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Konvois sowie einen Raketenangriff auf die US-Botschaft im November 2020 für sich reklamierte 
(JS 10.3.2021). Zur zweiten Gruppe gehören Raba Allah/Rab’Allah (das Volk Gottes), Jund 
Soleimani (die Soldaten Soleimanis) und Jabhat Abu Jadahah (eng. People of the Lighter’s 
Front), die, getragen von stark religiösen Anwandlungen, als Sittenpolizei agieren und das 
liberalere Leben Bagdads unterdrücken, indem sie beispielsweise Massagesalons angriffen oder 
Bombenanschläge auf Geschäfte verübten, die Alkohol verkauften (ATIIA 12.1.2021; vgl. TWI 
9.4.2021). Rab’Allah gilt als wichtigste Gruppe. Im Oktober 2020 verübte sie Brandanschläge 
auf Büros von Fernsehsendern sowie der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP). Weiters 
führte sie Hetzkampagnen gegen Personen aus Politik und Medien durch und drohte ihnen mit 
Gewalt. Zudem organisierte sie Proteste vor ausländischen Vertretungen (TWI 9.4.2021).
Iran-kritische Milizen: Atabat / Schrein-Milizen / Hashd al-Marji‘i
Bei den „ Schrein“- oder Atabat-Milizen (andere Bezeichnungen: Hashd al-Atabat/ Saraya al-
Atabat/ al-Atabat al-Muqadasa) oder auch Hashd al-Marji‘i handelt es sich um paramilitärische 
Gruppen, die mit den schiitischen Heiligtümern in Najaf und Kerbala verbunden sind, deshalb 
auch die Bezeichnung „ Schrein-Milizen“ (ICSR 1.11.2018, S.24; vgl. TWI 28.5.2020, DYRN 
1.3.2021). Liwa Ansar al-Marjaiya (44. Brigade), Liwa Ali al-Akbar (11. Brigade), Firqat al-Abbas 
al-Qitaliyah (26. Brigade), letztere bekannter unter der Bezeichnung Abbas Kampfdivision (Ab­
bas Combat Division) und Firqat al-Imam Ali al-Qitaliyah (2. Brigade) haben keine Verbindungen 
zum Korps der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC) Irans, sondern zu Ayatollah Ali as-Sistani, 
dem irakischen schiitischen Kleriker, densie als ihr Vorbild betrachten (TWI 28.5.2020; vgl. DYRN 
15.10.2021). Insgesamt verfügen die Atabat über rund 18.000 aktive Soldaten und Zehntau­
sende von Reservisten. Die Abbas Kampfdivision (Firqat al-Abbas) ist die militärisch fähigste 
der vier Gruppen, gestärkt durch die logistische Ausbildung und die Zusammenarbeit mit dem 
irakischen Verteidigungsministerium. Mehrere Merkmale unterscheiden die Atabat von den pro-
iranischen Einheiten der PMF: Erstens arbeiten sie nur mit nationalen irakischen Institutionen 
zusammen und dürfen nicht mit IRGC-Kommandeuren oder anderen ausländischen Militärs in 
Verbindung treten. Zweitens halten sie sich aus der Politik heraus, während die iran-freundli­
chen Gruppen sogar ihre eigenen politischen Parteien gegründet haben. Drittens betrachten 
die Atabat-Einheiten die Vereinigten Staaten nicht als Feind, trotz anlassbezogener Verurteilun­
gen von US-Aktionen. Viertens wurden die Atabat nicht der Verletzung von Menschenrechten 
beschuldigt. Tatsächlich haben sie kein Interesse daran, in den sunnitisch-arabischen Gebieten 
präsent zu sein, in denen viele solcher Verstöße begangen wurden. Ihr Hauptinteresse gilt den 
schiitischen heiligen Städten Kerbala und Najaf und dem Wüstengebiet, die diese Städte mit An­
bar verbindet. Die Atabat wurden auch nicht der Erpressung beschuldigt, im Gegensatz zu den 
vielen PMF-Gruppen, die solche Taktiken anwenden, um sich selbst zu erhalten, und damitden 
Unmut der sunnitischen Bevölkerung verschärfen (TWI 28.5.2020). Die Schrein-Milizen spielten 
eine wichtige Rolle bei der Verteilung von Hilfsgütern im Rahmen einer Kampagne von Großaya­
tollah as-Sistani mit dem Namen Maraji’yat al-Takaful (Solidarität der Marji’i) zur wirtschaftlichen 
Unterstützung der Menschen, die unter der von der Regierung verhängten Ausgangssperre 
während der COVID-19-Krise litten (EUI 6.2020, S.3).
