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notwendigen Treibstoff und fehlender Stromversorgung stillgelegt wurden. Etwa eine Woche 
nachdem die meisten Stationen die Wasserförderung eingestellt hatten, verdoppelte sich der 
Preis für Wasser, das mit Tankwagen transportiert wurde aufgrund der gestiegenen Nachfrage, 
der steigenden Temperaturen und des Mangels an Elektrizität und alternativen Trinkwasserquel­
len. Der Verkauf von Trinkwasser durch Tankwagen auf dem Land in Deir ez-Zour hat sich zu 
einem beliebten Geschäft entwickelt, das durch die wiederkehrende Krise aufgrund von Strom­
ausfällen beflügelt wird und viele Menschen dazu veranlasst, den Beruf des Wasserverkaufs 
und der Wasserverteilung in Dörfern und Städten auszuüben.(Enab 11.9.2024).
Nichtregierungsorganisationen, die im Nordosten Syriens tätig sind, haben seit Mitte Dezember 
keinen Zugang mehr zu Manbij und ’Ain al-’Arab, da ein interner Grenzübergang geschlossen 
wurde, wodurch der Personen- und Warenverkehr behindert wird (UNOCHA 30.1.2025).
Arbeitsmarkt
Gebiete unter der Kontrolle der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) - Demokratische 
Autonome Administration Nord- und Ostsyrien (DAANES)
Die Arbeitslosenquote unter der Zivilbevölkerung im Nordwesten Syriens liegt im Durchschnitt 
bei 88,82 %. Der Wirtschaftsforscher Hayan Hababa sagte, die Hauptgründe für die hohe Ar­
beitslosigkeit seien die Überbevölkerung im Vergleich zu der kleinen geografischen Fläche in der 
Region und das Fehlen von Investitionsprojekten, zusätzlich zu anderen Gründen, darunter die 
Zurückhaltung vieler Kapitalgeber, im Nordwesten Syriens zu investieren, wobei auch das nied­
rige Bildungsniveau eine Rolle spielt. Weitere Gründe für den Anstieg der Arbeitslosigkeit sind 
fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten, der Mangel an ausreichender Erfahrung, mangelhafte 
Ausbildung und nationale Kompetenzen, fehlende praktische Erfahrung für die meisten Hoch­
schulabsolventen und fehlende Betreuung und Unterstützung vor Ort, wo sie ihren Abschluss 
gemacht haben (Syria TV 27.8.2024).
Quellen
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ايموي [Eine Quelle im syrischen Ölministerium sagte Al Jazeera: Wir werden 15.000 Barrel Öl pro Tag 
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nd-die-geldquellen-dahinter/30123240.html , Zugriff 10.12.2024
16 Medizinische Versorgung - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 
8.12.2024)
Letzte Änderung 2025-05-08 20:57
[Die Informationen in diesem Kapitel stammen zwar überwiegend aus Quellen, die älter als 
Dezember 2024 sind, dennoch haben sich an der Medizinischen Versorgung innerhalb dieser 
kurzen Zeit keine größeren Veränderungen ergeben. Einige Informationen zur aktuellen Lage 
wurden in den vorliegenden Text eingearbeitet.]
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Die katastrophalen Folgen des Konflikts forderten weiterhin ihren Tribut von der öffentlichen 
Gesundheit der syrischen Bevölkerung. Hunderttausende wurden getötet und Millionen verletzt, 
darunter Soldaten und Zivilisten, Männer und Frauen, wobei das Recht auf Leben und das Recht 
auf Gesundheit eklatant missachtet wurden. Dies führte zu einer erhöhten Sterblichkeitsrate 
und einer geringeren Lebenserwartung bei der Geburt sowie zu einer Verdoppelung der Krank­
heitsraten, darunter Infektionskrankheiten wie Cholera, Masern, Leishmaniose und COVID-19 
sowie nicht übertragbare Krankheiten wie Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Krebs, Behinderun­
gen und Unterernährung (SCPR/UniVie 8.2023). Wiederkehrende Krankheitsausbrüche, durch 
Wasser übertragene Krankheiten, eine anhaltende Dürre und Wasserkrise, durch Impfung ver­
meidbare Krankheiten und Ernährungsunsicherheit tragen zu einer steigenden Sterblichkeit und 
Morbidität bei, einschließlich einer Zunahme der Unterernährung und eines erhöhten Bedarfs 
an humanitärer Hilfe (UNOCHA 12.2023). Gemäß der World Health Organisation (WHO) sind 
15 Millionen Menschen - das sind 65 % der Bevölkerung - auf medizinische Hilfe angewiesen 
(WHO 16.3.2024). Fast sechs Millionen Syrer (28 % der Bevölkerung), darunter viele Kinder, sind 
aufgrund der Auswirkungen des Konflikts auf die Gesundheitsversorgung dauerhaft behindert 
und haben oft keinen Zugang zu angemessener Pflege. Das bedeutet, dass etwa jeder sechste 
Bürger mit einer Form von Beeinträchtigung konfrontiert ist, die seine Fähigkeit einschränkt, 
seinen Lebensunterhalt zu verdienen und sich uneingeschränkt an den Wiederaufbauarbeiten 
zu beteiligen. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach psychologischer, medizinischer und finanzieller 
Unterstützung stark gestiegen, was die ohnehin schon knappen staatlichen Mittel zusätzlich 
belastet (UNDP 20.2.2025).
