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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter

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Quelle 1: PIPS 30.1.2025a; Entwicklung Anschlagszahlen und Todesopfer in Jahresvergleich
Regionale Konzentration der Anschläge
Seit vielen Jahren ist sichtbar, dass die terroristische Gewalt hauptsächlich auf Belutschistan und 
Khyber Pakhtunkhwa konzentriert ist (PIPS 4.1.2022; vgl. PIPS 30.1.2025a, CRSS 19.2.2024, 
IEP 3.2025). Regional aufgeschlüsselt betrafen im Jahr 2024 - gemäß der Auswertung von PIPS 
- mehr als 95 Prozent der Anschläge diese beiden Provinzen (PIPS 30.1.2025a). Der Global 
Terrorism Index des Institute for Economics and Peace kommt auf eine grob übereinstimmende 
Aufschlüsselung von 96 Prozent (IEP 3.2025).
Dabei stellen laut PIPS die 295 Anschläge in Khyber Pakhtunkhwa im Jahr 2024 eine Zunahme 
von 69 Prozent für diese Provinz gegenüber dem Jahr 2023 dar. Belutschistan war ebenfalls von 
einem eklatanten Anstieg der Anschlagszahlen um 84 Prozent auf 202 betroffen [siehe Tabelle] 
(PIPS 30.1.2025a).
Im Jahr 2023 konzentrierten sich 93 Prozent aller Anschläge in diesen beiden Provinzen. 
Auch hier entfiel die Mehrheit - konkret 174 Anschläge sowie 422 Todesopfer - auf Khyber 
Pakhtunkhwa (PIPS 10.1.2024). Im Jahr 2022 konzentrierten sich 95 Prozent aller Anschläge 
auf die zwei Provinzen und hier wiederum allein beinahe zwei Drittel auf Khyber Pakhtunkhwa 
mit 169 Anschlägen. Mehr noch ließ sich der Gesamtanstieg der Anschlagszahlen 2022 allein 
auf einen Anstieg der Anschläge um 52 Prozent in dieser Provinz zurückführen. In den übrigen 
Provinzen, so auch in Belutschistan, waren 2022 die Anschläge zurückgegangen oder auf 
gleichem Niveau geblieben (PIPS 24.2.2023).
12
17

Quelle 2: PIPS 30.1.2025a; Anschläge nach Provinz 2024
Quelle 3: PIPS 10.1.2024; Anschläge nach Provinz 2023
In seiner vertieften Jahresauswertung weist CRSS für 2023 folgende regionale Aufschlüsselung 
der Anschlagszahlen und Todesopfer aufgrund terroristischer Akte aus:
13
18

Quelle 4: CRSS 19.2.2024: Terrorakte und Opferzahlen (Tote - Verletzte) nach Provinz und Hintergrund 
2023
Regionale Auswertung aller Terroranschläge pro Monat 2024-2025 nach Daten von PIPS
2024 K     P Be­
lutsch.
Pun­
jab**
Sindh Gilgit-B Paki­
stan
Quelle
Jänner
Anschlä­
ge
25 17 1 3 0 46
Todes­
opfer
40 45 1 2 0 88
Vertei­
lung*
21/16/2 7/11/27 1/0/0 2/0/0 0 31/29/28 PIPS 
7.2.2024
Februar
Anschlä­
ge
13 48 0 2 0 63
Todes­
opfer
26 42 0 2 0 70
14
19

Vertei­
lung*
1/19/6 38/3/1 0 1/1/0 0 40/23/7 PIPS 
6.3.2024
März
Anschlä­
ge
13 7 0 0 0 20
Todes­
opfer
30 19 0 0 0 49
Vertei­
lung*
8/16/6 1/6/12 0 0 0 9/22/18 PIPS 
15.4.2024
April
Anschlä­
ge
23 8 2 1 0 34
Todes­
opfer
25 18 1 3 0 47
Vertei­
lung*
14/11/0 15/2/1 0/1/0 1/0/2 0 31/14/2 PIPS 
7.5.2024
Mai
Anschlä­
ge
19 13 2 2 0 36
Todes­
opfer
17 16 1 1 0 35
Vertei­
lung*
8/9/0 13/3/0 0/1/0 1/0/0 0 22/13/0 PIPS 
6.6.2024
Juni
Anschlä­
ge
21 6 0 0 0 27
Todes­
opfer
28 4 0 0 0 32
Vertei­
lung*
8/17/1 0/4/0 0 0 0 8/23/1 PIPS 
5.7.2024
Juli
Anschlä­
ge
25 11 0 2 0 38
Todes­
opfer
53 6 0 2 0 61
Vertei­
lung*
23/20/10 1/5/0 0 0/2/0 0 24/27/10 PIPS 
9.8.2024a
August
Anschlä­
ge
29 28 2 0 0 59
15
20