Saraya as-Salam / Friedenskompanien
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Die Saraya as-Salam mobilisierten sich 2014 aus den Rängen der vormaligen Mahdi-Armee, die 
dem irakischen Kleriker Muqtada as-Sadr untersteht. Sie verfolgen eine nationalistische Ideolo­
gie und eigene politische Ziele (Clingendael 6.2018, S.3). Sadr und seine Anhänger lehnen die 
pro-iranischen, Khamenei-freundlichen paramilitärischen Führer und Gruppen entschieden ab. 
Dennoch bleiben sie Teil der Gesamtstruktur der PMF. Sie sind hinsichtlich einer Integration in 
die Sicherheitskräfte aufgeschlossen (ICG 30.7.2018, S.4; vgl. FPRI 19.8.2019). Quellen spre­
chen von einer Gruppengröße von 50.000, teilweise sogar 100.000 Mann. Ihre Schlagkraft ist 
jedoch mangels ausreichender finanzieller Ausstattung und militärischer Ausrüstung begrenzt. 
Dies liegt darin begründet, dass Sadr politische Distanz zu Teheran wahren will, was in einer 
nicht ganz so großzügigen Unterstützung Irans resultiert (STDOK 21.8.2017, S.65). Hinsichtlich 
der im Herbst 2019 aufflammenden Proteste vollzog Muqtada as-Sadr eine zwiespältige Politik. 
Schon in der Anfangsphase der Oktober-Demonstrationen 2019 waren Sadristen aktiv an den 
Demonstrationen beteiligt, und deren Paramilitärs verteidigten andere Demonstranten vor der 
Gewalt staatlicher und mit Iran verbündeter bewaffneter Kräfte. Im Frühjahr 2020 allerdings, 
nachdem Sadr die Demonstranten wegen ihres Auftretens gegenüber den religiösen Autoritäten 
tadelte, ihre „Abweichung“ vom „ richtigen Weg“ kritisierte und parallel die bewaffneten Auseinan­
dersetzungen zwischen Saraya as-Salam und der pro-iranischen Asa’ib Ahl al-Haqq eingestellt 
wurden, gingen die Sadr-Miliz bzw. seine Anhänger in Bagdad und weiteren Städten im Südirak 
gewaltsam gegen Demonstranten vor und besetzten Protestlager (FPRI 3.2020, S.2, 17; vgl. 
BAMF 5.2020, S.9-10, 21-22).
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7.3 Kurdische Sicherheitskräfte (Peshmerga) und Nachrichtendienste
Letzte Änderung 2023-10-06 16:03
Die Kurdischen Sicherheitskräfte sind nicht in den Sicherheitsapparat der Föderalregierung ein­
gegliedert (AA 28.10.2022, S.7). Nach der irakischen Verfassung hat die Kurdische Regional­
regierung (KRG) das Recht, ihre eigenen Sicherheitskräfte (Polizei und die militärischen Pesh­
merga) sowie jene des Inlandsgeheimdienstes (Asayish) zu unterhalten (USDOS 20.3.2023). 
Die beiden wichtigsten kurdischen politischen Parteien, die Demokratische Partei Kurdistans 
(KDP) und die Patriotische Union Kurdistans (PUK), unterhalten jeweils einen unabhängigen 
Sicherheitsapparat, bestehend aus Peschmerga (AA 28.10.2022, S.7; vgl. USDOS 20.3.2023) 
134
140

und  Asayish als inneren Sicherheitsdienst. Nominell unterstehen sie dem Innenministerium der 
KRG (USDOS 20.3.2023).
Die beiden Einheiten, die den Großteil der Peshmerga-Kräfte ausmachen und über 100.000 
Mann stark sind, werden von der KDP und PUK kontrolliert. Die Kräfte der Einheit Nr. 70 gehören 
zur PUK und die Kräfte der Einheit Nr. 80 werden von der KDP kontrolliert (Rudaw 21.6.2021). 
