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Es befinden sich auch Einheiten oder Brigaden von Minderheiten in den Reihen der Peshmerga, 
darunter Shabak, Kaka’i, Jesiden, Christen und chaldäisch-assyrische Truppen (GPPi 3.2018).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
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Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Oktober_2022),_28.10.2022.pdf , Zugriff 23.3.2023 [Login 
erforderlich]
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (14.10.2020): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: März 2020), https://www.ecoi.net/en/file/l
ocal/2040689/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_Lage_in_
der_Republik_Irak_(Stand_März_2020),_14.10.2020.pdf, Zugriff 11.7.2023 [Login erforderlich]
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ocal/2069660/country_report_2022_IRQ.pdf, Zugriff 11.7.2023
■ GPPi - Global Public Policy Institute (3.2018): Iraq after ISIL, Sub-State Actors, Local Forces, and 
the Micro-Politics of Control, https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/Gaston_Derzsi-H
orvath_2018_Iraq_After_ISIL.pdf, Zugriff 13.7.2023
■ Rudaw - Rudaw Media Network (21.6.2021): Coalition ‘very happy’ with Peshmerga reform, Kurdish-
Iraqi coordination: colonel, https://www.rudaw.net/english/kurdistan/210620212, Zugriff 13.7.2023
■ Rudaw - Rudaw Media Network (23.5.2021): Peshmerga-Iraq cooperation will ‘close that gap,’ cut 
off ISIS: Coalition, https://www.rudaw.net/english/middleeast/iraq/230520212, Zugriff 13.7.2023
■ Rudaw - Rudaw Media Network (3.4.2017): Over 150,000 enlisted as Peshmerga troops in Kurdistan 
Region, official data shows, https://www.rudaw.net/english/kurdistan/03042017, Zugriff 13.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
8 Folter und unmenschliche Behandlung
Letzte Änderung 2023-10-09 16:25
Folter und unmenschliche Behandlung sind laut der irakischen Verfassung ausdrücklich ver­
boten (AA 28.10.2022, S.19; vgl. USDOS 20.3.2023). Im Juli 2011 hat die irakische Regierung 
die UN-Anti-Folter-Konvention (CAT) unterzeichnet (AA 28.10.2022, S.19). Es ist jedoch ge­
setzlich nicht definiert, welche Handlungen als Folter gelten (USDOS 20.3.2023). Folter wird 
auch in der jüngsten Zeit von staatlichen Akteuren angewandt, etwa bei Befragungen durch 
irakische (einschließlich kurdische) Polizei- und andere Sicherheitskräfte (AA 28.10.2022, S.19; 
vgl. DFAT 16.1.2023, S.36),auch, um Geständnisse zu erzwingen (HRW 13.1.2022; vgl. USDOS 
12.4.2022, FH 2023). Auch Minderjährige werden Folter zur Geständnisgewinnung ausgesetzt 
(FH 2023). Gerichte akzeptieren solche Geständnisse als Beweismittel (USDOS 20.3.2023; 
vgl. DFAT 16.1.2023, S.36, ÖB Bagdad 20.11.2022, S.4), auch für die Vollstreckung von Todes­
urteilen. Häftlinge berichten auch über Todesfälle aufgrund von Folter während Verhören (HRW 
13.1.2021).
Weiterhin misshandeln und foltern Angehörige der Sicherheitskräfte, darunter Polizeibeamte, 
Angehörige des Nationalen Sicherheitsdienstes (NSS), der Volksmobilisierungskräfte (PMF) und 
der kurdischen Asayish, Personen, insbesondere sunnitische Araber, während der Verhaftung, 
Untersuchungshaft und nach einer Verurteilung (USDOS 20.3.2023; vgl. DFAT 16.1.2023, S.36). 
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Internationale Menschenrechtsorganisationen dokumentierten Fälle von Folter und Misshand­
lung in Haftanstalten des Innen- und des Verteidigungsministeriums. Ehemalige Gefangene, 
Häftlinge und Menschenrechtsgruppen berichteten von einer Vielzahl von Folterungen und 
Misshandlungen. Straffreiheit für Angehörige der Sicherheitskräfte ist ein Problem,  und er­
zwungene Geständnisse werden von Gerichten in zahlreichen Fällen, insbesondere mit IS- und 
Terror-Bezug als primäre Beweisquelle anerkannt(USDOS 20.3.2023).
