vene-lib-2025-02-18-ke

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Venezuela verfügt über eine beträchtliche Anzahl von Schulen mit einem ausgedehnten Netz von  
öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen im ganzen Land. Allerdings ist die Verteilung
dieser  Schulen  ungleichmäßig,  und  die  Infrastruktur  und  Ausstattung  einiger  Einrichtungen, 
insbesondere in ländlichen Gebieten und dicht besiedelten Regionen, ist mangelhaft (IOM 8.2024).
Laut Angaben der zivilgesellschaftlichen Organisation  HumVenezuela besuchten 18 Prozent der  
Kinder im Jahr 2023 keine Schule, und mindestens 44,8 Prozent gingen nicht regelmäßig zur  
Schule.  Gründe  waren  die  Unterfinanzierung  und  personelle  Unterbesetzung  der  öffentlichen 
Schulen sowie die geringen Löhne für Lehrer (AI 24.4.2024).
Die allgemeine Bildung in Venezuela ist kostenlos. Dies ist ein verfassungsmäßiges Recht für  
Staatsangehörige von der frühkindlichen Erziehung bis zur Universität. Es ist jedoch wichtig zu  
wissen, dass die Schulgebühren zwar kostenlos sind, aber zusätzliche Kosten für Materialien,  
Uniformen  und  andere  Ressourcen  anfallen  können,  die  die  Familien  belasten  können  (IOM 
8.2024).
Das Gesetz verbot die schwerwiegendsten Formen von Kinderarbeit. Das Mindestalter für eine  
Beschäftigung  wurde  auf  14  Jahre  festgelegt.  Kinder  unter  14  Jahren  durften  nur  mit  einer 
Sondergenehmigung  des  Nationalen  Instituts  für  Minderjährige  oder  des  Arbeitsministeriums 
arbeiten (USDOS 23.4.2024).
Kinder im Alter von 14 bis 18 Jahren durften nicht ohne Erlaubnis ihrer Erziehungsberechtigten  
oder in Berufen arbeiten, die gesetzlich ausdrücklich verboten sind, und sie durften nicht mehr als  
sechs Stunden pro Tag oder 30 Stunden pro Woche arbeiten. Kinder unter 18 Jahren durften nicht  
außerhalb des gewöhnlichen Arbeitstages arbeiten (USDOS 23.4.2024).
In Venezuela gibt es von der Regierung unterstützte bewaffnete Gruppen, die im Zeitraum von  
April 2022 bis März 2023 Kindersoldaten rekrutiert oder eingesetzt haben (USDOS 23.4.2024; vgl.  
FH 2024).
Quellen:
- AI – Amnesty International (24.4.2024): Amnesty International Report 2023/24; Zur weltweiten  
Lage  der  Menschenrechte;  Venezuela  2023,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2108020.html, 
Zugriff 14.2.2025
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- IOM – Internationale Organisation für Migration (8.2024): Venezuela, Länderinformationsblatt  
2024, https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_Venezuela_2024_DE.pdf, Zugriff 17.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
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17.3. Sexuelle Minderheiten
Einvernehmlicher  Geschlechtsverkehr  zwischen  gleichgeschlechtlichen  Paaren  war  Berichten 
zufolge legal (USDOS 23.4.2024; vgl. BMEIA 18.2.2025c).
Das Gesetz verbot Diskriminierung aufgrund des Geschlechts durch staatliche und nichtstaatliche  
Akteure, ging jedoch nicht speziell auf die sexuelle Orientierung ein (USDOS 23.4.2024). Dennoch  
waren sexuelle Minderheiten auch 2023 von Diskriminierung betroffen (AI 24.4.2024).
Das Gesetz stellte die Vergewaltigung von Frauen oder Männern unter Strafe. Es ging jedoch nicht 
ausdrücklich auf die sogenannte korrigierende Vergewaltigung von sexuellen Minderheiten ein  
(USDOS 23.4.2024). 
Es gab keine Rechtsinstrumente, die gleichgeschlechtliche Ehen, Lebenspartnerschaften oder die  
Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare erlaubten (USDOS 23.4.2024; vgl. FH  
2024).
Nichtregierungsorganisationen berichteten über Fälle von Gewalt gegen sexuelle Minderheiten.  
