieren,  insbesondere  Aktivisten,  Journalisten,  NGO-Mitarbeiter  und  ehemalige  oder  
mutmaßliche ehemalige LTTE-Mitglieder (USDOS 23.4.2024). 
Systematische Diskriminierung, unter anderem durch Sprachgesetze und Einbürgerungsverfahren,  
wirkt sich negativ auf die politische Beteiligung der Tamilen aus. Die gegenwärtige Regierung  
Wickremesinghe [Anm. Stand Mai 2024] hat ebenso wie die Regierung Sirisena zugelassen, dass  
die Nationalhymne bei offiziellen Anlässen auf Tamilisch gesungen wird, obwohl die Regierung  
Gotabaya Rajapaksa diese Praxis eingestellt hatte (FH 2024). 
Im Laufe des Jahres 2023 veranstaltete die Gemeinschaft der Berglandtamilen Veranstaltungen  
zum 200. Jahrestag der Ankunft der ersten Berglandtamilen im Land und forderte Lösungen für die  
Probleme der Gemeinschaft. Medien und NGOs berichteten, dass die Berglandtamilen zu den  
sozioökonomisch am stärksten benachteiligten Bevölkerungsgruppen gehören. Sie besitzen im  
Allgemeinen kein Land. Das gesamte Plantagenland gehört der Regierung und ist langfristig an  
Plantagenunternehmen verpachtet. Streitigkeiten darüber, ob die Regierung oder die Unternehmen 
für die Instandhaltung der Unterkünfte der Arbeiter verantwortlich sind, führen dazu, dass die  
Wohnungen in diesen Gemeinden überfüllt sind und es zudem oft an angemessenen Wasser- und  
Sanitäreinrichtungen  fehlt.  Lokale  Politiker  und  NGOs  berichten,  dass  die  Regierung  viele 
überwiegend tamilische Gemeinden im Bergland nicht als offizielle Dörfer anerkannte, so dass die  
Bewohner keinen Anspruch auf viele staatliche Dienstleistungen haben (USDOS 23.4.2024).
Einige  tamilische  und  muslimische  Politiker,  internationale  Organisationen  und  örtliche  
Menschenrechtsaktivisten  bezeichneten  Gefangene  in  Untersuchungshaft,  darunter  ehemalige 
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tamilische  LTTE-Kämpfer,  Muslime  und  studentische  Aktivisten,  die  terroristischer  
Gewaltverbrechen beschuldigt wurden, als politische Gefangene, die wegen ihrer Aussagen, ihres  
Eintretens oder ihrer Kritik an der Regierung festgehalten würden. Die Regierung beschuldigte die  
betreffenden Gefangenen, terroristische oder gewalttätige Straftaten begangen oder sich dazu  
verschworen zu haben (USDOS 23.4.2024). 
Grundversorgung
Im  Frühjahr  2022  konnte  Sri  Lanka  seine  Schulden  nicht  mehr  bezahlen  und  es  kam  zum 
Zahlungsausfall. Noch immer kämpft die Wirtschaft des Landes mit den Folgen (GTAI 2.6.2023). 
Für  2024  wird  ein  moderates  Wirtschaftswachstum  von  2,2  %  prognostiziert,  das  nach  dem 
schweren Wirtschaftsabschwung von 2022 Anzeichen für eine Stabilisierung aufweist. Das Land ist 
jedoch  nach  wie  vor  mit  einem  hohen  Armutsniveau,  Einkommensungleichheit  und  
Arbeitsmarktproblemen konfrontiert. Sri Lanka verzeichnete in jüngster Zeit einen Rückgang der  
Inflation, höhere Einnahmen aufgrund der Umsetzung neuer fiskalpolitischer Maßnahmen und zum  
ersten  Mal  seit  fast  fünf  Jahrzehnten  einen  Leistungsbilanzüberschuss,  der  durch  erhöhte 
Einnahmen und einen Aufschwung im Tourismus begünstigt wurde (WB 2.4.2024).
