2025-09-09-coi-cms-laenderinformationen-irak-version-8-99ad

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Länderinformationsblätter

/ 315
PDF herunterladen
„ umstrittenen Gebieten“. Menschenrechtsaktivisten der Kaka’i berichten zwar nicht von ernsthaf­
ten Angriffen durch den IS, erwähnen jedoch, dass Kaka’i mehrere Orte in den Gouvernements 
Diyala und Kirkuk aus einem Gefühl der Unsicherheit verlassen (USDOS 2.6.2022). Es gab 
nach 2017 auch Übergriffe durch Milizen der Volksverteidigungskräfte (PMF) gegen Kaka’i, wie 
Einschüchterungen, gewaltsame Übergriffe und Enteignungen (DFAT 16.1.2023, S.20).
In der Kurdistan Region Irak (KRI) werden die Kaka‘i als religiöse Minderheit anerkannt (US­
DOS 20.3.2023; vgl. DFAT 16.1.2023, S.20). Es sind für sie jedoch keine Sitze im kurdischen 
Parlament reserviert (USDOS 20.3.2023). Die Gemeinde hat aber einen reservierten Sitz im 
Provinzrat von Halabja (DFAT 16.1.2023, S.20).
In der KRI sind weder staatliche noch gesellschaftliche Diskriminierungen von Kaka‘i bekannt 
(AA 28.10.2022, S.10). Die KRI beherbergt unter anderem auch binnenvertriebene Kaka’i (US­
DOS 30.3.2021). Ein Kaka’i-Vertreter berichtet jedoch über einen Vorfall im Dezember 2021, 
bei dem eine Schülerin von ihrem Lehrer und ihren Mitschülern unter Druck gesetzt wurde, zum 
Islam zu konvertieren (USDOS 2.6.2022).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
n/file/local/2082728/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_
Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Oktober_2022),_28.10.2022.pdf , Zugriff 23.3.2023 [Login 
erforderlich]
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
2.2.2023
■ MRG - Minority Rights Group (11.2017e): Iraq – Kaka’i, https://minorityrights.org/minorities/kakai/, 
Zugriff 21.7.2023
■ USCIRF - United States Commission on International Religious Freedom [USA] (4.2021): United 
States Commission on International Religious Freedom 2021 Annual Report; USCIRF – Recommen­
ded for Special Watchlist: Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2052974/Iraq Chapter AR2021.pdf, 
Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (2.6.2022): 2021 Report on International Religious 
Freedom: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2073956.html, Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (12.5.2021): 2020 Report on International Reli­
gious Freedom: Iraq, https://www.ecoi.net/en/document/2051589.html, Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048100.html, Zugriff 11.7.2023
18.11 Afro-Iraker
Letzte Änderung 2023-10-09 14:11
Afro-Iraker („ Black Iraqis“) sind zum größten Teil Nachkommen ostafrikanischer Händler und 
Sklaven, deren Existenz im Irak seit dem neunten Jahrhundert belegt ist. Angaben zur Bevölke­
rungszahl schwarzer Iraker variieren stark. Die Gemeinschaft selbst schätzt ihre Zahl auf 1,5 bis 
2 Millionen. Diese sind hauptsächlich in Basra und den umliegenden Gouvernements ansässig 
(MRG 11.2017ff; vgl. USDOS 20.3.2023, DFAT 16.1.2023, S.14). Die Mehrheit der Afro-Iraker 
196
202

identifiziert sich als schiitisch (MRG 11.2017ff; vgl. DFAT 16.1.2023, BS 23.2.2022, S.8), obwohl 
die Gemeinschaft auch einige afrikanische Traditionen beibehalten hat (MRG 11.2017ff; vgl. 
DFAT 16.1.2023, S.14).
Afro-Iraker sind nicht als Minderheit anerkannt (DFAT 16.1.2023, S.14). Sie sind nicht in der 
Politik vertreten. Darüber hinaus erklären sie, dass Diskriminierung sie daran hindert, staatliche 
Beschäftigung zu erhalten; etliche sind staatenlos (USDOS 20.3.2023). Afro-Iraker sind weiterhin 
systematischer Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt. Sie werden nach wie vor als 
„ Sklave“ bezeichnet (DFAT 16.1.2023, S.14).
Versuche schwarzer Iraker, ihre politischen Rechte zu verteidigen, wurden mit Drohungen und 
Gewalt beantwortet. Der Anführer der Bewegung Freier Irak, einer politischen Vereinigung, die 
sich für die Rechte schwarzer Iraker einsetzt, wurde 2013 in Basra ermordet - ein Fall, der bis 
heute ungeklärt ist. Politisch aktive schwarze Iraker können aber auch mit Gewalt aus ihren 
eigenen Gemeinschaften konfrontiert werden, wie zum Beispiel eine Frau, die geschlagen wurde 
und gezwungen war, aus ihrer Gemeinschaft zu fliehen, nachdem sie sich im September 2022 
öffentlich für die Rechte schwarzer Iraker eingesetzt hatte (DFAT 16.1.2023, S.14).
