vene-lib-2025-02-18-ke

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter

/ 41
PDF herunterladen
belästigen, weil sie auf die humanitäre Krise des Landes aufmerksam machen und andere Kritik an 
Maduro äußern (USDOS 26.6.2024; vgl. FH 2024).
Die Führung der jüdischen Gemeinde äußerte sich besorgt über antisemitische Äußerungen von  
mit Maduro verbundenen Akteuren (USDOS 23.4.2024).
Quellen:
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (26.6.2024): 2023 Report on International Religious  
Freedom: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2111984.html, Zugriff 14.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
15.1. Religiöse Gruppen
96 Prozent der Bevölkerung sind laut Schätzung katholisch. Die nichtkatholische Bevölkerung  
umfasst evangelische Protestanten, Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten  
Tage (Kirche Jesu Christi), Zeugen Jehovas, Muslime und Personen jüdischen Glaubens. Die ECV 
(Evangelical Council of Venezuela) schätzt, dass 17 bis 20 Prozent der Bevölkerung protestantisch 
sind, wobei die Mehrheit von ihnen Mitglieder evangelischer protestantischer Kirchen sind (USDOS 
26.6.2024). Beobachter schätzen, dass viele Menschen die afro-stämmigen Religionen Santeria  
und  Spiritismus  parallel  zum  Christentum  praktizieren.  Führende  Mitglieder  der  muslimischen 
Gemeinschaft  schätzen,  dass  es  etwa  100.000  bis  150.000  Anhänger  des  Islam  gibt,  wobei 
Sunniten  die  Mehrheit  bilden.  Laut  Global  Mapping  International,  einer  sich  als  christlich-
interkonfessionelle  Missionsforschungsstelle  bezeichnenden  Organisation,  gibt  es  im  Land 
mindestens 48.000 Anhänger des Buddhismus. Die CAIV (Confederation of Jewish Associations of 
Venezuela) schätzt die Zahl der jüdischen Gemeinde auf 10.000 Personen, wobei die meisten  
Mitglieder in Caracas leben (USDOS 26.6.2024).
Quellen:
- USDOS – US Department of State [USA] (26.6.2024): 2023 Report on International Religious  
Freedom: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2111984.html, Zugriff 14.2.2025
 16. Ethnische Minderheiten
Ethnische  Minderheiten  bestehen  aus  Spaniern,  Italienern,  Portugiesen,  Arabern,  Deutschen, 
Afrikanern und Indigenen (CIA 12.2.2025).
Die  Verfassung  verbot  Diskriminierung  aufgrund  der  ethnischen  Zugehörigkeit  (USDOS  
23.4.2024), des Geschlechts und anderer Merkmale (FH 2024) und sah eine Freiheitsstrafe von  
maximal drei Jahren für fremdenfeindliche Handlungen vor. Wie gesetzlich vorgeschrieben, gab es  
außerhalb  von  Gewerbe-  und  Freizeiteinrichtungen  Schilder,  die  das  Verbot  von  
fremdenfeindlichen  Handlungen  ankündigten  (USDOS  23.4.2024).  Abgesehen  von  der  
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 27 von 41
27

Beschilderung  wurde  wenig  unternommen,  um  Gesetze  gegen  Diskriminierung  durchzusetzen 
oder Fälle von Diskriminierung zu verfolgen (USDOS 23.4.2024; vgl. FH 2024).
Die politische Dominanz der PSUV (United Socialist Party of Venezuela) lässt ethnischen und  
anderen Gruppen kaum eine Möglichkeit, sich unabhängig für ihre Interessen einzusetzen (FH  
2024).
Berichten  zufolge  bedrohten  oder  griffen  bewaffnete  Gruppen  und  korrupte  Sicherheitskräfte 
indigene  Anführer  an,  die  sich  weigerten,  den  Schmuggel  oder  Bergbau  in  ihren  Gebieten 
zuzulassen (USDOS 23.4.2024).