Todes­
opfer
25 57 2 0 0 84
Vertei­
lung*
7/17/1 41/8/8 0/0/2 0 0 48/25/11 PIPS 
2.9.2024
Septem­
ber
Anschlä­
ge
27 17 1 0 0 45
Todes­
opfer
35 19 0 0 0 54
Vertei­
lung*
21/5/9 11/8/0 0 0 0 16/29/9 PIPS 
8.10.2024
Oktober
Anschlä­
ge
35 9 2 2 0 48
Todes­
opfer
64 30 2 5 0 100
Vertei­
lung*
5/49/10 27/3/0 0/0/2 4/0/0 0 36/52/12 PIPS 
5.11.2024
Novem­
ber
 
Anschlä­
ge
41 19 1 0 0 61
Todes­
opfer
114 55 0 0 0 169
Vertei­
lung*
62/31/21 21/27/7 0 0 0 83/58/28 PIPS 
5.12.2024
Dezem­
ber
 
Anschlä­
ge
24 19 1 0 0 44
Todes­
opfer
51 11 0 0 0 62
Vertei­
lung*
5/35/11 2/7/11 0 0 0 7/42/13 PIPS 
30.1.2025b
* Verteilung der Todesopfer - Zivilisten/ Sicherheitskräfte/ Terroristen
** inklusive Islamabad
2025 K     P Be­
lutsch.
Pun­
jab**
Sindh Gilgit-B Paki­
stan
Quelle
16
21

Jänner
Anschlä­
ge
29 26 0 1 0 56
Todes­
opfer
48 22 0 0 0 70
Vertei­
lung*
10/19/19 7/10/5 0 0 0 17/29/24 PIPS 
10.2.2025
Februar
Anschlä­
ge
30 23 0 1 0 54
Todes­
opfer
45 75 0 1 0 121
Vertei­
lung*
13/27/5 24/28/23 0 0/1/0 0 37/56/28 PIPS 
11.3.2025
März
Anschlä­
ge
49 34 6 5 0 94
Todes­
opfer
98 103 3 3 0 207
Vertei­
lung*
19/36/43 34/32/37 0/1/3 2/1/0 0 55/70/82 PIPS 
10.4.2025
* Verteilung der Todesopfer - Zivilisten/ Sicherheitskräfte/ Terroristen
** inklusive Islamabad
Hauptakteure
Über ein Dutzend Terrorgruppen waren 2024 aktiv, doch dominierten die pakistanischen Taliban - 
Tehreek-e Taliban Pakistan, TTP - und ihre Untergruppen bzw. Verbündeten sowie die Belutschi­
stan Liberation Army - BLA - das Terrorgeschehen. Zusammen erklärten sie sich für 61 Prozent 
aller Anschläge verantwortlich. Daneben war auch der Islamic State Khorasan Province - ISKP 
- ein Hauptakteur der Gewalt (PIPS 30.1.2025a; vgl. IEP 3.2025). Dabei dürften die Anschläge 
der TTP unterrepräsentiert sein, es wird vermutet, dass die Gruppe dazu übergegangen ist, sich 
zu weniger Anschlägen zu bekennen als sie tatsächlich durchführt (PIPS 30.1.2025a).
2023 lassen sich 78 Prozent aller Anschläge sowie 82 Prozent der Todesopfer diesen drei 
Gruppen zuschreiben - der TTP samt Verbündete, ISKP und der BLA. Letztere konzentrierte 
ihre Anschläge hauptsächlich in Belutschistan, der ISKP war in Teilen Khyber Pakhtunkhwas 
und Belutschistans aktiv und die TTP überwiegend in Khyber Pakhtunkhwa, wobei sie allerdings 
auch in den anderen Provinzen Anschläge durchgeführt hat. Hauptakteur der Gewalt war im 
Jahr 2023 die TTP, auf die beinahe die Hälfte aller Anschläge in Pakistan zurückgingen (PIPS 
10.1.2024).
17
22