Viele Afro-Iraker leben in extremer Armut mit einer hohen Analphabeten- und Arbeitslosenrate 
(USDOS 20.3.2023; vgl. FH 2023, DFAT 16.1.2023, S.14). Viele finden nur Beschäftigung als 
Arbeiter oder Hausangestellte. Von Afro-Irakern bewohnte Viertel, insbesondere im Distrikt az-
Zubeir in Basra, sind von extremer Armut und Vernachlässigung gekennzeichnet. Vielen fehlt 
es an einer sauberen Wasserversorgung und an angemessenen Abwassersystemen, und es 
kommt häufig zu Stromausfällen (DFAT 16.1.2023, S.14).
Quellen
■ BS - Bertelsmann Stiftung (23.2.2022): BTI 2022 Country Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/l
ocal/2069660/country_report_2022_IRQ.pdf, Zugriff 11.7.2023
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
2.2.2023
■ FH - Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument
/2090187.html, Zugriff 7.7.2023
■ MRG - Minority Rights Group (11.2017f): Iraq – Black Iraqis, http://minorityrights.org/minorities/blac
k-iraqis/, Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
18.12 Roma
Letzte Änderung 2023-10-09 14:11
Es gibt im Irak eine kleine Roma- (Dom, Kawliyah, Ghajar) Gemeinde (USDOS 20.3.2023). 
Es handelt sich dabei um eine muslimische ethnische Gruppe, die den Sinti und Roma zu­
gerechnet wird (AA 28.10.2022, S.18). Unter ihnen gibt es sowohl Schiiten als auch Sunniten 
(MRG 11.2017g; vgl. DFAT 17.8.2020, S.24). Ihre Zahl wird auf zwischen 50.000 und 200.000 
geschätzt (MRG 11.2017g; vgl. DFAT 16.1.2023, S.15).
197
203

Die Roma leben hauptsächlich in abgelegenen Dörfern im Südirak, vor allem im Gouvernement 
Qadisiyah. Außerdem leben sie in den Vororten von Bagdad, Basra und Mossul (MRG 11.2017g; 
vgl. DFAT 16.1.2023, S.15, EWS/ISI 11.2019, S.13) sowie an den Stadträndern von Diwaniyah, 
Baquba und Samawah (AA 28.10.2022, S.18).
Die Roma wurden jahrelang systematisch diskriminiert. Sie waren von öffentlichen Dienstleis­
tungen, Ausbildung, Sozialleistungen, Anstellung im Staatsdienst und bei der Erteilung von 
offiziellen Ausweispapieren ausgeschlossen. Durch zunehmendes Engagement der Roma-Ge­
meinschaften und der Zivilgesellschaft hat sich die Situation verbessert. Seit 2019 erhalten 
Roma Ausweispapiere (AA 28.10.2022, S.18).
Dennoch sind Mitglieder der Roma-Gemeinschaft Berichten zufolge staatenlos oder von Staa­
tenlosigkeit bedroht, da sie nicht über die erforderlichen zivilrechtlichen Dokumente verfügen 
(UNHCR 5.2019, S.78). Es ist nicht bekannt, wie viele von Staatenlosigkeit betroffen sind (EWS/
ISI 11.2019, S.14).
Obwohl die meisten Roma irakische Staatsbürger sind, enthalten ihre Staatsbürgerschaftsnach­
weise den Ausdruck: „Ausnahme“ (MRG 2018, S.7; vgl. EWS/ISI 11.2019, S.14). Das hindert sie 
daran, irgendeine Form von staatlicher Beschäftigung auszuüben (MRG 2018, S.7). Darüber 
hinaus enthalten einige ihrer Personalausweise immer noch das Wort Ghajari (Zigeuner), das 
sie als Roma ausweist und damit Diskriminierung durch potenzielle Arbeitgeber, bzw. systema­
tischer Verweigerung von Beschäftigungsmöglichkeiten, aussetzt (MRG 2018, S.7; vgl. EWS/
ISI 11.2019, S.14). Berichten zufolge gibt es eine Weisung des Innenministeriums, die Einträge 
„Ausnahme“ und „ Zigeuner“ zu unterlassen. Roma können ein Regierungsbüro aufsuchen, um 
einen Antrag auf eine Neuausstellung zu stellen (MRG 2018, S.7).
Die Lebensbedingungen in ihren Dörfern im Zentral- und Südirak sind extrem schlecht. Viele 
Roma leben ohne Zugang zu Strom, sauberem Wasser, Gesundheitsversorgung, etc. (MRG 
11.2017g; vgl. DFAT 16.1.2023, S.15). Traditionelle Berufe sind u.a. Entertainer, Sänger und 
Tänzer (MRG 11.2017g; vgl. DFAT 16.1.2023, S.16). Roma werden daher mit unmoralischem 
Verhalten assoziiert und sind daher als Gemeinschaft stigmatisiert. Roma-Frauen sind einem 
erhöhten Risiko sexueller Übergriffe ausgesetzt (DFAT 16.1.2023, S.16).