Die  NRO  Provea  (Venezuelan  Education-Action  Program  on  Human  Rights)  berichtete,  dass 
illegale  bewaffnete  Gruppen  indigene  Frauen  in  ländlichen  Gebieten  im  Zusammenhang  mit 
illegalem Bergbau körperlicher und sexueller Gewalt aussetzten (USDOS 23.4.2024).
Quellen:
- CIA – Central Intelligence Agency [USA] (12.2.2025): The World Factbook, Venezuela, People  
and  Society,  https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/venezuela/#people-and-society, 
Zugriff 17.2.2025
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
16.1. Indigene Minderheiten
Die Rechte der indigenen Bevölkerung, die 2,5 Prozent der Bevölkerung ausmacht, sind zwar  
verfassungsrechtlich garantiert, aber unzureichend geschützt (FH 2024).
Einem UN-Sachverständigen zufolge mangelt es den indigenen Völkern weiterhin an Ressourcen  
und  Zugang  zu  angemessenen  Nahrungsmitteln,  und  sie  sind  unverhältnismäßig  stark  von 
Unterernährung, extremer Armut, Krankheiten und Umweltzerstörung betroffen, die zum Teil auf  
die  Bergbauaktivitäten  in  ihren  Gebieten  zurückzuführen  sind.  Illegale  Bergbauaktivitäten  und 
Gewalt aufgrund der Präsenz bewaffneter und krimineller Gruppen in ihren Gebieten haben viele  
indigene Gemeinschaften gewaltsam vertrieben (HRW 16.1.2025; vgl. FH 2024).
Die indigene Bevölkerung Venezuelas ist in der Politik kaum vertreten, und die Mitglieder dieser  
Gruppen haben Mühe, die Aufmerksamkeit der Regierung auf ihre Anliegen zu lenken (FH 2024).
Indigene Personen waren im Beruf Diskriminierung ausgesetzt. Sie arbeiteten häufiger als nicht-
indigene Personen ohne rechtlichen Schutz im informellen Sektor (USDOS 23.4.2024).
Das OHCHR dokumentierte Drohungen und Einschüchterungen durch nichtstaatliche bewaffnete  
und kriminelle Gruppen, darunter die von den USA als terroristische Organisationen eingestuften  
National Liberation Army (ELN) und die Revolutionary Armed Forces of Colombia (FARC-EP),  
gegen indigene Verteidiger, die ihr Territorium vor Drogenhandel und Bergbau schützen. Medien  
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 28 von 41
28

und NGOs berichteten, dass Angehörige des Militärs und der Polizei häufig durch Handlungen  
oder Unterlassungen an der Gewalt beteiligt waren (USDOS 23.4.2024).
Ferner  berichtete  das  OHCHR  über  Vorwürfe  sexueller  Gewalt  gegen  indigene  Frauen  und 
Mädchen, insbesondere in Bergbaugebieten in den Bundesstaaten Amazonas, Bolívar und Zulia,  
in denen Berichten zufolge nichtstaatliche bewaffnete Gruppen und kriminelle Organisationen, die  
in den Drogenhandel und den Bergbau verwickelt sind, operieren (USDOS 23.4.2024).
Der Zustrom von Krankheiten, Drogen, Menschenhandel, kommerzieller sexueller Ausbeutung,  
Zwangsarbeit  und  anderen  illegalen  Aktivitäten  in  den  Bergbaugebieten  gefährdet  indigene 
Gemeinschaften (USDOS 23.4.2024).
Illegale Bergbauaktivitäten beeinträchtigten insbesondere die Rechte indigener Gemeinschaften  
auf Selbstbestimmung, eine gesunde Umwelt sowie freie, vorherige und informierte Zustimmung  
(AI 24.4.2024).
Vertreter Maduros erweiterten die Bergbauzonen, ohne diejenigen zu konsultieren, die die Region  
als  angestammtes  Territorium  beanspruchten,  was  zu  einer  zunehmenden  Umweltzerstörung, 
Wasserverschmutzung durch Quecksilber und Zyanid führte (USDOS 23.4.2024).
