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Kämpfer und Verwaltungsangestellten zu zahlen, die zwischen 100 und 800 US-Dollar liegen. 
Diese Löhne sind die höchsten im Vergleich zu anderen lokalen bewaffneten Gruppen in Syrien, 
einschließlich der ehemaligen Regimetruppen (AJ 29.1.2025). Ein Beamter des syrischen Öl­
ministeriums gab am 22.2.2025 bekannt, dass die kurdisch geführte Verwaltung im Nordosten 
des Landes (DAANES) zum ersten Mal seit dem Sturz von Bashar al-Assad die Öllieferungen 
in die von der Regierung kontrollierten Gebiete wieder aufgenommen hat. Hunderte Tankwagen 
transportierten hauptsächlich Rohöl auf dem Landweg zur Raffinerie in Homs in Zentralsyrien. 
Das Abkommen zwischen der kurdischen Autonomieverwaltung und dem syrischen Ölministe­
rium sieht den Transfer von 15.000 Barrel Öl pro Tag vor, zusätzlich zu dem Transfer von einer 
Million Kubikmeter Gas mittels Tanker. Die Pipelines für den Transport von Öl und Gas sind 
außer Betrieb. Die neuen Verträge sind zunächst für drei Monate gültig (Arabiya 23.2.2025; vgl. 
Nashra 22.2.2025).
Mitte 2022 befreiten die Vereinigten Staaten die SDF-Gebiete von den Sanktionen gegen auslän­
dische Investitionen, was die SDF als Unterstützung für ihre Bemühungen um den Wiederaufbau 
der Infrastruktur in ihren Kontrollgebieten interpretierten, wie eine frühere Studie von Jusoor for 
Studies zeigt (AJ 29.1.2025).
Die humanitäre Lage im Nordosten Syriens ist durch eingeschränkten Zugang für humani­
täre Hilfe, anhaltende Unsicherheit und schwindende Unterstützung gekennzeichnet. Über 
413.000 Menschen sind seit Wochen ohne Wasser und Strom, nachdem der Tishrin-Damm 
am 10.12.2024 beschädigt wurde. Darüber hinaus müssen Märkte und kleine Unternehmen, die 
in der vergangenen Woche durch Feindseligkeiten beschädigt wurden, dringend repariert und 
die Existenzgrundlage wiederhergestellt werden (UNOCHA 30.1.2025).
Lebensmittel, Wasser- und Stromversorgung
Erste Ergebnisse im Bereich des wirtschaftlichen Wohlergehens vom März 2024 zeigten einen 
hohen Bedarf in ganz Nordsyrien. Die Ernährungssicherheit war ein großes Problem. 59 % 
der Befragten gaben an, dass Lebensmittel oder Geld zur Bezahlung von Lebensmitteln der 
größte ungedeckte Bedarf waren. 60 % der Haushalte kauften ihre Lebensmittel Berichten zu­
folge auf Kredit/Schulden. Die Verschuldung ist nach wie vor hoch. Die größte Herausforderung 
für Haushalte, die Zugang zu Nahrungsmitteln haben, waren den Berichten zufolge die hohen 
Lebensmittelpreise (41 %) und der Mangel an Geld für den Kauf von Lebensmitteln (36 %) 
(IRC 14.3.2024). Vertrauliche Quellen des niederländischen Außenministeriums berichten, dass 
insbesondere das an den Irak grenzende Gebiet regelmäßig (humanitäre) Hilfslieferungen aus 
diesem Land erhielt, wodurch die Lage dort etwas besser war als im Rest Syriens. In diesem 
Gebiet, in dem Öl gefördert und viel Nahrung produziert wurde, waren die Preise auch niedriger 
als im Regierungsgebiet (MBZ 8.2023). Durch die Eskalation der Sicherheitslage im Oktober 
2024 wurde die Bewegungsfreiheit humanitärer Organisationen eingeschränkt, wodurch der 
Zugang zu Gesundheitseinrichtungen sowohl für Mitarbeiter als auch für Kinder und Betreuer, 
die Hilfe benötigen, eingeschränkt wurde. Die Auswirkungen der Schäden an wichtigen Infra­
strukturen und Versorgungsleistungen wie Strom, Treibstoff, Silos und Mühlen sowie Fabriken 
beeinträchtigen die Fähigkeit der Bevölkerung, ihren Ernährungsbedarf zu decken, weiter. Im 
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Januar 2024 hatten 70 % der Haushalte in Nordostsyrien Schwierigkeiten, die Grundbedürf­
nisse (d. h. Unterkunft, Lebensmittel und Medikamente) aller Familienmitglieder zu decken, 
was hauptsächlich auf die hohen Kosten für lebensnotwendige Güter und Dienstleistungen und 
den fehlenden Zugang zu Einkommen zurückzuführen ist. Für die meisten Menschen ist die 
Ernährung der größte Posten bei den monatlichen Haushaltsausgaben (NES 20.11.2024).