Gleichzeitig ist jedoch die Armutsquote das vierte Jahr in Folge gestiegen, so dass im Jahr 2023  
schätzungsweise 25,9 % der Einwohner Sri Lankas unterhalb der Armutsgrenze leben. Auch die  
Erwerbsbeteiligung ist zurückgegangen, insbesondere bei Frauen und in städtischen Gebieten,  
was durch die Schließung von Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (KKMU) noch verschärft  
wurde. Die Haushalte sind durch hohe Preise, Einkommensverluste und Unterbeschäftigung in  
mehrfacher Hinsicht unter Druck geraten. Dies hat zu einer höheren Verschuldung der Haushalte  
geführt, um den Nahrungsmittelbedarf zu decken und die Ausgaben für Gesundheit und Bildung  
aufrechtzuerhalten (WB 2.4.2024). Die Arbeitslosenquote ist von 21,1 % im Jahr 2021 auf 26,1 %  
im Jahr 2022 angestiegen (WKO 2.2024).
Das neue „Aswesuma“-Programm zur Auszahlung von Sozialleistungen ist eng gefasst, sodass  
nur etwa 1,1 der zwei Millionen Familien, die unter der Armutsgrenze leben, anspruchsberechtigt  
sind. Es besteht die Gefahr, dass viele der von der Wirtschaftskrise am stärksten betroffenen  
Menschen ausgeschlossen werden; dies betrifft Menschen, die in städtischen Gebieten leben, im  
informellen Sektor arbeiten, von Tageslöhnen oder einem niedrigem oder unsicherem Einkommen  
leben oder arbeitslos sind, weiters Menschen, die der tamilischen Gemeinschaft der Malaiyaha  
angehören (AI 24.4.2024).
Medizinische Versorgung
Die  medizinische  Versorgung  in  Sri  Lanka  ist  landesweit  gut.  Es  gibt  kostenlose  staatliche 
Krankenhäuser  (AA  18.12.2020;  vgl.  DFAT  23.12.2021)  und  staatliche  ambulante  
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Behandlungsstellen,  die  auch  notwendige  Medikamente  gratis  zur  Verfügung  stellen  (AA 
18.12.2020). Dennoch werden etwa 40 % aller medizinischen Dienstleistungen durch Patienten  
bzw. deren Angehörige aus eigener Tasche bezahlt (ÖB 8.2021).
In  Sri  Lanka  werden  Gesundheitseinrichtungen  als  Orte  charakterisiert,  an  denen  die  
Gesundheitsversorgung sowohl leicht zugänglich als auch von guter Qualität ist. Der öffentliche  
Sektor erbringt fast 95 % der stationären und etwa 50 % der ambulanten Gesundheitsversorgung.  
Mitte 2022 gab es insgesamt mehr als 1500 Gesundheitseinrichtungen, davon 588 Krankenhäuser  
und 517 Einrichtungen der Primärversorgung. Die 555 staatlichen Krankenhäuser sind für die  
medizinische Grundversorgung zuständig. Diese Einrichtungen bieten der gesamten Gesellschaft  
kurative,  präventive  und  rehabilitative  Dienste  an.  Alle  Bürger  und  Einwohner  sind  für  die 
Behandlung  in  ihrem  örtlichen  Gesundheitszentrum  registriert  und  können  bei  Bedarf  an 
Einrichtungen der Sekundärversorgung überwiesen werden. Koordinatoren aus den Bereichen  
Krankenpflege,  Pharmazie,  Labor,  Radiologie  und  Krankenakten  sind  Teil  eines  integrierten 
medizinischen Teams, das die Leistungen erbringt (MOH o.D.). 
Die Abwanderung Hunderter Ärzte hat das Gesundheitssystem Sri Lankas, das einst als eines der  
besten  in  der  Region  galt,  unter  Druck  gesetzt.  Mehr  als  1.700  Medical  Officers  -  ein 
Sammelbegriff für Ärzte und andere Fachkräfte im Gesundheitswesen - haben Sri Lanka laut der  
Gewerkschaft  Government  Medical  Officers'  Association  in  den  letzten  zwei  Jahren  [Anm.: 
Aufgrund der Krise; Stand 19.2.2024] verlassen. Aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums  
geht hervor, dass tausende Ärzte zwischen Juni 2022 und Juli 2023 von der Ärztekammer ein  
sogenanntes  „Good  Standing“-Zertifikat  erhalten  haben;  da  dieses  als  obligatorisch  für  die 
Verifizierung des beruflichen Status einer Person gegenüber ausländischen Aufsichtsbehörden  
angesehen wird, könnte dies als Indiz gesehen werden, dass auch sie über eine Auswanderung  
nachdenken. Derselbe Bericht enthüllte auch, dass über 5.000 Ärzte medizinische Lizenzen aus  
Großbritannien, Australien und Ländern des Nahen Ostens erworben haben; eine ähnliche Anzahl  
hat  sich  für  ausländische  Zulassungsprüfungen  in  den  Jahren  2024  und  2025  angemeldet. 