Nichtregierungsorganisationen und die Presse berichteten, dass die örtlichen De-facto-Behörden  
bei Entscheidungen, die indigene Gebiete, Kulturen, Traditionen oder die Verteilung natürlicher  
Ressourcen  betrafen,  die  Interessen  der  indigenen  Bevölkerung  nur  selten  berücksichtigten. 
Indigene Gruppen forderten weiterhin eine schnellere Umsetzung des Prozesses zur Abgrenzung  
indigener Gebiete, wobei der Schwerpunkt auf der Selbstabgrenzung lag (USDOS 23.4.2024).
Quellen:
- AI – Amnesty International (24.4.2024): Amnesty International Report 2023/24; Zur weltweiten  
Lage  der  Menschenrechte;  Venezuela  2023,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2108020.html, 
Zugriff 17.2.2025
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- HRW  –  Human  Rights  Watch  (16.1.2025):  World  Report  2025  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2120046.html, Zugriff 14.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
 17. Relevante Bevölkerungsgruppen
17.1. Frauen
Frauen hatten laut Verfassung den gleichen Rechtsstatus und die gleichen Rechte wie Männer  
(USDOS  23.4.2024).  Frauen  sind  jedoch  weiterhin  mit  erheblichen  Unterschieden  in  den 
Bereichen Bildung, Entlohnung und Beschäftigung konfrontiert und sind von der politisch bedingten 
Wirtschaftskrise des Landes überproportional betroffen (FH 2024). Frauen und Mädchen hatten  
auch  2023  nur  eingeschränkten  Zugang  zu  angemessener  Ernährung  sowie  Wasser  und 
Sanitäreinrichtungen. Der Ausschuss zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau  
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 29 von 41
29

(CEDAW)  stellte  fest,  dass  Frauen  vermehrt  dem  Risiko  wirtschaftlicher  Abhängigkeit  in  von 
Missbrauch  geprägten  Beziehungen  ausgesetzt  sind  und  stärker  Gefahr  laufen,  Opfer  von 
geschlechtsspezifischer Gewalt zu werden (AI 24.4.2024).
Frauen  und  Männer  waren  in  der  Ehe  rechtlich  gleichgestellt  (USDOS  23.4.2024).   Die 
persönlichen  sozialen  Freiheiten  in  Bezug  auf  Heirat,  Scheidung  und  Sorgerecht  werden  im 
Allgemeinen gewahrt (FH 2024).
Das Gesetz sah die Gleichstellung der Geschlechter bei der Ausübung des Rechts auf Arbeit vor.  
Das Gesetz legte fest, dass Arbeitgeber Frauen in Bezug auf Bezahlung oder Arbeitsbedingungen  
nicht  diskriminieren  durften.  Dennoch  verdienten  Frauen  für  gleichwertige  Arbeit  weniger  als 
Männer (USDOS 23.4.2024).
Ein Gesetz aus dem Jahr 2007 sollte Gewalt gegen Frauen bekämpfen, doch häusliche Gewalt  
und Vergewaltigungen sind nach wie vor weit verbreitet (FH 2024).
Das  Gesetz  stellte  die  Vergewaltigung  von  Frauen  oder  Männern  unter  Strafe,  einschließlich 
Vergewaltigung  in  der  Ehe  und  Vergewaltigung  durch  den  Partner  oder  einer  anderen  Form 
häuslicher und sexueller Gewalt (USDOS 23.4.2024).
Auf Femizid standen 20 bis 25 Jahre Gefängnis, auf schweren Femizid 28 bis 30 Jahre (USDOS  
23.4.2024).
Weibliche politische Gefangene berichteten von Misshandlungen durch Sicherheitskräfte, darunter  
sexuelle Gewalt, Vergewaltigungsdrohungen und erzwungene Nacktheit (FH 2024).