Seit 2005 ist die Vereinigung der KDP und PUK-eigenen Peshmerga-Streitkräfte unter dem 
Peshmerga-Ministerium ein wichtiges innenpolitisches Thema (Rudaw 3.4.2017; vgl. GPPi 
3.2018). Dennoch kommt die diesbezügliche von der KRG begonnene Peschmergareform, 
die von der sogenannten Multi-National-Advisory-Group (USA, Großbritannien, Niederlande 
und Deutschland) begleitet wird,  nur sehr stockend voran (AA 28.10.2022, S.7). Mit der ter­
ritorialen Niederlage des Islamischen Staates (IS) Ende 2017 haben auch die internationalen 
Koalitionspartner im Rahmen eines 2018 begonnenen Reformprogramms auf die Zusammen­
legung der kurdischen Kräfte unter dem Peshmerga-Ministerium gedrängt (Rudaw 21.6.2021). 
Obwohl es bereits gelungen ist, mehrere bestehende Brigaden effektiv zu vereinen, kämpft 
das Peshmerga-Ministerium noch darum, alle Peshmerga-Einheiten unter sein Kommando zu 
bringen (Rudaw 3.4.2017; vgl. GPPi 3.2018). Die KDP und PUK haben seit Ende 2018 Schritte 
unternommen, um ihre jeweiligen Peshmerga zu vereinigen (BS 23.2.2022, S.16). Auf Briga­
de-Ebene werden die Führungspositionen nach einem 50-50-Prinzip verteilt: Brigaden unter 
der Leitung von KDP-Kommandanten haben PUK-Stellvertreter und umgekehrt. In der Praxis 
sind die meisten Brigaden jedoch immer noch entlang der Parteigrenzen aufgegliedert (GPPi 
3.2018) und die Peshmergaeinheiten auf die jeweiligen politischen Parteien fixiert geblieben 
(BS 23.2.2022, S.16).
Im April 2021 wurde die Einrichtung gemeinsamer Koordinationszentren zum Austausch von 
Informationen zur Bekämpfung des IS zwischen den Irakischen Sicherheitskräften (ISF) und den 
Peshmerga-Kräften beschlossen. Diese sollen dazu dienen, die Sicherheitslücken zwischen 
deren Einsatzgebieten zu schließen, die vom IS ausgenutzt werden. Die Koordinationszentren 
befinden sich in Diyala, Kirkuk, Makhmour und Ninewa (Rudaw 23.5.2021).
Im Kampf gegen den IS hatten die Peshmerga über die ursprünglichen Grenzen der Kurdistan 
Region Iraq (KRI) von 2003 hinaus Gebiete befreit. Aus diesen zwischen Bagdad und Erbil 
seit jeher umstrittenen Gebieten hat die irakische Armee die Peshmerga nach Abhaltung des 
Unabhängigkeitsreferendums im September 2017 größtenteils zurückgedrängt. In weiten Tei­
len haben die Peshmerga sich kampflos zurückgezogen, es gab jedoch auch teils schwere 
bewaffnete Auseinandersetzungen mit Opfern auf beiden Seiten (AA 14.10.2020, S.10).
Die Sicherheitsdienste der KRI halten in den von ihnen kontrollierten Gebieten bisweilen Ver­
dächtige ohne Haftbefehl fest, insbesondere auf der Grundlage des Antiterrorismusgesetzes 
(USDOS 20.3.2023). Die schlecht definierten administrativen Grenzen zwischen den kurdi­
schen Gouvernements sowie dem (nicht-kurdischen) Rest des Landes führen zu anhaltender 
Verwirrung über die Zuständigkeit der Sicherheitskräfte und der Gerichte. Angehörige der Si­
cherheitskräfte haben dokumentierte Übergriffe begangen (USDOS 20.3.2023).