Der TTP gelang es ab 2020, sich neu zu formieren - verstärkt seit der Machtübernahme der af­
ghanischen Taliban in Kabul (PIPS 10.1.2024). Sie hat von allen ausländischen Gruppierungen 
am meisten vom Abzug der internationalen Truppen in Afghanistan profitiert (PIPS 24.2.2023). 
Ihre dortige Präsenz nutzt sie, um Operationen in Pakistan durchzuführen (UNSC 25.7.2023; vgl. 
IEP 3.2025). In der Folge hat sich die Zahl von ihr verübter Anschläge sprunghaft erhöht (UNSC 
13.2.2023). Einen unter der Vermittlung des Islamischen Emirates von Afghanistan im Mai 2022 
eingesetzten Waffenstillstand inklusive Verhandlungen zwischen Vertretern der TTP und des 
pakistanischen Staats in Kabul kündigte die TTP im November 2022 auf (PIPS 24.2.2023; vgl. 
PIPS 10.1.2024). Berichte gehen davon aus, dass sich die Kollaboration der afghanischen Ta­
liban mit der TTP verstärkt hat, inklusive finanzieller und logistischer Unterstützung und die 
TTP Zugang zu den erbeuteten, modernen Waffen der ehemaligen Afghan National Army hat 
(UNSC 6.2.2025; vgl. PIPS 30.1.2025a). Sie konnte außerdem durch eine Umstrukturierung 
und die Eingliederung anderer Gruppierungen auch im Jahr 2024 ihren Einfluss weiter vergrö­
ßern. Insgesamt führte die TTP laut Daten von PIPS 2024 192 Anschläge mit 299 Toten durch. 
Sie konzentrierte sich dabei auf Khyber Pakhtunkhwa, führte aber auch einige Anschläge in 
Belutschistan, Punjab und Karatschi [Sindh] durch (PIPS 30.1.2025a).
Auch den belutschischen und Sindhi-nationalistischen Gruppierungen gelangen seit der Macht­
übernahme der Taliban in Afghanistan größere Anschläge als zuvor. In ihrem Fall waren davon 
bisher vorwiegend Sicherheitskräfte und chinesische Bauprojekte bzw. deren chinesische Ar­
beiter betroffen (PIPS 30.5.2023). Im Jahr 2024 kam eine verstärkte Zielsetzung der BLA auf 
Arbeiter und Reisende aus dem Punjab hinzu. Außerdem konnte sie die Frequenz und Schlag­
kraft ihrer Anschläge nochmals stark erhöhen und große Angriffe durchführen. Insgesamt 109 
Anschläge mit 245 Todesopfern gehen auf sie in diesem Jahr zurück. Bis auf zwei Anschläge in 
Karatschi waren alle auf Belutschistan beschränkt (PIPS 30.1.2025a).
Der ISKP konnte ebenfalls die Zahl seiner Anschläge seit der Machtübernahme steigern (PIPS 
30.5.2023). Die 17 Anschläge der Gruppierung im Jahr 2023 verursachten mit 155 Toten die 
zweithöchsten Opferzahlen des Jahres. Die hohe Opferzahl unterstreicht auch ihre gewachsene 
Kapazität Großanschläge durchzuführen (PIPS 10.1.2024). 2024 wurde ihre operative Stärke 
etwas geschwächt, doch es gelang ihr, 20 Anschläge mit 54 Toten in Khyber Pakhtunkhwa und 
Belutschistan durchzuführen, wobei sie sich hauptsächlich regional auf den Stammesdistrikt 
Bajaur und bei den Anschlagszielen auf politisch Tätige, Minderheiten und Sympathisanten der 
afghanischen Taliban konzentrierte (PIPS 30.1.2025a).
Hauptsächliche Ziele
Verbunden mit ihrem Wiedererstarken sind auch bedeutende Änderungen von Strategie und 
Modus Operandi der TTP erkennbar. Die hohen Opferzahlen unter Zivilisten bei früheren Selbst­
mordattentaten hatten einen Verlust der Unterstützung in der Bevölkerung - aber auch unter 
Jihadisten - und umgekehrt eine breite Befürwortung der Militäroperationen zur Folge, was einen 
der Gründe für ihre Zurückdrängung in Pakistan dargestellt hat. In der neuen Strategie der TTP 
stehen bei der Auswahl der Ziele Sicherheitskräfte im Vordergrund - bei einer deutlichen Redu­
zierung der zivilen Opfer (CTC Sentinel 5.2023). Im Jahr 2024 konzentrierten sich 51 Prozent 
18
23