In Ermangelung von Alternativen haben sich einige Roma auch Volksmobilisierungskräften 
(PMF) angeschlossen (MRG 2018, S.8).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
n/file/local/2082728/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_
Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Oktober_2022),_28.10.2022.pdf , Zugriff 23.3.2023 [Login 
erforderlich]
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
2.2.2023
198
204

■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (17.8.2020): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2036511/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
20.6.2023
■ EWS/ISI - European Network on Statelessness, Institute on Statelessness and Inclusion (11.2019): 
Statelessness in Iraq, Country Position Paper, https://www.ecoi.net/en/file/local/2021270/Stateless
Journeys-Iraq-final.pdf, Zugriff 21.7.2023
■ MRG - Minority Rights Group (2018): Alternative Report to the Committee on the Elimination of 
Racial Discrimination (CERD) Review of the Periodic Report of Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/loc
al/1452160/1930_1542967497_int-cerd-ngo-irq-32981-e.doc , Zugriff 15.5.2021
■ MRG - Minority Rights Group (11.2017g): Iraq – Roma, https://minorityrights.org/minorities/roma-21/, 
Zugriff 21.7.2023
■ UNHCR - United Nations High Commissioner for Refugees (5.2019): International Protection Con­
siderations with Regard to People Fleeing the Republic of Iraq, https://www.refworld.org/docid/5cc
9b20c4.html, Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
18.13 Baha’i
Letzte Änderung 2024-03-28 11:01
Die Glaubensgemeinschaft der Baha’i ist im 19. Jahrhundert aus dem schiitischen Islam her­
vorgegangen. Da sie die Endgültigkeit des Propheten Mohammad negieren, betrachten einige 
Muslime die Baha’i als Apostaten. Ihre Anzahl wird im Irak auf etwa 1.000 (DFAT 16.1.2023, 
S.18) bis 2.000 Gläubige geschätzt (DFAT 16.1.2023, S.18; vgl. USDOS 2.6.2022, OHCHR 
9.1.2017, S.9), wovon etwa 100 Familien in der Kurdistan Region Irak (KRI) leben (USDOS 
2.6.2022).
Per Gesetz sind einige Religionen verboten, darunter der Baha’i-Glaube (USDOS 2.6.2022; 
vgl. USCIRF 4.2021, S.2, UNHRCOM 16.8.2022, S.7). Bereits die Ba’ath Partei hat den Baha’i-
Glauben per Gesetz 105 (1970) verboten (Kirkuk Now 2.1.2021; vgl. DFAT 16.1.2023, S.18). 
Mit Verordnung 358 (1975) wurde auch ein Verbot einer Registrierung als Baha’i im staatlichen 
Bevölkerungsregister verfügt. Damit konnten Baha’i keine Ausweispapiere, Geburts-, Sterbe-
und Heiratsurkunden erhalten (DFAT 16.1.2023, S.18; vgl. Kirkuk Now 2.1.2021). Ohne diese 
Dokumente haben Baha’i keinen Zugang zu mit der Staatsbürgerschaft verbundenen Rechten 
und Dienstleistungen, wie Bildung und Eigentum vorenthalten, sowie Zugang zu medizinischer 
Versorgung (DFAT 16.1.2023, S.18). In Folge wurden Baha’i enteignet, manche auch inhaftiert 
(Kirkuk Now 2.1.2021). Enteigneter oder zerstörter Besitz der Baha’i wurde weder zurückgege­
ben noch ersetzt (DFAT 16.1.2023, S.18).
Im April 2008 wurde vom Innenministerium die Verordnung 358 (1975) aufgehoben (OHCHR 
9.1.2017, S.9; vgl. DFAT 16.1.2023, S.18). Dennoch berichten Baha’i weiterhin von Schwie­
rigkeiten bei der Änderung ihrer Dokumente (OHCHR 9.1.2017, S.9). Das Gesetz 105 (1970) 
hinsichtlich des Verbots ist weiterhin in Kraft (UNHRCOM 16.8.2022, S.7; vgl. DFAT 16.1.2023, 
S.18). Im Dezember 2018 brachte der stellvertretende Justizminister die Verpflichtung der Re­
gierung zum Ausdruck, das Gesetz Nr. 105 beizubehalten (DFAT 16.1.2023, S.18).
Laut Gesetz 105 (1970) sind für jeden, der den Baha’i-Glauben praktiziert, zehn Jahre Haft vor­
gesehen. Das Gesetz wird generell nicht durchgesetzt (USDOS 2.6.2022; vgl. DFAT 16.1.2023, 
199
205

S.18). Behörden wenden jedoch das Gesetz über zivile Angelegenheiten (1959; geändert 2017), 
das den Übertritt vom Islam verbietet an, als Rechtfertigung für die Verweigerung der Ausstellung 
von Ausweispapieren (DFAT 16.1.2023, S.18).
