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Hilfe befassen, haben dazu beigetragen, dass die Menschen in vielen Gebieten, insbesonde­
re in den von Belagerung bedrohten Gebieten, eine medizinische Grundversorgung erhalten. 
Nach der Übernahme der Kontrolle über Idlib durch die Hay’at Tahrir ash-Sham (HTS) wurde 
ein Gesundheitsministerium eingerichtet, eine Behörde, die sich durch Fragilität und begrenzte 
Einflussmöglichkeiten auf den Sektor auszeichnet, verbunden mit zahlreichen Einschränkungen 
bei der Unterstützung zur Aufrechterhaltung der Gesundheitsinitiativen in dieser Region. Die 
medizinischen Nichtregierungsorganisationen und die Gesundheitsdirektion stellen weiterhin 
Dienstleistungen in Idlib bereit, leiden jedoch unter schweren Angriffen auf Gesundheitseinrich­
tungen, einem Mangel an Ressourcen, Sanktionen und schlechter Koordination und Verwaltung 
(SCPR 2023).
Gebiete unter der Kontrolle der von der Türkei unterstützten Syrian National Army (SNA)
Die von der Türkei unterstützten Oppositionsgebiete folgen der Struktur des türkischen Ge­
sundheitssystems und haben ihre öffentlichen Einrichtungen und Infrastruktur entsprechend 
entwickelt. Vor den türkischen Operationen spielten medizinische Nichtregierungsorganisatio­
nen eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Gesundheitsdiensten in diesen Gebieten. Die 
Rolle der türkischen Regierung hat jedoch die Rolle der Zivilgesellschaft bei der Bereitstellung 
öffentlicher Dienstleistungen eingeschränkt. Die Rolle der Türkei besteht darin, den Sektor zu 
überwachen und Dienstleistungen zu erbringen sowie schwierige Behandlungen und Opera­
tionen durchzuführen und Fälle zu übernehmen, für die in den örtlichen Krankenhäusern und 
Kliniken keine Behandlung verfügbar ist. In diesem Gebiet verlagerte sich die Verantwortung 
für die Beschaffung von Medikamenten und Gesundheitsleistungen vom öffentlichen Sektor 
auf die Bürger, lokale und internationale Organisationen oder den privaten Gesundheitssektor, 
was die wirtschaftliche Situation der Menschen verschlimmerte. Darüber hinaus wirkte sich die 
Beschränkung grenzüberschreitender Operationen sowie von Importen und Exporten durch 
die Türkei negativ auf die Gesundheitsbedingungen in diesen Gebieten aus. Die Schwäche 
der Verwaltungsstruktur der Übergangsregierung, insbesondere im Gesundheitssektor, war mit 
einer Reihe von Herausforderungen verbunden, darunter fehlende Finanzmittel, Instabilität, be­
schädigte Infrastruktur und ein Mangel an medizinischem Personal (SCPR 2023).
Epidemien, Pandemien: Covid-19, Cholera etc.
Die ersten COVID-19-Fälle traten im März 2020 auf, woraufhin die syrische Regierung Vorsichts­
maßnahmen, wie Ausgangssperren, die Schließung von Schulen, öffentlichen Einrichtungen 
und privaten Unternehmen verhängte, mit Ausnahme von lebenswichtigen öffentlichen Diensten 
und produktiven Unternehmen wie Produktions- und Landwirtschaftsbetrieben. Der Binnenhan­
del kam fast zum Erliegen und der Außenhandel mit dem Irak, dem Libanon und Jordanien ging 
um fast 80 % zurück (SCPR 2023). Die Auswirkungen von COVID-19 auf Syrien sind schwer 
einzuschätzen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation - WHO) wur­
den bis Januar 2023 etwa 57.400 Infektionen und 3.163 Todesfälle im Zusammenhang mit 
COVID-19 gemeldet. Frühere Berichte über eine erhöhte Sterblichkeit sowie Satellitenbilder 
von Erdbewegungen in der Nähe von Friedhöfen lassen jedoch vermuten, dass die Zahlen viel 
höher sind. Nur 14,4 % der Bevölkerung haben mindestens eine COVID-19-Impfdosis erhalten, 
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und die Maßnahmen im Zusammenhang mit COVID-19 haben den wirtschaftlichen Niedergang 
Syriens beschleunigt (BS 19.3.2024).
Der vom syrischen Gesundheitsministerium im September 2022 gemeldete Cholera-Ausbruch 
hielt bis ins Jahr 2023 an, und bis Ende Oktober 2023 wurden aus allen 14 Gouvernements Syri­
ens 221.836 Verdachtsfälle auf Cholera gemeldet, darunter 105 Todesfälle (UNOCHA 3.3.2024). 
