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Einer Umfrage von 2021 zufolge gaben 21 % der Befragten Personen in Bagdad an, immer 
Strom zur Verfügung zu haben, 41 % manchmal, 34 % meistens und 4 % nie (STDOK/IRFAD 
2021, S.73).
Im Juli 2023 protestierten Dutzende Iraker gegen Wasser- und Stromknappheit und gegen die 
Türkei wegen der Verringerung der Wassermenge in den Flüssen (Arabiya 18.7.2023).
Babil
Einer Studie aus dem Jahr 2021 zufolge wird die Erwerbstätigkeit in Babil auf 40,0% geschätzt, 
die Arbeitslosigkeit auf 5,5% (ILO/CSO/KRSO 2022, S.13).
Etwa 1,7% der Bevölkerung des Gouvernements Babil sind einer Studie zufolge von akuter 
Armut betroffen und 8% sind armutsgefährdet (OPHI 6.2023).
Etwa 2,78 % der Bevölkerung Babils (rund 56.100 Personen) sind mit Stand Mai 2023 von 
unzureichender Ernährung betroffen. Für rund 8,33 % (rund 168.300 Personen) war die Deckung 
des Nahrungsmittelbedarfs kritisch (WFP o.D.). Laut einer Umfrage vom Mai 2020 gaben 15,5 % 
der befragten Personen unzureichende Nahrungsaufnahme an (WB/WFP/FAO/IFAD 2.7.2020,  
S.20).
Bei der Verfügbarkeit von Lebensmitteln und anderen Waren hat Babil im Zuge einer Unter­
suchung vom Juli 2020 zehn von zehn möglichen Punkten erhalten [Anm.: Verfügbarkeit ist 
hier nicht gleichzusetzen mit Leistbarkeit] (WB/WFP/FAO/IFAD 9.2020, S.18-19). Laut einer 
Untersuchung von 2022 gaben 68 % der Haushalte im Distrikt al-Mussyab an, dass ihr Lebens­
mittelkonsum schlecht oder grenzwertig ist (REACH 4.2023).
Im Jahr 2017 lag der Anteil der Bevölkerung mit Trinkwasserversorgung in Babil bei 68,1 % 
(CSO 2018b).
Basra
Basra ist eines der Gouvernements mit den größten Ölreserven im Irak. Die Ölproduktion macht 
90 % des BIP des Gouvernements aus (Altai 14.6.2021, S.12). Im Jahr 2019 machten die 
Ölexporte aus Basra rund 98 % der Einnahmen der Bundesregierung aus (LSE 2.4.2020).
Basra ist das am stärksten von den steigenden Temperaturen und der höheren Wasserver­
dunstung betroffene Gouvernement (UNDP 26.3.2023). Die Landwirtschaft in Basra wird durch 
Wassermangel beeinträchtigt, verursacht durch flussaufwärts gelegene Dämme in der Türkei 
und in Iran, die verschlechterte Qualität von Süßwasserquellen, insbesondere durch Versalzung 
aufgrund von eindringendem Meerwasser, sowie durch die Umweltverschmutzung. Dies hat 
viele Landbewohner, die von der Landwirtschaft leben, dazu veranlasst, ihre Häuser zu verlas­
sen und in andere ländliche Orte oder Städte zu ziehen (Altai 14.6.2021). Die Wasserknappheit 
hat auch Auswirkungen auf die politische Stabilität und etwa in Basra gewaltsame Proteste und 
Stammesunruhen ausgelöst (FPRI 19.7.2023).
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Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) war an der Instandsetzung von 
sechs Wasseraufbereitungsanlagen in Basra beteiligt, die etwa 70.000 Menschen (33.950 Frau­
en) Zugang zu sauberem Wasser gewähren. Gemeinsam mit UNICEF saniert das UNDP Klär­
anlagen und eine Wasserpumpstation in Basra, wovon insgesamt 960.000 Einwohner profitieren 
(UNDP 26.3.2023).
