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4. Sicherheitslage
Es gab keine Berichte über willkürliche oder ungesetzliche Tötungen durch die Regierung oder ihre
Vertreter bzw. über das Verschwinden von Personen durch oder im Auftrag von
Regierungsbehörden (USDOS 20.3.2023).
Uruguay  ist  ein  Transitland  für  Drogen,  die  hauptsächlich  nach  Europa  gelangen,  häufig  in 
Containern auf dem Seeweg; Weitere Probleme sind begrenzte Korruption bei der Strafverfolgung, 
Geldwäsche,  schwache  Grenzkontrollen  entlang  der  brasilianischen  Grenze  und  steigender 
Drogenkonsum auf Kokainbasis und synthetischen Drogen (CIA 9.6.2023).
Die  politische  Lage  ist stabil.  Dennoch  kann  es  zu  politischen  Demonstrationen, Streiks  und 
gelegentlichen Ausschreitungen kommen. Das Risiko von terroristischen Anschlägen kann auch in 
Uruguay nicht ausgeschlossen werden (EDA 13.6.2023).
Quellen:
- CIA – Central Intelligence Agency [USA] (9.6.2023): The World Factbook: Uruguay, 
Transnational Issues, https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/uruguay/#transnational-
issues, Zugriff 16.6.2023
- EDA – Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten [Schweiz] (13.6.2023): 
Reisehinweise für Uruguay, https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-
reisehinweise/uruguay/reisehinweise-fueruruguay.html#eda246205, Zugriff 13.6.2023
- USDOS – US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Uruguay, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089733.html, Zugriff 9.6.2023
 5. Rechtsschutz / Justizwesen
In Uruguay gibt es eine klare Aufgabenteilung zwischen der Judikative, der Exekutive und der 
Legislative mit gegenseitiger Kontrolle. Es gibt keine bedeutenden informellen Institutionen, die die 
Gewaltenteilung oder die Rechtsstaatlichkeit als solche untergraben könnten (BTI 2022).
Das  Gesetz  verbietet willkürliche  Verhaftungen  und  Inhaftierungen  und sieht das  Recht jeder 
Person vor, die Rechtmäßigkeit ihrer Verhaftung oder Inhaftierung vor Gericht anzufechten. Die 
Regierung hat diese Bestimmungen im Allgemeinen eingehalten (USDOS 20.3.2023). 
Inhaftierte haben das Recht auf unverzüglichen Zugang zu einem Anwalt ihrer Wahl oder einem 
vom Staat gestellten Anwalt. Diese Rechte wurden eingehalten (USDOS 20.3.2023).
Die Verfassung sieht eine unabhängige Justiz vor, und die Exekutive respektierte im Allgemeinen 
diese Unabhängigkeit und Unparteilichkeit., wobei auch das Recht auf ein faires, zeitnahes und 
öffentliches Verfahren seitens der Justiz im Allgemeinen durchgesetzt wurde (USDOS 20.3.2023).
Einzelpersonen und Organisationen können zivilrechtliche Rechtsbehelfe für
Menschenrechtsverletzungen  bei  inländischen  Gerichten  oder  durch  gesetzlich  festgelegte 
Verwaltungsmechanismen einfordern. Fälle von Menschenrechtsverletzungen können auch durch 
Petitionen  von  Einzelpersonen  oder  Organisationen  bei  der  Interamerikanischen 
Menschenrechtskommission  eingereicht  werden,  die  ihrerseits  den  Fall  an  den 
Interamerikanischen  Gerichtshof  für  Menschenrechte  weiterleiten  kann.  Der  Gerichtshof  kann 
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zivilrechtliche Abhilfemaßnahmen anordnen, einschließlich einer angemessenen Entschädigung
für die geschädigte Person (USDOS 20.3.2023).
