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unabhängig davon, ob deren offizielle Position in der Regierung für das Problem verantwortlich 
ist (USIP 17.8.2022).
In seiner traditionellen jährlichen Botschaft zum muslimischen Feiertag Eid al-Fitr im Jahr 2023 
sagte Haibatullah Akhundzada, sein Land wünsche sich positive Beziehungen zu seinen Nach­
barn, den islamischen Ländern und der Welt, doch dürfe sich kein Land in deren innere Ange­
legenheiten einmischen. Er vermied es, direkt auf das Bildungsverbot von Mädchen und die 
Beschäftigungseinschränkungen von Frauen einzugehen, sagte jedoch, dass die Taliban-Regie­
rung bedeutende Reformen in den Bereichen Kultur, Bildung, Wirtschaft, Medien und anderen 
Bereichen eingeleitet hat, und „ die schlechten intellektuellen und moralischen Auswirkungen der 
20-jährigen Besatzung“ dabei seien, zu Ende zu gehen (AnA 18.4.2020; vgl. BAMF 30.6.2023).
Anfang Juni 2023 wurde berichtet, dass es Anzeichen dafür gibt, dass die Taliban die Stadt 
Kandahar zu ihrem Stützpunkt machen würden. Dies wir als ein Zeichen für den schwindenden 
Einfluss der gemäßigteren Taliban-Mitglieder in der Hauptstadt Kabul gesehen, während das 
Regime seine repressive Politik weiter verschärft. In den letzten Monaten haben Vertreter des 
Regimes Delegationen aus Japan und Katar nach Kandahar eingeladen, anstatt sich mit anderen 
Beamten in Kabul zu treffen. Der oberste Sprecher der Taliban, Zabihullah Mujahid, und ein 
zweiter Informationsbeauftragter aus Nordafghanistan, Inamullah Samangani, wurden von ihren 
Büros in Kabul nach Kandahar verlegt (WP 5.6.2023; vgl. BAMF 30.6.2023).
Im Mai 2023 traf sich der Außenminister der Taliban mit seinen Amtskollegen aus Pakistan 
und China in Islamabad. Im Mittelpunkt des Treffens stand die Einbeziehung Afghanistans in 
den chinesisch-pakistanischen Wirtschaftskorridor (CPEC) sowie die Situation von Frauen in 
Afghanistan (AnA 5.5.2023; vgl. VOA 6.5.2023).
Am 22.11.2023 verkündeten die Taliban den Abschluss einer zweitägigen Kabinettssitzung in 
der Provinz Kandahar unter der Leitung von Hebatullah Akhundzada. Auffallend war, dass 
Themen wie das Recht der Frauen auf Arbeit und Zugang zu Bildung sowie ihre Teilhabe an der 
Gesellschaft nicht Gegenstand der Beratungen waren. Es wurden Gespräche über Themen wie 
die Rückführung von Migranten, die Entwicklung diplomatischer Beziehungen zur Bewältigung 
bestehender Probleme, Import-Export- und Transitfragen sowie die Beibehaltung der Geldpolitik 
der Taliban geführt (AT 22.11.2023; vgl. AMU 22.11.2023).
Internationale Anerkennung der Taliban
Mit Anfang 2024 hat noch kein Land die Regierung der Taliban anerkannt (TN 9.1.2024; vgl. 