Die Unterbrechung der Grundversorgung nach dem Erdbeben hat in Verbindung mit dem anhal­
tenden Konflikt und den humanitären Herausforderungen zum langwierigen Cholera-Ausbruch 
beigetragen, der sich stark auf die von den Erdbeben am stärksten betroffenen Gouvernements 
konzentrierte (WB 28.5.2024). Cholera-Fälle wurden aber aus allen 14 Gouvernements ge­
meldet, wenngleich die Provinz Deir ez-Zour, der Norden und die Küstengebiete am stärksten 
betroffen waren (ÖB Damaskus 2023). Zwischen dem 25.8.2022 und dem 21.10.2023 wurden 
aus allen 14 Gouvernements Syriens 217.512 Verdachtsfälle von akutem wässrigem Durchfall 
bzw. Cholera gemeldet, mit 106 damit verbundenen Todesfällen bei einer Sterblichkeitsrate von 
0,05 %. Die bisher am stärksten betroffenen Gouvernements sind Idlib (90.768 Fälle, 41,7 %), 
Aleppo (75.332 Fälle, 34,6 %), ar-Raqqa (23.869 Fälle, 11 %), Deir ez-Zour (20.809 Fälle, 
9,6 %) und al-Hasaka (5.890 Fälle, 2,7 %). Seit Beginn des Ausbruchs wurden 33.261 Ver­
dachtsfälle und zehn Todesfälle im Zusammenhang mit wässrigem Durchfall aus Lagern für 
Binnenvertriebene in ganz Syrien gemeldet (WHO 23.11.2023). Bis zum 11.11.2024 wurden 279 
Fälle von Cholera in Nordostsyrien bestätigt. Fälle von akutem Durchfall nehmen zu. Aufgrund 
von begrenzten Testkapazitäten für Cholera ist es schwierig, Cholerafälle zu bestätigen (NES 
20.11.2024).
Im Jahr 2023 stellten neu und wieder auftretende Infektionskrankheiten, durch Impfung ver­
meidbare, vernachlässigte Tropenkrankheiten, grippeähnliche Erkrankungen und durch Wasser 
übertragene Krankheiten, darunter akuter wässriger Durchfall (AWD)/Cholera, Masern, Menin­
gitis, Hepatitis A und Leishmaniose weiterhin eine erhebliche Belastung für die Gemeinden in 
Syrien dar, von der mehr als zwei Millionen Menschen betroffen waren (UNOCHA 3.3.2024). Es 
gibt immer noch hier und da Fälle von Cholera, die in den meisten Fällen auf den mangelnden 
Zugang zu Wasser zurückzuführen sind. Letztes Jahr haben die Menschen Brunnen in der Nähe 
von Abwassergruben gegraben, sodass die Fälle zunahmen. Syrer sind sehr gebildet. Wenn 
man ihnen Informationen und Gründe liefert, versuchen sie, entsprechend zu handeln und diese 
Probleme zu verhindern. Es gibt einige Fälle im Nordwesten und Nordosten und im ländlichen 
Damaskus sowie in Haftanstalten. Dort sind sie aber noch nicht bestätigt, nur vermutet. Es 
handelt sich um sporadische Fälle, ein zwei hier und da (IntOrgSYR1 21.9.2024).
Leishmaniose ist in Syrien endemisch (IntOrgSYR1 21.9.2024).