Quellen:
-BTI  –  Bertelsmann  Transformations  Index  (2022):  BTI  2022  Country  Report  Uruguay, 
https://bti-project.org/fileadmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2022_URY.pdf, 
Zugriff 12.6.2023
- USDOS – US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Uruguay, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089733.html, Zugriff 12.6.2023
6. Sicherheitsbehörden
Die dem Innenministerium unterstellte Nationale Polizei Uruguays ist für die innere Sicherheit
zuständig, während die Nationale Direktion für Migration für die Migration und die Überwachung 
der Grenzen verantwortlich ist. Die Streitkräfte, die dem Verteidigungsministerium unterstehen, 
sind  für  die äußere  Sicherheit zuständig  und  haben  einige  Aufgaben  im Inland,  darunter die 
Sicherung von sechs Gefängnissen und die Grenzsicherung. Die zivilen Behörden behielten eine 
wirksame Kontrolle über die Sicherheitskräfte (USDOS 20.3.2023; vgl. CIA 9.6.2023).
Zu den Streitkräften Uruguays (Fuerzas Armadas del Uruguay) gehören: Nationale Armee (Ejercito 
Nacional), Nationale Marine (Armada Nacional, einschließlich Küstenwache (Prefectura Nacional 
Naval oder PRENA)), Uruguayische Luftwaffe (Fuerza Aerea) (CIA 9.6.2023).
Das Militär unterliegt der zivilen Kontrolle. Die Exekutive hat keine außergewöhnlichen Befugnisse 
genutzt, um die demokratischen Institutionen zu untergraben (BTI 2022).
Quellen:
-BTI  –  Bertelsmann  Transformations  Index  (2022):  BTI  2022  Country  Report  Uruguay, 
https://bti-project.org/fileadmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2022_URY.pdf, 
Zugriff 12.6.2023
-CIA – Central Intelligence Agency [USA] (9.6.2023): The World Factbook, Uruguay, Military and 
Security,  https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/uruguay/#military-and-security,  Zugriff 
16.6.2023
- USDOS – US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Uruguay, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089733.html, Zugriff 12.6.2023
 7. Folter und unmenschliche Behandlung
Die Verfassung und das Gesetz verbieten solche Praktiken, und es gab keine Berichte darüber, 
dass Regierungsbeamte sie anwenden (USDOS 20.3.2023). Bei der Überprüfung Uruguays durch 
die UN-Ausschüsse für Folter, Menschenrechte und Verschwindenlassen wurde festgestellt, dass 
der nationale Mechanismus für die Berichterstattung und das Follow-up geschwächt ist und es an 
einem Dialog mit der Zivilgesellschaft mangelt (AI 27.3.2023).
Quellen:
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8

- AI – Amnesty International (27.3.2023): Amnesty International Report 2022/23; The State of the
World's Human Rights; Uruguay 2022,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2089666.html, Zugriff 
6.6.2023
- USDOS – US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights
Practices: Uruguay, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089733.html, Zugriff 9.6.2023
 8. Korruption
Das Gesetz sieht strafrechtliche Sanktionen für Korruption durch Beamte vor, und die Regierung 
hat das Gesetz im Allgemeinen wirksam umgesetzt (USDOS 20.3.2023; vgl. BTI 2022). Den 
Behörden fehlte es manchmal an ausreichenden Durchsetzungsressourcen und -mechanismen, 
um administratives Fehlverhalten zu erkennen und zu bekämpfen (USDOS 20.3.2023).
Das Land verfügt seit 1998 über ein Anti-Korruptionsgesetz, das in der Folgezeit überarbeitet 
wurde. Mit dem Gesetz von 1998 wurde Korruption zu einem Straftatbestand erklärt und eine
unabhängige Sonderbehörde zur Korruptionsbekämpfung geschaffen (der Rat für Transparenz und
öffentliche Ethik, JUTEP). Nach den geltenden Vorschriften müssen hochrangige Beamte, darunter 
der Präsident, Minister und Abgeordnete, ihre finanziellen Verhältnisse offiziell offenlegen (BTI 
2022).
Der Corruption Perceptions Index 2022 von Transparency International listet Uruguay auf Platz 14 
von 180 Staaten auf (TI ohne Datum).