Auf Ausweispapieren wird die Religionszugehörigkeit von Baha’i als „ Islam“ angegeben (USDOS 
2.6.2022). Manche Baha’i registrieren sich daher als Angehörige anderer Religionsgemeinschaf­
ten (Kirkuk Now 2.1.2021). Da Baha’i-Ehen nicht registriert werden können (FH 2023), sind aus 
diesen Ehen hervorgegangene Kinder von Staatenlosigkeit bedroht (USDOS 30.3.2021; vgl. FH 
2023).
NGOs arbeiten für das Aufheben des Verbots der Baha’i (USDOS 2.6.2022).
Die Kurdische Regionalregierung (KRG) erkennt die Baha’i als religiöse Minderheit an (US­
DOS 2.6.2022). Sie ist im Ministerium für Stiftungen und religiöse Angelegenheiten (MERA) der 
KRG registriert. Baha’i berichten, dass sie in der KRI ihre religiösen Feiertage und Feste ohne 
Einmischung oder Einschüchterung vonseiten der Behörden feiern können (USDOS 2.6.2022).
Quellen
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
2.2.2023
■ FH - Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument
/2090187.html, Zugriff 7.7.2023
■ Kirkuk Now - Kirkuk Now (2.1.2021): Iraqi Baha’is still deprived of religious freedom, https://kirkuk
now.com/en/news/64476, Zugriff 21.7.2023
■ OHCHR - Office of the United Nations High Commissioner for Human Rights (9.1.2017): Report of 
the Special Rapporteur on minority issues on her mission to Iraq, https://documents-dds-ny.un.org
/doc/UNDOC/GEN/G17/002/44/pdf/G1700244.pdf?OpenElement, Zugriff 21.7.2023
■ UNHRCOM - United Nations UN Human Rights Committee (16.8.2022): Concluding observations 
on the sixth periodic report of Iraq [CCPR/C/IRQ/CO/6], https://www.ecoi.net/en/file/local/2077747
/G2246181.pdf, Zugriff 8.2.2023
■ USCIRF - United States Commission on International Religious Freedom [USA] (4.2021): United 
States Commission on International Religious Freedom 2021 Annual Report; USCIRF – Recommen­
ded for Special Watchlist: Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2052974/Iraq Chapter AR2021.pdf, 
Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (2.6.2022): 2021 Report on International Religious 
Freedom: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2073956.html, Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (30.3.2021): 2020 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2048100.html, Zugriff 11.7.2023
19 Relevante Bevölkerungsgruppen
19.1 Frauen
Letzte Änderung 2023-10-09 16:24
In der Verfassung ist die Gleichstellung der Geschlechter festgeschrieben. Artikel 14 und 20 
garantieren die Gleichheit vor dem Gesetz ohne Diskriminierung aufgrund des Geschlechts 
und verbieten Diskriminierung aufgrund des Geschlechts (AA 28.10.2022, S.12; vgl. USDOS 
20.3.2023, DFAT 16.1.2023, S.29). Frauen werden jedoch unter mehreren Aspekten der Ge­
setzgebung ungleich behandelt (AA 28.10.2022; vgl. FH 2023).
200
206

1986 hat der Irak das Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau 
(CEDAW) ratifiziert. Irakische Gesetze erfüllen jedoch nicht die Anforderungen des Überein­
kommens, insbesondere das Personenstandsgesetz und das Strafgesetz (BS 23.2.2022, S.26). 
Artikel 41 bestimmt, dass Iraker Personenstandsangelegenheiten ihrer Religion entsprechend 
regeln dürfen. Viele Frauen kritisieren diesen Paragrafen als Grundlage für eine Re-Islamisie­
rung des Personenstandsrechts und damit als eine Verschlechterung der Stellung der Frau. 
Zudem findet auf einfachgesetzlicher Ebene die verfassungsrechtlich garantierte Gleichstellung 
häufig keine Entsprechung (AA 28.10.2022, S.12).
In der Verfassung ist eine Frauenquote von 25 % im Parlament verankert. In der Kurdistan 
Region Irak (KRI) sind es 30 % (AA 28.10.2022, S.11; vgl. FH 2023, USDOS 20.3.2023). Frauen 
werden aber nur selten in einflussreiche Positionen berufen und beteiligen sich selten an der 
Führung ihrer Parteien (DFAT 16.1.2023, S.29).Diese formale Repräsentation hat daher geringe 
Auswirkungen auf die staatliche Politik gegenüber Frauen, die von politischen Debatten und 
Führungspositionen üblicherweise ausgeschlossen sind (FH 2023).
Frauen sind im Alltag Diskriminierung ausgesetzt, die ihre gleichberechtigte Teilnahme am poli­
tischen, sozialen und wirtschaftlichen Leben einschränkt. Sie werden selten in Entscheidungs­
positionen und andere einflussreiche Positionen ernannt (AA 28.10.2022, S.12; vgl. FH 2023). 