Befürworter der Rechte sexueller Minderheiten gaben an, dass die Strafverfolgungsbehörden oft  
nicht  ordnungsgemäß  ermitteln,  um  festzustellen,  ob  die  Straftaten  durch  Hass  oder  
Diskriminierung aufgrund des Geschlechts motiviert waren (USDOS 23.4.2024).
NRO berichteten, dass Vertreter Maduros Transgender-, intersexuellen und nichtbinären Personen  
systematisch die Anerkennung verweigerten, indem sie sich weigerten, ihnen Ausweispapiere für  
ihr  bevorzugtes  Geschlecht  auszustellen.  Da  Ausweispapiere  für  den  Zugang  zu  Bildung, 
Beschäftigung,  Wohnraum,  Gesundheitsversorgung  und  anderen  Dienstleistungen  erforderlich 
waren, führten diese diskriminierenden Handlungen oft dazu, dass Transgender- und intersexuelle  
Personen Opfer von Menschenhandel wurden (USDOS 23.4.2024).
Der  Verband  der  Psychologen  Venezuelas  verurteilte  die  Praxis  der  sogenannten  
Konversionstherapien zur „Heilung“ von Homosexualität und jeder anderen Form der sexuellen  
Orientierung, Geschlechtsidentität oder des Geschlechtsausdrucks (USDOS 23.4.2024).
Es gab keine offiziellen Berichte über medizinisch unnötige und irreversible „Normalisierungs“-
Operationen an Kindern oder nicht einwilligenden erwachsenen intersexuellen Personen (USDOS  
23.4.2024).
Es gab keine Einschränkungen der Meinungs- und Versammlungsfreiheit oder des Rechts auf  
friedliche Versammlung im Zusammenhang mit LGBTQI+-Angelegenheiten oder -Veranstaltungen  
(USDOS 23.4.2024).
Ein  Gesetz,  das  gleichgeschlechtliche  sexuelle  Aktivitäten  innerhalb  des  Militärs  unter  Strafe 
stellte, wurde Anfang 2023 aufgehoben (FH 2024).
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Das Gesetz sah gleiche Rechte für Menschen mit HIV oder AIDS und ihre Familien vor. Dennoch  
behaupteten  führende  Fürsprecher,  dass  diese  Personen  diskriminiert  werden  (USDOS  
23.4.2024).
Quellen:
- AI – Amnesty International (24.4.2024): Amnesty International Report 2023/24; Zur weltweiten  
Lage  der  Menschenrechte;  Venezuela  2023,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2108020.html, 
Zugriff 17.2.2025
- BMEIA  –  BM  Europäische  und  internationale  Angelegenheiten  [Österreich]  (18.2.2025c): 
Venezuela,  Besondere  Bestimmungen,  
https://www.bmeia.gv.at/reise-services/reiseinformation/land/venezuela, Zugriff 18.2.2025
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
 18. Bewegungsfreiheit
Die Verfassung sah das Recht auf Inlandsreisen, Auslandsreisen, Auswanderung und Rückkehr  
vor;  Vertreter  Maduros  respektierten  diese  Rechte  jedoch  nicht.  Mehrere  
Menschenrechtsverteidiger berichteten, dass Sicherheitsbeamte sie bei der Aus- oder Einreise  
festnahmen und verhörten, insbesondere bei Reisen in die oder aus den Vereinigten Staaten  
(USDOS 23.4.2024).
Die Bewegungsfreiheit innerhalb des Landes ist durch Bedrohungen der physischen Sicherheit in  
einigen Teilen des Landes eingeschränkt (FH 2024).
Vertreter  Maduros  schränkten  die  Bewegungsfreiheit  einiger  Oppositionsführer  ein  und  
verweigerten ihnen zeitweise das Besteigen von Inlandsflügen (USDOS 23.4.2024).
Vertreter  Maduros  beschlagnahmten  wiederholt  Reisepässe  von  Journalisten,  
Oppositionsmitgliedern  und  legitimen  Abgeordneten  der  Nationalversammlung  an  den  
Einreisestellen, ohne eine Erklärung abzugeben, als diese versuchten, das Land zu verlassen  
(USDOS 23.4.2024).
Quellen:
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
 19. Flüchtlinge
Vertreter Maduros arbeiteten nicht mit dem Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten  
Nationen  (UNHCR)  und  anderen  humanitären  Organisationen  zusammen,  um  Flüchtlingen, 
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zurückkehrenden Flüchtlingen oder Asylbewerbern sowie anderen betroffenen Personen Schutz  
und Hilfe zu bieten (USDOS 23.4.2024).