Am 29.7.2023 kam es im Kraftwerk al-Bakr in Basra zu einem Brand, der einen umfangreichen 
Stromausfall in der Region zur Folge hatte (Rudaw 30.7.2023; vgl. Cradle 5.8.2023). Die Strom­
versorgung, insbesondere aller Krankenhäuser, medizinischen Zentren, Wasser- und Abwas­
serstationen konnte jedoch bereits bis zum Abend wieder hergestellt werden (Rudaw 30.7.2023). 
Einer Umfrage von 2021 zufolge gaben 29 % der Befragten Personen in Basra an, immer Strom 
zur Verfügung zu haben, 24 % manchmal, 44 % meistens und 3 % nie (STDOK/IRFAD 2021, 
S.73).
Etwa 2,3% der Bevölkerung des Gouvernements Basra sind von akuter Armut betroffen und 
8,8% gelten als armutsgefährdet (OPHI 6.2023). Einer Umfrage von 2021 zufolge gehen 26,7% 
der Befragten in Basra einer Vollbeschäftigung nach, während 34,7% gelegentlich arbeiten und 
38,7 % angeben, arbeitslos zu sein (STDOK/IRFAD 2021, S.25). Einer Studie aus dem Jahr 
2021 zufolge wird die Erwerbstätigkeit für Basra auf 40,7% und die Arbeitslosigkeit auf 21,8% 
geschätzt (ILO/CSO/KRSO 2022, S.13).
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) nennt 2021 Basra als eines von 
fünf irakischen Gouvernements mit hoher Ernährungsunsicherheit (WFP 1.2021). Etwa 4,39% 
der Bevölkerung Basras (rund 128.600 Personen) sind mit Stand Mai 2023 unzureichend er­
nährt. Für rund 0,88% (rund 25.700 Personen) ist die Deckung des Nahrungsmittelbedarfs 
kritisch (WFP o.D.). Noch bei einer Umfrage vom Mai 2020 gaben 5-10% der befragten Per­
sonen unzureichende Nahrungsaufnahme an (WB/WFP/FAO/IFAD 2.7.2020, S.20). Trotzdem 
hat Basra laut einer Untersuchung vom Juli 2020 bei der Verfügbarkeit von Lebensmitteln und 
anderen Waren zehn von zehn möglichen Punkten erhalten [Anm.: Verfügbarkeit ist hier nicht 
gleichzusetzen mit Leistbarkeit] (WB/WFP/FAO/IFAD 9.2020, S.18-19).
Im Jahr 2017 lag der Anteil der Bevölkerung mit Trinkwasserversorgung in Basra bei 90 % (CSO 
2018c). In der Hafenstadt Basra wird die Wasserversorgung in den Sommermonaten immer wie­
der kritisch. Insbesondere 2018 litt die Stadt unter einer Wasserkrise. Über 100.000 registrierte 
Fälle von Magen-Darm-Erkrankungen waren auf die schlechte Wasserqualität zurückzuführen 
(AA 28.10.2022, S.23).
Dhi-Qar
Einer Studie aus 2021 zufolge wird die Erwerbstätigkeit in Dhi-Qar mit 38,4 % angegeben und 
die Arbeitslosigkeit auf 25,8 % geschätzt (ILO/CSO/KRSO 2022, S.13).
Die Landwirtschaft in Dhi-Qar ist beeinträchtigt durch Wassermangel, verursacht durch fluss­
aufwärts gelegene Aufstauungen in der Türkei und in Iran sowie durch Umweltverschmutzung. 
Dies hat viele Landbewohner, die von der Landwirtschaft leben, dazu veranlasst, ihre Häu­
ser zu verlassen und in andere ländliche Orte oder Städte zu ziehen (Altai 14.6.2021). Die 
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Wasserknappheit hat auch Auswirkungen auf die politische Stabilität (FPRI 19.7.2023). Der 
Wassermangel und die immer wiederkehrenden Dürreperioden sind bereits die Hauptursache 
für lokale Konflikte in Dhi-Qar (AGSIW 27.8.2021). Die Wasserknappheit hat in Dhi-Qar bereits 
gewaltsame Proteste (FPRI 19.7.2023) und Spannungen zwischen Stämmen ausgelöst (AGSIW 
27.8.2021), bis hin zu kleinerenStammesunruhen (FPRI 19.7.2023).
