thai-lib-2025-08-19-ke

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Politische Flüchtlinge aus Ländern wie Kambodscha, Myanmar, China und Vietnam sind einem  
hohen  Risiko  transnationaler  Repression,  Entführung  und  Zwangsabschiebung  ausgesetzt.  Im 
Dezember 2024 wurden sechs kambodschanische politische Aktivisten aus Thailand, wo sie von  
den Vereinten Nationen als Flüchtlinge anerkannt worden waren, nach Kambodscha abgeschoben, 
wo  sie  wegen  politischer  Verbrechen  vor  Gericht  gestellt  wurden.  Asylsuchende  aus  China, 
insbesondere  ethnische  uigurische  Muslime,  wurden  ebenfalls  aus  Thailand  nach  China 
zwangsweise abgeschoben (FH 2025).
Quellen:
- FH  -  Freedom  House  (2025):  Freedom  in  the  World  2025  -  Thailand,  
https://freedomhouse.org/country/thailand/freedom-world/2025, Zugriff 8.8.2025
- USDOS  -  U.S.  Department  of  State  (23.4.2024):  2023  Country  Report  on  Human  Rights 
Practices: Thailand, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107649.html, Zugriff 8.8.2025
 20. Grundversorgung und Wirtschaft
Thailand  ist  wirtschaftlich  eine  Erfolgsgeschichte,  da  es  sich  rasch  von  einer  von  der 
Landwirtschaft dominierten Wirtschaft zu einer modernen, industrialisierten und exportorientierten  
Wirtschaft gewandelt hat. In den Boomjahren 1960–96 wuchs die thailändische Wirtschaft um  
durchschnittlich  7,5  %  pro  Jahr;  nach  der  asiatischen  Finanzkrise  verlangsamte  sich  das 
Wachstum zwischen 1999 und 2005 auf 5 % pro Jahr. Das Pro-Kopf-Einkommen stieg von 740  
US-Dollar  im  Jahr  1980  auf  7.080  US-Dollar  im  Jahr  2019,  was  mit  einer  entsprechenden 
Verbesserung des Lebensstandards einherging, während die nationale Armutsquote von 42,5 % im 
Jahr 2000 auf 6,3 % im Jahr 2021 sank (WKO 4.2025).
Im Jahr 2024 wird für die thailändische Wirtschaft ein Wachstum von rund 2,5 % prognostiziert.  
Das Wirtschaftswachstum soll sich für 2025 laut Experten noch weiter auf 3,2 % steigern. Trotz der 
Erholung  des  Tourismussektors  und  des  positiven  Wachstums  des  privaten  Binnenkonsums 
beeinträchtigen  Probleme  wie  strukturelle  Schwierigkeiten  und  die  schrumpfende  Zahl  der 
Arbeitskräfte die allgemeine Wachstumsrate. Es gibt zwar keine Anzeichen für eine Deflation, aber  
die prognostizierte Inflationsrate von 0,4 bis 1,6 % ist im internationalen Vergleich niedrig (WKO  
29.7.2025). Die Arbeitslosigkeit der 15-64 jährigen lag 2024 bei 0,7 %, die Jugendarbeitslosigkeit  
der 15-24jährigen bei 4,3 % (WKO 4.2025).
Thailand  strebt  an,  bis  2050  klimaneutral  zu  werden  und  bis  2065  Netto-Null-
Treibhausgasemissionen zu erreichen. Die Reduzierung der Emissionen und die Gewährleistung  
der  Klimaresilienz  erfordern  jedoch  erhebliche  Investitionen  und  politische  Reformen.  Die 
makroökonomischen Kosten des Klimawandels werden voraussichtlich erheblich steigen, während  
Thailand auch Risiken für seine internationale Wettbewerbsfähigkeit ausgesetzt ist, wenn es keine  
ausreichenden Maßnahmen zur Dekarbonisierung ergreift. Frühere Katastrophen zeigen, was auf  
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dem Spiel steht: Die Überschwemmungen von 2011 forderten zahlreiche Menschenleben und  
verursachten Schäden in Höhe von 46 Milliarden US-Dollar (mehr als 12 % des thailändischen  
BIP).  Die  Risiken  durch  Überschwemmungen,  Dürren  und  Hitzestress  nehmen  mit  dem 
Klimawandel zu. Die Reduzierung der Emissionen und die Anpassung an den Klimawandel sind  
daher von entscheidender Bedeutung für das weitere Wachstum und die Entwicklung Thailands  
sowie für seine Fähigkeit, sein Ziel zu erreichen, bis 2037 ein Land mit hohem Einkommen zu  
werden.  Gebietsbezogene  Strategien  können  den  Übergang  zu  einer  nachhaltigen  
Stadtentwicklung, einer verbesserten Konnektivität und einer höheren Klimaresilienz vorantreiben  
(WB 8.2025).