Quellen
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October 2023, https://reliefweb.int/report/syrian-arab-republic/disability-northern-syria-prevalenc
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US-Hilfe ist ein schwerer Schlag für die humanitären Bemühungen], https://www.almodon.com/ar­
abworld/2025/2/4/ةيناسنإلﺍ-ﺩوهجلل-ةيساق-ةبرض-ةيكريمألﺍ-ﺕﺍدعاسملﺍ-قيلعت-ايﺭوس Zugriff 4.2.2025
■ al-Watan - Al-Watan (27.6.2024): ىلع  نطﺍوملﺍ  نﺃ  يكتشي  نﺇ  لصح  بيبطلﺍ  ىلع  ةيفشك  ىلعﺃ  نم  ﺓريعستلﺍ  … ﺀابطألﺍ  نومزلم  
قيبطتب  ةفرعتلﺍ  ﺓديدجلﺍ  ولو  مل  ﺍوضري  اهنع [Bürger sollten sich beschweren, wenn der Arzt mehr als den Tarif 
berechnet - Ärzte sind verpflichtet, den neuen Tarif anzuwenden, auch wenn sie ihn ablehnen], 
https://alwatan.sy/archives/393698, Zugriff 27.8.2024
■ AN - Arab News (6.3.2025): How doctors in diaspora are helping resuscitate Syrias broken health 
system, https://www.arabnews.jp/en/middle-east/article_142572, Zugriff 7.3.2025
■ Arzt in Damaskus - Arzt in Damaskus (23.9.2024): FFM Syrien 2024 - Gespräch mit einem Arzt in 
Damaskus, Protokoll [liegt in der Staatendokumentation auf]
■ BS - Bertelsmann Stiftung (19.3.2024): BTI 2024 Country Report Syria, https://www.ecoi.net/en/file
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■ FT - Financial Times (25.3.2025): Syrias White Helmets return to Damascus, https://www.ft.com/c
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FFM Syrien 2024 - Gespräch mit Gouverneur von Latakia, City Council, Director of Port, Protokoll 
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April 16, 2025, https://reliefweb.int/report/syrian-arab-republic/syria-emergency-response-situation
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■ UNOCHA - United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (7.1.2025): Syrian 
Arab Republic: Flash Update No. 10 on the Recent Developments in Syria (as of 7 January 2025), 
https://reliefweb.int/report/syrian-arab-republic/syrian-arab-republic-flash-update-no-10-recent-dev
elopments-syria-7-january-2025-enar , Zugriff 8.1.2025
■ UNOCHA - United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (3.3.2024): Syrian 
Arab Republic: 2024 Humanitarian Needs Overview (February 2024) - Syrian Arab Republic, https:
//reliefweb.int/report/syrian-arab-republic/syrian-arab-republic-2024-humanitarian-needs-overvie
w-february-2024, Zugriff 23.5.2024
■ UNOCHA - United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (12.2023): Syrian Arab 
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Protokoll [liegt in der Staatendokumentation auf]
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Household Welfare - Spring 2024, https://openknowledge.worldbank.org/server/api/core/bitstreams
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■ WHO - World Health Organization (27.12.2024): Situation update- Health Cluster Northwest Syria, 
27 December 2024, https://reliefweb.int/report/syrian-arab-republic/situation-update-health-cluster
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■ WHO - World Health Organization (27.5.2024): Syrian Arab Republic: Whole of Syria Health Sector 
Annual Highlights 2023, https://reliefweb.int/report/syrian-arab-republic/syrian-arab-republic-whole
-syria-health-sector-annual-highlights-2023 , Zugriff 23.8.2024
■ WHO - World Health Organization (16.3.2024): Unprecedented number of Syrians in need of aid 
after 13 years of war, https://www.emro.who.int/media/news/unprecedented-number-of-syrians-i
n-need-of-aid-after-13-years-of-war.html , Zugriff 23.5.2024
■ WHO - World Health Organization (23.11.2023): WHOLE OF SYRIA - CHOLERA OUTBREAK SITU­
ATION REPORT NO. 21, https://www.emro.who.int/images/stories/syria/Cholera-Sitrep_23_novem
ber_2023.pdf?ua=1, Zugriff 23.8.2024
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16.1 Medizinische Versorgung in den Gebieten unter der Kontrolle der kurdisch domi­
nierten SDF - Demokratische Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien 
(DAANES)
Letzte Änderung 2025-05-08 21:01
[Im vorliegenden Dokument wurde auf die allgemeine Lage nach dem Umbruch am 8.12.2024 
fokussiert. Die Lage in von den Kurden dominierten Gebieten unter der Kontrolle der kurdisch 
dominierten SDF – Demokratische Administration von Nord- und Ostsyrien (DAANES) hat sich 
bisher nicht wesentlich verändert und wurde daher aufgrund zeitlicher, personeller und finan­
zieller Ressourcen nicht in der gewohnten Tiefe bearbeitet. Für Fragestellungen dazu, bitten 
wir auf die Vorversion der Länderinformation zurückzugreifen bzw. uns mittels einer Anfrage zu 
kontaktieren. Die Einarbeitung aktueller Quellen und Informationen zur Lage in der DAANES 
wird zeitnah mittels Aktualisierung erfolgen. Weitere Informationen zur vorliegenden Länderin­
formation finden sich im Kapitel Länderspezifische Anmerkungen.]