Quellen:
-BTI  –  Bertelsmann  Transformations  Index  (2022):  BTI  2022  Country  Report  Uruguay, 
https://bti-project.org/fileadmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2022_URY.pdf, 
Zugriff 12.6.2023
-TI  –  Transparency  International  (ohne  Datum):  Corruption  Perceptions  Index  2022, 
https://www.transparency.org/en/cpi/2022, Zugriff 7.6.2023
- USDOS – US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Uruguay, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089733.html, Zugriff 13.6.2023
 9. NGOs und Menschenrechtsaktivisten
Verschiedene inländische und internationale Menschenrechtsgruppen arbeiteten im Allgemeinen 
ohne  staatliche  Einschränkungen,  untersuchten  Menschenrechtsfälle  und  veröffentlichten  ihre 
Ergebnisse.  Die  Regierungsbeamten  waren  oft  kooperativ  und  gingen  auf  ihre  Ansichten  ein 
(USDOS 20.3.2023).
Die Wahl eines  neuen Vorstands der Nationalen  Menschenrechtsinstitution (NHRI) im August 
erfolgte nicht nach den vorgeschriebenen rechtlichen Verfahren und wurde durch die Einmischung 
der politischen Parteien beeinträchtigt (AI 27.3.2023).
Quellen:
- AI – Amnesty International (27.3.2023): Amnesty International Report 2022/23; The State of the 
World's Human Rights; Uruguay 2022,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2089666.html, Zugriff 
6.6.2023
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- USDOS – US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights
Practices: Uruguay, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089733.html, Zugriff 9.6.2023
 10. Wehrdienst und Rekrutierungen
Das Alter für den freiwilligen Militärdienst für Männer und Frauen beträgt  18-30 Jahre (18-22 Jahre 
für die Marine); bis zu 40 Jahre für Spezialisten; die Einberufung ist in Friedenszeiten freiwillig, 
aber die Regierung ist befugt, in Notfällen Einberufungen vorzunehmen. Der Anteil der Frauen am 
aktiven Militär beträgt derzeit fast 20 Prozent (CIA 9.6.2023).
Quellen:
-CIA – Central Intelligence Agency [USA] (9.6.2023): The World Factbook, Uruguay, Military and 
Security,  https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/uruguay/#military-and-security,  Zugriff 
16.6.2023
 11. Allgemeine Menschenrechtslage
Die  Nationale  Menschenrechtsinstitution  (INDDHH)  ist  eine  autonome  Behörde  mit  Quasi-
Rechtsprechungsbefugnissen,  die  dem  Parlament  unterstellt  ist.  Sie  setzt  sich  aus  fünf 
Vorstandsmitgliedern zusammen, die von Organisationen der Zivilgesellschaft nominiert und vom 
Parlament mit Zweidrittelmehrheit für eine fünfjährige Amtszeit, die einmal verlängert werden kann, 
bestätigt  werden.  Die  INDDHH  hat  die  Aufgabe,  die  in  der  Verfassung  und  im  Völkerrecht 
verankerten Menschenrechte zu verteidigen, zu fördern und zu schützen. Der NPM (Nationaler 
Mechanismus  zur  Verhütung  von  Folter) arbeitet  innerhalb  des  INDDHH,  führt  regelmäßige 
Kontrollen der Hafteinrichtungen durch und gibt Berichte und Empfehlungen ab. Die INDDHH hat 
seine Menschenrechtsziele wirksam erreicht (USDOS 20.3.2023).
Es gab keine Berichte über politische Gefangene oder Inhaftierte (USDOS 20.3.2023).
Die Verfassung verbietet willkürliche oder unrechtmäßige Eingriffe in die Privatsphäre, die Familie, 
die Wohnung oder die Korrespondenz, und es liegen keine Berichte vor, dass die Regierung diese 
Verbote nicht beachtet hat (USDOS 20.3.2023).
Quellen:
- USDOS – US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights
Practices: Uruguay, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089733.html, Zugriff 12.6.2023
 12. Meinungs- und Pressefreiheit
Es bestehen sowohl verfassungsrechtliche als einfach gesetzliche Regelungen zum Schutz der 
Meinungs-  und  Pressefreiheit.  Unabhängige  Medien,  ein  effizientes  Justizwesen  und  ein 
funktionierendes demokratisches politisches System fördern die freie Meinungsäußerung, auch für 
die Medien  Weiters geben diese den Bürgern die Möglichkeit, ihre Regierung in freien und fairen, 
regelmäßig stattfindenden, geheimen Wahlen auf der Grundlage des allgemeinen und gleichen 
Wahlrechts zu wählen (USDOS 20.3.2023).