Patriarchalische Strukturen sind weit verbreitet (AA 28.10.2022, S.12). Die traditionelle Rollen­
verteilung in der Familie lässt weniger Möglichkeiten für Frauen, sich im Studium oder beruflich 
weiter zu entwickeln (AA 28.10.2022, S.5).
Defizite bestehen insbesondere im Familien-, Erb- und Strafrecht sowie im Staatsbürgerschafts­
recht (AA 28.10.2022, S.12; vgl. FH 2023). So können Frauen in Bezug auf das Erbrecht unter 
Druck geraten, ihre Rechte an männliche Verwandte abzutreten (FH 2023). Die Stellung der Frau 
hat sich jedenfalls im Vergleich zur Zeit des Saddam-Regimes teilweise deutlich verschlechtert. 
Auch die prekäre Sicherheitslage in Teilen der irakischen Gesellschaft hat negative Auswir­
kungen auf das Alltagsleben und die politischen Freiheiten der Frauen, insbesondere unter 
Binnenflüchtlingen (IDPs) (AA 28.10.2022, S.12). Die Bewegungsfreiheit von Frauen wird durch 
gesetzliche Bestimmungen eingeschränkt (FH 2023). So hindert das Gesetz Frauen beispiels­
weise daran, ohne die Zustimmung eines männlichen Vormunds oder gesetzlichen Vertreters 
einen Reisepass zu beantragen (FH 2023; vgl. USDOS 20.3.2023, DFAT 16.1.2023, S.29), oder 
ein Dokument zur Feststellung des Personenstands zu erhalten, welches für den Zugang zu 
Beschäftigung, Bildung und einer Reihe von Sozialdiensten erforderlich ist (FH 2023).
Frauen werden am Arbeitsmarkt diskriminiert. Die Regierung al-Kadhimis hat zwar eine Un­
tersuchungskommission eingesetzt, die solche Fälle untersuchen und die Täter vor Gericht 
bringen soll, bisher jedoch ohne konkrete Ergebnisse (BS 23.2.2022, S.14). Frauen wird über­
proportional die Teilnahme am Arbeitsmarkt verwehrt (AA 28.10.2022, S.12). Die geschätzte 
Erwerbsquote von Frauen liegt bei etwa 11% (Stand 2022), ein Abfall gegenüber 15% im Jahr 
2016 (WB 2023). Die geschätzte Arbeitslosigkeit bei Frauen, die an der Arbeitswelt teilhaben, 
liegt laut Weltbank bei etwa 28,5% (Stand 2022) (WB 25.4.2023). Die Jugendarbeitslosigkeit bei 
Frauen und Mädchen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren wird auf etwa 65,2% geschätzt (Stand 
201
207

2017) (CIA 17.1.2023). Frauen, die nicht an der irakischen Arbeitswelt teilhaben, sind einem 
erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt, selbst wenn sie in der informellen Wirtschaft mit Arbeiten wie 
Nähen oder Kunsthandwerk beschäftigt sind (FLJF 12.11.2019).
Frauen wird überproportional der Zugang zu Bildung verwehrt (AA 28.10.2022, S.12). Etwa 80% 
der Frauen im Alter von über 15 Jahren können lesen und schreiben (Stand 2017) (UNESCO 
2021; vgl. WB 24.10.2022a). In der Altersgruppe der 15 bis 24-jährigen Mädchen und Frauen 
liegt die Rate bei 92,1 % (Stand 2017) (UNESCO 2021; vgl. WB 24.10.2022b).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
n/file/local/2082728/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_
Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Oktober_2022),_28.10.2022.pdf , Zugriff 23.3.2023 [Login 
erforderlich]
■ BS - Bertelsmann Stiftung (23.2.2022): BTI 2022 Country Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/l
ocal/2069660/country_report_2022_IRQ.pdf, Zugriff 11.7.2023
■ CIA - Central Intelligence Agency [USA] (17.1.2023): The World Factbook – Iraq, https://www.cia.go
v/the-world-factbook/countries/iraq/, Zugriff 25.1.2023
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
2.2.2023
■ FH - Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument
/2090187.html, Zugriff 7.7.2023
■ FLJF - Frontline Journalism Fund (12.11.2019): How Conflict in Iraq Has Made Women and Girls 
More Vulnerable, https://www.pbs.org/wgbh/frontline/article/how-conflict-in-iraq-has-made-women
-and-girls-more-vulnerable/ , Zugriff 11.7.2023
■ UNESCO - United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (2021): Iraq, Education 
and Literacy, http://uis.unesco.org/en/country/iq, Zugriff 21.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
■ WB - Weltbank (25.4.2023): Unemployment, female (% of female labor force) (modeled ILO estimate) 
- Iraq, https://data.worldbank.org/indicator/SL.UEM.TOTL.FE.ZS?locations=IQ, Zugriff 16.8.2023