In den von der Demokratischen Autonomen Verwaltung Nord- und Ostsyriens (DAANES) kon­
trollierten Gebieten hat die politische Behörde eine Gesundheitskommission eingerichtet, die die 
Gesundheitseinrichtungen überwacht und die Gehälter der Beschäftigten im Gesundheitswesen 
zahlt. Grenzüberschreitende Partner unterstützten die Einsätze in der Region. Die Regierung 
der Republik Syrien war jedoch weiterhin in der Region tätig, weil die DAANES aufgrund der 
beschädigten Infrastruktur, der schwachen Verwaltung sowie des Mangels an Personal, medizi­
nischer Ausrüstung und Finanzmitteln nicht in der Lage war, den Bedarf an Gesundheitsdiensten 
und Medikamenten zu decken (SCPR 2023).
Es besteht ein hoher Bedarf an gesundheitlicher Unterstützung, insbesondere im Nordosten, 
wo die Möglichkeiten der öffentlichen Gesundheitsversorgung begrenzt sind. 14 % der Haus­
halte gaben den medizinischen Bedarf als ihr größtes ungedecktes Bedürfnis an. In 22 % der 
Haushalte leidet mindestens ein Haushaltsmitglied an einer chronischen Krankheit (15 % in 
der DAANES und 28 % in Nordwestsyrien), wobei nur 34 % angeben, dass sie die erforderli­
chen Medikamente regelmäßig finden können (IRC 14.3.2024). Im September 2024 warnte ein 
Apotheker in Qamishli, dass es in der Stadt seit über vier Monaten einen gravierenden Mangel 
an Medikamenten für chronische Krankheiten gibt. Mittlerweile sind sogar Ersatzmedikamente 
nicht mehr erhältlich. Zu den fehlenden Medikamenten gehören wichtige Behandlungen für Dia­
betes, Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Augentropfen, wobei die meisten Medikamente 
für chronische Krankheiten weitgehend nicht verfügbar sind. Der Import ausländischer Medika­
mente ist nicht möglich, da sie oft über illegale Kanäle eintreffen und nicht den Bedürfnissen 
der Bevölkerung entsprechen (NPA 29.9.2024).
Durch die Stromausfälle, die durch die türkischen Luftangriffe in dieser Region verursacht wer­
den, ist die Qualität der Versorgung in Gesundheitseinrichtgen in betroffenen Gebieten beein­
trächtigt, auch wenn die türkischen Luftangriffe nicht direkt medizinische Einrichtungen treffen. 
Stromausfälle führen zur Unterbrechung der Kühlkette für Impfungen und Medikamente und ha­
ben Auswirkungen auf die Funktionalität von medizinischem Gerät, wie Röntgengeräten, MRTs 
etc. (NES 20.11.2024).
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In Nordsyrien haben 52 % der Personen ab zwei Jahren Schwierigkeiten bei der Ausführung 
alltäglicher Aufgaben oder sind behindert. Behinderungen können den Zugang zu grundlegen­
den Dienstleistungen wie Wasser, Bildung oder Marktplätzen erschweren, während Haushalte 
mit behinderten Mitgliedern aufgrund des erschwerten Zugangs zu wirtschaftlichen Ressourcen 
oder erhöhter Gesundheitsausgaben mit größerer Wahrscheinlichkeit von wirtschaftlicher Be­
nachteiligung betroffen sind. In ganz Nordsyrien tragen Behinderungen sowohl zur bestehenden 
Verwundbarkeit von Millionen von Menschen und ihren Haushalten bei als auch verstärken diese 
(ACU 27.11.2023).