Milizen werden beschuldigt, im Zuge der im Oktober 2019 begonnenen Massenproteste an Ent­
führungen und Folter gegen die Demonstranten involviert gewesen zu sein (UNAMI 23.5.2020, 
S.3, 4). In mehreren südirakischen Gouvernements töteten bewaffnete Akteure, darunter auch 
Mitglieder der PMF, außergerichtlich Dutzende von Aktivisten (AI 29.3.2022).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
n/file/local/2082728/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_
Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Oktober_2022),_28.10.2022.pdf , Zugriff 23.3.2023 [Login 
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World’s Human Rights; Iraq 2021, https://www.ecoi.net/en/document/2070224.html , Zugriff 
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■ FH - Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument
/2090187.html, Zugriff 7.7.2023
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■ HRW - Human Rights Watch (13.1.2021): World Report 2021 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/doku
ment/2043505.html, Zugriff 16.8.2023
■ ÖB Bagdad - ÖB Bagdad - Österreichische Botschaft Bagdad [Österreich] (20.11.2022): Asyllän­
derbericht zu Irak, https://www.ecoi.net/en/file/local/2094775/IRAK_ÖB Bericht_2022_11.odt, Zugriff 
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■ UNAMI - United Nations Assistance Mission for Iraq (23.5.2020): Demonstrations in Iraq: 3rd update, 
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https://www.ohchr.org/Documents/Countries/IQ/3pdatemayen_1.pdf, Zugriff 13.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071125.html, Zugriff 24.8.2023
8.1 Folter und unmenschliche Behandlung in der Kurdistan Region Irak (KRI)
Letzte Änderung 2023-10-06 21:51
Berichten zufolge kommt es in Haftanstalten der kurdischen Geheimpolizei (Asayish) in der 
Kurdistan Region Irak (KRI) zur Anwendung von Folterpraktiken gegen Terrorverdächtige (AA 
28.10.2022, S.20; vgl. USDOS 20.3.2023), insbesondere auch sunnitische Araber (USDOS 
20.3.2023). Auch Fälle von anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung 
oder Bestrafung in Haftanstalten werden Asayish vorgeworfen. Sie agieren dabei ungestraft 
(USDOS 20.3.2023).
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Die Kurdische Regionalregierung (KRG) verfolgt Vorwürfe von Misshandlungen durch Beamte 
des Innenministeriums oder durch Asayish nicht einheitlich. Die Hilfsmission der Vereinten Na­
tionen für den Irak (UNAMI) berichtete im August und Dezember 2021, dass in einigen Gefäng­
nissen der KRG grundlegende Standards und Verfahrensgarantien nicht eingehalten wurden 
und dass die bestehenden Mechanismen zur Entgegennahme von Folterbeschwerden nicht 
wirksam sind (USDOS 12.4.2022).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
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9 Korruption
Letzte Änderung 2023-10-06 21:52
Korruption ist nach wie vor ein großes Problem im Irak (FH 2023; vgl. DFAT 16.1.2023, S.10). 
Das Gesetz sieht strafrechtliche Sanktionen für Korruption durch Staatsdiener vor, aber die 
Regierung setzt das Gesetz nicht immer wirksam um (USDOS 20.3.2023; vgl. FH 2023). Kor­
ruption besteht auf allen institutionellen Ebenen. Bestechung, Geldwäsche, Vetternwirtschaft 
und Veruntreuung öffentlicher Gelder sind auf allen Ebenen und in allen Zweigen der Regierung 
üblich. Familien-, Stammes- und ethno-konfessionelle Erwägungen beeinflussen die Entschei­
dungen der Regierung auf allen Ebenen und in allen Zweigen der Regierung erheblich (USDOS 
20.3.2023).