ihrer Anschläge auf Polizisten. Damit vermeidet die TTP eine direkte Konfrontation mit dem 
besser ausgestatteten Militär, während die lokale Verwaltung geschwächt wird (Z. Rehman/
DAWN 13.3.2025).
Auch im Allgemeinen zeigt sich, dass die Sicherheitskräfte insgesamt das Hauptziel von An­
schlägen darstellen. 2024 waren 308 an der Zahl und damit 59 Prozent aller Terroranschläge 
spezifisch gegen sie gerichtet (PIPS 30.1.2025a). 2023 stellten 205 gegen die Sicherheitskräfte 
gerichtete Terroranschläge, 67 Prozent der Gesamtzahl dar (PIPS 10.1.2024). 2022 zielten 69 
Prozent (PIPS 24.2.2023) und 2021 66 Prozent gegen Sicherheitskräfte (PIPS 4.1.2022).
Im Jahr 2024 stellt das Umfeld der Parlamentswahlen vom 9.2.2024 das zweitgrößte Ziel von 
Anschlägen dar auf politische Führungspersönlichkeiten, Mitarbeiter von Parteien und andere 
Ziele, die mit den Wahlen in Verbindung standen. 70 Anschläge richteten sich gegen solche Ziele 
(PIPS 30.1.2025a).Sowohl im Jänner mit 19 Anschlägen (PIPS 7.2.2024), als auch im Februar 
mit 36, fanden sich in den Vorwahlmonaten politische Führungspersonen, Parteimitarbeiter, 
Wahlkandidaten, Parteibüros oder andere mit den Wahlen verbundene Ziele als am stärksten 
betroffene Gruppe im Fadenkreuz. Erst an zweiter Stelle folgten die Sicherheitskräfte (PIPS 
6.3.2024). Auch stiegen in der Vorwahlzeit die Anschlagszahlen im Jänner 2024 auf das Doppelte 
im Vergleich zum Vormonat auf 46 (PIPS 7.2.2024); im Februar nochmals um 37 Prozent auf 63 
(PIPS 6.3.2024). Im März ging die Anschlagszahl signifikant zurück auf 20 (PIPS 15.4.2024).
Des Weiteren richteten sich 35 Anschläge im Jahr 2024 allgemein gegen Zivilisten - ohne 
erkennbaren religiösen oder politischen Hintergrund und 19 gegen Mitarbeiter und Einrichtungen 
der Regierung bzw. Verwaltung. Unter den weiteren, öfters ins Visier genommenen Zielen finden 
sich acht Anschläge auf Stammesältere bzw. Mitglieder von Friedenskomitees mit fünf Toten 
(PIPS 30.1.2025a).
2023 waren Staatsbedienstete bzw. staatliche Einrichtungen mit neun Anschlägen und zwei To­
ten sowie regierungsfreundliche Stammesältere mit vier Anschlägen und insgesamt fünf Todes­
opfern weitere signifikante Ziele. 19 Anschläge mit 32 Opfern richteten sich 2023 undifferenziert 
gegen Zivilisten (PIPS 10.1.2024).
Analog aus der Zielsetzung der Anschläge ergibt sich in den Opferzahlen folgendes Bild:
Kategorisierung der Opfer nach PIPS
Sicherheitskräfte Zivilisten Terroristen
2022 206 152 61
2023 330 260 103
2024 358 355 139
Quelle 3:  , PIPS 24.2.2023, PIPS 10.1.2024, PIPS 30.1.2025a
Gezielte Anschläge gegen Minderheitenangehörige    
Im Jahr 2024 waren religiöse Minderheiten das Ziel folgender Anschläge:
19
24