Das Gesetz sah die Gewährung von Asyl oder Flüchtlingsstatus vor, und es gab ein etabliertes  
System  zum  Schutz  von  Flüchtlingen,  obwohl  Verzögerungen  im  System  Missbrauch  durch 
Privatpersonen und Vertreter des Staates ermöglichten (USDOS 23.4.2024). Das Verfahren zur  
Feststellung  des  Flüchtlingsstatus  wurde  von  der  Nationalen  Flüchtlingskommission  verwaltet 
(USDOS 23.4.2024).
Asylsuchende  ohne  gültige  Aufenthaltserlaubnis  hatten  begrenzten  Zugang  zu  Bildungs-  und 
Gesundheitssystemen.  Der  Mangel  an  Dokumenten  erschwerte  es  erheblich,  ausreichenden 
Schutz und eine langfristige Integration zu erreichen (USDOS 23.4.2024).
Es  gab  glaubwürdige  Berichte,  dass  die  Regierung  den  Flüchtlingen  nach  der  offiziellen 
Anerkennung ihres Flüchtlingsstatus Einschränkungen hinsichtlich ihrer Arbeitsfähigkeit auferlegte.  
Flüchtlinge  ohne  gültige  Aufenthaltserlaubnis  hatten  nur  begrenzten  Zugang  zum  formellen 
Arbeitsmarkt (USDOS 23.4.2024).
Quellen:
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
 20. Grundversorgung und Wirtschaft
Über 20 Millionen der 28,8 Millionen Venezolaner leben in Armut und haben nur unzureichenden  
Zugang  zu  lebensnotwendigen  Gütern  und  Dienstleistungen,  darunter  Lebensmittel  und  
grundlegende Medikamente (HRW 16.1.2025). Ein außergewöhnlich hoher Anteil der Einwohner  
(88%)  zählt  zur  urbanen  Bevölkerung.  Allein  jeder  neunte  Einwohner  lebt  in  Caracas 
(laenderdaten.info 2.2025).
74,5 Prozent aller Haushalte hatten 2023 keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Trinkwasser  
(AI 24.4.2024; vgl. EDA 18.2.2025). Soweit Wasser über öffentliche Versorgungsnetze verfügbar  
ist, wird dieses nicht in Trinkwasserqualität bereitgestellt (AA 18.2.2025).
Die Versorgung der Haushalte mit Gas ist prekär. Mit Benzinknappheit muss ebenso jederzeit  
gerechnet werden, insbesondere außerhalb der Region um die Hauptstadt Caracas (AA 18.2.2025; 
vgl. EDA 18.2.2025). Ebenso besteht ein Engpass bei der Stromversorgung (EDA 18.2.2025).
Güter des täglichen Bedarfs und Medikamente können über längere Zeiträume nicht verfügbar  
sein, insbesondere in ländlichen Gegenden (EDA 18.2.2025). Aufgrund von Inflation und einem  
alarmierenden  Kaufkraftschwund  waren  Güter  und  Dienste  des  täglichen  Bedarfs  kaum  noch 
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erschwinglich, was für den Großteil der Bevölkerung eine schwere humanitäre Krise bedeutete,  
insbesondere für Menschen außerhalb der Hauptstadt Caracas (AI 24.4.2024).
In Venezuela sind 5,1 Millionen Menschen von Hunger betroffen (HRW 16.1.2025).
Das Maduro-Regime ist zunehmend auf wirtschaftliche, medizinische, militärische und andere  
Unterstützung durch ausländische Verbündete angewiesen, insbesondere durch die Regierungen  
Russlands, Kubas, der Türkei und des Iran (FH 2024).
Die  Inflationsrate  betrug  2024  geschätzt  59,6  Prozent  (WKO  10.2024).  2023  betrug  die 
Inflationsrate 337,5 Prozent (WKO 10.2024).
Die Arbeitslosenrate betrug 2023 geschätzte 5,5 Prozent (CIA 12.2.2025; vgl. laenderdaten.info  
2.2025, WKO 10.2024).
Das Gesetz sah einen Mindestlohn für alle Sektoren vor. Der nationale Mindestlohn lag unter der  
Armutsgrenze. Der Mindestlohn und andere Leistungen wurden durch Erlasse festgelegt (USDOS  
23.4.2024).