Während  sich  die  Wirtschaft  langsam  wieder  erholt,  ist  das  Gesundheitssystem  immer  noch 
schlecht, mit immer längeren Wartelisten und mangelndem Zugang zu hochwertiger Behandlung  
und Medikamenten. Daten der Weltbank aus dem Jahr 2021 zeigen, dass 1,2 Ärzte auf 1.000  
Einwohner  kommen.  Für  viele  Sri  Lanker  sind  die  Kosten  für  eine  private  Behandlung 
unerschwinglich, so dass sie auf den öffentlichen Sektor angewiesen sind, der fast 95 % der  
stationären und etwa 50 % der ambulanten Versorgung übernimmt (Reuters 19.2.2024). 
Rückkehr
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Die Regierung arbeitete mit UNHCR und anderen humanitären Organisationen zusammen, um  
Flüchtlingen, Rückehrern oder Asylwerbern sowie anderen betroffenen Personen Schutz und Hilfe  
zu bieten (USDOS 23.4.2024).
Rückkehrer  müssen  grundsätzlich  keine  staatlichen  Repressalien  fürchten.  Systematische 
Verhaftungen kommen nicht vor, jedoch müssen sich Rückkehrer nach der Ankunft Vernehmungen 
durch  das  National  Bureau  of  Investigation  und  das  Criminal  Investigation  Department  (CID) 
stellen (AA 18.12.2020; vgl. DFAT 23.12.2021). Ob es dabei zur Anwendung von Gewalt kommt, ist 
nicht bekannt (AA 18.12.2020).
Bei der Einreise am Flughafen von Colombo mit gültigem sri-lankischem Reisepass werden die  
Einreiseformalitäten zumeist zügig erledigt (AA 18.12.2020).
Rückkehrer,  die  keinen  sri-lankischen  Reisepass,  sondern  nur  ein  von  einer  sri-lankischen 
Auslandsvertretung  ausgestelltes  Reisedokument  zur  einmaligen  Rückkehr  nach  Sri  Lanka 
(Identity Certificate Overseas Missions, ICOM, auch Emergency-Passport genannt) vorweisen (AA  
18.12.2020; vgl. DFAT 23.12.2021) ,  werden  regelmäßig von der Einreisebehörde sowie von der  
CID  einer  Personenüberprüfung  unterzogen  und  zu  Identität,  persönlichem  Hintergrund  und 
Reiseziel befragt. Es ist nicht auszuschließen, dass von den sri-lankischen Auslandsvertretungen  
im  Datensatz  der  betreffenden  Personen  ein  entsprechender  Vermerk  veranlasst  oder  im 
Reisedokument  angebracht  wird.  Den  sri-lankischen  Staatsangehörigen  wird  seitens  der  sri-
lankischen Behörden kommuniziert, dass sie nur mit einem sri-lankischen Pass wieder ausreisen  
dürften.  Ohne  Vorlage  eines  Ausweisdokuments  können  Rückkehrer  nicht  einreisen.  Fälle 
diskriminierender Behandlung auf diese Weise Einreisender (auch bei Tamilen) sind nicht bekannt  
(AA 18.12.2020). 
Es gibt keine Hinweise, dass bei oppositioneller Betätigung im Ausland Probleme bei der Rückkehr 
auftreten. Dies könnte anders gelagert sein, wenn der Rückkehrer ein den Behörden bekanntes  
Mitglied der LTTE war (ÖB 8.2021). Darüber hinaus kann auch der Verdacht einer Verbindung zur 
LTTE ein wie auch immer geartetes Interesse der Behörden, samt den daraus resultierenden  
Konsequenzen gegen die entsprechende Person nach der Rückkehr ins Land bewirken (SFH  
8.5.2020).
Rückkehrende sind auf sich allein gestellt bzw. von der Unterstützung durch Verwandte oder  
Bekannte abhängig. Ohne solche Unterstützung ist es für Rückkehrende nach wie vor schwierig,  
um  in  angemessener  Zeit  wirtschaftlich  und  sozial  wieder  in  Sri  Lanka  Fuß  zu  fassen  (AA 
18.12.2020).  Einige  Familien  der  Betroffenen  sehen  das  mit  der  Abschiebung  einhergehende 
Ausbleiben  von  Geldüberweisungen jedoch  als  Schmach  an.  Stigmatisierungen  innerhalb  der 
Familie sind die Folge (ÖB 8.2021). 