VOA 10.12.2023) dennoch sind Vertreter aus Indien, China, Usbekistan, der Europäischen Uni­
on, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten in Kabul präsent (TN 30.10.2022). Im 
März 2023 gab der Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid bekannt, dass Diplomaten in mehr als 
14 Länder entsandt wurden, um die diplomatischen Vertretungen im Ausland zu übernehmen 
(PBS 25.3.2023; vgl. OI 25.3.2023). Im November 2023 sagte der stellvertretende Taliban-Au­
ßenminister, dass derzeit 20 Botschaften in Nachbarländern aktiv wären (TN 29.11.2023), ein­
schließlich der afghanischen Botschaft in Teheran (TN 27.2.2023) und des strategisch wichtigen 
Generalkonsulats in Istanbul (Afintl 27.2.2023; vgl. KP 23.2.2023). Berichten zufolge nahm auch 
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die Türkei im Oktober 2023 einen neuen von den Taliban ernannten Diplomaten in der afghani­
schen Botschaft in Ankara auf (Afintl 14.2.2024). Eine Reihe von Ländern verfügt auch weiterhin 
über offizielle Botschafter in Afghanistan. Dazu gehören China und andere Nachbarländer wie 
Pakistan, Iran und die meisten zentralasiatischen Republiken, aber auch Russland, Saudi-Ara­
bien, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Japan (AAN/Ruttig 7.12.2023). Aber auch 
westliche Länder (mit Ausnahme Australiens) haben weder ihre Botschaften in Kabul offiziell 
geschlossen noch die diplomatischen Beziehungen offiziell abgebrochen. Vielmehr unterhalten 
sie kein diplomatisches Personal im Land. Einige Länder haben immer noch amtierende Bot­
schafter oder nachrangige Diplomaten, die nicht in Kabul ansässig sind, und es gibt auch eine 
(schrumpfende) Anzahl von Sonderbeauftragten für Afghanistan (im Rang eines Botschafters). 
Die meisten westlichen Kontakte mit Taliban-Beamten finden in Katars Hauptstadt Doha statt, 
wo Diplomaten unterhalb der Botschafterebene ihre Länder bei den Treffen vertreten (AAN/
Ruttig 7.12.2023).
Am 24.11.2023 entsandten die Taliban ihren ersten Botschafter in die Volksrepublik China (KP 
26.11.2023; vgl. AMU 25.11.2023). Dieser Schritt folgt auf die Ernennung eines Botschafters 
Chinas in Afghanistan zwei Monate zuvor, womit China das erste Land ist, das einen Botschafter 
nach Kabul unter der Taliban-Regierung entsandt hat (AMU 25.11.2023; vgl. VOA 10.12.2023). 
Nach Ansicht einiger Analysten sowie ehemaliger Diplomatinnen und Diplomaten bedeutet die­
ser Schritt die erste offizielle Anerkennung der Taliban-Übergangsregierung durch eine große 
Nation (VOA 31.1.2024; vgl. REU 13.9.2023). Nach Angaben des US-Außenministeriums prüfen 
die USA die Möglichkeit von konsularischem Zugang in Afghanistan. Dies solle keine Anerken­
nung der Taliban-Regierung bedeuten, sondern dem Aufbau funktionaler Beziehungen dienen, 
um eigene Ziele besser verfolgen zu können (USDOS 31.10.2023). Ebenso am 24.11.2023 
wurde die afghanische Botschaft in Neu-Delhi, die von loyalen Diplomaten der Vor-Taliban-Re­
gierung geleitet wurde, endgültig geschlossen. Einige Tage später erklärten Taliban-Vertreter, 
dass die Botschaft bald wieder eröffnet und von ihren Diplomaten geleitet werden wird (Wilson 
12.12.2023; vgl. VOA 29.11.2023).
Drogenbekämpfung
Im April 2022 verfügte der oberste Taliban-Führer Haibatullah Akhundzada, dass der Anbau 
von Mohn, aus dem Opium, die wichtigste Zutat für die Droge Heroin, gewonnen werden kann, 
streng verboten ist (BBC 6.6.2023).