Der Konflikt hat die sozialen Bestimmungsfaktoren der öffentlichen Gesundheit systematisch 
zerstört und zu einer Fragmentierung und einem Rückschritt des Gesundheitssystems geführt,  
wie z. B. durch direkte militärische Angriffe auf die Bevölkerung, medizinische Einrichtungen und 
medizinisches Personal und durch die Untergrabung der Regierungsführung im Gesundheits­
sektor (SCPR/UniVie 8.2023). Öffentliche Krankenhäuser forderten Patienten sogar auf, ihre 
Medikamente, Spritzen, Verbandsmaterial und medizinisches Klebeband selbst mitzubringen 
(FT 25.3.2025). Die Arbeit des privaten Gesundheitssektors hat sich während des Konflikts in 
allen Regionen Syriens ausgebreitet. Der Privatsektor besteht aus formellen und informellen Ge­
sundheitsdienstleistern, darunter Apotheken und Fachkrankenhäuser, zu denen auch gewinnori­
entierte Einrichtungen gehören, sowohl lokale als auch ausländische. Ergebnisse von sozioöko­
nomischen Umfragen, die vom Syrian Center for Policy Research in den Jahren 2020 und 2021 
durchgeführt wurden, zeigen einen deutlichen Rückgang der öffentlichen Gesundheitsdienste 
und eine Zunahme der Bereitstellung privater Gesundheitsdienste. Mit der Rolle des privaten 
Gesundheitssektors sind viele Herausforderungen verbunden, wie z. B. mangelnde Rechen­
schaftspflicht und Qualitätsüberwachung sowie steigende Kosten für Dienstleistungen. Daneben 
ist auch die Zivilgesellschaft ein wichtiger Akteur bei der Bereitstellung von Gesundheitsdiensten. 
Dies kommt in verschiedenen Formen von Nichtregierungsorganisationen und gemeindeba­
sierten Organisationen zum Ausdruck, seien es zivilgesellschaftliche, religiöse, wohnortbasierte 
oder professionelle Organisationen bzw. Initiativen. Die Unterschiede auf der Ebene der or­
ganisierten Arbeit zwischen den Gemeinden, innerhalb und zwischen den Kontrollbereichen, 
sind sehr groß. Dies ist auf verschiedene Grade der Selbstorganisation zurückzuführen, die 
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von den sehr unterschiedlichen sozialen Strukturen, der Führung, den Ressourcen der lokalen 
Gemeinschaft, der Berufserfahrung und der internationalen Unterstützung, sei es durch Diaspo­
ragemeinschaften oder andere Geber, abhängen. In den Gebieten Syriens ist die Abhängigkeit 
von solchen Gemeinschaftsorganisationen, die den Rückgang der staatlichen Gesundheits­
dienste ausgleichen, je nach Aktivität der internationalen Gesundheitsorganisationen, die diese 
Lücke füllen, sehr unterschiedlich. Internationale medizinische Nichtregierungsorganisationen, 
die in operativer und finanzieller Hinsicht viel weiter fortgeschritten sind, sind wichtige Versorger 
im Nordosten und Nordwesten Syriens, nicht jedoch in den von der Assad-Regierung kontrollier­
ten Gebieten, in denen gemeinnützige Organisationen der Zivilgesellschaft eine größere Rolle 
bei der Schließung dieser Lücke im öffentlichen Gesundheitswesen spielen (SCPR 2023). Auch 
in Aleppo und Idlib, den am stärksten betroffenen Gouvernements haben zivilgesellschaftliche 
Organisationen eine führende Rolle eingenommen und entscheidend zur Verbesserung der 
Verwaltung des Gesundheitssektors in den ländlichen Gebieten der beiden Provinzen beigetra­
gen und den Zugang der Menschen zu Gesundheitsdiensten erweitert (SCPR/UniVie 8.2023). 