■ WB - Weltbank (2023): Labor force participation rate, female (% of female population ages 15+) 
(modeled ILO estimate), https://data.worldbank.org/indicator/SL.TLF.CACT.FE.ZS?locations=IQ , 
Zugriff 25.8.2023
■ WB - Weltbank (24.10.2022a): Literacy rate, adult female (% of females ages 15 and above), https:
//data.worldbank.org/indicator/SE.ADT.LITR.FE.ZS, Zugriff 16.8.2023
■ WB - Weltbank (24.10.2022b): Literacy rate, youth female (% of females ages 15-24) - Iraq, https:
//data.worldbank.org/indicator/SE.ADT.1524.LT.FE.ZS?end=2017&locations=IQ&start=2000&vie
w=chart, Zugriff 16.8.2023
19.1.1 Häusliche Gewalt, sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt
Letzte Änderung 2023-10-09 16:24
Häusliche Gewalt ist weiterhin ein allgegenwärtiges Problem (BS 23.2.2022, S.14; vgl. DFAT 
16.1.2023, S.30). Im Jahr 2020, im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie, kam es zu 
einem sprunghaften Anstieg der Fälle von häuslicher Gewalt (FH 24.2.2022; vgl. AA 28.10.2022, 
S.12, DFAT 16.1.2023, S.30, AI 3.2.2023). Meldungen über Vergewaltigung, häusliche Gewalt, 
Misshandlung in der Ehe, Verbrennung und Selbstverbrennung, Selbstverletzung aufgrund von 
Misshandlung in der Ehe, sexuelle Belästigung von Minderjährigen und Selbstmord aufgrund 
202
208

der zunehmenden Spannungen in den Haushalten sind während der COVID-19-Pandemie an­
gestiegen. Laut der föderalen Polizei hat häusliche Gewalt um fast 20 % zugenommen (USDOS 
12.4.2022).
Auch Tötungen von Frauen und Mädchen durch ihre Familien und Ehemänner wurden ver­
zeichnet (HRW 13.1.2022). Das irakische Strafgesetz enthält zwar Bestimmungen zur Krimi­
nalisierung von Körperverletzung, aber nach Artikel 41, Absatz 1 des Strafgesetzbuches hat 
der Ehemann das Recht, seine Frau, sowie seine Kinder, innerhalb der durch Gesetz oder Ge­
wohnheit vorgeschriebenen Grenzen zu disziplinieren (HRW 12.1.2023; vgl. USDOS 20.3.2023, 
DFAT 16.1.2023, S.30). Diese Grenzen sind vage definiert, sodass verschiedene Arten von Ge­
walt als rechtmäßig interpretiert werden können (FIS 22.5.2018, S.15). Nach Artikel 128, Absatz 
1 des Strafgesetzbuches können Straftaten, die aufgrund der Ehre oder vom Opfer provoziert 
begangen wurden, ungestraft bleiben, bzw. kann in solchen Fällen die Strafe gemildert werden 
(FIS 22.5.2018, S.15; vgl. USDOS 20.3.2023). Täter, die Gemeinschaft, aber auch Opfer selbst 
sehen häusliche Gewalt oft als normal an und rechtfertigen sie aus kulturellen und religiösen 
Gründen. Frauen tendieren dazu, häusliche Gewalt aus Scham oder Angst vor Konsequenzen 
nicht zu melden, manchmal auch, um den Täter zu schützen. Viele Frauen haben kein Vertrauen 
in die Polizei und halten den von ihr gebotenen Schutz für nicht angemessen (FIS 22.5.2018, 
S.21-22).
Der Irak hat es versäumt, häusliche Gewalt unter Strafe zu stellen (AI 3.2.2023). Der Irak hat 
zwar eine nationale Strategie gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen angenommen, die 
Verabschiedung eines Gesetzesentwurfs zum Schutz vor häuslicher Gewalt steht jedoch noch 
aus (UNFPA 2020, S.33-34,46; vgl. DFAT 16.1.2023, S.30). Bemühungen des irakischen Par­
laments, einen Gesetzesentwurf gegen häusliche Gewalt zu verabschieden, sind seit 2019 ins 
Stocken geraten (HRW 12.1.2023; vgl. AI 3.2.2023, FH 2023). Frauenrechtsgruppen setzen sich 
nach wie vor für die Verabschiedung eines Gesetzes gegen häusliche Gewalt ein (FH 2023). 
Eine Reihe von öffentlichkeitswirksamen Fällen von Frauen und Mädchen, die von Familien­
mitgliedern getötet wurden, haben erneut dazu geführt, dass der Ruf nach Gesetzen gegen 
häusliche Gewalt im Irak lauter geworden ist (AlMon 19.2.2023).
In der Kurdistan Region Irak (KRI) stehen häusliche Gewalt, einschließlich physischer und psy­
chischer Misshandlung, Gewaltandrohung und Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe. Die 
Kurdische Regionalregierung (KRG) unterhält eine spezielle Polizeieinheit zur Untersuchung 
von Fällen geschlechtsspezifischer Gewalt, eine Hotline für häusliche Gewalt und einen Famili­
enversöhnungsausschuss innerhalb des Justizsystems (DFAT 16.1.2023, S.30).