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) nennt Dhi-Qar als eines von fünf 
irakischen Gouvernements mit hoher Ernährungsunsicherheit (WFP 1.2021). Rund 2,63% der 
Bevölkerung Dhi-Qars (rund 57.000 Personen) sind mit Stand Mai 2023 unzureichend ernährt 
(WFP o.D.). In einer Umfrage vom Mai 2020 gaben noch unter 5 % der befragten Personen 
unzureichende Nahrungsaufnahme an (WB/WFP/FAO/IFAD 2.7.2020, S.20). Trotzdem hat Dhi-
Qar laut einer Untersuchung vom Juli 2020 bei der Verfügbarkeit von Lebensmitteln und anderen 
Waren zehn von zehn möglichen Punkten erhalten [Anm.: Verfügbarkeit ist hier nicht gleichzu­
setzen mit Leistbarkeit] (WB/WFP/FAO/IFAD 9.2020, S.18-19).
Im Jahr 2017 lag der Anteil der Bevölkerung mit Trinkwasserversorgung in Dhi-Qar bei 72,9 % 
(CSO 2018d; vgl. ACCORD 23.8.2021). Eine unregelmäßige Stromversorgung von Wasser­
aufbereitungsanlagen hat die Wasserversorgung in Dhi-Qar im Lauf der Jahre 2020 und 2021 
mehrfach negativ beeinflusst. Die Trinkwasserversorgung mehrerer Städte wurde wiederholt 
unterbrochen, so auch im Juni und Juli 2021. Die Einwohner mehrerer Städte wie der Pro­
vinz-Hauptstadt Nasiriyah, sowie Ad-Dawiya, Ash-Shatra und Al-Gharaf wurden wiederholt auf­
gerufen, ihren Wasserverbrauch zu reduzieren. Ein Sabotageakt an einer Wasserleitung hat 
im Februar 2021 zu einem totalen Ausfall der Trinkwasserversorgung für den Distrikt Al-Batha 
geführt (ACCORD 23.8.2021).
Kerbala
Eine Studie aus dem Jahr 2021 schätzt die Erwerbstätigkeit in Kerbala auf 39,8%, die Arbeits­
losigkeit auf 8,3% (ILO/CSO/KRSO 2022, S.13). In Kerbala ist eine reguläre Beschäftigung im 
privaten Sektor häufiger als Tagelöhnerei (Altai 14.6.2021, S.30).
Etwa 1,7% der Bevölkerung des Gouvernements sind von akuter Armut betroffen und 4,7 % 
sind armutsgefährdet (OPHI 6.2023). Etwa 4,26 % der Bevölkerung Kerbalas (rund 54.200 
Personen) sind mit Stand Mai 2023 unzureichend ernährt, während für rund 23,4 % der Bevöl­
kerung (rund 298.100 Personen) die Deckung des Nahrungsmittelbedarfs mit Stand Mai 2023 
kritisch ist(WFP o.D.). Bei einer Umfrage vom Mai 2020 gaben weniger als 5 % der befragten 
Personen unzureichende Nahrungsaufnahme an (WB/WFP/FAO/IFAD 2.7.2020, S.20). Bei der 
Verfügbarkeit von Lebensmitteln und anderen Waren hat Kerbala im Zuge einer Untersuchung 
vom Juli 2020 zehn von zehn möglichen Punkten erhalten [Anm.: Verfügbarkeit ist hier nicht 
gleichzusetzen mit Leistbarkeit] (WB/WFP/FAO/IFAD 9.2020, S.18-19).