Die Mittel für humanitäre Gesundheitsmaßnahmen sind von 2022 bis 2023 um mehr als 27 % 
zurückgegangen und werden 2024 voraussichtlich um mindestens 30 % weiter sinken (WHO 
16.3.2024).
Im Gegensatz zu dem allgemeinen Rückgang der gemeldeten Gewalt in Syrien nahmen die 
Vorfälle von Gewalt gegen oder Behinderung der Gesundheitsversorgung im Jahr 2023 zu. Dies 
war vor allem auf den vermehrten Einsatz von Sprengstoffwaffen im Oktober zurückzuführen. 
Die Zahl der Fälle, in denen Gesundheitseinrichtungen beschädigt oder zerstört wurden, hat sich 
2023 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt, und mit einer Ausnahme wurden in allen Fällen 
Sprengstoffwaffen eingesetzt. Im Jahr 2023 wurden ähnlich viele Mitarbeiter des Gesundheits­
wesens getötet, entführt und verhaftet wie im Jahr 2022. Wie in den Vorjahren betraf auch 2023 
die Mehrzahl der Vorfälle Gesundheitsdienstleister, die in nationalen Gesundheitsstrukturen 
arbeiten. Die meisten Vorfälle von Gewalt gegen oder Behinderung der Gesundheitsversor­
gung wurden den syrischen Streitkräften und den türkischen Streitkräften zugeschrieben, die in 
Aleppo, Idlib und al-Hasaka Sprengstoffwaffen einsetzten. Mindestens elf Mitarbeiter des Ge­
sundheitswesens, darunter Ärzte, Krankenschwestern, Apotheker, Krankenhauspersonal und 
Sicherheitspersonal, wurden 2023 bei acht Vorfällen festgenommen oder inhaftiert, verglichen 
mit 20 bei neun Vorfällen im Jahr 2022 (II 22.5.2024).
Die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit sind enorm, denn die Zahl der Depressionen 
und stressbedingten Störungen ist um schätzungsweise 200 % bzw. 600 % gestiegen (WHO 
16.3.2024). Die Häufigkeit der erfassten psychischen Erkrankungen in Syrien ist zwischen 2022 
und 2023 stark angestiegen, mit einem Anstieg von fast 570 % der stressbedingten Erkrankun­
gen, einschließlich akuter Belastungsstörungen und posttraumatischer Belastungsstörungen, so 
ein im Februar veröffentlichter Bericht des Health Cluster der Vereinten Nationen. Die Depres­
sions- und Selbstmordraten stiegen im gleichen Berichtszeitraum um mehr als 80 % (USAID 
9.4.2024).
Die Wachstumsverzögerungsrate ist in ganz Syrien kontinuierlich gestiegen, von 12,6 % im 
Jahr 2019 auf 16,1 % im Jahr 2023. Alarmierenderweise melden fünf von 14 Gouvernements 
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inakzeptabel hohe Wachstumsverzögerungsraten von über 20 %, darunter die Gouvernements 
Aleppo, Idlib, Deir ez-Zour, al-Hasaka und ar-Raqqa. In bestimmten Gebieten von Deir ez-Zour, 
al-Hasaka und ar-Raqqa werden katastrophale Wachstumsverzögerungsraten von über 30 % 
gemeldet (UNOCHA 3.3.2024).
Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024)
Die Bedingungen in den Krankenhäusern in verschiedenen syrischen Provinzen haben sich 
seit dem Sturz des gestürzten Regimes verschlechtert. Einige Krankenhäuser arbeiten ohne 
ausreichende medizinische Versorgung oder ohne Strom (AJ 1.1.2025b). Der Gesundheitssek­
tor in Syrien befindet sich in einem katastrophalen Zustand. Die öffentlichen Krankenhäuser in 
Damaskus leiden unter einem beschleunigten Zusammenbruch der medizinischen Versorgung 
inmitten eines schweren Mangels an Medikamenten und Ausrüstung. Nur 35 % der Gesund­
heitseinrichtungen und -kapazitäten des Landes sind noch funktionsfähig. Trotz der laufenden 
Bemühungen deuten offizielle Berichte darauf hin, dass die gesundheitliche Belastung in ab­
sehbarer Zeit nicht nachlassen wird und dass die gesundheitliche Lage in Syrien von Tag zu 
Tag komplexer wird (Sky News 3.2.2025). Infolge des Krieges sind 38 % der Krankenhäuser 
und 47 % der Zentren für die primäre Gesundheitsversorgung in der Arabischen Republik Sy­
rien entweder teilweise oder gar nicht mehr funktionsfähig (UNESCWA 26.1.2025). Nur 57 % 
der Krankenhäuser und 37 % der primären Gesundheitszentren sind voll funktionsfähig (IMC 
16.4.2025). Doch selbst diese leiden unter gravierenden Engpässen, sodass Millionen Men­
schen keinen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdienstleistungen haben (AN 6.3.2025). 
Die Unterfinanzierung der Hilfsmaßnahmen führt zu schwerwiegenden humanitären Folgen. Im 
Nordwesten Syriens waren die Mittel von 102 Gesundheitseinrichtungen bereits seit Anfang 
2025 aufgebraucht (UNOCHA 30.1.2025). Vertreibung, Tod und Verletzungen haben zu einem 
gravierenden Mangel an medizinischem Personal geführt (UNESCWA 26.1.2025). Neben der 
zerstörten Infrastruktur, Finanzierungslücken und Versorgungsengpässen hat die Abwanderung 
von medizinischem Fachpersonal das Gesundheitssystem Syriens schwer getroffen. Der Ver­
lust an medizinischem Personal in Syrien beträgt mehr als 70 %. Syrische Ärzte erhalten ein 
durchschnittliches Gehalt von etwa 25 US-Dollar pro Monat – kaum genug, um drei Tage lang 
Essen und Transport zu bezahlen. Die Krankenhäuser sind veraltet, den primären Gesundheits­
zentren fehlen grundlegende Dienstleistungen, die Technologie ist veraltet, und es gibt keine 
Krankenversicherung, keine Finanzierung und keine Digitalisierung, wie der Leiter der in den 
USA ansässigen medizinischen Hilfsorganisation MedGlobal gegenüber Arab News erklärt (AN 
6.3.2025).
Der Gesundheitsminister der Interimsregierung beschrieb den Zustand des syrischen Gesund­
heitssektors als nicht gut. Er sagte, dass der Gesundheitssektor unter zwei Hauptproblemen 
leide: 1. Korruption und 2. administrative Aufgeblähtheit. Das Gesundheitsministerium verfüge 
über mehr als 82.000 Mitarbeiter. Es gäbe eine große Anzahl von fiktiven Angestellten, Fah­
rern und Geisterangestellten, die zwar registriert sind, aber nicht existieren. Während es an 
qualifiziertem Personal fehle, gäbe es viele Personen ohne entsprechende medizinische Aus­
bildung, die gemäß Aussage des Ministers von der Assad-Regierung beschäftigt wurden, um 
ihre Anhänger zufriedenzustellen. Das Gesundheitsministerium verfügt über mehr als 1.700 
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Gesundheitszentren und Ambulanzen in Syrien, aber nur 15 bis 20 % davon sind funktionsfähig 
(Stand 19.12.2024). Die Schäden umfassen vollständige bis teilweise Zerstörung, Einstellung 
der Arbeit und Mangel an geeignetem Personal. Das Ministerium hat einen abgestuften Aktions­
plan für das Gesundheitswesen erstellt, der Ziele für drei, sechs, neun Monate, ein Jahr, zwei 
Jahre und vier Jahre enthält (Sharq 19.12.2024). Das Land leide unter einem kritischen Mangel 
an lebenswichtigen medizinischen Gütern, Brennstoff und sogar Lebensmitteln für Patienten 
und Personal, so der Direktor für Planung und internationale Zusammenarbeit im syrischen 
Gesundheitsministerium (AN 6.3.2025).