Quellen
■ ACU - Assistance Coordination Unit (27.11.2023): Disability in Northern Syria Prevalence and Impact, 
October 2023, https://reliefweb.int/report/syrian-arab-republic/disability-northern-syria-prevalenc
e-and-impact-october-2023-enar , Zugriff 26.2.2025
■ IRC - International Rescue Committee (14.3.2024): Syria Multi-Sector Needs Assessment 2024, 
https://reliefweb.int/attachments/1760749f-0b0a-4c2d-b0e1-1c396016ea54/IRC Syria Needs As­
sessment 2024.pdf, Zugriff 12.8.2024
■ NES - NES NGO Forum (20.11.2024): Situation Report #4: Impact of the Escalations of Hostilities 
in Northeast Syria on the Infrastructure and the Services, https://reliefweb.int/report/syrian-arab-rep
ublic/situation-report-4-november-20th-2024-impact-escalations-hostilities-northeast-syria-infrast
ructure-and-services, Zugriff 25.11.2024
■ NPA - North Press Agency (29.9.2024): Medication shortage in Syria’s Qamishli sparks growing 
health crisis, https://npasyria.com/en/117126, Zugriff 9.10.2024
■ SCPR - Syrian Center for Policy Research (2023): Devastation of the Right to Health during the 
Syrian Conflict, https://scpr-syria.org/wp-content/uploads/2023/10/SCPR-Devastating-of-the-Right
-to-Health-during-the-Syrian-Conflict-EN.pdf , Zugriff 22.8.2024
17 Rückkehr - Entwicklungen seit dem Sturz des Assad-Regimes (seit 8.12.2024)
Letzte Änderung 2025-05-08 21:23
[Im Folgenden wird der aktuelle Stand dargelegt, wie er sich aus öffentlich zugänglichen Quellen 
ergibt. Teilweise werden Falschinformationen, insbesondere auf Social-Media Kanälen verbrei­
tet, die in weiterer Folge auch Eingang in andere Berichte finden. Die Vorgehensweise der 
Recherche und Ausarbeitung der vorliegenden Länderinformation entspricht den in der Metho­
dologie der Staatendokumentation festgeschriebenen Standards. Weder wird ein Anspruch auf 
Vollständigkeit noch auf Richtigkeit der vorliegenden Informationen erhoben. Weitere Informatio­
nen zur vorliegenden Länderinformation finden sich im Kapitel Länderspezifische Anmerkungen.]
Mit dem Sturz al-Assads kehrten Tausende Syrer aus dem Libanon und der Türkei nach Syrien 
zurück. Für viele war das Assad-Regime das Haupthindernis für die Rückkehr in ihre Heimat. 
Die Aufnahmeländer haben diese Begeisterung genutzt, um weitere Rückkehrer zu ermutigen 
(CSIS 11.12.2024). Zehn Tage nach dem Sturz des syrischen Regimes am 8.12.2024 erklärte 
die Europäische Union (EU), sie schätze, dass zwischen Januar und Juni 2025 etwa eine Million 
syrische Flüchtlinge in ihr Land zurückkehren würden. Das wurde durch die Direktorin des Büros 
des UNHCR für den Nahen Osten und Nordafrika bestätigt. Ahmad ash-Shara’, der Befehlshaber 
der Militäroperationen in Syrien, der später zum Übergangspräsidenten des Landes wurde, 
betonte bei einem Treffen mit dem UN-Sondergesandten Geir Pedersen, dass eine seiner ersten 
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Prioritäten darin bestehe, zerstörte Häuser wieder aufzubauen und die Vertriebenen in das letzte 
Zelt zurückzubringen, während er gleichzeitig sehr wichtige wirtschaftliche Entscheidungen treffe 
(Almodon 13.2.2025).
Bis August 2024 waren schätzungsweise 34.000 Flüchtlinge zurückgekehrt, aber nach der In­
vasion Israels im Libanon im Oktober 2024 flohen weitere 350.000 aus dem Libanon zurück 
nach Syrien, um dem Konflikt zu entkommen. Mit weiteren 125.000 Rückkehrern seit dem Sturz 
al-Assads Anfang Dezember erreichte die Gesamtzahl der Rückkehrer im Jahr 2024 fast eine 
halbe Million (FA 11.2.2025). Laut UNOCHA wurden bis 15.12.2024 225.000 Rückkehrer in ganz 
Syrien registriert. Die Mehrheit ist in die Gouvernements Hama und Aleppo zurückgekehrt. Das 
bedeutet, dass die Zahl der Menschen, die neu vertrieben wurden, von 1,1 Millionen, wie am 
12.12.2024 gemeldet, auf 882.000 Menschen am 15.12.2024 gesunken ist. Von dieser Zahl wur­
den mindestens 150.000 Menschen mehr als einmal vertrieben. Viele Familien sind in frühere 
Lager in ihren Herkunftsgebieten zurückgekehrt, weil es in ihren Heimatstädten an grundlegen­
den Versorgungsleistungen mangelt oder die Infrastruktur beschädigt ist. Einige Familien gaben 
auch an, dass sie auf die Räumung von Kampfmittelrückständen in ihren Herkunftsgebieten 
warten, bevor sie zurückkehren (UNOCHA 16.12.2024). UNHCR schätzt, dass von 8.12.2024 
bis 2.1.2025 über 115.000 Syrer nach Syrien zurückgekehrt sind, basierend auf öffentlichen 
Erklärungen von Aufnahmeländern, Kontakten mit Einwanderungsbehörden in Syrien und dem 
UNHCR sowie der Grenzüberwachung durch Partner (UNHCR 2.1.2025). Insgesamt sind nach 
Angaben des UNHCR 800.000 vertriebene Syrer in ihre Heimat zurückgekehrt, darunter 600.000 
Binnenvertriebene (Internal Displaced Persons - IDPs) (Stand 31.1.2025) (AlHurra 31.1.2025). 