Wegen wiederholter Stromausfälle haben im Juli 2020 Demonstranten ein Kraftwerk in Kerbala 
lahmgelegt (AnA 19.7.2020). Im August 2021 wurde die Stromleitungen im Zentrum von Kerbala 
mit Sprengsätzen getroffen, die zwei Strommasten beschädigten (AlMon 18.8.2021).
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Im Jahr 2017 lag der Anteil der Bevölkerung mit Trinkwasserversorgung in Kerbala bei 92,7 % 
(CSO 2018e).
Missan
Missan ist neben Basra das Gouvernement mit den größten Ölreserven im Irak. Die Ölproduktion 
macht 50 % des BIP von Missan aus (Altai 14.6.2021, S.12). Nur etwa 18 % der Ackerfläche in 
Missan wird landwirtschaftlich genutzt. Die Landwirtschaft in Missan wird durch Wassermangel, 
verursacht, unter anderem durch Staudämme in der Türkei und in Iran, sowie durch Umwelt­
verschmutzung beeinträchtigt (Altai 14.6.2021, S.12). Einwohner, beispielsweise der Gemeinde 
von al-Hadam, haben Probleme, ausreichend Wasser zu bekommen und sind gezwungen, Was­
ser zu kaufen (IOM 17.11.2022). Wassermangel hat viele Landbewohner Missans, die von der 
Landwirtschaft leben, dazu veranlasst, ihre Häuser zu verlassen und in andere ländliche Orte 
oder Städte zu ziehen (Altai 14.6.2021, S.12). Landwirte und Fischer sind zum Teil auf der 
Suche nach besseren Erwerbsmöglichkeiten weggezogen. In den 13 Dörfern der Gemeinde 
von al-Hadam wurden Abwanderungen beobachtet (IOM 17.11.2022). Spannungen zwischen 
den Stämmen um Wasser nehmen zu. Der Wassermangel und die immer wiederkehrenden 
Dürreperioden sind bereits die Hauptursache für lokale Konflikte in Missan (AGSIW 27.8.2021).
Die Instandsetzung einer Wasserpumpstation mit Hilfe der Internationalen Organisation für 
Migration (IOM) bringt Erleichterung, deckt aber nicht den Bedarf des Gebietes (IOM 17.11.2022). 
Die Instandsetzung von drei Wasserreinigungs- und -aufbereitungsstationen im Gouvernement 
Missan war Anfang 2023 im Gange. Deren Vollendung soll etwa 1.500 Menschen mit sauberem 
Trinkwasser versorgen (UNDP 26.3.2023).
Die Erwerbstätigkeit in Missan wird für das Jahr 2021 auf 31,9 % geschätzt, die Arbeitslosigkeit 
auf 13,6 % (ILO/CSO/KRSO 2022, S.13).
Etwa 3% der Bevölkerung des Gouvernements sind von akuter Armut betroffen und 10,6% gelten 
als armutsgefährdet (OPHI 6.2023). Mit Stand Mai 2023 wurden keine Fälle eines unzureichen­
den oder kritischen Ernährungslevels in Missan verzeichnet (WFP o.D.). In einer Umfrage vom 
Mai 2020 zufolge gaben unter 5 % der befragten Personen unzureichende Nahrungsaufnahme 
an (WB/WFP/FAO/IFAD 2.7.2020, S.20). Bei der Verfügbarkeit von Lebensmitteln und anderen 
Waren hat Missan im Zuge einer Untersuchung vom Juli 2020 zehn von zehn möglichen Punkten 
erhalten [Anm.: Verfügbarkeit ist hier nicht gleichzusetzen mit Leistbarkeit] (WB/WFP/FAO/IFAD 
9.2020, S.18-19).
Im Jahr 2017 lag der Anteil der Bevölkerung mit Trinkwasserversorgung in Missan bei 91,1 % 
(CSO 2018f).