Beamte sind häufig ungestraft in korrupte Praktiken verstrickt (USDOS 20.3.2023). Das Jus­
tizsystem, das selbst durch Politisierung und Korruption behindert wird, bearbeitet nur einen 
Bruchteil der Fälle, die von der Integritätskommission, einer von drei Antikorruptionsbehörden, 
untersucht werden (FH 2023). Im August 2020 hat der vormalige Premierminister al-Kadhimi 
per Verordnung einen ständigen Sonderausschuss zur Untersuchung und strafrechtlichen Ver­
folgung größerer Korruptionsfälle eingesetzt. Im September 2020 wurden aufgrund der Arbeit 
des Antikorruptionsausschusses 19 hochrangige Personen verhaftet. Im Oktober 2020 wurden 
rund 1.000 Beamte entlassen, nachdem sie wegen Vergehen gegen die öffentliche Ordnung, 
darunter Verschwendung öffentlicher Gelder, Bestechung und Veruntreuung, verurteilt worden 
waren (USDOS 30.3.2021). Der von Premierminister al-Kadhimi eingesetzte „ Ständige Son­
derausschuss zur Untersuchung von Korruption und bedeutenden Straftaten“ hat seine Arbeit 
im Laufe des Jahres 2021 fortgesetzt. Da er von der Antiterroreinheit der Regierung unter­
stützt wird, welche Haftbefehle und gerichtliche Anordnungen umsetzen kann, werden korrupte 
Beamte Berichten zufolge unter Druck gesetzt (USDOS 12.4.2022).
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Antikorruptions-, Strafverfolgungs- und Justizbeamte sowie Mitglieder der Zivilgesellschaft und 
der Medien werden wegen ihrer Bemühungen zur Bekämpfung korrupter Praktiken bedroht und 
eingeschüchtert(USDOS 20.3.2023; vgl. FH 2023, DFAT 16.1.2023, S.10). Sie sind sowohl im 
föderalen Irak, als auch in der Kurdistan Region Irak (KRI) mit Verhaftungen, Verleumdungs­
klagen und Gewalt konfrontiert (FH 2023). Korruption war einer der Auslöser für die sogenann­
ten Tishreen-Proteste, die 2019 ausgebrochen sind (FH 2023; vgl. DFAT 16.1.2023, S.10).
Die KRI leidet unter ähnlichen Korruptionsproblemen (FH 24.2.2022). Berichten zufolge sind sie 
aber geringer als in anderen Teilen des Irak (DFAT 16.1.2023, S.10).
Auf dem Corruption Perceptions Index 2022 von Transparency International wird der Irak mit 23 
(von 100) Punkten bewertet (0=highly corrupt, 100=very clean) und nimmt Rang 157 von 180 
Staaten ein (TI 2023).
Quellen
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
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■ FH - Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument
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■ FH - Freedom House (24.2.2022): Freedom in the World 2022 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/doku
ment/2068634.html, Zugriff 11.7.2023
■ TI - Transparency International (2023): Corruption perception Index, Iraq 2022, https://www.transp
arency.org/en/cpi/2022/index/irq, Zugriff 11.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071125.html, Zugriff 24.8.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048100.html, Zugriff 11.7.2023
10 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Menschenrechtsaktivisten
Letzte Änderung 2023-10-06 21:53
Seit 2010 gibt es ein Gesetz zu NGOs, das die Beschränkungen der Auslandsfinanzierung 
von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) lockert, die Ablehnung von Registrierungsanträ­
gen durch staatliche Stellen einschränkt, strafrechtliche Sanktionen beseitigt, unbegründete 
Überprüfungen und Inspektionen untersagt sowie gerichtliche Kontrollen für die Suspendierung 
von NGOs schafft (ICNL 17.5.2023). NGOs müssen sich registrieren (FH 2023; vgl. USDOS 
12.4.2022, DFAT 16.1.2023, S.28). Im föderalen Irak registrierte NGOs müssen sich auch in 
der Kurdistan Region Irak (KRI) registrieren lassen, um dort tätig zu werden und umgekehrt 
(USDOS 20.3.2023).
Mit Stand September 2020 waren laut der irakischen Bundesdirektion für Nichtregierungsorga­
nisationen 4.600 NGOs registriert, darunter 168 Niederlassungen ausländischer Organisationen 
(USDOS 30.3.2021). Über 440 registrierte NGOs sind im Bereich der Menschenrechte engagiert. 