Im Nordosten Syriens sind etwa drei Millionen Menschen von einem Zusammenbruch der Ge­
sundheitsversorgung bedroht, da die lokalen Behörden nicht in der Lage sind, die Lücken zu 
schließen, die durch Kürzungen der Finanzmittel entstanden sind. Dort wird erwartet, dass die 
Hälfte der 200 Gesundheitseinrichtungen mit Engpässen bei der medizinischen Versorgung kon­
frontiert sein werden und wichtige Einrichtungen möglicherweise geschlossen werden müssen 
(IMC 16.4.2025).
Im Nordwesten Syriens ist die Gesundheitskrise von erheblichen Herausforderungen geprägt 
(WHO 27.12.2024). Gesundheitspartner schlagen Alarm wegen schwerer Treibstoffknappheit 
im Manbij National Hospital, das etwa 100.000 Menschen versorgt. Das Krankenhaus ist seit 
mehreren Tagen vollständig auf Generatoren angewiesen, um Dialysegeräte, Brutkästen für 
Neugeborene und andere lebensrettende Geräte auf der Intensivstation und in den Operati­
onssälen zu betreiben. Die Nierenabteilung des Krankenhauses musste ihre Dienste aufgrund 
des kombinierten Mangels an Strom und Treibstoff vollständig einstellen. Im Nordosten Syriens 
sind die mobilen medizinischen Einheiten mit einem Personalmangel konfrontiert, während die 
Sorgen um die psychische Gesundheit von Kindern, die in Sammelunterkünften Anzeichen von 
psychischem Stress zeigen, zunehmen (UNOCHA 7.1.2025). Blutbanken sind einem kritischen 
Risiko ausgesetzt, da fünf von elf Blutversorgungseinrichtungen ihre Mittel aufgebraucht haben. 
Tuberkulosezentren sind in ähnlicher Weise betroffen, da eines von vier seinen Betrieb einge­
stellt hat. Darüber hinaus sind vier von 16 Dialysezentren nicht in Betrieb, was sich auf Patienten 
mit chronischen Nierenerkrankungen auswirkt (WHO 27.12.2024). Die höchste Prävalenz von 
Menschen mit Behinderungen ist im Bezirk Nord-Aleppo zu verzeichnen, wo 63 % der Gesamt­
bevölkerung (ab zwei Jahren) Schwierigkeiten bei der Ausführung alltäglicher Aufgaben haben 
oder eine Art von Behinderung aufweisen. Darüber hinaus haben 59 % der Menschen in Nord-
Aleppo Schwierigkeiten bei der Ausführung alltäglicher Aufgaben oder Behinderungen, gefolgt 
von 58 % in Idlib. Gemäß Studie der Assistance Coordination Unit in Nordsyrien ist in allen 
Regionen, die in dieser Studie erfasst wurden, die Prävalenz von Behinderungen bei Frauen 
höher als bei Männern. Die Rate von Behinderungen ist bei älteren Menschen wahrscheinlich 
höher, unabhängig vom Geschlecht. Die Ergebnisse sind besorgniserregend, da Menschen, 
insbesondere Menschen mit Behinderungen, seltener Zugang zu ausreichender Beschäftigung 
haben und eher von Familienmitgliedern abhängig sind. Ebenso geben Haushalte mit einem 
behinderten Mitglied nur halb so häufig an, über ein ausreichendes Einkommen zu verfügen, um 
ihre Bedürfnisse zu decken. Die Fähigkeit, eine humanitäre Krise zu überleben, hängt sowohl 
mit der Gesundheit, einschließlich der psychischen Gesundheit, als auch mit der finanziellen 
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Sicherheit zusammen, die mit zunehmendem Alter immer unwahrscheinlicher werden. Auch die 
chronisch hohe Rate von Kindern mit Behinderungen ist besorgniserregend. 18 % der Menschen 
in Nordsyrien haben Probleme beim Gehen oder Klettern. 17 % der Menschen in Nordsyrien 
haben Sehprobleme, selbst wenn sie eine korrigierende Sehhilfe verwenden. 8 % der Menschen 
in Nordsyrien haben Hörprobleme, selbst wenn sie Hörgeräte verwenden. 11 % der Menschen 