Laut Angaben der gewerkschaftlichen Organisation Centro de Documentación y Análisis Social de  
la Federación Venezolana de Maestros  (Cendas-FVM) kostete der monatliche Warenkorb mit  
Grundnahrungsmitteln für eine fünfköpfige Familie im Oktober 2023 ungefähr 494 US-Dollar (etwa  
450 Euro). Gleichzeitig betrug der monatliche Mindestlohn gerade einmal 3,67 US-Dollar (etwa  
3,37 Euro), wodurch der Großteil der Bevölkerung unter starker Ernährungsunsicherheit litt (AI  
24.4.2024).
Das Gesetz sah Tarifverhandlungen vor und laut Gesetz konnten Arbeitgeber einen Tarifvertrag nur 
mit  Gewerkschaften  aushandeln,  die  die  Mehrheit  ihrer  Arbeitnehmer  vertraten  (USDOS 
23.4.2024).
Arbeitsplätze mussten „den Schutz der Gesundheit und des Lebens der Arbeitnehmer vor allen  
gefährlichen  Arbeitsbedingungen“  gewährleisten.  Die  Standards  für  Sicherheit  und  
Gesundheitsschutz  am  Arbeitsplatz  waren  für  die  wichtigsten  Branchen  nicht  angemessen 
(USDOS 23.4.2024). Die Bedingungen im Bergbausektor waren besonders gefährlich. NRO und  
Medien berichteten über gefährliche Bedingungen in Bergwerken, von denen viele illegal betrieben  
wurden  und  die  Bergleute  Verletzungen,  Krankheiten  und  Quecksilbervergiftungen  aussetzten 
(USDOS 23.4.2024).   
Der  Orinoco-Bergbau-Bogen  war  das  Zentrum  des  illegalen  Bergbaus  und  Goldschmuggels 
(USDOS 23.4.2024). Illegal abgebautes venezolanisches Gold wird nach Brasilien, Kolumbien und  
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in die Dominikanische Republik geschmuggelt und von dort aus in andere Länder exportiert (HRW  
16.1.2025).
Quellen:
- AA – Auswärtiges Amt [Deutschland] (18.2.2025): Venezuela, Reise- und Sicherheitshinweise,  
Aktuelles,  https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/venezuela-node/
venezuelasicherheit-224982, Zugriff 18.2.2025
- AI – Amnesty International (24.4.2024): Amnesty International Report 2023/24; Zur weltweiten  
Lage  der  Menschenrechte;  Venezuela  2023,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2108020.html, 
Zugriff 14.2.2025
- CIA  –  Central  Intelligence  Agency  [USA]  (12.2.2025):  The  World  Factbook,  Venezuela, 
Economy,  https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/venezuela/#economy,  Zugriff  
17.2.2025
- EDA – Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten [Schweiz] (18.2.2025):  
Reisehinweise  für  Venezuela,  grundsätzliche  Einschätzung,  
https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/venezuela/
reisehinweise-fuervenezuela.html, Zugriff 18.2.2025
- FH  –  Freedom  House  (2024):  Freedom  in  the  World  2024  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2105035.html, Zugriff 14.2.2025
- HRW  –  Human  Rights  Watch  (16.1.2025):  World  Report  2025  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2120046.html, Zugriff 14.2.2025
- laenderdaten.info  (2.2025):  Venezuela,  Index,  
https://www.laenderdaten.info/Amerika/Venezuela/index.php, Zugriff 17.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
- WKO  –  Wirtschaftskammer  Österreich  (10.2024):  Länderprofil  Venezuela,  
https://www.wko.at/statistik/laenderprofile/lp-venezuela.pdf?
_gl=1*hdhfxw*_gcl_au*MTAwMzUyODI5Ni4xNzM5Nzc1OTc3*_ga*MTA1MTU0NDcyMi4xNzM5N
zc1OTc3*_ga_TJBEG291F0*MTczOTc3NTk3NC4xLjEuMTczOTc3NTk4MS4wLjAuMjExODkwMT
MzNA, Zugriff 17.2.2025
20.1. Sozialbeihilfen
Das  venezolanische  Institut  für  soziale  Sicherheit  bietet  ein  umfassendes  
Sozialversicherungssystem, das Renten-, Berufsunfähigkeits-, Arbeitslosen-, Unfall-, Kranken- und  
Lebensversicherungen  umfasst.  Das  umlagefinanzierte  System  wird  stark  vom  Staat  
subventioniert. Beiträge sind im formellen Sektor obligatorisch (BS 2024).