NGOs, die sich für den Schutz der Menschenrechte einsetzen, unterliegen in ihrer Registrierung 
keinen Einschränkungen. Die Sicherheitslage und bürokratischen Hürden erschweren jedoch 
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die Arbeit vieler NGOs. Sie unterliegen der Kontrolle durch die Behörde für Angelegenheiten 
der Zivilgesellschaft. Zahlreiche NGOs berichten von bürokratischen und intransparenten Re­
gistrierungsverfahren, willkürlichem Einfrieren von Bankkonten sowie unangekündigten und 
einschüchternden Visitationen durch Ministeriumsvertreter (AA 28.10.2022, S.7).
Nationale und internationale NGOs operieren in den meisten Fällen unter geringer staatlicher 
Einflussnahme. Es gibt jedoch zahlreiche Berichte darüber, dass Mitarbeiter von Hilfsorga­
nisationen schikaniert, bedroht, verhaftet und in einigen Fällen wegen Terrorismusvorwürfen 
beschuldigt worden sind (USDOS 20.3.2023). Die Internationale Organisation für die Sicherheit 
von NGOs(INSO) verzeichnete im Jahr 2020 22 derartige Vorfälle, 2021 waren es 14 Vorfälle 
und 2022 waren es zehn (INSO 2023). Rund 700 NGOs wurden wegen diverser Verstöße sank­
tioniert, etwa weil sie als Deckmantel für politische Parteien dienten oder wegen verdächtiger 
Vorgänge wider das NGO-Gesetz (USDOS 30.3.2021). Akteure der Zivilgesellschaft berichten 
über Schikanen und Gewalt durch bewaffnete Gruppen. Besonders gefährdet sind Aktivisten, die 
sich für Frauen, LGBTIQ+-Personen oder für Personen mit mutmaßlichen Verbindungen zum 
IS einsetzen (DFAT 16.1.2023, S.28). Milizen haben zahlreiche Kritiker und Aktivisten (und ihre 
Familienangehörigen), insbesondere diejenigen, die an der Tishreen-Protestbewegung beteiligt 
waren, bedroht, angegriffen, entführt, gefoltert, vergewaltigt, ermordet und Sprengsätze in ihren 
Häusern platziert (FH 2023).
Im Februar 2022 wurde gegen ein Mitglied der irakischen Hochkommission für Menschenrechte 
(IHCHR) Klage wegen Verleumdung eingereicht, da dieses Foltervorwürfe gegen Inhaftierte 
untersuchen wollte, was im Mandat der IHCHR liegt (HRW 12.1.2023).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
n/file/local/2082728/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_
Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Oktober_2022),_28.10.2022.pdf , Zugriff 23.3.2023 [Login 
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■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
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■ FH - Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument
/2090187.html, Zugriff 7.7.2023
■ HRW - Human Rights Watch (12.1.2023): World Report 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/en/docu
ment/2085461.html, Zugriff 15.2.2023
■ ICNL - The International Center for Not-for-Profit Law (17.5.2023): Civic Freedom Monitor: Iraq, 
https://www.icnl.org/resources/civic-freedom-monitor/iraq, Zugriff 27.7.2023
■ INSO - International NGO Safety Organization (2023): NGO data dashboard, Monitoring violence 
against humanitarians, https://ngosafety.org/ngo-data-dashboard/, Zugriff 20.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071125.html, Zugriff 24.8.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048100.html, Zugriff 11.7.2023
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10.1 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Menschenrechtsaktivisten in der Kur­
distan Region Irak (KRI)
Letzte Änderung 2023-10-06 21:55
Die Kurdistan Region Irak (KRI) verfügt über eine aktive Gemeinschaft von meist kurdischen 
Nichtregierungsorganisationen (NGOs), viele mit engen Beziehungen zu politischen Parteien 
(USDOS 20.3.2023).
Das Gesetz über Nichtregierungsorganisationen in der KRI von 2011 regelt die Aktivitäten von 
NGOs in der KRI. NGOs, die in der KRI tätig sind, benötigen eine separate Registrierung (DFAT 
16.1.2023, S.28; vgl. ICNL 17.5.2023). Infolgedessen können einige NGOs, die nur im föderalen 
Irak registriert sind, nicht in der KRI tätig sein und umgekehrt (USDOS 20.3.2023; vgl. DFAT 
16.1.2023, S.28). Die NGO-Abteilung der KRI verlangt von ausländischen Organisationen, dass 
sie ihre Registrierung jedes Jahr erneuern (DFAT 16.1.2023, S.28; vgl FH 2023).