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Im Juli äußerte der UN-Menschenrechtsausschuss seine Besorgnis über die Zunahme von
Strafverfolgungen, Drohungen und Einschränkungen der Meinungsfreiheit (AI 27.3.2023).
Verleumdung ist eine Straftat, die im Falle einer Verurteilung mit vier Monaten bis drei Jahren 
Gefängnis,  einer  Geldstrafe  oder  beidem  geahndet  wird.  Es  gab  keine  Berichte  über  die 
Anwendung dieser Gesetze durch die Regierung, um die öffentliche Diskussion einzuschränken 
oder Vergeltungsmaßnahmen gegen Journalisten oder politische Gegner zu ergreifen (USDOS 
20.3.2023).
Die Regierung hat den Zugang zum Internet nicht eingeschränkt oder unterbrochen oder Online-
Inhalte zensiert, und es gab keine glaubwürdigen Berichte, dass die Regierung die private Online-
Kommunikation ohne entsprechende rechtliche Befugnisse überwacht hat (USDOS 20.3.2023).
In der Rangliste der Pressefreiheit 2023 liegt Uruguay auf Platz 52 von 180 gelisteten Plätzen 
(RSF ohne Datum).
Quellen:
- AI – Amnesty International (27.3.2023): Amnesty International Report 2022/23; The State of the 
World's Human Rights; Uruguay 2022,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2089666.html, Zugriff 
6.6.2023
- RSF  –  Reporter  ohne  Grenzen  (ohne  Datum):  Uruguay, 
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/fileadmin/Redaktion/Downloads/Ranglisten/
Rangliste_2023/RSF_Rangliste_der_Pressefreiheit_2023.pdf, Zugriff 6.6.2023
- USDOS – US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Uruguay, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089733.html, Zugriff 13.6.2023
 13. Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Opposition
Die Verfassung und die Gesetze sehen die Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit vor, und die 
Regierung respektierte diese Rechte im Allgemeinen. Sie schützen das Recht der Beschäftigten, 
unabhängige Gewerkschaften zu gründen und ihnen beizutreten, Tarifverhandlungen zu führen 
und  legale  Streiks  durchzuführen.  Die  Regierung  und  die  Arbeitgeber  haben  die 
Vereinigungsfreiheit  und  das  Recht  auf  Tarifverhandlungen  respektiert.  Staatsbedienstete, 
Beschäftigte  staatlicher  Unternehmen,  Beschäftigte  privater  Unternehmen  und  ausländische 
Arbeitnehmer können Gewerkschaften beitreten. Die Arbeitnehmerorganisationen arbeiteten frei 
von staatlicher und politischer Einmischung Die Regierung setzte die geltenden Arbeitsgesetze 
wirksam durch, und die Strafen entsprachen denen für andere Gesetze zur Verweigerung von
Bürgerrechten (USDOS 20.3.2023).
Quellen:
- USDOS – US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Uruguay, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089733.html, Zugriff 12.6.2023
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14. Haftbedingungen
In mehreren Einrichtungen herrschten schlechte und unmenschliche Bedingungen in den
Gefängnissen und Haftanstalten (USDOS 20.3.2023; vgl. AI 27.3.2023). Dazu zählten:
Überbelegung,  schlechte  sanitäre  Bedingungen,  unzureichende  medizinische  Versorgung, 
unzureichende  sozialpädagogische  Betreuung,  kein  ausreichender  Zugang  zu  Trinkwasser, 
ausreichender oder zufriedenstellender Ernährung, Arbeitsmöglichkeiten und ein hohes Maß an 
Gewalt unter den Insassen (USDOS 20.3.2023). 
Die  Regierung  ließ  die  Überwachung  durch  unabhängige  nichtstaatliche  Beobachter,  lokale 
Menschenrechtsgruppen,  Medien,  das  Internationale  Komitee  vom  Roten  Kreuz  und  andere 
internationale Organisationen zu (USDOS 20.3.2023).