In den folgenden von der Staatendokumentation erstellten Grafiken werden die Entwicklungen 
von Lebensmittelpreisen und Löhnen für nicht qualifizierte Arbeit dargestellt. Die Daten beruhen 
auf Erhebungen des World Food Programmes jeweils am Monats 15. von Februar 2024 bis 
Februar 2025. Ausgewählt wurden die Städte Qamishli und al-Hasaka. [Weitere Grafiken für 
die Städte, wie Damaskus, Aleppo, Idlib und Homs finden sich im Kapitel Grundversorgung und 
Wirtschaft.] Nicht für alle Monate standen Daten zur Verfügung. Angaben in Kilogramm bzw. 
Liter und Preis- bzw. Lohnangaben in Syrischen Pfund (SYP):
Quelle 18: WFP 24.3.2025
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Quelle 19: WFP 24.3.2025
Begrenzte finanzielle Mittel und die Abwanderung von qualifiziertem Personal schränkt die Qua­
lität und Verfügbarkeit von Wasser- und Sanitärsystemen sowie Gesundheitsdiensten ein (UN­
OCHA 3.3.2024). Im Oktober 2023 begannen türkische Drohnen Monate andauernde Angriffe 
gegen zivile Infrastruktur in Nordostsyrien. Mehrere Menschen kamen dabei ums Leben und über 
eine Million Menschen waren ohne Strom und mehr als doppelt so viele ohne zuverlässigen Zu­
gang zu Wasser. Die Zerstörung der Infrastruktur betraf fast alle Lebensbereiche, von Häusern, 
Restaurants über Tankstellen, Bussen und Bäckereien bis hin zu Gesundheitseinrichtungen, 
Straßen und Kraftwerken. Viele Personen sind seither auf private Generationen angewiesen, 
die aber für einige finanziell nicht leistbar sind (NH 21.2.2024). Die wiederholten Luftangriffe 
der türkischen Streitkräfte in der Demokratischen Autonomen Verwaltung Nord- und Ostsyrien 
(DAANES), die kritische Ölinfrastrukturen wie Auffangtanks, Gasproduktionsstätten, in denen 
Rohöl gelagert wird, und Transportleitungen beschädigt haben, führten zu einer Verschlimme­
rung der Ölsättigung von landwirtschaftlichen Feldern und Wasserquellen, so das NES NGO 
Forum. Schon zuvor hat die ineffiziente Entsorgung von Ölabfällen seit 2014 zu wiederholten 
Öllecks geführt, welche die Wasserquellen der Region kontaminierten. Die Verschmutzung des 
Oberflächen- und Grundwassers durch Öl bedroht auch den Zugang zu sauberem Trinkwasser 
für die Bevölkerung in der DAANES (USAID 9.4.2024). Seit Januar 2024 ist die Stromverbin­
dung zu den Versorgungsleitungen in al-Hasaka teilweise wiederhergestellt, was die ansonsten 
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katastrophale Situation leicht verbessert. Die jüngste Eskalationsrunde im Oktober 2024 führ­
te zu Stromausfällen in den Unterbezirken Kobane, Qahtaniya, ’Amouda und Darbasiya. Die 
Gemeinden stehen vor großen Herausforderungen, um ihren Wasserbedarf zu decken. Da das 
Grundwasser in den meisten betroffenen Gebieten trinkbar ist, sind viele Dörfer in ländlichen 
Gebieten nicht mit Wassersystemen ausgestattet und auf private Bohrlöcher angewiesen. Ei­
nige Familien hatten die Möglichkeit, Solarmodule bereitzustellen oder verfügten über private 
Generatoren, während die Mehrheit auf Strom aus dem Netz angewiesen war, der nicht mehr 
verfügbar ist. Die Luftangriffe von Oktober 2023 bis Oktober 2024 führten dazu, dass 87.306 
Menschen in den Unterbezirken ’Amouda und Darbasiya nur schwer Zugang zu ausreichend 
Trinkwasser haben. Schäden an Kraftwerken in Kobane und ’Ain Issa im Oktober 2024 haben 
zu einer kritischen Unterbrechung der Wasserversorgung geführt. Die betroffene Infrastruktur 