Die vom Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) im 
Jahr 2023 durchgeführte Opiumerhebung in Afghanistan ergab, dass der Schlafmohnanbau nach 
einem von den Taliban-Behörden im April 2022 verhängten Drogenverbot um schätzungsweise 
95% zurückgegangen ist (UNODC 11.2023; vgl. UNGA 1.12.2023), wobei ein anderer Experte 
den Rückgang des Mohnanbaus zwischen 2022 und 2023 auf 80% schätzt (BBC 6.6.2023). Der 
Opiumanbau ging in allen Teilen des Landes von 233.000 Hektar auf 10.800 Hektar im Jahr 2023 
zurück, was zu einem Rückgang des Opiumangebots von 6.200 Tonnen im Jahr 2022 auf 333 
Tonnen im Jahr 2023 führte. Der drastische Rückgang hatte unmittelbare humanitäre Folgen für 
viele gefährdete Gemeinschaften, die auf das Einkommen aus dem Opiumanbau angewiesen 
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sind. Das Einkommen der Bauern aus dem Verkauf der Opiumernte 2023 an Händler sank um 
mehr als 92% von geschätzten 1,36 Milliarden Dollar für die Ernte 2022 auf 110 Millionen Dollar 
im Jahr 2023 (UNODC 11.2023; vgl. UNGA 1.12.2023). Der weniger rentable Weizenanbau hat 
den Mohn auf den Feldern verdrängt - und viele Landwirte berichten, dass sie finanziell darunter 
leiden (BBC 6.6.2023).
Am 30.9.2023 veröffentlichte der Oberste Gerichtshof der Taliban eine Reihe von Drogenstraf­
verfahren, die Strafen für den Anbau, den Verkauf, den Transport, die Herstellung und den 
Konsum von Mohn, Marihuana und anderen Rauschmitteln vorsehen. Die vorgeschriebenen 
Freiheitsstrafen reichen von einem Monat bis zu sieben Jahren ohne die Möglichkeit, eine 
Geldstrafe zu zahlen (UNGA 1.12.2023).
Anfang 2024 verkündete der amtierende Verteidigungsminister der Taliban, dass im Zuge der 
Bekämpfung der Drogenproduktion im Jahr 2023 4.472 Tonnen Rauschgift vernichtet, 8.282 an 
der Produktion und am Schmuggel beteiligte Personen verhaftet und 13.904 Hektar Mohnan­
baufläche gerodet wurden. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Armut in den ländlichen 
und landwirtschaftlichen Gemeinden wieder zum Mohnanbau führen könnte (VOA 3.1.2024). 
So gab ein Farmer, dessen Feld von den Taliban wegen Mohnanbaus zerstört wurde an, dass 
er durch Weizenanbau nur einen Bruchteil dessen verdienen würde, was er mit Mohn verdienen 
könnte (BBC 6.6.2023).
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■ VOA - Voice of America (29.2.2020): US, Taliban Sign Historic Afghan Peace Deal, https://www.vo
anews.com/a/south-central-asia_us-taliban-sign-historic-afghan-peace-deal/6185026.html , Zugriff 
4.1.2023
■ Wilson - Wilson Center (12.12.2023): BJP-Taliban Ties and Their Implications, https://www.wilsonce
nter.org/blog-post/bjp-taliban-ties-and-their-implications , Zugriff 29.2.2024
■ WP - Washington Post, The (5.6.2023): Taliban moving senior officials to Kandahar. Will it mean a 
harder line?, https://www.washingtonpost.com/world/2023/06/04/kandahar-taliban-akhundzada-afg
hanistan/, Zugriff 22.8.2023 [kostenpflichtig, Login erforderlich]
5 Sicherheitslage
Letzte Änderung 2025-01-31 16:37
[Anm.: In diesem Kapitel werden aufbereitete Daten von verschiedenen Quellen dargestellt. 
Aufgrund der unterschiedlichen Methodologien bzw. Definitionen können die Daten voneinander 
abweichen. Für weitere Informationen sei auf das Kapitel Länderspezifische Anmerkungen 
verwiesen.]