Vertreter  von  Maduro  schränkten  den  Zugang  zu  sexuellen  und  reproduktiven  
Gesundheitsdiensten  für  Opfer  sexueller  Gewalt  ein,  darunter  Notfallverhütung  und  
Postexpositionsprophylaxe  für  die  klinische  Behandlung  von  Vergewaltigungen  (USDOS  
23.4.2024).
Das  Gesetz  kriminalisierte  körperliche,  sexuelle  und  psychische  Gewalt  in  der  Familie,  der 
Gesellschaft und am Arbeitsplatz, wobei die Strafen für Gewalt in der Partnerschaft erhöht wurden.  
Das Gesetz sah Strafen von sechs bis 27 Monaten Gefängnis für Täter vor, die Gewalt in der  
Partnerschaft ausüben. Das Gesetz verpflichtete die Polizei, Gewalt in der Partnerschaft den  
Justizbehörden  zu  melden,  und  das  Krankenhauspersonal,  die  Behörden  zu  benachrichtigen, 
wenn Patienten aufgenommen wurden, die Opfer von Gewalt in der Partnerschaft waren (USDOS  
23.4.2024).
Das  Gesetz  führte  auch  Frauenbüros  in  örtlichen  Polizeirevieren  und  Gerichten  ein,  die  auf 
geschlechtsspezifische Gewalt spezialisiert sind, und in zwei Dritteln der Bundesstaaten gab es  
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 30 von 41
30

Sondergerichte für Fälle geschlechtsspezifischer Gewalt. NRO berichteten, dass diese Gerichte  
und  Polizeieinheiten  bei  der  Behandlung  von  Geschlechterfragen  und  der  Durchsetzung  von 
Gerechtigkeit in der Regel ineffektiv sind (USDOS 23.4.2024). 
Die Abteilung der Staatsanwaltschaft für Frauenverteidigung beschäftigte ein Team aus Anwälten,  
Psychiatern  und  anderen  Experten,  die  sich  ausschließlich  mit  Fällen  von  Femizid,  
geschlechtsspezifischer  Gewalt  und  anderen  Verbrechen  gegen  Frauen  befassten  (USDOS 
23.4.2024).
Die Durchsetzung von Gesetzen und der Zugang zur Justiz waren jedoch eingeschränkt und der  
Schutz und andere Ressourcen für Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt waren unzureichend  
(USDOS 23.4.2024).
CEDAW (Committee on the Elimination of Discrimination Against Women) kritisierte, dass es  
landesweit nur fünf Notunterkünfte für Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt gab (AI 24.4.2024)  
und die fünf Unterkünfte für Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen im Land nicht den 
Anforderungen des Gesetzes über das Recht der Frau auf ein gewaltfreies Leben entsprachen.  
Die meisten Unterstützungsleistungen für Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt wurden von NGOs 
erbracht (USDOS 23.4.2024).
Sexuelle Belästigung war illegal und wurde mit Geldstrafen und einer Gefängnisstrafe von einem  
bis drei Jahren geahndet. Obwohl sie laut Medienberichten am Arbeitsplatz weit verbreitet war,  
wurden Fälle sexueller Belästigung selten gemeldet (USDOS 23.4.2024).
74  zivilgesellschaftliche  Organisationen  berichteten  im  August  2023  über  Belästigungen  und 
politische Gewalt, von denen Frauen, die ein öffentliches Amt anstrebten, unverhältnismäßig stark  
betroffen waren. Zu den Aktionen gegen Frauen gehörten Morddrohungen, körperliche Angriffe  
und andere Formen der Einschüchterung (USDOS 23.4.2024).
Obwohl  mehrere  Frauen  Führungspositionen  in  der  Regierung  innehaben,  mangelt  es  an 
politischen Diskussionen über Themen, die in erster Linie Frauen betreffen (FH 2024).