in Nordsyrien haben Schwierigkeiten, einen Behälter mit zwei Litern Wasser von der Hüfte auf 
Augenhöhe zu heben. 12 % der Menschen in Nordsyrien haben Schwierigkeiten, sich selbst 
zu versorgen, einschließlich des Badens oder Anziehens. 8 % der Menschen in Nordsyrien 
haben Schwierigkeiten bei der Kommunikation, z. B. beim Verstehen oder Verstandenwerden 
in der Alltagssprache (Slang). 17 % der Menschen in Nordsyrien haben Schwierigkeiten beim 
Erinnerungsvermögen oder bei der Konzentration. 23 % der Menschen in Nordsyrien haben 
kognitive Schwierigkeiten. 15 % der Menschen in Nordsyrien haben Schwierigkeiten, ihr Ver­
halten zu kontrollieren. 16 % der Menschen in Nordsyrien haben Schwierigkeiten, eine neue 
Beziehung aufzubauen. 26 % der Menschen in Nordsyrien leiden unter ständiger Angst. 28 % 
der Menschen in Nordsyrien leiden unter anhaltender Traurigkeit. 13 % der Schwierigkeiten 
oder Behinderungen waren auf Krieg oder terroristische Aktivitäten zurückzuführen. 3% wurden 
durch Misshandlung (physisch und psychisch) verursacht. 1 % wurden durch Naturkatastrophen 
verursacht, wobei Erdbeben am häufigsten waren (ACU 27.11.2023).
Das US-Außenministerium kündigte an, die von der US-Agentur für internationale Entwicklung 
(USAID) finanzierten Auslandshilfen für 90 Tage auszusetzen. Die US-Hilfe sei einem Aktivisten 
zufolge von entscheidender Bedeutung für die Bemühungen des Zivilschutzes gewesen, Leben 
zu retten, und zwar durch Notfalleinsätze, Such- und Rettungseinsätze, Ambulanz- und medizi­
nische Dienste sowie die Beseitigung von Kriegsresten. Die Ausnahmeregelungen, die auf die 
US-Entscheidung folgten und die lebenswichtige lebensrettende Medikamente, medizinische 
Leistungen, Nahrungsmittel, Unterkünfte und Hilfe zum Lebensunterhalt umfassen, sind unklar, 
weil nicht spezifiziert wurde, auf welche Programme sich die Ausnahmen beziehen. Daneben 
gibt es medizinische Leistungen für Syrer, die nicht unter die Ausnahmeregelungen fallen, weil 
sie nicht lebensrettend sind, sagte er. Dazu gehören Impfungen, psychologische Unterstüt­
zung, Schutz für gefährdete Gruppen, psychologische Unterstützung und Krankentransporte 
(Almodon 4.2.2025). Nach fast 14 Jahren Bürgerkrieg in Syrien soll jetzt eine deutsch-syrische 
Klinikpartnerschaft helfen, Krankenhäuser und Arztpraxen wieder auf Vordermann zu bringen, 
durch Fortbildungen, medizinische Apparate, eine stabile Stromversorgung. Ende Januar fand 
sich im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags eine Mehrheit für das Projekt, das mit 
15 Millionen Euro finanziert werden soll (SZ 12.2.2025).
Es zeichnet sich eine Krise im Bereich der psychischen Gesundheit ab. Diese wird durch Fol­
teropfer, Familienangehörige von Verschwundenen, Opfer von Gewalt und Vertreibung, zurück­
kehrende Flüchtlinge und Drogenabhängigkeit im Zusammenhang mit der Herstellung des am­
phetaminartigen Stimulans Captagon verschärft. Syrien ist außerdem mit einer Epidemie nicht 
übertragbarer Krankheiten konfrontiert, darunter Herzerkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck, 
Fettleibigkeit, chronische Nierenerkrankungen, Krebs und chronisch obstruktive Lungenerkran­
kungen (AN 6.3.2025).
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Medizinische Versorgung (Stand November 2024)
Gebiete unter der Kontrolle der syrischen Regierung
Die Grundlagen der medizinischen Versorgung waren in der syrischen Verfassung festgehalten. 