Muthanna
Die Erwerbstätigkeit in Muthanna wird für das Jahr 2021 auf 40,1% geschätzt, die Arbeitslosigkeit 
auf 27,3% (ILO/CSO/KRSO 2022, S.13). In Muthanna ist Tagelöhnerei häufiger anzutreffen als 
reguläre Beschäftigung im privaten Sektor (Altai 14.6.2021, S.30).
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Etwa 1,7% der Bevölkerung des Gouvernements sind von akuter Armut betroffen, 3,3% gelten 
als armutsgefährdet (OPHI 6.2023). Etwa 3% der Bevölkerung Muthannas (rund 26.000 Per­
sonen) verfügen mit Stand Mai 2023 über unzureichenden Zugang zu Nahrungsmitteln (WFP 
o.D.). In einer Umfrage vom Mai 2020 zufolge gaben unter 5 % der befragten Personen unzurei­
chende Nahrungsaufnahme an (WB/WFP/FAO/IFAD 2.7.2020, S.20). Bei der Verfügbarkeit von 
Lebensmitteln und anderen Waren hat Muthanna im Zuge einer Untersuchung vom Juli 2020 
zehn von zehn möglichen Punkten erhalten [Anm.: Verfügbarkeit ist hier nicht gleichzusetzen 
mit Leistbarkeit] (WB/WFP/FAO/IFAD 9.2020, S.18-19).
Im Jahr 2017 lag der Anteil der Bevölkerung mit Trinkwasserversorgung in Muthanna bei 76,4 % 
(CSO 2018g).
Najaf
Einer Studie von 2021 zufolge wird die Erwerbstätigkeit in Najaf auf 40,0% geschätzt, die Ar­
beitslosigkeit mit 12,1% angegeben (ILO/CSO/KRSO 2022, S.13).
Etwa 4,4% der Bevölkerung des Gouvernements sind von akuter Armut betroffen und 9,8% sind 
armutsgefährdet (OPHI 6.2023). Etwa 4,76% der Bevölkerung Najafs (rund 68.200 Personen) 
verfügen mit Stand Mai 2023 über unzureichenden Zugang zu Nahrungsmitteln. Für rund 12,7% 
(rund 181,900 Personen) ist die Deckung des Nahrungsmittelbedarfs kritisch (WFP o.D.). Noch 
bei einer Umfrage vom Mai 2020 gaben weniger als 5 % der befragten Personen unzureichende 
Nahrungsaufnahme an (WB/WFP/FAO/IFAD 2.7.2020, S.20). Bei der Verfügbarkeit von Lebens­
mitteln und anderen Waren hat Najaf im Zuge einer Untersuchung vom Juli 2020 zehn von zehn 
möglichen Punkten erhalten [Anm.: Verfügbarkeit ist hier nicht gleichzusetzen mit Leistbarkeit] 
(WB/WFP/FAO/IFAD 9.2020, S.18-19).
Im Jahr 2017 lag der Anteil der Bevölkerung mit Trinkwasserversorgung in Najaf bei 93,4 % 
(CSO 2018h). Im Juli 2020 waren einige Gebiete des Gouvernements von einer Wasserknapp­
heit betroffen, namentlich einige Viertel in den Städten Kufa und Najaf. Die Probleme wurden 
von der Wasserdirektion von Najaf auf die Stromversorgung zurückgeführt. Stromausfälle bei 
den Wasserwerken von Kufa und dem zentralen Wasserwerk von Najaf haben die Wasserver­
sorgung beeinträchtigt (Sumaria 25.7.2020). Auch für den Sommer 2021 hat die Wasserdirek­
tion von Najaf Trinkwassermangel vorausgesagt. Bei einem Bedarf von 25.000 Kubikmetern 
könnten nur 18.000 m³ Trinkwasser gefördert werden (Ahad 4.6.2021). Im August 2021 be­
klagten die Bewohner von ash-Sahawi im Sub-Distrikt Abbasiya, gelegen im Distrikt al-Kufa, 
einen anderthalbmonatigen Trinkwassermangel. Für insgesamt 50 von der Trinkwasserversor­
gung abgeschnittene Häuser erfolgte die Wasserversorgung letztlich durch Tankwägen (Rudaw 
14.8.2021).