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Die österreichische Bundesagentur für Betreuungs- und U nterstützungsleistungen (BBU) bietet  
Hilfe für Rückkehrende nach Sri Lanka. Diese Hilfe inkludiert sowohl eine Soforthilfe bei der  
Ankunft in Sri Lanka als auch längerfristige Reintegrationsunterstützung im Wert von über 2.000,-  
EUR. Diese beinhaltet großteils Sachleistungen wie etwa Bildungsmaßnahmen und Trainings,  
Unterstützung beim Eintritt in den Arbeitsmarkt, medizinische und rechtliche U nterstützung u.a.  
(BBU o.D.).
Quellen:
- AA – Auswärtiges Amt [Deutschland] (18.12.2020): Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in Sri Lanka (Stand: November 2020), 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2042798/Ausw%C3%A4rtiges_Amt%2C_Bericht_%C3%BCbe
r_die_asyl-
_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_Sri_Lanka_%28Stand_November_2020%29%2C_18.1
2.2020.pdf, Zugriff 22.5.2024
- AI – Amnesty Inernational (24.4.2024): The State of the World's Human Rights; Sri Lanka 
2023, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107954.html, Zugriff 22.5.2024 
- BBU – Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (o.D.): Sri Lanka. So 
funktioniert die Rückreise in Ihre Heimat, 
https://www.returnfromaustria.at/sri_lanka/sri_lanka_deutsch.html, Zugriff 31.5.2024
- BS – Bertelsmann Stiftung (2024): BTI Country Report Sri Lanka 2024, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2105870/country_report_2024_LKA.pdf, Zugriff 22.5.2024 
- DFAT – Department of Foreign Affairs and Trade (23.12.2021): DFAT Country Information 
Report Sri Lanka, https://www.ecoi.net/en/file/local/2067347/country-information-report-sri-
lanka.pdf, Zugriff 22.5.2024
- DP – Die Presse (22.4.2019): Sri Lanka: 26 Jahre Bürgerkrieg und Gewalt zwischen den 
Konfessionen, https://www.diepresse.com/5616514/sri-lanka-26-jahre-burgerkrieg-und-gewalt-
zwischen-den-konfessionen, Zugriff 22.5.2024
- FH – Freedom House (2024): Freedom in the World 2024 - Sri Lanka, 
https://www.ecoi.net/de/dokument/2108072.html, Zugriff 22.5.2024 
- GTAI – Germany Trade and Invest (2.6.2923): Maue Aussichten für Sri Lankas Wirtschaft, 
https://www.gtai.de/de/trade/sri-lanka-wirtschaft/wirtschaftsausblick, Zugriff 23.5.2024
- MOH – Ministery of Health [Sri Lanka] (o.D.): Health Institutions In Sri Lanka, 
https://www.health.gov.lk/health-institutions-in-sri-lanka/, Zugriff 23.5.2024 
- ÖB – Österreichische Botschaft [Österreich] (8.2021): Asylländerbericht zu Sri Lanka, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2070586/SRIL_%C3%96B-Bericht_2021_08.pdf, Zugriff 
22.5.2024
- Reuters (19.2.2024): Sri Lankan health crisis could worsen as doctors seek work abroad, 
https://www.context.news/socioeconomic-inclusion/sri-lankan-health-crisis-could-worsen-as-
doctors-seek-work-abroad, Zugriff 23.5.2024
- SFH – Schweizerische Flüchtlingshilfe (8.5.2020): Sri Lanka: Witwe eines hochrangigen LTTE-
Mitglieds, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/2030985/200508_LKA_LTTE_Witwe_anonym_01.pdf, Zugriff 
22.5.2024
- USDOS – U.S. Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights 
Practices: Sri Lanka, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107680.html, Zugriff 22.5.2024 
- WB – World Bank (2.4.2024): Sri Lanka's Economy Shows Signs of Stabilization, but Poverty 
to Remain Elevated, https://www.worldbank.org/en/news/press-release/2024/04/01/sri-lanka-s-
economy-shows-signs-of-stabilization-but-poverty-to-remain-elevated, Zugriff 23.5.2024
- WKO – Wirtschaftskammer Österreich (2.2024): Länderprofil Sri Lanka, 
https://www.wko.at/statistik/laenderprofile/lp-sri-lanka.pdf?
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xNS4xNDguMS4xNzA4Njc0Mjc2LjAuMC4w, Zugriff 23.5.2024 
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