umfasst 13 Wasserwerke, die nun von ihrer Hauptstromquelle getrennt sind, was den Zugang 
zu sauberem Wasser für 55.740 Menschen beeinträchtigt. Die Behörden konnten Lösungen 
zur Überbrückung der Versorgungslücke umsetzen, um die Stromversorgung in diesen Gebie­
ten teilweise wiederherzustellen. Die kritische Wasserstation Alouk ist seit der Eskalation der 
Feindseligkeiten im Oktober 2023 nicht mehr in Betrieb. Dadurch ist die Wasserversorgung 
von über 610.000 Menschen im Gouvernement al-Hasaka ernsthaft gefährdet. Der Zugang zu 
Elektrizität für 1,05 Millionen Einwohner in 1.322 Gemeinden, 1.937 Schulen und zwölf medizi­
nischen Einrichtungen ist stark gefährdet. Die Umspannwerke ’Amuda, Qahtaniya und Kobane 
wurden alle ins Visier genommen und bei Luftangriffen beschädigt. Insgesamt ist der Zugang zu 
Elektrizität für 1,05 Millionen Einwohner in 1.322 Gemeinden in Nordostsyrien derzeit stark ein­
geschränkt (NES 20.11.2024). Infolge der Schäden am Tishrin-Damm sind seit Dezember 2024 
mehr als 413.000 Einwohner in Manbij und Kobane ohne Strom und fließendes Wasser (IMC 
16.4.2025). In einigen Wohngebieten in der DAANES gibt es keine Wasserversorgung, sodass 
die Bewohner auf Wasser aus Brunnen angewiesen ist, was zu gesundheitlichen Problemen 
für Darm und Nieren führen kann (Enab 21.2.2024; vgl. Enab 11.9.2024). Außerdem ist das 
Wasser aus gebohrten Brunnen teuer aufgrund der Bohrkosten und des Mangels an geeigneten 
Maschinen für die Grundwassergewinnung, wodurch das Wasser nicht allen Bewohnern zur 
Verfügung steht. Auch die Betriebszeiten der Wasserpumpengeneratoren reicht in manchen 
Gemeinden nicht aus, um die weiter entfernt liegenden Häuser zu erreichen (Enab 21.2.2024).  
Die humanitäre Hilfe bleibt für die von Wasserknappheit betroffenen Gemeinden lebenswichtig. 
Die Hilfsorganisationen sorgen für eine kontinuierliche Instandhaltung der Wassernetze und 
-stationen, für die Versorgung mit Elektrizität, da die Region auf Wasserkraftwerke angewiesen 
ist, und für Wassertransporte. Das fehlende Abwassermanagement in NES hat auch das Risi­
ko erhöht, sich mit durch Wasser übertragenen Krankheiten wie Cholera anzustecken (USAID 
10.1.2024).
In Gebieten unter autonomer Verwaltung im Osten von Deir ez-Zour kommt es immer wieder 
zu Krisen im Dienstleistungssektor, die sich in wiederkehrenden Unterbrechungen der Trink­
wasser- und Stromversorgung äußern. Mehrere Trinkwasserstationen im östlichen Umland von 
Deir ez-Zour stellten im September die Wasserversorgung der Bewohner ein, was in den von 
diesen Stationen versorgten Gebieten zu einer Trinkwasserkrise führte. Lokale Quellen berich­
teten Enab Baladi, dass die Wasserstationen aufgrund eines Mangels an dem für ihren Betrieb 
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notwendigen Treibstoff und fehlender Stromversorgung stillgelegt wurden. Etwa eine Woche 
nachdem die meisten Stationen die Wasserförderung eingestellt hatten, verdoppelte sich der 
Preis für Wasser, das mit Tankwagen transportiert wurde aufgrund der gestiegenen Nachfrage, 
der steigenden Temperaturen und des Mangels an Elektrizität und alternativen Trinkwasserquel­
len. Der Verkauf von Trinkwasser durch Tankwagen auf dem Land in Deir ez-Zour hat sich zu 
einem beliebten Geschäft entwickelt, das durch die wiederkehrende Krise aufgrund von Strom­
ausfällen beflügelt wird und viele Menschen dazu veranlasst, den Beruf des Wasserverkaufs 
und der Wasserverteilung in Dörfern und Städten auszuüben.(Enab 11.9.2024).