Während sexuelle Übergriffe, wie z.B. Vergewaltigung, sowohl gegen Frauen als auch gegen 
Männer strafbar sind, sieht Artikel 398 des irakischen Strafgesetzbuches vor, dass Anklagen auf­
grund von Vergewaltigung fallen gelassen werden können, wenn der Angreifer das Opfer heiratet 
(USDOS 20.3.2023; vgl. FH 2023, UNSC 30.3.2021, S.13, STC 25.6.2021, DFAT 16.1.2023, 
S.30). Dies gilt sowohl im Irak als auch in der KRI (STC 25.6.2021). Eine Bestimmung verhin­
dert hierbei eine Scheidung innerhalb der ersten drei Ehejahre (USDOS 20.3.2023; vgl. DFAT 
16.1.2023, S.30). Dies trifft auch zu, wenn das Opfer minderjährig ist (FIS 22.5.2018, S.15-16). 
203
209

Vergewaltigung innerhalb der Ehe stellt im föderalen Irak keine Straftat dar. In der KRI ist Verge­
waltigung in der Ehe strafbar (USDOS 20.3.2023; vgl. FH 2023, DFAT 16.1.2023, S.30). Es gab 
keine zuverlässigen Schätzungen über die Häufigkeit von Vergewaltigungen oder Informationen 
über die Effektivität der staatlichen Durchsetzung des Gesetzes (USDOS 20.3.2023). Berichten 
zufolge sind besonders binnenvertriebene Frauen und Mädchen, insbesondere solche, die mit 
dem Islamischen Staat (IS) in Verbindung gebracht werden, sexueller und geschlechtsspezifi­
scher Gewalt ausgesetzt (EMHRM 6.2021, S.40).
Im Fall von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt mangelt es an strafrechtlicher Ver­
antwortung für Täter und Schutzmechanismen für Opfer (EMHRM 6.2021, S.40). Solche Fäl­
le bleiben weitgehend ungemeldet. Gründe dafür sind fehlender Zugang zu gerichtlichen oder 
administrativen Mechanismen, Angst vor Stigmatisierung und Repressalien (EMHRM 6.2021, 
S.40; vgl. UNSC 30.3.2021, S.13, DFAT 16.1.2023, S.30), darunter die Furcht davor, von Fami­
lienmitgliedern getötet zu werden, aber auch die Angst, selbst strafrechtlich verfolgt zu werden 
nach Artikel 394 des Strafgesetzbuchs, der sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe verbietet 
(DFAT 16.1.2023, S.30).
Auch Angehörige der irakischen Sicherheitskräfte haben Frauen in den von ihnen kontrollier­
ten Lagern, wie z.B. in Ninewa, belästigt und sexuell missbraucht. 2020 wurden 30 Fälle von 
konfliktbezogener sexueller Gewalt durch bewaffnete Akteure, hauptsächlich gegen Frauen, 
verzeichnet, einer gegen einen inhaftierten Mann (UNSC 30.3.2021, S.13). In der KRI ist die 
Zahl der Frauenmorde gestiegen. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2022 wurden in 
der KRI elf Frauen getötet, die meisten von ihnen durch Schüsse. 2021 waren es 45 Frauen, 
2020 waren es 25 Frauen (FR24 20.3.2022).
Frauen, die infolge einer Vergewaltigung Kinder geboren haben, haben Probleme für ihre Kin­
der Identitätspapiere zu erhalten und damit einhergehend Zugang zu Dienstleistungen (UNSC 
30.3.2021, S.13).
Obwohl der IS ein System organisierter Vergewaltigungen, sexueller Sklaverei und Zwangs­
heirat von jesidischen Frauen und Mädchen und anderen Minderheiten etablierte, wurde kein 
IS-Mitglied wegen dieser spezifischen Verbrechen strafrechtlich verfolgt oder verurteilt (HRW 
13.1.2022). Im Zuge des IS-Vormarsches auf Sinjar sollen über 5.000 jesidische Frauen und 
Mädchen verschleppt worden sein, von denen Hunderte später als Trophäen an IS-Kämpfer 
übergeben oder nach Syrien verkauft wurden. Diese Frauen wurden anschließend oftmals von 
ihren Familien aus Gründen der Tradition verstoßen oder sie wurden gezwungen, die aus den 
Zwangsehen entstandenen Kinder zu verstoßen (AA 28.10.2022, S.13).