Das  System  besteht  aus  einer  Reihe  von  Programmen,  sozialen  Aufgaben,  Institutionen  und 
öffentlichen  Maßnahmen,  die  darauf  abzielen,  die  Grundbedürfnisse  der  Bevölkerung  in  den 
Bereichen Gesundheit, Bildung, Ernährung, Wohnen, soziale Sicherheit und anderen Bereichen zu  
befriedigen (IOM 8.2024).
Das  venezolanische  Rentensystem,  das  von  der  IVSS  (Venezolanisches  Institut  für  soziale 
Sicherheit) verwaltet wird, bietet verschiedene Arten von Renten an, unter anderem: Altersrente,  
Invaliditätsrente, Hinterbliebenenrente, Betriebsrente sowie andere Sonderrenten (IOM 8.2024).
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In Venezuela gibt es verschiedene Arten von Versicherungen, die medizinische Kosten abdecken  
können: Öffentliche Sozialversicherung: Es handelt sich um eine öffentliche Versicherung, die  
Arbeitnehmer  und  deren  Angehörige  abdeckt.  Diese  Versicherung  bietet  eine  grundlegende 
Gesundheitsversorgung, einschließlich medizinischer Grundversorgung, Krankenhausaufenthalt
und einiger Medikamente. Private Krankenversicherungen: Auf dem venezolanischen Markt
gibt es eine große Auswahl an privaten Krankenversicherungen. Diese Versicherungen bieten ein
breites Spektrum an Leistungen (IOM 8.2024).
Die  Patienten  müssen  einen  erheblichen  Teil  der  Kosten  für  die  medizinische  Versorgung  in 
Venezuela  selbst  tragen,  selbst  wenn  sie  krankenversichert  sind.  Das  liegt  daran,  dass  die 
Versicherung in der Regel nicht die Gesamtkosten der Leistungen abdeckt und die Patienten für  
Zuzahlungen,  Selbstbeteiligungen  und  andere  zusätzliche  Kosten  aufkommen  müssen  (IOM 
8.2024).
Gegenwärtig gibt es in Venezuela keine Organisationen, die Unterstützungsdienste für Arbeitslose  
anbieten oder Datenbanken für Arbeitssuchende führen (IOM 8.2024).
Quellen:
- BS  –  Bertelsmann  Stiftung  (2024):  BTI  2024  Country  Report,  Venezuela,  
https://bti-project.org/fileadmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2024_VEN.pdf, 
Zugriff 17.2.2025
- IOM – Internationale Organisation für Migration (8.2024): Venezuela, Länderinformationsblatt  
2024, https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_Venezuela_2024_DE.pdf, Zugriff 17.2.2025
 21. Medizinische Versorgung
Die medizinische Versorgung ist in öffentlichen Krankenhäusern aufgrund fehlenden Personals,  
Engpässen in der Versorgun g mit Medikamenten sowie aufgrund der hygienischen Verhältnisse  
kaum gewährleistet (EDA 18.2.2025; vgl. AA 18.2.2025, BMEIA 18.2.2025b). Die Verfügbarkeit von 
medizinischen Zentren und Ärzten in Venezuela variiert je nach Region und sozioökonomischem  
Niveau (IOM 8.2024).
Die Verfügbarkeit von Medikamenten in Venezuela hat sich in den letzten Jahren aufgrund der  
Wirtschaftskrise zu einem erheblichen Problem entwickelt. Der Mangel an Arzneimitteln im Land ist
unterschiedlich groß, und die ständige Verfügbarkeit bestimmter Medikamente, insbesondere zur  
Behandlung von Bluthochdruck, Diabetes, HIV und anderen chronischen Krankheiten, kann nicht  
garantiert werden (IOM 8.2024).
Im privaten Sektor ist in der Hauptstadt Caracas auf vielen Gebieten eine gute medizinische  
Versorgung gegeben (AA 18.2.2025). 