Nichtregierungsorganisationen, die im Nordosten Syriens tätig sind, haben seit Mitte Dezember 
keinen Zugang mehr zu Manbij und ’Ain al-’Arab, da ein interner Grenzübergang geschlossen 
wurde, wodurch der Personen- und Warenverkehr behindert wird (UNOCHA 30.1.2025).
Arbeitsmarkt
Gebiete unter der Kontrolle der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) - Demokratische 
Autonome Administration Nord- und Ostsyrien (DAANES)
Die Arbeitslosenquote unter der Zivilbevölkerung im Nordwesten Syriens liegt im Durchschnitt 
bei 88,82 %. Der Wirtschaftsforscher Hayan Hababa sagte, die Hauptgründe für die hohe Ar­
beitslosigkeit seien die Überbevölkerung im Vergleich zu der kleinen geografischen Fläche in der 
Region und das Fehlen von Investitionsprojekten, zusätzlich zu anderen Gründen, darunter die 
Zurückhaltung vieler Kapitalgeber, im Nordwesten Syriens zu investieren, wobei auch das nied­
rige Bildungsniveau eine Rolle spielt. Weitere Gründe für den Anstieg der Arbeitslosigkeit sind 
fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten, der Mangel an ausreichender Erfahrung, mangelhafte 
Ausbildung und nationale Kompetenzen, fehlende praktische Erfahrung für die meisten Hoch­
schulabsolventen und fehlende Betreuung und Unterstützung vor Ort, wo sie ihren Abschluss 
gemacht haben (Syria TV 27.8.2024).
Quellen
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SDF die größte militärische Herausforderung für die neue syrische Regierung dar?], https://www.al­
jazeera.net/politics/2025/1/29/يركسع-دحت-ربكﺃ-دسق-ﺕﺍوق-لكشت-ﺍﺫامل Zugriff 30.1.2025
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von mit Öl und Gas beladenen Tankern verlassen SDF-Gebiete], https://www.alarabiya.net/arab-and-
world/syria/2025/02/23/دسق-قطانم-كرتت-ﺯاغلﺍو-طفنلاب-ةلمحم-جيﺭاهصلﺍ-ﺕائم-ويديف Zugriff 24.2.2025
■ DW - Deutsche Welle (10.12.2024): What’s next for Syria’s devastated economy?, https://www.dw.c
om/en/syria-after-assad-whats-next-for-the-devastated-economy/a-71003751 , Zugriff 10.12.2024
■ Enab - Enab Baladi (11.9.2024): Lifting support for pump stations creates water crisis in Deir Ezzor, 
https://english.enabbaladi.net/archives/2024/09/lifting-support-for-pump-stations-creates-water-cri
sis-in-deir-ezzor , Zugriff 9.10.2024
■ Enab - Enab Baladi (21.2.2024): Corruption deprives Deir Ezzor countryside of drinking water, https:
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April 16, 2025, https://reliefweb.int/report/syrian-arab-republic/syria-emergency-response-situation
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■ MBZ - Außenministerium der Niederlande [Niederlande] (8.2023): General Country of Origin Inform­
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■ Nashra - El Nashra (22.2.2025): ﺭدصم  ﺓﺭﺍﺯوب  طفنلﺍ  ةيﺭوسلﺍ  :ﺓريزجلل  ملستنس  نم  ﺕﺍوق  ايﺭوس  ةيطﺍرقميدلﺍ  15 فلﺃ  ليمرب  طفن  
ايموي [Eine Quelle im syrischen Ölministerium sagte Al Jazeera: Wir werden 15.000 Barrel Öl pro Tag 
von den SDF erhalten], https://elnashra.com/news/show/1712031/-ملستنس-ﺓريزجلل-ةيﺭوسلﺍ-طفنلﺍ-ﺓﺭﺍﺯوب-ﺭدصم 
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■ USAID - United States Agency for International Development [USA] (10.1.2024): Syria - Complex 
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28.8.2024
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25.4.2025
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lation der HTS kam, https://www.wiwo.de/politik/deutschland/umsturz-in-syrien-der-sturz-assads-u
nd-die-geldquellen-dahinter/30123240.html , Zugriff 10.12.2024
16 Medizinische Versorgung - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 
8.12.2024)
Letzte Änderung 2025-05-08 20:57
[Die Informationen in diesem Kapitel stammen zwar überwiegend aus Quellen, die älter als 
Dezember 2024 sind, dennoch haben sich an der Medizinischen Versorgung innerhalb dieser 
kurzen Zeit keine größeren Veränderungen ergeben. Einige Informationen zur aktuellen Lage 
wurden in den vorliegenden Text eingearbeitet.]