Die Zahl der Personen, die in das Gouvernement Aleppo zurückkehren, ist am höchsten, wo­
bei die Rückkehrer die verbesserte Sicherheitslage und die Abschaffung des Wehrdienstes als 
Hauptgründe für ihre Rückkehr nennen (UNHCR 2.1.2025). Grundsätzlich verzeichnen die UN 
einen Anstieg an rückkehrwilligen Syrern, die im Nahen Osten leben. Fast 30 % geben an, in 
ihre Heimat zurückzuwollen. Als großes Hindernis für die Rückkehr sieht UNHCR-Chef Grandi 
die Sanktionen (Zeit Online 26.1.2025). Die syrischen Behörden gaben an, dass innerhalb von 
zwei Monaten nach der Befreiung Syriens 100.905 Bürger über die Grenzübergänge der Türkei 
zurückgekehrt sind. Der Grenzübergang Jdaydat Yabous/ Masna’ zum Libanon fertigte in zwei 
Monaten 627.287 Reisende ab, darunter 339.018 syrische Staatsbürger und arabische und aus­
ländische Gäste, und 288.269 Ausreisende. Im gleichen Zeitraum wurden am Grenzübergang 
Nassib/ al-Jaber zu Jordanien 174.241 Passagiere syrischer Staatsbürger und arabischer und 
ausländischer Gäste abgefertigt, davon 109.837 bei der Einreise und 64.404 bei der Ausreise. 
Am Grenzübergang al-Bu Kamal/ al-Qa’im wurden 5.460 syrische Staatsbürger abgefertigt, die 
im Irak leben und zurückkehren, um sich dauerhaft in Syrien niederzulassen (Nashra 11.2.2025). 
Bei den Angaben zu Rückkehrern sind die zuständigen Behörden und Forschungszentren nicht 
in der Lage festzustellen, ob diese Menschen lediglich zurückgekehrt sind, um ihre Familien 
zu besuchen und zu treffen, oder ob sie freiwillig und dauerhaft zurückgekehrt sind (Almodon 
13.2.2025).
Die Karte von UNHCR zeigt die Aufteilung der seitAnfang 2025 zurückgekehrten Syrer nach 
Gouvernements:
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Quelle 21: UNHCR 20.2.2025
CNN zufolge gab es nicht nur einen Strom von Rückkehrern, sondern auch zahlreiche Familien, 
die - meist aufgrund ihrer Konfession - aus Angst vor der neuen Regierung das Land verlassen 
wollten (CNN 12.12.2024).
Im Jänner 2025 führte UNHCR eine Befragung zu Wahrnehmungen und Absichten von Flücht­
lingen in Jordanien, Libanon, Irak und Ägypten durch. Ein zunehmender Anteil erklärte die klare 
Absicht, zurückzukehren. Insgesamt hoffen 80 % der Flüchtlinge, eines Tages nach Syrien 
zurückkehren zu können. Dies stellt eine deutliche Veränderung der Rückkehrabsichten der 
Flüchtlinge im Vergleich zur letzten Umfrage im April 2024 dar, bei der nur 57 % der Flüchtlin­
ge die Hoffnung äußerten, eines Tages zurückkehren zu können. Viele Flüchtlinge weisen auf 
erhebliche Hindernisse für eine Rückkehr hin, darunter Schulden in den Aufnahmeländern und 
Schäden an ihren Häusern in Syrien (UNHCR 23.1.2025). In der erwähnten Umfrage gab ein 
Viertel der Befragten an, in den nächsten zwölf Monaten zurückkehren zu wollen. Mehr als die 
Hälfte der Befragten, die nicht innerhalb der nächsten zwölf Monate zurückkehren möchte, hat 
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vor, innerhalb der nächsten fünf Jahre zurückzukehren. Fast alle möchten in ihre Herkunftsregi­
on zurückkehren. Über 60 % der Befragten erachten einen „ go and see“-Besuch für essenziell, 
bevor sie eine endgültige Rückkehrentscheidung treffen. 52 % gaben an, dass al-Assads Sturz 
ihre Rückkehrentscheidung beeinflusst hat. Aus dem Feedback, das UNHCR durch direkte 
Kommunikation mit Flüchtlingen erhalten hat, geht hervor, dass die Hauptanliegen derjenigen, 
die an einer Rückkehr interessiert sind, die Bereitstellung von Transportmitteln und Bargeld­
zuschüssen zur Deckung der Grundbedürfnisse sowie Unterstützung innerhalb Syriens beim 