Kurdische NGOs unterliegen bei Verstößen gegen das NGO-Gesetz Verwaltungsstrafen und 
Geldbußen. Unverhältnismäßige strafrechtliche Sanktionen und Gefängnisstrafen für Personen, 
die mit NGOs in Verbindung stehen, wurden abgeschafft (ICNL 17.5.2023).
Kurdische Behörden greifen jedoch auf vage formulierte Gesetze zurück, um Kritiker wegen der 
Äußerung von Kritik und Meinungen, die sie ablehnen, zu verfolgen. Teils wurden Aktivisten zu 
mehrjährigen Haftstrafen verurteilt (HRW 12.1.2023).
Quellen
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
2.2.2023
■ FH - Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument
/2090187.html, Zugriff 7.7.2023
■ HRW - Human Rights Watch (12.1.2023): World Report 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/en/docu
ment/2085461.html, Zugriff 15.2.2023
■ ICNL - The International Center for Not-for-Profit Law (17.5.2023): Civic Freedom Monitor: Iraq, 
https://www.icnl.org/resources/civic-freedom-monitor/iraq, Zugriff 27.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
11 Wehrdienst, Rekrutierungen und Wehrdienstverweigerung
Letzte Änderung 2023-10-06 21:56
Im Irak besteht keine Wehrpflicht (AA 28.10.2022, S.11). Männer zwischen 18 und 40 Jahren 
können sich freiwillig zum Militärdienst melden (CIA 8.9.2023). Seit 2003 wurden keine Per­
sonen mit Verbindungen zum alten Regime bei den neuen Sicherheitskräften aufgenommen 
(AA 22.1.2021, S.12). Am 31.8.2021 hat die irakische Regierung die Annahme eines Gesetzes­
entwurfs zur Wiedereinführung der Wehrpflicht beschlossen. Sollte dieses Gesetz auch vom 
Parlament angenommen werden, könnte der Irak wieder Wehrpflichtige einziehen. Bislang hat 
das Parlament ein solches Gesetz nicht verabschiedet (AA 28.10.2022, S.11).
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147

Angehörige des irakischen Militärs, die 2014 desertiert sind, können auf der Grundlage eines 
Beschlusses des Ministerrates vom Juni 2019 wieder der irakischen Armee beitreten und so 
einer Strafverfolgung auf der Grundlage des Militärstrafgesetzes entgehen. Regierungsangaben 
zufolge betrifft dies über 52.000 Soldaten und 2.000 Angehörige von Spezialeinheiten (AA 
28.10.2022, S.11).
Die Rekrutierung in die Volksmobilisierungskräfte (PMF) erfolgt ausschließlich auf freiwilliger 
Basis. Viele schließen sich den PMF aus wirtschaftlichen Gründen an (DIS/Landinfo 5.11.2018, 
S.22; vgl. UKHO 1.2021, S.21). Desertion von Kämpfern niederer Ränge hätte wahrscheinlich 
keine Konsequenzen oder Vergeltungsmaßnahmen zur Folge (DIS/Landinfo 5.11.2018, S.45).
Auch in der Kurdistan Region Irak (KRI) herrscht keine Wehrpflicht (DIS 12.4.2016, S.41). Kur­
dische Männer und Frauen können sich freiwillig zu den Peshmerga melden (DIS 12.4.2016, 
S.124). Rekruten für die Peshmerga unterzeichnen einen Vertrag für eine bestimmte Dienstzeit, 
nach dessen Ablauf die Person freiwillig gehen kann (EUAA 6.2022, S.100).
Mehrere Quellen haben festgestellt, dass es für hochrangige Peshmerga schwieriger sein kann, 
die Armee zu verlassen und dass dies Konsequenzen haben kann, nicht aber für Peshmerga 
niederen Ranges (EUAA 6.2022, S.100). Die Strafe für Desertion von den Peshmerga kann, je 
nach den Umständen, von der Auflösung des Vertrages bis zur Verurteilung zum Tode reichen 
(DIS 12.4.2016, S.42; vgl. EUAA 6.2022, S.100). Es wurden jedoch weder vor 2015 noch in 
neueren Berichten derartige Fälle bekannt (EUAA 6.2022, S.100).