Quellen:
- AI – Amnesty International (27.3.2023): Amnesty International Report 2022/23; The State of the 
World's Human Rights; Uruguay 2022, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089666.html, Zugriff
6.6.2023
- USDOS – US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Uruguay, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089733.html, Zugriff 13.6.2023
 15. Todesstrafe
Die Todesstrafe wurde 1907 (AI 26.2.2023; vgl. laenderdaten.info) für alle Straftaten abgeschafft 
(AI 20.5.2010;vgl. Frankreich Diplomatie).
Quellen:
- AI  –  Amnesty  International  (26.2.2023):  Wenn  der  Staat  tötet, 
https://amnesty-todesstrafe.de/wp-content/uploads/325/reader_wenn-der-staat-
toetet_laenderliste-5.pdf, Zugriff 6.6.2023
- AI  –  Amnesty  International  (20.5.2010):  Amnesty  Report  2010,  Uruguay, 
https://www.amnesty.de/jahresbericht/2010/uruguay, Zugriff 6.6.2023
- Frankreich  Diplomatie  [Frankreich]  (10.2022):  Abschaffung  der  Todesstrafe, 
https://www.diplomatie.gouv.fr/de/aussenpolitik-frankreichs/menschenrechte-und-humanitare-
hilfe/abschaffung-der-todesstrafe/, Zugriff 6.6.2023
- laenderdaten.info  (ohne  Datum):  Uruguay,  politische  Indikatoren, 
https://www.laenderdaten.info/Amerika/Uruguay/index.php, Zugriff 16.6.2023
 16. Religionsfreiheit
Laut einer Umfrage des Pew Research Center aus dem Jahr 2014 bezeichnen sich 57 Prozent der 
Bevölkerung als Christen (42 Prozent als Katholiken und 15 Prozent als Protestanten), 37 Prozent 
als religiös, aber nicht zugehörig, und 6 Prozent als andere (USDOS 15.5.2023; vgl. CIA 9.6.2023). 
Zu den religiösen Minderheitengruppen gehören die Zeugen Jehovas, die Bahais, die Kirche Jesu 
Christi der Heiligen der Letzten Tage (Kirche Jesu Christi), die Valdense-Kirche, Afro-Umbandisten 
(die Elemente des Katholizismus mit afrikanischen und indigenen traditionellen und angestammten 
religiösen Überzeugungen vermischen), Buddhisten, die Familienföderation für Weltfrieden und 
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Vereinigung (Vereinigungskirche) und die Brahma Kumaris. Der Erhebung zufolge sind 0,3 Prozent
der Bevölkerung Juden, 0,1 Prozent Hindus und 0,1 Prozent Muslime. Andere Schätzungen der
jüdischen Bevölkerung des Landes reichen von 12.000 bis 30.000, wie die Abteilung für jüdische 
Studien  der  ORT-Universität  bzw.  der  Nationale  Israelische  Rat  mitteilten.  Experten  der 
Zivilgesellschaft schätzen die Zahl der Muslime auf 700 bis 1.500, die hauptsächlich in der Nähe 
der Grenze zu Brasilien leben (USDOS 15.5.2023).
Die  Abteilung  für  jüdische  Studien  der  ORT  (Organisation  für  Bildungsressourcen  und 
technologische Ausbildung) an der Universität und der Nationale Israelische Rat schätzten die 
jüdische Bevölkerung des Landes auf 12.000 bis 30.000 Personen. Es gab keine Berichte über 
antisemitische Handlungen (USDOS 20.3.2023).
Quellen:
-CIA – Central Intelligence Agency [USA] (9.6.2023): The World Factbook, Uruguay, People and 
Society, Religions, https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/uruguay/#people-and-society,
Zugriff 16.6.2023
- USDOS – US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Uruguay, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089733.html, Zugriff 13.6.2023
- USDOS – US Department of State [USA] (15.5.2023): 2022 Report on International Religious 
Freedom:  Uruguay,   https://www.state.gov/reports/2022-report-on-international-religious-
freedom/uruguay/, Zugriff 6.6.2023
 17. Minderheiten
In Uruguay gibt es keine nennenswerten ethnischen (oder religiösen) Minderheiten (BTI 2022).