Seit der Machtübernahme der Taliban in Kabul am 15.8.2021 ist das allgemeine Ausmaß des 
Konfliktes zurückgegangen (AI 24.4.2024; vgl. UNAMA 27.6.2023). Nach Angaben der Vereinten 
Nationen gab es beispielsweise weniger konfliktbedingte Sicherheitsvorfälle wie bewaffnete Zu­
sammenstöße, Luftangriffe und improvisierte Sprengsätze (IEDs) (UNGA 28.1.2022) sowie eine 
geringere Zahl von Opfern unter der Zivilbevölkerung (UNAMA 27.6.2023; vgl. UNAMA 7.2022). 
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Die Hilfsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UNAMA) und Amnesty International (AI) 
haben jedoch weiterhin ein erhebliches Ausmaß an zivilen Opfern (AI 24.4.2024; vgl. UNAMA 
27.6.2023) durch vorsätzliche Angriffe mit improvisierten Sprengsätzen (IEDs) dokumentiert 
(UNAMA 27.6.2023).
Nach Angaben der Vereinten Nationen entwickelten sich die sicherheitsrelevanten Vorfälle seit 
der Machtübernahme der Taliban folgendermaßen:
• 19.8.2021 - 31.12.2021: 985 sicherheitsrelevante Vorfälle (Rückgang von 91 % gegenüber 
dem Vorjahr) (UNGA 28.1.2022)
• 1.1.2022 - 21.5.2022: 2.105 sicherheitsrelevante Vorfälle (Rückgang von 467% gegenüber 
dem Vorjahr) (UNGA 15.6.2022)
• 22.5.2022 - 16.8.2022: 1.642 sicherheitsrelevante Vorfälle (Rückgang von 77,5% gegenüber 
dem Vorjahr) (UNGA 14.9.2022)
• 17.8.2022 - 13.11.2022: 1.587 sicherheitsrelevante Vorfälle (Anstieg von 23% gegenüber 
dem Vorjahr) (UNGA 7.12.2022)
• 14.11.2022 - 31.1.2023: 1.088 sicherheitsrelevante Vorfälle (Anstieg von 10 % gegenüber 
dem Vorjahr) (UNGA 27.2.2023)
• 1.2.2023 - 20.5.2023: 1.650 sicherheitsrelevante Vorfälle (Rückgang von 1 % gegenüber 
dem Vorjahr) (UNGA 20.6.2023)
• 20.5.2023 - 31.7.2023: 1.259 sicherheitsrelevante Vorfälle (Anstieg von 1 % gegenüber dem 
Vorjahr) (UNGA 18.9.2023)
• 1.8.2023 - 21.10.2023: 1.414 sicherheitsrelevante Vorfälle (Rückgang von 2% gegenüber 
dem Vorjahr) (UNGA 1.12.2023)
• 1.11.2023 - 10.1.2023: 1.508 sicherheitsrelevante Vorfälle (Anstieg von 38 % gegenüber 
dem Vorjahr) (UNGA 28.2.2024)
• 1.2.2024 - 13.5.2024: 2.505 sicherheitsrelevante Vorfälle (Anstieg von 55% gegenüber dem 
Vorjahr) (UNGA 13.6.2024)
• 14.5.2024 - 31.7.2024: 2.127 sicherheitsrelevante Vorfälle (Anstieg von 53 % gegenüber 
dem Vorjahr) (UNGA 9.9.2024)
Nachfolgende Grafik zeigt den Verlauf der sicherheitsrelevanten Vorfälle zwischen Jänner 2023 
und Dezember 2024 laut ACLED an. Unterteilt wurde diese vom OSIF-Projekt der Staatendoku­
mentation erstellte Grafik in die Vorfallsarten battles, explosions/remote violence sowie violence 
against civilians. [für weitere Informationen zu Datenerfassung und Methodologie von ACLED 
sei auf die entsprechende Passage im Kapitel Länderspezifische Anmerkungen verwiesen]:
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Quelle 9: erstellt vom Projekt OSIF der Staatendokumentation basierend auf Daten von ACLED 
(ACLED 13.1.2025)
Wie den oben aufgeführten Daten von ACLED (ACLED 13.1.2025) und den Vereinten Na­
tionen zu entnehmen ist, sind die sicherheitsrelevanten Vorfälle in Afghanistan im Jahr 2024 
angestiegen. Dies hängt laut den Vereinten Nationen vor allem mit vermehrten Zwischenfäl­
len im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln (UNGA 9.9.2024; vgl. UNGA 13.6.2024, UNGA 
28.2.2024) und Grundstückstreitigkeiten zusammen (UNGA 9.9.2024; vgl. UNGA 13.6.2024) 
und war zum Teil auf die Bemühungen der Taliban-Behörden zurückzuführen, das Verbot des 
Mohnanbaus durchzusetzen (UNGA 13.6.2024).