Abtreibung  ist  kriminalisiert,  außer  wenn  das  Leben  der  Schwangeren  in  Gefahr  ist  (HRW 
16.1.2025; vgl. FH 2024). 
Quellen:
- AI – Amnesty International (24.4.2024): Amnesty International Report 2023/24; Zur weltweiten  
Lage  der  Menschenrechte;  Venezuela  2023,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2108020.html, 
Zugriff 17.2.2025
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- HRW  –  Human  Rights  Watch  (16.1.2025):  World  Report  2025  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2120046.html, Zugriff 14.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 31 von 41
31

17.2. Kinder
Der venezolanische Staat muss gewährleisten, dass alle Kinder in seinem Hoheitsgebiet ihre  
Rechte  tatsächlich  wahrnehmen  können.  Mehrere  staatliche  Stellen  bieten  Betreuungs-  und 
Schutzdienste an, darunter die Räte für die Rechte von Kindern und Jugendlichen und die Räte für  
den sozialen Schutz von Kindern und Jugendlichen, die Gerichte für den Schutz von Kindern und
Jugendlichen, das Staatsministerium, das Büro der Ombudsperson und die Ombudsstellen für  
Kinder und Jugendliche, die Gemeinderäte und andere Formen von Volksorganisationen (IOM  
8.2024).
Neben nationalen und internationalen Organisationen gibt es zahlreiche lokale NRO, die sich in  
bestimmten  Gemeinden  um  die  Bedürfnisse  von  Kindern  und  Jugendlichen  kümmern  (IOM 
8.2024).
Das gesetzliche Mindestalter für eine Eheschließung betrug 18 Jahre, mit Zustimmung der Eltern  
lag das Mindestalter jedoch bei 16 Jahren (USDOS 23.4.2024).
NROs stellten fest, dass die Vertreter Maduros keine Daten über Kinder-, Früh- und Zwangsehen  
im Land erhoben (USDOS 23.4.2024).
Die Geburtenregistrierung war zwar nicht diskriminierend, aber aufgrund des Mangels an Papier,  
das für den Druck von Geburtsurkunden erforderlich ist, schwierig zu erhalten (USDOS 23.4.2024).
Das Gesetz verbot Kindesmissbrauch. Vertreter Maduros unternahmen begrenzte Anstrengungen,  
um einige Täter von Kindesmissbrauch festzunehmen und strafrechtlich zu verfolgen. Obwohl das  
Justizsystem  Maßnahmen  ergriff,  um  Kinder  aus  Haushalten,  wo  Missbrauch  herrscht,  zu 
entfernen, berichteten NGOs, dass es nur wenige und unzureichende öffentliche Einrichtungen für  
solche Kinder gab (USDOS 23.4.2024).
Das Gesetz verbot den Verkauf, die Anbahnung und Gebrauch von Kindern für die kommerzielle  
sexuelle Ausbeutung, einschließlich des Sexhandels. Sexuelle Beziehungen zu einem Kind unter  
13 Jahren, zu einer „besonders schutzbedürftigen“ Person oder zu einem Kind unter 16 Jahren,  
wenn der Täter ein Verwandter oder Vormund war, wurden mit einer obligatorischen Freiheitsstrafe 
von 15 bis 20 Jahren geahndet. Die Strafen für einige Formen des Sexhandels mit Frauen und  
Mädchen lagen zwischen 15 und 20 Jahren Haft. Das Gesetz kriminalisierte nicht alle Formen des  
Kinderhandels, da es den Nachweis von Gewalt, Betrug oder Zwang als wesentliche Elemente des 
Verbrechens verlangte (USDOS 23.4.2024).
Das Gesetz verbot die Herstellung und den Verkauf von Kinderpornografie und sah Strafen von 16  
bis 20 Jahren Haft vor (USDOS 23.4.2024).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 32 von 41
32

Venezuela verfügt über eine beträchtliche Anzahl von Schulen mit einem ausgedehnten Netz von  
öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen im ganzen Land. Allerdings ist die Verteilung
dieser  Schulen  ungleichmäßig,  und  die  Infrastruktur  und  Ausstattung  einiger  Einrichtungen, 
insbesondere in ländlichen Gebieten und dicht besiedelten Regionen, ist mangelhaft (IOM 8.2024).