Es gibt keine Berichte darüber, dass das Verteidigungsministerium der föderalen Regierung Kin­
der für den Dienst in den Sicherheitsdiensten einberufen oder rekrutiert hat (USDOS 30.3.2021). 
Die Regierung und die religiösen schiitischen Führer haben ausdrücklich verboten, dass Kinder 
unter 18 Jahren im Kampf dienen. 2021 gab es einen verifizierten Bericht über die Rekrutierung 
und den Einsatz eines Kindersoldaten durch die PMF (USDOS 12.4.2022).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
n/file/local/2082728/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_
Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Oktober_2022),_28.10.2022.pdf , Zugriff 23.3.2023 [Login 
erforderlich]
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (22.1.2021): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und ab­
schiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Januar 2021), https://www.ecoi.net/en/file
/local/2057645/Deutschland___Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungs
relevante_Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Januar_2021),_22.01.2021.pdf , Zugriff 21.7.2023 
[Login erforderlich]
■ CIA - Central Intelligence Agency [USA] (8.9.2023): The World Factbook – Iraq, https://www.cia.go
v/the-world-factbook/countries/iraq/, Zugriff 14.9.2023
■ DIS - Danish Immigration Service [Denmark] (12.4.2016): The Kurdistan Region of Iraq (KRI); Access, 
Possibility of Protection, Security and Humanitarian Situation; Report from fact finding mission to 
Erbil, the Kurdistan Region of Iraq (KRI) and Beirut, Lebanon, 26 September to 6 October 2015, 
https://www.ecoi.net/en/file/local/1302021/1226_1460710389_factfindingreportkurdistanregionofira
q11042016.pdf, Zugriff 27.4.2023
■ DIS/Landinfo - Danish Immigration Service [Denmark], Referat für Länderinformationen der Ein­
wanderungsbehörde [Norwegen] (5.11.2018): Northern Iraq: Security situation and the situation for 
142
148

internally displaced persons (IDPs) in the disputed areas, incl. possibility to enter and access the 
Kurdistan Region of Iraq (KRI), https://www.ecoi.net/en/file/local/1450541/1226_1542182184_iraq-r
eport-security-idps-and-access-nov2018.pdf , Zugriff 11.7.2023
■ EUAA - European Union Agency for Asylum (6.2022): Country Guidance: Iraq; Common analysis and 
guidance note, https://www.ecoi.net/en/file/local/2076349/2022_06_Country_Guidance_Iraq.pdf , 
Zugriff 16.8.2023
■ UKHO - United Kingdom Home Office [United Kingdom] (1.2021): Country Policy and Information 
Note Iraq: Sunni Arabs, https://www.ecoi.net/en/file/local/2043500/Iraq_-_Sunni_Arabs_-_CPIN_-_
v3.0_-_January_2021_-_ext.pdf, Zugriff 27.4.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071125.html, Zugriff 24.8.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048100.html, Zugriff 11.7.2023
12 Allgemeine Menschenrechtslage
Letzte Änderung 2023-10-09 08:04
Die Verfassung vom 15.10.2005 garantiert demokratische Grundrechte wie Versammlungsfrei­
heit, Pressefreiheit, Religionsfreiheit, Schutz von Minderheiten und Gleichberechtigung. Der 
Menschenrechtskatalog umfasst auch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte 
wie das Recht auf Arbeit und das Recht auf Bildung (AA 28.10.2022, S.19).
Der Irak hat wichtige internationale Abkommen zum Schutz der Menschenrechte ratifiziert (AA 
28.10.2022, S.19), darunter das internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von 
Rassendiskriminierung, den internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte, den 
internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, das Übereinkommen zur 
Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau, das Übereinkommen gegen Folter und 
andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe, das Überein­
kommen über die Rechte des Kindes, sowie die Fakultativprotokolle betreffend die Beteiligung 
von Kindern an bewaffneten Konflikten und betreffend den Verkauf von Kindern, die Kinder­
prostitution und die Kinderpornografie, das internationale Übereinkommen zum Schutz aller 
Personen vor gewaltsamem Verschwindenlassen und das Übereinkommen über die Rechte 
von Menschen mit Behinderungen (OHCHR 2022).
Es kommt jedoch weiterhin zu Menschenrechtsverletzungen durch die Polizei und andere Si­
cherheitskräfte. Das Menschenrechtsministerium wurde 2015 abgeschafft, und das Mandat für 
die unabhängige Menschenrechtskommission ist am 4.8.2021 ausgelaufen, wobei unklar ist, ob 
es erneuert wird (AA 28.10.2022, S.19).