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Quelle 10: erstellt vom Projekt OSIF der Staatendokumentation basierend auf Daten des Uppsala 
Conflict Data Program (UCDP) (UCDP 9.12.2024)
Auch die vom Uppsala Conflict Data Program (UCDP) erfassten Vorfälle zeigen dieses Bild. Mit 
Beginn des Jahres 2022 gehen die sicherheitsrelevanten Vorfälle deutlich zurück. In der ersten 
Jahreshälfte 2024 ist jedoch wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Bei jenen sicherheitsrelevanten 
Vorfällen, die den ISKP betreffen, erkennt man einen Rückgang im Laufe der letzten Jahre, 
wobei auch hier ein leichter Anstieg in der ersten Jahreshälfte 2024 zu erkennen ist (UCDP 
9.12.2024). [Für weitere Informationen zu Datenerfassung und Methodologie von UCDP sei auf 
die entsprechende Passage im Kapitel Länderspezifische Anmerkungen verwiesen]:
Laut Angaben der Vereinten Nationen hatten sich die Aktivitäten des ISKP nach der Macht­
übernahme der Taliban zunächst verstärkt (UNGA 28.1.2022; vgl. UNGA 15.6.2022, UNGA 
14.9.2022, UNGA 7.12.2022). Im Lauf der Jahre 2022 (UNGA 7.12.2022; vgl. UNGA 27.2.2023) 
und in 2023 nahmen diese Aktivitäten jedoch wieder ab (UNGA 20.6.2023; vgl. UNGA 18.9.2023, 
UNGA 1.12.2023). Ein Trend, der sich auch 2024 fortsetzt (UNGA 28.2.2024). Ziele der Grup­
pierung sind die schiitischen Hazara (AI 24.4.2024; vgl. UNAMA 22.1.2024, UNGA 13.6.2024, 
UNGA 28.2.2024), ausländische Staatsbürger (UNGA 9.9.2024) sowie Mitglieder der Taliban 
(UNGA 9.9.2024; vgl. UNGA 13.6.2024, UNGA 28.2.2024). Die Taliban führen weiterhin Opera­
tionen gegen den ISKP durch (UNGA 13.6.2024), unter anderem in Nangarhar (UNGA 9.9.2024).
Ende 2022 und während des Jahres 2023 nehmen die Zusammenstöße zwischen bewaffne­
ten Gruppierungen und den Taliban weiter ab (UNGA 27.2.2023; vgl. UNGA 20.6.2023, UNGA 
18.9.2023). Dieser Trend setzt sich auch im Jahre 2024 fort. Nach dem Dafürhalten der Vereinten 
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Nationen stellt die bewaffnete Opposition mit 2024 weiterhin keine nennenswerte Herausforde­
rung für die territoriale Kontrolle der Taliban dar (UNGA 9.9.2024; vgl. UNGA 13.6.2024, UNGA 
28.2.2024). Die Nationale Widerstandsfront und die Afghanische Freiheitsfront gehen mit einer 
„ Hit-and-Run“-Taktik gegen die Taliban-Sicherheitskräfte vor, greifen deren Posten und Fahr­
zeuge an und verübten Hinterhalte und gezielte Tötungen (UNGA 9.9.2024).