Es  gibt  keine  Gesetze,  die  die  Beteiligung  von  Angehörigen  von  Minderheitengruppen  am 
politischen Prozess einschränken, und sie haben sich auch beteiligt (USDOS 20.3.2023).
Die  Verfassung  und  das  Gesetz  verbieten  die  Diskriminierung  aufgrund  der  Rasse  oder  der 
ethnischen Zugehörigkeit, und die Regierung bemühte sich um die Durchsetzung des Gesetzes. 
Dennoch  war  die  afro-uruguayische  Minderheit  des  Landes  weiterhin  mit  gesellschaftlicher 
Diskriminierung,  großer  Armut  und  einem  niedrigeren  Bildungsniveau  konfrontiert  (USDOS 
20.3.2023).
Einem Bericht der Weltbank aus dem Jahr 2020 über soziale Ausgrenzung zufolge verdienten 
Afro-Uruguayer für die gleiche Arbeit 20 Prozent weniger als der Rest der Bevölkerung. Afro-
uruguayische Frauen wiesen mit 14 Prozent die höchste Arbeitslosenquote auf, verglichen mit 8
Prozent in der Gesamtbevölkerung. Das Gesetz schreibt vor, dass 8 Prozent der
Regierungsposten  mit  Afro-Uruguayern  besetzt  werden  müssen.  Das  Nationale  Amt  für  den 
öffentlichen  Dienst  überwacht  die  Einhaltung  der  afro-uruguayischen  (und  anderer) 
Beschäftigungsquoten und legt dem Parlament Berichte vor (USDOS 20.3.2023).
Das Gesetz sieht den Schutz der Rechte und das Verbot des Missbrauchs von Menschen mit 
körperlichen, sensorischen, geistigen und psychischen Behinderungen vor, einschließlich ihres 
Zugangs zu  Bildung,  Beschäftigung,  Gesundheitsdiensten,  Informationen,  Kommunikation, 
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Gebäuden, Transportmitteln, dem Justizsystem und anderen staatlichen Dienstleistungen.
Dennoch wurde das Gesetz nicht wirksam und konsequent durchgesetzt (USDOS 20.3.2023).
Quellen:
-BTI  –  Bertelsmann  Transformations  Index  (2022):  BTI  2022  Country  Report  Uruguay, 
https://bti-project.org/fileadmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2022_URY.pdf, 
Zugriff 12.6.2023
- USDOS – US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Uruguay, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089733.html, Zugriff 9.12.2023
18. Relevante Bevölkerungsgruppen
18.1. Frauen
Das Gesetz sieht für Frauen den gleichen Rechtsstatus und die gleichen Rechte vor wie für 
Männer.  Frauen  wurden  jedoch  in  den  Bereichen  Beschäftigung,  Entlohnung,  Kreditvergabe, 
Bildung, Wohnraum und Unternehmensbesitz diskriminiert. Nach Angaben der Vereinten Nationen 
konzentrierte sich die Beschäftigung von Frauen auf eine relativ kleine Anzahl spezifischer Berufe 
und Sektoren, darunter Dienstleistungen, Verkauf, ungelernte Arbeit, Hausarbeit, soziale Dienste, 
Gesundheitsdienste und Bildung (USDOS 20.3.2023).
Die  Präsenz  von  Frauen  in  öffentlichen  Ämtern  ist  gering.  Es  wurden  jedoch  einige 
Verbesserungen  erzielt.  Im  Jahr  2009  wurde  ein  Gesetz  verabschiedet,  das  eine 
Geschlechterquote von einem Drittel für gewählte Parteifunktionäre und eine weitere Quote von 
einem  Drittel  für  nachfolgende  Parlaments-  und  subnationale  Wahlen  einführte.  Dank  dieser 
Bestimmung haben  Frauen  in den letzten  beiden Legislaturperioden 23 Prozent der Sitze im 
Unterhaus und 28 Prozent der Sitze im Oberhaus inne (BTI 2022).
Frauen verdienten, unter den gleichen Bedingungen, im Durchschnitt 25 Prozent weniger als die
männlichen Kollegen (USDOS 20.3.2023).