Zu den wesentlichsten Menschenrechtsfragen im Irak zählen unter anderem:Anschuldigungen 
bezüglich rechtswidriger Tötungen, Verschwindenlassen, Folter, harte und lebensbedrohliche 
Haftbedingungen, willkürliche Festnahmen und Inhaftierungen, willkürliche Eingriffe in die Pri­
vatsphäre, Sippenhaft, konfliktbedingte Übergriffe, einschließlich Angriffen, die zum Tod oder 
zur Verletzung von Zivilisten führen, Einschränkungen der Meinungsfreiheit, einschließlich der 
Pressefreiheit, Gewalt gegen Journalisten, Eingriffe in die Versammlungs- und Vereinigungsfrei­
heit, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit von Frauen, erzwungene Rückkehr von Binnen­
vertriebenen (IDPs), Korruption, Gewalt gegen LGBTIQ+-Personen (USDOS 20.3.2023). Auch 
Menschenhandel ist ein Problem, manchmal unter dem Schutz korrupter Beamter. Besonders 
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149

IDPs, Flüchtlinge, Wanderarbeiter und LGBTIQ+ Personen sind davon besonders gefährdet 
(FH 2023). Es fehlt an Rechenschaftspflicht für Gewalt gegen Frauen und Gewaltverbrechen, 
die sich gegen Angehörige ethnischer Minderheiten richten (USDOS 20.3.2023).
Internationale und lokale NGOs geben an, dass die Regierung das Anti-Terror-Gesetz weiterhin 
als Vorwand nutzt, um Personen ohne zeitgerechten Zugang zu einem rechtmäßigen Verfah­
ren festzuhalten (USDOS 20.3.2023). Bewaffnete Akteure bedrohen weiterhin Aktivisten sowie 
Angehörige von toten oder verschwundenen Demonstranten und Aktivisten mit dem Tod, oder 
damit, sie verschwinden zu lassen (AI 27.3.2023).
Die Verfassung und das Gesetz verbieten Enteignungen, außer diese erfolgen im öffentlichen 
Interesse(was jedoch nie eindeutig definiert wurde) und gegen eine gerechte Entschädigung 
(BS 23.2.2022, S.24; vgl. USDOS 20.3.2023). Seit den Offensiven des IS im Sommer 2014 sind 
föderalstaatliche und kurdische Sicherheitskräfte sowie paramilitärische bewaffnete Gruppen 
(IS und schiitische Milizen) für Angriffe auf Zivilisten verantwortlich, einschließlich der Beschlag­
nahme und Zerstörung von Privateigentum (BS 23.2.2022, S.24). In den vergangenen Jahren 
wurden Häuser und Eigentum von mutmaßlichen IS-Angehörigen sowie Mitgliedern religiöser 
und konfessioneller Minderheiten durch Regierungstruppen und PMF-Milizen konfisziert und 
besetzt, ohne Kompensationen für die Besitzer (USDOS 20.3.2023).
Es herrscht weiterhin Straflosigkeit für verübte rechtswidrige Tötungen, für Folter und andere 
Menschenrechtsverletzungen durch Sicherheitskräfte (AI 28.3.2023). Im Zuge der im Oktober 
2019 begonnenen Proteste kam es zu Hunderten rechtswidrigen Tötungen (AI 28.3.2023). Die 
unabhängige Menschenrechtskommission versucht, sich unabhängig ein Bild von der Lage zu 
machen und die Zahlen von Toten und Verletzten zu sammeln, zu verifizieren und zu veröffent­
lichen (AA 22.1.2021, S.20), da sich die Regierung einer Veröffentlichung der Erkenntnisse von 
Untersuchungsausschüssen verweigert (AA 22.1.2021, S.20; vgl. AI 28.3.2023). Viele hoch­
rangige Regierungsbeamte und Angehörige der Sicherheitskräfte, einschließlich der irakischen 
Sicherheitskräfte, der Bundespolizei, der Volksmobilisierungskräfte (PMF) und auch Einheiten 
der kurdischen Asayish (interne Sicherheitsdienste der Kurdischen Regionalregierung), agieren 
ungestraft. Die Regierung, einschließlich des Büros des Premierministers, untersucht Vorwürfe 
über Missbräuche und Gräueltaten, die durch die Irakischen Sicherheitskräfte (ISF) begangen 
wurden, bestraft die Verantwortlichen jedoch selten (USDOS 20.3.2023). So sind Hunderte 
rechtswidrige Tötungen, die sich während der Proteste von 2019 ereigneten, nach wie vor 
ungestraft (AI 28.3.2023).