Mitte September 2021 kam es im Najaf zu einem Stromausfall, der das gesamte Gouvernement 
betroffen hat. Auch die Notversorgung für Krankenhäuser und Wasserprojekte war betroffen. 
Die Stromversorgung konnte schrittweise wiederhergestellt werden (NINA 19.9.2021; vgl. Ahad 
19.9.2021).
Qadisiyah
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Rund 35,0% der Einwohner Qadisiyahs sind einer Studie aus dem Jahr 2021 zufolge erwerbs­
tätig, während die Arbeitslosigkeit auf 11,9% geschätzt wird (ILO/CSO/KRSO 2022, S.13).
Etwa 1,2% der Bevölkerung des Gouvernements sind von akuter Armut betroffen, 9,2% sind 
armutsgefährdet (OPHI 6.2023). Je etwa 1,69 % der Bevölkerung Qadisiyahs (je rund 27.500 
Personen) verfügen mit Stand Mai 2023 über entweder unzureichenden Nahrungsmittelzugang 
oder gar über kritische Deckung ihres Lebensmittelbedarfs (WFP o.D.). In einer Umfrage vom 
Mai 2020 zufolge gaben 8,5 % der befragten Personen unzureichende Nahrungsaufnahme an 
(WB/WFP/FAO/IFAD 2.7.2020, S.20). Bei der Verfügbarkeit von Lebensmitteln und anderen 
Waren hat Qadisiyah im Zuge einer Untersuchung vom Juli 2020 jedoch zehn von zehn mögli­
chen Punkten erhalten [Anm.: Verfügbarkeit ist hier nicht gleichzusetzen mit Leistbarkeit] (WB/
WFP/FAO/IFAD 9.2020, S.18-19).
Im Jahr 2017 lag der Anteil der Bevölkerung mit Trinkwasserversorgung bei 72,9 % (CSO 2018i).
Wassit
Die Erwerbsquote in Wassit wird für das Jahr 2021 mit 39,7 % angegeben. Die Arbeitslosigkeit 
wird auf 14,9 % geschätzt(ILO/CSO/KRSO 2022, S.13).
Einer Studie zufolge sind etwa 1,5% der Bevölkerung des Gouvernements von akuter Armut 
betroffen und 11,8% sind armutsgefährdet (OPHI 6.2023). In Wassit sind statistisch gesehen 
mit Stand Mai 2023 keine Bevölkerungsteile von Nahrungsmittelknappheit betroffen (WFP o.D.). 
In einer Umfrage vom Mai 2020 gaben 5-10 % der befragten Personen unzureichende Nah­
rungsaufnahme an (WB/WFP/FAO/IFAD 2.7.2020, S.20). Trotzdem hat Wassit laut einer Un­
tersuchung vom Juli 2020 bei der Verfügbarkeit von Lebensmitteln und anderen Waren zehn 
von zehn möglichen Punkten erhalten [Anm.: Verfügbarkeit ist hier nicht gleichzusetzen mit 
Leistbarkeit] (WB/WFP/FAO/IFAD 9.2020, S.18-19).
Im Jahr 2017 lag der Anteil der Bevölkerung mit Trinkwasserversorgung in Wassit bei 80 % 
(CSO 2018j; vgl. ACCORD 9.8.2021).
Quellen
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■ ACCORD - Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation 
(9.8.2021): Anfragebeantwortung zum Irak: Wassit: Aktuelle sozioökonomische Lage (Nahrungs­
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282
288

22.2 Grundversorgung und Wirtschaft im Zentral- und Nordirak
Letzte Änderung 2024-03-28 11:01
Anbar
Anbar gehört zu den Gouvernements, in denen die kritische Infrastruktur infolge des Konflikts 
mit dem Islamischen Staat (IS) stark beeinträchtigt wurde. Dies gilt insbesondere für Schäden 
an Wohnhäusern, in der Landwirtschaft, an wichtigen kommunalen Dienstleistungen sowie in 
Industrie und Handel. Wiederaufbau und Sanierungsmaßnahmen wurden in den Jahren 2019 
und 2020 fortgesetzt (EASO 1.2021, S.133).