Die Vergewaltigung von Männern oder Frauen, einschließlich der Vergewaltigung in der Ehe  wird 
mit  Freiheitsstrafen von drei bis 16 Jahren geahndet. Häusliche Gewalt sieht Freiheitsstrafen von 
sechs Monaten bis zu zwei Jahren vor. Die meisten Fälle von häuslicher Gewalt wurden von 
Zivilgerichten  entschieden,  und  die  Richter  erließen  in  diesen  Fällen  häufig  einstweilige 
Verfügungen,  die  manchmal  schwer  durchzusetzen  waren.  Beamte  wurden  zu  Aspekten  der 
geschlechtsspezifischen Gewalt und sexuellen Übergriffen geschult (USDOS 20.3.2023). 
Nach Angaben der Beobachtungsstelle für geschlechtsspezifische Gewalt und Zugang zur Justiz, 
ist die Zahl der Femizide im Jahr 2022 gestiegen; es wurden 24 Femizide registriert (AI 27.3.2023).
Das Gesetz verbietet sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und bestraft sie mit Geldstrafen oder 
Entlassung (USDOS 20.3.2023).
Mit dem Gesetz über geschlechtsspezifische Gewalt aus dem Jahr 2017 baute die Regierung auf 
den bestehenden Rechtsvorschriften über häusliche Gewalt auf. Das Gesetz befasst sich mit 
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körperlicher, psychologischer, emotionaler, sexueller, auf der sexuellen Orientierung beruhender,
wirtschaftlicher, vermögensbezogener, symbolischer, geburtshilflicher, arbeitsbezogener,
erzieherischer, politischer oder medienbezogener Gewalt. Es umfasst auch sexuelle Belästigung 
auf  der  Straße  und  Femizid.  Das  Gesetz  zielt  auf  die  Schaffung  eines  institutionellen 
Reaktionssystems  ab  und  sieht  die  Einrichtung  spezialisierter  Gerichte  vor.  Es  legt 
Mindeststandards  für  die  von  der  Regierung  bereitzustellende  Unterstützung  und  Hilfe  fest, 
darunter Unterkünfte für Opfer und ihre unmittelbaren Familienangehörigen. Nach Angaben von 
Vertretern der Zivilgesellschaft wurde das Gesetz nicht vollständig umgesetzt (USDOS 20.3.2023).
In der Generalstaatsanwaltschaft gibt es ein funktionierendes Referat für Opfer und Zeugen. Das 
Referat konzentrierte mehr als 50 Prozent seiner Arbeit auf die Opfer geschlechtsspezifischer 
Gewalt, einschließlich Unterstützung und Beratung während des Strafverfahrens. Vertreter der 
Zivilgesellschaft hielten dies für eine bedeutende Verbesserung für die Opfer (USDOS 20.3.2023).
Das Ministerium für soziale Entwicklung, einige Polizeistationen im Landesinneren, das Nationale 
Institut für Kinder- und Jugendfragen (INAU) und NRO betrieben Schutzeinrichtungen, in denen 
Frauen und Kinder, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, vorübergehend Zuflucht suchen konnten. 
Die Zivilgesellschaft berichtete, dass die Unterkünfte für die Überlebenden von guter Qualität 
waren, ihre Kapazität jedoch unzureichend war. Das Ministerium für soziale Entwicklung und das 
Wohnungsbauministerium führten ein Programm durch, mit dem zweijährige Mietverträge für mehr 
als 100 Opfer finanziert wurden, bis eine dauerhafte Wohnlösung gefunden war. Das Ministerium
für soziale Entwicklung führte auch Wohnungsbauprogramme durch, die Opfer durch
Vereinbarungen  mit dem Wohnungsbauministerium und der Wohnungsbaubehörde Zugang zu 
Wohnraum boten, während sie weiterhin von Experten unterstützt und betreut wurden (USDOS 
20.3.2023).
Die  Regierung  gewährte  Opfern  sexueller  Gewalt  Zugang  zu  Diensten  der  sexuellen  und 
reproduktiven Gesundheit, einschließlich Notfallverhütung als Teil der klinischen Behandlung von 
Vergewaltigungen (USDOS 20.3.2023).
Es gibt keine Gesetze, die die Beteiligung von Frauen am politischen Prozess einschränken, und 
sie haben sich auch beteiligt (USDOS 20.3.2023).