• Im Jänner richtete sich ein Schussattentat auf einen Kleinbus im Kurram Tribal District 
in Khyber Pakhtunkhwa gegen die schiitische Gemeinde, wobei vier Menschen getötet 
wurden (PIPS 7.2.2024). Der Anschlag betraf Mitglieder des [Anm. großteils schiitischen] 
Turi Bangash Stamm (DAWN 7.1.2024).
• Im Februar fiel ein Hindu einem gezielten Anschlag des ISKP in Belutschistan zum Opfer, 
ein weiterer wurde dabei verletzt (PIPS 6.3.2024).
• Im März starb ein schiitischer Hazara bei einem konfessionell-extremistisch motivierten 
Anschlag in Belutschistan (PIPS 15.4.2024).
• Im Mai wurde der Verwalter einer schiitischen Imambargah bei einem extremistisch-konfes­
sionellen Anschlag in Karatschi, Sindh, verwundet (PIPS 6.6.2024; vgl. DAWN 21.5.2024).
• Im November forderte ein Großanschlag auf einen Bus mit Schiiten im Kurram Tribal District 
in Khyber Pakhtunkhwa 50 Tote (PIPS 30.1.2025a).
Umgekehrt werden hinter fünf gezielten Tötungen an Mitgliedern der extremistisch-sunniti­
schen Ahle Sunnat Wal Jamaat wiederum extremistische schiitische Gruppen vermutet (PIPS 
30.1.2025a; vgl. für einzelne Fälle PIPS 7.2.2024, PIPS 6.3.2024, PIPS 6.6.2024, DAWN 
12.5.2024).
Im Jahr 2023 waren religiöse Minderheiten das spezifische Ziel von neun terroristischen An­
schlägen. Drei gezielte Anschläge forderten jeweils ein Todesopfer unter der Sikh Minderheit. 
Davon wurden zwei in Khyber Pakhtunkhwa durch den ISKP durchgeführt, ein Anschlag im 
Punjab ist ungeklärter Täterschaft. Ein Christ fiel ebenfalls einem Anschlag des ISKP in Khyber 
Pakhtunkhwa zum Opfer (PIPS 10.1.2024). Außerdem eröffnete im Mai ein dort zur Sicherheit 
abgestellter Polizist im Swat in Khyber Pakhtunkhwa das Feuer auf den Schulbus einer christ­
lichen Mädchenschule, wobei zwei Mädchen getötet wurden. Die Tat wurde allerdings nicht 
als Terrorakt sondern als Folge einer psychischen Erkrankung eingestuft (BW 1.6.2023). Fünf 
Anschläge mit 18 Todesopfern richteten sich 2023 gegen Angehörige der schiitischen Glau­
bensrichtung des Islams. Überwiegend bekannte sich die Lashkar-e-Jhangvi zu diesen (PIPS 
10.1.2024).
Allerdings waren auch religiöse Führer bzw. Anhänger der sunnitischen Glaubensrichtung bei 
acht Anschlägen mit neun Toten ein spezifisches Ziel 2023, wobei vier der Anschläge mit min­
destens fünf Toten auf den ISKP zurückgehen (PIPS 10.1.2024).
Im Jahresvergleich zielten 2022 zwei Anschläge gegen Schiiten, darunter ein Großanschlag 
gegen eine schiitische Moschee in Peschawar mit 68 Toten, zwei gegen die christliche Gemeinde 
mit insgesamt zwei Toten und einer gegen die Sikh-Gemeinde, der zwei Menschenleben forderte. 
Ein gezielter Anschlag richtete sich gegen Sunniten (PIPS 24.2.2023).
Wahl der Mittel
In der Durchführung der Anschläge lässt sich ein Schwerpunkt auf Schusswaffen feststellen. 
Damit wurden im Jahr 2023 160 Anschläge durchgeführt, gefolgt von improvisierten Sprengsät­
zen (IEDs) in 65 und Handgranaten in 38 Fällen. 2023 zeigte sich außerdem eine signifikante 
20
25