Einer Studie aus dem Jahr 2021 zufolge wird die Erwerbstätigkeit in Anbar auf 31,7 % geschätzt 
und die Arbeitslosigkeit auf 18,2% (ILO/CSO/KRSO 2022, S.12).
Einer weiteren Studie zufolge sind etwa 1,3% der Bevölkerung des Gouvernements Anbar 
von akuter Armut betroffen und 4,7% gelten als armutsgefährdet (OPHI 6.2023). Das Welt­
ernährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) nennt Anbar als eines von fünf irakischen 
Gouvernements mit hoher Ernährungsunsicherheit (WFP 1.2021, S.16). Etwa 8,27% der Be­
völkerung Anbars (rund 148.300 Personen) sind mit Stand Mai 2023 unzureichend ernährt. Für 
rund 11,42% (rund 204.700 Personen) ist die Deckung des Nahrungsmittelbedarfs kritisch (WFP 
o.D.). Bei der Verfügbarkeit von Lebensmitteln und anderen Waren hat Anbar im Zuge einer 
Untersuchung vom Juli 2020 zehn von zehn möglichen Punkten erhalten [Anm.: Verfügbarkeit 
ist hier nicht gleichzusetzen mit Leistbarkeit] (WB/WFP/FAO/IFAD 9.2020, S.18-19).
Die Bevölkerung Anbars ist in erster Linie auf den Euphrat als Wasserquelle für häusliche, in­
dustrielle und landwirtschaftliche Verwendung angewiesen (Noon/Ahmed/Sulaiman 16.2.2021, 
S.68). Im Jahr 2017 lag der Anteil der Bevölkerung mit Trinkwasserversorgung bei 80 % (CSO 
2018k). Die Dürreperiode bedroht den Wasserzugang. Einige Familien, die keinen Zugang zu 
Flusswasser haben, geben bis zu 80 USD (~116.860 IQD) pro Monat für Wasser aus (NRC 
23.8.2021). Einer Umfrage vom Sommer 2022 zufolge gaben 90 % der Haushalte der Aufnah­
megesellschaft, der Rückkehrer und der Binnenvertriebenen in Ar-Rutba’ an, dass sie keinen 
Zugang zu einer verbesserten Trinkwasserquelle hatten (REACH 4.2023).
Die Stromversorgung ist in einigen Städten auf weniger als zwei Stunden pro Tag gesunken. Die 
Einwohner sind fast ausschließlich auf Besitzer privater Generatoren angewiesen. Einwohner 
zahlen ein Viertel bis zu einem Drittel ihres Monatsgehaltes, um generatorenerzeugten Strom zu 
kaufen (Shafaq 4.6.2021). Das United Nations Development Programme (UNDP) hat den Bau 
eines Umspannwerks in al-Qa’im finanziert, das 2021 fertiggestellt wurde (UNIraq 15.9.2021).
Diyala
Diyala hat durch den Konflikt mit dem sog. IS erhebliche Schäden an seiner Infrastruktur erlitten. 
Der Agrarsektor, Schulen, der Energiesektor, die Wasserressourcen sowie der Hygiene- und 
Gesundheitssektor sind betroffen. Es wird über Wiederaufbau und die Instandsetzungsmaß­
nahmen berichtet (EASO 1.2021, S.140).
283
289

Einer Studie aus dem Jahr 2021 zufolge wird die Erwerbstätigkeit in Diyala auf 36,0% geschätzt, 
die Arbeitslosigkeit mit 6,9% angegeben (ILO/CSO/KRSO 2022, S.12).