135
141

Es befinden sich auch Einheiten oder Brigaden von Minderheiten in den Reihen der Peshmerga, 
darunter Shabak, Kaka’i, Jesiden, Christen und chaldäisch-assyrische Truppen (GPPi 3.2018).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
n/file/local/2082728/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_
Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Oktober_2022),_28.10.2022.pdf , Zugriff 23.3.2023 [Login 
erforderlich]
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (14.10.2020): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: März 2020), https://www.ecoi.net/en/file/l
ocal/2040689/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_
der_Republik_Irak_(Stand_März_2020),_14.10.2020.pdf, Zugriff 11.7.2023 [Login erforderlich]
■ BS - Bertelsmann Stiftung (23.2.2022): BTI 2022 Country Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/l
ocal/2069660/country_report_2022_IRQ.pdf, Zugriff 11.7.2023
■ GPPi - Global Public Policy Institute (3.2018): Iraq after ISIL, Sub-State Actors, Local Forces, and 
the Micro-Politics of Control, https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/Gaston_Derzsi-H
orvath_2018_Iraq_After_ISIL.pdf, Zugriff 13.7.2023
■ Rudaw - Rudaw Media Network (21.6.2021): Coalition ‘very happy’ with Peshmerga reform, Kurdish-
Iraqi coordination: colonel, https://www.rudaw.net/english/kurdistan/210620212, Zugriff 13.7.2023
■ Rudaw - Rudaw Media Network (23.5.2021): Peshmerga-Iraq cooperation will ‘close that gap,’ cut 
off ISIS: Coalition, https://www.rudaw.net/english/middleeast/iraq/230520212, Zugriff 13.7.2023
■ Rudaw - Rudaw Media Network (3.4.2017): Over 150,000 enlisted as Peshmerga troops in Kurdistan 
Region, official data shows, https://www.rudaw.net/english/kurdistan/03042017, Zugriff 13.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
8 Folter und unmenschliche Behandlung
Letzte Änderung 2023-10-09 16:25
Folter und unmenschliche Behandlung sind laut der irakischen Verfassung ausdrücklich ver­
boten (AA 28.10.2022, S.19; vgl. USDOS 20.3.2023). Im Juli 2011 hat die irakische Regierung 
die UN-Anti-Folter-Konvention (CAT) unterzeichnet (AA 28.10.2022, S.19). Es ist jedoch ge­
setzlich nicht definiert, welche Handlungen als Folter gelten (USDOS 20.3.2023). Folter wird 
auch in der jüngsten Zeit von staatlichen Akteuren angewandt, etwa bei Befragungen durch 
irakische (einschließlich kurdische) Polizei- und andere Sicherheitskräfte (AA 28.10.2022, S.19; 
vgl. DFAT 16.1.2023, S.36),auch, um Geständnisse zu erzwingen (HRW 13.1.2022; vgl. USDOS 
12.4.2022, FH 2023). Auch Minderjährige werden Folter zur Geständnisgewinnung ausgesetzt 
(FH 2023). Gerichte akzeptieren solche Geständnisse als Beweismittel (USDOS 20.3.2023; 
vgl. DFAT 16.1.2023, S.36, ÖB Bagdad 20.11.2022, S.4), auch für die Vollstreckung von Todes­
urteilen. Häftlinge berichten auch über Todesfälle aufgrund von Folter während Verhören (HRW 
13.1.2021).
Weiterhin misshandeln und foltern Angehörige der Sicherheitskräfte, darunter Polizeibeamte, 
Angehörige des Nationalen Sicherheitsdienstes (NSS), der Volksmobilisierungskräfte (PMF) und 
der kurdischen Asayish, Personen, insbesondere sunnitische Araber, während der Verhaftung, 
Untersuchungshaft und nach einer Verurteilung (USDOS 20.3.2023; vgl. DFAT 16.1.2023, S.36). 
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Internationale Menschenrechtsorganisationen dokumentierten Fälle von Folter und Misshand­
lung in Haftanstalten des Innen- und des Verteidigungsministeriums. Ehemalige Gefangene, 
Häftlinge und Menschenrechtsgruppen berichteten von einer Vielzahl von Folterungen und 
Misshandlungen. Straffreiheit für Angehörige der Sicherheitskräfte ist ein Problem,  und er­
zwungene Geständnisse werden von Gerichten in zahlreichen Fällen, insbesondere mit IS- und 
Terror-Bezug als primäre Beweisquelle anerkannt(USDOS 20.3.2023).