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Die katastrophalen Folgen des Konflikts forderten weiterhin ihren Tribut von der öffentlichen 
Gesundheit der syrischen Bevölkerung. Hunderttausende wurden getötet und Millionen verletzt, 
darunter Soldaten und Zivilisten, Männer und Frauen, wobei das Recht auf Leben und das Recht 
auf Gesundheit eklatant missachtet wurden. Dies führte zu einer erhöhten Sterblichkeitsrate 
und einer geringeren Lebenserwartung bei der Geburt sowie zu einer Verdoppelung der Krank­
heitsraten, darunter Infektionskrankheiten wie Cholera, Masern, Leishmaniose und COVID-19 
sowie nicht übertragbare Krankheiten wie Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Krebs, Behinderun­
gen und Unterernährung (SCPR/UniVie 8.2023). Wiederkehrende Krankheitsausbrüche, durch 
Wasser übertragene Krankheiten, eine anhaltende Dürre und Wasserkrise, durch Impfung ver­
meidbare Krankheiten und Ernährungsunsicherheit tragen zu einer steigenden Sterblichkeit und 
Morbidität bei, einschließlich einer Zunahme der Unterernährung und eines erhöhten Bedarfs 
an humanitärer Hilfe (UNOCHA 12.2023). Gemäß der World Health Organisation (WHO) sind 
15 Millionen Menschen - das sind 65 % der Bevölkerung - auf medizinische Hilfe angewiesen 
(WHO 16.3.2024). Fast sechs Millionen Syrer (28 % der Bevölkerung), darunter viele Kinder, sind 
aufgrund der Auswirkungen des Konflikts auf die Gesundheitsversorgung dauerhaft behindert 
und haben oft keinen Zugang zu angemessener Pflege. Das bedeutet, dass etwa jeder sechste 
Bürger mit einer Form von Beeinträchtigung konfrontiert ist, die seine Fähigkeit einschränkt, 
seinen Lebensunterhalt zu verdienen und sich uneingeschränkt an den Wiederaufbauarbeiten 
zu beteiligen. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach psychologischer, medizinischer und finanzieller 
Unterstützung stark gestiegen, was die ohnehin schon knappen staatlichen Mittel zusätzlich 
belastet (UNDP 20.2.2025).
Der Konflikt hat die sozialen Bestimmungsfaktoren der öffentlichen Gesundheit systematisch 
zerstört und zu einer Fragmentierung und einem Rückschritt des Gesundheitssystems geführt,  
wie z. B. durch direkte militärische Angriffe auf die Bevölkerung, medizinische Einrichtungen und 
medizinisches Personal und durch die Untergrabung der Regierungsführung im Gesundheits­
sektor (SCPR/UniVie 8.2023). Öffentliche Krankenhäuser forderten Patienten sogar auf, ihre 
Medikamente, Spritzen, Verbandsmaterial und medizinisches Klebeband selbst mitzubringen 
(FT 25.3.2025). Die Arbeit des privaten Gesundheitssektors hat sich während des Konflikts in 
allen Regionen Syriens ausgebreitet. Der Privatsektor besteht aus formellen und informellen Ge­
sundheitsdienstleistern, darunter Apotheken und Fachkrankenhäuser, zu denen auch gewinnori­
entierte Einrichtungen gehören, sowohl lokale als auch ausländische. Ergebnisse von sozioöko­
nomischen Umfragen, die vom Syrian Center for Policy Research in den Jahren 2020 und 2021 
durchgeführt wurden, zeigen einen deutlichen Rückgang der öffentlichen Gesundheitsdienste 
und eine Zunahme der Bereitstellung privater Gesundheitsdienste. Mit der Rolle des privaten 
Gesundheitssektors sind viele Herausforderungen verbunden, wie z. B. mangelnde Rechen­
schaftspflicht und Qualitätsüberwachung sowie steigende Kosten für Dienstleistungen. Daneben 
ist auch die Zivilgesellschaft ein wichtiger Akteur bei der Bereitstellung von Gesundheitsdiensten. 