Laut Angaben der zivilgesellschaftlichen Organisation  HumVenezuela besuchten 18 Prozent der  
Kinder im Jahr 2023 keine Schule, und mindestens 44,8 Prozent gingen nicht regelmäßig zur  
Schule.  Gründe  waren  die  Unterfinanzierung  und  personelle  Unterbesetzung  der  öffentlichen 
Schulen sowie die geringen Löhne für Lehrer (AI 24.4.2024).
Die allgemeine Bildung in Venezuela ist kostenlos. Dies ist ein verfassungsmäßiges Recht für  
Staatsangehörige von der frühkindlichen Erziehung bis zur Universität. Es ist jedoch wichtig zu  
wissen, dass die Schulgebühren zwar kostenlos sind, aber zusätzliche Kosten für Materialien,  
Uniformen  und  andere  Ressourcen  anfallen  können,  die  die  Familien  belasten  können  (IOM 
8.2024).
Das Gesetz verbot die schwerwiegendsten Formen von Kinderarbeit. Das Mindestalter für eine  
Beschäftigung  wurde  auf  14  Jahre  festgelegt.  Kinder  unter  14  Jahren  durften  nur  mit  einer 
Sondergenehmigung  des  Nationalen  Instituts  für  Minderjährige  oder  des  Arbeitsministeriums 
arbeiten (USDOS 23.4.2024).
Kinder im Alter von 14 bis 18 Jahren durften nicht ohne Erlaubnis ihrer Erziehungsberechtigten  
oder in Berufen arbeiten, die gesetzlich ausdrücklich verboten sind, und sie durften nicht mehr als  
sechs Stunden pro Tag oder 30 Stunden pro Woche arbeiten. Kinder unter 18 Jahren durften nicht  
außerhalb des gewöhnlichen Arbeitstages arbeiten (USDOS 23.4.2024).
In Venezuela gibt es von der Regierung unterstützte bewaffnete Gruppen, die im Zeitraum von  
April 2022 bis März 2023 Kindersoldaten rekrutiert oder eingesetzt haben (USDOS 23.4.2024; vgl.  
FH 2024).
Quellen:
- AI – Amnesty International (24.4.2024): Amnesty International Report 2023/24; Zur weltweiten  
Lage  der  Menschenrechte;  Venezuela  2023,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2108020.html, 
Zugriff 14.2.2025
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- IOM – Internationale Organisation für Migration (8.2024): Venezuela, Länderinformationsblatt  
2024, https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_Venezuela_2024_DE.pdf, Zugriff 17.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 33 von 41
33

17.3. Sexuelle Minderheiten
Einvernehmlicher  Geschlechtsverkehr  zwischen  gleichgeschlechtlichen  Paaren  war  Berichten 
zufolge legal (USDOS 23.4.2024; vgl. BMEIA 18.2.2025c).
Das Gesetz verbot Diskriminierung aufgrund des Geschlechts durch staatliche und nichtstaatliche  
Akteure, ging jedoch nicht speziell auf die sexuelle Orientierung ein (USDOS 23.4.2024). Dennoch  
waren sexuelle Minderheiten auch 2023 von Diskriminierung betroffen (AI 24.4.2024).
Das Gesetz stellte die Vergewaltigung von Frauen oder Männern unter Strafe. Es ging jedoch nicht 
ausdrücklich auf die sogenannte korrigierende Vergewaltigung von sexuellen Minderheiten ein  
(USDOS 23.4.2024). 
Es gab keine Rechtsinstrumente, die gleichgeschlechtliche Ehen, Lebenspartnerschaften oder die  
Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare erlaubten (USDOS 23.4.2024; vgl. FH  
2024).