Mit Verweis auf das United Nations Department of Safety and Security (UNDSS) berichtet IOM 
(International Organization for Migration), dass organisierte Verbrechergruppen in ganz Afghani­
stan an Entführungen zur Erlangung von Lösegeld beteiligt sind. 2023 wurden 21 Entführungen 
dokumentiert, 2024 waren es, mit Stand Februar 2024, zwei. Anscheinend werden nicht alle 
Entführungen gemeldet, und oft zahlen die Familien das Lösegeld. Die meisten Entführungen 
(soweit Informationen verfügbar waren) fanden in oder in der Nähe von Wohnhäusern statt 
und nicht auf der Straße. Von den 21 im Jahr 2023 gemeldeten Entführungen ereigneten sich 
vier in Kabul. Zwei der Vorfälle in Kabul betrafen die Entführung ausländischer Staatsangehöri­
ger, wobei nur wenige Einzelheiten über die Umstände der Entführungen bekannt wurden. Die 
Taliban-Sicherheitskräfte reagierten aktiv auf Entführungsfälle. Im Juni 2023 leiteten die Tali­
ban beispielsweise in Kabul eine erfolgreiche Rettungsaktion eines entführten ausländischen 
Staatsangehörigen. In der Provinz Balkh führte eine Reaktion der Taliban gegen die Entführer 
im Februar 2023 zum Tod eines Entführers und zur Festnahme von zwei weiteren Personen 
(IOM 22.2.2024).
In einem Interview durchgeführt von EUAA in Kooperation mit dem schwedischen Migrations­
amt (Migrationsverket), der Staatendokumentation und Landinfo gab ein afghanischer Forscher 
befragt zur Sicherheitslage an, dass die Anzahl der sicherheitsrelevanten Vorfälle in Afghani­
stan zurückgegangen ist. Es gibt, seiner Einschätzung nach, keine Region in Afghanistan, in 
welcher oppositionelle Gruppen offen die Kontrolle haben. In Provinzen wie Panjsher, Baghlan, 
Badakhshan, Kunduz und Takhar, in denen es in der Vergangenheit zu Kämpfen zwischen den 
Taliban und verschiedenen Gruppierungen gekommen ist, verlief der Verkehr normal und Ein­
heimische in der Region erzählten dem Forscher, dass es keine Zwischenfälle geben würde. 
Betreffend die Kapazitäten des NRF hatte er nur wenig Informationen, er schreibt dem ISKP 
jedoch zumindest die Möglichkeit operativer Aktivitäten zu, wobei er anfügt, dass die Taliban 
immer effizienter bei der Aushebung von ISKP-Zellen zu werden scheinen. Dies zeigt sich in 
einer entspannteren Sicherheitslage in beispielsweise Kabul und Herat. Der Forscher schließt 
daraus, dass weder der ISKP noch andere Gruppierungen aktuell wirklich ein Problem für die 
Taliban sind (VQ AFGH 3 1.10.2024).
Im Zuge einer im Auftrag der Staatendokumentation von ATR Consulting im November 2021 in 
Kabul-Stadt, Herat-Stadt und Mazar-e Sharif durchgeführten Studie gaben 68,3 % der Befragten 
an, sich in ihrer Nachbarschaft sicher zu fühlen. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass diese 
Ergebnisse nicht auf die gesamte Region oder das ganze Land hochgerechnet werden können. 
Die Befragten wurden gefragt, wie sicher sie sich in ihrer Nachbarschaft fühlen, was sich davon 
unterscheidet, ob sie sich unter dem Taliban-Regime sicher fühlen oder ob sie die Taliban als 
Sicherheitsgaranten betrachten, oder ob sie sich in anderen Teilen ihrer Stadt oder anderswo im 
Land sicher fühlen würden. Das Sicherheitsgefühl ist auch davon abhängig, in welchem Ausmaß 
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