Dies kommt in verschiedenen Formen von Nichtregierungsorganisationen und gemeindeba­
sierten Organisationen zum Ausdruck, seien es zivilgesellschaftliche, religiöse, wohnortbasierte 
oder professionelle Organisationen bzw. Initiativen. Die Unterschiede auf der Ebene der or­
ganisierten Arbeit zwischen den Gemeinden, innerhalb und zwischen den Kontrollbereichen, 
sind sehr groß. Dies ist auf verschiedene Grade der Selbstorganisation zurückzuführen, die 
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von den sehr unterschiedlichen sozialen Strukturen, der Führung, den Ressourcen der lokalen 
Gemeinschaft, der Berufserfahrung und der internationalen Unterstützung, sei es durch Diaspo­
ragemeinschaften oder andere Geber, abhängen. In den Gebieten Syriens ist die Abhängigkeit 
von solchen Gemeinschaftsorganisationen, die den Rückgang der staatlichen Gesundheits­
dienste ausgleichen, je nach Aktivität der internationalen Gesundheitsorganisationen, die diese 
Lücke füllen, sehr unterschiedlich. Internationale medizinische Nichtregierungsorganisationen, 
die in operativer und finanzieller Hinsicht viel weiter fortgeschritten sind, sind wichtige Versorger 
im Nordosten und Nordwesten Syriens, nicht jedoch in den von der Assad-Regierung kontrollier­
ten Gebieten, in denen gemeinnützige Organisationen der Zivilgesellschaft eine größere Rolle 
bei der Schließung dieser Lücke im öffentlichen Gesundheitswesen spielen (SCPR 2023). Auch 
in Aleppo und Idlib, den am stärksten betroffenen Gouvernements haben zivilgesellschaftliche 
Organisationen eine führende Rolle eingenommen und entscheidend zur Verbesserung der 
Verwaltung des Gesundheitssektors in den ländlichen Gebieten der beiden Provinzen beigetra­
gen und den Zugang der Menschen zu Gesundheitsdiensten erweitert (SCPR/UniVie 8.2023). 
Die Mittel für humanitäre Gesundheitsmaßnahmen sind von 2022 bis 2023 um mehr als 27 % 
zurückgegangen und werden 2024 voraussichtlich um mindestens 30 % weiter sinken (WHO 
16.3.2024).
Im Gegensatz zu dem allgemeinen Rückgang der gemeldeten Gewalt in Syrien nahmen die 
Vorfälle von Gewalt gegen oder Behinderung der Gesundheitsversorgung im Jahr 2023 zu. Dies 
war vor allem auf den vermehrten Einsatz von Sprengstoffwaffen im Oktober zurückzuführen. 
Die Zahl der Fälle, in denen Gesundheitseinrichtungen beschädigt oder zerstört wurden, hat sich 
2023 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt, und mit einer Ausnahme wurden in allen Fällen 
Sprengstoffwaffen eingesetzt. Im Jahr 2023 wurden ähnlich viele Mitarbeiter des Gesundheits­
wesens getötet, entführt und verhaftet wie im Jahr 2022. Wie in den Vorjahren betraf auch 2023 
die Mehrzahl der Vorfälle Gesundheitsdienstleister, die in nationalen Gesundheitsstrukturen 
arbeiten. Die meisten Vorfälle von Gewalt gegen oder Behinderung der Gesundheitsversor­
gung wurden den syrischen Streitkräften und den türkischen Streitkräften zugeschrieben, die in 
Aleppo, Idlib und al-Hasaka Sprengstoffwaffen einsetzten. Mindestens elf Mitarbeiter des Ge­
sundheitswesens, darunter Ärzte, Krankenschwestern, Apotheker, Krankenhauspersonal und 
Sicherheitspersonal, wurden 2023 bei acht Vorfällen festgenommen oder inhaftiert, verglichen 
mit 20 bei neun Vorfällen im Jahr 2022 (II 22.5.2024).
Die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit sind enorm, denn die Zahl der Depressionen 
und stressbedingten Störungen ist um schätzungsweise 200 % bzw. 600 % gestiegen (WHO 
16.3.2024). Die Häufigkeit der erfassten psychischen Erkrankungen in Syrien ist zwischen 2022 
und 2023 stark angestiegen, mit einem Anstieg von fast 570 % der stressbedingten Erkrankun­
gen, einschließlich akuter Belastungsstörungen und posttraumatischer Belastungsstörungen, so 
ein im Februar veröffentlichter Bericht des Health Cluster der Vereinten Nationen. Die Depres­
sions- und Selbstmordraten stiegen im gleichen Berichtszeitraum um mehr als 80 % (USAID 
9.4.2024).