Quellen:
- WB  -  Worldbank  (8.2025):  Thailand  -  Overview,  
https://www.worldbank.org/en/country/thailand/overview; Zugriff 11.8.2025 
- WKO  -  Wirtschaftskammer  Österreich  (29.7.2025):  Thailand:  Wirtschaftslage,  
https://www.wko.at/aussenwirtschaft/thailand-wirtschaftslage, Zugriff 11.8.2025 
- WKO  -  Wirtschaftskammer  Österreich  (4.2025):  Länderprofil  Thailand,  
https://www.wko.at/statistik/laenderprofile/lp-thailand.pdf, Zugriff 12.8.2025 
 21. Medizinische Versorgung
Die medizinische Versorgung im Lande ist insbesondere in Bangkok und auch in den großen  
Städten von hoher Qualität, auf dem Land entspricht sie evtl. jedoch nicht europäischem Standard  
(AA 29.7.2025).  Im  Allgemeinen  ist  die  Gesundheitsversorgung  in  Thailand  auf  einem  hohen 
Niveau. Es gibt jedoch das einzigartige medizinische Problem, dass die meisten Ärzte im Land  
Spezialisten  sind.  Aus  diesem  Grund  kann  es  schwierig  sein,  einen  zuverlässigen  
Allgemeinmediziner zu finden, der kleinere medizinische Probleme behandelt (Allianz o.D.).
Ein nationales Krankenversicherungssystem, das Universal Coverage Scheme (UCS), bietet eine  
kostenlose öffentliche Gesundheitsversorgung durch das Ministerium für öffentliche Gesundheit.  
Alle, die in Thailand beschäftigt sind, sind automatisch über das UCS versichert und der Beitrag  
wird  von  ihrem  Gehalt  abgezogen.  Sobald  sie  im  System  eingeschrieben  sind,  werden 
Neuankömmlinge den Krankenhäusern zugewiesen, in denen sie behandelt werden.
Die Ärzte in den öffentlichen Krankenhäusern sind ausgezeichnet, aber die Wartezeiten für eine  
Behandlung  können  lang  sein  und  die  medizinische  Ausrüstung  ist  oft  veraltet.  Ein  weiteres 
Problem  ist,  dass  die  Versorgung  auf  bestimmte  Krankenhäuser  beschränkt  ist,  denen  die 
Patienten zugeordnet werden (Allianz o.D.).
Die private Gesundheitsversorgung in Thailand ist ausgezeichnet und die privaten Krankenhäuser  
haben hochqualifiziertes Personal sowie hochentwickelte medizinische Einrichtungen. Obwohl die  
private Versorgung in Thailand viel teurer ist als die öffentliche, ist sie im Vergleich zu den Kosten  
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für gleichwertige medizinische Leistungen in den USA und Westeuropa günstiger. Dies hat dazu  
geführt, dass sich Thailand zu einem beliebten Ziel für Medizintourismus entwickelt hat (Allianz  
o.D.).
Thailand  verfügt  über  62  von  der  Joint  Commission  International  (JCI)  akkreditierte  
Krankenhäuser, von denen 52 private Krankenhäuser sind. Thailand hat weltweit die viertgrößte  
Anzahl an JCI-akkreditierten Krankenhäusern, nur hinter den Vereinigten Arabischen Emiraten,  
Saudi-Arabien und Brasilien (ITA o.D.). 
Quellen:
- AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (29.7.2025): Thailand: Reise- und Sicherheitshinweise,  
https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/thailand-node/thailandsicherheit/
201558#content_5, Zugriff 11.8.2025
- Allianz  (o.D.):  Das  Gesundheitswesen  in  Thailand,  
https://www.allianzcare.com/de/ressourcen/gesundheit-und-wellness/national-
healthcaresystems/gesundheitswesen-in-thailand.html, Zugriff 12.8.2025
- ITA  –  International  Trade  Administration  (o.D.):  Healthcare  –  Thailand,  
https://www.trade.gov/healthcare-resource-guide-thailand, Zugriff 12.8.2025 
 22. Rückkehr
Die  Verfassung  sieht  die  Freiheit  der  innerstaatlichen  Bewegungsfreiheit,  Auslandsreisen, 
Auswanderung  und  Rückführung  vor;  die  Regierung  setzt  einige  Ausnahmen  durch,  um  „die 
Sicherheit  des  Staates,  die  öffentliche  Ordnung,  das  öffentliche  Wohl,  die  Stadt-  und 
Landesplanung oder das Wohl der Jugend zu gewährleisten“ (USDOS 23.4.2024).
Quellen:
- USDOS  -  U.S.  Department  of  State  (23.4.2024):  2023  Country  Report  on  Human  Rights 
Practices: Thailand, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107649.html, Zugriff 11.8.2025
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