Wiederaufbau ihrer Häuser und ihres Lebens sind. Während immer mehr Syrer ihre Absicht be­
kundeten, in den nächsten zwölf Monaten zurückzukehren, zeigt die Umfrage auch, dass 55 % 
der Flüchtlinge noch nicht beabsichtigen, zurückzukehren. Von den 61 % der Flüchtlinge, die ein 
Haus/Eigentum in Syrien besitzen, geben 81 % an, dass es entweder vollständig zerstört oder 
teilweise beschädigt und unbewohnbar ist, was nach wie vor ein großes Hindernis für ihre Rück­
kehr darstellt (UNHCR 6.2.2025). Einer Umfrage zufolge, bei der 1.100 in der Türkei ansässige 
Syrer zwischen 9. und 11.12.2024 befragt wurden, wollten 70 % nach Syrien zurückkehren, im 
Vergleich zu 45 % vor dem Sturz al-Assads. Die Studie ergab, dass 45,5 % der Syrer bereit sind, 
in ihre Heimat zurückzukehren, wenn sich die Lage in Syrien verbessert, während 26,7 % „ so 
schnell wie möglich“ zurückkehren möchten (DS 27.12.2024). Das Journal „ Just Security“ führte 
zwischen Februar und April 2024 eine Umfrage unter 87 zurückgekehrten Syrern in verschiede­
nen Regionen Syriens durch. In den von der Türkei kontrollierten Gebieten ist das Misstrauen 
unter den arabischen Rückkehrern besonders ausgeprägt. 60 % von ihnen haben überhaupt 
kein Vertrauen in die örtlichen Behörden. Auch unter den turkmenischen Rückkehrern herrscht 
große Skepsis. 55 % von ihnen haben wenig oder gar kein Vertrauen in diese Behörden (35 % 
haben wenig Vertrauen und 20 % gar kein Vertrauen). 50,6 % der befragten Rückkehrer aus 
allen Regionen Syriens berichteten von Erfahrungen mit Diskriminierung, Ungerechtigkeit und 
Gewalt. Während in den von Kurden kontrollierten Gebieten der höchste Anteil der Befragten 
angab, sich in der Lage zu fühlen, ihre Rechte uneingeschränkt auszuüben, berichteten arabi­
sche Rückkehrer in den von der Türkei kontrollierten Gebieten am wenigsten, sich in der Lage 
zu fühlen, ihre Rechte auszuüben (JS 29.1.2025).Das Norwegian Refugee Council führte eine 
Befragung von 4.206 Vertriebenen im Nordwesten Syriens zu ihren Zukunftsplänen durch und 
sprach mit Hunderten von Familien, die Jahre nach ihrer Flucht zurückgekehrt sind. In Vertrie­
benenlagern im Nordwesten gaben nur 8 % der Befragten an, dass sie innerhalb der nächsten 
drei Monate in ihre Herkunftsgebiete zurückkehren wollen (NRC 13.2.2025).
Das Land, in das die Menschen zurückkehren, unterscheidet sich grundlegend von jenem, das 
sie verlassen haben. Die Zerstörung von Häusern und wichtiger Infrastruktur, vermisste Angehö­
rige, weitverbreitete Armut, das Risiko wieder aufflammender Gewalt und die Unsicherheit über 
die unerfahrenen neuen Staats- und Regierungschefs des Landes – zusätzlich zu der anhalten­
den humanitären Krise des letzten Jahrzehnts – sind zu nennen (FA 11.2.2025). Die anhaltende 
Unsicherheit – einschließlich bewaffneter Zusammenstöße, zunehmender krimineller Aktivitäten 
und nicht-explodierter Kampfmittel – stellt die Zivilbevölkerung weiterhin vor Herausforderun­
gen und wird wahrscheinlich die potenzielle Entscheidung der außerhalb des Landes lebenden 
Syrer, nach Hause zurückzukehren, beeinflussen (UNHCR 2.1.2025). Neben den Sicherheits­
bedenken beeinflussen auch die Zerstörung von Eigentum und eine unzureichende Infrastruktur 
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die Rückkehrentscheidungen von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen (UNOCHA 30.1.2025). 
Viele wollen auch wegen des Mangels an Arbeitsplätzen und grundlegenden Dienstleistungen 
nicht zurückkehren. Viele Flüchtlinge haben auch kein Zuhause, in das sie zurückkehren können. 