Etwa 0,2% der Bevölkerung des Gouvernements Diyala sind von akuter Armut betroffen und 
3,6% sind armutsgefährdet (OPHI 6.2023). Für rund 3,8% (rund 54.500 Personen) ist die De­
ckung ihres Nahrungsmittelbedarfs mit Stand Mai 2023 kritisch (WFP o.D.). Bei der Verfügbarkeit 
von Lebensmitteln und anderen Waren hat Diyala im Zuge einer Untersuchung vom Juli 2020 
zehn von zehn möglichen Punkten erhalten [Anm.: Verfügbarkeit ist hier nicht gleichzusetzen 
mit Leistbarkeit] (WB/WFP/FAO/IFAD 9.2020, S.18-19).
Im Jahr 2017 lag der Anteil der Bevölkerung mit Trinkwasserversorgung in Diyala bei 89,3 % 
(CSO 2018k).
Wegen des niedrigen Wasserpegels des Khurasan-Flusses, der Hauptwasserquelle im Distrikt 
Ba’qubah, mussten Ende Mai 2021 vier Wasseraufbereitungsanlagen in Ba’qubah, Buhriz, al-Ab­
bara und at-Tahrir abgeschaltet werden. Durch die Abschaltungen waren fast 400.000 Bewohner 
von der Wasserversorgung abgeschnitten (Shafaq 25.5.2021). Regierungsvertreter des Gou­
vernements Diyala sprechen von einem 90-prozentigen Rückgang der Getreideernte aufgrund 
Wassermangels (AA 28.10.2022, S.23).
Dem IS werden Sabotageakte auf Strommasten, unter anderem auch im Gouvernement Diyala 
vorgeworfen (Alaraby 6.7.2021). Anfang August 2021 kam es in einigen Gebieten des Gouver­
nements zu einem totalen Stromausfall, verursacht durch die häufigen Sabotageakte des IS 
gegen Strommasten (Kirkuk Now 7.8.2021). Mitte 2021 haben wütende Iraker aufgrund von 
häufigen Stromausfällen unter anderem ein Kraftwerk in Diyala gestürmt (DW 8.7.2021). Zuletzt 
wurde Anfang August 2023 ein Strommast südlich von Ba’qubah von unbekannten Saboteuren 
angegriffen (Cradle 5.8.2023).
Kirkuk
Die Erwerbsquote in Kirkuk wird einer Studie von 2021 zufolge auf 35,5% geschätzt, die Ar­
beitslosigkeit wird mit 15,7% angegeben (ILO/CSO/KRSO 2022, S.12).
Etwa 0,4% der Bevölkerung des Gouvernements Kirkuk sind von akuter Armut betroffen und 
1,9 % sind armutsgefährdet (OPHI 6.2023). Etwa 1,96% der Bevölkerung Kirkuks (rund 30.400 
Personen) sind mit Stand Mai 2023 unzureichend ernährt. Für rund 4,9% (rund 76.100 Per­
sonen) ist die Deckung des Nahrungsmittelbedarfs kritisch (WFP o.D.). Bei der Verfügbarkeit 
von Lebensmitteln und anderen Waren liegt Kirkuk hinter allen anderen irakischen Gouverne­
ments. Außer Kirkuk haben alle Gouvernements bei der Frage von Verfügbarkeit von Waren 
zehn von zehn möglichen Punkten erhalten, Kirkuk nur 8,3 Punkte [Anm.: Verfügbarkeit ist hier 
nicht gleichzusetzen mit Leistbarkeit] (WB/WFP/FAO/IFAD 9.2020, S.18-19).
Im Jahr 2017 lag der Anteil der Bevölkerung mit Trinkwasserversorgung in Kirkuk bei 89,7 % 
(CSO 2018l). Über 2.000 Familien im kurdischen Viertel der Stadt Kirkuk waren im Mai 2021 
von Auswirkungen einer Wasserknappheit betroffen. Berichte zufolge erfolgte die Versorgung 
mit sauberem Wasser nur alle zwei bis sieben Tage. Einwohner mussten Wasser kaufen, das 
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