Nach Artikel 22 schützte der Staat die Gesundheit der Bürger und stellte ihnen die Mittel zur 
Vorbeugung, Behandlung und Medikation zur Verfügung und sollte für jeden Bürger im Falle 
von Notfällen, Krankheit, Behinderung, Verwaisung oder Alter haften. Gemäß Artikel 25 soll 
die Entwicklung der Gesundheitsdienstleistungen in den jeweiligen Gebieten ausgewogen sein 
(SeG 24.2.2012).
Der Konflikt hat zur systematischen Zerstörung der sozialen Grundlagen der öffentlichen Ge­
sundheit und zur Fragmentierung des Gesundheitssystems geführt. Einzelpersonen stehen 
vor vielen Hindernissen, wenn sie Gesundheitsdienste in Anspruch nehmen wollen, da es an 
spezialisierten Diensten mangelt, Medikamente knapp sind und Infrastruktur und Ausrüstung 
zerstört wurden (SCPR 6.2024). Mehr als 80 % der Indikatoren, die sich auf die Gesundheit 
auswirken, liegen außerhalb des Gesundheitsbereichs, wie Bildung, sanitäre Einrichtungen, 
Wasser, Ernährung, Strom usw. Wasser spielt eine große Rolle bei Krankheiten (IntOrgSYR1 
21.9.2024). Im von der Assad-Regierung kontrollierten Gebiet leitete das Gesundheitsminis­
terium den Sektor. Seine Rolle war jedoch geschrumpft, während die Rolle der humanitären 
internationalen und lokalen Akteure, der Zivilgesellschaft und des Privatsektors dramatisch zu­
genommen hatte. Das Gesundheitssystem war durch Diskriminierung, Korruption und Ineffizienz 
gekennzeichnet. Darüber hinaus wurde das Gesundheitssystem Teil des Krieges, als Mittel, um 
den Konflikt anzuheizen, Rechte zu verletzen und Menschen zu unterdrücken. Die Angriffe 
auf Gesundheitseinrichtungen und -personal führten zu einer erheblichen Beeinträchtigung der 
Einsatzbereitschaft, Effizienz und Fairness des Gesundheitssystems (SCPR 2023). Der Zu­
gang zu und die Funktionsfähigkeit von grundlegenden Gesundheitsdiensten stellten nach wie 
vor eine große Herausforderung dar. Fast 40 % der Gesundheitseinrichtungen für die primäre 
und sekundäre Gesundheitsversorgung, die über 4,8 Millionen Menschen mit lebensrettenden 
Gesundheitsdiensten versorgen, waren entweder teilweise oder gar nicht funktionsfähig (UN­
OCHA 3.3.2024). Im Allgemeinen war der Zugang zu Gesundheitsleistungen wie Impfungen, 
Medikamenten, Besuchen beim Hausarzt oder bei Fachärzten wie Zahnärzten, Augenärzten, 
Gynäkologen, Urologen und Kinderärzten bei allen Befragten, die an einer Umfrage in den drei 
Städten Damaskus, Homs, Aleppo im Juli 2024 unter 16-35-Jährigen, die von der Staatendoku­
mentation in Auftrag gegeben wurde, teilgenommen haben, eingeschränkt (STDOK/SL 2024). 