Nichtregierungsorganisationen berichteten über Fälle von Gewalt gegen sexuelle Minderheiten.  
Befürworter der Rechte sexueller Minderheiten gaben an, dass die Strafverfolgungsbehörden oft  
nicht  ordnungsgemäß  ermitteln,  um  festzustellen,  ob  die  Straftaten  durch  Hass  oder  
Diskriminierung aufgrund des Geschlechts motiviert waren (USDOS 23.4.2024).
NRO berichteten, dass Vertreter Maduros Transgender-, intersexuellen und nichtbinären Personen  
systematisch die Anerkennung verweigerten, indem sie sich weigerten, ihnen Ausweispapiere für  
ihr  bevorzugtes  Geschlecht  auszustellen.  Da  Ausweispapiere  für  den  Zugang  zu  Bildung, 
Beschäftigung,  Wohnraum,  Gesundheitsversorgung  und  anderen  Dienstleistungen  erforderlich 
waren, führten diese diskriminierenden Handlungen oft dazu, dass Transgender- und intersexuelle  
Personen Opfer von Menschenhandel wurden (USDOS 23.4.2024).
Der  Verband  der  Psychologen  Venezuelas  verurteilte  die  Praxis  der  sogenannten  
Konversionstherapien zur „Heilung“ von Homosexualität und jeder anderen Form der sexuellen  
Orientierung, Geschlechtsidentität oder des Geschlechtsausdrucks (USDOS 23.4.2024).
Es gab keine offiziellen Berichte über medizinisch unnötige und irreversible „Normalisierungs“-
Operationen an Kindern oder nicht einwilligenden erwachsenen intersexuellen Personen (USDOS  
23.4.2024).
Es gab keine Einschränkungen der Meinungs- und Versammlungsfreiheit oder des Rechts auf  
friedliche Versammlung im Zusammenhang mit LGBTQI+-Angelegenheiten oder -Veranstaltungen  
(USDOS 23.4.2024).
Ein  Gesetz,  das  gleichgeschlechtliche  sexuelle  Aktivitäten  innerhalb  des  Militärs  unter  Strafe 
stellte, wurde Anfang 2023 aufgehoben (FH 2024).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 34 von 41
34

Das Gesetz sah gleiche Rechte für Menschen mit HIV oder AIDS und ihre Familien vor. Dennoch  
behaupteten  führende  Fürsprecher,  dass  diese  Personen  diskriminiert  werden  (USDOS  
23.4.2024).
Quellen:
- AI – Amnesty International (24.4.2024): Amnesty International Report 2023/24; Zur weltweiten  
Lage  der  Menschenrechte;  Venezuela  2023,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2108020.html, 
Zugriff 17.2.2025
- BMEIA  –  BM  Europäische  und  internationale  Angelegenheiten  [Österreich]  (18.2.2025c): 
Venezuela,  Besondere  Bestimmungen,  
https://www.bmeia.gv.at/reise-services/reiseinformation/land/venezuela, Zugriff 18.2.2025
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
 18. Bewegungsfreiheit
Die Verfassung sah das Recht auf Inlandsreisen, Auslandsreisen, Auswanderung und Rückkehr  
vor;  Vertreter  Maduros  respektierten  diese  Rechte  jedoch  nicht.  Mehrere  
Menschenrechtsverteidiger berichteten, dass Sicherheitsbeamte sie bei der Aus- oder Einreise  
festnahmen und verhörten, insbesondere bei Reisen in die oder aus den Vereinigten Staaten  
(USDOS 23.4.2024).
Die Bewegungsfreiheit innerhalb des Landes ist durch Bedrohungen der physischen Sicherheit in  
einigen Teilen des Landes eingeschränkt (FH 2024).
Vertreter  Maduros  schränkten  die  Bewegungsfreiheit  einiger  Oppositionsführer  ein  und  
verweigerten ihnen zeitweise das Besteigen von Inlandsflügen (USDOS 23.4.2024).