Die Wachstumsverzögerungsrate ist in ganz Syrien kontinuierlich gestiegen, von 12,6 % im 
Jahr 2019 auf 16,1 % im Jahr 2023. Alarmierenderweise melden fünf von 14 Gouvernements 
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inakzeptabel hohe Wachstumsverzögerungsraten von über 20 %, darunter die Gouvernements 
Aleppo, Idlib, Deir ez-Zour, al-Hasaka und ar-Raqqa. In bestimmten Gebieten von Deir ez-Zour, 
al-Hasaka und ar-Raqqa werden katastrophale Wachstumsverzögerungsraten von über 30 % 
gemeldet (UNOCHA 3.3.2024).
Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024)
Die Bedingungen in den Krankenhäusern in verschiedenen syrischen Provinzen haben sich 
seit dem Sturz des gestürzten Regimes verschlechtert. Einige Krankenhäuser arbeiten ohne 
ausreichende medizinische Versorgung oder ohne Strom (AJ 1.1.2025b). Der Gesundheitssek­
tor in Syrien befindet sich in einem katastrophalen Zustand. Die öffentlichen Krankenhäuser in 
Damaskus leiden unter einem beschleunigten Zusammenbruch der medizinischen Versorgung 
inmitten eines schweren Mangels an Medikamenten und Ausrüstung. Nur 35 % der Gesund­
heitseinrichtungen und -kapazitäten des Landes sind noch funktionsfähig. Trotz der laufenden 
Bemühungen deuten offizielle Berichte darauf hin, dass die gesundheitliche Belastung in ab­
sehbarer Zeit nicht nachlassen wird und dass die gesundheitliche Lage in Syrien von Tag zu 
Tag komplexer wird (Sky News 3.2.2025). Infolge des Krieges sind 38 % der Krankenhäuser 
und 47 % der Zentren für die primäre Gesundheitsversorgung in der Arabischen Republik Sy­
rien entweder teilweise oder gar nicht mehr funktionsfähig (UNESCWA 26.1.2025). Nur 57 % 
der Krankenhäuser und 37 % der primären Gesundheitszentren sind voll funktionsfähig (IMC 
16.4.2025). Doch selbst diese leiden unter gravierenden Engpässen, sodass Millionen Men­
schen keinen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdienstleistungen haben (AN 6.3.2025). 
Die Unterfinanzierung der Hilfsmaßnahmen führt zu schwerwiegenden humanitären Folgen. Im 
Nordwesten Syriens waren die Mittel von 102 Gesundheitseinrichtungen bereits seit Anfang 
2025 aufgebraucht (UNOCHA 30.1.2025). Vertreibung, Tod und Verletzungen haben zu einem 
gravierenden Mangel an medizinischem Personal geführt (UNESCWA 26.1.2025). Neben der 
zerstörten Infrastruktur, Finanzierungslücken und Versorgungsengpässen hat die Abwanderung 
von medizinischem Fachpersonal das Gesundheitssystem Syriens schwer getroffen. Der Ver­
lust an medizinischem Personal in Syrien beträgt mehr als 70 %. Syrische Ärzte erhalten ein 
durchschnittliches Gehalt von etwa 25 US-Dollar pro Monat – kaum genug, um drei Tage lang 
Essen und Transport zu bezahlen. Die Krankenhäuser sind veraltet, den primären Gesundheits­
zentren fehlen grundlegende Dienstleistungen, die Technologie ist veraltet, und es gibt keine 
Krankenversicherung, keine Finanzierung und keine Digitalisierung, wie der Leiter der in den 
USA ansässigen medizinischen Hilfsorganisation MedGlobal gegenüber Arab News erklärt (AN 
6.3.2025).