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Das  venezolanische  Gesundheitssystem  besteht  aus  einem  Netz  öffentlicher  und  privater 
Einrichtungen,  die  Gesundheitsdienste  für  die  Bevölkerung  anbieten.  Der  öffentliche  
Gesundheitssektor in Venezuela ist seit jeher der wichtigste Anbieter von Gesundheitsdiensten
für die Bevölkerung, aber ein weit verbreiteter Mangel an medizinischem Material, Medikamenten  
und qualifiziertem Personal wirkt sich negativ auf die Qualität der Versorgung aus, weshalb der  
private  Gesundheitssektor  eine  immer  wichtigere  Rolle  in  der  Gesundheitsversorgung  in 
Venezuela spielt (IOM 8.2024).
Im März 2024 schätzte die venezolanische humanitäre Organisation Convite, dass in 28,4 Prozent  
der Apotheken des Landes zumindest einige lebenswichtige Medikamente nicht verfügbar waren,  
und mehrere der verfügbaren Medikamente waren für viele unerschwinglich (HRW 16.1.2025).
In 72,4 Prozent der öffentlichen Gesundheitszentren mangelte es im Jahr 2023 an Medikamenten,  
Geräten  und  Personal,  und  88,9  Prozent  der  öffentlichen  Gesundheitsdienste  waren  nicht 
funktionsfähig (AI 24.4.2024).
In Caracas sind gängige Medikamente in vielen Apotheken verfügbar (AA 18.2.2025).
Quellen:
- AA – Auswärtiges Amt [Deutschland] (18.2.2025): Venezuela, Reise- und Sicherheitshinweise,  
Medizinische  Versorgung,  https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/venezuela-node/
venezuelasicherheit-224982, Zugriff 18.2.2025
- AI – Amnesty International (24.4.2024): Amnesty International Report 2023/24; Zur weltweiten  
Lage  der  Menschenrechte;  Venezuela  2023,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2108020.html, 
Zugriff 14.2.2025
- BMEIA  –  BM  Europäische  und  internationale  Angelegenheiten  [Österreich]  (18.2.2025b): 
Venezuela,  Gesundheit,  https://www.bmeia.gv.at/reise-services/reiseinformation/land/venezuela, 
Zugriff 18.2.2025
- EDA – Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten [Schweiz] (18.2.2025):  
Reisehinweise  für  Venezuela,  medizinische  Versorgung,  
https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/venezuela/
reisehinweise-fuervenezuela.html#edae839a6, Zugriff 18.2.2025
- HRW  –  Human  Rights  Watch  (16.1.2025):  World  Report  2025  –  Venezuela,  
https://www.ecoi.net/de/dokument/2120046.html, Zugriff 14.2.2025
- IOM – Internationale Organisation für Migration (8.2024): Venezuela, Länderinformationsblatt  
2024, https://files.returningfromgermany.de/files/CFS_Venezuela_2024_DE.pdf, Zugriff 17.2.2025
 22. Rückkehr
Vertreter Maduros arbeiteten nicht mit dem Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten  
Nationen (UNHCR) und anderen humanitären Organisationen zusammen, um zurückkehrenden  
Flüchtlingen Schutz und Hilfe zu bieten (USDOS 23.4.2024).
Die  Verfassung  sah  das  Recht  auf  Rückkehr  in  das  Heimatland  vor.  Vertreter  Maduros 
respektierten diese Rechte jedoch nicht (USDOS 23.4.2024).
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Das  „EU  Reintegration  Programme“  (EURP)  bietet  in  Kooperation  mit  einer  lokalen  
Partnerorganisation Unterstützung bei der Reintegration nach der Rückkehr in das Heimatland  
(BBU GmbH 2025).
Quellen:
- BBU  GmbH  –  Bundesagentur  für  Betreuungs-  und  Unterstützungsleistungen  (2025): 
Venezuela,  https://www.returnfromaustria.at/venezuela/venezuela_deutsch.html,  Zugriff  
13.2.2025
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
 23. Dokumente
Es war nach wie vor schwierig, einen Reisepass zu erhalten. Die Kosten für einen Reisepass  
beliefen sich auf etwa 5.300 Bolivar (216 US-Dollar), was für viele Bürger zu teuer war (USDOS  
23.4.2024).
Quellen:
- USDOS – US Department of State [USA] (23.4.2024): 2023 Country Report on Human Rights  
Practices: Venezuela, https://www.ecoi.net/de/dokument/2107618.html, Zugriff 13.2.2025
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