Quellen:
- AI – Amnesty International (27.3.2023): Amnesty International Report 2022/23; The State of the 
World's Human Rights; Uruguay 2022, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089666.html, Zugriff
6.6.2023
-BTI  –  Bertelsmann  Transformations  Index  (2022):  BTI  2022  Country  Report  Uruguay, 
https://bti-project.org/fileadmin/api/content/en/downloads/reports/country_report_2022_URY.pdf, 
Zugriff 9.6.2023
- USDOS – US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights 
Practices: Uruguay, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089733.html, Zugriff 12.6.2023
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 15 von 20
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18.2. Kinder
Die Staatsbürgerschaft wird durch die Geburt im Hoheitsgebiet des Landes oder von seinen Eltern 
erworben.  Die  Geburtenregistrierung  wurde  unverzüglich  und  diskriminierungsfrei  durchgeführt 
(USDOS 20.3.2023).
Es gibt Gesetze gegen Kindesmissbrauch. Das Strafmaß für die Verurteilung wegen sexuellen
Missbrauchs von Kindern liegt je nach Schwere des Falles zwischen zwei und 16 Jahren
Gefängnis. Die Strafen für das Verbrechen der Körperverletzung reichen von drei Monaten bis zu 
acht Jahren Gefängnis, und die Strafe für häusliche Gewalt liegt zwischen sechs Monaten und 
zwei Jahren Gefängnis. Das INAU hat eine kostenlose, landesweite Hotline eingerichtet. Das zum 
INAU gehörende System zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt (SIPIAV) führte 
gemeinsam  mit  NRO  Aufklärungskampagnen  durch,  und  SIPIAV  koordinierte  die 
behördenübergreifenden Bemühungen um den Schutz der Kinderrechte (USDOS 20.3.2023).
Das gesetzliche Mindestalter für die Eheschließung beträgt 16 Jahre, aber das Gesetz verlangt die 
Zustimmung der Eltern bis zum Alter von 18 Jahren. Das Gesetz definiert Zwangsheirat als eine 
Form der Ausbeutung (USDOS 20.3.2023). 
Die kommerzielle sexuelle Ausbeutung, den  Verkauf, das Heranziehen oder die Nutzung von 
Kindern, einschließlich des sexuellen Kinderhandels ist verboten (USDOS 20.3.2023). 
Nach Angaben der Beobachtungsstelle für geschlechtsspezifische Gewalt und Zugang zur Justiz, 
wurden  mindestens  acht  Kinder  wurden  bei  Vorfällen  im  Zusammenhang  mit 
geschlechtsspezifischer Gewalt getötet (AI 27.3.2023). 
Quellen:
- AI – Amnesty International (27.3.2023): Amnesty International Report 2022/23; The State of the
World's Human Rights; Uruguay 2022,  https://www.ecoi.net/de/dokument/2089666.html, Zugriff 
6.6.2023
- USDOS – US Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human Rights
Practices: Uruguay, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089733.html, Zugriff 12.6.2023
18.3. Sexuelle Minderheiten
Homosexuelle haben ähnliche Freiheiten und Rechte wie in Österreich (BMEIA 19.6.2023).
Uruguay  hat  als  erstes  südamerikanisches  Land  gleichgeschlechtliche  Ehen  anerkannt.  Die 
Toleranz gegenüber LGBTIQ ist hoch (AA 19.6.2023).
Das Gesetz verbietet die Diskriminierung durch staatliche und nichtstaatliche Akteure aufgrund der 
sexuellen  Ausrichtung,  der  Geschlechtsidentität  oder  des  Geschlechtsausdrucks  oder  der 
Geschlechtsmerkmale  und  erkennt  LGBTQI+  Einzelpersonen,  Paare  und  ihre  Familien  an. 
Führende Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen berichteten, dass trotz der gesetzlichen 
Förderung der Rechte von LGBTQI+ die gesellschaftliche Diskriminierung weiterhin hoch ist. Die 
Behörden setzten das Gesetz durch und bemühten sich um den Schutz der Rechte von LGBTQI+-
Personen (USDOS 20.3.2023).
.BFA Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Seite 16 von 20
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