Der Gesundheitsminister der Interimsregierung beschrieb den Zustand des syrischen Gesund­
heitssektors als nicht gut. Er sagte, dass der Gesundheitssektor unter zwei Hauptproblemen 
leide: 1. Korruption und 2. administrative Aufgeblähtheit. Das Gesundheitsministerium verfüge 
über mehr als 82.000 Mitarbeiter. Es gäbe eine große Anzahl von fiktiven Angestellten, Fah­
rern und Geisterangestellten, die zwar registriert sind, aber nicht existieren. Während es an 
qualifiziertem Personal fehle, gäbe es viele Personen ohne entsprechende medizinische Aus­
bildung, die gemäß Aussage des Ministers von der Assad-Regierung beschäftigt wurden, um 
ihre Anhänger zufriedenzustellen. Das Gesundheitsministerium verfügt über mehr als 1.700 
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Gesundheitszentren und Ambulanzen in Syrien, aber nur 15 bis 20 % davon sind funktionsfähig 
(Stand 19.12.2024). Die Schäden umfassen vollständige bis teilweise Zerstörung, Einstellung 
der Arbeit und Mangel an geeignetem Personal. Das Ministerium hat einen abgestuften Aktions­
plan für das Gesundheitswesen erstellt, der Ziele für drei, sechs, neun Monate, ein Jahr, zwei 
Jahre und vier Jahre enthält (Sharq 19.12.2024). Das Land leide unter einem kritischen Mangel 
an lebenswichtigen medizinischen Gütern, Brennstoff und sogar Lebensmitteln für Patienten 
und Personal, so der Direktor für Planung und internationale Zusammenarbeit im syrischen 
Gesundheitsministerium (AN 6.3.2025).
Im Nordosten Syriens sind etwa drei Millionen Menschen von einem Zusammenbruch der Ge­
sundheitsversorgung bedroht, da die lokalen Behörden nicht in der Lage sind, die Lücken zu 
schließen, die durch Kürzungen der Finanzmittel entstanden sind. Dort wird erwartet, dass die 
Hälfte der 200 Gesundheitseinrichtungen mit Engpässen bei der medizinischen Versorgung kon­
frontiert sein werden und wichtige Einrichtungen möglicherweise geschlossen werden müssen 
(IMC 16.4.2025).
Im Nordwesten Syriens ist die Gesundheitskrise von erheblichen Herausforderungen geprägt 
(WHO 27.12.2024). Gesundheitspartner schlagen Alarm wegen schwerer Treibstoffknappheit 
im Manbij National Hospital, das etwa 100.000 Menschen versorgt. Das Krankenhaus ist seit 
mehreren Tagen vollständig auf Generatoren angewiesen, um Dialysegeräte, Brutkästen für 
Neugeborene und andere lebensrettende Geräte auf der Intensivstation und in den Operati­
onssälen zu betreiben. Die Nierenabteilung des Krankenhauses musste ihre Dienste aufgrund 
des kombinierten Mangels an Strom und Treibstoff vollständig einstellen. Im Nordosten Syriens 
sind die mobilen medizinischen Einheiten mit einem Personalmangel konfrontiert, während die 
Sorgen um die psychische Gesundheit von Kindern, die in Sammelunterkünften Anzeichen von 
psychischem Stress zeigen, zunehmen (UNOCHA 7.1.2025). Blutbanken sind einem kritischen 
Risiko ausgesetzt, da fünf von elf Blutversorgungseinrichtungen ihre Mittel aufgebraucht haben. 
Tuberkulosezentren sind in ähnlicher Weise betroffen, da eines von vier seinen Betrieb einge­
stellt hat. Darüber hinaus sind vier von 16 Dialysezentren nicht in Betrieb, was sich auf Patienten 
mit chronischen Nierenerkrankungen auswirkt (WHO 27.12.2024). Die höchste Prävalenz von 
Menschen mit Behinderungen ist im Bezirk Nord-Aleppo zu verzeichnen, wo 63 % der Gesamt­
bevölkerung (ab zwei Jahren) Schwierigkeiten bei der Ausführung alltäglicher Aufgaben haben 
oder eine Art von Behinderung aufweisen. Darüber hinaus haben 59 % der Menschen in Nord-
Aleppo Schwierigkeiten bei der Ausführung alltäglicher Aufgaben oder Behinderungen, gefolgt 
von 58 % in Idlib. Gemäß Studie der Assistance Coordination Unit in Nordsyrien ist in allen 
Regionen, die in dieser Studie erfasst wurden, die Prävalenz von Behinderungen bei Frauen 
höher als bei Männern. Die Rate von Behinderungen ist bei älteren Menschen wahrscheinlich 
höher, unabhängig vom Geschlecht. Die Ergebnisse sind besorgniserregend, da Menschen, 
insbesondere Menschen mit Behinderungen, seltener Zugang zu ausreichender Beschäftigung 
haben und eher von Familienmitgliedern abhängig sind. Ebenso geben Haushalte mit einem 
behinderten Mitglied nur halb so häufig an, über ein ausreichendes Einkommen zu verfügen, um 
ihre Bedürfnisse zu decken. Die Fähigkeit, eine humanitäre Krise zu überleben, hängt sowohl 
mit der Gesundheit, einschließlich der psychischen Gesundheit, als auch mit der finanziellen 
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