Einige Häuser wurden während des Krieges zerstört, in anderen leben neue Bewohner und viele 
Flüchtlinge haben keine Dokumente, die ihre Besitzansprüche belegen (CSIS 11.12.2024). Viele 
Flüchtlinge und Vertriebene sind nach dem Sturz des Regimes bei der Rückkehr in ihre Gebiete, 
Städte und Dörfer schockiert, wenn sie feststellen, dass andere in ihren Häusern wohnen. In 
einigen Fällen besitzen diese derzeitigen Bewohner Dokumente, die belegen, dass sie die Im­
mobilien gekauft haben, aber Untersuchungen zeigen, dass es sich oft um Fälschungen handelt, 
einschließlich gefälschter Eigentumsnachweise und Gerichtsurteile, die äußerst schwer aufzu­
spüren sind (HLP Syria 20.1.2025). [Weitere Informationen zu Problemen im Zusammenhang 
mit Besitz- bzw. Wohnverhältnissen finden sich auch in den Kapiteln Rechtsschutz / Justizwesen 
(Entwicklungen seit dem Sturz des al-Assad-Regimes (seit 8.12.2024)) und Grundversorgung 
und Wirtschaft / Wohnsituation und Infrastruktur]. Die Rückkehr im Winter ist besonders schwie­
rig, da die Flüchtlinge nicht wissen, ob ihre Häuser Schutz vor der Kälte bieten oder nicht. Es 
ist unklar, an wen sich Flüchtlinge wenden können, wenn sie nach ihrer Rückkehr Probleme 
mit Wohnraum oder Eigentumsrechten haben, und ob die Übergangsregierung in der Lage sein 
wird, grundlegende Dienstleistungen bereitzustellen (CSIS 11.12.2024). Partnerorganisationen 
von UNOCHA betonen auch, dass der Zugang zu zivilen Dokumenten und Rechtsdienstleistun­
gen, einschließlich solcher im Zusammenhang mit Fragen zu Wohnraum, Land und Eigentum, 
entscheidende Hindernisse für die Rückkehr darstellt. Gegenwärtig sind nicht alle Standesämter 
und Gerichte im ganzen Land funktionsfähig oder teilweise funktionsfähig, was den Zugang er­
schwert (UNOCHA 30.1.2025). Es ist unrealistisch zu erwarten, dass die bestehenden Probleme 
allein durch die Absetzung al-Assads gelöst werden. Es gibt kaum Anhaltspunkte dafür, dass 
Syrien einen einzigartigen oder anderen Weg einschlagen wird als andere vergleichbare Fälle 
(JS 29.1.2025). Einem Wirtschaftswissenschaftler zufolge ist das größte Hindernis für die Rück­
kehrer das Fehlen staatlicher Institutionen, die in der Lage sind, grundlegende Dienstleistungen 
wie Strom und Wasser bereitzustellen, was das tägliche Leben kostspielig und schwierig macht. 
Das Fehlen von organisierten Märkten, die grundlegende Waren anbieten, und das Fehlen einer 
Angebotskontrolle haben zu einem wirtschaftlichen Chaos geführt, wodurch sich die Rückkehrer 
in einem finanziell instabilen Umfeld wiederfinden. Der dramatische Anstieg der Preise, sowohl 
bei den Mieten als auch bei den Grundversorgungsleistungen, stellt eine zusätzliche Belastung 
für die Rückkehrer dar, da sie bei begrenztem Einkommen hohe Lebenshaltungskosten zu tra­
gen haben. Zusätzlich zu den wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Herausforderungen 
erleben viele Rückkehrer aufgrund der großen Kluft zwischen ihren Hoffnungen und der Realität, 
die sie vorgefunden haben, eine psychische Krise (AlHurra 11.2.2025). Die meisten Flüchtlinge, 
die sich in die neuen Gesellschaften im Ausland integriert und Arbeitsmöglichkeiten und ein 
angemessenes Einkommen gefunden haben, wollen nicht zurückkehren, andere fürchten sich 
vor der Sicherheitslage, dabei zögern die Minderheiten am meisten, zurückzukehren (Almodon 
13.2.2025). Eine schlecht organisierte Massenrückkehr werde die bereits begrenzten Ressour­
cen des Landes belasten und die syrischen Übergangsbehörden, die UN-Organisationen und 
die syrische Zivilgesellschaft unter enormen Druck setzen, schreibt das Magazin Foreign Affairs 
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