Milizen werden beschuldigt, im Zuge der im Oktober 2019 begonnenen Massenproteste an Ent­
führungen und Folter gegen die Demonstranten involviert gewesen zu sein (UNAMI 23.5.2020, 
S.3, 4). In mehreren südirakischen Gouvernements töteten bewaffnete Akteure, darunter auch 
Mitglieder der PMF, außergerichtlich Dutzende von Aktivisten (AI 29.3.2022).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
n/file/local/2082728/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_
Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Oktober_2022),_28.10.2022.pdf , Zugriff 23.3.2023 [Login 
erforderlich]
■ AI - Amnesty International (29.3.2022): Amnesty International Report 2021/22; The State of the 
World’s Human Rights; Iraq 2021, https://www.ecoi.net/en/document/2070224.html , Zugriff 
31.1.2023
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
2.2.2023
■ FH - Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument
/2090187.html, Zugriff 7.7.2023
■ HRW - Human Rights Watch (13.1.2022): World Report 2022 - Iraq, https://www.ecoi.net/en/docu
ment/2066472.html, Zugriff 13.7.2023
■ HRW - Human Rights Watch (13.1.2021): World Report 2021 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/doku
ment/2043505.html, Zugriff 16.8.2023
■ ÖB Bagdad - ÖB Bagdad - Österreichische Botschaft Bagdad [Österreich] (20.11.2022): Asyllän­
derbericht zu Irak, https://www.ecoi.net/en/file/local/2094775/IRAK_ÖB Bericht_2022_11.odt, Zugriff 
12.7.2023 [Login erforderlich]
■ UNAMI - United Nations Assistance Mission for Iraq (23.5.2020): Demonstrations in Iraq: 3rd update, 
Abductions, torture and enforced disappearancesin the context ofongoing demonstrations in Iraq, 
https://www.ohchr.org/Documents/Countries/IQ/3pdatemayen_1.pdf, Zugriff 13.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071125.html, Zugriff 24.8.2023
8.1 Folter und unmenschliche Behandlung in der Kurdistan Region Irak (KRI)
Letzte Änderung 2023-10-06 21:51
Berichten zufolge kommt es in Haftanstalten der kurdischen Geheimpolizei (Asayish) in der 
Kurdistan Region Irak (KRI) zur Anwendung von Folterpraktiken gegen Terrorverdächtige (AA 
28.10.2022, S.20; vgl. USDOS 20.3.2023), insbesondere auch sunnitische Araber (USDOS 
20.3.2023). Auch Fälle von anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung 
oder Bestrafung in Haftanstalten werden Asayish vorgeworfen. Sie agieren dabei ungestraft 
(USDOS 20.3.2023).
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143

Die Kurdische Regionalregierung (KRG) verfolgt Vorwürfe von Misshandlungen durch Beamte 
des Innenministeriums oder durch Asayish nicht einheitlich. Die Hilfsmission der Vereinten Na­
tionen für den Irak (UNAMI) berichtete im August und Dezember 2021, dass in einigen Gefäng­
nissen der KRG grundlegende Standards und Verfahrensgarantien nicht eingehalten wurden 
und dass die bestehenden Mechanismen zur Entgegennahme von Folterbeschwerden nicht 
wirksam sind (USDOS 12.4.2022).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
n/file/local/2082728/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_
Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Oktober_2022),_28.10.2022.pdf , Zugriff 23.3.2023 [Login 
erforderlich]
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071125.html, Zugriff 24.8.2023
9 Korruption
Letzte Änderung 2023-10-06 21:52
Korruption ist nach wie vor ein großes Problem im Irak (FH 2023; vgl. DFAT 16.1.2023, S.10). 
Das Gesetz sieht strafrechtliche Sanktionen für Korruption durch Staatsdiener vor, aber die 
Regierung setzt das Gesetz nicht immer wirksam um (USDOS 20.3.2023; vgl. FH 2023). Kor­
ruption besteht auf allen institutionellen Ebenen. Bestechung, Geldwäsche, Vetternwirtschaft 
und Veruntreuung öffentlicher Gelder sind auf allen Ebenen und in allen Zweigen der Regierung 
üblich. Familien-, Stammes- und ethno-konfessionelle Erwägungen beeinflussen die Entschei­
dungen der Regierung auf allen Ebenen und in allen Zweigen der Regierung erheblich (USDOS 
20.3.2023).