Der IS begeht weiterhin schwere Gräueltaten, darunter Tötungen durch Selbstmordattentate 
und improvisierte Sprengsätze (IEDs). Die Behörden untersuchen IS-Handlungen und verfolgen 
IS-Mitglieder nach dem Anti-Terrorgesetz (USDOS 20.3.2023).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
n/file/local/2082728/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_
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Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Oktober_2022),_28.10.2022.pdf , Zugriff 23.3.2023 [Login 
erforderlich]
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (22.1.2021): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und ab­
schiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Januar 2021), https://www.ecoi.net/en/file
/local/2057645/Deutschland___Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungs
relevante_Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Januar_2021),_22.01.2021.pdf , Zugriff 21.7.2023 
[Login erforderlich]
■ AI - Amnesty International (28.3.2023): Amnesty International Report 2022/23; Zur weltweiten Lage 
der Menschenrechte; Irak 2022, https://www.ecoi.net/en/document/2094485.html, Zugriff 21.7.2023
■ AI - Amnesty International (27.3.2023): Amnesty International Report 2022/23; The State of the 
World’s Human Rights; Iraq 2022, https://www.ecoi.net/en/document/2089537.html , Zugriff 
18.8.2023
■ BS - Bertelsmann Stiftung (23.2.2022): BTI 2022 Country Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/l
ocal/2069660/country_report_2022_IRQ.pdf, Zugriff 11.7.2023
■ FH - Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument
/2090187.html, Zugriff 7.7.2023
■ OHCHR - Office of the United Nations High Commissioner for Human Rights (2022): Ratification of 
18 International Human Rights Treaties, https://indicators.ohchr.org/, Zugriff 12.12.2022
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
12.1 Allgemeine Menschenrechtslage in der Kurdistan Region Irak (KRI)
Letzte Änderung 2023-10-09 08:04
Es gibt eine unabhängige kurdische Menschenrechtskommission, die sich aber auf die Doku­
mentation von Menschenrechtsverletzungen beschränkt. Sie kann selten eine volle Aufklärung 
oder gar Ahndung von Menschenrechtsverletzungen gewährleisten (AA 28.10.2022, S.19).
Sicherheitskräfte der Kurdischen Regionalregierung (KRG) wie Peshmerga und Asayish versto­
ßen bisweilen gegen die Gesetze (USDOS 20.3.2023).
Es gibt Vorwürfe von willkürlichen Verhaftungen sowie von Missbrauch und Folter von Gefange­
nen und Häftlingen durch kurdische Sicherheitskräfte. Es liegen keine zuverlässigen Statistiken 
über die Anzahl solcher Vorfälle vor (USDOS 20.3.2023). Den kurdischen Sicherheitskräften 
werden auch Gewalt, Drohungen und willkürliche Inhaftierung von Journalisten und Medienver­
tretern vorgeworfen (USDOS 20.3.2023; vgl. FH 2023). Peshmerga und Asayish sollen außer­
dem Vorschriften selektiv umsetzen, unter anderem auch aus ethno-konfessionellen Gründen. 
Andere Vorwürfe umfassen auch Erpressung und die Verweigerung einer Rückkehr von Zivilis­
ten in ihre Heimat, insbesondere sunnitischer Araber sowie Angehöriger ethno-konfessioneller 
Minderheiten (USDOS 20.3.2023). Sicherheitskräfte sind auch an der Unterdrückung der freien 
Meinungsäußerung und des Rechts auf friedliche Versammlung beteiligt (AI 28.3.2023).
Es besteht quasi Straffreiheit für Regierungsbeamte und Sicherheitskräfte, einschließlich be­
stimmter Einheiten der kurdischen Sicherheitsdienste, wie der Asayish (USDOS 20.3.2023).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
n/file/local/2082728/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_
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