Erhöhung der Selbstmordanschläge von 14 im Jahr 2022 auf 23 im Jahr 2023 (PIPS 10.1.2024). 
Dabei demonstrierten bereits jene des Jahres 2022 einen starken Anstieg gegenüber den fünf 
im Jahr 2021 (PIPS 24.2.2023).
Der überproportional hohe Anstieg - um 65 Prozent - bei der Zahl der Todesopfer im Jahr 
2023 bei einer zeitgleich nur um 17 Prozent gestiegenen Zahl an Anschlägen verdeutlicht, dass 
es den Terrorgruppen gelungen ist, vermehrt Großanschläge durchzuführen. Dabei gehen die 
Anschläge 2023 mit besonders hohen Opferzahlen allesamt auf Selbstmordattentäter der TTP 
oder des ISKP zurück. Insgesamt forderten die 23 Selbstmordanschläge dieses Jahres 315 
Menschenleben (PIPS 10.1.2024). Die Selbstmordanschläge gingen 2024 wieder etwas zurück 
auf 13 Anschläge mit 111 Toten (PIPS 30.1.2025a).
Die erhöhten technischen Kapazitäten der TTP und ihrer Verbündeten lassen sich - neben ihren 
Möglichkeiten des Unterschlupfs und der Nutzung von Trainingsstützpunkten in Afghanistan 
- auch auf ihren Zugang zu dem in Afghanistan zurückgelassenen, modernen Equipment der 
abgezogenen US-Truppen zurückführen, darunter u. a. Nachtsicht-Heckenschützengewehre 
und gepanzerte Fahrzeuge (PIPS 10.1.2024).
Reaktion der Sicherheitskräfte
Im Jahr 2024 verzeichnete PIPS 158 verschiedene Sicherheitsoperationen. Bei diesen und bei 
24 Auseinandersetzungen mit mutmaßlichen Terroristen wurden 639 von diesen und 67 Mit­
glieder der verschiedenen staatlichen Einsatztruppen getötet. 118 dieser Operationen betrafen 
Khyber Pakhtunkhwa. 230 des Terrorismus Verdächtigte bzw. Mitglieder militanter Gruppen wur­
den bei Suchoperationen verhaftet, nicht mitgerechnet jene, die nach ersten Untersuchungen 
entlassen worden sind (PIPS 30.1.2025a). Außerdem wurde im Juni die größere Anti-Terror-
Kampagne Azm-e-Istehkam lanciert, wobei allerdings versichert wurde, dass keine Ausmaße 
wie bei Zarb-e-Azb geplant sind, bei der breite Bevölkerungsteile der Stammesgebiete vertrie­
ben wurden (DIP 25.6.2024; vgl. PIPS 9.8.2024b, DW 1.7.2024). Sie soll neben militärischen, 
polizeilichen und rechtlichen Maßnahmen auch regional-diplomatische und sozioökonomische 
Faktoren umfassen (PIPS 30.1.2025a).
Im Jahr 2023 führten die Sicherheitskräfte 129 Anti-Terror-Operationen in 31 Distrikten des 
Landes durch. Zusätzlich kam es zu 24 bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Sicher­
heitskräften und Terroristen. 21 dieser Auseinandersetzungen betrafen Khyber Pakhtunkhwa. 
Außerdem nahmen die Sicherheitskräfte bei Suchoperationen im gesamten Land 377 des Ter­
rorismus Verdächtigte bzw. Mitglieder militanter Gruppen fest. Auch diese Zahl umfasst keine 
Personen, die nach ersten Untersuchungen wieder freigelassen wurden (PIPS 10.1.2024).
In den letzten Jahren hat Pakistan außerdem mehrere rechtliche, administrative und operative 
Maßnahmen gegen Terrorfinanzierung gesetzt und 26 der 27 Bedingungen des Aktionsplanes 
der Financial Action Task Force, einer internationalen Organisation gegen Terrorismusfinanzierung, 
erfüllt (PIPS 24.2.2023).
21
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