Vertreter  Maduros  beschlagnahmten  wiederholt  Reisepässe  von  Journalisten,  
Oppositionsmitgliedern  und  legitimen  Abgeordneten  der  Nationalversammlung  an  den  
Einreisestellen, ohne eine Erklärung abzugeben, als diese versuchten, das Land zu verlassen  
(USDOS 23.4.2024).
Quellen:
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
 19. Flüchtlinge
Vertreter Maduros arbeiteten nicht mit dem Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten  
Nationen  (UNHCR)  und  anderen  humanitären  Organisationen  zusammen,  um  Flüchtlingen, 
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 35 von 41
35

zurückkehrenden Flüchtlingen oder Asylbewerbern sowie anderen betroffenen Personen Schutz  
und Hilfe zu bieten (USDOS 23.4.2024).
Das Gesetz sah die Gewährung von Asyl oder Flüchtlingsstatus vor, und es gab ein etabliertes  
System  zum  Schutz  von  Flüchtlingen,  obwohl  Verzögerungen  im  System  Missbrauch  durch 
Privatpersonen und Vertreter des Staates ermöglichten (USDOS 23.4.2024). Das Verfahren zur  
Feststellung  des  Flüchtlingsstatus  wurde  von  der  Nationalen  Flüchtlingskommission  verwaltet 
(USDOS 23.4.2024).
Asylsuchende  ohne  gültige  Aufenthaltserlaubnis  hatten  begrenzten  Zugang  zu  Bildungs-  und 
Gesundheitssystemen.  Der  Mangel  an  Dokumenten  erschwerte  es  erheblich,  ausreichenden 
Schutz und eine langfristige Integration zu erreichen (USDOS 23.4.2024).
Es  gab  glaubwürdige  Berichte,  dass  die  Regierung  den  Flüchtlingen  nach  der  offiziellen 
Anerkennung ihres Flüchtlingsstatus Einschränkungen hinsichtlich ihrer Arbeitsfähigkeit auferlegte.  
Flüchtlinge  ohne  gültige  Aufenthaltserlaubnis  hatten  nur  begrenzten  Zugang  zum  formellen 
Arbeitsmarkt (USDOS 23.4.2024).
Quellen:
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
 20. Grundversorgung und Wirtschaft
Über 20 Millionen der 28,8 Millionen Venezolaner leben in Armut und haben nur unzureichenden  
Zugang  zu  lebensnotwendigen  Gütern  und  Dienstleistungen,  darunter  Lebensmittel  und  
grundlegende Medikamente (HRW 16.1.2025). Ein außergewöhnlich hoher Anteil der Einwohner  
(88%)  zählt  zur  urbanen  Bevölkerung.  Allein  jeder  neunte  Einwohner  lebt  in  Caracas 
(laenderdaten.info 2.2025).
74,5 Prozent aller Haushalte hatten 2023 keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Trinkwasser  
(AI 24.4.2024; vgl. EDA 18.2.2025). Soweit Wasser über öffentliche Versorgungsnetze verfügbar  
ist, wird dieses nicht in Trinkwasserqualität bereitgestellt (AA 18.2.2025).
Die Versorgung der Haushalte mit Gas ist prekär. Mit Benzinknappheit muss ebenso jederzeit  
gerechnet werden, insbesondere außerhalb der Region um die Hauptstadt Caracas (AA 18.2.2025; 
vgl. EDA 18.2.2025). Ebenso besteht ein Engpass bei der Stromversorgung (EDA 18.2.2025).
Güter des täglichen Bedarfs und Medikamente können über längere Zeiträume nicht verfügbar  
sein, insbesondere in ländlichen Gegenden (EDA 18.2.2025). Aufgrund von Inflation und einem  
alarmierenden  Kaufkraftschwund  waren  Güter  und  Dienste  des  täglichen  Bedarfs  kaum  noch 
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 36 von 41
36

Go to next pages