In der folgenden von der Staatendokumentation erstellten Grafik werden die Ergebnisse dieser 
Studie, sowie der Studie vom Vorjahr dargestellt: 
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Quelle 20: STDOK/SL 2024
In den Krankenhäusern ist ein Großteil der medizinischen Geräte alt oder kaputt und es gibt 
keine Ersatzteile, um sie zu reparieren, z. B. Computertomografen. Zwar gibt es bei den Sanktio­
nen Ausnahmen für Medikamente, aber das reicht nicht aus (GovLat/DirLatPort 15.9.2024). Es 
herrscht ein großer Mangel an Medikamenten, medizinischem Verbrauchsmaterial bzw. Nach­
schubmaterial, CT-Scans, Apparaten und MRTs. Medikamente fehlen vor allem in den öffentli­
chen Spitälern, die insgesamt nicht gut ausgestattet sind. Auch in Universitätskliniken mangelt 
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es an Medikamenten. Probleme dabei sind künstliche Verknappung und Overcompliance bei 
den Sanktionen (Arzt in Damaskus 23.9.2024). Vor dem Krieg wurden 80 % der benötigten 
Medikamente im Land hergestellt. Man musste zwar privat dafür bezahlen, aber die Medika­
mente waren erschwinglich. Währenmd des Kriegs haben sich Menge, Qualität und die Anzahl 
der hergestellten Medikamente verschlechtert. Man war auf NGOs (UNICEF, WHO, UNDPFA 
usw.) angewiesen. Die Pharmaunternehmen konnten das Material nicht importieren, wiederum 
aufgrund von Liquiditätsproblemen und den Sanktionen.Gesundheit und humanitäre Hilfe waren 
nicht sanktioniert, aber niemand wollte mit Syrien Geschäfte machen – das war die abschre­
ckende Wirkung der Sanktionen (IntOrgSYR1 21.9.2024). Der UN Resident Coordinator and 
Humanitarian Coordinator gab an, dass vor der Krise sogar 97 % der benötigten Medikamente 
in Syrien hergestellt wurden und Syrien Medikamente in 50 andere Länder exportierte. Bei den 
3 %, die Syrien nicht selbst herstellte, handelte es sich um hoch entwickelte Medikamente, bei­
spielsweise gegen Krebs. Der pharmazeutische Sektor war eine der vom Konflikt am stärksten 
betroffenen Branchen. Die Wiederherstellung der Fabriken erforderte den Import von Ersatztei­
len, die aufgrund der übermäßigen Einhaltung des Sanktionssystems durch die Lieferanten nicht 
einfach zu beschaffen waren. Der Mangel an Elektrizität war ein weiteres Problem. Einige der 
für die Herstellung von Medikamenten benötigten Materialien konnten nicht einfach importiert 
werden. Die meisten Medikamente waren von geringer Qualität oder unerschwinglich, wenn 
sie aus dem Libanon geschmuggelt wurden (UNRCHCSYR 22.9.2024). Im Juli 2024 wurden 
im Zuge einer von der Staatendokumentation in Auftrag gegebenen Studie in den drei Städten 
Damaskus, Homs, Aleppo 16-35-Jährigen mittels computergestützten Telefoninterviews befragt. 
Dabei gaben 43 % der Umfrageteilnehmer an, immer Zugang zu Medikamenten und Arzneimit­
teln zu haben und sich diese auch leisten zu können, während 43 % zwar Zugang haben, sich 
diese aber nicht leisten können. 14 % haben überhaupt keinen Zugang zu Medikamenten oder 
Arzneimitteln. Verglichen mit dem Vorjahr hat sich der Zugang zu Medikamenten verschlechtert 
(STDOK/SL 2024). In der einer von der Staatendokumentation in Auftrag gegebenen Studie von 
2023, in der ebenfalls 16.35-Jährige in den drei Städten Damaskus, Homs und Aleppo befragt 
wurden, hatten 60 % der Teilnehmer immer Zugang zu Medikamenten und Arzneimitteln und 
konnten sich diese leisten, während 31 % zwar Zugang hatten, sich diese aber nicht leisten 
konnten. 9 % hatten keinen Zugang zu Medikamenten oder Arzneimitteln (STDOK/SL 14.2.2024). 
Ein weiterer Aspekt war die Integration einiger Dienste in die primäre Gesundheitsversorgung 
(wie Ernährung, psychologische Unterstützung usw.). Die Menschen erhielten Behandlungs­
empfehlungen, aber die Medikamente waren nicht vorhanden, das Ministerium konnte sie nicht 
bereitstellen. Die Assad-Regierung versuchte, ihre Empfehlungen auf Dinge zu beschränken, 
die sich die Menschen tatsächlich leisten konnten (IntOrgSYR1 21.9.2024). Laut Gouverneur 
von Latakia fehlte es an Rettungswagen. Während des Erbebens gab es nur 20 Rettungswagen. 
Die Menschen mussten in Pick-ups transportiert werden (GovLat/DirLatPort 15.9.2024).
Die Impfrate ist gesunken. Früher hat die Assad-Regierung Impfstoffe selbst eingekauft, aber 
jetzt kann sie sich das aufgrund des Geldflusses und der Sanktionen nicht mehr leisten. Sie 
sind auf internationale Akteure angewiesen (IntOrgSYR1 21.9.2024). 64 % der Befragten, die 
im Zuge einer von der Staatendokumentation in Auftrag gegebenen Studie im Juli 2024 in den 
drei Städten Damaskus, Homs und Aleppo mittels computergestütztem Telefoninterview (CATI) 
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