Quellen
■ AA - Auswärtiges Amt [Deutschland] (28.10.2022): Auswärtiges Amt, Bericht über die asyl- und 
abschiebungsrelevante Lage in der Republik Irak (Stand: Oktober 2022), https://www.ecoi.net/e
n/file/local/2082728/Auswärtiges_Amt,_Bericht_über_die_asyl-_und_abschiebungsrelevante_
Lage_in_der_Republik_Irak_(Stand_Oktober_2022),_28.10.2022.pdf , Zugriff 23.3.2023 [Login 
erforderlich]
■ AI - Amnesty International (3.2.2023): Iraq: Action must be taken on gender-based violence after 
murder of Tiba Ali by her father, https://www.ecoi.net/en/document/2086428.html, Zugriff 24.2.2023
204
210

■ AlMon - Al Monitor (19.2.2023): Honor killings in Iraq rekindle efforts to criminalize domestic violence, 
https://www.al-monitor.com/originals/2023/02/honor-killings-iraq-rekindle-efforts-criminalize-domes
tic-violence, Zugriff 24.2.2023
■ BS - Bertelsmann Stiftung (23.2.2022): BTI 2022 Country Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/l
ocal/2069660/country_report_2022_IRQ.pdf, Zugriff 11.7.2023
■ DFAT - Department of Foreign Affairs and Trade [Australien] (16.1.2023): DFAT Country Information 
Report Iraq, https://www.ecoi.net/en/file/local/2085737/country-information-report-iraq.pdf , Zugriff 
2.2.2023
■ EMHRM - Euro-Mediterranean Human Rights Monitor (6.2021): Exiled At Home: Internal dis­
placement resulted from the armed conflict in Iraq and its humanitarian consequences, https:
//reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/IraqReportEN.pdf, Zugriff 1.7.2023
■ FH - Freedom House (2023): Freedom in the World 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument
/2090187.html, Zugriff 7.7.2023
■ FH - Freedom House (24.2.2022): Freedom in the World 2022 - Iraq, https://www.ecoi.net/de/doku
ment/2068634.html, Zugriff 11.7.2023
■ FIS - Finnische Einwanderungsbehörde [Finnland] (22.5.2018): Overview of the status of women 
living without a safety net in Iraq, https://coi.easo.europa.eu/administration/finland/Plib/Report_Wo
men_Iraq_Migri_CIS.pdf, Zugriff 17.8.2023
■ FR24 - France 24 (20.3.2022): Deadly attacks on women rise sharply in Iraqi Kurdistan, https://ww
w.france24.com/en/live-news/20220320-deadly-attacks-on-women-rise-sharply-in-iraqi-kurdistan , 
Zugriff 7.6.2022
■ HRW - Human Rights Watch (12.1.2023): World Report 2023 - Iraq, https://www.ecoi.net/en/docu
ment/2085461.html, Zugriff 15.2.2023
■ HRW - Human Rights Watch (13.1.2022): World Report 2022 - Iraq, https://www.ecoi.net/en/docu
ment/2066472.html, Zugriff 13.7.2023
■ STC - Save the Children (25.6.2021): Married by exception: Child marriage policies in the Middle East 
and North Africa, https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/married_by_exception.pdf , 
Zugriff 17.8.2023
■ UNFPA - United Nations Population Fund (2020): The National Strategy to Combat Violence against 
Women and Girls 2018-2030, https://iraq.unfpa.org/sites/default/files/pub-pdf/the_national_strategy
_to_combat_violence_against_women_and_girls_2018-2030.pdf, Zugriff 1.4.2021
■ UNSC - United Nations Security Council (30.3.2021): Conflict-related sexual violence; Report of the 
Secretary-General [S/2021/312], https://www.ecoi.net/en/file/local/2049397/S_2021_312_E.pdf , 
Zugriff 1.4.2021
■ USDOS - United States Department of State [USA] (20.3.2023): 2022 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2089064.html, Zugriff 11.7.2023
■ USDOS - United States Department of State [USA] (12.4.2022): 2021 Country Report on Human 
Rights Practices: Iraq, https://www.ecoi.net/de/dokument/2071125.html, Zugriff 24.8.2023
19.1.2 Schutzmaßnahmen, Schutzeinrichtungen, Frauenhäuser
Letzte Änderung 2023-10-09 16:24
Es gibt weder ein wirksames System zur Meldung von häuslicher Gewalt noch angemessene 
Schutzräume für Frauen und Mädchen (AI 3.2.2023). Das Innenministerium unterhält 16 Fami­
lienschutzeinheiten im ganzen Land, die dafür bestimmt sind, häusliche Streitigkeiten zu lösen 
und sichere Zufluchtsorte für Opfer sexueller oder geschlechtsspezifischer Gewalt zu schaffen. 
Diese Einheiten tendieren jedoch dazu, der Familienversöhnung Vorrang vor dem Opferschutz 
einzuräumen und verfügen nicht über die Fähigkeit, Opfer zu unterstützen  (USDOS 20.3.2023). 
In einem Interview vom Dezember 2022 in Bagdad sagte Brigadegeneral Ghalib Atiyah, der seit 
drei Jahren an der Spitze der Gemeindepolizei steht, dass im Jahr 2022 bei den 153 Fällen von 
Frauen und Mädchen, die von zu Hause ausgerissen sind und bei denen die Gemeindepolizei 
beteiligt war, keine getötet worden sei (AlMon 19.2.2023). NGOs zufolge meiden es Opfer häusli­
cher Gewalt, sich an die Familienschutzeinheiten zu wenden, weil sie vermuten, dass die Polizei 
205
211

Go to next pages