Beamte sind häufig ungestraft in korrupte Praktiken verstrickt (USDOS 20.3.2023). Das Jus­
tizsystem, das selbst durch Politisierung und Korruption behindert wird, bearbeitet nur einen 
Bruchteil der Fälle, die von der Integritätskommission, einer von drei Antikorruptionsbehörden, 
untersucht werden (FH 2023). Im August 2020 hat der vormalige Premierminister al-Kadhimi 
per Verordnung einen ständigen Sonderausschuss zur Untersuchung und strafrechtlichen Ver­
folgung größerer Korruptionsfälle eingesetzt. Im September 2020 wurden aufgrund der Arbeit 
des Antikorruptionsausschusses 19 hochrangige Personen verhaftet. Im Oktober 2020 wurden 
rund 1.000 Beamte entlassen, nachdem sie wegen Vergehen gegen die öffentliche Ordnung, 
darunter Verschwendung öffentlicher Gelder, Bestechung und Veruntreuung, verurteilt worden 
waren (USDOS 30.3.2021). Der von Premierminister al-Kadhimi eingesetzte „ Ständige Son­
derausschuss zur Untersuchung von Korruption und bedeutenden Straftaten“ hat seine Arbeit 
im Laufe des Jahres 2021 fortgesetzt. Da er von der Antiterroreinheit der Regierung unter­
stützt wird, welche Haftbefehle und gerichtliche Anordnungen umsetzen kann, werden korrupte 
Beamte Berichten zufolge unter Druck gesetzt (USDOS 12.4.2022).
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Antikorruptions-, Strafverfolgungs- und Justizbeamte sowie Mitglieder der Zivilgesellschaft und 
der Medien werden wegen ihrer Bemühungen zur Bekämpfung korrupter Praktiken bedroht und 
eingeschüchtert(USDOS 20.3.2023; vgl. FH 2023, DFAT 16.1.2023, S.10). Sie sind sowohl im 
föderalen Irak, als auch in der Kurdistan Region Irak (KRI) mit Verhaftungen, Verleumdungs­
klagen und Gewalt konfrontiert (FH 2023). Korruption war einer der Auslöser für die sogenann­
ten Tishreen-Proteste, die 2019 ausgebrochen sind (FH 2023; vgl. DFAT 16.1.2023, S.10).
Die KRI leidet unter ähnlichen Korruptionsproblemen (FH 24.2.2022). Berichten zufolge sind sie 
aber geringer als in anderen Teilen des Irak (DFAT 16.1.2023, S.10).
Auf dem Corruption Perceptions Index 2022 von Transparency International wird der Irak mit 23 
(von 100) Punkten bewertet (0=highly corrupt, 100=very clean) und nimmt Rang 157 von 180 
Staaten ein (TI 2023).
Quellen
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
2.2.2023
■ FH - Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument
/2090187.html, Zugriff 7.7.2023
■ FH - Freedom House (24.2.2022): Freedom in the World 2022 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/doku
ment/2068634.html, Zugriff 11.7.2023
■ TI - Transparency International (2023): Corruption perception Index, Iraq 2022, https://www.transp
arency.org/en/cpi/2022/index/irq, Zugriff 11.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071125.html, Zugriff 24.8.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048100.html, Zugriff 11.7.2023
10 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Menschenrechtsaktivisten
Letzte Änderung 2023-10-06 21:53
Seit 2010 gibt es ein Gesetz zu NGOs, das die Beschränkungen der Auslandsfinanzierung 
von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) lockert, die Ablehnung von Registrierungsanträ­
gen durch staatliche Stellen einschränkt, strafrechtliche Sanktionen beseitigt, unbegründete 
Überprüfungen und Inspektionen untersagt sowie gerichtliche Kontrollen für die Suspendierung 
von NGOs schafft (ICNL 17.5.2023). NGOs müssen sich registrieren (FH 2023; vgl. USDOS 
12.4.2022, DFAT 16.1.2023, S.28). Im föderalen Irak registrierte NGOs müssen sich auch in 
der Kurdistan Region Irak (KRI) registrieren lassen, um dort tätig zu werden und umgekehrt 
(USDOS 20.3.2023).
Mit Stand September 2020 waren laut der irakischen Bundesdirektion für Nichtregierungsorga­
nisationen 4.600 NGOs registriert, darunter 168 Niederlassungen ausländischer Organisationen 
(USDOS 30.3.2021). Über 440 registrierte NGOs sind im Bereich der Menschenrechte engagiert. 
NGOs, die sich für den Schutz der Menschenrechte einsetzen, unterliegen in ihrer Registrierung 
keinen Einschränkungen. Die Sicherheitslage und bürokratischen Hürden erschweren jedoch 
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